Sin Roswell

Web Novel Deutsch

Kapitel 96

Ich bin wiedergeboren und meine Reise zurück nach Fanfoss?

Einige Zeit ist vergangen und General Lion ist von der Front zurückgekehrt. „Ich habe die Männer soweit trainiert, dass sie auch ohne mich Entscheidungen treffen können. Ich habe dabei auch berücksichtigt sollten sie auf einmal angegriffen werden, was sie dann zu tun haben, aber ansonsten habe ich das Land Tuzato auf dem neuesten Stand unserer Angriffspläne korrigieren lassen.

Die Monster, die ihr uns geschickt habt, leisten tolle Arbeit und die nächsten Monster werden demnächst ebenso freigelassen. Die Ritter und Abenteurer sind ziemlich mit ihnen beschäftigt, dabei konnten wir unsere Daten über die Kämpfe der Ritter sammeln und nun ja… unsere Soldaten sind immer noch besser als diese Ritter, aber einige waren in der Lage zu zaubern, dass müsste man berücksichtigen.

Ich war so frei und habe diese Information meinen Kollegen aus Efrana weitergereicht, dafür haben wir ebenso Information bekommen, die mir unbekannt waren. Im Grunde würden wir eher gegen eine Armee von Magier kämpfen, daher habe ich unseren Forschern erklärt, dass sie eventuell was gegen Magie entwickeln sollen.“ berichtet Lion.

„Können wir ein Krieg gegen sie gewinnen?“ fragt Kaiserin Emilia und Lion grübelt. „Wenn ich ehrlich bin, nein und das wissen die von Tuzato auch. Nicht mit dem Rest was wir als Armee bezeichnen, daher war es ein kluger Schachzug von Kanzlerin Sina das Königreich Efrana in unsere Pläne einzuweihen. Mit einer vollständigen Armee hat Tuzato dann doch nichts zu lachen, wobei der König… nicht dazu neigt, wirklich einen Krieg zu starten.“ antwortet Lion.

„Es ist wie es ist, aber Tuzato wird dieses Jahrhundert nicht ihre Ziele erreichen können. Aber das macht es umso gefährlicher wenn sie neue Taktiken entwickeln werden.“ kommentiert Sina.

„Nun, wir werden aufmerksam bleiben. Ich frage mich nur, wann sie uns die Beweise schicken werden. Ich hätte zu gern diesen Georg kennengelernt.“ meint Lion.

„Er euch aber vermutlich weniger, nachdem ich durchblicken ließ, dass unser General nur auf den Befehl wartet, in Tuzato einzumarschieren.“ grinst Sina.

„Nun nehmt ihr mir meinen Spaß weg…“ ist Lion ein bisschen traurig, während Emilia den Kopf schüttelt.

„Nachdem alles geklärt ist, werde ich nun verkünden, dass ich morgen mit Sherry abreisen werde. Meine Arbeit ist weitgehend erledigt und können von euch beiden übernommen werden.“ lässt Sina die Bombe platzen.

„Ist das schon soweit? Ich hätte gerne noch ein paar Runden mit euch Schach gespielt.“ sagt Lion und bekam von Sina ein Schachspiel überreicht.

„Das schenke ich euch. Ihr kennt die Grundregeln und hier lässt sich bestimmt noch jemanden finden, der ebenso daran Interesse hat.“ tröstet Sina den General.

„Ich werde für euch eine Kutsche vorbereiten lassen, dass ihr schnell wieder in eurem Heim ankommen werdet. Aber… ich kann euch wohl nicht überreden dauerhaft hier zu bleiben oder?“ fragt Emilia traurig und Sina schüttelt den Kopf.

„Nein, ich muss noch andere… Aufgaben lösen. Die Abenteurer haben mir wieder ein paar aufgedrückt und nun muss ich das mehr oder weniger ausbügeln, aber was soll’s, ohne mich geht ja die Welt scheinbar unter.“ rollt Sina ihre Augen.

Am nächsten Morgen war es soweit. Sherry packte ihre Sachen und freute sich über das Werkzeug zum Ausnehmen von Monstern. Sie trägt immer noch den Kimono und… findet den Gedanken traurig, dass sie nun nicht mehr mit Sina das Bett teilt, sie hat sich wirklich daran gewöhnt, nicht mehr alleine zu schlafen. Von Emilia bekam sie Dokumente, dass ihr Adelstitel berechtigt ist und sie überall, wo Sherry es möchte, sich ein Stück Land aneignen kann.

In der Nacht haben Sina und Lion trotzdem nochmal Schach gespielt und Lion scheint eher ein aggressiver Spieler zu sein als Ma Shi, der mehr in der Defensive spielt. Trotzdem hatte beide ihren Spaß gehabt.

Nun waren Sina und Sherry vor der Kutsche und verabschieden sich von Emilia und Lion. „Ich… kann dir… euch nicht genug danken, dass ihr mir geholfen habt. Der… Neuanfang hat sich als richtig erwiesen.“ lächelt Emilia traurig.

„Ich werde nicht so einfach aus dem Leben verschwinden. Ihr habt General Lion an der Seite, der euch ebenso gut beraten kann. Es ist aber einfach an der Zeit, dass ich meinem Leben wieder nachgehe und ihr euer.“ lächelt Sina.

Sherry ist scheinbar ein bisschen emotionaler gebaut und umarmt ihre Freundin Emilia. Nun weinten beide beim Abschied. „Du kannst mich jederzeit besuchen kommen Sherry, das Kaiserreich steht dir jederzeit zur Verfügung.“ grinst Emilia ihre Freundin an und Sherry nickte nur.

„Ich gebe mein bestes dich zu besuchen.“ tränt Sherry. „Pass auf dich auf und wenn du Hilfe brauchst, halte dich nicht zurück und schicke jemanden, ich werde so schnell wie möglich kommen.“

„Danke…“ nickte Emilia.

„Nun, es ist Zeit, es sei denn du willst hier bleiben Sherry.“ versuchte Sina nun endlich zu gehen. „Du bist so ungeduldig, Sina…“ nörgelt Sherry, aber lässt von Emilia los.

„Haltet die Ohren steif ihr beiden, bis wir uns wiedersehen.“ verabschiedet sich Sina nun und stieg in die Kutsche. Sherry winkte dann Emilia und Lion zu und stieg ebenso in die Kutsche, die dann sofort losfuhr, der Kutscher kannte den Zielort.

„Schade das sie schon gehen. Sina hat unser Reich wirklich verändert. Natürlich möchte ich eure Leistung nicht schmälern Kaiserin Emilia.“ seufzt der General.

„Kann man nichts ändern, ich wusste es von Anfang an, das Sina nicht auf Dauer bleiben wird, aber ohne ihre Hilfe wäre es vermutlich immer noch ein Chaos hier… Wurde meine Bitte umgesetzt?“ fragte Emilia.

„Alles erledigt. Sobald Sina in ihre Villa kommt, wird sie eine Überraschung erleben. Hoffentlich weißt sie es zu würden, dass für die neueste Technologie der Übertragungszauber bei ihr eingebaut haben. Somit können wir sie und umgekehrt jederzeit sofort erreichen.“ grinst Leonardo, als er eines Abend von der Kaiserin aufgesucht wurde, ob er eine Idee hätte, wie man mit Sina dauerhaft in Kontakt bleiben könnte.

„Das war ein Abenteuer gewesen… und wir haben neue Freunde kennengelernt.“ murmelt Sherry und Sina stimmte ihr zu.

„Aber leider wartet schon zuhause die nächste Arbeit auf mich…“ stöhnte Sina und Sherry schaut Sina verwundert an, bis Sina einfiel, dass sie Sherry noch nichts von der Beförderung erzählt hat.

„Ich wurde vor einigen Tagen zur SSS-Liga befördert und nun kommen alle Abenteurer nach Fanfoss um über bestimmte Themen zu sprechen… Mir tut schon der Gedanke weh, dass die anderen sechs zu keiner Entscheidung gekommen sind…“ nörgelt Sina.

„Eh? Warum sagst du das nicht früher, dann hätten wir doch eine Feier machen können!“ schimpfte Sherry.

„Können wir auch zuhause machen, ich brauch jetzt einfach eine Pause…“ und Sina schlief auf ihren Sitz ein. Sherry staunte, das Sina einfach so einschläft und setzte sich neben Sina, damit sie sich auf Sherry anlehnen kann.

„Scheinbar hat es dich doch ziemlich ausgelaugt als es den Anschein hatte und wolltest nur noch entkommen. Ich bin froh, dass ich deine Seite sehen darf als Freundin.“ dachte Sherry lächelnd und ignoriert ihr heftiges Herzklopfen.

Am Abend wurde Sina wach und wunderte sich, dass Sherry neben ihr saß und ebenso schläft. „Hmm, deswegen hatte ich es so weich. Manchmal ist Sherry wirklich ein Goldschätzchen.“ streichelt Sina Sherry ein Haar aus dem Gesicht.

Sina ließ sich das Abenteuer durch ihren Kopf gehen und fragt sich, ob sie alles bisher richtig gemacht haben. Sie dürfte nun eine der mächtigsten Personen auf Alliancia sein. Aber hat ihr Wort Gewicht, wenn die Dämonen auf der Bildfläche erscheinen?

„Ich wünschte, ich wäre nur eine einfache Person…“ murmelt Sina und Sherry wurde wach. Sie rieb sich ihre Augen und ihr Gesicht war vor Sinas.

„Na Prinzessin, ihr scheint ebenso müde gewesen sein.“ grinst Sina.

„Eh..? Huch?!“ und Sherry konnte sich wieder erinnern, was sie getan hat. Dummerweise kann sie nirgends flüchten. Sina legte ihren Kopf auf der Schulter von Sherry.

„Sag… was denkst du eigentlich von Dämonen?“ fragte Sina geradeheraus. Sherry wusste mit der Frage nichts anzufangen und grübelte.

„Hmm… Ehrlich gesagt, habe ich keine Meinung dazu. Ich weiß das wir immer Kriege mit ihnen geführt haben, dessen Gründe ich nicht kenne, aber sie sind doch auf ihrem Kontinent eingesperrt? Wie kommst du auf die Frage?“ wundert Sherry sich.

„Nun, ich habe erfahren, dass es Dämonen gab, die mit den beschworenen Helden zusammengearbeitet haben um eine Götterbestie zu töten. Nachdem Kampf ist dieser Dämon aber nie wieder gesehen worden und wurde scheinbar auch nicht mehr in den Kriegen gesehen.“ erzählt Sina.

„ … Ich verstehe… Du glaubst, dass noch Dämonen auf der Welt leben, bevor die Kuppel gezaubert worden ist?“

„Es ist nicht auszuschließen. Bei unserem Glück würde es mich nicht wundern wenn wir auf diese Dämonen treffen. Sag Sherry, wollen wir uns einen Gruppennamen gönnen?“

„Du hoffst doch auf diese Dämonen… Nun, ein Gruppennamen? Was denkst du über „Die Pechbringer? Ich verursache das Pech und du sorgst für das Pech.“

„Hmm, das hat tatsächlich was. Egal wo wir aufgetreten sind, es endet nur in einem Chaos.“ grinst Sina auf der Schulter von Sherry.

Sherry legte ihren Kopf auf Sinas. „Das stimmt allerdings.“ und beide kicherten.

Mehrere Tage später kam die kaiserliche Kutsche in Fanfoss an und fuhr bis zur Villa von Sina. Dort angekommen verließen sie Damen die Kutsche und schickten sie wieder zurück. An der Haustür stand Suki die sie herzlich empfängt.

„Herrin Sina, Sherry, willkommen zurück.“ freut sich Suki. „Hmm riecht das gut, ich bin wirklich froh wieder in meinem Heim zu sein.“ freute sich Sina ebenso.

„Suki, ich habe soviel zu erzählen!“ umarmte Sherry Suki fröhlich. „Ich habe schon einiges gehört, dass ihr wieder die Geschicke eines Reiches geändert habt. Warum wartet ihr nicht, bis alle Damen anwesend sind? Mio und Tio sind noch am arbeiten und Prashi würde bestimmt ebenso gerne eure Geschichten hören.“ schlägt Suki vor. „Hmm tragt ihr etwa das Kimono der Herrin?“

„Ah… am besten ich erzähle das ebenso in der Geschichte.“ murmelt Sherry mit roten Wangen und Suki hob nur eine Augenbraue hoch.

„Es ist wirklich viel passiert, das könnte vermutlich ein langer Abend werden, aber ich gehe jetzt erstmal in mein Zimmer und schmeiß mich ins Bett, danach zieh ich wieder vernünftige Klamotten an.“ erklärt Sina müde und Sherry musste Sina zustimmen.

„Dann werde ich für den Abend vorsorgen.“ nickte Suki. „Ah bevor ich es vergesse, aber die Abenteuergilde ist komplett wieder aufgebaut und sie sind wieder alle umgezogen. Sie haben Gärtner geschickt, damit euer Garten wieder im vorigen Zustand ist.“

„Ah… stimmt ja, da war ja was. Gut gemacht.“ lobte Sina.

Am Abend trafen sich alle Damen. Sina war wieder in ihrem Kimono und Sherry ebenso, was Tio, Mio, Mel und Prashi erstaunte. Suki hat die anderen vorgewarnt, aber sie haben ihr nicht geglaubt, das Sherry ebenso ein Kimono trägt.

Auf jeden Fall berichten Sina und Sherry abwechselnd ihre Geschichten wie Sherry entführt wurde, Sina das Militär und die Hydra besiegte und den Psychopath Leonardo aus dem Fenster geworfen hat und Sherry gerettet haben.

Prashi fiel auf, wenn Sina ihre Geschichte erzählte, das Sherry sich komplett anders verhält, zumal sie in Sinas Nähe immer rot im Gesicht wurde.

Die weiteren Geschichten waren wie Sina zur Reichskanzlerin ernannt wurde und die komplette Regierung umstrukturiert hat sowie die Intrige aus Tuzato. Ihre Beförderung zum SSS-Abenteurer blieb ebenso nicht unerwähnt und alle gratulierten Sina.

„Ah, das habe ich verdrängt Herrin, aber eine… Gruppe von Technikern waren vor ein paar Tagen hier und haben in eurem Keller das modernste Übertragungszauber eingebaut. Damit könnt ihr binnen Sekunden mit Kaiserin Emilia sprechen.“ berichtet Suki und Sina stöhnte laut auf.

„Sina und ich haben nun auch einen Namen für unsere Gruppe. Ab sofort nennen wir uns „Die Pechbringer“.“ erzählt Sherry freudig und die Zwillinge jubelten. Prashi sagte dazu nichts, dazu war zu viel Ironie und Sarkasmus im Namen drin, wenn man Sina und Sherry kannte.

„Meine Damen, ich muss mal kurz mit Sherry alleine sprechen, aber keine Sorge Sina, ich werde sie wohlbehalten wieder zurückbringen.“ zwinkert Prashi und zog Sherry mit einer Hand zu ihrem Zimmer.

„Was ist los Prashi?“ wundert Sherry sich. „Das sollte ich dich fragen. Ich kenne dich lange genug um zu wissen, dass irgendwas vorgefallen ist. Darf ich wissen, was passiert ist?“ kam Prashi zum Punkt.

„Hmm eigentlich nichts?“

„Sicher? Du kannst es mir ruhig anvertrauen.“

„Nun… in letzter Zeit habe ich solche Herzschmerzen und es klopft wie wild. Ich hoffe das es nichts ernstes ist?!“

„ … Wann hast du dieses Herzklopfen?“

„Immer wenn ich in der Nähe von Sina bin.“

„Bei der Göttin…“ stöhnte Prashi.

„Was? Weißt du was ich habe?!“ fragte Sherry ängstlich.

„Ja… du bist in Sina verliebt.“ schüttelt Prashi ihren Kopf und Sherry klappte nur der Mund auf.

„Du warst noch nie verliebt gewesen oder?“ tröstet Prashi die ahnungslose Sherry.

„Nein… aber… wieso Sina?“ wundert sich Sherry.

„Wenn ich darauf tippen darf könnte es sein, dass sie die erste Person ist, die deine Probleme anerkannt hat, dich einmal aus der Spielhölle gerettet hat, dich mehrmals vor Monstern gerettet hat, das dürften der Lichkönig und Camilla sein und anschließend die Geschichte von eben. Da kann es schon passieren das sich die Prinzessin in ihren Helden verliebt.“ rät Prashi, die der Wahrheit ziemlich nahe war.

„Aber… was soll ich denn nun machen?“ fragt Sherry ahnungslos.

„Sherry, das kann ich dir leider nicht sagen, aber du suchst jetzt schon heimlich die Nähe von Sina oder? Sonst wüsste ich nicht, warum du nun auch ein Kimono trägst. Ist denn noch was passiert?“ hakt Prashi nach.

„Nun… wir haben uns immer ein Bett geteilt, während wir in der Burg waren…“ murmelt Sherry.

„Ah… und… Sina hat noch nichts gemerkt?“ überlegt Prashi.

„Ich weiß es nicht, aber so scharfsinnig wie sie ist, dürfte es mich nicht wundern, dass sie mein… Verhalten in letzter Zeit ebenso komisch finden wird.“

„Ich sage es offen, aber ich weiß nicht ob Sina das Konzept der Liebe kennt oder versteht. Sie wirkt ziemlich klug und weiß auch vieles, aber Liebe ist nochmal eine Welt für sich.“ warnt Prashi.

„ … Sie hat Gefühle, aber… sie wurden ziemlich kaputt gemacht während ihrer Kindheit.“ sagt Sherry und erzählt Prashi die Kindheit von Sina, die sie auf der Reise im Land der Toten gehört hat.

„Puh, scheinbar hat jeder eine Last im Leben. Das erklärt natürlich ihre brutale Vorgehensweise sowie ihr Verlangen nach Vertrauen.“ nickt Prashi.

„Wie meinst du.. Verlangen nach Vertrauen?“ wundert Sherry sich wieder.

„Sie macht die absurdesten Sachen um die Freunde zu beschützen, die ihr Vertrauen gewonnen haben sowie in deinem Fall. Niemand legt sich mit einer Armee an nur um eine Person zu retten, ist bisher noch nie in der Geschichte vorgekommen. Ich glaube, am meisten macht Sina Angst, wenn man das Vertrauen missbraucht oder einfach wegwirft. Daran dürfe das Training schuld sein.“ erklärt Prashi.

„Und was soll ich nun machen? Mir tut es jetzt schon weh, wieder in meinem eigenen Bett zu schlafen. Ich habe mich wirklich daran gewöhnt mit Sina zu schlafen.“

„Hat Sina irgendwas erzählt, wie ihr Partner sein soll?“ seufzt Prashi.

„Nun… ihr ist das Geschlecht ziemlich egal, es soll nur stärker sein als Sina.“

„Viel Glück beim besiegen von Sina…“

„Eh?!“

Kapitel 95

Ich bin wiedergeboren und werde zur höchste Stufe befördert?

Am nächsten Tag suchte Sina das Gildenhaus in der Hauptstadt auf. Sie war sehr lange nicht in der Stadt gewesen und war über die Veränderungen erstaunt. Überall waren die Bewohner selbstbewusster und scheinen keine Angst zu haben, wenn Stadtwachen ihre Runden drehten.

Sina betrat nun das Gildenhaus und es war gefüllt mit Mitarbeitern des Hauses sowie Abenteurer. Wenn Sina daran denkt, wie es beim ersten Mal hier war, ist das eine sehr positive Entwicklung. Ihre Kleidung hat sie bisher immer noch nicht gewechselt und läuft in der Militäruniform. Sina hat sich eine Sonnenbrille zugelegt und lutscht einen Lollipop.

Die Frau, die Sina als erstes kennengelernt hat arbeitete an der selben Stelle und besuchte sie. „Tach, scheinbar ist hier viel los.“ grüßte Sina die Dame.

„Erm, das ist richtig. Wie kann ich ihnen helfen?“ fragte die Dame nervös und ein großes Gemurmel fand statt, als alle nun Sina sahen, die an der Rezeption stand.

„Gildenmeister Asiona wünschte mich zu sprechen. Meine Arbeit als Kanzlerin hat mich ein bisschen beansprucht, aber nun habe ich Zeit.“ erklärt Sina.

„Wartet, ihr seid die Reichskanzlerin Sina?!“ ruft die Dame erstaunt und Sina nickte. Abenteurer sind es nicht gewohnt, dass so hohe Persönlichkeiten selber vor Ort kommen, auch wenn es selber Abenteurer sind.

„Das ist richtig, nun wollt ihr mich zu ihm bringen?“ half Sina die Dame auf die Sprünge. „Ich werde es schon machen.“ sprach eine Stimme hinter Sina. Sie drehte sich um und sah Marcel.

„Ah der Feigling. Das du noch hier arbeitest grenzt ja an ein Wunder.“ gab Sina ihre Meinung kund und Marcel knirschte mit den Zähnen.

„Nicht jeder hat die Stärke wie ihr Kanzlerin Sina. Es mag beschämend sein, welche Entscheidungen ich getroffen habe, aber ich habe bis zum letzten Moment hier ausgeharrt!“ wehrte sich Marcel.

„Oh wie schön, möchtest du nun dafür einen Orden?“ provoziert Sina den Stellvertreter. Marcel hatte was auf der Zunge, aber er schluckte dies, weil er nicht weiß, wie Sina darauf reagieren wird.

„Nein… Ich bringe euch zum Gildenmeister, wenn ihr mir bitte folgen würdet?“ ging Marcel ohne abzuwarten, ob Sina ihm folgte.

„Ich habe gehört das die Kerker im Militärgefängnis ziemlich düster sind, zumindest meinen meine Folterer dies.“ sagte Sina es nebenher und Marcel musste auf einmal anfangen zu schwitzen.

Es dauerte nicht lange und Marcel sowie Sina waren nun im Büro vom Gildenmeister Asiona. Ein älterer Mann mit mehreren Narben am Gesicht.

„Hoffentlich stammen sie nicht von unserer Gastfreundschaft?“ deutet Sina auf die Narben an, aber Asiona schüttelt lächelnd den Kopf.

„Mitnichten Kanzlerin Sina, die habe ich durch ein Monster bekommen. Dummerweise war es ein spezielles Monster gewesen, weil die Heilung dieser Narben damals nicht heilen konnten. Ob es heute anders wäre, weißt ich natürlich nicht. Wenn ich mich vorstellen darf, ich bin Gildenmeister Asiona und bin euch zutiefst dankbar, dass ihr mich und meine Kollegen, aber auch die anderen Abenteurer freigelassen habt.“ verbeugte sich Asiona vor Sina.

„ … Keine Ursache, es war immerhin ein Auftrag der anderen Gildenmeister gewesen, weil euer Stellvertreter sowie die anderen sich geweigert haben, mitzuhelfen. Aber Marcel zeigte Einsicht, nachdem ich ihm den Ernst der Situation geschildert habe.“ antwortet Sina.

„Hätte ich das nicht getan, wäre ich nicht mehr am Leben…“ murmelt Marcel, aber Asiona und Sina ignorieren ihn.

„Ihr dürft nicht zu hart zu ihm sein. Es war nie einfach gewesen mit dem Militär zu arbeiten, vor allem als Leonardo noch gelebt hat. Nun hat sich aber was geändert dank euch und Kaiserin Emilia. Das Militär ist geradezu versessen darauf mit uns zusammenzuarbeiten und das begrüße ich. Dadurch können beide Seite miteinander was lernen und fördert die Bindung.“ nickte Asiona.

„Das Militär hat auch keine andere Wahl nachdem ich es besiegt hatte. Jeder macht sich fast in der Hose wenn ich nach irgendjemanden rufe. Aber irgendwie betrachten sie mich auch als eine Heilige, keine Ahnung was in ihren Köpfen vorgeht…“ schüttelt Sina den Kopf.

„Nun, ich kenne die Umstände nicht, wie ihr eure Arbeit erledigt, aber ihr hättet meine Unterstützung weiterhin. Marcel, du kannst nun gehen, ich will mit Kanzlerin Sina alleine sprechen.“ entlässt Asiona den Stellvertreter. Er verbeugte sich und verlässt den Raum.

„Wenn der Gildenmeister wird, habe ich ernsthafte Bedenken für die Zukunft dieses Hauses, sowie die anderen im Kaiserreich.“ kommt Sina zum Punkt.

„*seufz* Nun, als Stellvertreter wird man nicht automatisch zum Gildenmeister. Das System ist ein bisschen komplexer, aber macht euch keine Sorge, ich mache mir schon darüber Gedanken. Ich wollte was anderes mit euch besprechen. Wenn ihr eben Platz nehmen würdet?“ bot Asiona die Sessel an. Sina nahm Platz und wartet gespannt, was als nächstes kommt.

Der Gildenmeister holte einen Übertragungszauber heraus und aktivierte ihn. Auf einmal sah Sina viele Männer und Frauen unterschiedlicher Rassen. Sie sah auch Ma Shi mit Keya sowie Ascal auf einem Bild.

„Das sind alle Gildenmeister auf Alliancia. Wir haben uns versammelt, um eine wichtige Mitteilung zu verkünden.“ begann Asiona.

„Lady Sina, Reichskanzlerin Sina oder einfach nur Sina die Verteidigerin. Ihr habt in kurzer Zeit viele Veränderungen auf unserem Kontinent umgesetzt. Nicht nur habt ihr eine Armee der Untoten und dessen Anführer besiegt, ihr habt die Königskinder beschützt und einen Putsch verhindert.

Dank der schnellen Reaktion der anderen Gildenmeister wurdet ihr auf diese Mission geschickt und setzt das Unmögliche um. Nicht nur findet ihr heraus, dass wir verschwunden sind, sondern habt uns ebenso gerettet. Aber es geht noch weiter. Mit eurer Aktion habt ihr den kommenden Krieg gegen das Königreich Efrana verhindert und sogar das schlechte Verhältnis zwischen dem Militär und den Abenteurern bereinigt.

Ihr seid eine Berühmtheit geworden wie sie Helden alle Jahrhunderte vielleicht erreichen. Mit einer Stärke und Weisheit, aber auch… eine sehr brutale Einstellung habt ihre euren Willen stets umgesetzt und setzt euch für die Leute ein, dessen Vertrauen ihr in ihnen habt.

Euer Auftrag ist damit offiziell beendet und als Belohnung sollt ihr direkt in den SSS-Rang befördert werdet. Wir haben uns versammelt um ein neues SSS-Mitglied zu begrüßen.“ und alle Gildenmeister klatschten.

Sina hat damit nicht gerechnet und auch nicht mehr an die Belohnung gedacht, bei der Arbeit die sie in der letzten Zeit machen musste. Sie wurde rot und bedankte sich.

„Lass mich euch erklären, welche Änderungen auf euch zukommen. Ihr dürft nun SSS-Aufträge annehmen sowie alle Dungeons auf der Welt betreten, habt die gleichen Machtbefugnisse wie wir Gildenmeister.“ erklärte Asiona.

„Davon höre ich aber zum ersten Mal, dass die SSS-Abenteurer die gleichen Machtbefugnisse haben.“ sagte Sina.

„Wir hängen es auch nicht unbedingt an die große Glocke, zumal nur die wenigsten diese Macht eingesetzt haben. Die meisten von uns sind selber Abenteurer gewesen, die anderen Mitarbeiter des Gildenhauses.

Am wichtigen ist aber diese folgende Information. Die restlichen SSS-Abenteurer haben sich endlich mal wieder alle gemeldet und werden nach Fanfoss geschickt. Dort wirst du mit ihnen über die Zukunft der Abenteurer bestimmen.

Diese… Herrschaften waren bisher immer zu sechs gewesen und haben die… wichtigsten Entscheidungen auf Eis gelegt, weil sie zu keinem richtigen Nenner gekommen sind. Wenn es zu eine Abstimmung kam, waren sie zu 99 Prozent immer drei für Ja und drei für Nein. Das ändert aber nun mit euch und sie werden gezwungen sein, ihre Entscheidung zu treffen.“ erklärt Asiona.

„Sind das irgendwelche Knallköpfe oder ist ihnen das Gehirn auf der Strecke geblieben? Ihr wollt mir ernsthaft sagen, dass die Entwicklung aller Abenteurer wegen ihnen mehr oder weniger zum Stillstand kam? Sagt den Spinnern, dass sie wieder gehen können, es wird doch darauf hinaus laufen, wie ich mich am Ende entscheide!“ ätze Sina wütend.

„Ich kann es nicht abstreiten, aber es sind nun mal die Regeln der ersten Gildenmeister und den stärksten Abenteurern. Mir selbst tut es leid, dass ihr wieder Probleme lösen müsst, aber wir brauchten jemanden, der wirklich diese Bedingungen erfüllen konnte und das seid nun mal ihr.“ versuchte Asiona Sina zu beruhigen.

„Himmel und ich dachte, ich kann endlich die Götterbestien jagen gehen, aber nein…“ seufzte Sina und einige Gildenmeister rissen ihre Augen auf, als sie die Pläne von Sina hörten.

„Ihr wollt euch mit ihnen anlegen? Warum?“ fragte eine Gildenmeisterin auf dem dem Übertragungsbild.

„Weil sie bekannt für ihre Stärke sind und ich auf der Suche nach starken Monstern bin. Soweit ich mitbekommen habe, fangen einige wieder an Probleme zu machen oder?“ erklärt Sina.

„Das ist richtig, aber nicht auf Alliancia, sondern auf den anderen Kontinenten. Nun, wir können euch das nicht verbieten, unter anderem gibt es auch einige Aufträge zu ihnen, aber… bisher hat sich niemand wirklich mit ihnen angelegt, nachdem einer der Götterbestien fast unseren Kontinent zerstört hat.“ sagte ein anderer Gildenmeister.

„Welches Element war es eigentlich und wer hat es besiegt?“ fragte Sina nun interessiert. Sie hat schon mal von der Geschichte gehört, aber damals nicht weiter nachgehakt.

„Wenn meine Erinnerung mich nicht trügt war das Element Schatten sein stärkstes Attribut und wurde von der damaligen beschworenen Heldin und ihrem Begleiter besiegt. Zumindest die offizielle Version. Die… inoffizielle Geschichte war eher, dass ein weiblicher Dämon gegen die Götterbestie gekämpft hat als Dank. Die Heldin hat auf ihrer Reise im Krieg gegen die Dämonen einen Dämon gerettet und na ja, die damaligen Entscheidungsträger wollten um jeden Preis verhindern das diese Informationen publik wurde, aber das ist eine Geschichte vor Jahrtausenden.“ berichtet Keya.

„Ein beschwörender Held und ein Dämon haben miteinander statt gegeneinander gekämpft?! Weiß man denn, wie die Dämonin hieß?“ hakte Sina nach, die zum ersten Mal hört, dass es so ein starker Dämon existiert.

„Bedaure, aber das wurde leider nicht berichtet. Sie wurde nur als eine wunderschöne Frau beschrieben mit den größten Fledermausflügeln, die man je gesehen hat und die Heldin meinte, dass sie stärker sei als der Dämonenkönig und von Glück reden konnten, dass sie sich nicht im Krieg beteiligte.“ erklärt Ascal nun.

„Wir haben so einen starken Dämon bei uns gehabt? Wieso höre ich davon zum ersten Mal?“ dachte Sina fieberhaft.

„Weiß man was aus diesem Dämon wurde? Sie scheint ja nicht wirklich Aggressiv zu sein wie die anderen Dämonen.“ meint Sina.

„Auch hier können wir nicht weiterhelfen. Man hat scheinbar versucht mehr über diesen Dämon zu erfahren aber nach dem Kampf gegen der Götterbestie war sie verschwunden und wurde auch nicht mehr gesehen.“ sagt Asiona.

„Ich wette mit euch, wenn ich mit Sherry unterwegs sein werde, treffe ich diesen Dämon und mache sie zu meine Freundin. Hrhr.“ rieb sich Sina die Hände grinsend. Die Gildenmeister trauten ihr das sogar zu.

„Wir würden euch empfehlen, demnächst nach Fanfoss zurückzukehren und hoffen auf längst fällige Entscheidungen… Wenn ich euch raten dürfte, aber… akzeptiert wie die anderen SSS-Abenteurer sind. Sie haben alle ihre Persönlichkeiten, aber sie sind nicht ohne Grund in diesen Rang gekommen. Ihr Stärke sind von allen akzeptiert worden.“ rät Asiona.

„Ich hatte es sowieso vor gehabt, nachdem ich Tuzato genug unter Druck gesetzt habe.“ stimmte Sina die Empfehlung zu.

„Wie meint ihr das mit Tuzato?“ fragte Ma Shi nun auf einmal und Sina überlegte. „Folgendes…“ und Sina berichtet allen Gildenmeistern, was sie herausgefunden hat. Alle Gildenmeister reagierten geschockt, vor allem die in Tuzato ihre Häuser stehen hatten.

„Wenn.. das wirklich stimmt, was ihr herausgefunden habt, ist das die größte Intrige in der Geschichte.“ murmelt Keya.

„Und ihr seid euch dessen bewusst, was ihr mit eurer Aktion verursacht?“ fragte ein Gildenmeister.

„Keine Ahnung, aber so kann es nicht weitergehen. Ich habe meine Beweise und Bestätigung bekommen, dass es so stattfand und habe dies beendet. Diese… „Neutralität“ worauf sie pochen hat es nie wirklich gegeben. Die werden jetzt nun schwitzen dürfen und ihre Taktiken ändern, darauf wette ich.

Aber egal, sobald sie was komisches planen, werden sie angegriffen und ihr Land aufgeteilt, denn Kaiserin Emilia und König Karl-Horst wünschen sich nichts mehr als den Frieden momentan, da braucht man solche Kakerlaken nicht an der Backe.“ nickte Sina.

„Wieder eine radikale Lösung, aber scheinbar bewirken sie irgendetwas. Wir werden uns enthalten, sind aber über diese Information sehr dankbar. Wir werden dies berücksichtigen, wenn wir mit Tuzato irgendwelche… Vereinbarungen machen werden.“ dankt einer der Gildenmeister aus Tuzato.

„Dann beende ich die Übertragung. Meine Damen und Herren, danke dass ihr euch die Zeit genommen habt.“ verabschiedete Asiona sich von seinen Kollegen und beendet die Übertragung.

„Seit ich hier angekommen bin, überträgt man mir immer mehr Verantwortung, dabei wollte ich doch nur Abenteurer sein…“ murmelt Sina.

„Nun, scheinbar hat das Schicksal was anderes für euch geplant, aber ihr lässt euch ja nicht davon unterkriegen.“ tröstet Asiona sie.

„Ja ja, das Schicksal…“

Kapitel 94

Ich bin wiedergeboren und die Probleme der Geistlichen?

In einer geheimen Kammer im Reich Tuzato saßen mehrere ältere Männer und berieten sich. Am auffälligsten von den alten Männern war nur der in weiß gekleidete Papst Silvester.

„Meine Herren, ich verstehe eure Sorgen, aber wir dürfen jetzt nicht den Kopf verlieren. Betrachtet es als eine Prüfung der Göttin, dass das Kaiserreich Osnain… uns unter Druck setzt.“ beruhigt der Papst die Männer.

„Aber eure Heiligkeit, es ist noch nie zuvor passiert, dass eines der Nachbarländer uns so offen droht!“ sprach einer der Männer panisch.

„Ich bitte um Entschuldigung, aber was genau will das Kaiserreich von uns?“ fragte ein anderer Geistlicher.

„Sie wollen von uns eine Entschuldigung zum Mord des Kaisers Godelot haben, sowie die Köpfe der Verantwortlichen. Des weiteren wollen sie eine Entschädigung haben und eine Aufklärung, ob wir in der Vergangenheit die anderen Kaiser dazu angestachelt haben einen Krieg gegen Efrana zu führen. Und letztendlich soll unsere Heiligkeit Kaiserin Emilia anerkennen und um Vergebung für den Mord bitten.“ erklärt Erzbischof Georg.

„Das… ist eine Unverschämtheit! Seit wann fordern diese Kinder ausgerechnet was von uns?!“ schimpfte ein Geistlicher.

„Nun, der letzte Bericht lässt nichts gutes vermuten. Sie ließen unseren Botschafter verhaften und durchsuchten die Botschaft. Ich hoffe, dass der Mann seine Zunge hält, aber… mehr Sorgen macht mir die Reichskanzlerin, die dort ihr Amt ausübt.“ sagt Erzbischof Georg.

„Noch eine Frau?! Sind sie denn dort alle wahnsinnig geworden? Nur die Göttin kann die Entscheidungen treffen, wie können sie es wagen, andere Frauen ebenso das Entscheidungsrecht zu geben.“ erboste sich ein Geistlicher.

„Nun, vermutlich hätten wir weniger Probleme, wenn es nur die Kaiserin Emilia wäre. Sie ist jung und man könnte sie manipulieren. Aber dies endet mit der Reichskanzlerin.“ meint Erzbischof Georg.

„Könnt ihr mir mehr über diese Frau sagen? Ich kenne weder ihren Namen noch woher sie kommt.“ fragt nun Papst Silvester.

„Natürlich eure Heiligkeit. Reichskanzlerin ist die Abenteurerin Sina die Verteidigerin. Sie… hat mehrere große Rollen in der letzten Zeit gespielt, vor allem hat sie eine Armee der Untoten aufgehalten, die Armee des Königs besiegt ohne Einsatz von Waffen und dabei ist auch niemand gestorben und vor kurzem erst wurde die Armee des Kaiserreiches beinahe ausgelöscht.

Nicht nur ist sie Reichskanzlerin, sondern ist auch Trägerin von „Hope“, die sie vom König Karl-Horst übertragen bekam zusätzlich wurde sie in den Adel geschlagen. Sie genießt ebenso das Vertrauen der Abenteurer und ihr aktueller Rang ist S, wobei wir mitbekommen haben, dass sie demnächst auf SSS aufgestuft wird.

Sie ist im Besitz einer großen modernen Villa und lässt mehrere… Monster bei sich hausen, unter anderem Vampire und Geister.

Wir sind nicht in der Lage herauszufinden, woher sie kommt oder wie sie an ihre Stärke gelangt ist, aber… wir haben Zweifel, dass sie überhaupt ein Mensch ist, obwohl unsere Spione trotzdem bestätigen, dass sie ein Mensch sei.

Wenn ich meine Vermutung äußern darf, dürfte sie der Grund sein warum nun die Armee vor unserer Grenze nun… es sieht nach Übungen aus, aber manche ihre Aktivitäten landen auf unserem Land. Ich weiß nicht was ich davon halten soll, aber es ist nicht auszuschließen, dass sie auch darauf warten, uns tatsächlich anzugreifen.“ beendet Erzbischof Georg seinen Bericht.

Ein beklemmendes Schweigen war nun im Raum. Selbst der Papst staunte, dass jemand so gefährliches auf Alliancia rumläuft.

„Hmm… das gefällt mir nicht. Ich weiß leider aber auch nicht, was wir gegen diese Frau machen können, denn sie hat zwei Reiche hinter sich sowie die Abenteurer. Wenn wir offen gegen sie vorgehen, machen wir uns noch mehr Feinde und mein Gefühl sagt mir, wenn wir wirklich was gegen sie unternehmen, es nur zum scheitern verurteilt ist.“ streichelt Papst Silvester seinen Bart.

„Aber wenn wir nicht irgendwelche Antworten liefern, wird es zu einem Krieg kommen!“ rief einer der Geistlichen.

„Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte eure Heiligkeit.“ bietet Erzbischof Georg eine Idee an.

„Ihr dürft reden.“ nickt der Papst.

„Wir werden abstreiten, dass wir die Kriege bewusst provoziert haben, egal was sie für Beweise haben und müssen den Botschafter aufgeben und als Verräter abstempeln. Ich weiß das wir noch ein paar… Ungläubige im Kerker sitzen haben. So leid es mir tut, aber opfern wir ihre Leben für eine größere Sache und zwar die Neutralität. Aber ob ihr Kaiserin Emilia anerkennen wollt und euch sogar entschuldigt, dass müsst ihr selbst entscheiden.“ sagte der Erzbischof nüchtern seinen Plan.

„Ihr wollt unsere Leute opfern? Die Göttin hätte dies niemals verlangt!“ wand ein Geistlicher ein.

„Hmm… das ist zumindest vorerst eine brauchbare Lösung.“ grübelt der Papst laut, bis jemand an die Tür klopft.

Ein Ritter trat ein und salutierte. „Eure Heiligkeit. Ich bringe schlechte Nachrichten.“

„Berichtet!“ verlangte der Papst Silvester zu wissen.

„Die königliche Armee aus Efrana steht an der anderen Seite unserer Grenze und macht ebenso ihre Kriegsübungen wie das Kaiserreich. Der Botschafter aus Efrana gab zu erkennen, dass der König sauer ist, da wir angeblich Kanzler Thorgil bei dem Putsch mit Geldern unterstützt haben.“ erzählt der Ritter.

Alle Geistlichen sowie auch Erzbischof Georg und Papst Silvester wirkten fassungslos. „Bei der Göttin. Ich habe das Gespräch vergessen, was wohl in den letzten Tagen stattgefunden haben muss.“ erinnert sich der Erzbischof Georg.

„Hat der Botschafter noch was zu sagen gehabt?“ fragte ein Geistlicher.

„Er fordert eine Entschuldigung vom Papst höchstpersönlich sowie eine Aufklärung welche Rolle wir in den früheren Kriegen gespielt haben. Angeblich hätten sie Beweise gefunden, dass wir früher die Könige angestachelt haben gegen das Kaiserreich einen Krieg zu führen. Außerdem verlangt der König eine Entschädigung binnen zwei Wochen, sonst erklärt er uns den Krieg und wird das Kaiserreich ebenso bitten, in unser Land einzumarschieren.“ berichtet der Ritter weiter, aber er wurde selber ziemlich blass.

„Was… ist auf einmal los mit der Welt?“ stottert einer der Geistlichen.

„Ich würde gerne wissen, was der König und die Kaiserin besprochen haben und wie weit die Reichskanzlerin Sina in dieser Sache involviert ist. Vermutlich war sie es, die den König darauf Aufmerksam gemacht hat. Wenn nur eines der Länder uns bekriegen würde, könnten wir uns verteidigen, aber niemals gegen zwei.“ dachte der Erzbischof laut.

„Bei der Göttin, was haben wir getan, dass wir ihre Wut zu spüren bekommen? Haben wir nicht all die Jahrhunderte stets eure Wünsche umgesetzt?“ murmelt der Papst Silvester.

„Ich schlage vor, dass wir die… heiligen Krieger gegen diese Sina einsetzten.“ warf einer der Geistlichen seine Idee ein. „Wenn sie… nicht mehr unter uns weilt, können wir vielleicht das Ruder wieder an uns reißen.“

„Nein… wenn diese Frau wirklich so stark ist, schicke ich nur Lämmer in den Tod. Wir gehen vorerst auf die Forderungen der beiden Länder ein, auch wenn ich damit meine Vorgänger sowie die Nachfolger beschämen werde, aber wir dürfen uns nicht in einen Krieg ziehen lassen!“ befahl der Papst und die Geistlichen reagieren geschockt.

„Aber eure Heiligkeit…“ wollte einer der Geistlichen widersprechen.

„Bisher hat unsere Taktik immer funktioniert, aber nun ist es vorbei. Wir werden neue Taktiken entwickeln müssen, denn scheinbar sind in letzter Zeit zu viele Fehler gemacht worden und nun haben wir den geballten Zorn der Länder auf uns gerichtet. … Ist es möglich das wir diese Sina auf unsere Seite ziehen können?“ überlegte der Papst laut.

„Unwahrscheinlich, denn sie respektiert keine Autorität, aber… wir können ihr ja zumindest in der Zukunft eine Einladung aussprechen und sehen, was die Zukunft verspricht.“ gab Erzbischof Georg seine Idee kund.

„Wir haben schon schwierige Ungläubige bekehren können. Es ist alles nur eine Frage der… Überzeugung.“ streichelt der Papst Silvester seinen Bart.

Eine Woche später kam eine Delegation aus Tuzato und wurde Kaiserin Emilia vorgestellt, wobei auch Sina und Sherry anwesend waren.

„Mein Name ist Georg, ich bin Erzbischof und die rechte Hand von Papst Silvester. Ich spreche in seinen Namen.

Ich bedaure die Umstände, die eurem Vater zugestoßen sind und geben ihnen die Köpfe der Verräter, die mit dem Botschafter gegen den Willen der Göttin vorgegangen sind. Bedauerlicherweise wissen wir nichts zu den Vorwürfen, dass wir angeblich die Kriege manipuliert hätten und sind daher gezwungen, euren Wunsch zurückzuweisen.

Im Namen des Papst Silvester erkenne ich euch als Kaiserin an und wünsche euch den Segen der Göttin. Als… Entschädigung geben wir euch fünf Kisten Goldmünzen und hoffen, dass ihr uns verzeiht, dass wir die Verräter nicht frühzeitiger entdeckt haben.“ verbeugt sich Georg tief.

„So? Diese Männer sollen die Verräter sein? Zu dumm aber auch, dass ihr sie getötet habt, bevor sie befragt werden konnten. Es können auch irgendwelche Gefangene gewesen sein.“ ätze Reichskanzler Sina.

„Mit wem habe ich die Ehre zu sprechen?“ fragte Erzbischof Georg freundlich.

„Das ist meine Kanzlerin Sina, die unter anderem mein Reich sowie das Militär verwaltet und ich muss ihr Recht geben. Was bringen uns die Köpfe, wenn sie uns nichts sagen können?“ nahm Emilia Sina in Schutz.

„Ich entschuldige mich persönlich für die voreilige Aktion. Wir… sind es nicht gewohnt, dass man gewisse Dinge von uns fordert.“ verbeugte sich Georg wieder.

„Kann ich mir vorstellen, wenn man all die Zeit nur zwei Länder gegeneinander aufhetzt. Man wird faul und macht irgendwann Fehler und die decken wir immer mehr auf. Scheinbar klopft die Armee aus Efrana ebenso an eurer Tür, da dürfte der König den einen oder anderen Beweis gefunden haben, dass ihr eure Griffel im Spiel hattet.

Ich frage mich ernsthaft, warum wir nicht einfach bei euch einmarschieren und das alles beenden? Wir schlagen euch nieder und teilen das Land zwischen uns auf. Irgendwie finde ich die Idee ziemlich reizvoll.“ sagt Sina.

Erzbischof Georg schwitze nun im gesamten Gesicht. Er hatte sich das Gespräch anders vorgestellt, aber nachdem er Sina kennengelernt hatte, merkte er selbst, wie gefährlich diese Frau ist und er soll ihr noch eine Einladung aussprechen?

„Wir… suchen noch nach weiteren Verrätern. Wenn eure Behauptung stimmt, dürfte es eine spezielle Gruppe sein, die dies alles umsetzte. Ich… kann euch nur um mehr Zeit bitten.“ stottert Georg mit einer Lüge.

„Was meinst ihr Kaiserin Emilia? Sollen wir ihnen eine Gnadenfrist geben oder gleich einen Schlussstrich ziehen?“ fragte Sina nach.

„Hmm… ich gebe euch Zeit, aber ich will Ergebnisse sehen. Lebendige Ergebnisse, habe ich mich deutlich ausgedrückt?“ strahlte Emilia ihre kaiserliche Aura aus.

„Ich danke euch im Namen des Papstes sowie der Göttin, dass ihr uns die Zeit erlaubt.“ dankte der Erzbischof Georg.

„Aber lasst euch nicht allzu viel Zeit. Ich habe gehört, dass der General es kaum abwarten kann, bei euch einzumarschieren. Was mir gerade einfällt, aber ich habe einen Bericht bekommen, wo ihr in letzter Zeit mit Monstern zu kämpfen habt, die sich explosionsartig ausgebreitet haben?“ grinst Sina böse und Georg verstand ihren Hinweis.

„Ich danke für euer Mitgefühl, aber seid unbesorgt. Die Ritterorden kümmern sich schon um die Monster.“ schwitzte Erzbischof Georg weiter.

„Na dann, ihr dürft nun wieder verschwinden.“ warf Sina die Delegation aus dem Thronsaal raus.

Erzbischof Georg sowie seine Geistlichen verbeugten sich und hatten es eilig, den Thronsaal zu verlassen. „Warum habt ihr die Einladung nicht ausgesprochen?“ fragte einer der Geistlichen.

„Weil sie sehr feindlich auf uns eingestellt ist. Ich muss befürchten, dass sie sich nicht wirklich bekehren lässt. Vor allem… sie machte mir unheimliche Angst und das hatte ich schon lange nicht mehr erlebt…“ flüstert Georg.

„Und Emilia? Was denkst du?“ fragt Sina, nachdem die Damen wieder in Emilias Zimmer waren. Sherry trank einen Tee und Emilia grübelte.

„Du hattest recht, sie würden alles tun, um weiter Neutral zu bleiben. Das Gold ist eine nette Starthilfe, aber ob ich ihnen verzeihen kann? Da habe ich doch meine Zweifel zumal die Köpfe mich nicht wirklich überzeugt haben.“ meinte Emilia.

„Das sehe ich ebenso. Wenn Lion die Übungen mit den Offizieren durch ist, dass sie auch ohne seine Anweisung einen Angriff durchführen könnten, sollten wir ihn wieder hier in der Hauptstadt haben. Seine Meinung ist auch sehr willkommen und sollte dieser Schleimer Georg wiederkommen mit *hust* lebenden „Verrätern“ kann er ja auch seinen Kommentar dazu abgeben.

Es würde mich nicht wundern, wenn sie sich nun ein paar Geistliche schnappen und ihnen das eintrichtern, was wir hören wollen. Aber letztendlich müsst ihr entscheiden, ob wir einen Krieg wollen oder nicht. Das gleiche gilt auf für Efrana, wobei der König in dieser Hinsicht leider nicht so aggressiv agieren wird wie wir.“ sagt Sina.

„Wann gehst du eigentlich zu dem Gildenmeister?“ fragte Sherry. „Stimmt, ich werde ihn morgen aufsuchen und… langsam überlegen, ob ich wieder nach Hause gehe.“ kündigt Sina die nächsten Schritte an.

„Schon? Kannst… du nicht vielleicht noch ein bisschen länger bleiben?“ versucht Emilia Sina zu überreden, aber sie schüttelt nur den Kopf.

„Was heißt schon? Ich bin meines Erachtens schon viel zu lange hier. Mit Lion habt ihr den richtigen Mann an eurer Seite, denn er kann auch die unangenehmen Arbeiten übernehmen. Wenn es dann wirklich mal brennen sollte, schickt mir einfach einen Boten und dann kann ich immer noch meine Meinung dazu sagen. Mich dürstet es langsam wieder nach Abenteuern!“ nickte Sina.

„Sag mir einfach nur frühzeitig Bescheid, wann du gehst, damit ich mich ebenso vorbereiten kann.“ akzeptiert Emilia die Entscheidung traurig.

„Lasst den Kopf nicht hängen. Seitdem ihr Kaiserin geworden seid, habt ihr euch ebenso verändert. Ihr könnt nun bewusster Entscheidungen treffen und habt ja die meisten Arbeiten von mir abgenommen. Ich wüsste nicht, wobei ich noch helfen soll außer mit Tuzato.“ tröstet Sina.

„Genau Emilia, du bist viel selbstbewusster geworden. Ich werde dich zwar vermissen, aber im Herzen sind wir doch weiterhin in deiner Nähe.“ muntert Sherry Emilia auf.

„Danke… wirklich. Vielen Dank das ihr mir soweit geholfen habt.“ ist Emilia den Tränen nahe.

„Du schaffst das schon. Dein Vater selbst vertraute dir ja, dass du es schaffst.“ lächelt Sina.

Kapitel 93

Ich bin wiedergeboren und muss Diplomatie verwalten?

In den letzten Tagen sind folgende Ereignisse passiert. Der Botschafter wurde gebrochen und war sehr geständig gewesen. Tuzato hat wie Sina es behauptet hat, tatsächlich gewollt, das Leonardo einen Krieg führt und hat daher seine Unterstützung angeboten, was er dankbar annahm.

In der Botschaft selbst fand man weitere Giftflaschen, die Sina abnahm für… weitere Test. Aber wichtiger war, das man Schreiben fand, die dem Botschafter befahlen, dies umzusetzen. Dummerweise war der Autor klug genug gewesen und hat keine Hinweise hinterlassen, wer den Befehl gab.

„Ist egal, aber mit diesen Beweisen haben wir mehr als genug Gründe Tuzato in den Arsch zu treten.“ kommentierte Sina und General Lion stimmte ihr ebenso zu. Dieser hat inzwischen die Armee an die Front von Efrana nach Tuzato verlegt und diese üben nun fleißig, wie sie mehr oder weniger das Land angreifen würden.

Der Botschafter hat ebenso seine Nachricht an den Papst weitergeleitet und nun wartet man auf die Antwort von ihm. Die Spione berichteten, dass in deren Hauptstadt überall Panik herrscht, weil das Kaiserreich mit einem Krieg drohte.

„Es ist nur eine Frage der Zeit. Sie mögen vielleicht Meister der Manipulation sein, aber im Gegensatz zu uns oder Efrana haben sie über Krieg eigentlich kaum Erfahrung.“ nickte Sina zur Emilia.

Die anderen Befehle von Sina wurden größtenteils ebenso umgesetzt. Die Hydra ist weg und das Militärgebiet wurde aufgeräumt, in den Bunkern fand man die vermissten Wissenschaftler sowie General Morne, aber noch weitere Exemplare der Mechs und Monster.

„Hmm, lasst sie weiter entwickeln, aber die Monster… lasst sie frei in Tuzato.“ grinste Sina böse und dies wurde umgesetzt. Dabei wurde Sina aufgeklärt, dass die Wissenschaftler ein neues Metall entwickelt haben und gab den Befehl mehrere Werkzeuge herzustellen für Sherry.

„Bist du sicher?“ fragte Sherry, aber Sina nickte nur. „Aber sicher, statt das wir dein Werkzeug kaufen, besorgen wir einfach das Beste kostenlos!“

Sherry arbeitet nun öfters in der Gilde und nahm A-Aufträge an. Sie läuft immer noch im Kimono von Sina herum und erlangt den Ruf „Exotische Schönheit“, auch ansonsten ist sie sehr beliebt bei den Abenteurern, obwohl Sina vernommen hat, dass ihr Pech sich ebenso gemeldet hat.

„Es war schrecklich… ich wollte nur bestimmte Pflanzen sammeln. Auf einmal kam ein Ogerkönig und ich musste ihn alleine töten.“ weinte Sherry bei Sina aus.

„Du… falls du es nicht bemerkt hast, aber… Du bist stärker geworden. Den letzten Ogerkönig habe ich getötet.“ tröstet Sina Sherry und streichelt ihre Haare.

„Aber trotzdem…“

Die Kunde, dass die Gildenmeister wieder zurück sind, bereitete sich wie ein Lauffeuer aus und die Abenteurer kehrten ebenso zurück. Dadurch wurden die Banditenprobleme stark begrenzt und das Volk wurde sicherer.

„Ah, bevor ich’s vergesse, aber der Gildenmeister Asiona wünscht dich zu sprechen Sina. Wenn du demnächst mal Zeit hast, sollst du ihn aufsuchen.“ erinnert Sherry die Bitte des Gildenmeisters.

„Verstehe, werde ich machen, aber heute findet das Gespräch mit dem König statt. Du bist natürlich auch dabei.“ grinst Sina, aber Sherry wollte lieber woanders sein, wenn Sina „so“ grinste.

„Wie sind die Übungen mit Emilia?“ fragte Sina nach dem Stand der Dinge. „Sie macht sich. Am Anfang hatten wir unsere Probleme, bis wir ein Buch gefunden haben mit Tipps, die wir bei den Gesprächen einsetzen können und seitdem klappt es immer besser. Ich habe gehört, das Emilia nun selber einige Arbeiten von dir abgenommen hat Sina?“ berichtet Sherry.

„Ja, die Militärplanung sowie die Zusammenarbeit mit dem Volk sowie Abenteurer wollte sie unbedingt haben, womit ich kein Problem hatte. Nur… die unangenehmen Sachen soll ich weiter machen wie der Scheinkrieg gegen Tuzato und innere Sicherheit im Reich, aber ehrlich. Das kann Lion ebenso gut.“ rollt Sina ihre Augen.

„Falls du es nicht wusstest, aber du scheinst beliebter zu sein als Emilia, zumal durchgesickert ist, dass du angeblich das Militär besiegt hast. Nun, Emilia ist jünger als ich und muss sich erst den Ruf erwerben, aber ich bin da guter Dinge. Die Bewohner in der Stadt sind viel aufgeschlossener geworden und lachen sogar. Das war am Anfang, als wir ankamen, komplett anders gewesen.

Bisher hat es keiner laut ausgesprochen, aber sie sind alle dankbar dass Leonardo tot ist. Die Leute, von den Vermissten die… nicht überlebt haben, sind zwar sauer, dass Leonardo nicht vor Gericht gestellt wurde, aber akzeptieren, dass das Schicksal andere Pläne hatte. Ich habe übrigens Hassan wieder getroffen und es scheint ihm unheimlich leid zu tun, dass sein Freund mir nicht geholfen hat.“ berichtete Sherry, die mit dem Kopf auf dem Schoß von Sina lag.

„ … Sag, wie fühlen sich meine Beine an?“ hörte Sina den Bericht an und war… leicht verwundert, das Sherry weiter auf ihrem Schoß lag.

„Eh?! Entschuldigung!“ stand Sherry kerzengerade mit rotem Kopf. „Du kannst ruhig weiter liegen bleiben Sherry, ich hatte damit kein Problem.“ sagte Sina, aber Sherry schüttelt nur den Kopf.

„Ich habe mich vergessen.“ stürmte Sherry nun aus dem Zimmer raus. „Ich sollte mit Prashi mal sprechen… Sherry benimmt sich wirklich sehr komisch.“ schüttelt Sina den Kopf.

Am Abend war es soweit. Emilia hat sich als Kaiserin schick gemacht, während Sina und Sherry im Thronsaal auf ihren Plätzen saßen.

Man hat extra ein großes Übertragungsbild aufgebaut und nur die Damen können gesehen werden. „Sehe ich gut aus?“ fragt Emilia nervös. Sina rollt ihre Augen und Sherry nahm ihre Hände. „Natürlich! Ihr seht bezaubernd aus Emilia!“ muntert Sherry Emilia auf.

„Kaiserin Emilia, wir wären soweit.“ kam einer der Übertragungsmagier. Emilia setzte sich auf ihren Thron und nickte.

Der Zauber wurde aktiviert und man sah König Karl-Horst mit Prinzessin Themba sowie Ralph, Friedrich und Simon.

„Seid gegrüßt Kaiserin Emilia und… Sina?!“ wollte der König grüßen, aber vergaß sich, als er Sina sah.

„Abend, lang nicht gesehen.“ grüßt Sina ohne Etikette und Emilia fragte sich, warum sie überhaupt hier ist.

„Entschuldigung, ich habe mich vergessen. Man erwartet nicht unbedingt… ein bekanntes Gesicht zu sehen.“ entschuldigt sich der König.

„Seid unbesorgt, Sina… ist scheinbar eine sehr bekannte und starke Persönlichkeit. Im Grunde muss man sogar damit rechnen, dass sie ihre Finger im Spiel hat.“ schüttelt Emilia den Kopf.

„Wieso werde ich dargestellt, als wäre ich ein Bösewicht?!“ wehrte Sina sich und Sherry versuchte sie zu beruhigen.

„Naja, wenn man bedenkt was du in letzter Zeit alles getan hast, sei es nun gut oder böse, kommt man halt auf solche Gedanken.“ kommentiert Themba.

„Fällt mir Nervi ebenso in den Rücken. Wie siehst du das Ralph?“ ist Sina erbost. Themba´s Kopf wurde rot, als sie ihren Spitznamen wieder hörte und sah in den Augen von Emilia Mitleid.

„Ich… habe dazu keine Meinung Schwester Sina. Ich bin nur als Zuschauer hier.“ redet sich Ralph heraus.

„Ok gut, falls ihr euch das gerade alle fragt, aber ich wurde gegen meinen Willen zur Reichskanzlerin gemacht und unterstütze die Kleine dort. Die genaueren Umständen könnt ihr später fragen. Ich dachte nur, dass wir eher ein… diplomatisches Gespräch zweier Länder besprechen?“ brachte Sina es auf den Punkt. Nun wurde Emilia leicht rot und Themba hatte nun Mitleid in ihren Augen. Dann sahen beide sich an und haben unbewusst schon eine Allianz gegen Sina gebildet.

„Erm… ok. Ignorieren wir das einfach alles. Kaiserin Emilia, euer Botschafter hat mir… berichtet, dass ihr den Frieden wünscht?“ startet der König das offizielle Gespräch.

„Das ist richtig. Mein Vater ist verstorben und hat mir sein Amt anvertraut, aufgrund das der eigentliche Thronfolger unter gewissen Umständen ums Leben gekommen ist. Ich… möchte mich entschuldigen für die eventuellen Ereignisse die mein Bruder Leonardo verursacht hat und bitte um einen Neuanfang.“ nickte Emilia.

„Frieden ziehe ich immer vor. Ich komme am besten zum Punkt. Hätte Sina nicht bei mir aufgeräumt, wäre jemand auf meinem Platz gewesen, der den Krieg gewollt hätte und… ich würde sogar darauf wetten, dass es ebenso bei euch der Fall ist.“ König

„Das ist richtig. Auch hier hat… meine Kanzlerin ziemlich aufgeräumt und hilft mir nun den Scherbenhaufen, den sie verursacht hat, wieder aufzuräumen.“ beschuldigt Emilia ihre Kanzlerin.

„Tzz, seht doch selber zu wie ihr eure Probleme löst.“ schnalze Sina und Emilia korrigierte sich schnell. „Ich bin ihr natürlich dankbar für ihre Weisheit.“

„Hmm dürfte ich mich erkundigen, warum ihr eure… Armee gegen Tuzato aufgestellt habt und… Übungen veranstaltet?“ erkundigt sich der König.

„Dazu kann ich was sagen. Wir haben festgestellt dass die Theokratie bei der Ermordung von Kaiser Godelot mitgeholfen hat, zumal der Botschafter dies bestätigt hat sowie haben wir schriftliche Beweise gefunden. Nun arbeiten unsere Gelehrten sowie Bibliothekare die Geschichten ab um weitere Hinweise zu suchen, ob sie in der Vergangenheit ebenso tüchtig unser Reich dazu angestachelt haben Kriege gegen euer Land zu führen.“ erklärt Sina und der König machte große Augen, als Sina den Mord an dem Kaiser unverblümt aufklärt.

„Ehh… diese Information ist nicht unbedingt… wichtig zu erwähnen.“ murmelt Emilia, aber Sina schüttelt den Kopf.

„Nein, es ist sogar wichtig, dass der König den Ernst der Lage versteht. Wenn ich euch einen Rat geben darf, untersucht nochmal alle Aktivitäten die Thorgil hatte, vor allem mit dem Botschafter aus Tuzato. Wenn ihr was findet… würde ich euch vorschlagen, dass ihr einen Übungskrieg gegen Tuzato richtet, denn das gibt mir die Bestätigung, dass dieses Reich all die Jahrhunderte eure Länder immer wieder gegeneinander ausgespielt hat und dieses Spiel soll nun ein Ende haben.

Auch empfehle ich euch, untersucht die alten Geschichten in eurem Reich. Nicht immer hat das Kaiserreich zuerst den Krieg begonnen. Vermutlich werdet ihr nichts finden, aber wenn… doch, dann dürfte es ein riesiger Skandal werden, meint ihr nicht auch?“ sagte Sina es sehr ernst.

„Es… fällt mir schwer zu glauben, das Tuzato für das all verantwortlich ist, aber dennoch… scheint ihr euch sicher sein. Ich werde es überprüfen und euren Vorschlag überdenken.“ grübelt der König.

„Natürlich könnt ihr auch ein Schreiben aufsetzen und den Papst auffordern, dass er was dazu sagt, aber ich glaube, mit meiner Methode dürften sie wie kopflose Hühner herumrennen.“ grinst Sina böse.

„Zumindest hat Sina es geschafft meine Armee auf ihre Seite zu ziehen…“ schüttelt Emilia den Kopf.

„Also ich habe mich mit Lion ziemlich gut verstanden, ich versteh euer Problem nicht.“ dachte Sina laut.

„Ach nichts, selbst wenn ich es dir erklären würde, wäre es dir ja eh egal. Nun, ich freue mich, dass ihr euch ebenso für den Frieden einsetzt. Ich hoffe, dass die Spannungen, die bisher geherrscht haben sich damit nun in Luft auflösen und vielleicht können wir ja ein privates Treffen haben.“ lächelt Emilia.

„Oh ein privates Treffen, eine ausgezeichnete Idee. Ich bin froh das wir heute das Gespräch hatten. Das stimmt mich positiv für eine gute Zusammenarbeit und Zukunft unserer Völker.“ stimmte der König zu.

„Zumindest habe ich nun eine Leidensgenossin.“ murmelt Themba und Sina hob nur eine Augenbraue hoch, während Emilia Themba zustimmte.

„Du solltest deinem Freund ein bisschen Luft lassen, sonst fängt er an von dir wegzulaufen.“ kommentiert Sina.

„Ey!“

Kapitel 92

Ich bin wiedergeboren und habe ein neuen Schachspieler gefunden?

Am nächsten Tag wird Sina auf den aktuellsten Stand gebracht. Das Monster konnte erfolgreich entfernt werden und helfen nun bei den Aufräumungsarbeiten. Auf der Oberfläche wurde zwar einiges weggeräumt, aber der schwierigste Teil sind die eingestürzten Sicherheitsbunker unter der Erde, aber das interessierte Sina weniger.

Man brachte der Reichskanzlerin die Konzepte der Beschwerdestelle sowie die Zusammenarbeit mit den Abenteurern. Ersteres gefiel Sina, das andere musste überarbeitet werden, diesmal sollen sie die Gildemeister mit einbeziehen.

Die Informationen, dass der Kaiser verstorben ist und nun Kaiserin Emilia sowie Reichskanzlerin Sina den Staat reagieren, war Gesprächsthema Nummer eins. Auch merkten sie, dass das Militär sich komplett anders verhält, nimmt das Volk positiv auf.

Die Folterer Kurt und Thomas gaben sich Mühe, aber bisher hielt der Botschafter noch eisern den Mund, aber Sina gab ihnen den Segen, dass sie auch neue Techniken anwenden dürfen, worüber sie sehr glücklich waren.

Sherry fragte Sina nach einem anderen Kimono, damit sie die Maße entnehmen kann und fing an, neue Kimonos zu entwickeln mit unterschiedlichen Mustern. Ein Botschafter vom Kaiserreich wurde in das Königreich geschickt und Emilia übte ihre Rede.

„Hmm.“ War Sina am grübeln, während sie Sherry beobachtete. „Was überlegst du so schwer Sina?“ schneidet Sherry den Stoff.

„Sag du mir, was du von diesem Monsterstein hältst.“ und zeigte den stark leuchtenden bunten Monsterstein von der Hydra.

„Meine Güte, was ist das denn was ich fühle? Es ist, als würde es eine Hitze ausstrahlen, aber… gleichzeitig friere ich?“ wunder Sherry sich.

„Der… Hauptkopf war dem Element Chaos zugeneigt. Und der war verdammt heftig, dass sogar der Skelettdrache schwach wirkte. Meine Blutklinge anderer Form ist die Giftklinge, dessen Monsterstein vom Skelettdrachen stammte. Ich will mein Katana mit dem Stein von der Hydra füttern. Willst du zuschauen?“ fragte Sina.

„Wie deine Klinge einen Stein frisst und stärker wird? So ein Erlebnis sieht man nicht alle Tage! Natürlich will ich das sehen!“ und Sherry setzte sich unbewusst ganz nah an Sina.

Sina holte ihre Blutklinge aus dem Inventar und legte sie auf den Tisch, anschließend den Stein auf die Klinge. Beide warten ab… und die Klinge brachte den Stein zum fließen. Unterschiedliche Farben flossen aus dem Stein und verteilten sich auf der kompletten Klinge. Dann leuchtete es in unterschiedlichen Farben auf und der Prozess war dann zu Ende.

„Wow… und was kann es nun?“ frage Sherry und Sina inspirierte den Status von ihrem Katana.

Name: Blutklinge

Level: 112

Waffe: Katana

Fähigkeit:

  • Selbstreparatur Level 21 (Aufgewertet)
  • Schärfe Level 21 (Aufgewertet)
  • Härte Level 21 (Aufgewertet)
  • Transformieren:
  • Giftklinge
  • Chaosklinge

„Jawohl!“ freute sich Sina. „Was ist passiert?“ wundert Sherry sich. „Meine Waffe kann sich nun in ein anderes Element transformieren. Die erste ist Giftklinge, aber wenn ich sie einsetze, wird vermutlich jeder in der Burg sterben. Der Stein von der Hydra kann mein Katana in eine Chaosklinge verwandeln, testen wir es doch gleich mal! Chaosklinge!“ hielt Sina das Katana und löste die Transformierung aus.

Das Katana wurde länger und schwarz und überall bildeten sich unterschiedliche farbige Adern auf der Klinge. Sherry hatte auf einmal Schmerzen. „Sina? Wieso habe ich auf einmal Chaos-Resistenz bekommen?!“

„Huch? Spürst du irgendeine Aura?“ fragte Sina, weil sie nichts merkte aufgrund ihrer Chaos Immunität.

„Aura?! Ich fühle mich, als stände ich unter Feuer, gleichzeitig friert meine Haut und… andere unbeschreibliche Schmerzen!“ regt sich Sherry auf.

„Ah ok, Blutklinge!“ ließ Sina das Katana zurück verwandeln und legte es wieder in ihr Inventar. Dann ging sie zu der leidenden Sherry und umarmte sie. „Entschuldigung, das wollte ich nicht. Ich wusste nicht, dass es ebenso eine Aura ausstrahlt wie die Giftklinge.“ entschuldigt Sina sich und streichelt das Haar von Sherry.

Die Schmerzen waren wie weggeblasen für Sherry, dafür tat ihr Herz umso mehr weh, auch wenn sie das Gefühl mochte, gestreichelt zu werden. „Erm danke. Du kannst mich wieder loslassen, es… war einfach nur unerwartet gewesen.“

„Ich würde sie so gerne einsetzen, aber wenn ich damit meinen Freunden schade, dann… muss ich warten bis ich alleine kämpfe.“ lässt Sina Sherry los.

„Gib nicht die Hoffnung auf, bestimmt gibt es eine Gelegenheit, wo du sie einsetzen kannst.“ tröstet Sherry.

„Ich habe lange meinen Status nicht mehr gesehen, wenn ich überlege, dass ich das Militär, ein Monsternest und die Hydra und Camilla getötet habe. Status.“ dachte Sina.

Name: Sina

Rasse: Mensch (Sukkubus)

Alter: 21 Jahre (147 Jahre)

(Titel: Held der Dämonen, Prinzessin der Dämonen, Waffenmeister)

Titel: Erzfeind der Untoten, Drachentöter, Schwertmeister, Verteidiger, Vampirtöter,

Meister der Beidhändigkeit, Meister der Waffenlosigkeit, Lady, Reichskanzler

Beruf: Samurai-Meister

Level: 112

Attribute: (Fälschung) / (Original)

  • Vitalität: 5362 / 63.273
  • Mana: 5201 / 61.124
  • Stärke: 5169 / 62.291
  • Schnelligkeit: 5248 / 64.433
  • Intelligenz: 5142 / 63.350
  • Ausdauer: 5193 / 61.248

Magische Fähigkeiten:

  • Illusion – / Level 9
  • Traumwandeln – / Level 6 (Aufgestiegen)
  • Seelenraub – / Level 2 (Aufgestiegen)

Aktive Fähigkeiten:

  • Schwert Level 10 / Level 10
  • Großschwert – / Level 9
  • Axt – / Level 9
  • Speer – / Level 9
  • Hellebarde – / Level 9
  • Keule – / Level 9
  • Unbewaffnet Level 10 / Level 10 (Aufgestiegen)
  • Beidhändigkeit Level 10 / Level 10
  • Werfen Level 5 / Level 9 (Aufgestiegen)
  • Peitsche Level 6 / Level 7 (Neu)
  • Allesschneider Level 6 / Level 6 (Aufgestiegen)
  • Schwertwirbel Level 5 / Level 5 (Aufgestiegen)
  • Schockexplosion Level 4 / Level 4 (Neu)
  • Erste Hilfe Level 3 / Level 7
  • Kochen Level 1 / Level 1
  • Singen Level 2 / Level 3 (Aufgestiegen)
  • Musizieren Level 2 / Level 2 (Aufgestiegen)

Passive Fähigkeiten:

  • Gift Resistenz Level 5 / Level 9
  • Säure Immunität – / –
  • Lähmung Resistenz Level 2 / Level 9 (Angepasst)
  • Schlaf Resistenz Level 3 / Level 10
  • Angst Resistenz Level 3 / Level 10
  • Feuer Immunität – / –
  • Wasser Resistenz – / Level 9
  • Erde Immunität – / –
  • Wind Immunität – / –
  • Dunkelheit Resistenz – / Level 9
  • Chaos Immunität – / – (Neu)
  • Leere Resistenz – / Level 9
  • Körper Resistenz – / Level 9
  • Monströse Stärke Level 4 / Level 9
  • Monströse Schnelligkeit Level 4 / Level 10
  • Vitalität Erhöhung Level / 3 Level 10
  • Intelligenz Erhöhung Level 4 / Level 8 (Aufgestiegen)
  • Ausdauer Erhöhung Level 4 / Level 9 (Aufgestiegen)
  • Schmerzlosigkeit Level 4 / Level 9
  • Bizarre Gedanken Level 3 / Level 7 (Aufgestiegen)
  • Regeneration Level 4 / Level 9 (Aufgestiegen)

Einzigartige Fähigkeiten:

  • Schnelles Lernen –
  • Vorahnung –
  • Nachtsicht –
  • Limit Brechen – (Aufgelöst)

Segen:

  • Dunkler Gottes Schutz –

„WoW!“ rief Sina spontan und erschreckt Sherry. „Was ist nun wieder los?!“ wollte Sherry wissen und wird wieder von Sina umarmt. Sherry ist dem Infarkt ziemlich nahe, sooft sie mit Sina nun in Kontakt kommt und weiß immer noch nicht warum.

„Ich habe gerade meinen Status überprüft und bin ziemlich stark geworden! Sherry? Warum atmest du so schwer?“ frage Sina verwundert. „Du… eh… keine Ahnung? Vielleicht solltest du mich wieder loslassen?“ grinst Sherry verunsichert.

„Sag, du verhältst dich in letzter Zeit sehr komisch. Bedrückt dich irgendwas?“ hakte Sina nach, aber Sherry schüttelt nur den Kopf. „Nein, keine Sorge.“ beruhigt Sherry Sina.

An der Tür wird geklopft und ein Soldat trat ein. „Reichskanzlerin Sina, Gräfin Sherry, General Lion ist soeben eingetroffen. Kaiserin Emilia wünscht eure Anteilnahme.“

Die Damen suchten sofort das Zimmer von Emilia auf und traten ein. Ein muskulöser Mann mit Dreitagebart und welligen blonden Haaren stand in Raum. Er könnte vermutlich einer der Männer sein, der vielen Frauen das Herz brechen könnte, aber…

„Ich bin General Lion, der letzte lebende General. Ich hörte, dass ihr meine Kollegen auf dem Gewissen habt?“ kam Lion ohne Umschweife zum Punkt.

„Auch hallo. Keine Ahnung, wer zum Feind wird stirbt und da sind Ränge oder sonstiges ziemlich egal.“ kommentiert Sina. Erst reagiert der General nicht und Emilia saß auf ihrem Sessel und warf ihre Augen abwechselnd zu Lion und Sina. Dann grinste der General auf einmal.

„Gut gemacht, meine Kollegen waren sowieso machtgierige Mistkerle die nur Krieg im Kopf hatten. Es ist daher nicht wirklich schade um sie.“ lobt Lion und Sina staunte.

„Eh? Ihr seid nicht sauer oder so?“ sprach Sherry ihre Gedanken aus und Lion schüttelte seinen Kopf. „Mitnichten meine Dame, ich bin sogar froh darüber. Wisst ihr, einen Krieg zu führen deutet nur darauf hin, dass die… Amtsträger in jeglicher Hinsicht versagt haben eine friedliche Lösung zu finden.“

„Wie seid ihr denn zum General befördert worden? Mit eurer Einstellung hätte ich nicht eine Anstellung im Militär gefunden.“ war Sina ebenso verwundert.

„Lange Geschichte, kurze Version. Ich war nur einfacher Soldat und habe dem Kaiser… bei einem Problem geholfen. Dann wollte er meine direkte Meinung wissen, wie ich die momentane Lage sah und ich hab ihm diese direkt ins Gesicht gesagt. Scheinbar fand er meine… Einstellung löblich und beförderte zum Leidwesen anderer mich direkt zum General.“ erzählt Lion.

„Und seitdem habt ihr… euren Kollegen Steine in den Weg gelegt?“ fragt nun Emilia und Lion nickte. „Exakt Kaiserin Emilia. Wo ich auch konnte, habe ich für Frieden gesorgt und war nur dem Kaiser eine Rechenschaft schuldig. Dummerweise… änderte sich dies, als der beknackte Leonardo das Kommando übernahm.“ sprach Lion unverblümt seine Meinung über den Prinz.

„Er wollte, dass ich alle Vorbereitungen für den Krieg plane und schickte mich daher in die Front. Ich… habe meine Arbeit natürlich gemacht, aber… irgendwie habe ich immer Umwege gefunden und wer soll das schon nachprüfen?“ grinst Lion und Sina mochte ihn jetzt schon.

„Ihr seid der richtige Mann für den nächsten Krieg.“ nickte Sina und Lion wirkte auf einmal entgeistert. „Erm? Habe ich das richtig verstanden? Wenn ich richtig im Bilde bin, habt ihr den Großteil der Armee zerstört sowie die wichtigsten Waffenprojekte. Mit dem… Rest, den ich an der Front gelassen habe, kann ich keinen Krieg führen geschweige gewinnen.“ warf Lion ein.

„Keine Sorge, ihr sollt auch nicht wirklich einen richtigen Krieg führen. Ihr seid aufgeklärt, dass Tuzato seine Finger im Spiel hat?“ fragt Sina und der General nickte.

„Ja, Kaiserin Emilia hat mir davon berichtet, wie… ihr den Botschafter ausgefragt habt. Eigentlich ist das schon ein Kriegsgrund was wir mit dem Botschafter gemacht haben, aber wenn es stimmt, dass er Leonardo geholfen hat, dem Kaiser das Gift zu verabreichen, ist er sowieso dem Tod geweiht. Da helfen auch die internationalen Bestimmungen ihm nicht mehr.“

„Richtig. Ich warte noch auf weitere Ergebnisse, aber für mich steht fest, dass Tuzato all die Jahrhunderte zwei Reiche gegeneinander ausgespielt hat und das werde ich jetzt beenden mit eurer Hilfe. Seid ihr daran interessiert?“ grinst Sina und Lion machte einen misstrauischen Eindruck.

„Man hat mir viel über euch berichtet, aber keiner hat mir gesagt, dass ihr auch politisch einiges auf dem Kasten habt. Nun ich würde gerne euren Plan hören.“ sagt Lion. Sina und Sherry nahmen nun Platz auf dem Sessel, aber Lion wollte scheinbar weiter stehen.

„Folgendes werden wir machen. In wenigen Tagen werden wir ein Gespräch mit dem König aus Efrana haben. Wenn Emilia ihn zu Tode gelangweilt hat, werde ich ihn drum bitten, dass er mal ebenso alle Hintergründe aufdecken soll, ob Tuzato auch dort ihre Finger im Spiel hatten. Warum schaut ihr mich so erbost an Emilia?“ wollte Sina ihren Plan erklären, aber Emilia bekam einen roten Kopf.

„Ich übe das Gespräch und muss mir das anhören?!“ war Emilia wütend. „Himmel, geht es doch lockerer an, der König ist auch nur ein Mensch…“ wehrte Sina sich.

„Auf jeden Fall sollt ihr die komplette Front und einige Soldaten von hier zur Grenze nach Tuzato schicken und… Kriegsübungen veranstalten. Vorher schicken wir aber unseren Botschafter zu dem Papst und sagen, dass wir ziemlich sauer sind und verlangen eine Entschuldigen von ihm sowie die Anerkennung, das Emilia die Kaiserin ist.“ erklärt Sina und Lion musste auf einmal lachen.

„Das werden sie im Leben nicht erwarten, dass ein Reich gegen sie Stellung bezieht. Indem wir Übungen vor ihrer Nase veranstalten dürften sie ziemlich nervös werden.“ dachte Lion laut.

„Ihr könnt ab und zu mal „aus Versehen“ irgendeinen Zauber oder andere Waffe über die Grenze werfen und sagen: Ups, zu weit geworfen.“ grinst Sina.

„Oh ihr seid aber eine sehr gefährliche Frau. Bin ich froh, dass ihr Reichskanzlerin seid und nicht Stratege im feindlichen Lager. Mit dieser Kriegsführung werdet ihr Geschichte schreiben. Im Grunde sind wir im Krieg, aber setzen ein Reich unter Druck, weil sie was dummes angestellt haben.“ lächelt Lion.

„Richtig. Einen richtigen… Krieg will ich vermeiden und wenn sie so sehr auf ihre Neutralität setzen, werden sie schnell nachgeben, aber…“ überlegt Sina laut.

„Sollte es schief gehen, sollen die Übungen zumindest dazu sorgen, dass wir besser vorbereitet sind als sie. Das lässt sich machen. Ich werde ein paar der Offiziere mitnehmen und in ein paar Tagen aufbrechen. Hach das gefällt mir.“ freute sich der General.

„Sagt, kennt ihr Schach?“ fragte Sina aus heiteren Himmel heraus und der General wirkte ahnungslos.

„Ich… verstehe nicht?“ fragte Lion und Sina holte ihr Schachspiel aus dem Inventar. „Glaubt mir, ihr werdet daran Spaß haben.“ grinst Sina wieder.

Einige Stunden später gab Lion auf. „Ihr spielt das vermutlich euer ganzes Leben oder? Ich habe das Spiel verstanden, aber… immer wenn ich glaube dass ich euch in der Hand habe, spielt ihr einen Zug, den ich nicht vorausgeahnt habe!“

„Keine Sorge, ihr seid gerade ein Anfänger, aber gebt zu. Ihr hattet auch euren Spaß.“ lächelt Sina und der General nickte.

„Oh ja, nun wundert es mich nicht, wie ihr eure… Pläne schmiedet.“

Kapitel 91

Ich bin wiedergeboren und plane einen Krieg?

Am Abend saßen alle Damen wieder im Zimmer von Emilia. Die Kaiserin sah nun etwas ausgeruhter aus und Sherry berichtete, dass sie ihre Fähigkeit an der Hydra üben konnte.

„Du hast das Riesending alleine besiegt? Ich finde es erstaunlich, dass du es überhaupt halbieren konntest. Ich hatte unheimliche Mühe gehabt, seine Schuppen vom Körper zu trennen wie die anderen Soldaten.“ berichtet Sherry.

„Betrachte es doch als Übungsmaterial. Hast du für dich ein bisschen was eingesammelt? Sie haben bestimmt einen hohen Marktwert.“ fragt Sina und Sherry nickt.

An der Tür wird geklopft und drei Offiziere kommen zurück und berichten:

„Kaiserin Emilia, Reichskanzlerin Sina, Gräfin Sherry, meine Aufgabe war es, die Inhaftierten wieder freizulassen. Dies wurde umgesetzt und zurück zu ihren Häusern gebracht.“ berichtet der erste Offizier.

„Meine Aufgabe lautet, dass ich ein Kommunikationsproblem mit dem Königreich Efrana erkunden soll. Wir hatten einen alten Übertragungszauber, aber… nach einigen Tests müssen wir mit Bedauern feststellen, dass er wohl zu alt war. Erwarte daher weitere Befehle.“ war der Bericht des zweiten Offiziers.

„Gut gemacht. Dann schickt einen Botschafter mit ein paar Soldaten raus, der mit dem König in Kontakt kommt. Er soll vor Ort einen Übertragungszauber aufbauen, weil wir ein Gespräch mit dem König haben möchten. Organisiert dies und sagt mir, wann ich damit rechnen kann, mit dem König zu sprechen.“ nickte Sina zufrieden. Der Offizier salutiert und ging raus.

„Du darfst dich vorerst zurückziehen guter Mann, sei aber bereit für die nächsten Befehle. Nun kommen wir zum letzten Bericht.“ befiehlt Sina. Der erste Offizier salutiert und verschwand, der letzte Offizier berichtet.

„Reichskanzlerin Sina… ich muss ihnen leider mitteilen, dass wir ein Problem haben. Ich weiß wem das Wappen gehört.“ antwortet der Offizier nervös. „Himmel, spuckt es aus.“ war Sina genervt.

„Das Wappen gehört einer Spezialeinheit aus der Theokratie Tuzato. Von außen ist es ein angesehener Ritterorden, aber in Wirklichkeit sind sie für… außerdienstliche Probleme zuständig. Darunter zählen Entführung, Anschläge und weiteres.“

„Ich dachte die sind ein neutrales Land? Wieso haben die denn so eine Spezialeinheit?“ wundert Sherry sich und Sina dachte dasselbe.

„Das kann ich ihnen nicht sagen. Wenn ich vermuten darf, dann weil sie im Namen der Göttin ihre geheimen Missionen umsetzen, dabei kann es manchmal… hässlich werden und sie möchten wohl ihren gut aufgebauten Ruf der Neutralität beschützen.“ mutmaßte der Offizier.

„Hmm, ich habe mir bisher über die Religionsspinner überhaupt keine Gedanken gemacht, vor allem wegen ihrer Neutralität. Berichtet mir alles Wichtige über dieses Land.“ fordert Sina und Emilia war froh, denn sie wusste ebenso wenig über Tuzato.

„Selbstverständlich Reichskanzlerin. Also Tuzato ist das älteste Land auf diesem Kontinent und ihr Staat baut auf eine Theokratie. Ihr höchster geistiger Führer, auch Papst Silvester, ist das Sprachrohr der Göttin und trifft die Entscheidungen im Land.

Es hat zwölf Ritterorden die sich alle auf ein Gebiet spezialisiert haben, zum Beispiel eine für Magie, andere für Nahkämpfe und so weiter. Sie alle gemeinsam können eine Armee bilden, aber bisher wurde sie nur gebildet, wenn es zum Krieg gegen die Dämonen gekommen ist. Gegen unser Kaiserreich oder Königreich Efrana hat bisher noch nie ein Krieg stattgefunden und haben sich auch nicht in den Kriegen eingemischt.“ erklärt der Offizier.

„Sagt, dieser Papst, woher weißt man denn, ob er wirklich für die Göttin spricht? Nicht das ich an ihrer Existenz zweifel, sondern mehr, dass jemand in ihrem Namen spricht. Das stinkt mir zu sehr nach Korruption und Manipulation. Außerdem widert es mich irgendwie an, dass man sich hinter dem Namen der Göttin versteckt.“ ätze Sina.

„Bedaure, aber unsere Spione haben es bisher nicht herausgefunden wie man die Echtheit bestätigen könnte. Wenn ein Papst verstirbt, treffen sich seine Jünger und ernennen einen neuen Papst und dieser zieht sich in eine kleine Kapelle zurück. Dieser kommt dann irgendwann wieder raus und ist… „erleuchtet“.“ erklärt der Offizier nach einiger Überlegung.

„Aha… Danke für die Lektion. Dafür das die sich nicht einmischen, haben wir aber eine Flasche Gift von ihnen. Woher hat Leonardo dies?“ hakt Sina nach.

„Das tut mir leid, aber das konnte ich nicht feststellen. Die… Folterknechte geben sich Mühe mit der Assistentin, aber laut ihrer Aussage bekam sie es von ihm.“ Offizier

„Hmm… Haben wir einen Botschafter aus Tuzato?“ Sina

„Wir haben in der Tat einen Botschafter aus Tuzato. Er lebt hier in der Stadt in seiner Botschaft.“ Offizier

„Stand Leonardo öfters in Kontakt mit dem Mann?“ Sina

„Eher regelmäßigen Kontakt. Leonardo hat ihn öfter zu einem privaten Abendessen eingeladen. Daher kennen wir die Gespräche nicht.“ Offizier

„Was… schwebt dir vor Sina?“ Emilia

„Hmm… Offizier, bring mir doch bitte die zwei besten Folterknechte zu mir, ich denke, ich habe einen Plan.“ nickte Sina dem Offizier zu und er stürmte los.

„Was willst du mit den Folterknechten? Wir können nicht einfach Hand an den Botschafter legen, sonst bekommen wir Probleme mit der Theokratie!“ warnt Emilia.

„Emilia, findest du es nicht komisch, dass bei drei Ländern nur immer sich zwei in der Wolle haben? Meinst du nicht, dass sie vielleicht etwas nachgeholfen haben, damit das Kaiserreich und Königreich sich ständig bekriegt haben?

Rein hypothetisch, sie helfen Leonardo, dass er schneller auf den Thron kommt und einen Krieg mit Efrana beginnt, dann warten sie wieder einfach und schauen sich das Schauspiel an. Aber eins nach dem anderen. Wenn sie wirklich so auf ihre Neutralität beharren, dann wird es nicht so schnell zu einem Krieg kommen.“ beruhigt Sina.

„Das ist aber sehr weit hergeholt, meinst du nicht Sina?“ zweifelt Emilia. „Hast du denn eine bessere Idee, warum ein spezielles Gift ausgerechnet von einem Ritterorden kommt, der extra für solche Arbeiten spezialisiert ist? Und das dein Bruder ausgerechnet den Botschafter zu privaten Gesprächen öfter eingeladen hat? Das sind mir zu viele Zufälle.“ widersprach Sina.

„Hmm, wenn man es so betrachtet, hat Sina recht.“ stimmte Sherry bei dem Gedankengang von Sina zu.

„Ihr dürft übrigens überlegen, was ihr dem König sagen wollt Emilia. Ich finde, so ein Friedensgespräch mit Efrana tut den Menschen in deinem Volk sowie vom Königreich gut. König Karl-Horst liebt sein Volk und wird ein Friedensgespräch nicht ablehnen.“ grinst Sina.

„Ich?! Dachte du übernimmst das!“ reagierte Emilia ablehnend. „Nein? Nun, ich könnte es schon machen, weil ich mit dem König… befreundet bin? Aber ihr seid die Kaiserin, also sollten die Geschichtenerzähler davon berichten, dass ihr den Frieden gesucht habt. Sonst wundert es mich nicht, dass eine Geschichte von mir geschrieben wird…“ war Sina sehr nachdenklich.

„Aber was soll ich denn sagen?!“ war Emilia leicht verängstigt. „Oh Himmel, du hast doch ein paar Tage Zeit dir eine Rede einfallen zu lassen, notfalls nimmst du Sherry als Hilfe. Stellst sie dir als den König vor und übst deine Gespräche.

Sollte so was beinhalten wie: Hallo, so und so ist passiert, Entschuldigung für die möglichen Spannungen die dein Bruder verursacht hat, du wünscht wieder eine gute Beziehung mit Efrana und Frieden. In dieser Richtung halt.“ rollt Sina ihre Augen.

„Eh? Aber wie soll ich denn Emilia helfen?“ war Sherry nun verwundert. „Ihr macht das schon…“ ignoriert Sina den Einwurf. An der Tür wird geklopft und der Offizier brachte zwei maskierte Folterknechte mit. Sie standen in einer Reihe und salutierten.

„Ich habe die besten Folterer mitgebracht. Wenn ich sie vorstellen darf. Thomas und Kurt.“ stellte der Offizier die beiden Männer vor, die sich verbeugten.

„Wunderbar. Sagt ihr beiden, wie kreativ seid ihr beim foltern?“ Sina

„Hmm, mit so einer Frage habe ich nicht gerechnet. Ich arbeite eigentlich mit den üblichen Werkzeugen wie Daumenschraube oder heißen Kochtopf.“ grübelte Kurt.

„Ich versuche neue Foltertechniken zu entwickeln, aber… man gewährt sie mir nicht. Zu brutal oder tödlich mit dauerhaften Schäden wurden meine Vorschläge abgelehnt…“ schüttelt Kurt den Kopf.

„Ok? Folgendes. Ihr beiden und der Offizier nehmt euch noch ein paar Soldaten mit zur Botschaft und holt mir den Botschafter her. Dabei kommt ihr beiden Gentleman ins Spiel. Ihr zieht dem Botschafter all sein protziges Geschmeiß aus und während ihr ihn herbringt foltert ihr ihn, aber nicht körperlich sondern mental!

Berichtet einfach von euren Folterungen oder was ihr mit ihm planen würdet, als Beispiel das ihr ein Wasserfass voller Egel vorbereitet habt und ihn mit dem Kopf reinsteckt.“ erklärte Sina. Die Folterer bekamen auf einmal leuchtende Augen, während Emilia und Sherry eher übel wurden bei dem Gedanken mit den Egeln.

„Ihr scheint aber ebenso in der Foltertechnik kundig zu sein oder Reichskanzlerin?“ strahlt Kurt. „Ein Fass mit Egeln. Man könnte auch Insekten einsetzen, oh ich spüre wie mir die Ideen im Kopf sprudeln!“

„Hmm der Gedanke, wie jemand gefoltert wird ist in der Tat beängstigter als die Folter selber. Die Fantasie… kennt keine Grenzen.“ nickte Thomas.

„Dann bin ich ja froh, dass ihr den Plan mögt. Du Offizier schnappst dir den freien Offizier und nimmst ihn bei der Verhaftung mit. Er soll das Haus komplett auf dem Kopf stellen und nach Beweisen bei der Unterstützung zum Mord des Kaisers suchen.

Ob es nur ein Gift war das Lähmung verursacht oder nicht, aber es ist ein Giftanschlag und sie könnten möglicherweise Komplizen sein. Folterer, ihr dürft natürlich ein kleinen Umweg machen durch eure… Arbeitskammern, aber ich will den Botschafter noch heute sehen.“ grinst Sina sadistisch.

Alle Männer salutierten und gingen ihren Aufgaben nach. „Soo, ich hätte gerne ein leckeren Tee, wie seht ihr das?“ lächelt Sina fröhlich, aber Emilia und Sherry hatten leichten Magen Stress bekommen.

Einige Stunden später brachten die Folterer einen stark verängstigen alten Mann vorbei. Man sah dem Folterern an, dass sie ihren Spaß hatten, während der Mann kurz vor einem Herzinfarkt stand.

„Soo, ihr seid also der Botschafter aus Tuzato?“ fragte Sina, die extra einen Sessel für die Befragung umgestellt hatte.

„… W… Wer… seid ihr?!“ zittert der Botschafter.

„Huch? Haben meine Leute dir das nicht gesagt? Ich bin Reichskanzlerin Sina, die vom ehemaligen Kaiser Godelot ernannt wurde. Nun, ich diene mehr oder weniger nun die Kaiserin Emilia. Sie solltet ihr aber kennen, sooft wie ihr scheinbar hier zu Besuch wart.“ stellt sich Sina vor.

„Aber… ich bin ein Botschafter?! Wie könnt ihr mir diesen Akt der Gewalt antun? Das ist ein Grund für einen Krieg!“ gewann der Botschafter sein Selbstvertrauen zurück, aber Sina warf einen Blick zu dem Folterer und Kurt schlägt ihm ins Gesicht.

„Ihr seid nicht hier, damit ich eure Fragen beantworte und ich mache es, weil ich es kann. Ihr seid hier, weil ich gerne ein paar Dinge wissen will. Hier, kennt ihr diese Flasche?“ zeigt Sina die Giftflasche. Der Mann sah die Flasche und Sina sah in seinen Augen, dass er sie wiedererkannte, aber:

„Was? Ich habe sie noch nie zuvor gesehen!“ wehrte sich der Mann. Sina seufzte nur. „Ok, dann halt auf die harte Tour. Männer, könnt ihr mir seinen Mund kurz aufhalten? Ich lass das Zeug in ihn rein fließen.“ weist Sina ihre Männer an. Da wurde der Mann erst recht panisch und wehrt sich nach Kräften.

„Oh? Also euer Verhalten ist aber sehr verdächtig. Wisst ihr, dieses Wappen gehört einem eurer Ritterorden der sich mit Anschlägen und sonstigem auskennt.“ und Sina stand bei dem Mann und hielt die Flasche über den Mund des Mannes.

„Ich frage mich, was passiert wenn ich alles in euch rein kippe… Vermutlich gibt es davon keine Heilung durch Überdosierung? Mir egal.“ grinst Sina, während der Mann weint. „Warschte WARSCHTE.“ versuchte der Mann zu schreien. Sina nickte den Folterer zu und sie ließen ihn los. Emilia hielt eine Hand vor den Mund, dass dieser grausame Akt tatsächlich Ergebnisse förderte.

„Wenn ihr mir garantiert, dass ich nicht sterbe, werde ich sprechen.“ fordert der Mann einen Deal. Die Reichskanzlerin überlegte und sagte folgendes: „Guter Mann, ich persönlich werde euch weder foltern noch töten.“ sagte Sina aufrichtig und der Mann wirkte zufrieden. „Nun, dann sagt, was wir wissen wollen.“

„ … Ich habe Prinz Leonardo das Gift besorgt, damit er die Kontrolle über das Kaiserreich bekommt. Dafür sollte er uns… einige Pläne der aktuellen Waffenprojekte überreichen.“ gesteht der Botschafter.

„Aha? Und was wollt ihr mit den Plänen?“ wundert Kaiserin Emilia, die nun mehr wissen wollte. „… Tut mir leid, aber das weiß ich nicht. Ich habe nur… den Handel abgeschlossen und sollte dann auf die Pläne warten.“ schüttelt der Mann den Kopf.

„Wieso sagt meine Nase, dass du nicht alles sagst?“ reagiert Sina etwas gereizt und die Folterer hielten den Mann nun schmerzvoller fest.

„Ich.. weiß nicht was ihr meint, bei der Göttin, ich weiß es nicht!“ wehrte sich der Mann.

„Ihr habt das nicht gemacht um irgendwelche Pläne zu holen, sondern ihr wolltet, dass ein Wahnsinniger auf dem Thron sitzt und ein Krieg mit dem Königreich Efrana beginnt! So wie ihr das in der Vergangenheit immer getan habt. Neutrales Land? Indem ihr beide Länder immer wieder gegeneinander hetzt, könnt ihr euch in Ruhe zurücklehnen!“ schimpft Sina und der Botschafter wurde sprachlos, als hätte sie ihn erwischt.

„Ist das wahr?!“ reagiert Emilia zornig. „Stimmt die Aussage von Sina? Habt ihr all die Jahrhunderte die Kriege angezettelt?!“

„… Ich weißt nicht wovon ihr sprecht…“ wirkte der Mann niedergeschlagen. „Männer, waltet euren Amtes. Quetscht dem Mann alle Informationen heraus und nehmt einen Heiler, dass er nicht Selbstmord begeht!“ befahl Sina.

„Aber wir hatten einen Deal!“ schrie der Mann panisch. „Stimmt, aber ich habe gesagt, dass ICH euch nichts antue, aber das spricht nicht für meine Leute. Ihr hättet genauer auf die Details achten sollen.“ grinst Sina böse und selbst die Folterer kicherten.

„Nein… bei der Göttin… beschützt mich…“ flehte der Mann gebrochen, während die Folterer ihn aus dem Zimmer zogen.

„Es ist nur eine Frage der Zeit ob die Jungs es bei ihm herausfinden oder ob man in der Botschaft irgendwelche Beweise findet.“ sagte Sina, als sie sich wieder neben Sherry setzte.

„Und dann? Was machen wir dann?“ fragte Emilia, während sie selber am grübeln war.

„Nun, wenn der letzte General irgendwann kommt, habe ich schon eine passende Idee, wie wir die Spinner aus Tuzato ins schwitzen bringen werden. Aber letztendlich ist es eine Kriegserklärung, denn sie tragen eine Teilschuld an dem Mord von deinem Kaiser. Er mag vielleicht gestorben sein, aber wir wussten alle was passiert, wenn die Lähmung aufgehoben wird.“ erklärt Sina.

„Ein Krieg? Mit welchen Soldaten?“ wundert Sherry sich.

„Wie gesagt, ich habe eine Idee.“ grinst Sina.

Kapitel 90

Ich bin wiedergeboren und soll arbeiten?!

Sina wachte auf und stellte fest, das Sherry scheinbar schon weg war. „Puh… hoffentlich muss ich das nicht wiederholen…“ murmelt Sina und lümmelt sich aus dem Bett heraus. Auf einmal ging die Tür auf und Sherry kam mit einem Tablett Essen.

„Ah, meine Heldin ist auch wach geworden?“ strahlte Sherry so stark, das Sina ihre Augen zukneifen musste. „Du bist ja schrecklich gut gelaunt…“ murmelt Sina.

„Aber ja, ich hatte… einen wunderschönen Traum gehabt und als ich wach wurde fühlte ich mich wie neugeboren!“ hörte Sherry nicht auf zu strahlen.

„Aha…“ kommentiert Sina nur müde. „Bevor du dich anziehst, ich habe dir was besorgt! Tada.“ und Sherry holte eine Militäruniform heraus.

„Eh?!“ war Sina nun hellwach. „Nun, du bist doch nun Reichskanzlerin oder? Ich dachte, dazu müsstest du die passende Kleidung tragen. Die Soldaten waren so nett und gaben mir eine frische Uniform.“ lächelt Sherry Sina an.

„Nicht… dein Ernst oder? Du trägst ja wieder meinen Kimono!“ warf Sina ein. „Nun… irgendwie riecht er nach dir und… da fühle mich sicherer.“ antwortet Sherry schüchtern.

„Außerdem, warum sollte ich als Reichskanzler arbeiten? Er wurde mir aufgedrängt, du glaubst doch nicht wirklich dass ich den Job übernehme?! Ich bin frei wie ein Vogel und will die Welt sehen!“ wehrte Sina sich.

„ … Du willst wirklich Emilia alleine lassen?“

„Nur weil ich dem alten Knacker was zugesagt habe, muss auch was von der Kleinen kommen!“

„Falls du es nicht wusstest, aber der Kaiser ist über die Nacht scheinbar gestorben. Emilia war scheinbar anwesend und… das Personal wartet auf Befehle.“

„Wieso warten sie auf Befehle? Ist ihnen das Denken ausgetrieben worden oder so? Da draußen ist ein zerstörtes Militärgebiet das aufgeräumt werden muss sowie eine Hydra muss ausgeschlachtet werden!“

„Nun… wenn ich das richtig verstanden habe, hast du die meisten Offiziere in ihrem Bunker getötet, somit hast du aktiv dazu beigetragen, dass die Befehlskette nun kaputt ist.“

„Ok, Entschuldigung. Nächstes mal lasse ich mir Flügel wachsen und komme aus der Luft, wenn ich dich retten soll.“

„Das… würdest du machen?“

„Was? Mir Flügel wachsen lassen?!“

„Dachte mehr mich wieder zu retten.“

„Eh… Natürlich? Du bist doch meine Freundin?“

Sherry wurde hochrot und hielt sich eine Hand vor die Brust. „Erm, ich hab dir Frühstück mitgebracht, die Kleidung liegt auf dem Tisch. Ich… muss nochmal kurz weg.“ und Sherry stürmte raus. „Warum klopft mein Herz so wild?!“ dachte Sherry.

Sina schaute der offenen Tür nur verwundert nach und seufzte. Sie schloss die Tür und isst das Frühstück das ihre Freundin gebracht hat, anschließend nahm sie schweren Herzens die Militäruniform, die Sherry für sie besorgt hatte.

Scheinbar war das eine Uniform für Männer, wobei Sina dachte, Soldatinnen hat sie bisher noch nicht gesehen, weder hier noch im Königreich.

Auf jeden Fall war das Hemd zu eng, sie konnte es soeben noch rüber ziehen und die Uniformjacke… nun, die oberen Knöpfe müssen aufbleiben, sonst erstickt die Heldin.

„Hm, die Militärstiefel sind ja super… Dachte, sie wären unbequem.“ staunte Sina und schaute sich im Spiegel an. Mit dem dazu gelegten Hut sah sie wirklich wie eine gefährliche Militärbraut aus und gab ein böses Grinsen. Sherry kam wieder zurück mit einem Soldaten. Dem Soldat spritze sofort das Blut aus der Nase und er fiel nach hinten.

„Wow, du hast ihn mit den Waffen der Frau getötet.“ staunt Sherry. „Du trägst die Verantwortung. Ich wollte ja lieber mein Kimono tragen, aber nein, eine gewisse Freundin dreht der anderen Freundin die komischsten Klamotten an.“ nörgelt Sina.

Dann ging Sina zu Sherry und schaute sie von oben bis unten an. „Eh, stimmt was nicht?“ fragte Sherry unsicher. „Bleib mal still…“ befahl Sina und Sherry machte nichts. Sina zog den Kimono zurecht und setzte die Schleife neu fest. Dann hielt Sina ihr Gesicht vor Sherrys Gesicht, die wieder rot wurde und dessen Herz nun raste. Anschließend holte Sina eine lange Haarnadel aus ihrem Inventar und richtete die Haare von Sherry.

„So siehst du schon viel besser aus.“ nickte Sina stolz und zog Sherry vor den Spiegel. Sie staunte, wie Sina ihren Kimono angepasst hat und mit der neuen Frisur konnte man Sherry nicht wieder erkennen.

„… Wow.“ staunte Sherry und Sina legt ihre Hand auf Sherrys Rücken. „Nun weißt du, wie ich mich darin fühle Schätzchen.“ grinste Sina.

Der Soldat ist von seiner Ohnmacht wieder aufgestanden und sein Gesicht ist total von seinem Blut verschmiert, stand auf und hustete: „Meine Damen, Kaiserin Emilia wünscht euch zu sprechen, sobald ihr angekleidet seid.“

„Verdammt, ich habe meine Chance vertan…“ fluchte Sina.

Einige Zeit später wurden Sherry und Sina zum Zimmer von Emilia gebracht. Sie traten ein und sahen eine müde Emilia, die schwarze Augenringe hatte.

„Mein Beileid zum Tod eures Vaters.“ grüßte Sina und Emilia nickte nur müde. „Danke… nehmt doch Platz. Ich muss kurz meine Gedanken ordnen.“ murmelt Emilia.

Sina und Sherry nahmen gemeinsam Platz auf dem großen Sessel gegenüber von Emilia, die ihren Kopf rieb.

„Lange Nacht gehabt hmm?“ versuchte Sina ein Gespräch zu starten, aber Emilia hielt ihre Hand hoch zum warten. Sie rieb weiter den Kopf und seufzte dann schwer.

„Egal was ich jetzt sage, lasst mich aussprechen und hört mir nur zu, ok?“ startete Emilia und die anderen Damen hatten nur ein ? auf ihrem Kopf.

„Sina, du bist Schuld an dem ganzen Desaster. Vorgestern lebten mein Bruder und Vater noch und ich war nur eine einfache Prinzessin. Klar habe ich mir Sorgen um meine Familie und um das Volk gemacht und wollte was bewegen, aber nicht so heftig, dass ich die ganze Verantwortung bekomme.

Die meisten Offiziere sowie Generäle sind tot oder verschollen. Das Volk hat Angst und die Soldaten sind mehr oder weniger kopflos und wissen nicht was sie zu tun sollen. Wenigstens haben sie die Verletzten versorgt sowie für Ordnung in der Stadt gesorgt.

Ich… mag dich nicht. Du hast von einem Tag zum nächsten Tag mein Leben auf den Kopf gestellt. Deine Aktionen sind brutal und ohne Gnade. Die Gründe mögen vielleicht verständlich sein, aber mit so einer Stärke hätte man dies alles auch anders machen können…

Als Kaiserin weiß ich nicht mal, wo ich überhaupt mit meiner Arbeit anfangen soll. Ohne Berater oder andere Ansprechpartner? Ich fühle mich jetzt schon überfordert…

Nun, ihr seid meine Reichskanzlerin für die Ewigkeit. Eine Massenmörderin dessen Blut von meinen Bruder ebenso klebt, aber… Vater hat scheinbar etwas in dir gesehen… *seufz*

Ich… würde gerne nochmal einen Neuanfang starten, so wie mein Vater es mir empfohlen hat und… würde dich bitten, an meiner Seite zu sein Sina.“ beendet Emilia.

„ …Erm… nein.“ antwortet Sina und Emilia wirkt noch depressiver. Sherry zog an Sinas Arm und warf ihr einen vorwurfsvollen Blick.

„Ich kann dir helfen, aber nicht auf Dauer. Mir wurde dieser… Titel aufgedrückt. Ich mochte deinen Vater bis er es sich mit der Aktion verscherzt hat.“ bot Sina an.

„Wirklich? Also das du mir hilfst?“ freut sich Emilia.

„ … Ja, aber rechne damit, dass ich irgendwann gehe und mein Leben weiter leben werde. Ich bin in ersten Linie eine Abenteurerin und will nicht an einem Ort verbleiben. Wenn ihr damit kein Problem habt, kann ich zumindest… eine Starthilfe geben, auch wenn ich selber keine Ahnung habe, wie man einen Staat regiert.“ warnte Sina.

„ … Kein Problem, vielen Dank.“ und es fällt Emilia eine Last von der Schulter. Sie fällt zurück auf dem Sessel und wirkt sehr erleichtert. Dann fiel Emilia was auf. „Tragt ihr unsere Männeruniform?“

„Sherry hat sie mir in die Hand gedrückt, fragt nicht weiter…“ und Sina dreht ihren Kopf weg. Emilia sah nur, wie Sherry leuchtet. „Normal trägt sie nur dieses… Kimono, daher habe ich die Aufgabe übernommen, ihr vernünftige Kleidung zu geben!“ strahlt Sherry.

„Na dann, was soll ich tun?“ fragt Sina und Emilia wirkt sehr… ahnungslos. „Erm… keine Ahnung? Ich hab zwar in den Ordnern meines Vaters geschaut, aber… kein Plan?“ grinst Emilia. Sina schlägt ihre Hand aufs Gesicht und gab ein lauten Seufzer von sich.

„Sherry? Bring mir doch mal bitte einen Soldat…“ bat Sina, die nun irgendwie sehr erschöpft wirkt. Sherry nickte und holte den blutigen Soldaten zurück. Emilia hob eine Augenbraue hoch und sah Sina an, die schüttelt nur den Kopf.

„Kaiserin Emilia, Reichskanzlerin Sina, ihr wünscht mich zu sprechen?“ salutiert der Soldat. „Ja, wie viele Offizier sind noch am Leben?“ fragt Sina.

„Ich glaube… das noch zwölf am Leben sind.“ dachte der Soldat.

„Dann bring sie mir alle hierher, ich habe Aufträge für sie und wer sich weigert, bring ihn vor Ort um.“ befahl Sina und der Soldat salutierte. „Verstanden Reichskanzlerin.“

„Wieso sollen sie umgebracht werden?!“ regte sich Emilia auf.

„Ich hoffe für sie, dass es nicht passiert, ansonsten ist es für die… restlichen Offiziere eine Warnung, dass ich es ernst meine.“ zuckt Sina nur ihre Schulter.

Einige Zeit später standen alle Offiziere in einer Reihe und schwitzen alle stark aus Angst. Sina stand vom Sessel auf und stellte sich vor sie.

„Männer! Heute ist ein Tag der Veränderung. Der alte Kna… Kaiser ist verstorben und seine Tochter Emilia hat dieses Amt nun übernommen und ich wurde zur Reichskanzlerin ernannt. Nun, ich gebe selbst zu, erst bringe ich euch alle um und werde dann mit diesem Titel fürs Lebensende befördert ist schon sehr grenzwertig, aber der Kaiser dachte sich schon was dabei.

Egal, nun sollen Emilia und ich diesen Staat wieder auf Vordermann bringen und dazu benötigen wir eure Hilfe. Ihr seid die Männer, die für ihr Land kämpfen und es lieben, ihr seid die Männer, auf die das Volk stolz sein soll!

Ich gebe nun jedem von ihnen einen Auftrag und dieser stürmt sofort los, als würde sein Leben daran hängen, habe ich mich deutlich ausgesprochen?!“ motiviert Sina die Männer und ihre Brüste füllten sich mit Stolz. Bei dem letzten Satz stampfen alle gleichzeitig auf den Boden und salutieren. „Jawohl Reichskanzlerin!“ Emilia und Sherry staunten nicht schlecht, wie Sina die verängstigen Männer motivierte.

Sina stelle sich vor den ersten Offizier und geht die Reihe durch:

„Du schnappst dir genug Soldaten und entfernst die Hydra vom Militärgelände. Ihr könnt die Expertin Sherry zu Rate ziehen beim Ausschlachten. Einige Materialien dürften für uns von hohem Wert sein, also seid nicht verschwenderisch!“

„Du gehst sofort in den Kerker oder wo auch immer die Gefangenen stecken und lässt sie alle frei, vor allem die Gildemeister. Die richtig bösen Buben lässt du natürlich drin, das soll bis heute Abend erledigt sein!“

„Du und du, ihr kümmert euch um das zerstörte Militärgebiet. Räumt alle zerstörten… Waffen sowie Häuser weg, dafür habt ihr eine Woche Zeit. Ob wir wieder neue Häuser bauen oder ähnliches mache ich mir dann Gedanken, wenn der ganze Schutt weg ist!“

„Ihr drei werdet eine neue Abteilung entwickeln, die eine Beschwerdestelle für Abenteurer und das Volk ist. Es ist ab sofort verboten für Militärangehörige ihre Macht zu missbrauchen. Sie sind nicht dazu da um das Volk zu unterdrücken, sondern um es zu beschützen! Ihr habt dafür drei Tage Zeit!“

„Du wirst eine Abteilung gründen die mit den Abenteurergilden zusammen arbeitet. Du hast ebenso drei Tage Zeit ein Konzept zu entwickeln. Diese bescheuerte Kluft die momentan herrscht, dass andere Abenteurer die Flucht ergreifen, soll geschlossen werden!“

„Du wirst eine besondere Aufgabe bekommen. Du organisiert die Beerdigung des Kaisers. Überleg dir ein Konzept wie man sich von dem alten Kna… Kaiser ehrenvoll verabschieden kann!“

„Emilia, haben wir einen Botschafter im Königreich Efrana oder einen Übertragungszauber um mit dem König zu sprechen?“ „Erm… glaube nicht?

„Du erkundigst dich darüber, wie der Kaiser mit dem König in Kontakt kam, du hast bis heute Abend Zeit mir einen Bericht zu geben, danach gibt es weitere Anweisungen.“

„Du wirst das Volk aufklären, dass alte Ars… Knacker… *hust* Kaiser verstorben ist und vor seinem Tod gewisse Regeln geändert hat. Darum hat nun eine Frau, seine Tochter Emilia, das Amt übernommen, nachdem ihr Bruder Leonardo unter mysteriösen Umständen aus dem Fenster gesprungen ist. Über den Angreifer werdet ihr nur sagen, dass euch ein Prototyp außer Kontrolle geraten ist.“ „Ihr wollt das Volk belügen?!“ „Nun Emilia, wollt ihr dem Volk sagen, dass eine „Massenmörderin“ wie ihr es immer so schön betont, Reichskanzlerin geworden ist?“ „Eh…“

„Nun zu dir. Ich habe im Gemach des Kaisers diese Flasche mit Lähmungsgift beschlagnahmt. Ich will wissen, woher Leonardo dieses Gift her hat und wem dieses Wappensymbol gehört. Die Assistentin dürft ihr von der Lähmung befreien und den Folterknechten übergeben, sie sollen sie ausfragen.“

Jeder Offizier, der von Sina einen Befehl bekam, nickte salutierend und verschwand. Nachdem sie alle weg waren, nahm Sina wieder ihren Platz ein, während Emilia und Sherry die Münder offen standen.

„Was?“ wundert Sina sich. „Sicher das du keine Ahnung hast, wie man eine Regierung zum Laufen bekommt?“ fragte Emilia.

„Keine Ahnung, ich bin nur die dringendsten Probleme angegangen. Alles andere wird von selber laufen.“ kommentiert Sina.

„Ist das so einfach? Vielleicht war mein Kopf einfach nur zu voll und ich sah den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr…“ murmelt Emilia

„Kaiserin Emilia, ich würde ihnen raten eine leichte Mahlzeit zu nehmen und euch dann auszuruhen. Ihr seht… sehr fertig aus.“ schlägt Sherry ihr vor.

„Bitte nenne mich nur beim Namen Sherry. Du willst vermutlich auch nicht die ganze Zeit mit Gräfin angesprochen werden oder?“ grinst Emilia müde.

„Ah, da sagt ihr ja was…“

Kapitel 89

Ich bin wiedergeboren und beschütze Sherry im Traum?

„Vater… warum? Warum hast du ausgerechnet Sina zur Reichskanzlerin ernannt? Ich weiß nicht mal, wann jemand zuletzt diese Position hatte!“ fragte Emilia fassungslos, als sie alleine mit ihrem Vater Godelot war.

„Der letzte Reichskanzler wurde vom dritten Kaiser ernannt. Er… bekam diesen Titel auch unter merkwürdigen Umständen, aber man konnte sagen was man wollte, aber der Reichskanzler hat unser Land sehr geprägt. Er setzte sich mehr für das Volk ein und noch interessanter ist es, dass der Kaiser dies akzeptierte.“ erklärt der alte Kaiser.

„Das beantwortet aber meine Frage nicht. Wie kannst du ihr dies anvertrauen? Sie hat Leonardo, möge er ein Monster sein oder nicht, einfach getötet!“

„Emilia… Dein Bruder hat mich in diesem gelähmten Zustand gehalten und wenn er mich besuchen kam, erzählte er mir immer von seinen Aktionen und… seinem Hobby. Manchmal ist die Vorstellung schlimmer als wenn man es selber sieht, denn die Fantasie… kann manchmal gewisse Dinge hervorrufen.

Ich… habe in der Beziehung als Vater versagt. Ich hätte schon viel früher was dagegen tun müssen, aber… die Vergangenheit lässt sich nicht mehr ändern. Du kannst mir also vertrauen, das der Tod von Leonardo wirklich das Beste ist. Er… ist irgendwann als Kind gestorben und sein Monster hat die Kontrolle übernommen.“

„Aber Papa… ich… wie soll ich ihr denn vertrauen… Ihre Aktionen und… ihre Gewalt… sie bringt einfach alles um, was ihr im Weg steht. Ich habe sie den ganzen Tag beobachtet, wie sie gegen das Militär gekämpft, die Mechs zerstörte und die Hydra getötet hat… Wobei im letzten Punkt bin ich ihr dankbar…“

„Die haben die Hydra freigelassen? Wie verzweifelt mussten sie denn gewesen sein?“

„Keine Ahnung wer das angeordnet hat, aber… diese Hydra… sie hätte unser Land zerstört. Den meisten Schaden hat tatsächlich die Hydra verursacht, aber getötet hat Sina die meisten.“

„Nun, ich bin ehrlich aber ich werde für das Militär keine Träne weinen. Sie sind arrogant und hochmütig geworden. Wenn Sina es nicht zerstört hätte und wärst trotzdem Kaiserin geworden, sie hätten dich unter Druck gesetzt.“

„… Wieso hast du die Regel geändert?“

„Das Kaiserreich muss sich ändern. Egal was passierte, aber es hat sich immer wieder nur auf den nächsten Krieg vorbereitet und… das kann es nicht sein. Wieso ist es nicht möglich mit den Nachbarn im Einklang zu leben?

Ich wollte nie, dass diese Bürde meinen Kindern übertragen wird, aber ich wette, dass jeder Kaiser diesen Gedanken hat, wenn der Zeitpunkt gekommen ist.

Emilia, du hast ein sanftes Herz und bist klug, aber du brauchst jemanden, der… knallharte Entscheidungen treffen kann und das wäre Sina. Es… würde mich nicht wundern, wenn sie morgen einfach so abhaut und dich in dem Trümmerhaufen zurücklässt.

Daher würde ich dir raten, zu überlegen, sie nicht zu überreden, dir eine Zeitlang zur Seite zu stehen. Am besten, wenn ihre Freundin dabei ist.“

„Vertraust du ihr?“

„Nein, denn sie hat Geheimnisse, aber… man legt sich nicht mit einer Armee an um jemanden zu retten. Es gab vielleicht ein paar Wahnsinnige in der Geschichte, aber Sina wäre die Erste, die das erfolgreich geschafft hat und das ist der springende Punkt.

Was wäre, wenn sie unser Reich zum Besseren entwickeln lassen kann? Daran glaube ich. Du und Sina, ihr könnt dieses Kaiserreich ändern.

Der König aus Efrana scheint Sina ja bedingungslos zu vertrauen, sonst würde sie „Hope“ nicht tragen und ich habe ihn nicht als dummen Mann kennengelernt.

Vielleicht gibst du dir selber einen Ruck und versuchst noch einmal einen Neuanfang mit Sina. Sprich dich aus was dir auf dem Herzen liegt und wer weiß…“

„ … Das ist alles… zu viel für mich. Ich weiß nicht… ob ich als Kaiserin tauge.“

„Ich will nicht behaupten, dass ich ein guter Kaiser war. Es gab immer Kaiser die hatten das Talent und andere… nun haben es irgendwie geschafft. Aber du darfst dir über diese Frage nicht den Kopf zerbrechen. Vertrau auf dein Herz. Manchmal wirst du auch schwere Entscheidungen treffen müssen so wie ich das auch getan habe.“ und der Kaiser hustet auf einmal schwer. Er spürte, wie langsam das Leben aus seinen Körper verschwand.

„Papa?!“ fasst Emilia die Hand ihres Vater an. „Scheinbar… ist meine Zeit gekommen. Ich bedaure… dass ich nicht mehr… zuschauen kann… wie du eine… tolle Kaiserin wirst….“ Kaiser Godelot schaute Emilia noch einmal tief in die Augen und bei seinem letzten Satz lächelte er, bis sich seine Augen schlossen.

Seine Hand wurde kraftlos und Emilia ließ ihren Tränen freien Lauf. Sie wollte laut weinen, aber bekam keinen Ton heraus und legte ihre Stirn auf die Brust des verstorbenen Vaters.

Sina und Sherry wuschen sich und nahmen ihr Proviant. Anschließend landeten beide in dem Himmelbett und Sina hielt Sherrys Hand. Die Heldin war so müde, dass sie sofort einschlief.

Irgendwann in der Nacht wurde Sina wach und sah, dass Sherry überall am schwitzen war und sich hin und her bewegte. Sie hielt weiterhin die Hand von Sina.

„Scheinbar hat Sherry einen Alptraum… „Traumwandeln“.“ setzte Sina ihre Rassenmagie ein und tauche in Sherrys Traum ein.

Sina war im Gemach vom Prinz Leonardo und wie Sherry gefesselt an der Wand. Der Prinz öffnete die Geheimwand und Sherry sah das Grauen.

„Sehr ihr, deswegen diesen Zauber.“ schüttelt der Prinz den Kopf. Dann löste er die Halskette von Sherry und zog sie in die Geheimkammer. Sherry gab ihr bestes sich zu befreien, aber der Prinz war scheinbar ein starker Mann gewesen.

In der Geheimkammer wird Sherry mit Ketten an die Decke hochgezogen und ihre Beine am Boden ebenso festgebunden.

„Soo meine Liebe, nun seid ihr in meinen privaten Bereich drin. Nur du… und ich.“ streichelt Leonardo Sherry an der Wange.

„Wisst ihr, ich mache das schon einige Jahre diese Kunstwerke und… mir fallen immer wieder neue Ideen ein, die ich umsetzen muss. Dummerweise sind meine Wünsche nach den richtigen Materialien sehr speziell, dass meine Leute lange suchen müssen, aber… ich kann mich in Geduld üben.

Hier, diese wunderschöne Statue besteht nur aus Hüftknochen von Männern oder in diesem Kunstwerk habe ich die Hände zahlreicher Frauen miteinander vernäht und nun halten sie für alle Ewigkeit die Hände… hach, das kann man auch ewige Liebe nennen.“ träumt Leonardo. Sherry hing hilflos an der Decke und wackelt panisch hin und her.

„Na na, wovor habt ihr Angst? Ihr werdet ein Teil meiner Kreation für die Ewigkeit. Ich gebe euch unsterbliches Leben!“ versuchte Leonardo sie zu beruhigen.

„Was ich von euch brauche… ist ein bisschen Haut und eure Haare… eure wunderschönen blauen Haare.

Hmm, vielleicht eines von euren schlanken Beinen… ich bin mir noch nicht so sicher…

Soll ich euch ein Geheimnis anvertrauen? Ok, ich erzähle das jedem meiner Gäste, wenn wir in diesem Zimmer sind, aber ich werde nicht müde davon, es immer wieder zu erzählen.

Also, die Geschichte geht folgendermaßen. Es war ein kleiner Junge, der mit seinem Vater auf ein Schlachtfeld ging. Überall lagen tote und zerfetzte Soldaten. Nun, der Vater wollte dem Jungen beibringen, das Menschenleben nicht so einfach weggeworfen würden dürfen. Sie hatten alle eine Familie oder eine Zukunft, nun wurde sie ihnen genommen. Der Junge soll daher vorsichtig sein mit gewissen Entscheidungen, wenn es um Menschen geht.

Das war der langweilige Part der Geschichte, kommen wir zum interessanten Teil. Die überlebenden Soldaten haben ein Massengrab ausgegraben für die Gefallenen und warfen die Leichen ohne Achtung oder Respekt einfach rein. Es war Sommer und… nun ja, die Leichen fingen an zu verwesen und das Loch war relativ gut gefüllt.

Der Junge war sehr neugierig, gar fasziniert und stand am Rand der Grube, dann passierte das Unglück. Er rutschte aus und fiel in die verwesten Leichen hinein… Brr, normalerweise schreit man um Hilfe und weint, aber bei diesem Jungen war es anders. Am Anfang fand er den Schleim und Gestank widerlich, aber dann löste es in ihm eine Faszination aus und er spielte mit den Leichen.

Leider wurde er von seinem Vater entdeckt und seitdem musste der Junge… sein Leben lang das Zimmer hüten… bis der Vater alt wurde und Fehler machte.

Egal, nun sind wir beide hier und ich entferne deine hässliche Kleidung.“ beendete Leonardo seine Geschichte und nahm ein scharfes Messer. Sherry wackelte so stark hin und her, dass er seufzte und die Befestigung strammer zog.

„Immer dasselbe Problem mit euch Gästen. Nie wollt ihr stillhalten…“ schüttelt Leonardo den Kopf. Er zerschnitt fachmännisch die Kleidung von Sherry, bis sie nur noch ihre Unterwäsche an hatte. Auf einmal bebte die Burg und Staub rieselte von der Decke.

„Huch? Ein Erdbeben? … Nein, scheinbar war es nur ein Test vom Militär. Sie experimentieren ja mit den unterschiedlichsten Sachen.

Ihr habt eine sehr gepflegte Haut, wunderschön, das mag ich. Ich hoffe das meine Schwester Emilia ebenso ihre Haut pflegt, denn sie soll mein goldener Abschluss für meine größte Skulptur werden. Ahahahaha.“ lachte Leonardo wahnsinnig.

Sherry weinte fürchterlich und Leonardo drehte ihr den Rücken zu. Den Rest konnte Sina sich vorstellen, also manipuliert sie nun den Traum, damit der Drecksack sie nicht für den Rest ihres Lebens verfolgt.

„Sherry… diese Ketten… konnten niemals deine Kraft halten.“ flüstert Sina unsichtbar in die Ohren von Sherry. „Das alles… ist nur ein… Traum. Du… hast die… Kontrolle!“

Sherry merkte, wie die Ketten brüchig wurden. „Ein magisches Schwert… lag schon… immer in deiner… Nähe.“ flüstert Sina weiter. Die Freundin schaute nach unten und sah ihr eigenes magisches Schwert auf dem Boden liegen.

„Nimm… das Schwert… und erschlage… deinen Alptraum! Du… bist nicht… alleine! Du… hast… deine… Freunde!“ motiviert Sina.

Die Ketten lösten sich auf und Sherry fiel auf den Boden. Sie nahm das Schwert und hielt es vor Leonardo, der sich wieder umgedreht hatte und auf einmal zu einem Monster mutierte.

„Wie kannst du es wagen dich von den Ketten zu lösen!?“ schrie das Monster und der Raum wurde durch ihn immer kleiner.

Sherry bekam wieder Angst, aber eine unsichtbare Hand legte sich auf ihre Schulter. „Das… Monster hat… nie existiert… In Wirklichkeit… ist das nur… ein kleiner und… schwacher Mann.“ beruhigte Sina sie.

Das Monster bildete sich wieder zu Leonardo und wirkte verängstigt. „Jetzt… schlage zu… gibt ihm… keine Chance.“ und Sherry nickte. Sie rannte auf Leonardo zu und er schrie nach Hilfe, dann schlug sie zu. Das Schwert ging durch Leonardo und er schrie, aber noch mehr, sein Körper zeigte überall leuchtende Risse. Die tapfere Sherry schlug nochmal zu und Leonardo zersplitterte, der ganze Raum zersplitterte und alles wurde weiß.

Sherry hielt sich ihre Augen zu und als sie wieder ihre Augen öffnete, staunte sie, dass sie überall Blumen sieht, blauen Himmel und wunderschöne Landschaften.

Sie schaute nach unten und trug auf einmal ein weißes Kleid und ihr Schwert war verschwunden. Auf einmal kam eine Windbrise, die die Blumen in Bewegung setzte und Sherry sogar auf ihrer Haut spürte.

„Wie schön…“ murmelt Sherry. Sie schaute sich mehrmals um und ist… glücklich. Dann stoppte sie ihre Drehung und sah eine große Schaukel auf der eine weiß gekleidete Frau saß mit langen schwarzen Haaren.

Verwundert ging Sherry zu der Frau hin und als sie nah genug war, freute Sherry sich, dass es Sina war.

„Hi. Darf ich neben dir sitzen?“ fragte Sherry. Sina sah Sherry an und sie nickte lächelnd. Sherry setzte sich neben Sina und beide schauten sich nun die Landschaft an…

Am nächsten Morgen wachte Sherry auf und fühlte sich erfrischt. Sie zog ihre Decke herunter und sah, wie Sina noch schläft. Dann streichelt Sherry ihr ein Haar aus dem Gesicht und schaute ihr schlummerndes Gesicht an. Auf einmal bekam Sherry schweres Herzklopfen und hielt sich an der Brust.

„W… was ist das? Warum rast mein Herz so?“ wundert Sherry sich.

Kapitel 88

Ich bin wiedergeboren und der Kaiser will wohl dringend sterben?

Alle waren erstaunt, dass der Kaiser sehr wohl in der Lage war, mit ihnen zu kommunizieren. Indem Sina ihm erklärte, dass er mit blinzeln das Ja und Nein verständigen sollte. Damit wurde die Frage, ob die Lähmung geheilt werden soll und der Kaiser wollte es, dass sie ihm genommen wird.

Die Ärzte nickten sich gegenseitig zu und fingen an, einen speziellen Heilzauber anzuwenden. Emilia, Sina und Sherry hielten Abstand und beobachten ihre Arbeit. Sina hatte sich die Flasche mit dem Gift wieder zu eigen gemacht und schaute die Flüssigkei an, dabei fing sie an zu sabbern und nahm ein Schluck.

Als Sina mit der Aktion fertig war, schauten Emilia und Sherry sie an, als ob sie einen Dachschaden hätte. „Würde ich nicht nachmachen, das Zeug schmeckt nicht wirklich.“ kommentierte Sina und ignorierte die vorwurfsvollen Blicke der beiden anderen Damen.

„Macht deine Freundin das öfter?“ fragte Emilia Sherry. „Ständig, aber das mit dem Gift ist mir neu…“ schüttelt Sherry den Kopf.

Der Kaiser leuchtete und dann verschwand die Magie von den Ärzten. Der Kaiser bewegte langsam seinen Kopf und hob seine Hände dann langsam hoch. „Endlich… bin ich frei.“ krächzte der Kaiser. Seine Stimme hat unter der Lähmung gelitten.

„Vater!“ ging Emilia zu ihrem Vater und nahm seine Hand, dabei ließ sie ihren Tränen freien Lauf. „Emilia… es tut mir so leid…“ streichelt der Kaiser ihre Wange.

„Nein Vater, du bist nicht schuld daran…“ widersprach Emilia ihrem Vater. „Emilia, hol sofort die Soldaten. Sie müssen Leonardo festnehmen!“ befahl der Kaiser.

„Über euren Sohn braucht ihr euch keine Gedanken mehr machen, alter Mann. Er liegt nun tot auf der Straße.“ mischte Sina sich ein.

„Huh?“ staunte der Kaiser. „ … Es stimmt. Diese Frau hat… Leonardo verprügelt und aus dem Fenster geworfen…“ berichtet Emilia den Vorfall.

„Dann ist der Fluch von der Familie endlich vorbei.“ seufzte der Kaiser zufrieden und Emilia wirkte verwirrt.

„Emilia, du selbst musst es doch bemerkt haben, dass dein Bruder… anders war. Er war kein… Mensch wie wir ihn bezeichnen würden. In ihm war ein Monster und… irgendwas muss in der Kindheit passiert sein, dass das Monster in ihm erwachte.

Ich habe alles versucht, das Monster in ihm zu versiegeln, aber am Ende ist es soweit gekommen, dass er mich gelähmt und seine Assistentin mich in diesem Zustand gehalten hat…“ berichtete der Kaiser.

„Wow, sein eigener Sohn. Hättest du ihn mal übers Knie gelegt, wäre es vermutlich nicht soweit gekommen.“ kommentiert Sina und der Kaiser schnaufte durch die Nase.

„Wer ist die Frau eigentlich Emilia?“ fragte der Kaiser.

„… Lady Sina, Abenteurerin Rang S, Mörderin von Leonardo außerdem hat sie unser komplettes Militär zerschlagen.“ kommentiert Emilia unverblümt. Der Kaiser staunte über ihre Aussage und fing an zu lachen.

„Was ist daran so witzig Vater?!“ schimpfte Emilia.

„Weil sie meine Probleme, mit denen ich mich jahrelang herumschlug, gelöst hat. Ich will jetzt nicht herzlos sein, aber der Tod von Leonardo ist vermutlich das Beste für alle. Selbst wenn wir ihn… irgendwo lebendig eingesperrt hätten, wäre es keine dauerhafte Lösung gewesen. Deswegen bete ich für ihn, dass er im nächsten Leben eine bessere Chance verdient.

Und das Militär hat es verdient, ganz klar und einfach. In all meinen Jahren war immer das Militär mein größtes Problem gewesen. Sie wollten mehr Geld hier und da haben für diverse Forschungen. Dann wollten sie Kriege gegen Efrana oder andere führen. Was glaubst du, warum in meiner Zeit so viele Köpfe gerollt sind? Damit ich ihre Gier bändigen konnte.

Mein Urgroßvater hatte das Pech gehabt, sich mit einem Militärputsch herumzuschlagen. Er hat ihn gewonnen und einmal tüchtig aufgeräumt, aber… die nachkommenden Kaiser haben wieder mehr Aufmerksamkeit ins Militär investiert.

Sie wollten einen grundlosen Krieg haben und mit Leonardo hätten sie ihn bekommen. Hätte er sich geweigert, würde es mich nicht wundern, wenn sie einen Putsch gewagt hätten, deswegen Lady Sina, ihr habt meinen aufrichtigen Dank, dass ihr aufgeräumt habt.“ bedankte sich der Kaiser.

„Eh… Gerne geschehen?“ wundert Sina sich.

„Vater… Was soll nun passieren? Wir haben niemanden, der dein Amt übernimmt und… einen Militärrat haben wir auch nicht… Ein General ist zwar im kommen, aber es sollen ja mindestens drei Generäle dem Rat angehören, bis der nächste Thronerbe deinen Platz einnimmt.“ fragt Emilia um Hilfe.

Der Kaiser streichelt Emilia an der Wange und schaut Sina an. „Sagt Lady Sina, hättet ihr Lust mein Amt zu übernehmen?“

„Nein? Selbst wenn du es mir gibst, gebe ich es dem nächstbesten auf der Straße und wünsche ihm viel Spaß dabei.“ antwortet Sina und der Kaiser lachte. „Oh, das traue ich euch zu. Schade das ihr mich in diesem Zustand seht. Wenn wir uns vor ein paar Jahren kennengelernt hätten, wir hätten uns prächtig verstanden.“ grinste der Kaiser und Emilia dachte, sie hört nicht richtig.

„Euren Humor mag ich zumindest.“ grinst Sina zurück. „Darf ich vorstellen? Meine Freundin Sherry, der Grund, warum ich eurer Militär besiegen musste und Leonardo aus dem Fenster warf.“

Sherry kam mit einem roten Kopf und Kimono vor und verbeugte sich. „Sherry? Es tut mir unheimlich leid, was mein Sohn dir auch immer antun wollte. Ich… hoffe, dass du keine Narben davon trägst.“ entschuldigt sich der Kaiser aufrichtig.

„Erm, kein Problem… Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, eure Majestät.“ murmelt Sherry schüchtern.

„Doch. Es war mein Versagen, dass es so weit gekommen ist und daher obliegt es in meiner Verantwortung, mich angemessen zu entschuldigen.“ sagte der Kaiser es mit ernstem Worten.

„Emilia, ich spürte wie mir die Zeit davon läuft. Hol zwei Protokollanten sowie vier ranghöchste Militäroffiziere als Zeugen. Ich habe was zu verkünden und weiß, wie wir das Problem mit dem Thron lösen können.“ bat der Kaiser.

„Ok? Ich schicke sie sofort los.“ und Emilia ging aus dem Gemach des Kaisers. „Ich würde euch ebenso bitten, als Zeugen anwesend zu sein… Lady Sina, euer Ring an der linken Hand… Ist das „Hope?“ fragte der Kaiser erstaunt.

Sina kam näher zum Kaiser und zeigte ihm ihn. „Das ist richtig. Der König aus Efrana hat ihn mir anvertraut, nachdem ich seine Kinder von einen Putsch gerettet und alle Schuldigen bei der Aktion abgeliefert habe. Kennt ihr die Bedeutung des Ringes?“

„Hat der König es euch nicht erklärt? Nun… ich würde vorschlagen, dass ihr ihn selber fragt. Es ist eine Vertrauenssache, wisst ihr?“ sagte der Kaiser geheimnisvoll und Sina hob nur eine Augenbraue.

„Ich… hätte eine Frage. Was auch immer in der Zukunft kommen mag, würdet ihr meiner Tochter zur Hand gehen? Sie ist in eurem Alter, aber… ist noch grün hinter den Ohren, wenn es um gewisse Entscheidungen geht.“ fragte der Kaiser.

„Ich bin mir nicht sicher, was ihr genau von mir wollt. Sie macht nicht den Eindruck, dass sie mir die Aktion verzeiht.“ überlegt Sina laut.

„Sie… wird das verstehen. Sie ist nicht dumm, lasst ihr einfach ein bisschen Zeit. Aber ich wünsche mir wirklich zu wissen, dass meine Tochter jemanden hat, der auf sie aufpasst. Ich bin neben Kaiser auch ein Vater, der in seiner Rolle versagt hat. Ihr… seid stark und klug, vor allem… ihr setzt euch für eure Freunde ein, nicht wahr?“ machte der Kaiser sich um Emilia sorgen.

„ … Ich kann es nicht versprechen, aber… wenn eure Tochter dies wünscht, kann ich ihr gerne Ratschläge geben.“ sagt Sina, nachdem sie überlegte und auch Sherry anschaute.

„Das reicht mir. Mit dieser Gewissheit kann ich leben. Wenn ich eine persönliche Frage stellen darf, aber… seid ihr eine Prinzessin oder ähnliches?“ lässt der Kaiser die Bombe platzen. Sina konnte ein Pokerface halten, aber auf einmal war der Kaiser ihr ein bisschen gefährlich.

„Wie kommt ihr darauf?“ antwortet Sina und Sherry wirkte verwundert.

„Wisst ihr, ich bin fast über 60 Jahre Kaiser und da lernt man gewisse… Fähigkeiten, zum Beispiel jemanden einzuschätzen und ich glaube, dass ich euch ziemlich gut einschätzen kann. Ihr seid zwar eine Adelige, aber zwischen euren Worten höre ich raus, dass ihr diesen Titel erst vor kurzem bekommen habt oder? Zu mal ihr eine Aura ausstrahlt wie ich sie zuletzt bei der Frau vom König Karl-Horst erlebt habe.“ erklärt der Kaiser.

„Stimmt, der König hat mich zu einer Ritterin geschlagen, obwohl ich den Adelstitel nicht wirklich brauche. Ich kann auch ohne damit gut leben.“ kommentiert Sina.

„Andere würden dafür ihre Kinder hergeben, damit sie in den Adel kommen. Ihr seid wirklich eine faszinierende Frau.“ nickte der König, hakte aber nicht mehr weiter nach dem Status der Prinzessin, weil er merkte, dass Sina darauf keine Antwort geben wird.

Emilia kam mit sechs Männern zurück und an der Tür standen weitere bunt aussende Personen. „Sehen aus wie Papageien.“ kommentiert Sina und bekam einen Schlag auf die Schulter von Sherry.

Der Kaiser schmunzelte über die Bemerkung und Emilia war einfach nur gestresst. Sie gab das Zeichen für die Protokollanten und sie hielten ihre Werkzeuge zum schreiben bereit. „Emilia, gibst du mir bitte deinen Familienring?“ bat der Kaiser und Emilia zog den Ring ohne zu zögern vom Finger, aber man sah ihr an, dass es eine seltsame Bitte war.

Der Kaiser atmete langsam tief aus und dann hielt er seine Rede:

„Alle Anwesenden in meinen Gemach sind Zeugen, die bestätigen können, dass die nächsten Beschlüsse von mir stammen.

In meinen Namen als Kaiser Godelot werden folgende Regeln geändert:

Die Regel des ersten Kaisers, dass keine Frau den Kaiser beerben darf, wird ab sofort aufgehoben. Es dürfen nun auch Frauen diesen Titel bekommen.

Emilia, du bist die letzte Thronerbin und hiermit berechtigt den Titel Kaiserin anzunehmen. Als Bestätigung sollst du meinen Herrscherring bekommen.“ Der Kaiser zog seinen Ring vom Finger und überreichte ihn Emilia.

„Emilia, ich wollte nie, dass du diese schwere Bürde trägst, vor allem in diesen unsicheren Zeiten, aber das Kaiserreich muss sich ändern und ich glaube, dass du dies bewerkstelligen kannst.“ lächelt der alte Kaiser traurig. Emilia hielt den Ring in der Hand und ist fassungslos, was ihr Vater da gerade getan hat.

„Kommen wir zum nächsten Punkt. Lady Sina, die Prinz Leonardo getötet hat sowie unser Militär… mehr oder weniger zerstörte, wird in allen Anklagepunkten freigesprochen auch zukünftige Anklagen.

Lady Sina, ich befördere euch zur Reichskanzlerin. Ihr seid damit befugt, über das Land sowie das Militär zu regieren. Eure Befehle könnten nur von Kaiserin Emilia aufgehoben werden. Diese Beförderung kann nicht auf andere übertragen werden, bis ihr gestorben seid.

Sherry… als Entschuldigung, dass ihr von meinem Sohn fast umgebracht wurdet, werdet ihr in den Adel geschlagen und tragt den Titel Graf. Somit werdet ihr ab jetzt, heute und in der Zukunft Gräfin Sherry sein.“ beendet der Kaiser seine Rede.

Sina sah extrem sauer aus, dass sie dem Kaiser vermutlich an die Gurgel will, aber „Gräfin“ Sherry hielt ihre Hand, damit sie sich zurückhält. Emilia reagiert ziemlich depressiv, als ihr Vater Sina zu einer Kanzlerin beförderte.

„Nun möchte ich mit meiner Tochter alleine sein. Wenn ihr bitte Lady Sina und Gräfin Sherry in ein Zimmer unterbringen könntet, wäre das mein letzter Befehl.“ teilte der Kaiser es schwach mit.

Alle verließen das Zimmer außer Emilia und schließen die Tür zu. Sina sowie Sherry wurden von einem Soldaten zu den Zimmern gebracht und als Sherry vor ihrem Zimmer stand…

„Sina?“ fragte Sherry zitternd. „Ja?“ fragte Sina zurück.

„… Kann ich bei dir schlafen? Ich… habe den… Schreck noch nicht so richtig verarbeitet…“ flüstert Sherry. Sina umarmte Sherry und flüstert ihr ins Ohr:

„Immer, solange du es brauchst. Ich werde nicht von deiner Seite weichen und im Bett auf dich aufpassen!“

„… Danke.“

Kapitel 87

Ich bin wiedergeboren und der kontrollierte Kaiser?

Sherry wird von Sina umarmt und getröstet, während Emilia verarbeiten musste, dass ihr Bruder gerade getötet wurde.

„DU MÖRDERIN!“ schrie Emilia weinend. „WIE KONNTEST DU IHM DAS ANTUN?!“

„Was? Einen Wahnsinnigen zu töten der meine Freundin verletzten wollte? Bist du so blind und ignorierst hier die gehäuteten Leichen und was auch immer dazwischen liegt? Wenn das dein Bruder war, dann ist er schon vor langer Zeit gestorben und ein Monster hat seinen Körper übernommen!“ rechtfertigt Sina ihre Tat.

„*snif* Er… war trotzdem… mein Bruder!“ schniefte Emilia. „Wer ist das?“ fragte Sherry ängstlich.

„Die Kleine? Prinzessin Emilia oder ähnliches. Sie war so… freundlich und hat mir den Weg zu dem Irren gezeigt.“ stellte Sina die Prinzessin vor. Sherry riss ihre Augen auf und sah die Frau an, die nicht älter sein dürfte wie sie selbst.

„Wir haben… uns schon mal gesehen. Sie wollte wissen, wieso ich verhaftet wurde, aber diese Männer, die mich gefesselt haben, waren um keine Ausrede verlegen und haben sie am Ende umgangen. Dieser Mann… war er euer Bruder?“ fragte Sherry die Prinzessin.

„ … Ja. Prinz Leonardo und Thronerbe…“ flüstert Emilia. „Ich muss euch was sagen. Es ist euch überlassen, ob ihr meinen Worten glauben schenkt, aber… Für sein „Meisterwerk“ was Sina zerstört hat, wollte er eure Haut ebenso abziehen. Dieser Mann hatte keinerlei geschwisterliche Gefühle mehr für euch gehabt. Er redete pausenlos davon, wenn sein Ziel am Ende sei, sollte seine Schwester den Abschluss bilden.“ erklärt Sherry zitternd.

„Bitte?“ traute Emilia ihren Ohren nicht. „Es ist wahr. Dieser Mann wollte nur seiner Kunst frönen, dabei war ihm jedes Mittel recht…“ nickte Sherry.

Emilia ließ ihren Kopf hängen und lässt ihre Tränen fließen. Nicht nur das ihr Bruder gestorben ist, er hatte auch noch fiese Absichten gehabt.

„Hier, zieh dir meinen Kimono an. Dir muss kalt sein.“ sagte Sina und legte eines ihre Kimonos um Sherry. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie nur in Unterwäsche war, aber weder Sina, Emilia noch Soldaten hatten ihre Augen danach ausgerichtet.

„Danke…“ flüstert Sherry. „Du solltest dir aber auch was anziehen.“ „Hmm? Oh, das muss die Hydra gewesen sein.“ stimmte Sina ihrer Freundin zu und zog auch einen Kimono an. Endlich hat Sina ihr geheimes Ziel erreicht und Sherry einen Kimono übergezogen, auch wenn die Umstände nicht… gerade passend sind.

„Prinzessin Emilia, wir brauchen Befehle. Was sollen wir tun?“ fragte ein Soldat, um die Stille zu brechen. Alle Soldaten haben genug gesehen und wollen was zu tun haben.

„ … Ich… weißt es nicht.“ schüttelt Emilia den Kopf. „Wie wärs, wenn wir alle hier rausgehen?“ schlägt Sina vor und es scheint einer der besten Vorschläge in der momentanen Lage zu sein.

Sina hob Sherry auf und hielt eine Hand von ihr, weil Sherry immer noch so stark am zittern war. Sie konnte es scheinbar immer noch nicht fassen, dass sie im letzten Moment gerettet wurde.

Einer der Soldaten führte die Prinzessin Emilia aus dem Geheimzimmer und am Ende waren alle wieder im Gemach des Prinzen, jeder konnte das zerstörte Fenster sehen.

„Prinzessin Emilia, wir benötigen ihre Befehle. Wir können weder General Morne noch General Hendrikson erreichen. Der letzte General braucht Zeit, bis er von der Front heimkehrt!“ erbittet einer der Soldaten um Anweisungen.

„Ich… weiß es nicht. Wirklich nicht. Normalerweise habt ihr das alles in der Hand oder mein… Bruder…“ wirkte Emilia niedergeschlagen.

„Was ist eigentlich mit dem Kaiser? Ist der noch am Leben?“ fragte Sina in den Raum. Man hätte eine Nadel fallen gehört bei dieser Stille.

„Mein Vater? Aber ja, er sollte doch noch am Leben sein. Aber niemand durfte in sein Gemach auf Anordnung meines Bruders!“ sah Emilia einen Hoffnungsschimmer.

„Das dürfte sich ja nun erledigt haben, wenn ihr die nächst ranghöchste Person seid.“ antwortet Sina nur trocken.

„Soldaten, wir gehen sofort zum Kaiser! Sagt den Wachen, das Prinz Leonardo… verstorben ist und sie den Weg auf meinen Befehl hin freiräumen sollen!“ befahl Emilia. Die Soldaten salutierten und stürmten hinaus.

„Ihr beide kommt mit, immerhin… brauchen wir Zeugen für das Desaster.“ sagte Emilia dies zu Sina und Sherry. Sina wollte was unpassendes sagen, aber Sherry drückte ihre Hand, dass sie mitmachen soll. Sina seufzte nur und nickte.

Die Damen folgten Prinzessin Emilia, die den Weg kannte. „Was ist… passiert Sina, als ich verschwunden war?“

„Ich war in der Gaststätte gewesen und paar maskierte Männer griffen mich an. Sie benutzten so ein Blasrohr mit Betäubungsnadeln, aber dem Benutzer habe ich das Rohr ins Ohr gerammt.

Anschließend bin ich nochmal zurück zur Gilde gegangen, hab den Stellvertreter zusammengeschlagen, damit er mir sagte, was mit den Gildenmeistern passierte, denn ich vermutete, dass du dann auch dort sein könntest.

Nun, ich habe das Militär angegriffen, ihre komischen fliegenden Ritter zerstört und ihre Geheimwaffe, eine riesige Hydra, größer als der Skelettdrache, getötet.“ berichtet Sina in kurzer Version.

„Das Militär besiegt? Du hast die komplette Militäranlage zerstört!“ warf Emilia ein. „Moment! Eure Hydra hat den meisten Schaden angerichtet! Wie habt ihr das Ding überhaupt gefangen? Ich hatte schon meine Schwierigkeiten gehabt!“ wehrte Sina sich.

„ … Es wurde von Wissenschaftlern gezüchtet mit unterschiedlichen Monsterproben. Nur war das Ding nie dafür gedacht, es im Krieg ein zu setzten, weil es sich nicht kontrollieren ließ. Zumindest mir wurde das erklärt.“ gab Emilia die Information preis.

„Himmel, habt ihr etwa Götter gespielt?! Wenn ich es nicht getötet hätte, wie war denn der Notfallplan, es aufzuhalten? Kaum war es draußen, fing es an zu randalieren!“ schimpfte Sina und Emilia stimmte ihr insgeheim zu, aber sagte nichts dazu.

„Du hast dich mit dem Militär angelegt?!“ rief Sherry erstaunt. „Ja schon komisch, was ich in letzter Zeit alles so besiegen musste. Erst eine Armee voller Untoter, dann die Armee vom Königreich Efrana, nun das Militär von Osnain.“ grübelt Sina laut.

„Seid ihr überhaupt noch ein Mensch?“ zweifelt Emilia, als sie dies hören musste. „Die Frage habe ich schon öfters gehört. Ich bin halt einfach stark. Keine Sorge, ich bin schon auf ein paar… Lebewesen gestoßen, die vermutlich gleichfalls oder stärker sind.“ nickte Sina.

„Hoffentlich muss ich sie nicht kennenlernen…“ murmelt Sherry und auch hier musste Emilia ihr insgeheim zustimmen.

Die Damen hörten auf einmal lauten Krach und Geschrei, die Soldaten stritten miteinander. „Prinzessin Emilia hat keine Befehlsgewalt, ob der Prinz tot ist oder nicht!“ schrie einer der Soldaten. Die Damen beeilten sich und sahen ein bizarres Bild. Soldaten, die gegenseitig ihre Waffen auf einander gerichtet halten.

„Was ist hier los?!“ verlangte Emilia zu wissen. „Prinzessin Emilia, diese Männer weigern sich, euren Befehl anzuerkennen und verlassen ihren Posten nicht!“ erklärte einer der Soldaten.

„Es tut uns leid Prinzessin Emilia, aber wir können sie nicht zum Kaiser durchlassen! Ob Prinz Leonardo tot ist oder nicht, wir halten uns an den letzten Befehl!“ sagte die Türwache.

„Seid ihr so dämlich? Eure Befehlshaber sind tot oder unauffindbar. Der nächste wäre der Kaiser und ihr weigert euch uns durchzulassen?“ fragte Emilia ungläubig.

„ … Es tut mir leid, aber Befehl….ARGH!“ und der Sprecher wurde von Sina niedergeschlagen. „Ich bin fix und fertig und will ins Bett. Wenn auch nur einer mich davon abhält, den werde ich töten!“ drohte Sina mit einer eisigen Stimme und jeder Soldat nahm von ihr Abstand. Sherry hatte nicht bemerkt, das Sina zum Angriff überging.

„Sina! Stopp! Wachen, macht sofort Platz wenn euch euer Leben lieb ist!“ rief Prinzessin Emilia und die Türwachen schauten sich alle gegenseitig an. Einer seufzte schwer und machte den Weg frei, die anderen Wachen folgten seinem Beispiel.

„Warum nicht gleich so?“ spottet Sina und Sherry rollte ihre Augen. Sina ging zur Tür und riss sie auf. Sie sah einen alten Mann auf dem Bett liegen und eine Krankenschwester. „Was wollt ihr hier? Ihr dürft nicht hier sein?!“ rief die Krankenschwester. Sina sah, wie die Frau eine Flasche in ihrer Tasche versuchte zu verstecken und stürmte auf die Krankenschwester zu.

Sina packte die Frau am Hals und zog die Flasche aus ihrer Tasche. Sie hatte eine grüne Flüssigkeit und ein Wappenbild darauf, aber Sina kannte es nicht. Emilia und Sherry kamen nun ebenso rein wie die Soldaten und sahen, das Sina wieder in Aktion war.

„Sina, was machst du da?!“ rief Emilia. „Die Frau hat versuchte eine Flasche zu verstecken. Ich kenne den Inhalt nicht, aber was auch immer drin ist, es sollte geheim bleiben.“ antwortete Sina. Die Frau wurde wieder losgelassen und fiel auf ihren Hintern.

„Vater. Ich bin es, Emilia! Vater!“ ging Emilia zu dem liegenden Mann, aber er rührte sich nicht. Man sah, dass er atmet und seine Augen sich bewegten, aber mehr nicht. „Vater? Was ist los?!“ wundert Emilia sich.

„Du, was ist in der Flasche drin?“ fragte Sina die Krankenschwester, die langsam aufgestanden ist. „Ich… weiß es nicht.“ versuchte sie zu leugnen. Die Heldin gab ein leises Knurren von sich, aber die Krankenschwester weigert sich, irgendetwas zu äußern.

„Ok, dann machen wir es anders. Du wirst das jetzt trinken und wir schauen, was passiert.“ lächelt Sina und die Krankenschwester geriet nun in Panik. Emilia hat das Schauspiel gesehen und merkte, dass die Krankenschwester mehr weiss.

„Du, sagt uns sofort was mit meinen Vater los ist!“ verlangte Emilia zu wissen. Aber auch hier weigerte sie sich, was zu sagen. Sina hatte die Nase voll und packte sie am Kiefer, mit der anderen Hand öffnete sie den Verschluss der Flasche und kippte es gewaltsam in der Frau rein, die panisch versuchte, es zu verhindern.

Die Aktion wurde so schnell beendet wie sie gestartet ist. Die Krankenschwester hustete wie wild und wollte von Sina weg krabbeln, bis sie zur Seite umkippte. Sina drehte sie auf den Rücken und sah, dass sie noch am Leben ist.

„Sie lebt, kann sich aber nicht mehr bewegen. Das ist Gift, was eine Lähmung verursacht.“ diagnostiziert Sina.

„Aber… mein Vater?!“ rief Emilia und Sina nickte. „Richtig. Wer auch die Frau sein mag, aber sie hat dem Kaiser vermutlich täglich immer dieses Gift verabreicht. Ich würde euch raten, richtige Ärzte herzuholen, die sich auf Gifte spezialisiert haben, vielleicht sind sie in der Lage ein Gegenmittel herzustellen.“ rät Sina.

Emilia nickte dies zu ihren Soldaten und sie stürmten sofort los. „Oh Vater, was hat man dir nur angetan?“ tränte Emilia, während sie dem Kaiser die Hand hält.

„Und eurer Bruder hat befohlen, dass niemand das Zimmer betreten darf, außer seinen vertrauenswürdigen Leuten? Wie lange geht das Spielchen schon?“ hakte Sina nach.

„Ich glaube… über ein Jahr. Bruder… meinte immer, das Vater eine sehr schwere Krankheit hätte und er sie alleine auskurieren müsste. Ich habe mehrmals versucht, zu Vater zu kommen, aber die Wachen haben mich nie hereingelassen…“ antwortete Emilia niedergeschlagen.

Sina beobachtete den Kaiser und stellte fest, dass er sehr wohl alles mitbekommt, denn seine Augen bewegten sich hin und her und bei dem letzten Satz von Emilia wirkten sie sehr traurig.

Einige Stunden später, nachdem die Militärärzte den Kaiser begutachtet hatten sowie die Flüssigkeit in der Flasche, konnten sie folgendes berichten: „Es ist möglich die Lähmung vom Kaiser aufzuheben, aber…“ sprach der erste Arzt, der andere Arzt beendete die Erklärung: „Die Lähmung ist, was den Kaiser am Leben erhält. Wenn wir dies aufheben… dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis der Kaiser wirklich stirbt.“

„Oh nein… Was sollen wir tun?“ murmelt Emilia, die mit der Entscheidung überfordert war. „Warum fragt du nicht einfach den Kaiser?“ fragte Sina.

„Wie meinst du das?“ wundert Emilia sich.

„Dein Vater beobachtet uns die ganze Zeit. Er kann vielleicht nicht sprechen, aber seine Augen können dafür sprechen.

Was meint ihr alter Mann, wollt ihr von der Lähmung befreit werden?“

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