Ich bin wiedergeboren und plane einen Krieg?
Am Abend saßen alle Damen wieder im Zimmer von Emilia. Die Kaiserin sah nun etwas ausgeruhter aus und Sherry berichtete, dass sie ihre Fähigkeit an der Hydra üben konnte.
„Du hast das Riesending alleine besiegt? Ich finde es erstaunlich, dass du es überhaupt halbieren konntest. Ich hatte unheimliche Mühe gehabt, seine Schuppen vom Körper zu trennen wie die anderen Soldaten.“ berichtet Sherry.
„Betrachte es doch als Übungsmaterial. Hast du für dich ein bisschen was eingesammelt? Sie haben bestimmt einen hohen Marktwert.“ fragt Sina und Sherry nickt.
An der Tür wird geklopft und drei Offiziere kommen zurück und berichten:
„Kaiserin Emilia, Reichskanzlerin Sina, Gräfin Sherry, meine Aufgabe war es, die Inhaftierten wieder freizulassen. Dies wurde umgesetzt und zurück zu ihren Häusern gebracht.“ berichtet der erste Offizier.
„Meine Aufgabe lautet, dass ich ein Kommunikationsproblem mit dem Königreich Efrana erkunden soll. Wir hatten einen alten Übertragungszauber, aber… nach einigen Tests müssen wir mit Bedauern feststellen, dass er wohl zu alt war. Erwarte daher weitere Befehle.“ war der Bericht des zweiten Offiziers.
„Gut gemacht. Dann schickt einen Botschafter mit ein paar Soldaten raus, der mit dem König in Kontakt kommt. Er soll vor Ort einen Übertragungszauber aufbauen, weil wir ein Gespräch mit dem König haben möchten. Organisiert dies und sagt mir, wann ich damit rechnen kann, mit dem König zu sprechen.“ nickte Sina zufrieden. Der Offizier salutiert und ging raus.
„Du darfst dich vorerst zurückziehen guter Mann, sei aber bereit für die nächsten Befehle. Nun kommen wir zum letzten Bericht.“ befiehlt Sina. Der erste Offizier salutiert und verschwand, der letzte Offizier berichtet.
„Reichskanzlerin Sina… ich muss ihnen leider mitteilen, dass wir ein Problem haben. Ich weiß wem das Wappen gehört.“ antwortet der Offizier nervös. „Himmel, spuckt es aus.“ war Sina genervt.
„Das Wappen gehört einer Spezialeinheit aus der Theokratie Tuzato. Von außen ist es ein angesehener Ritterorden, aber in Wirklichkeit sind sie für… außerdienstliche Probleme zuständig. Darunter zählen Entführung, Anschläge und weiteres.“
„Ich dachte die sind ein neutrales Land? Wieso haben die denn so eine Spezialeinheit?“ wundert Sherry sich und Sina dachte dasselbe.
„Das kann ich ihnen nicht sagen. Wenn ich vermuten darf, dann weil sie im Namen der Göttin ihre geheimen Missionen umsetzen, dabei kann es manchmal… hässlich werden und sie möchten wohl ihren gut aufgebauten Ruf der Neutralität beschützen.“ mutmaßte der Offizier.
„Hmm, ich habe mir bisher über die Religionsspinner überhaupt keine Gedanken gemacht, vor allem wegen ihrer Neutralität. Berichtet mir alles Wichtige über dieses Land.“ fordert Sina und Emilia war froh, denn sie wusste ebenso wenig über Tuzato.
„Selbstverständlich Reichskanzlerin. Also Tuzato ist das älteste Land auf diesem Kontinent und ihr Staat baut auf eine Theokratie. Ihr höchster geistiger Führer, auch Papst Silvester, ist das Sprachrohr der Göttin und trifft die Entscheidungen im Land.
Es hat zwölf Ritterorden die sich alle auf ein Gebiet spezialisiert haben, zum Beispiel eine für Magie, andere für Nahkämpfe und so weiter. Sie alle gemeinsam können eine Armee bilden, aber bisher wurde sie nur gebildet, wenn es zum Krieg gegen die Dämonen gekommen ist. Gegen unser Kaiserreich oder Königreich Efrana hat bisher noch nie ein Krieg stattgefunden und haben sich auch nicht in den Kriegen eingemischt.“ erklärt der Offizier.
„Sagt, dieser Papst, woher weißt man denn, ob er wirklich für die Göttin spricht? Nicht das ich an ihrer Existenz zweifel, sondern mehr, dass jemand in ihrem Namen spricht. Das stinkt mir zu sehr nach Korruption und Manipulation. Außerdem widert es mich irgendwie an, dass man sich hinter dem Namen der Göttin versteckt.“ ätze Sina.
„Bedaure, aber unsere Spione haben es bisher nicht herausgefunden wie man die Echtheit bestätigen könnte. Wenn ein Papst verstirbt, treffen sich seine Jünger und ernennen einen neuen Papst und dieser zieht sich in eine kleine Kapelle zurück. Dieser kommt dann irgendwann wieder raus und ist… „erleuchtet“.“ erklärt der Offizier nach einiger Überlegung.
„Aha… Danke für die Lektion. Dafür das die sich nicht einmischen, haben wir aber eine Flasche Gift von ihnen. Woher hat Leonardo dies?“ hakt Sina nach.
„Das tut mir leid, aber das konnte ich nicht feststellen. Die… Folterknechte geben sich Mühe mit der Assistentin, aber laut ihrer Aussage bekam sie es von ihm.“ Offizier
„Hmm… Haben wir einen Botschafter aus Tuzato?“ Sina
„Wir haben in der Tat einen Botschafter aus Tuzato. Er lebt hier in der Stadt in seiner Botschaft.“ Offizier
„Stand Leonardo öfters in Kontakt mit dem Mann?“ Sina
„Eher regelmäßigen Kontakt. Leonardo hat ihn öfter zu einem privaten Abendessen eingeladen. Daher kennen wir die Gespräche nicht.“ Offizier
„Was… schwebt dir vor Sina?“ Emilia
„Hmm… Offizier, bring mir doch bitte die zwei besten Folterknechte zu mir, ich denke, ich habe einen Plan.“ nickte Sina dem Offizier zu und er stürmte los.
„Was willst du mit den Folterknechten? Wir können nicht einfach Hand an den Botschafter legen, sonst bekommen wir Probleme mit der Theokratie!“ warnt Emilia.
„Emilia, findest du es nicht komisch, dass bei drei Ländern nur immer sich zwei in der Wolle haben? Meinst du nicht, dass sie vielleicht etwas nachgeholfen haben, damit das Kaiserreich und Königreich sich ständig bekriegt haben?
Rein hypothetisch, sie helfen Leonardo, dass er schneller auf den Thron kommt und einen Krieg mit Efrana beginnt, dann warten sie wieder einfach und schauen sich das Schauspiel an. Aber eins nach dem anderen. Wenn sie wirklich so auf ihre Neutralität beharren, dann wird es nicht so schnell zu einem Krieg kommen.“ beruhigt Sina.
„Das ist aber sehr weit hergeholt, meinst du nicht Sina?“ zweifelt Emilia. „Hast du denn eine bessere Idee, warum ein spezielles Gift ausgerechnet von einem Ritterorden kommt, der extra für solche Arbeiten spezialisiert ist? Und das dein Bruder ausgerechnet den Botschafter zu privaten Gesprächen öfter eingeladen hat? Das sind mir zu viele Zufälle.“ widersprach Sina.
„Hmm, wenn man es so betrachtet, hat Sina recht.“ stimmte Sherry bei dem Gedankengang von Sina zu.
„Ihr dürft übrigens überlegen, was ihr dem König sagen wollt Emilia. Ich finde, so ein Friedensgespräch mit Efrana tut den Menschen in deinem Volk sowie vom Königreich gut. König Karl-Horst liebt sein Volk und wird ein Friedensgespräch nicht ablehnen.“ grinst Sina.
„Ich?! Dachte du übernimmst das!“ reagierte Emilia ablehnend. „Nein? Nun, ich könnte es schon machen, weil ich mit dem König… befreundet bin? Aber ihr seid die Kaiserin, also sollten die Geschichtenerzähler davon berichten, dass ihr den Frieden gesucht habt. Sonst wundert es mich nicht, dass eine Geschichte von mir geschrieben wird…“ war Sina sehr nachdenklich.
„Aber was soll ich denn sagen?!“ war Emilia leicht verängstigt. „Oh Himmel, du hast doch ein paar Tage Zeit dir eine Rede einfallen zu lassen, notfalls nimmst du Sherry als Hilfe. Stellst sie dir als den König vor und übst deine Gespräche.
Sollte so was beinhalten wie: Hallo, so und so ist passiert, Entschuldigung für die möglichen Spannungen die dein Bruder verursacht hat, du wünscht wieder eine gute Beziehung mit Efrana und Frieden. In dieser Richtung halt.“ rollt Sina ihre Augen.
„Eh? Aber wie soll ich denn Emilia helfen?“ war Sherry nun verwundert. „Ihr macht das schon…“ ignoriert Sina den Einwurf. An der Tür wird geklopft und der Offizier brachte zwei maskierte Folterknechte mit. Sie standen in einer Reihe und salutierten.
„Ich habe die besten Folterer mitgebracht. Wenn ich sie vorstellen darf. Thomas und Kurt.“ stellte der Offizier die beiden Männer vor, die sich verbeugten.
„Wunderbar. Sagt ihr beiden, wie kreativ seid ihr beim foltern?“ Sina
„Hmm, mit so einer Frage habe ich nicht gerechnet. Ich arbeite eigentlich mit den üblichen Werkzeugen wie Daumenschraube oder heißen Kochtopf.“ grübelte Kurt.
„Ich versuche neue Foltertechniken zu entwickeln, aber… man gewährt sie mir nicht. Zu brutal oder tödlich mit dauerhaften Schäden wurden meine Vorschläge abgelehnt…“ schüttelt Kurt den Kopf.
„Ok? Folgendes. Ihr beiden und der Offizier nehmt euch noch ein paar Soldaten mit zur Botschaft und holt mir den Botschafter her. Dabei kommt ihr beiden Gentleman ins Spiel. Ihr zieht dem Botschafter all sein protziges Geschmeiß aus und während ihr ihn herbringt foltert ihr ihn, aber nicht körperlich sondern mental!
Berichtet einfach von euren Folterungen oder was ihr mit ihm planen würdet, als Beispiel das ihr ein Wasserfass voller Egel vorbereitet habt und ihn mit dem Kopf reinsteckt.“ erklärte Sina. Die Folterer bekamen auf einmal leuchtende Augen, während Emilia und Sherry eher übel wurden bei dem Gedanken mit den Egeln.
„Ihr scheint aber ebenso in der Foltertechnik kundig zu sein oder Reichskanzlerin?“ strahlt Kurt. „Ein Fass mit Egeln. Man könnte auch Insekten einsetzen, oh ich spüre wie mir die Ideen im Kopf sprudeln!“
„Hmm der Gedanke, wie jemand gefoltert wird ist in der Tat beängstigter als die Folter selber. Die Fantasie… kennt keine Grenzen.“ nickte Thomas.
„Dann bin ich ja froh, dass ihr den Plan mögt. Du Offizier schnappst dir den freien Offizier und nimmst ihn bei der Verhaftung mit. Er soll das Haus komplett auf dem Kopf stellen und nach Beweisen bei der Unterstützung zum Mord des Kaisers suchen.
Ob es nur ein Gift war das Lähmung verursacht oder nicht, aber es ist ein Giftanschlag und sie könnten möglicherweise Komplizen sein. Folterer, ihr dürft natürlich ein kleinen Umweg machen durch eure… Arbeitskammern, aber ich will den Botschafter noch heute sehen.“ grinst Sina sadistisch.
Alle Männer salutierten und gingen ihren Aufgaben nach. „Soo, ich hätte gerne ein leckeren Tee, wie seht ihr das?“ lächelt Sina fröhlich, aber Emilia und Sherry hatten leichten Magen Stress bekommen.
Einige Stunden später brachten die Folterer einen stark verängstigen alten Mann vorbei. Man sah dem Folterern an, dass sie ihren Spaß hatten, während der Mann kurz vor einem Herzinfarkt stand.
„Soo, ihr seid also der Botschafter aus Tuzato?“ fragte Sina, die extra einen Sessel für die Befragung umgestellt hatte.
„… W… Wer… seid ihr?!“ zittert der Botschafter.
„Huch? Haben meine Leute dir das nicht gesagt? Ich bin Reichskanzlerin Sina, die vom ehemaligen Kaiser Godelot ernannt wurde. Nun, ich diene mehr oder weniger nun die Kaiserin Emilia. Sie solltet ihr aber kennen, sooft wie ihr scheinbar hier zu Besuch wart.“ stellt sich Sina vor.
„Aber… ich bin ein Botschafter?! Wie könnt ihr mir diesen Akt der Gewalt antun? Das ist ein Grund für einen Krieg!“ gewann der Botschafter sein Selbstvertrauen zurück, aber Sina warf einen Blick zu dem Folterer und Kurt schlägt ihm ins Gesicht.
„Ihr seid nicht hier, damit ich eure Fragen beantworte und ich mache es, weil ich es kann. Ihr seid hier, weil ich gerne ein paar Dinge wissen will. Hier, kennt ihr diese Flasche?“ zeigt Sina die Giftflasche. Der Mann sah die Flasche und Sina sah in seinen Augen, dass er sie wiedererkannte, aber:
„Was? Ich habe sie noch nie zuvor gesehen!“ wehrte sich der Mann. Sina seufzte nur. „Ok, dann halt auf die harte Tour. Männer, könnt ihr mir seinen Mund kurz aufhalten? Ich lass das Zeug in ihn rein fließen.“ weist Sina ihre Männer an. Da wurde der Mann erst recht panisch und wehrt sich nach Kräften.
„Oh? Also euer Verhalten ist aber sehr verdächtig. Wisst ihr, dieses Wappen gehört einem eurer Ritterorden der sich mit Anschlägen und sonstigem auskennt.“ und Sina stand bei dem Mann und hielt die Flasche über den Mund des Mannes.
„Ich frage mich, was passiert wenn ich alles in euch rein kippe… Vermutlich gibt es davon keine Heilung durch Überdosierung? Mir egal.“ grinst Sina, während der Mann weint. „Warschte WARSCHTE.“ versuchte der Mann zu schreien. Sina nickte den Folterer zu und sie ließen ihn los. Emilia hielt eine Hand vor den Mund, dass dieser grausame Akt tatsächlich Ergebnisse förderte.
„Wenn ihr mir garantiert, dass ich nicht sterbe, werde ich sprechen.“ fordert der Mann einen Deal. Die Reichskanzlerin überlegte und sagte folgendes: „Guter Mann, ich persönlich werde euch weder foltern noch töten.“ sagte Sina aufrichtig und der Mann wirkte zufrieden. „Nun, dann sagt, was wir wissen wollen.“
„ … Ich habe Prinz Leonardo das Gift besorgt, damit er die Kontrolle über das Kaiserreich bekommt. Dafür sollte er uns… einige Pläne der aktuellen Waffenprojekte überreichen.“ gesteht der Botschafter.
„Aha? Und was wollt ihr mit den Plänen?“ wundert Kaiserin Emilia, die nun mehr wissen wollte. „… Tut mir leid, aber das weiß ich nicht. Ich habe nur… den Handel abgeschlossen und sollte dann auf die Pläne warten.“ schüttelt der Mann den Kopf.
„Wieso sagt meine Nase, dass du nicht alles sagst?“ reagiert Sina etwas gereizt und die Folterer hielten den Mann nun schmerzvoller fest.
„Ich.. weiß nicht was ihr meint, bei der Göttin, ich weiß es nicht!“ wehrte sich der Mann.
„Ihr habt das nicht gemacht um irgendwelche Pläne zu holen, sondern ihr wolltet, dass ein Wahnsinniger auf dem Thron sitzt und ein Krieg mit dem Königreich Efrana beginnt! So wie ihr das in der Vergangenheit immer getan habt. Neutrales Land? Indem ihr beide Länder immer wieder gegeneinander hetzt, könnt ihr euch in Ruhe zurücklehnen!“ schimpft Sina und der Botschafter wurde sprachlos, als hätte sie ihn erwischt.
„Ist das wahr?!“ reagiert Emilia zornig. „Stimmt die Aussage von Sina? Habt ihr all die Jahrhunderte die Kriege angezettelt?!“
„… Ich weißt nicht wovon ihr sprecht…“ wirkte der Mann niedergeschlagen. „Männer, waltet euren Amtes. Quetscht dem Mann alle Informationen heraus und nehmt einen Heiler, dass er nicht Selbstmord begeht!“ befahl Sina.
„Aber wir hatten einen Deal!“ schrie der Mann panisch. „Stimmt, aber ich habe gesagt, dass ICH euch nichts antue, aber das spricht nicht für meine Leute. Ihr hättet genauer auf die Details achten sollen.“ grinst Sina böse und selbst die Folterer kicherten.
„Nein… bei der Göttin… beschützt mich…“ flehte der Mann gebrochen, während die Folterer ihn aus dem Zimmer zogen.
„Es ist nur eine Frage der Zeit ob die Jungs es bei ihm herausfinden oder ob man in der Botschaft irgendwelche Beweise findet.“ sagte Sina, als sie sich wieder neben Sherry setzte.
„Und dann? Was machen wir dann?“ fragte Emilia, während sie selber am grübeln war.
„Nun, wenn der letzte General irgendwann kommt, habe ich schon eine passende Idee, wie wir die Spinner aus Tuzato ins schwitzen bringen werden. Aber letztendlich ist es eine Kriegserklärung, denn sie tragen eine Teilschuld an dem Mord von deinem Kaiser. Er mag vielleicht gestorben sein, aber wir wussten alle was passiert, wenn die Lähmung aufgehoben wird.“ erklärt Sina.
„Ein Krieg? Mit welchen Soldaten?“ wundert Sherry sich.
„Wie gesagt, ich habe eine Idee.“ grinst Sina.
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