Ich bin wiedergeboren und werde zur höchste Stufe befördert?
Am nächsten Tag suchte Sina das Gildenhaus in der Hauptstadt auf. Sie war sehr lange nicht in der Stadt gewesen und war über die Veränderungen erstaunt. Überall waren die Bewohner selbstbewusster und scheinen keine Angst zu haben, wenn Stadtwachen ihre Runden drehten.
Sina betrat nun das Gildenhaus und es war gefüllt mit Mitarbeitern des Hauses sowie Abenteurer. Wenn Sina daran denkt, wie es beim ersten Mal hier war, ist das eine sehr positive Entwicklung. Ihre Kleidung hat sie bisher immer noch nicht gewechselt und läuft in der Militäruniform. Sina hat sich eine Sonnenbrille zugelegt und lutscht einen Lollipop.
Die Frau, die Sina als erstes kennengelernt hat arbeitete an der selben Stelle und besuchte sie. „Tach, scheinbar ist hier viel los.“ grüßte Sina die Dame.
„Erm, das ist richtig. Wie kann ich ihnen helfen?“ fragte die Dame nervös und ein großes Gemurmel fand statt, als alle nun Sina sahen, die an der Rezeption stand.
„Gildenmeister Asiona wünschte mich zu sprechen. Meine Arbeit als Kanzlerin hat mich ein bisschen beansprucht, aber nun habe ich Zeit.“ erklärt Sina.
„Wartet, ihr seid die Reichskanzlerin Sina?!“ ruft die Dame erstaunt und Sina nickte. Abenteurer sind es nicht gewohnt, dass so hohe Persönlichkeiten selber vor Ort kommen, auch wenn es selber Abenteurer sind.
„Das ist richtig, nun wollt ihr mich zu ihm bringen?“ half Sina die Dame auf die Sprünge. „Ich werde es schon machen.“ sprach eine Stimme hinter Sina. Sie drehte sich um und sah Marcel.
„Ah der Feigling. Das du noch hier arbeitest grenzt ja an ein Wunder.“ gab Sina ihre Meinung kund und Marcel knirschte mit den Zähnen.
„Nicht jeder hat die Stärke wie ihr Kanzlerin Sina. Es mag beschämend sein, welche Entscheidungen ich getroffen habe, aber ich habe bis zum letzten Moment hier ausgeharrt!“ wehrte sich Marcel.
„Oh wie schön, möchtest du nun dafür einen Orden?“ provoziert Sina den Stellvertreter. Marcel hatte was auf der Zunge, aber er schluckte dies, weil er nicht weiß, wie Sina darauf reagieren wird.
„Nein… Ich bringe euch zum Gildenmeister, wenn ihr mir bitte folgen würdet?“ ging Marcel ohne abzuwarten, ob Sina ihm folgte.
„Ich habe gehört das die Kerker im Militärgefängnis ziemlich düster sind, zumindest meinen meine Folterer dies.“ sagte Sina es nebenher und Marcel musste auf einmal anfangen zu schwitzen.
Es dauerte nicht lange und Marcel sowie Sina waren nun im Büro vom Gildenmeister Asiona. Ein älterer Mann mit mehreren Narben am Gesicht.
„Hoffentlich stammen sie nicht von unserer Gastfreundschaft?“ deutet Sina auf die Narben an, aber Asiona schüttelt lächelnd den Kopf.
„Mitnichten Kanzlerin Sina, die habe ich durch ein Monster bekommen. Dummerweise war es ein spezielles Monster gewesen, weil die Heilung dieser Narben damals nicht heilen konnten. Ob es heute anders wäre, weißt ich natürlich nicht. Wenn ich mich vorstellen darf, ich bin Gildenmeister Asiona und bin euch zutiefst dankbar, dass ihr mich und meine Kollegen, aber auch die anderen Abenteurer freigelassen habt.“ verbeugte sich Asiona vor Sina.
„ … Keine Ursache, es war immerhin ein Auftrag der anderen Gildenmeister gewesen, weil euer Stellvertreter sowie die anderen sich geweigert haben, mitzuhelfen. Aber Marcel zeigte Einsicht, nachdem ich ihm den Ernst der Situation geschildert habe.“ antwortet Sina.
„Hätte ich das nicht getan, wäre ich nicht mehr am Leben…“ murmelt Marcel, aber Asiona und Sina ignorieren ihn.
„Ihr dürft nicht zu hart zu ihm sein. Es war nie einfach gewesen mit dem Militär zu arbeiten, vor allem als Leonardo noch gelebt hat. Nun hat sich aber was geändert dank euch und Kaiserin Emilia. Das Militär ist geradezu versessen darauf mit uns zusammenzuarbeiten und das begrüße ich. Dadurch können beide Seite miteinander was lernen und fördert die Bindung.“ nickte Asiona.
„Das Militär hat auch keine andere Wahl nachdem ich es besiegt hatte. Jeder macht sich fast in der Hose wenn ich nach irgendjemanden rufe. Aber irgendwie betrachten sie mich auch als eine Heilige, keine Ahnung was in ihren Köpfen vorgeht…“ schüttelt Sina den Kopf.
„Nun, ich kenne die Umstände nicht, wie ihr eure Arbeit erledigt, aber ihr hättet meine Unterstützung weiterhin. Marcel, du kannst nun gehen, ich will mit Kanzlerin Sina alleine sprechen.“ entlässt Asiona den Stellvertreter. Er verbeugte sich und verlässt den Raum.
„Wenn der Gildenmeister wird, habe ich ernsthafte Bedenken für die Zukunft dieses Hauses, sowie die anderen im Kaiserreich.“ kommt Sina zum Punkt.
„*seufz* Nun, als Stellvertreter wird man nicht automatisch zum Gildenmeister. Das System ist ein bisschen komplexer, aber macht euch keine Sorge, ich mache mir schon darüber Gedanken. Ich wollte was anderes mit euch besprechen. Wenn ihr eben Platz nehmen würdet?“ bot Asiona die Sessel an. Sina nahm Platz und wartet gespannt, was als nächstes kommt.
Der Gildenmeister holte einen Übertragungszauber heraus und aktivierte ihn. Auf einmal sah Sina viele Männer und Frauen unterschiedlicher Rassen. Sie sah auch Ma Shi mit Keya sowie Ascal auf einem Bild.
„Das sind alle Gildenmeister auf Alliancia. Wir haben uns versammelt, um eine wichtige Mitteilung zu verkünden.“ begann Asiona.
„Lady Sina, Reichskanzlerin Sina oder einfach nur Sina die Verteidigerin. Ihr habt in kurzer Zeit viele Veränderungen auf unserem Kontinent umgesetzt. Nicht nur habt ihr eine Armee der Untoten und dessen Anführer besiegt, ihr habt die Königskinder beschützt und einen Putsch verhindert.
Dank der schnellen Reaktion der anderen Gildenmeister wurdet ihr auf diese Mission geschickt und setzt das Unmögliche um. Nicht nur findet ihr heraus, dass wir verschwunden sind, sondern habt uns ebenso gerettet. Aber es geht noch weiter. Mit eurer Aktion habt ihr den kommenden Krieg gegen das Königreich Efrana verhindert und sogar das schlechte Verhältnis zwischen dem Militär und den Abenteurern bereinigt.
Ihr seid eine Berühmtheit geworden wie sie Helden alle Jahrhunderte vielleicht erreichen. Mit einer Stärke und Weisheit, aber auch… eine sehr brutale Einstellung habt ihre euren Willen stets umgesetzt und setzt euch für die Leute ein, dessen Vertrauen ihr in ihnen habt.
Euer Auftrag ist damit offiziell beendet und als Belohnung sollt ihr direkt in den SSS-Rang befördert werdet. Wir haben uns versammelt um ein neues SSS-Mitglied zu begrüßen.“ und alle Gildenmeister klatschten.
Sina hat damit nicht gerechnet und auch nicht mehr an die Belohnung gedacht, bei der Arbeit die sie in der letzten Zeit machen musste. Sie wurde rot und bedankte sich.
„Lass mich euch erklären, welche Änderungen auf euch zukommen. Ihr dürft nun SSS-Aufträge annehmen sowie alle Dungeons auf der Welt betreten, habt die gleichen Machtbefugnisse wie wir Gildenmeister.“ erklärte Asiona.
„Davon höre ich aber zum ersten Mal, dass die SSS-Abenteurer die gleichen Machtbefugnisse haben.“ sagte Sina.
„Wir hängen es auch nicht unbedingt an die große Glocke, zumal nur die wenigsten diese Macht eingesetzt haben. Die meisten von uns sind selber Abenteurer gewesen, die anderen Mitarbeiter des Gildenhauses.
Am wichtigen ist aber diese folgende Information. Die restlichen SSS-Abenteurer haben sich endlich mal wieder alle gemeldet und werden nach Fanfoss geschickt. Dort wirst du mit ihnen über die Zukunft der Abenteurer bestimmen.
Diese… Herrschaften waren bisher immer zu sechs gewesen und haben die… wichtigsten Entscheidungen auf Eis gelegt, weil sie zu keinem richtigen Nenner gekommen sind. Wenn es zu eine Abstimmung kam, waren sie zu 99 Prozent immer drei für Ja und drei für Nein. Das ändert aber nun mit euch und sie werden gezwungen sein, ihre Entscheidung zu treffen.“ erklärt Asiona.
„Sind das irgendwelche Knallköpfe oder ist ihnen das Gehirn auf der Strecke geblieben? Ihr wollt mir ernsthaft sagen, dass die Entwicklung aller Abenteurer wegen ihnen mehr oder weniger zum Stillstand kam? Sagt den Spinnern, dass sie wieder gehen können, es wird doch darauf hinaus laufen, wie ich mich am Ende entscheide!“ ätze Sina wütend.
„Ich kann es nicht abstreiten, aber es sind nun mal die Regeln der ersten Gildenmeister und den stärksten Abenteurern. Mir selbst tut es leid, dass ihr wieder Probleme lösen müsst, aber wir brauchten jemanden, der wirklich diese Bedingungen erfüllen konnte und das seid nun mal ihr.“ versuchte Asiona Sina zu beruhigen.
„Himmel und ich dachte, ich kann endlich die Götterbestien jagen gehen, aber nein…“ seufzte Sina und einige Gildenmeister rissen ihre Augen auf, als sie die Pläne von Sina hörten.
„Ihr wollt euch mit ihnen anlegen? Warum?“ fragte eine Gildenmeisterin auf dem dem Übertragungsbild.
„Weil sie bekannt für ihre Stärke sind und ich auf der Suche nach starken Monstern bin. Soweit ich mitbekommen habe, fangen einige wieder an Probleme zu machen oder?“ erklärt Sina.
„Das ist richtig, aber nicht auf Alliancia, sondern auf den anderen Kontinenten. Nun, wir können euch das nicht verbieten, unter anderem gibt es auch einige Aufträge zu ihnen, aber… bisher hat sich niemand wirklich mit ihnen angelegt, nachdem einer der Götterbestien fast unseren Kontinent zerstört hat.“ sagte ein anderer Gildenmeister.
„Welches Element war es eigentlich und wer hat es besiegt?“ fragte Sina nun interessiert. Sie hat schon mal von der Geschichte gehört, aber damals nicht weiter nachgehakt.
„Wenn meine Erinnerung mich nicht trügt war das Element Schatten sein stärkstes Attribut und wurde von der damaligen beschworenen Heldin und ihrem Begleiter besiegt. Zumindest die offizielle Version. Die… inoffizielle Geschichte war eher, dass ein weiblicher Dämon gegen die Götterbestie gekämpft hat als Dank. Die Heldin hat auf ihrer Reise im Krieg gegen die Dämonen einen Dämon gerettet und na ja, die damaligen Entscheidungsträger wollten um jeden Preis verhindern das diese Informationen publik wurde, aber das ist eine Geschichte vor Jahrtausenden.“ berichtet Keya.
„Ein beschwörender Held und ein Dämon haben miteinander statt gegeneinander gekämpft?! Weiß man denn, wie die Dämonin hieß?“ hakte Sina nach, die zum ersten Mal hört, dass es so ein starker Dämon existiert.
„Bedaure, aber das wurde leider nicht berichtet. Sie wurde nur als eine wunderschöne Frau beschrieben mit den größten Fledermausflügeln, die man je gesehen hat und die Heldin meinte, dass sie stärker sei als der Dämonenkönig und von Glück reden konnten, dass sie sich nicht im Krieg beteiligte.“ erklärt Ascal nun.
„Wir haben so einen starken Dämon bei uns gehabt? Wieso höre ich davon zum ersten Mal?“ dachte Sina fieberhaft.
„Weiß man was aus diesem Dämon wurde? Sie scheint ja nicht wirklich Aggressiv zu sein wie die anderen Dämonen.“ meint Sina.
„Auch hier können wir nicht weiterhelfen. Man hat scheinbar versucht mehr über diesen Dämon zu erfahren aber nach dem Kampf gegen der Götterbestie war sie verschwunden und wurde auch nicht mehr gesehen.“ sagt Asiona.
„Ich wette mit euch, wenn ich mit Sherry unterwegs sein werde, treffe ich diesen Dämon und mache sie zu meine Freundin. Hrhr.“ rieb sich Sina die Hände grinsend. Die Gildenmeister trauten ihr das sogar zu.
„Wir würden euch empfehlen, demnächst nach Fanfoss zurückzukehren und hoffen auf längst fällige Entscheidungen… Wenn ich euch raten dürfte, aber… akzeptiert wie die anderen SSS-Abenteurer sind. Sie haben alle ihre Persönlichkeiten, aber sie sind nicht ohne Grund in diesen Rang gekommen. Ihr Stärke sind von allen akzeptiert worden.“ rät Asiona.
„Ich hatte es sowieso vor gehabt, nachdem ich Tuzato genug unter Druck gesetzt habe.“ stimmte Sina die Empfehlung zu.
„Wie meint ihr das mit Tuzato?“ fragte Ma Shi nun auf einmal und Sina überlegte. „Folgendes…“ und Sina berichtet allen Gildenmeistern, was sie herausgefunden hat. Alle Gildenmeister reagierten geschockt, vor allem die in Tuzato ihre Häuser stehen hatten.
„Wenn.. das wirklich stimmt, was ihr herausgefunden habt, ist das die größte Intrige in der Geschichte.“ murmelt Keya.
„Und ihr seid euch dessen bewusst, was ihr mit eurer Aktion verursacht?“ fragte ein Gildenmeister.
„Keine Ahnung, aber so kann es nicht weitergehen. Ich habe meine Beweise und Bestätigung bekommen, dass es so stattfand und habe dies beendet. Diese… „Neutralität“ worauf sie pochen hat es nie wirklich gegeben. Die werden jetzt nun schwitzen dürfen und ihre Taktiken ändern, darauf wette ich.
Aber egal, sobald sie was komisches planen, werden sie angegriffen und ihr Land aufgeteilt, denn Kaiserin Emilia und König Karl-Horst wünschen sich nichts mehr als den Frieden momentan, da braucht man solche Kakerlaken nicht an der Backe.“ nickte Sina.
„Wieder eine radikale Lösung, aber scheinbar bewirken sie irgendetwas. Wir werden uns enthalten, sind aber über diese Information sehr dankbar. Wir werden dies berücksichtigen, wenn wir mit Tuzato irgendwelche… Vereinbarungen machen werden.“ dankt einer der Gildenmeister aus Tuzato.
„Dann beende ich die Übertragung. Meine Damen und Herren, danke dass ihr euch die Zeit genommen habt.“ verabschiedete Asiona sich von seinen Kollegen und beendet die Übertragung.
„Seit ich hier angekommen bin, überträgt man mir immer mehr Verantwortung, dabei wollte ich doch nur Abenteurer sein…“ murmelt Sina.
„Nun, scheinbar hat das Schicksal was anderes für euch geplant, aber ihr lässt euch ja nicht davon unterkriegen.“ tröstet Asiona sie.
„Ja ja, das Schicksal…“
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