Sin Roswell

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Kapitel 102

Ich bin wiedergeboren und die Turnierkämpfe?

Es kam ein Schiedsrichter und es war niemand anderes als Castien. Sina riss ihre Augen vor Überraschung auf, während er ein fieses Grinsen gab.

„Meine Damen und Herren, ich würde sie bitten das Kampffeld zu verlassen bis auf Sina und Thomddir.“ sagte Castien und die Abenteurer verlassen es.

„Das ich dich hier sehe… ist ein bisschen unerwartet.“ sagte Sina direkt. „Das Leben ist immer voller Überraschungen. Keine Sorge, ich werde die Neutralität bewahren.“ sagte Castien und Thomddir hob eine Augenbraue hoch.

„Wir hatten schwierige Zeiten gehabt.“ kommentiert Sina nur. Castien überprüfte, ob die anderen auf ihren Sitzbänken am Rand der Arena saßen und wollte zum nächsten Schritt gehen, als er von Thomddir aufgehalten wird.

„Wartet. Ihr erinnert euch an die Wette Sina?“ hakte der Zwerg nach und Sina nickte. Er griff mit seinen Pranken in seine Tasche und holte eine Münze raus. „Ihr dürft wählen.“ grinst Thomddir.

„Zahl.“ sagte Sina und der Zwerg warf die Münze und ließ sie dann auf den Boden fallen. Es war Kopf. „Oh HO HO HO, die Göttin muss sauer auf dich sein.“ lachte der Zwerg laut.

„Oder sie will dir einfach nur eine Chance geben.“ spottet Sina. „Seid ihr… fertig?“ fragte Castien und beide Kämpfer nickten.

„Ok, dann nehmt Abstand und sobald ich Beginn schreie, dürft ihr kämpfen.“ erklärt Castien. Sina und Thomddir nahmen Abstand zueinander und standen wartend. Castien ging zum Rand der großen Plattform und atmet tief ein. „BEGINN!“ schrie er und die Zuschauer jubelten.

„Was meinst du Erilag, wie sind die Chancen für Sina?“ fragte Kunz, der mit seinen Freund aufpasst, dass die Zuschauer keine Schwierigkeiten machen.

„Hmm… ehrlich? Keine Ahnung… Was machen die da?“ wunderte Erilag sich nun, als Sina und Thomddir normal aufeinander zugingen und sich die linke Hände gaben.

„Ach du heiliger Strohsack… die werden nicht kämpfen, die wollen einen alten zwergischen Traditionskampf vollführen!“ rief Erilag fassungslos.

„Das sagt mir nichts, kannst du mir das erklären?“ wundert Kunz sich. „Nun verstehe ich, warum der Brecher eine Münze geworfen hat. Die werden sich jetzt gegenseitig abwechselnd schlagen, bis der Erste die Hand loslässt.“ schüttelt Erilag den Kopf.

„Huch? Ein Kampf wer mehr austeilen und einstecken kann?“ staunte Kunz, das Sina sich auf dieses Spiel einließ. Er sah, dass andere Zwerge den Nachbarn erklären, was die Kämpfer dort veranstalten. „Genau, aber… sie hat ihre Tücken, weswegen man dieser Tradition selten nachgeht.“ murmelt Erilag.

„So Mädel, dann bin ich aber gespannt, wie du nun wirklich so bist.“ kichert Thomddir fies und konzentrierte seinen muskelbepackten Arm. „Ich hoffe du kommst irgendwann zum schlagen.“ grinst Sina, während ihre linke Hand die Hand vom Zwerg hielt… und da kam der Schlag ins Gesicht.

Als hätte ein fallender Baumstamm Sina ins Gesicht geschlagen, so fühlte es sich an. Ihr Kopf ging ruckartig nach rechts und spritze Blut auf den Boden, ihre Nase ist definitiv gebrochen.

Sina stellte sich wieder auf ihre normale Position. „War das alles? Du schlägst ja zu wie ein Kleinkind.“ ärgert Sina den Zwerg, der Respekt in seinen Augen zeigte. „Nicht schlecht, die meisten wären schon auf dem Boden.

„Na dann, nun bin ich dran. 25 Prozent Liebesfaust!“ und Sina schlug nun dem Zwerg ins Gesicht. Das Krachen, dass dieser Schlag verursachte, konnte man in der gesamten Arena hören. Wie bei Sina, spritze nun Thomddir überall das Blut auf den Boden und er zog Sina mit, als er geschlagen wurde.

Dann richtete der Zwerg sich wieder auf und hatte leichte Sterne vor den Augen und er atmete ein bisschen schwerer. „Ach du… heilige… Kuh. Bist du mit einem Drachen oder so verwandt?!“ fragte Thomddir. „Keine Ahnung, meine Mutter kenne nicht ich und mein Vater war eigentlich normal.“ kommentierte Sina.

Nun bereitete sich der Zwerg auf den nächsten Angriff vor und schlug diesmal in den Bauch von Sina. Sie flog nach oben und hatte das Gefühl, dass ihre Innereien zerquetscht wurden, aber dank ihrer vielen Fähigkeiten, konnte sie diese Schmerzen ignorieren und landete wieder auf ihren Füßen ohne die Hand loszulassen.

„Uff… sag mal… Bist du sicher, dass deine Eltern keine Trolle waren oder so?“ fragte Sina nun den Zwerg. „Na, nicht gemein werden. Ich komme aus einer sehr speziellen Familie. Dort lebten nur die stärksten Kämpferinnen und Kämpfer.“ erklärt Thomddir.

„Ah ich verstehe, nun bin ich wieder dran, schön die Zähne zusammenbeißen. 50 Prozent Liebesfaust!“ diesmal war der Schlag ohrenbetäubend und durch den Winkel des Schlages ging sogar ein Teil der Plattform kaputt durch diese Druckwelle. Noch mehr Blut spritzte aus dem Gesicht des Zwerges und er hatte leicht die Hand losgelassen, aber im letzten Moment wieder zugepackt.

Nun sah man das Weiß in den Augen von Thomddir. Er kann sich mit äußerster Mühe konzentrieren. „*huff* Das waren 50 Prozent? *huff* Wenn… du so… stark bist… warum?“ wundert sich der Zwerg.

„Damit die Zuschauer auch ihren Spaß haben. Das ist natürlich gelogen, ich wollte testen ob ich immer noch meine Stärke kalkulieren kann, wie man es mir beigebracht hat.“ grinst Sina böse.

Thomddir wusste, dass der nächste Schlag von ihm sitzen muss, sonst wird er den Boden küssen. „Es hat… *huff* seine Gründe… warum kaum noch jemand diese Tradition macht. Ich zeige es dir!“ und der Zwerg schlug nun auf den linken Arm von Sina. In der Arena hörte und sah man, wie der Oberarm von Sina durchgebrochen wurde und Sina schmerzvoll ihre Zähne zusammenbiss, aber… ihre Hand ließ nicht die Hand von Thomddir los.

„Verdammt… das wäre mein Sieg gewesen.“ murmelt der Zwerg, als er merkte, dass seine Taktik ihm nicht geholfen hat. „Du willst nicht wissen, wie mein Todeskampf war. Da musste ich mit zwei gebrochenen Armen gewinnen!“ teilte Sina ihre Information mit. Die Heldin richtete sich wieder auf und ignorierte den Bruch, dann machte sie sich zum nächsten Angriff bereit.

„Soo… he he he… 75 Prozent Liebesfaust!“ Sina schlug zu und rammte den Zwerg in den Boden. Der Boden gab nach und wurde kreisförmig gedrückt, einmal dann noch einmal. Die Zuschauer staunten, wie Sina den Kopf von Thomddir in den Boden gerammt hat und er nun im Boden feststeckte. Die Hand des Zwerges fiel kraftlos aus der Hand von Sina.

Castien sprang auf die Bühne und drehte Thomddir auf den Rücken. Der Fausteinschlag von Sina war auf der rechten Gesichtshälfte zu sehen und das seine Augen nur weiß waren. Der Schiedsrichter überprüfte die Lebenszeichen und spürte noch das Herzklopfen.

Castien ging zu Sina und hob ihren unverletzten Arm hoch. „Sina ist Gewinnerin aus dieser Runde!“ und die Zuschauer jubelten. Auch wenn sie mehr erwartet hätten, aber wenn man solche Faustschläge in der gesamten Arena hören konnte, wollte keiner von ihnen getroffen werden.

„Meine Damen und Herren, Sina hat Thomddir gebrochen mehr oder weniger. Was wir gesehen haben, war ein uralter zwergischer Traditionskampf gewesen, den Thomddir glatt verloren hat. Die Träger werden den besiegten Zwerg in seine Kabine tragen und Magier die Plattform wieder herrichten. Ich bitte euch über die Unannehmlichkeiten hinwegzusehen und dann geht es schon in den nächsten Kampf!“ spornte Dora die Zuschauer an.

„Sina schafft es immer wieder mich ins Staunen zu bringen. Sie hat Thomddir in seinem eigenen Spiel besiegt während wir ihm nicht mal annähernd das Wasser reichen konnten.“ grinste Kunz.

„Wie stark muss sie sein, dass sie den Brecher mit drei Schlägen umhaut? Erinnere mich daran, mich immer gut mit ihr zu stellen.“ murmelt Erilag.

„ … Sina ist tatsächlich sehr stark. Scheinbar waren die Gerüchte über sie ziemlich untertrieben.“ murmelt Falko. „Drei Schläge… und der letzte hat Thomddir in den Boden gerammt, als hätte sie sich zurückgehalten.“ stimmte Christoper dem Falko zu.

„Wie ärgerlich, damit hat das Großmaul keine Informationen über sich gegeben.“ nörgelt Melaine und Giles stimmte ihr zu. Nur Louis und Neia waren in ihre Gedanken vertieft.

„Irgendwie… war das jetzt sehr unspektakulär.“ murmelt der König, aber die Kinder wussten es besser. „Erm… Papa? Der Zwerg hat drei Schläge wegsteckt. War glaubst du, welche Kraft in Sinas Fäusten steckt?“ fragte Themba.

„Vor allem, der Boden wurde beim zweiten Schlag beschädigt eure Majestät.“ fügte Ralph hinzu. „Kannst du das auch Onkel Friedrich?“ fragte nun Alwin.

„Bedaure, ich bin mir meiner Stärke bewusst und weiß daher genau, das ich nicht mit Fäusten den Boden zerstörten könnte.“ schüttelt Friedrich den Kopf.

Als Sina die Plattform verließ und wieder in den Tunnel ging, wird sie von Sherry empfangen. „Und? Wie geht es dir?“ lächelt Sherry.

„Das ich vermutlich heute Abend nur eine leichte Kost nehmen kann…“ hielt Sina ihren Magen. Sherry nahm Sinas gesunde Hand. „Komm, lass uns zu Mariel gehen.“ und zog die Gewinnerin zur Kabine.

Dort angekommen hat Mariel die Liege vorbereitet. „Komm, lass mich deinen Arm ansehen und dann ziehen wir die Rüstung wieder aus.“ wies die Heilerin direkt an.

„Hm… dein Bruch ist schon verheilt?!“ wunderte Mariel sich direkt und Sina grinst. „Überraschung?“ „Ich wusste schon immer, das du merkwürdig bist, aber das toppt nun alles. Hast du die Fähigkeit Regeneration?“ sprach Mariel und Sina seufzte. „Ja, ich habe sie, aber trotzdem habe ich Schmerzen, vor allem im Magenbereich. Der Zwerg kennt wirklich keine Zurückhaltung…“

„Ich will nicht wissen, wie du diese Fähigkeit bekommen hast und nun raus aus der Rüstung, ich will wissen ob ich irgendwas heilen muss.“ befahl Mariel und Sherry half Sina beim ausziehen.

Sina legte sich halbnackt auf die Liege und Mariel untersuchte ihren Bauch. Sie grübelte kurz und fing dann an zu heilen. „Vermutlich braucht deine Fähigkeit bei Innereien mehr Zeit als bei Brüchen.“ gab Mariel ihre Vermutung kund.

„Ich fühle mich aber jetzt schon besser als vorher, danke.“ lobt Sina. „Nichts zu danken, dafür bin ich hier.“ lächelt Mariel.

„Deine Rüstung ist fast unbeschadet, außer an dem Ärmel, das kann ich aber reparieren.“ berichtet Sherry bei der Begutachtung der Rüstung.

„Ach ja, habe ich glatt vergessen, aber Glückwunsch zu deinem Sieg! Und wie fandest du den Brecher?“ erkundigt sich Mariel.

„Der kann zuschlagen, keine Frage, aber ich konnte härter zuschlagen und nun dürfte er erst mal Zeit brauchen, bis er wieder wach wird.“ grinst Sina.

„Denk daran den Zwerg zu erinnern, dass ihr eine Wette am laufen hattet.“ erinnert Sherry an den Wetteinsatz. „Aha, deswegen ließt ihr euch so schonungslos verprügeln.“ runzelt Mariel ihre Stirn.

„Aber es hat sich gelohnt, dafür habe ich nun einen Gefallen, den ich jederzeit von Thomddir einfordern kann.“ lächelt Sina nun fies. Mariel und Sherry dachten, dass bei Sina nun Teufelshörner wachsen.

„Irgendwie tut mir der Brecher nun leid. Er hat es verdient, aber trotzdem. Sein Heiler wird vermutlich einiges zu tun haben, Kopfverletzungen sind schon eine komplizierte Geschichte.“ bemitleidet Mariel den Zwerg.

„Ach, der ist ein Zwerg und die sind doch bekannt für ihre Dickköpfigkeit.“ meinte Sina. Mariel war fertig mit der Heilung und Sina hatte nicht mal einen blauen Fleck am Bauch. „Interessante Bauchmuskeln, normalerweise sieht man dies eher bei Männern.“ kommentierte Mariel und Sherry bekam einen roten Kopf.

„Jahrelanges Training, ich betone, jahrelanges Training!“ wiederholte Sina sich und zog nun ihr Kimono an. Der nächste Kampf findet für sie erst Morgen statt. „Willst du die restlichen Kämpfe von hier aus anschauen?“ fragte Mariel.

„Warum nicht, dann können wir uns wenigsten unterhalten.“ meint Sina und Sherry stimmte ihr zu. Mariel aktivierte die Übertragung wieder und sahen, dass der Kampfplatz wieder repariert wurde. Die Damen nahmen nun alle ihre Plätze ein und schauten sich das nächste Duell an.

„Auf wen würdest du tippen?“ fragte Sherry und Sina antwortete schnell „Neia. Falko ist vielleicht der beste Fernkämpfer, aber er kann auf Dauer nichts gegen starke Magier ausrichten, zumal er… sie nicht wirklich töten kann. Das dürfte für ihn ein ziemliches Handicap sein.“

„Meine Damen und Herren, nun kommen wir zum nächsten Kampf. Falko der Scharfschütze gegen Neia die Elementmagierin. Beide sind Fernkämpfer, wer wird sich den Sieg krallen?“ sprach Dora.

Falko betrat zuerst den Kampfplatz. Er trug eine komplett schwarze Lederrüstung und an jedem Glied sind Köcher mit Pfeilen befestigt. Anschließend kam Neia in ihrer schwarzen Magierrobe und ihrem langen Stab.

„Ich wünsche dir viel Glück mein Freund.“ sagte Neia zu ihrem Kollegen. „Eher werdet ihr das Glück brauchen.“ brummte Falko zurück. Neia grinste nur bei seiner Aussage.

Castien erklärte, wann der Kampf beginnt und beide nickten. Er verließ die Plattform, atmet tief und schrie „BEGINN!“.

Falko zog einen Pfeil aus einem dicken Köcher und schoss ihn auf Neia. Sie machte eine Bewegung und eine Steinwand kam hoch und blockierte den Angriff. Die Sicht war für Neia versperrt, aber sie beschwört mehrere Bälle mit unterschiedlichen Farben die sich zu Vögeln formierten und auf Falko zuflogen.

Der Schütze zog mehrere Pfeile aus seinen Köchern und setzte die Fähigkeit „Pfeilschuss“ ein, die auf die Vögel flogen und in einer große Explosion endeten. Die Zuschauer staunten und jubelten. Danach zog Falko einen verschnörkelten Pfeil und schoss ihn auf die Steinwand… der aber kurz davor einen Bogen machte und dann auf Neia zu flog.

Sie riss ihre Augen auf und machte wieder eine Bewegung, wo sofort eine Eiswand entstand und den Angriff abwehrte. Neia zauberte nun mehrere blaue Bälle, die alle auf Falko zuflogen. Er sprang aus dem Weg und die Bälle platzen alle als Wasserbälle. Der Boden wurde nass und Falko merkte, dass das Wasser auch rutschig war.

„Was hast du vor?“ murmelt Falko. Er zog die nächsten verschnörkelten Pfeile und setzte dabei seine Fähigkeit ein. Drei Pfeile flogen auf Neia zu. Sie wusste, dass Falko diesen Schritt gehen wird und teleportierte sich kurz vor dem Zusammenprall… neben Falko! Er reagierte nicht schnell genug und wird mit einer Handbewegung in die Wasserpfützen geblasen, der Schütze fiel mit dem Rücken in die Pfützen.

Falko wollte schnell von den Wasserstellen wegspringen, aber auf einmal wurde das Wasser zu Eis und der Schütze am Boden festgefroren, dass er sich nicht mehr bewegen konnte.

„Nun, ich überlasse dir die Wahl. Entweder du gibst auf oder ich zaubere etwas, womit dein Heiler sehr lange beschäftigt sein wird.“ grinst Neia böse. Falko versuchte sich zu bewegen, aber das Eis war stabil genug, dass er sich nicht befreien konnte. Er seufzte schwer und sagte: „Ich gebe auf.“

Castien hat dies zur Kenntnis genommen und sprang auf der Plattform, danach hob er den Arm von Neia und rief: „Neia ist die Gewinnerin. Falko hat den Kampf aufgegeben!“ und die Zuschauer jubelten wieder. Die Magierin setzte Feuermagie ein, damit das Eis geschmolzen wird.

„Das war nicht sehr nett von euch… Hätte ich gewusst, dass ihr euch teleportieren könnt, hätte ich Gegenmaßnahmen ergriffen.“ brummte Falko säuerlich. „Ich verrate doch nicht alle meine tollen Tricks.“ lächelt Neia.

„Ein spannender Kampf, in dem Neia klar die Führung hatte. Falko war der aggressivere Kämpfer gewesen und hat mit seiner Kunst des Schießens uns immer wieder zum Staunen gebracht. Damit haben wir den nächsten Gewinner und für den morgigen Kampf tritt Sina gegen Neia an!“ sprach Dora.

„Du hattest recht gehabt Sina. Neia ist wirklich stärker als der Lichkönig.“ sagte Sherry, während Sina am überlegen war.

„Hmm, das sollte ich im Hinterkopf behalten.“ meint Sina und Mariel hakte nach: „Was genau?“

„Was sie zaubern kann, ist mir ziemlich egal, aber das Neia sich überall hin teleportieren kann ist dann doch eine Sache, die man nicht ignorieren darf.“

„Meinst du bekommst Schwierigkeiten mit ihr? Was hast du denn vor, wenn sie dich einfriert wie Falko?“ fragte Sherry. „Mich einfach nicht treffen lassen oder raus brechen.“ kommentiert Sina.

„Meine Damen und Herren, diesmal konnte der Kampfplatz dank der Hilfe von Neia schneller repariert werden. Nun staunt die nächsten Kämpfer: Christoper gegen Giles. Ein Spezialist für Dungeons gegen einen Spezialist für die höchste Verteidigung!“

Beide Männer betraten das Kampffeld. „Es ist mir eine Ehre gegen euch zu kämpfen.“ blechert Giles durch den Helm. Giles trug ein großes Schild mit einem langen Säbel. „Ich wünsche euch viel Glück.“ sagte Christoper und zog ein langen Stab heraus.

„Ho? Ein Stabkämpfer? Damit hätte ich aber nicht gerechnet, wenn man sich auf Dungeons spezialisiert hat, aber ich weiß auch nicht wie es drinnen aussieht.“ murmelt Sina.

Castien gab ihnen eine kurze Erklärung, dann verlässt er das Kampffeld, atmet tief durch und schrie: „BEGINN!“

„Schildsturm!“ setzte Giles an und flog regelrecht auf Christoper zu. Dieser rannte ebenso auf Giles zu und als sie nah beieinander waren, setzte Christoper den Stab ein und sprang über Giles. Hinter Giles gelandet, schlug der Farmer auf den Rücken des Ritters.

Aus dem Gleichgewicht geschlagen, fällt Giles hart auf den Boden. Er rollte sich schnell um und versuchte aufzustehen, als Christoper ein kleines Säckchen auf seinen Helm warf. Dieser platzte auf und ein schwarzer Nebel ging in die Sehschlitze rein. Giles schrie auf einmal laut auf. Die Zuschauer wunderten sich, was wohl im Säckchen war.

Giles riss sich den Ritterhelm herunter und man sah, dass sein Gesicht extrem aufgequollen ist und seine Augen fast zugeschwollen. Christoper ließ sich keine Zeit und schlug mit dem Stab in den Hals von Giles, dem sofort die Luft genommen wird. Dieser fiel auf die Knie und anschließend zur Seite.

Castien sprang sofort auf die Plattform und rannte zu Giles. Er drehte Giles zu Seite und überprüfte seinen Zustand. Der SS-Abenteurer ist bewusstlos geworden und kann nicht mehr weiterkämpfen. Der Schiedsrichter hob die Hand von Christoper hoch. „Wir haben einen Gewinner!“ und die Zuschauer jubelten wieder laut.

„Hier, nimm das für Giles mit, das sollte ihm gegen die Schwellung helfen.“ gab Christoper Castien ein kleines Säckchen.

„Was… war das für ein schwarzes Pulver?“ fragte Castien. „Pfeffer kombiniert mit anderen scharfen Gewürzen. Ein altes Hausrezept, aber sobald man dies in Augen und Gesicht bekommt, löst es einen Juckreiz aus und das Gesicht fängt an sich aufzuquellen.“ erklärte Christoper nüchtern, Castien schluckte nur schwer.

„Meine Damen und Herren, auch wenn der Kampf schnell vorbei war, dürfen wir nicht vergessen, dass jeder dieser Kämpfer seine eigenen Tricks hat. Damit haben wir den Gewinner für die zweite Runde im Halbfinale!“ erklärte Dora.

„Wer auch immer gegen Christoper kämpfen wird, der muss sich auf jede Menge gemeine Tricks einstellen. Ich wette, der hat noch andere Beutel dieser Art auf Lager.“ murmelt Sina.

„Aber… irgendwie war der Kampf sehr… unspektakulär. Ich hatte mehr erwartet.“ meint Sherry. „Nun, Giles war ein SS-Abenteurer. Glaube es gibt schon große Unterschiede zwischen SS und SSS, zumal Giles auf mich wirkte, als würde er die Aufmerksamkeit der Monster auf sich lenken, damit andere es bekämpfen und damit hat er gegen Christoper eigentlich keine Chance.

Würde er gegen Thomddir oder Falko kämpfen, dann sähe das Spielchen bestimmt anders aus, aber der König hat die Namen gezogen, also könnte er ihm höchstens die Schuld zuschieben.“ verteidigt Sina den besiegten Mann.

„Was würdest du machen, wenn er dir so einen Sack ins Gesicht werfen würde?“ fragte Mariel. „Sauer werden und ihm vermutlich das Leben aus dem Körper rausschlagen?“ antwortet Sina nur, Mariel bekam einen Schauder.

„Aber ich glaube, Sherry könnte es mit dem Mann aufnehmen.“ überlegte Sina. „„EH?!““ riefen beide Frauen. „Meinst du, ich habe dein neues Training nicht mitbekommen? Christoper hat vielleicht seine Trickkiste, aber Sherry übt jeden Tag mit Monstern und hat ihr Talent dazu.“ nickte Sina.

„Sina… Danke für dein Vertrauen… aber er ist ein SSS-Abenteurer!“ merkte Sherry an. „Na und? Was hindert dich daran, mit den Stärksten zu kämpfen? Vielleicht solltest du mal mit Castien ein Duell machen, dann solltest du die Unterschiede merken von früher und jetzt!“ ignoriert Sina die Anmerkung.

„Der dürfte eh ausflippen, wenn er mitbekommt, das Sherry von Monstern trainiert wird…“ murmelt Mariel.

„Meine Damen und Herren, nun kommen wir zum finalen Kampf mit Melaine die Jägerin gegen Louis der Schwertheilige!“ sagte Dora und das Publikum jubelte.

Beide Duellanten gingen auf die Plattform. „Das ich mal gegen dich kämpfen würde…“ murmelt Melaine, Louis sagte nichts. Die Jägerin zog zwei Khukuris und nahm ihre Stellung ein, während Louis ein langes Breitschwert hielt.

„Wisst ihr, ob diese Waffe eine lebendige Waffe ist?“ fragte Sina, aber Mariel und Sherry schüttelten nur die Köpfe. Sina grübelte und positionierte ihren Zeigefinger auf dem Boden.

Zum letzten Mal des Tages erklärt Castien den Kampfbeginn, dann verlässt er die Plattform. Melaine kannte die Gerüchte von Louis und positionierte sich für den Angriff.

„BEGINN!“ schrie Castien… auf einmal spritzte eine Blutfontäne schräg von Melaines Körper, ihre Waffen wurden zerschnitten und fielen zu Boden. „Eh?“ wunderte sich Melaine und fiel dann nach vorne, während Louis sein Schwert wieder in die Schwertscheide steckte.

Die Stille war so heftig, das man auch eine Nadel hätte fallen hören. Keiner bis auf Sina hat den Angriff gesehen. In dem Moment, wo Castien gerufen hatte, hat Louis blitzschnell nach vorne geschlagen. In diesem Zeitfenster hat Sina den Finger in den Boden gerammt, um zu testen, ob sie es mit ihm aufnehmen kann und musste feststellen, dass sie damit kein Problem hat.

„Eh?! Wann hat er denn zugeschlagen?“ wunderte sich Sherry. Castien konnte gar nicht so schnell reagieren, wie der Kampf zu Ende war. Er sprang wieder auf der Plattform und rannte zu der blutenden Jägerin. Ihre Rüstung wurde komplett aufgeschnitten und zeigte die schwere große Wunde. Sie lebte noch, aber Castien schrie sofort nach den Heilern.

„Beeilt euch! Sie schwebt vermutlich in Lebensgefahr!“ motivierte Castien die Heiler, die sofort mit ihrer Arbeit begannen. Castien ist sauer, über das was Louis getan hat, aber wenn man es nüchtern betrachtet, hat er sich auf seine Art und Weise zurückgehalten, sonst wäre sie tot.

Zähneknirschend rief Castien den Gewinner. „Louis ist der Gewinner dieser Runde!“ das Publikum klatschte, aber… richtigen Jubel wie bei den anderen Kämpfern kam nicht wirklich hervor.

„Was ein Monster… er ist wirklich nicht umsonst der Stärkste von allen Abenteurern…“ murmelt Kunz. „Ich hoffe wirklich, dass er gegen Sina kämpfen wird… selbst Thomddir strahlt mehr Leben aus als Louis es tut… fast wie eine emotionslose Puppe.“ flüstert Erilag.

„Was meinst du Christoper, könntest du es mit ihm aufnehmen?“ fragte Falko, der neben dem Dungeonfarmer saß. „Hmm… Ich habe ihn schon ein paar Mal in Aktion gesehen, aber er ist stärker geworden. Ich hoffe das meine Gegenmaßnahmen bei ihm funktionieren.“ antwortet Christoper.

„Ich bin ehrlich, ich konnte den Angriff so eben noch sehen, aber… ich hätte es nicht geschafft diesem auszuweichen.“ sagte Falko. „Das wird keiner von uns, selbst Neia nicht, wenn sie ihre Magie einsetzt. Man muss schneller kämpfen und reagieren als Louis es tut.“ überlegte Christoper laut.

„Wenn ich Karl heute sehe, trete ich ihn in den Arsch, dass ich Louis nicht bekam!“ schimpfte Sina und zog den Finger wieder aus dem Boden heraus.“

„Konntest du den Angriff denn sehen?“ fragte Sherry und Sina nickte. „Nicht nur das, ich hätte zurück angegriffen. Er ist so schnell nach vorne gestürmte, schlug mit seinem Schwert von unten nach oben und sprang wieder zurück auf seine Position und das innerhalb einer Sekunde.“ berichtet Sina den Kampfverlauf.

„Du konntest es sehen?! Ich weiß das du stark bist und auch ein gewisses Tempo hast, aber in einer Sekunde dies alles zu machen…“ zweifelt Mariel. „Ich halte mich nur zurück, damit ihr nicht denkt das ich ein Monster bin.“ grinst Sina, aber Mariel und Sherry dachten nur: „Bist du nicht schon längst ein Monster?“

„Damit ist der letzte Kampf für heute zu Ende. Auch wenn der letzte Kampf… mehr oder weniger zu schnell beendet wurde, zeigte es nur, wie stark Louis war. Ich bedanke mich an allen Zuschauern und wir werden morgen die nächsten Kämpfe sehen, wenn Sina gegen Neia und Christoper gegen Louis kämpfen werden!“ verabschiedet sich Dora.

Am Abend saßen der König, Friedrich sowie die Kinder mit Sina, Sherry und den Höllenschwertern am Tisch. Sina hat sie eingeladen und nun sitzen sie sehr schüchtern am Tisch und bekommen den Mund nicht auf.

„Bei der Göttin, bekommt ihr alle einen Krampf im Hintern und bekommt den Mund nicht auf, nur weil mal eine hohe Persönlichkeit im Raum ist?“ rollte Sina die Augen.

„Für dich mag es ja alltäglich sein, aber wie oft hat ein einfacher Abenteurer die Gelegenheit mit einem König am Tisch zu dinieren!?“ maulte Mariel, während der König lachte.

„Nun, Lady Sina hat schon interessante Freunde und lässt keine Gelegenheit aus, sie mir vorzustellen. Wenn ich richtig verstanden habe, seid ihr doch auch ein Teil der Expedition die im Land der Toten gewesen war oder? Dann kann ich mich nun direkt persönlich bedanken, dass ihr sie erfolgreich umsetztet.“ sagte der König.

„Keine *hust* Ursache. Wir wurden dafür extra beauftragt.“ sprach Kunz für die anderen Gefährten, während sie nickten.

„Nun, wie waren die Kämpfe für euch gewesen?“ fragte der König nun Sina. „Ehrlich? Du bist schuld, dass ich mich nun bis zum Finale schlagen darf um Louis zu bekommen.“ beschuldigte Sina ihn direkt. Die Höllenschwerter schnappten nach Luft, aber der König nahm es gelassen auf.

„Es war doch nicht meine Idee gewesen, die Namen zu ziehen? Aber sagt, ich konnte überhaupt nicht sehen was dort unten passierte. Hättet ihr denn eine Chance gegen den Schwertheiligen?“ wehrte sich der König.

„Aber sicher das. Seit ich Ludwig Kelmont besiegt habe, hatte ich keinen Gegner mehr gehabt, der mich so faszinierte.“ träumte Sina.

„Ich weiß nicht wer der Mann sein soll, aber wenn Schwester Sina einen Rivalen gefunden hat, macht es das Leben doch viel interessanter.“ philosophiert Ralph.

„Aber Louis ist doch stärker als Ludwig oder?“ merkte Erilag an. „Das stimmt, aber ich bin in der Zeit auch stärker geworden. Vermutlich hätte ich früher gegen Louis keine Chance gehabt, aber in meinem jetzigen Zustand kann ich es bestimmt mit ihm aufnehmen!“ teilte Sina ihre Überlegung mit.

„Solltet du dich nicht lieber auf Neia konzentrieren? Wenn es stimmt, ist sie vermutlich die weltbeste Magierin auf der Welt.“ warnte Themba und alle stimmten ihr zu.

„Das glaube ich erst, wenn sie mich besiegt hat. Ich kenne… ähnliche Kaliber in meiner Heimat.“ kommentiert Sina und dachte dabei an ihren Vater, den Dämonenkönig Mephisto.

„Wo du es gerade ansprichst, aber wo liegt denn genau deine Heimat?“ hakte Onesta, während er sein Essen schnitt.

„Wenn ich das wüsste. Ich hatte mich total verlaufen. Dann bin ich irgendwann durch Tunnel gereist und am Ende landete ich im Wald, wo ich Sherry kennenlernte.“ antwortet Sina mit einer Teil Lüge.

„Huch? Wenn ihr das nicht wisst, wie wollt ihr denn heimkehren?“ wundert sich Mariel, während Sherry sich an die erste Begegnung erinnerte.

„Darüber habe ich mir bisher noch keine Gedanken gemacht, wenn ich ehrlich bin. Vielleicht kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo ich Überlegungen anstellen werde, aber… vorerst möchte ich das Leben genießen.“ lächelt Sina.

„Du bist und bleibst eine geheimnisvolle Person.“ seufzte Kunz und alle nickten.

Kapitel 101

Ich bin wiedergeboren und der große Abenteuerkampf beginnt?

Am nächsten Tag besuchten Sina und Sherry die Stadt. Sie wurden von den Königskindern begleitet. Der König wollte, dass die Leibgarde dabei ist, aber: „Papa, wer auf der Welt ist so stark, dass er Sina besiegen könnte?!“ war das Hauptargument von Themba, wo der König leider nicht widersprechen konnte.

Dummerweise erweckte die Gruppe ziemlich viel Aufmerksamkeit. Zwei Damen in Kimonos, eine Prinzessin in edlem Kleid und zwei Jungs in teurem Anzug. Dank der Bekanntheit von Sina, lässt man sie in Ruhe, trotzdem hielt Sina ihre Augen auf.

„Dort drüben ist die Schule für Kinder der Adeligen. Ich habe gehört, das Papa die Schutztruppen für den dunklen Wald wieder ins Leben gerufen hat. Somit sind die Wege wieder sicherer.“ erklärt Themba.

„Und was genau… lernt man in der Schule Prinzessin Themba?“ fragte Sherry neugierig. „Nicht wirklich pralles. Lesen, schreiben, die Geschichte des Landes, Diplomatie und ähnliches.“ sagt Themba.

„Ja ja, das Leben als Adelige. Normalerweise sollte dieses Wissen an alle weitergegeben werden. Vielleicht kannst du das deinem Vater ja vorschlagen. Es gibt bestimmt noch leerstehende Adelshäuser die man in Schulen umwandeln könnte.“ dachte Sina laut und Themba grübelte darüber.

„Dort drüben ist das Kolosseum Schwester Sina. Merk dir gut den Weg!“ warnt Ralph, aber Sina schmunzelt nur. „Ralph, das ist bisher das größte Gebäude, das ich hier in dieser Stadt gesehen habe. Sooo blind bin ich jetzt nun auch nicht.“

Die Gruppe machte sich auf den Weg, bis sie von einem sehr muskelbepackten Zwerg aufgehalten werden.

„ARRR. Dachte ich doch, dass ich dich gesehen habe Sina!“ sprach der Zwerg Thomddir sehr laut. Die Kinder bekamen ein bisschen Angst vor dem Zwerg. Kein Wunder bei der roten Irokesen Frisur und den vielen Muskeln.

„Und nun bin ich hier. Möchtest du was von mir?“ fragte Sina höflich und der Zwerg nickte. „In der Tat! Ich bete bei der Göttin, dass ich dich in der ersten Runde bekomme und dann werde ich meinem Namen alle Ehre machen!“ sprach der Zwerg wieder sehr laut.

„Ah… ich verstehe.“ sagte Sina unbeeindruckt. „Was hältst du von einer Wette hm?“ grinste der Zwerg auf einmal.

„Ich kann sie mir zumindest anhören.“ schmunzelt Sina. „Sollten wir… tatsächlich miteinander kämpfen, ob es in der ersten, zweiten oder finalen Runde stattfindet egal wann, würdest du mit mir einen zwergischen Traditionskampf machen?“ fragte Thomddir.

„Was soll man sich darunter vorstellen?“ wundert Sherry sich und Thomddir erklärte es. „Ganz einfach. Beide Kämpfer halten sich mit der linken Hand fest und schlagen sich abwechselnd, egal wo. Es wird über eine Münze entschieden, wer zuerst anfängt und der Erste, der die Hand loslässt und auf die Knie geht, hat verloren. Na, was denkst du?“ grinst Thomddir böse.

„Im Grunde ist es nichts anderes als ein Stärke Test zwischen den Kämpfern.“ stellte Sina fest und der Zwerg nickte. „Richtig, wir können uns natürlich austoben, aber irgendwie… wollte ich mehr und ich liebe Wetten über alles!“

„Was ist der Wetteinsatz?“ fragte Sina und die Kinder machten große Augen, während Sherry ahnte, wie das Gespräch endet. „Hmm, einen Gefallen? Wir haben beide was wir brauchen oder? Vielleicht brauchst du ja meine Hilfe in der Zukunft oder umgekehrt.“ schlägt der Zwerg ernst vor.

„Dann haben wir einen Deal. Die Zuschauer werden vielleicht traurig sein, dass wir ihnen keine… Action liefern, aber wenn das wirklich eine Tradition ist, dann verstehen zumindest alle Zwerge, was mir machen.“ bot Sina die Hand und Thomddir schlug ein. „Hätte nicht gedacht, dass ihr darauf eingeht. Die meisten meiner… Gegner ziehen eher die normalen Kämpfe vor.“ grinst der Zwerg.

„Aber jammere nicht über das kommende Ergebnis.“ grinst Sina nun böse. „Oh keine Sorge. Jemand der mit bloßen Fäusten eine Armee besiegt ohne zu töten, der kann kämpfen! Harr, wir sehen uns morgen!“ verabschiedet sich der Zwerg.

„Der hatte ja viele Muskeln…“ murmelt Ralph und die anderen Kinder stimmten ihm zu. „Musste das sein Sina? Du weißt doch nicht mal, ob du überhaupt gegen ihn kämpfen wirst!“ schimpft Sherry, aber Sina legte ihr nur eine Hand auf die Schulter.

„Nicht? Aber Sherry, du bist doch hier. Was glaubst du, wie es nun enden wird?“ lächelt Sina und Sherry seufzte nur, als Sina auf ihr Pech-Talent ansprach.

„Nun, wollen wir irgendwo essen gehen?“ fragte Alwin, als sein Magen knurrte.

Die Gruppe amüsierte sich noch in der Stadt ohne irgendwelche weiteren Vorkommnisse und machten sich dann Abends auf den Rückweg.

Und dann kam der Tag. Der Tag, in dem die stärksten Abenteurer gegeneinander antreten. Die Zuschauertribünen sind zum Bersten gefüllt. Der König hat seine eigene Lounge mit den Kindern und seiner Leibgarde. Die Kämpfe werden überall in Alliancia ausgestrahlt, selbst Emilia und Lion sitzen vor einem Übertragungszauber, aber auch der Papst mit seinen Geistlichen.

Sina und Sherry machten sich auf den Weg zu ihren persönlichen Kabinen, ein Mitarbeiter der Abenteurergilde führt sie dorthin. „In eurer Kabine ist auch euer persönlicher Heiler.“ gab der Mitarbeiter die Information kund.

Dort angekommen, öffnet Sina die Tür und sah Mariel von den Höllenschwertern stehen. „Du bist meine Heilerin?!“ reagierte Sina ganz baff.

„Hallo Sina und Sherry. Ich konnte mir das doch nicht nehmen lassen, deine Heilerin zu sein, dafür sind wir doch Freunde!“ lächelt Mariel und Sherry sah die Elfe nun ebenso. Die Damen umarmen sich alle zur Begrüßung.

„Als ich hörte, dass du eine SSS-Abenteurerin geworden bist und an diesem Kampf beteiligt, habe ich alles getan, damit ich deine Heilerin werde. Die Gildenmeisterin Keya ließ ihre Kontakte spielen und tada, nun bin ich hier.“ berichtet Mariel.

„Einen besseren Heiler kann ich mir nicht wünschen.“ war Sina glücklich und Sherry nickte ebenso. „Wo ist denn der Rest von deinem Team?“

„Ah… Onesta bewacht die Zauberschilde, während Kunz und Erilag für Ordnung auf den Tribünen sorgen. Übrigens Castien habe ich auch gesehen, aber keine Ahnung, ob er auch arbeitet oder nur Zuschauer ist.“ erklärt Mariel.

„Ihr wolltet euch den Kampf wohl nicht entgehen lassen oder?“ grinste Sina und Mariel nickte. „So einen Kampf hat es bisher noch nie gegeben! Natürlich will das jeder sehen, wenn die stärksten miteinander kämpfen! Natürlich drücke ich dir die Daumen.“ zwinkert Mariel.

„Ich glaube es ist nun Zeit die Rüstung anzuziehen Sina.“ sagte Sherry und holte aus ihrem Inventar die Rüstung heraus. „Aus welchem Material besteht denn diese Rüstung?“ fragte Mariel neugierig.

„Sina hat eine modifizierte Hydra getötet. Ich habe das Monster gehäutet und die Schuppen entnommen und nun trägt Sina eine Rüstung mit einem sehr hohen Magiewiderstand.“ erklärt Sherry, die die Rüstungsteile auf den Tisch legte.

„Ich merke schon, ihr seid auf Monster getroffen, mit denen normale Abenteurer Probleme hätten.“ schmunzelt Mariel und schloss die Tür zu, damit niemand zufälligerweise eintrat.

Sina zog sich bis auf ihre Unterhose aus, das Sherry das Blut in den Kopf schoss. Mariel fiel das sofort auf, dass irgendetwas zwischen ihnen sich geändert hat, aber Sina machte keine Anzeichen, dass sie das Verhalten von Sherry merkwürdig findet.

Anschließend zog Sina die Rüstung an. „Es fühlt sich an, als würde ich eine Lederrüstung tragen. Es ist leicht und elastisch und die Schuppen bedecken die wichtigsten Bereiche. Du hast wirklich gute Arbeit geleistet Sherry.“ lobte Sina. „Aber… warum ist das wie eine zweite Haut auf mir?! Es betont wieder meine Figur!“

„Also ich finde das vollkommen in Ordnung, wie es ist.“ meinte Sherry mit einem rotem Kopf, während Mariel nur eine Augenbraue hob.

Die Rüstung hatte die Farben, als nur noch der letzte Hydrakopf am Leben war. Grünliche Schuppen mit unterschiedlichen Farben. Egal wo man auch hin schaute, Sina wirkte eher wie eine Echse mit Mustern.

„Und nun lass mich deine Haare machen!“ sagte Sherry und zog Sina auf einem Stuhl. Sherry kämmte ihr Haar, anschließend flechtet sie daraus ein langen Zopf.

„Sag Sherry… ist irgendwas passiert in eurem Abenteuer?“ fragte Mariel aus blauem Himmel heraus. „Huch? Wie meinst du das?“ fragte nun Sherry, während sie noch flechtet.

„Sherry wurde von einem Psychopathen entführt und konnte in letzter Sekunde gerettet werden. Es war wirklich eine sehr knappe Geschichte gewesen.“ antwortet Sina.

„Ah… ok?“ wundert Mariel sich, aber Sherry schüttelt nur den Kopf. „Vielleicht sollten wir uns auf die Kämpfe konzentrieren.“ meinte Mariel, warf Sherry aber einen Blick zu wie: „Darüber werden wir noch reden!“

„Ich bin ja so aufgeregt, hoffentlich bekomme Louis.“ freute sich Sina. „Unterschätze nicht die anderen. Mein Team und ich hatten uns mal gegen den Brecher duelliert nur so zum Üben. Wir konnten von Glück reden, dass Thomddir so nett war und mir… nicht allzu viel gebrochen hat, sodass ich am Ende alles heilen konnte.“ warnt Mariel.

„Ah? Hätte jetzt gedacht, dass er sich zurückhalten kann.“ dachte Sina laut. „Kann er auch nicht, er hat mich einfach nur nicht so oft angegriffen.“ kommentiert Mariel dies.

Auf einmal klopfte es an der Tür und Mariel öffnete sie. Ein Mitarbeiter stand davor und sagte: „Lady Sina, es wäre soweit. Wenn ihr mir bitte folgen würdet?“

„Na dann, auf geht’s.“ lächelt Sina. „Ich werde dem Kampf von hier aus zuschauen, alle Heiler bekamen das Privileg einen eigenen Übertragungszauber zu bekommen.“ grinst Mariel.

„Ich gehe mit Sina und schaue es mir aus der Nähe an.“ nickte Sherry entschlossen. Die Damen folgten dem Mitarbeiter der einen langen Gang ging. Sherry und Sina sagten nichts, sie brauchten auch nichts sagen.

Am Ende standen sie an einem Tor. „Ab hier müsst ihr alleine gehen Lady Sina, seht ihr die Plattform da drüben? Dort finden die Kämpfe statt und dort müssen sie hin. Sie können den Kampf eine Treppe weiter oben anschauen Miss.“ wies der Mitarbeiter die Aufgaben.

„Ich glaube an dich!“ winkte Sherry zum Abschied und ging die Treppe hoch. Sina atmete kurz tief ein und aus und ging durch das Tor. Es war ein Anblick, der ihr nicht unbekannt war. Überall jubelten Menschen, Zwerge, Elfen und Tiermenschen.

Das Kolosseum war offen gehalten und ein blauer Himmel strahlte. Sina ging geschmeidig auf die Plattform und ignorierte die Zuschauer, die überall jubelten. Die Heldin sieht nun auch die anderen Abenteurer aus den Toren kommen und scheinbar hat sich jeder auf seine Art und Weise auf den Kampf vorbereitet.

Während Thomddir, Neia, Melaine und Louis unverändert waren, haben sich Falko und Christoper eine andere Ausrüstung angelegt. Der unbekannte SS-Abenteurer war in einer kompletten schweren Ritterrüstung unterwegs.

Alle Abenteurer behielten sich im Auge und für die anderen war die Rüstung von Sina unerwartet. Ihren Informationen nach kämpft Sina eigentlich nur in ihren Kimonos.

Als alle auf der Plattform standen, kam eine Frau in einem Bunny Kostüm und Mikrofon.

„Meine Damen und Herren, mein Name ist Dora und werde für euch die Sprecherin der laufenden Kämpfe sein.

Diese Kämpfe sind einmalig in der Geschichte der Abenteurer. Noch nie zuvor haben die stärksten Abenteurer gegeneinander gekämpft und nun wollen diese Damen und Herren hier es wissen… Wer ist der Stärkste unter ihnen, wer hat die Kraft und Weisheit sich den ersten Platz zu sichern?

Ich erkläre noch einmal die Regeln für die Kämpfer und für die Zuschauer.

Töten ist Tabu, wer jemanden tötet wird direkt aus dem Turnier ausgeschlossen und auch aus der Abenteuergilde.

Die Kämpfe dauern solange, bis eine Seite besiegt wurde. Wir haben ein spezielles Team aus Schiedsrichtern, die jederzeit eingreifen, wenn sie erkennen, dass ein Kämpfer sein Bewusstsein verloren hat.

Es ist den Kämpfern erlaubt, alle ihre Fähigkeiten und Tricks einzusetzen, denn den Zuschauern droht keine Gefahr. Die Abenteuergilde scheute keine Kosten um das beste magische Schutzschild aufzubauen. Wir danken in dieser Linie den Magiern, die es am Laufen halten.

Unser König Karl-Horst von Fürstenbach wird die Namen aus einer speziellen Box ziehen und damit die Reihenfolge festlegen, wer gegen wen kämpfen wird.

Meine Damen und Herren, ich stelle euch nun die stärksten Abenteurer vor:

Louis der Schwertheilige

Christoper der Dungeonfarmer

Neia die Elementmagierin

Thomddir der Brecher

Falko der Scharfschütze

Melaine die Jägerin

Sina die Verteidigerin

Giles die Festung“

Bei jedem Aufruf der Namen winkten die Abenteurer den Zuschauern zu und sie jubelten laut ihre Namen. „Puh, bin ich nervös vor so einer Menge zu kämpfen.“ murmelt Christoper.

„Ist nicht das erste Mal, dass ich vor so einer Menge kämpfe, nur diesmal brauche ich keine Angst zu haben, dass man mich töten will.“ kommentiert Sina.

Einige staunten als Sina dies sagte. „Komisch, davon hätte ich doch gehört?“ überlegte Melaine laut.

„Das würde mich wirklich sehr wundern, wenn einer von euch das mitbekommen hätte.“ antwortet Sina geheimnisvoll.

„Eure Majestät, darf ich euch bitten, die Namen aus der Kiste zu ziehen?“ bat Dora und die Übertragung wird auf den König gerichtet, der neben einer Kiste stand. Er griff mit einer Hand rein und holte eine Kugel. Diese öffnete sich automatisch und ein Zettel lag dann auf seiner Hand. Der König hielt den Zettel vor den Übertragungszauber und man konnte darauf Sina lesen.

Auf einmal erschien ein magischer Monitor wo acht leere Felder waren und im ersten füllte sich der Name von Sina. Der König wiederholte den Vorgang und… zog Thomddir raus. Der Zwerg brüllte seine Freude raus, während die Abenteurer in seiner Nähe ihre Ohren zuhalten.

„Meine Damen und Herren, damit haben wir den ersten Kampf festgelegt! Sina gegen Thomddir!“ und die Zuschauer jubelten.

„Meine Gebete wurden erhört! Nun bist du fällig Sina!“ brüllte der Zwerg mit einem Zeigefinger auf Sina strahlend. Die Heldin seufzte nur.

Der König zog die anderen Namen und die Kämpfe sind festgelegt:

  1. Sina vs Thomddir
  2. Falko vs Neia
  3. Christoper vs Giles
  4. Melaine vs Louis

„Somit wurden alle Kämpfer gezogen. Ich bedanke mich für euren Einsatz eure Majestät. Meine Damen und Herren, ich werde nun das Kampffeld den Schiedsrichtern überlassen und wünsche den Abenteurern viel Glück!“

Kapitel 100

Ich bin wiedergeboren und treffe alte Bekannte?

Zwei Tage vor dem großen Duell reisen Sina und Sherry in Kimonos in der Kutsche von Sina nach Ensburg. „Schade das die anderen nicht mitkönnen.“ seufzt Sherry. „Kann man nichts daran ändern. Mel ist an die Villa gebunden, Suki ist nun mal die Hausdienerin, Prashi, Tio und Mio müssen in der Gilde arbeiten.“ tröstet Sina ihre Freundin.

„Ob wir ein paar alte Gesichter sehen werden wie die Höllenschwerter oder so?“ überlegte Sherry und Sina zuckt mit der Schulter.

„Keine Ahnung, Mariel hat keinen Brief geschrieben, ob sie kommt. Vermutlich sind sie irgendwo anders unterwegs, die Welt ist nicht gerade klein.“ meinte Sina.

„Wissen wir eigentlich, wo wir schlafen wollen?“ fragte Sherry nun, denn so kurz vor dem Kampf werden alle Gasthäuser voll sein.

„Keine Sorge, König Karl-Horst hat mir sein Haus zur Verfügung gestellt, wo die Kinder von ihm geschlafen haben. Die dortigen Hausdiener werden uns das Essen zubereiten, es ist also für alles vorgesorgt.“ grinst Sina.

„Hmm, scheinbar habe ich mir wieder unnötige Sorgen gemacht. Kein Wunder dass du die ganze Zeit so entspannt warst.“ rollt Sherry ihre Augen.

„Ich sah entspannt aus? Ich wäre vor Langeweile fast gestorben! Immer wenn ich dachte, ich könnte ein paar Monster jagen kamen entweder Prashi oder die Zwillinge und haben mich mehr oder weniger abgewimmelt damit ich keine bleibenden Schäden erleide!“ nörgelt Sina.

„Erm, ich kann das schon nachvollziehen, denn sobald du in Aktion trittst, dass es jeder mitbekommt und anschließend hütest du das Bett für mehrere Tage!“ schüttelt Sherry den Kopf.

„Aber ich bin froh, dass du wieder die normale Sherry geworden bist. Im Kaiserreich bist du ja vor jeder Aktion mehr oder weniger weggerannt mit einem rotem Kopf.“ grinste Sina. Ein Pfeil durchstach das Herz von Sherry und sie musste sich zusammenreißen.

„Ja ha ha ha… Liegt vermutlich an der Umgebung. Wenn man entführt wird und man schläft dann auch noch dort in der Burg, dann ist es schon… ein komisches Gefühl.“ redet Sherry sich raus.

„Ich vermisse unsere gemeinsamen Nächte. Mein Bett ist zwar groß und weich, aber… irgendwie habe ich mich daran gewöhnt, es mit jemanden zu teilen.“ schwelgt Sina in Erinnerung und Sherry gab nur ein „Pfff“ von sich.

„Und ich bin dir dankbar, dass du mir in dieser schweren Zeit geholfen hast. Ich wüsste nicht, wie es sonst geendet hätte.“ versuchte Sherry vom Thema abzulenken, sonst platzt ihr Herz.

„Gern geschehen und ich würde es wieder machen. Darf ich schon mal erfahren, was ich in den Kämpfen anziehen werde?“ fragte Sina.

„Erinnerst du dich an die Hydra die du besiegt hast?“ fragt Sherry nun und Sina nickte. „Die Soldaten haben festgestellt, dass seine Schuppen und Haut eine sehr hohe magische Resistenz gegen alle Magiearten hatte. Also habe ich mir davon genug genommen und daraus eine passende Rüstung für dich gebaut. Den Endschliff habe ich mit Brandrulim gemacht, weil ich Schwierigkeiten hatte mit den Nähten, aber das konnte mein Freund schnell lösen.“

„Oha da bin ja gespannt, welche Auswirkungen sie im Kampf haben wird. Von allen SSS-Abenteurern ist ja nur Neia die Magierin und sie dürfte so einiges drauf haben.“ lobt Sina.

„Das glaube ich nämlich auch. Ich hatte es schon geplant dies als Rüstung zu bauen, aber nachdem ich von den Duellen gehört habe, habe ich diese vorgezogen. Mio und Tio haben mir berichtet, das Neia viel stärker ist als der Lichkönig und ich fand ihn schon sehr schlimm.“ erinnert Sherry sich an den Untoten.

„Glaube, man kann den Lichkönig nicht mit Neia vergleichen. Er hatte ein paar interessante Tricks auf Lager, aber er verfiel am Ende in Panik und das ist das Schlimmste was man als Magier machen kann. Meiner Einschätzung nach dürfte Neia eher lachend bis zum Ende kämpfen.“ überlegte Sina laut.

„Wie schätzt du die anderen ein? Sie sind ja ebenso gleichberechtigte SSS-Abenteurer.“ hakt Sherry nach weiteren Informationen nach.

„Bis auf Louis ist der Rest kein Problem für mich. Ich werde sie aber nicht unterschätzen denn Hochmut kommt vor dem Fall. Sie haben bestimmt ihre Tricks in der Tasche und werden sie alle benutzten. Nur Louis… Seit Ludwig hatte ich nicht mehr einen Gegner gehabt, der mein Herz so zum rasen brachte. Ich wollte ihn so dringend bekämpfen!“ träumte Sina vor dem kommenden Kampf.

„Du Kampfsüchtige…“ und beide Damen kicherten.

Am Abend kam die Kutsche vor der Villa des Königs an. Sie hatten unterwegs einen Radbruch gehabt und der Kutscher musste es reparieren. Dank der Stärke von Sina hob sie die Kutsche einfach hoch und die Arbeit konnte schnell erledigt werden.

„Lady Sina, wir haben sie erwartet. Wenn sie mir folgen würden?“ grüßte ein Butler mit seiner großen Statur. „Könnte auch ein Gorilla sein bei der Größe.“ dachte Sina.

Die Damen folgten dem Butler und werden in das Wohnzimmer der Villa gebracht wo schon ein Kind auf Sina los stürmte. „Sina!“ rief Alwin freudig. Sina fing ihn auf und hob ihn hoch. „Nanu, mit dir habe ich jetzt aber nicht gerechnet.“ freute Sina sich und sah nun im Zimmer Ralph, Nervi und Friedrich.

„Hallo Schwester Sina, lange nicht gesehen!“ grüßte Ralph nun ebenso strahlend. „Hallo Sina.“ antwortet Themba nur kurz und bündig. „Immer noch am schmollen Nervi?“ ärgert Sina sie nun.

„Oh, bitte lass den Spitznamen. Es tut mir leid, ich sollte mich auch mehr freuen.“ grinst nun Themba ebenso. Sherry und Friedrich standen bei dem Tumult ein bisschen Abseits.

„Ah, darf ich meine Freundin und Teamgefährtin Sherry vorstellen? Sie begleitet mich bei den Abenteuern.“ setzte Sina Alwin ab und stellte Sherry vor. Die Kinder grüßten sie freundlich. „Das sind die Königskinder, die ich gerettet habe und der mit den roten Haaren ist Ralph, der zukünftige Ehemann von Themba.“ Sherry riss ihre Augen auf, mit wem sie es zu tun hatte und verbeugte sich vor ihnen mit einem Hallo.

„EH?! Was meinst du mit Ehemann?!“ rief ein Mann aus dem Nebenraum und König Karl-Horst kam heraus. „Was weißt du, was ich nicht weiß?!“

„Na super Sina, das wolltest du doch wieder erreichen.“ nörgelt Themba, aber widersprach Sina nicht, was Ralph nun mehr Sorgen machte. Er wird von Friedrich getröstet.

„ … Erm, ist das nicht der König Sina?“ fragte Sherry schüchtern. „Richtig, König Karl-Horst von Fürstenbach, wie er leibt und lebt, wenn er sich nicht immer so viele Sorgen machen würde um seine Tochter.“ erklärt Sina sehr nüchtern.

„Ich würde zu gerne wissen, was ihr machen werdet, wenn ihr eigene Kinder habt.“ antwortet der König sehr trocken.

„Zumindest sie unterstützen, statt ihnen irgendwelche Vorschriften zu machen.“ kommentiert Sina. „Scheinbar geht es euch ja allen ziemlich gut. Ah.. Entschuldigung, ich habe Friedrich noch nicht begrüßt. Wo ist Simon eigentlich?“

„Der sitzt an der Front und wartet darauf, dass Tuzato irgendwas Dummes anstellt. Irgendwie versteht er sich vor allem mit dem General aus Osnain.“ brummte Friedrich nickend.

„Ah schade. Nun Karl, da wir ja unter uns sind, darf ich dir meine Freundin Sherry vorstellen? Sie hat scheinbar ihre Sprache verloren, obwohl sie es mittlerweile gewöhnt sein müsste, mit hohen Adeligen zu verkehren.“ rollt Sina ihre Augen und half Sherry aus ihrer Starre.

„Ermm… ich entschuldige mich für meine Unhöflichkeit, eure Majestät. Mein Name ist Sherry und bin Abenteurerin.“ verbeugte sich Sherry. Der König lachte nur: „Beruhigt euch. Ich habe euch auf der Übertragung gesehen und dachte mir schon, dass ihr für Lady Sina eine wichtige Person seid. Ihr seid auch der Grund, warum Lady Sina das Militär von Osnain zerstörte oder?“

„Eh… ja, soweit ist das richtig.“ antwortet Sherry schüchtern. „Und ich bin der Grund, warum Leonardo aus dem Fenster flog, denn er hat Sherry wehgetan.“ mischte Sina sich ein. Der König riss die Augen auf und seufzte dann.

„Ich werde einfach tun, als hätte ich das nie gehört, Reichskanzlerin Sina.“ antwortet der König diplomatisch.

„Nun, wie auch immer. Für die nächsten Tage bin ich als Abenteurerin hier und muss ein paar Kämpfe austragen. Ich vermute, ihr wolltet es aus nächster Nähe sehen?“ rät Sina und alle Anwesenden nickten.

„Wie können wir uns das entgehen lassen? Mein Sohn hat immer wieder von euren Kämpfen berichtet. Aus der Geschichte habe ich immer wieder herausgehört, dass es einseitig war. Nun duelliert ihr euch mit Gegnern, die vermutlich ebenso unsere Armee besiegen könnten.“ brummte Friedrich und Sherry überlegte, warum er nicht normal reden kann.

„Papa war im Thronsaal eingesperrt gewesen, so hat er den wichtigsten Kampf verpasst. Das will er nun bei den Kämpfen in der Arena nachholen.“ berichtet Alwin kichernd.

„Männer…“ murmelt Themba und die anderen Damen nickten ihr nur zustimmend. „Nun, da alle anwesend sind, wollen wir nicht Essen?“ schlägt Ralph vor.

Die Königsfamilie sowie Sina und Sherry aßen gemeinsam und tauschten gemeinsam ihre Geschichten aus. Der König gab Sina recht, dass Tuzato auch in seinem Reich ihre Finger im Spiel hatten und warf alle Botschafter sowie wichtige Kontaktmänner raus. Er wartet immer noch auf eine Antwort von seinem Schreiben. „Ich hätte nicht im Traum gedacht, dass sowas über all die Jahrhunderte hinter unserem Rücken intrigiert wurde.“ schüttelt der König den Kopf.

Sina dagegen berichtet von ihren Zielen in der Zukunft und dass demnächst die Gottesbestien dran sind. „Kannst du nicht auch irgendwas… normales machen? Warum muss das immer so extrem sein?“ fragte Themba. „Weil ich es kann und brauche?“ wundert Sina sich über die Frage. „Ah… mein Fehler. Man darf dich nicht mit normalen Personen vergleichen.“ seufzte Themba.

Nach dem Essen wurden Sina und Sherry zu einem Gästezimmer gebracht mit einem großen Himmelbett. „Hmm?“ wundert Sina sich und schaut den Gorilla an.

„Ich bedaure, aber wir haben nicht die nötigen Zimmer. Wir hatten nicht mit dem König sowie seiner Leibgarde gerechnet. Ich entschuldige mich zutiefst.“ verbeugte sich der Butler.

„Nicht schlimm, teilen wir wieder das Bett wie in den guten alten Zeiten, nicht wahr Sherry? Sherry?“ Sina zieht an dem Ärmel von Sherrys Kimono.

„Eh ja? Kein Problem, ich freue mich schon darauf.“ zuckten ihre Mundwinkel. Sie versuchte ihr Pokerface zu halten, aber bei dem Gedanken mit Sina zu schlafen, musste sie lächeln.

„Dann werde ich mich zurückziehen. Ich wünsche ihnen einen schönen Abend.“ verabschiedet sich der Gorillabutler.

„Ah, was mir einfällt, ich muss nochmal mit dem König sprechen. Du kannst ja baden gehen oder so.“ schlägt Sina vor und lässt Sherry im Raum zurück, die aber immer noch in Gedanken vertieft war.

Sina fand den König mit Friedrich im Wohnzimmer, die sich unterhielten. „Ah Karl, ich hätte da mal eine Frage…“ betonte Sina ihre Frage und Karl sowie Friedrich ahnten, dass gleich was passieren wird.

„Was ist die Bedeutung von „Hope“? Der alte Knacker Godelot kannte die Bedeutung des Ringes, meinte aber, es sei besser, wenn ich diese Frage euch stelle. Nun?“ hob Sina eine Augenbraue hoch und stand wartend auf eine Antwort.

„Erm… ist das wichtig?“ versuchte sich der König herauszuwinden, aber Sina nickte nur den Kopf und wippte mit dem Fuß. „Diesen Sturm muss du alleine überwinden.“ stand Friedrich auf und verlässt das Wohnzimmer.

„Tolle Freunde… Nimm doch Platz, es benötigt ein bisschen Erklärungsbedarf.“ gab der König auf. Sina nahm das Angebot an und saß nun gegenüber.

„Meine Vorfahren vor langer Zeit waren die letzten Träger von „Hope“ gewesen. Ich selber wusste die Bedeutung des Ringes nur am Rande, bis ich in den Bücher wieder daran erinnert wurde. Nun, dieser Ring bemächtigt euch, meine Armee im Königreich zu benutzten, wie es euch beliebt.“ erklärt der König und sah, wie Sina nun ziemlich genervt wirkte.

„Aber das ist noch nicht alles. Die eigentliche Bedeutung des Ringe ist, dass es euch ermächtigt, zur Königin dieses Reiches zu werden, sollte es keinen Thronerben geben. Sollte mir und meinen Kindern irgendwas passieren, werdet ihr automatisch zur Königin.“ beichtet der König den Rest. Sina fiel nun die Kinnlade herunter und war sprachlos.

„Bevor ihr… explodiert, lasst mich erklären, wieso ich damals zu dieser Entscheidung gekommen bin. Ich wollte meine Kinder in Sicherheit wissen, aber auch mein Volk. Ihr habt die nötige Stärke und Weisheit gehabt, sollten beiden was passieren, diesen Feind zur Strecke zu bringen. Es sollte den Feind abschrecken, jemals irgendwann gegen meine Kinder, mich oder dem Volk vorzugehen.“ beendet der König seine Erklärung.

„Ich weiß wirklich nicht was ich sagen soll. Erst werde ich lebenslang zur Reichskanzlerin ernannt, nun erfahre ich, dass ich mehr oder weniger eine Interims Königin bin. Wieso gibt man mir all die Macht, die ich nicht will?“ fragt Sina fassungslos.

„Weil ihr nun mal eine starke Persönlichkeit seid. Ihr zwingt uns ebenso zu Veränderungen. Wenn ich überlege, haben wir all die Jahre keine Entwicklung mehr gehabt, quasi ein Stillstand und ihr kommt aus dem Nichts und bringt die Räder wieder zum drehen.“ kommt der König auf den Punkt.

„Das mag vielleicht sein, aber hat mich jemand gefragt, ob ich das alles möchte? Ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, ob jemand mich jemals gefragt hat, was ich will. Klar ich will Götterbestien jagen gehen, aber auf Dauer ist das für mich nur ein Zeitvertreib. Niemand hat mich jemals gefragt, was ich gerne will. Jeder drückt mir eine Rolle auf, von meinen Vater bis Kaiser Godelot und nun ihr.“ wurde Sina nun sauer.

„Es… tut mir leid, dass ich euch solch eine Bürde übertragen habe.“ entschuldigt sich der König. Im Nebenraum standen Ralph, Themba, Friedrich und Sherry, die das Gespräch mitverfolgten.

„Was macht ihr eigentlich alle, wenn ich einfach die Nase voll habe und verschwinde? Auch ich bin nur eine Person und irgendwann brauche ich einfach den nötigen Freiraum! Die Duelle mit den SSS-Abenteurern mache ich nur, damit die Kinder mal wieder wach werden und sich erinnern warum sie überhaupt Abenteurer geworden sind.

Ich mache mir die ganze Zeit Gedanken, wie was wäre und was kann man am besten machen, auch wenn man mir es nicht ansieht. Ich möchte für meine Freunde das Beste und meinen Feinden das Schlimmste! Kein Mensch darf so viel Macht haben wie ich es zur Zeit habe. Ich habe die Kontrolle von zwei Reichen sowie der Abenteurer!“ lässt Sina nun ihren Frust raus.

„Und doch nutzt ihr diese Macht nicht aus, sondern zwingt andere dazu. Wenn ich meine Meinung dazu sagen dürfte, aber in Wirklichkeit nutzt ihr sie nur, wenn es wirklich nötig ist. Als ihr Reichskanzlerin geworden seid, solltet ihr bestimmt Kaiserin Emilia eine Starthilfe geben oder? Nun seid ihr hier und habt eure Aufgaben auf sie und ihrem Gefolge übertragen. Ihr hättet auch gehen können nachdem ihr Kanzlerin wurdet, aber das würde überhaupt nicht zu euch passen.

Ich selber mache mir keine Gedanken darüber, dass ihr mein Militär zweckentfremdet oder mein Amt übernehmen wollt, dafür seid ihr doch viel zu Bescheiden. Ihr wollt nur das Gefühl von Leben haben oder?“ fragte der König in einem ruhigem Ton.

„Kann schon sein… Meine gesamte Kindheit bis zum Erwachsensein durfte ich nichts anderes als trainieren, trainieren und nochmals trainieren. Ich beneide die anderen Kinder, die… auf ihre Art und Weise noch ihre Kindheit bewahren können, deswegen bringe ich ihnen so viele Spiele bei. Sie sollen nicht das Gefühl erleben, das ich hatte.“ sagt Sina ohne den König anzuschauen. Themba und Sherry liefen die Tränen und Ralph gab sein Bestes es zurückzuhalten, nachdem sie einen Teil von Sinas Kindheit erfuhren. Sherry kannte es, aber ihr war nicht bewusst, wie sehr Sina das beschäftigte.

„Und wie geht es euch jetzt nachdem ihr euren gesamten Frust ausgesprochen habt?“ fragte der König nun freundlich.

„Beschissen, aber danke das ihr zugehört habt.“ seufzte Sina.

„Ihr könnt jederzeit wiederkommen und euch aussprechen. Ich werde uns einen gemütlichen Raum besorgen und euch zuhören. Das ist das Mindeste was ich für euch machen kann.“ nickte der König ernst.

„Ich sollte langsam meine Freundin wieder aufsuchen, sie dürfte mit dem waschen fertig sein. Man sieht sich morgen.“ verabschiedet Sina sich vom König. Als Sina das Wohnzimmer verlassen hat, kam Friedrich aus dem Zimmer. Die Kinder sind wieder in ihre Zimmer gegangen und trösten sich selber, während Sherry das Badezimmer im Erdgeschoss nutzte.

„Sehr unhöflich von euch das Gespräch zu belauschen. Es würde mich nicht wundern, wenn Sina es ebenso gemerkt hat.“ merkte der König an.

„Es tut mir leid Karl, meine Neugier war zu groß und dann kamen die Kinder sowie Sherry. Es war nicht meine Absicht, dass jeder es mitbekommt.“ entschuldigt sich Friedrich.

„Es ist ein Wunder das Sina nicht daran zerbrochen ist bei so viel Macht. Es ist verführerisch und auch gleichzeitig zerstörerisch. Aber… ich frage mich, was ihr Vater ihr für eine Rolle gegeben hat?“ murmelt der König.

Sina ging zu ihrem Zimmer und fand es leer vor. Sie fand die Situation mit dem König sehr peinlich, dass sie ihren angesammelten Frust freien Lauf ließ. „Himmel, irgendwie erfahre ich Dinge, die ich hinterher bereue zu wissen.“ seufzte Sina. Auf einmal wird Sina von hinten umarmt. Sie schaute mit dem Kopf zur Seite und sah eine gewaschene Sherry.

„Was bereust du Sina?“ fragte Sherry unschuldig. „Ach, ich hatte das Gespräch mit dem König…“ und Sina erzählte das Gespräch. „Ich verstehe… warum wäscht du dich nicht und kommst dann ins Bett? Dann tröste ich dich.“ lächelt Sherry traurig hinter dem Rücken von Sina.

„Das mache ich…“ sagt Sina und Sherry lässt Sina los. Sina ging sich waschen, während Sherry im Bett auf sie wartete. Es dauerte nicht lange, bis Sina frisch gewaschen wiederkommt und sich mit ihrem Pyjama ins Bett legte.

Sherry zog die Decke über Sina und nahm beide Hände von Sina gleichzeitig schaut sie Sina an. „Was würdest du gerne machen, wenn du all diese Aufgaben nicht hättest?“ fragte Sherry.

„Hmm… mir gefällt es, wie das Leben mit Suki, Mel und den Zwillingen sowie dir ist. Ich… würde gerne einmal mit allen eine Strandparty machen. Auch wenn ich das… Konzept der Freundschaft noch nicht so richtig verstehe, aber irgendwie… seid ihr mir sehr wichtig geworden und möchte es nicht loslassen…“ murmelt Sina.

„Man… hat dich im Training wirklich sehr kaputt gemacht oder? Ist es auch daran schuld, dass du… die Liebe nicht wirklich wahrnehmen kannst?“ murmelt Sherry zurück.

„Hmm… Themba und Ralph lieben sich ja, das kann man nicht übersehen, deswegen ärgere ich sie beiden so gerne. Wusstest du, dass Themba mitten im Kampf den armen Ralph auf die Wange geküsst hat, während ich aussah wie ein Igel?“ kicherte Sina auf einmal, dann wurde sie aber wieder schnell ernst.

„Aber auf deine Frage zurückzukommen, wenn man dich die ganze Kindheit foltert und schikaniert hätte, deine eigene Familie dich mit unmöglichen Aufgaben konfrontiert, glaubst du nicht auch, dass… irgendwas dabei kaputt geht?“

Sherry sah Sina in die Augen und sah Trauer. Sie rutschte näher zu Sina und umarmte sie im Bett. „Egal was passiert, ich werde an deiner Seite bleiben.“ streichelt Sherry die Haare von Sina, während der Kopf auf ihrer Brust lag.

„Das wünsche ich mir wirklich…“ schlummert Sina ein, während Sherry eine Träne vergoss.

„Was ist dir nur angetan worden?“ dachte Sherry.

Kapitel 99

Ich bin wiedergeboren und zukünftige Pläne?

Mit einem neuen Ziel stattet Sina dem Zwergenschmied Brandrulim einen Besuch ab und gab ihm kund, welche Götterbestie sie bekämpfen will. Er hörte sich ihre Geschichte an und machte sich Notizen, wo Tierra lebte. Brandrulim versprach Sina ebenso Forschung zu betreiben und wird sie kontaktieren, wenn er weiß, welches Material er benötigt.

Am Abend, als alle Damen in der Villa zu Tisch waren, berichtete Sina von ihrer Begegnung mit den Abenteurern und das demnächst ein großer Kampf stattfinden wird.

„Ich bin mir nicht sicher, einerseits bist du die liebenswürdigste Person die ich kenne, aber gleichzeitig auch die streitsüchtigste. Wie schaffst du das eigentlich?“ fragte Sherry kopfschüttelnd.

„Erm… ich bin ehrlich, das heißt aber nicht gleich, dass ich den Streit suche…“ murmelt Sina und jede der Damen hatte ein anderen Gedanken gehabt.

„Ich war übrigens so frei und hab im Keller den Übertragungszauber nach Osnain benutzt um mit Emilia zu sprechen. Es geht ihr soweit gut und die Arbeiten machen ihr auch Spaß, nur ist sie noch ein bisschen erschöpft. Sie lässt fragen, wann du denn den Übertragungszauber benutzt?“ erzählt Sherry.

„Wenn ich es für richtig erachte, sonst fragt sie mir Löcher in den Bauch, was sie alles tun soll als Kaiserin. Sie muss lernen ohne mich zurecht zu kommen.“ sagt Sina.

„Hmm für eure Kämpfe habe ich schon eine Idee, was ich für dich schneidern werde.“ grübelt Sherry.

„Kann…“ wollte Sina schon vorschlagen, aber: „Nein, ich werde schon was passendes für dich finden.“ widersprach Sherry ihrer Freundin schon, bevor sie aussprechen konnte.

„Ok? Dann eine andere Frage, möchtest du mein Kimono behalten? Scheinbar ist er dir ja ans Herz gewachsen.“ zeigt Sina auf das blaue Kimono, das Sherry trägt. Sie wurde natürlich sofort rot.

„Es ist so weich, ich verstehe schon warum du sie trägst. Ich weiß einfach nur nicht aus welchem Material es sein soll.“ murmelt Sherry nun, die sich beide Zeigefinger einander drückt.

„Seide ist das. Es wird aus Raupen, wenn sie sich in Kokons einpuppen, gewonnen. Ein langwieriger Prozess. In meiner Heimat gibt es dafür Einrichtungen.“ klärt Sina das Geheimnis auf.

„Noch nie davon gehört.“ „Aber es war wirklich angenehm, als wir sie tragen durften.“ nickten die Zwillinge.

„Ein Produkt, das man aus Insekten gewinnt? Euer Volk muss wirklich sehr kreativ sein, um auf diese Idee zu kommen.“ lobt Suki.

Mel schweigt, denn sie kannte das Geheimnis von Sinas Volk. „Nun, vermutlich hat dein Volk ebenso kreative Errungenschaften, die es hier noch nicht gibt.“ meint Sina.

„Das… stimmt.“ musste Suki lange überlegen und Sina hob nur eine Augenbraue hoch. „Batzien, meine Heimat, ist das Land der Tiermenschen. Wir haben so viele unterschiedliche Kulturen, dass selbst ich nicht weiß, welche Clans welche Errungenschaft erzielte.“

„Ich verstehe. Dort gibt es vermutlich keine Reiche wie hier auf Alliancia oder?“ fragte Sina und Suki schüttelt den Kopf.

„Nicht auf diese Art wie hier. Es… kann ein König kommen, aber dazu müsste er alle Clans vereinen was in der Vergangenheit nur wenigen gelang, weil einige verbitterte Feinde sind und eher würden sie sterben als mit ihnen an einem Tisch zu sitzen.“ erklärt Suki das Problem.

„Erzähl doch mal mehr von eurer Rasse!“ „Genau, wir wissen dass viele Tiermenschen mit normalen Tieren verwandt sind!“ waren nun die Vampire neugierig.

„Hmm was kann ich denn erzählen? Die stärksten Tiermenschen sind und bleiben die vom Behemoth-Clan. Sie leben sehr zurückgezogen, aber bei sehr speziellen Turnieren sieht man sie teilnehmen und… ihre Kräfte sind geradezu legendär. Selbst ihr würdet vermutlich Schwierigkeiten haben in einen Kampf mit ihnen, Herrin. Ach genau, sie können sogar auch zaubern, was eigentlich nicht bei den Tiermenschen möglich sein sollte.

Dann gibt es die Affenmenschen, Rattenmenschen, Wolfsmenschen, meine Rasse die Katzenmenschen und die Exilanten, die Tiermenschen der Hyänen. Sie sind die hinterhältigsten und skrupellosesten Tiermenschen, die man auf dieser Welt finden kann. Um an ihr Ziel zu kommen, würden sie sogar ihre eigene Mutter ermorden.“ sagte Suki, als hätte sie schon Erfahrung mit ihnen gemacht.

„In der Vergangenheit haben sie es soweit übertrieben, dass alle Clans ohne einen König sich zusammengetan haben und sie aus Batzien vertrieben haben. Nun streunen sie überall auf der Welt herum und gehen ihrem Treiben weiter nach. Wenn es nach mir gehen würde, hätte man sie damals ausrotten sollen, aber ein Übel auszurotten ist schwieriger als man es sich wünscht.“ seufzte Suki.

„Scheinbar hattest du schon mit einigen von ihnen Bekanntschaft gemacht.“ sagte Sina und Suki nickt. „Das stimmt Herrin.“ aber Suki erzählte nichts mehr.

„Nun denn, damit ihr alle Bescheid wisst, sobald ich die Duelle hinter mir habe, gehe ich auf Götterbestienjagd. Tio und Mio haben mich bestens informiert und ich habe mich für Tierra entschieden. Sobald Brandrulim sich meldet, gehen wir auf die Jagd und dann ist dein Können gefragt Sherry!“ sagt Sina allen anwesenden Damen.

„Mit den neuen Werkzeugen sollte es kein Problem sein, selbst Brandrulim meinte, dass es vermutlich das beste Werkzeug sei, was es auf der Welt gibt. Sollte es kaputt gehen, frage ich Emilia einfach nach ein paar neuen Werkzeugen.“ freute sich Sherry.

„Ah… was mir gerade einfällt…“ und Sina schaute Tio und Mio böse an, während sie schwer schluckten.

„Ja Herrin?!“ „Wir haben nichts angestellt!“ wehrten sich die Zwillinge ohne zu wissen warum.

„Nein? Ich glaube mich zu erinnern, dass ich zu Anfang euch gesagt habe, dass ihr für Sherry Modells sein sollt oder? Oder?“ wiederholte sich Sina und die Vampire fingen an zu schwitzen.

„Eh… lass uns das so erklären…“ „Wir… hatten irgendwie…“ wollten Tio und Mio was sagen, aber merkten, dass sie mit einer Notlüge nicht weit kommen werden.

„Ja?“ hakte Sina unbarmherzig nach.

„Wir werden es selbstverständlich anziehen…“ „Nur bestrafen sie uns nicht…“ gaben die Vampire auf. Sherry dagegen jubelte. „Dann könnt ihr nach dem Essen direkt zu mir kommen, ich muss eure Maße abmessen!“

Nach dem Essen waren die Vampire halbnackt in Sherrys Zimmer und werden abgemessen. „Schon interessant, ihr seid Zwillinge und trotzdem sind eure Maße unterschiedlich. Solche Informationen sind natürlich wichtig für mich!“

„Beeilt euch, irgendwie… fühle ich mich so entblößt…“ „Genau, wir sind es nicht gewohnt…“ nörgelten die Zwillinge.

„Nun habt euch nicht so. Es dauert, wie es dauert.“ und Sherry misst nun ihre Brustgrößen. „… Sag mal… wächst ihr eigentlich noch?“

„Öh… glaube schon, aber sehr langsam.“ „Camilla zum Beispiel war ausgewachsen und ist über 3000 Jahre alt gewesen.“ „Wir dürften vermutlich für euch Menschen zwischen 15 und 17 Jahre alt sein.“ „Also wachsen wir.“ sprachen die beiden Mädchen abwechselnd.

Sherry schaute nur auf ihre Brüste und seufzte schwer. „Warum haben Elfen… egal.“

„Du Sherry, was ist das für ein schwarzes Gewand?“ „Irgendwie kommt mir das Logo bekannt vor…“ fragen die Zwillinge.

„Ah, das ist ein Geschenk für Sina. Es ist ein Kimono mit dem edelsten Stoff, den die Elfen herstellen können. Wir bekamen ja einige Geschenke von den Elfen, nachdem wir gegen Camilla gekämpft hatten. Das Logo… habe ich von Sina´s Ring kopiert, den sie an der rechten Hand trägt. Ich finde die Insignien so schön, vermutlich ist das ihr Familienwappen.“ klärt Sherry das Geheimnis auf.

„Hmm, dachte nur Adelige tragen Familienwappen?“ „Ist die Herrin denn schon immer eine Adelige gewesen?“ wundern sich Tio und Mio.

„Gute Frage. Wenn ich überlege, hat der Kaiser Godelot Sina gefragt, ob sie nicht eine Prinzessin oder sogar eine Königin sei, aber darauf gab sie keine Antwort. Aber wenn ich ehrlich bin, ist mir das egal.“ lächelt Sherry. Die Zwillinge schauten sich an und Tio nickte Mio zu.

„Seid ihr in die Herrin verliebt?“ fragte Mio schonungslos und Sherry gab ein „Pfffff“ von sich. „Eh?! Wie kommt ihr denn nun darauf?“

„Nun, so wie ihr der Herrin die Blicke zuwerft sind das nicht unbedingt normale Blicke einer normalen Freundschaft.“ „Jep, vor allem, wenn Sina geht wie ihr ihr sehr lange hinterher schaut.“

„Bin ich so auffällig? Erst Prashi, nun ihr, wann wird Suki mich das fragen?“ nörgelt Sherry nun genervt.

„Vermutlich wird sie es aus Höflichkeit unterlassen.“ „Aber sie weiß es ebenso.“ nickten die Zwillinge beide halbnackt.

„Habt ihr euch schon mal verliebt?“ fragte Sherry nun. „Immer. Ich liebe Tio.“ „Und ich liebe Mio!“ umarmen sich beide Vampire.

„ … Das ist Geschwisterliebe…“ merkte Sherry darauf an, aber merkte selber, dass die Vampire nicht unbedingt die richtigen Ansprechpartner für dieses Thema sind.

„Ist das denn keine Liebe?“ „Wir teilen ja immerhin alles!“ versuchten die Zwillinge zu erklären.

„Wurdet ihr schon mal getrennt?“ überlegte Sherry.

„ … Unsere älteren Geschwister haben sich den Spaß erlaubt uns öfter zu trennen.“ „Es… tat weh, als würde unsere Hälfte fehlen.“ erinnern sich Tio und Mio.

„Warum haben sie euch geärgert? Seid ihr nicht alle Geschwister?“ wollte Sherry schon immer Wissen, wenn sie an den Kampf mit Camilla dachte.

„Sherry, wir sind Vampire. Es ist… nicht unberechtigt uns als Monster zu beschimpfen.“ „Nur weil wir einen… Vater teilen, heißt es nicht, dass man darauf Rücksicht nimmt.“ erklärten die Zwillinge traurig.

Sherry schaute Tio und Mio an und dachte an die erste Begegnung. Wie sie versucht haben,

Sherry und Castien in ihrem Spiel zu töten und nun stehen sie halbnackt hier und erzählen ihr trauriges Familienleben. Auf einmal stand Sherry auf und umarmte beide Vampire gleichzeitig.

„Familie kann man sich nicht aussuchen, aber Freunde schon.“ tröstet Sherry die beiden, die auf einmal nicht wussten, was sie darauf sagen sollten.

Es vergehen einige Wochen, bis Sina von der Gilde wieder eingeladen wurde. In der Zeit hat Sina den Vampiren die Musikinstrumente näher gebracht und sie verstehen nun endlich, was Mel so toll an dem Schlagzeug findet. Tio und Mio lernten Gitarre spielen, aber mit unterschiedlichen Melodien.

Mel ist nun glücklich, dass ihr neues Hobby Anklang findet bei ihren Freunden. Am Anfang machten sie noch viel Blödsinn, aber nachdem sie von Sina bestimmte Musikthemen beigebracht bekamen und Sina auch sang, mussten sie immer wieder aufhören zu spielen, weil Tio und Mio weinten.

„Wie könnt ihr so schön singen?“ „Diese Musik… hat mein Herz berührt! *snif*“ waren die Aussagen der Zwillinge.

Die restlichen Instrumente benötigten leider immer noch Zeit, weil die Klaviersaiten bisher immer kaputt gehen und die Schreiner auf der Suche nach einem anderem Material sind. Sina ist darüber verärgert, kann aber daran nichts ändern.

Im Konferenzzimmer waren alle SSS-Abenteurer anwesend und es herrschte geradezu eine explosive Stimmung. Wie angekündigt sind sie sich alle aus dem Weg gegangen, aber… die Ungeduld hat wohl Spuren hinterlassen.

„Meine Damen und Herren, es ist soweit. In zwei Wochen werdet ihr in Ensburg eure Duelle austragen. Die Arena ist groß genug wo ihr euch austoben könnt und die Zuschauer gleichzeitig in Sicherheit sind. Wir werden dies natürlich mit magischem Schutzzauber verstärken, sodass ihre alle Fähigkeiten einsetzen könnt.“ begann Ma Shi mit seiner Rede.

„Die Regeln sind relativ einfach für euch. Es sind drei Tage, notfalls wird ein vierter Tag angesetzt, wo ihr euch eure „Ein gegen Ein“ Duelle austragen werdet. Es wird per Losverfahren eure Namen gezogen, es ist also komplett zufällig wer gegen wen kämpfen wird.

Für eure Kämpfe könnt ihr eure eigenen Heiler mitbringen, aber wir stellen ebenso unsere fähigen Heiler zur Verfügung, sodass sie euch nach den Kämpfen heilen.

Wichtigstes Gebot für euch alle. Wenn wer jemanden tötet wird direkt aus der Abenteuergilde ausgeschlossen. Tobt euch aus, aber tötet niemanden.

Tag Eins werden vier Kämpfe stattfinden. Die Gewinner kämpfen gegen die Gewinner aus dem anderen Kampf. Der Kampf dauert solange, bis eine Seite gewonnen hat. Wir starten an diesem Tag gegen Mittags.

Tag Zwei werden es zwei Kämpfe werden aus den jeweiligen Gewinner. Ich gehe davon aus, dass diese Kämpfe vermutlich heftiger sein werden.

Tag Drei das große Finale, mehr brauche ich diesbezüglich nicht zu erklären. Gibt es irgendwelche Fragen?“ beendet Ma Shi seine Erklärung.

„Darf ich meine Tiere einsetzen?“ fragte Melaine, die ihre Wölfe streichelt. „Natürlich, aber… ihr müsst es selber einschätzen ob ihr sie kämpfen lasst, denn wenn sie getötet werden, betrifft es das Verbot nicht.“ warnt der Gildenmeister.

„Ich… verstehe. Danke für die Information.“ nickte Melaine dankend.

„Wir dürfen unsere komplette Ausrüstung tragen und für den nächsten Kampf auswechseln, habe ich das richtig rausgehört?“ hakte Christoper nach.

„Wie es euch beliebt. Am ersten Tag könnte es euch wenig helfen, aber wer auch immer der Gewinner ist, der kennt seinen Gegner und kann sich entsprechend vorbereiten.“ antwortet Ma Shi.

„Hmm, das gefällt mir. Ich muss euch für eure Bemühung wirklich loben!“ sagte Christoper und die anderen Abenteuer nickten ebenso.

„Nun, Lady Sina hat mir mehr oder weniger geholfen die Regeln aus ihrer Heimat nahezulegen. Ich habe diese mit den anderen Gildenmeistern besprochen und wir waren uns mit den meisten Regeln ziemlich einig.“ gab Ma Shi sein Geheimnis preis, was wohl ein Fehler war.

„Nun habt ihr die Stimmung verdorben…“ nörgelt Sina, während sie die Todesblicke der anderen ignorierte.

„Ich persönlich habe nichts auszusetzen. Das gibt mir Freiraum, meine Magie frei zu entfalten, ohne das Unbeteiligte verletzt werden.“ nahm Neia Sina ein bisschen in Schutz.

„Ich… habe ebenso wenig ein Problem damit.“ sprach Louis sehr leise.

„Dann ist es beschlossen. Wir sehen uns in zwei Wochen in Ensburg wieder. Möge die Göttin mit euch sein.“

Kapitel 98

Ich bin wiedergeboren und helfe bei der Vorbereitung?

Alle Abenteurer verließen das Konferenzzimmer und gingen ihrer eigenen Wege, nur Sina folgte Ma Shi in sein Büro.

„Könnt ihr mir erklären was das sollte? Wäre es nicht viel einfacher gewesen, wenn ihr einfach nur die Themen durch besprochen hättet?“ kam Ma Shi direkt zum Punkt.

„Und danach? Soll ich dann auch deren Arbeit übernehmen oder was?“ fragte Sina ihm entgegen und der Gildenmeister ließ sich auf seinen Sessel fallen.

„Nein, nicht wirklich. Ihr wollt ja die Götterbestien angehen, ein uraltes Problem was die vergangenen SSS-Abenteurer nicht angenommen haben. Und dann wäre da noch euer Vampirproblem. Ihr habt es euch mit ihnen ziemlich verscherzt mit der Aktion.“

„Als ob sie darauf eingegangen wären, wenn ich gefragt hätte: Hey, hab da so einen Vampirkönig an der Backe, hättet ihr Lust? Wie hoch wäre die Wahrscheinlichkeit, dass überhaupt einer von ihnen sich gemeldet hätte?“

„Hm… vermutlich nur Louis, er sucht ja immer starke Gegner.“

„Es ist egal, wir müssen die Leute aufwecken von ihren Träumen und das habe ich erzielen wollen. Das sie wieder Abenteurer sind wie sie einst waren. Sie haben doch bestimmt alle am Anfang ebenso die höchsten Aufträge erledigt oder?“

„Das stimmt allerdings, aber nachdem einige Zeit vergangen ist, ließ es stark nach.“

„Vielleicht weckt es den schlummernden Abenteuergeist bei ihnen auf, wer weiß.“

„Ich weiß allerdings nicht, wie ich die Regeln aufstellen soll. So ein Duell unter Abenteurern hat es bisher nicht gegeben. Wenn alle ihre vollen Kräfte einsetzen, wie soll das denn mit den Zuschauern funktionieren?!“

„Hmm, wenn ich vorschlagen dürfte, können wir doch die Regeln meiner Heimat nehmen.“

„Ho? Sind denn solche extremen Kämpfe bei euch üblich?“

„Aber sicher das. Es ist ganz selten ein Champion länger als einen Tag auf seinem Posten.“

„Dürfte ja ziemlich heiß bei euch hergehen.“

„Es gibt immer Verluste. Ihr solltet eine Arena aussuchen die einen großen Abstand zu den Zuschauertribünen hat und diese mit einem Schutzzauber versehen. Dazu benötigt ihr genug starke Magier, die abwechselnd die Schilde mit Mana versorgen um die Zuschauer zu beschützen. Es würde mich nicht wundern, wenn wir uns vergessen könnten beim kämpfen.

Weitere Magier benötigt ihr, um die… Arena Plattform regelmäßig wieder zu reparieren. Wenn Neia oder wer auch immer starke Zauber einsetzen wird, da dürfte die Plattform ziemlich in Leidenschaft gezogen werden.

Ihr solltet eure Gildenmeister Kollegen wegen dem Übertragungszauber hinzuziehen und vielleicht haben die Regierungen der jeweiligen Reiche ebenso Interesse bei der Übertragung zu helfen. Im Fall Osnain befehle ich es einfach. Wenn so ein Kampf bisher noch nicht stattgefunden hat, werden sie euch mit Sicherheit unterstützen wollen.

Wegen dem SS-Abenteurer. Ich weiß ja nicht, wer gerade der Stärkste ist. Wenn er sich nicht überreden lässt, sagt ihm einfach, dass er als Sieger zum SSS-Abenteurer befördert wird. Ich meine, wenn er/sie gegen SSS-Abenteurer kämpfen kann, ist er mehr als dazu berechtigt.

Die Kämpfe sollten von morgens bis abends laufen und solange, bis einer der Duellanten nicht mehr kämpfen kann. Das heißt aber nicht töten. Wenn jemand seinen Gegner tötet wird er direkt aus der Abenteuergilde ausgeschlossen. Es gibt mehrere Formen besiegt zu werden. Kampfunfähigkeit, aufgeben oder sonstiges.

Vermutlich werden dafür drei Tage benötigt. Am ersten Tag sind es vier Kämpfe, am zweiten zwei Kämpfe und am letzten Tag das große Finale. Ein weiterer Vorschlag, allen Duellanten einen Heiler zur Verfügung zu stellen, damit Brüche oder sonstiges wieder verheilt sind für den nächsten Kampf.

Ahh, ihr solltet ein starkes Team von Schiedsrichtern aufstellen, die im Notfall in den Kampf eingreifen können, sollte einer der Duellanten in Lebensgefahr schweben. Habe ich an alles gedacht?“ grübelt Sina.

„Ihr habt mir mehr als genug Informationen gegeben, mit denen ich was anfangen kann. Sagt, wie ist eure Einschätzung zu den anderen Abenteurern?“

„Bis auf Neia und Louis dürfte ich mit dem Rest keine Probleme haben.“

„Das meinte ich jetzt nicht… Sondern was ihr von ihnen allgemein so denkt, nachdem ihr sie nun gesehen habt?“

„Bis auf Neia habe ich nicht wirklich eine gute Meinung von ihnen. Sie mögen vielleicht die stärksten sein, aber Stärke zu haben bedeutet auch Verantwortung zu tragen und sie… haben irgendwie Angst davor.“

„Ist es euch also auch aufgefallen? Es ist, als hätten sie irgendetwas erlebt, was sie daran hindert, sich weiterzuentwickeln.“

„Hoffentlich erleben die keinen Schock, denn ich werde vorwärts gehen.“

„Ich auch. Nun, ich muss mich um die Vorbereitungen kümmern. Ich bedanke mich für eure Tipps Lady Sina.“ dankt Ma Shi und Sina verabschiedet sich von dem Gildenmeister.

Sina suchte die Zwillinge auf, die von Neia beschlagnahmt wurden. „Verstehe, das soll also die Magie der Vampire sein? Irgendwie… hatte ich mehr erwartet.“ murmelt die Elfe.

„Herrin, wir sind nicht die richtigen Ansprechpartner für diese Kunst.“ „Genau, wir kennen Vampire, die haben sich darauf spezialisiert und man darf sie wirklich nicht unterschätzen!“ warnten Tio und Mio.

„Vielleicht solltet ihr euren Horizont erweitern, wenn ihr weitere Kämpfe austragt. Wer weiß, welcher eurer Geschwister euch demnächst besuchen kommt.“ mischte Sina sich in die Unterhaltung ein.

„Sina! Helft uns!“ „Genau, sie hört nicht auf zu fragen!“ waren Mio und Tio den Tränen nahe, während Sina nur eine Augenbraue hob.

„Ihr seid die Freundin der beiden Vampire?“ fragte Neia neugierig, aber Mio und Tio widersprachen ihr. „Mehr als das.“ „Genau, sie ist unsere Herrin!“

„In erste Linie Freundin, dann komme ich als Herrin für die Zwillinge.“ klärt Sina die Beziehung zwischen ihr und den Vampiren auf.

„Erstaunlich. Ich habe Vampire immer nur als blutsaugende Monster betrachtet. In meiner Vergangenheit habe ich schon öfter gegen sie gekämpft und mein bestes gegeben, sie auszurotten, aber wie rottet man sie aus wenn immer neue nachkommen?“ überlegte Neia und die Zwillinge bekamen Angst.

„Genauso wenig wie man alle Krankheiten auf der Welt heilen könnte. Sie haben einen Platz in der Welt eingenommen und die Welt hat sie ja mehr oder weniger akzeptiert.“ philosophiert Sina.

„Ein interessanter Gedanke. Ich bin gespannt, welche Monster ihr noch versucht, in die Gesellschaft zu integrieren…. Aber das was ihr vorhin gesagt habt, war sehr gemein gewesen…“ kommt Neia nun zum eigentlichen Gespräch.

„Sicher? Mir brannte noch ein bisschen mehr auf der Zunge.“ sagte Sina und die Zwillinge merkten, dass es gekracht haben musste, denn jeder hat das Gebrüll aus dem Konferenzzimmer gehört.

„Das kann ich mir vorstellen, deswegen kam ich mit meiner Idee, bevor das wirklich aus dem Ruder läuft. Ich bin mir nicht sicher, was ihr wirklich geplant habt, aber ihr habt es geschafft, dass die anderen Abenteurer nun über die Zukunft nachdenken müssen, egal wie die Kämpfe werden.“ schüttelt Neia traurig den Kopf.

„Dann habe ich mein primäres Ziel erreicht.“ nickte Sina mit sich zufrieden. „Und was wäre euer sekundäres?“ fragte Neia.

„Herausfinden, ob ihr wirklich stark seid.“ grinst Sina nun. „Hm… ihr seid stark, keine Frage, aber… gegen mich oder Louis werdet ihr keine Chance haben.“ sagt Neia sehr zuversichtlich.

„Oha, dann bin ich ja gespannt, wie das enden wird. Der letzte Magier war so eine komische Leiche die am Ende um sein Leben gebettelt hat.“ grinst Sina nun böse.

„Der arme Lichkönig…“ „Behandelt ihn wie Müll…“ murmelten die Zwillinge. „Ein Untoter bettelt um sein Leben? Ihr habt wahrlich interessante Abenteuer. Ich würde gerne eure Geschichten bei einem Glas Wein hören. Man sieht sich.“ beendet Neia das Gespräch und verschwand.

„Danke, das ihr uns vor sie gerettet habt.“ „Genau, sie hörte nicht mehr auf mit ihren Fragen…“ seufzten die Zwillinge.

„Ah, damit ihr es schon mal früher wisst, aber in nächster Zeit werden alle SSS-Abenteurer gegeneinander kämpfen.“ gab Sina ihnen Bescheid.

„„EH!?““ staunten Tio und Mio. „Was habt ihr getan, damit das passiert?“ „Genau, es ist doch verboten, dass ihr gegen einander kämpft.“ fragten die Vampire nun wie wild.

„Ich habe ihnen meine ehrliche Meinung ins Gesicht gesagt und das passte einigen nicht, dass sie mich zum Duell herausforderten. Damit haben sie die Regeln umgangen, das Problem war eher, dass eigentlich jeder sich mit mir duellieren wollte, aber… egal.

Ihr erinnert euch an meine Bitte? Ich werde jetzt diese Monster nicht jagen, aber ich möchte mich informieren.“ fragte Sina nun zurück.

„Schon? Naaaa gut. Wir hätten fünf Götterbestien Titanus, Tierra, Winda, Glacia und Dogma. Erklären wir in dieser Reihenfolge die stärksten Monster auf der Welt.

Titanus ist ein Erdtyp-Monster und ist weltweit das größte Monster auf der Welt!“ Tio

„Genau, wir haben es zweimal gesehen und… es ist als würde ein Berg wandern. Wenn du denkst, der Skelettdrache war groß, dann stell ihn dir einfach als eine Fußgröße vor. Man muss ihn gesehen haben um zu verstehen, was ich meine.“ Mio

„Aber es ist kein angriffslustiges Monster. Es wandert einfach nur auf der Welt herum, im Meer, in der Wüste, in den Bergen, als wäre es auf der Suche.“ Tio

„Es ist deswegen als Auftrag, weil es auf seiner Wanderung mehrere Städte und Dörfer mehr oder weniger… zertreten hat.“ Mio

„Wo wurde es denn zuletzt gesichtet? Wenn der so riesig ist, dürfte man ja ungefähr wissen, wo er zuletzt war.“ Sina

„Genau das ist das Problem. Seine letzte Sichtung war, dass er in die Ozeane ging und seitdem hat man ihn nicht mehr gesehen.“ Mio

„Er wandert also irgendwo auf dem Grund der Meere. Gerüchten zufolge soll er mit der anderen Götterbestie Glacia in Kontakt gekommen sein und das Meer war für mehrere Monate extrem gefährlich gewesen, aber wer kann diese Information schon bestätigen?“ Tio

„Wo wir von Glacia sprechen, es ist ein Wassermonster und lebt nur im Meer. Wegen diesem Monster sind schon viele Schiffe untergegangen. Es ist einer der aktivsten Götterbestien und sorgte schon seit Anbeginn der Welt für Ärger.“ Mio

„Hmm… gibt es eine Beschreibung von diesem Ding?“ Sina

„Fangarme und Tentakel, unzählige davon. Überlebende berichten immer wieder davon, dass sie aus dem Wasser hervorbrachen und die Schiffe in die Tiefe gezogen haben.“ Mio

„Vermutlich ein gigantischer Krake, man hat seinen Hauptkörper nie zu Gesicht bekommen. Ein Kampf scheitert schon daran, dass man es im Wasser bekämpfen muss, mehr oder weniger.“ Tio

„Ein Wasserkampf? Wir sollten vielleicht mal alle im Urlaub an den Strand gehen.“ Sina

„Als nächstes haben wir Winda. Wie Titanus wandert es beziehungsweise fliegt es durch die Welt. Es ist eine Kombination aus Drachen, Vogel und anderen fliegenden Monstern, man kann es nicht wirklich beschreiben. Man bekommt dieses Monster nur mit, wenn es auf der Suche nach Nahrung vom hohen Himmel herunterkommt. Es stürzt herunter, schnappt sich seine Beute und fliegt wieder hoch.“ Tio

„Man glaubt, dass es irgendwo ein Nest haben muss, damit es in Ruhe fressen kann, aber… bisher konnte man diese Theorie nicht festlegen, obwohl die Existenz der Himmelsinseln bestätigt werden konnten.“ Mio

„Nur… wie kommt man dorthin? Ohne Flügel oder andere Möglichkeiten, bleiben sie unerreichbar. Selbst wenn man fliegen könnte, in der Luft herrschen andere Bedingungen und ab einer gewissen Höhe soll man angeblich sogar unsere Welt verlassen können.“ Tio

„Vermutlich ist man dann im All und dort herrscht Schwerelosigkeit, wo man da nicht mehr atmen kann. Aber… das dürfte selbst für Winda zu hoch sein. Also wieder ein Ziel, wo man Glück benötigt, um es zu finden…“ Sina

„Das ist richtig, aber es wird dich bestimmt freuen zu hören, das Tierra einen festen Standort hat auf dem Kontinent Vurdinia! Es lebt im aktivsten und größten Vulkan dort. Das Monster ist schuld daran, dass der Vulkan immer von neuem ausbricht.“ Tio

„Tierra ein Feuermonster halb Schlange, halb Magma ist bisher die beste Beschreibung. Um zu ihm zu gelangen, muss man den aktiven Vulkan besteigen und auf der Spitze kann man es bekämpfen. Aber es ist nicht möglich, weil es so heiß ist, dass einem die Rüstung oder Waffen wegschmelzen.“ Mio

„Selbst wenn man eine hohe Feuerresistenz hat und feuerresistente Ausrüstung trägt, darf man die Umgebung nicht vergessen. Aus irgendeinem Grund herrschen auf der Spitze Gewitter, da dort nur Blitze wie wild einschlagen. Dazu kommt auch die Rauchwolke, die einem die Sicht nimmt.“ Tio

„Wenn man es… bekämpfen will, muss man Tierra irgendwie vom Vulkan runter locken, damit man ein besseren Kampfplatz hat.“ Mio

„Ich merke schon langsam, warum sie bisher keiner gejagt hat. Bei solchen Extrembedingungen dürfte selbst der Wahnsinnigste die Aufträge ablehnen. Würde euer Vater die Bestien bekämpfen können?“ Sina

„Hmm, ehrlich gesagt weiß ich nicht ob Vater überhaupt mal mit ihnen gekämpft hat.“ Mio

„Aber Dragos hat es mal versucht, kam aber mit einem verbrannten Körper zurück und murmelte immer wieder: Heiß, heiß, heiß. Glaube, er wollte es mit Tierra versuchen aber hat den Gedanken schnell aufgegeben.“ Tio

„Ok, einer fehlt glaube ich noch aus der Liste oder?“ Sina

„Dogma, Herr der Dunkelheit. Ein passender Name für so ein Monster. Das Problem ist nur… keiner weiß wo es ist, noch wie es aussieht.“ Tio

„Im Grunde ist es ein Auftrag, um die Existenz dieses Monsters zu bestätigen. Monsterforscher haben immer wieder Spuren gefunden, die auf keinem der bekannten Elemente zutrafen. Alte Ruinen berichten aus längst vergangen Zeiten, dass ein Monster in der Nacht ganze Stätte angegriffen hat, nur… hinterließ es keine Zerstörung sondern die Bewohner waren spurlos verschwunden.“ Mio

„Stell dir vor, eine Stadt mit über 30.000 Bewohnern verschwinden über Nacht einfach so und von diesen Ereignissen erzählen verlorene untergegangene Zivilisationen immer wieder. Die Monsterforscher sind in Sorge, ob es nicht irgendwann wieder von seinem Schlaf erwacht und dann auf die Jagt geht.“ Tio

„Und keiner hat den blassesten Schimmer über dieses Monster?“ wundert sich Sina.

„Richtig, aber man muss auch ehrlich sein. Die Welt ist nicht komplett erforscht worden. Selbst in Alliancia entdeckt man immer wieder neue Ruinen oder andere Dinge. Dazu käme Dunkon, was wirklich die allerwenigsten erforscht haben und Deymonlia, die Heimat der Dämonen und von der Welt abgeschottet wurde. Wer weiß, was dort lebt.“ Tio

„Aber… Dunkon oder dunkler Kontinent könnte schon der Rückzugorts sein für so ein legendäres Monster. Ihr könntet Justus fragen, ob er dort etwas gesehen hat, aber die Begegnung dürfte… ziemlich blutig enden.“ Mio

„Wenn ich daran denke, frag ich euren Bruder mal. Dann ist es also beschlossen, ich werde Tierra jagen.“

Kapitel 97

Ich bin wiedergeboren und der kommende Streit?

Die Frauen feierten ausgelassen und jeder hatte was zu erzählen, am meisten Tio und Mio. „Wusstest du das alle SSS-Abenteurer in der Stadt sind Sina?“ „Am Anfang wollten sie uns töten, aber der Gildenmeister konnte immer eingreifen, bevor sie ihre Waffen gezogen haben.“

„Ho? Und wie schätzt ihr sie ein?“ fragte Sina.

„Wir hätten gegen keinen von ihnen eine Chance, selbst zusammen. Ihre Werte… sind ja extrem, vor allem von dem „Schwertheiligen“. Er dürfte ein interessanter Rivale für euch sein.“ „Aber am meisten hat mir die „Elementmagierin“ Angst gemacht. Man spürte auch ohne Analyse, wie mächtig sie ist. Es war geradezu ein knisterndes Gefühl gewesen in ihrer Nähe zu sein, als würden aus ihr Blitze springen.“ erklärten Mio und Tio.

Prashi und Sherry kamen zurück, Prashi wirkte dagegen sehr sehr erschöpft, während Sherry… ihre Gedanken sortieren musste.

„Prashi, könnt ihr uns ein bisschen mehr über die SSS-Abenteurer erzählen? Bisher habe ich nur Spitznamen von ihnen gehört.“ wollte Sina mehr wissen.

„Hmm, ist vielleicht nicht verkehrt, wenn du ein bisschen über sie weißt, bevor du sie persönlich triffst. Mit dir haben wir sieben SSS-Abenteurer.

Wir haben den Schwertheiligen Louis, ein sehr ruhiger Schwertkämpfer. Soweit ich weiß, reist er überall auf der Welt und sucht die stärksten Monster. Wirklich viel kann ich nicht über den Mann sagen, nur dass viele munkeln, dass er der Stärkste von allen SSS-Abenteurern sei.

Dann kommen wir zum Christopher der Dungeonfarmer. Er hat sich nur auf Dungeons spezialisiert und wenn, dann nimmt er nur Aufträge an, die was mit Dungeons zu tun haben. Wenn ich richtig verstanden habe, sucht er einen ganz bestimmten Dungeon der irgendwo auf der Welt wandert. Es soll den Gerüchten nach ein Dungeon sein das persönlich von der Göttin erschaffen wurde.

Als nächstes kommt die elfische Neia die Elementmagierin. Sie ist bisher die einzig bekannte Person, die alle Elemente auf der höchsten Stufe gelevelt hat. Neia wäre mehr oder weniger die ultimative Magierin. Momentan arbeitet sie an neuen Zauberformeln und lebt daher… mehr außerhalb von Städten, weil die dazu neigen außer Kontrolle zu geraten und sie es vermeiden möchte, das Unschuldige getroffen werden.

Thomddir der Brecher. Ich habe noch nie einen Zwerg gesehen, der so viele Muskeln hat. Seine Armmuskeln sind dicker als meine Hüfte! Vermutlich dürfte er der einzige sein, der die höchsten Stärkewerte auf der Welt hat. Früher hatte er den Spitznamen Torbrecher aufgrund da… er mit dem Kopf durch eine Orkfestung stürmte. Sein Motto lautet „Nur mit Muskeln und Fäusten kann man siegen!“

Am interessantesten finde ich Falko den Scharfschützen. Ich habe noch nie ein Mann getroffen, der mit allen Fernkampfwaffen umgehen kann, sei es Bogen, Armbrust oder andere. Er hat sie alle zur Meisterschaft gefördert und hat mehrere Rekorde gebrochen aus einer bestimmten Entfernung seine Ziele zu treffen. Aber man darf ihn auch nicht im Nahkampf unterschätzen.

Nun kommen wir zu dem Letzten. Melaine die Jägerin und ist ein Wolfsmensch. Es ist selten das Tiermenschen so weit kommen. Ich… weiß nicht wie sie kämpft, aber an ihrer Seite waren zwei sehr spezielle Wölfe gewesen, die normalerweise SS-Monster sind.

Das wären alle. Sie haben alle ihre Beiträge geleistet und sind ebenso berechtigt, ein SSS-Abenteurer zu sein. Nur du bist die Jüngste und hast die sogar größeren Erfolge zu verzeichnen, das… könnte vielleicht Neid auslösen.“ überlegt Prashi.

„Wenn die mir dumm kommen, kann ich es auf meine Art und Weise schnell klären.“ rollt Sina ihre Augen.

„Erm, egal was passiert, aber Kämpfe zwischen euch sind verboten. Beleidigt euch nach Herzenslust, aber keine Kämpfe und gerade du Sina. Sobald du kämpfst, blendest du die komplette Umgebung aus und das trifft auf die anderen ebenso zu.“ mahnt Prashi.

„Ok? Dann werde ich mich ruhig halten.“ versprach Sina, aber jeder im Raum hatte andere Gedanken.

Am nächsten Morgen machte Sina sich frisch und ging direkt zur Gilde mit Mio und Tio. Dabei trug sie das Kimono, ihr Markenzeichen. „Damit ihr beiden Bescheid wisst, aber sobald ich den Quatsch mit den anderen durch habe, werde ich nach SSS-Aufträgen Ausschau halten. Es wäre lieb, wenn ihr mir nur die von den Götterbestien raussuchen würdet.“ bat Sina.

„Das können wir machen!“ „Götterbestien? Von einem Extremen ins nächste Extreme.“ meinten Tio und Mio.

In der Gilde angekommen, war es ziemlich ruhig. Die Rezeptionisten putzen die Gilde und bereiten die nächsten Aufträge vor. Prashi schickte die Mitarbeiter an ihre Arbeitsstellen und sah Sina und die Zwillinge kommen.

„Guten Morgen, so früh schon da?“ grüßte Prashi und Sina nickte. „Nun ich bin halt ein Frühaufsteher. Was soll ich in der Villa hocken, wenn ich mit dem alten Mann auch Schach spielen kann?“ grinst Sina.

„Ah, er sitzt in seinem Büro. Die anderen Gildenmeister sind vor ein paar Tagen wieder gegangen und Ma Shi scheint darüber irgendwie glücklich zu sein.“ überlegt Prashi laut.

Sina ging zum Büro des Gildenmeisters und sah ihn frühstücken. „Hmm, anklopfen ist nicht so eure Stärke oder, Sina?“ warf Ma Shi einen nervenden Blick zu Sina.

„Euch ebenso einen schönen guten Morgen. Ich dachte, wir könnten noch ein paar Runden Schach spielen, bevor ich mit den… anderen die Themen besprechen werde.“ sagt Sina.

„Ho ho, Schach spielen, das habe ich tatsächlich vermisst. Ich konnte schon ein paar andere von dem Spiel überzeugen, aber… irgendwie nervt es, wenn man nicht einmal gewinnen kann.“ schmunzelt Ma Shi.

Ma Shi nahm sein Frühstück ein und führte Sina in das Konferenzzimmer. Die Tische und Stühle wurden in einem Kreis aufgebaut und man hat scheinbar Essen sowie Getränke vorbereitet. Die Schachspieler nahmen an der Seite platz und fingen an zu spielen.

„Hrm… ich verstehe es nicht. Es ist, als würdet ihr meine Gedanken lesen Lady Sina.“ schüttelt Ma Shi den Kopf, als er wieder verloren hat.

„Aber es waren trotzdem einige gute Schachzüge dabei gewesen. General Lion aus dem Kaiserreich hat seinen eigenen Stil entwickelt und spielt mehr auf Angriff während ihr lieber Defensiv bleibt.“ berichtet Sina von ihren Spielen von Lion.

Es dauerte nicht mehr lange und der erste SSS-Abenteurer trat ein. Sina hat schon einige Zwerge gesehen, aber dieser Kerl platzt ja fast vor Muskeln, vor allem seinen roten Irokesenschnitt konnte man nicht übersehen.

„HARR, da bin ich wieder Ma Shi!“ brüllte Thomddir in den Raum. „Und wer seid ihr?“ wundert sich der Zwerg.

„Darf ich vorstellen, das ist Lady Sina die Verteidigerin, das neueste Mitglied der SSS-Abenteurer.“ stellte Ma Shi Sina vor während sie dem Zwerg nur zunickte.

„ … Wirklich? Wir sind nicht mehr eine gerade Zahl? Oh man…“ stöhnte Thomddir. „Gibt es damit ein Problem?“ fragte Sina. „Nein… eigentlich nicht, aber das heißt ja nun, dass wir nun alle Fragen mehr oder weniger zu einer Entscheidung fällen müssen…“ murmelt der Zwerg und nahm Platz auf einem Stuhl.

Als nächstes kamen zwei Männer. Der eine hatte einen sehr merkwürdigen Bogen hinter seinem Rücken und hatte gelbe Augenpupillen, ansonsten hatte er eine hagere Statur. Der andere Mann trug eine abgenutzte leichte Ritterrüstung. „Grüße, scheinbar sind wir diesmal ein bisschen früher da, als erwartet.“ grüßt der Mann in der Ritterrüstung und der hagere Mann nickte nur. „Nanu? Was ist denn das für ein Spielzeug?“ fragte er neugierig.

„Guten Morgen Christopher und Falko. Das Spiel wird Schach genannt und wurde mir von der Dame beigebracht. Es ist höchst interessant und ich würde es euch empfehlen.“ grüßt der Gildenmeister.

„Und wer ist die Dame?“ fragt Falko mit einer sehr rauen Stimme. „Lady Sina die Verteidigerin und das neueste Mitglied der SSS-Liga.“ stellte Ma Shi Sina wieder vor, die den Herren nur zuwinkte.

„Oh nein… ist es wirklich so weit, dass wir durch diese blöden Themen durch müssen?“ stöhnte Falko und Christopher wirkte ebenso nicht wirklich begeistert. „Ernsthaft, was stimmt mit eurer Einstellung nicht? Ihr seid doch in einer Position, wo ihr Veränderungen umsetzen könntet?“ war Sina nun langsam genervt.

„Und davor habe ich Angst. Was ist, wenn unsere Entscheidungen sich nicht so entwickeln, wie wir uns das gewünscht haben?“ sprach Christopher, während Falko Sina scheinbar ignorierte.

„Oh bei der Göttin, ernsthaft? Ich musste vor kurzem als Reichskanzler viele unangenehme Entscheidungen treffen und die Konsequenzen? Waren mir ziemlich egal, Hauptsache ich bekam Resultate!“ widersprach Sina und die Stimmung wurde schon leicht hitzig.

„Ihr seid nicht nur eine Adelige, sondern auch eine Reichskanzlerin? Von welchem Land sprechen wir denn?!“ mischte sich Falko nun doch bei dem Gespräch ein.

„Ich bin Reichskanzlerin aus dem Kaiserreich Osnain und bin der Grund für die Veränderungen dort. Ma Shi kann mein Amt bestätigen.“ erklärte Sina sich und alle sahen Ma Shi nicken.

„Aber… wenn ihr so eine Position habt, warum seid ihr überhaupt noch Abenteurer?“ fragte nun Thomddir.

„Es wurde mir gegen meinen Willen gegeben und ich trage dieses Amt bis zum meinen Lebensende. Der alte Knacker dachte sich was dabei als er seine Macht einsetzte. Ich war schon immer in erster Linie eine Abenteurerin und will frei sein. Frei wie ein Vogel sein und die Welt sehen.“ sagte Sina und zumindest bei Christopher sah sie Anerkennung in seinen Augen.

„Ok… ich verstehe was ihr sagen wollt, aber nachvollziehen fällt mir dann doch ein bisschen schwer…“ murmelt Falko.

Nun spürte Sina, dass etwas Mächtiges kam. Es ist, als würde der Raum unter Strom stehen. Eine Elfe mit langen weißen Haaren und wunderschönem schwarzen Kleid betrat den Raum, dabei trug sie einen großen Zauberhut in der gleichen Farbe.

„Ich grüße euch meine Herren, wir haben uns lange nicht gesehen. Ma Shi, ihr seid älter geworden“ grüßte Neia die Herren.

„Und ihr seid wie immer noch bezaubernd Neia. Wie weit sind eure Forschungen?“ grüßte Ma Shi freundlich zurück.

„Schlecht. Mehr schlecht als recht. Ich mache in gewissen Bereichen Fortschritte, aber irgendetwas fehlt und meine Zauber fliegen mir um die Luft. Sagt schöne Dame, wer seid ihr denn?“ fragt Neia neugierig ein anderes weibliches Wesen zu sehen.

„Das neueste Mitglied der SSS-Abenteurer, Lady Sina die Verteidigerin. Vielleicht habt ihr schon was von ihr gehört?“ stellte der Gildenmeister seine Schachrivalin wiederholt vor.

„Hmm, ich bin mir nicht sicher. Ich war zu lange in den Bergen und dort erfahre ich eigentlich fast nichts.“ überlegte Neia.

„In den Bergen? Dachte Elfen ziehen Wälder vor?“ staunte Sina und Neia schüttelt den Kopf. „Eigentlich stimmt es, aber wenn meine Zauber… mehr oder weniger außer Kontrolle geraten, wird der Wald darunter leiden und das kann ich nicht machen. Auf dem Berg kann ich niemanden stören und niemand stört mich. Aber es freut mich, dass wir ein weiteres weibliches Mitglied haben und endlich die aufgeschobenen Entscheidungen fällen, die längst fällig waren.“ und Sina mochte Neia jetzt schon.

Auf einmal hörte jeder etwas lautes knurren und alle drehten ihre Köpfe zur Tür. Dort standen zwei schwarze Wölfe mit einer Tierfrau. Die Wölfe starrten Sina an und knurrten sehr laut.

„Wer auch immer ihr seid, aber ihr stinkt nach Tod.“ sagte die Frau. „Ich… habe schon einige Lebewesen getroffen, aber niemals habe ich jemanden so sehr nach Tod gerochen. Es ist, als würde ich den Sensenmann hinter euch stehen haben.“

„Melaine, sei nicht so gemein zu Sina. Sie ist das neueste weibliche Mitglied unserer Liga!“ nahm Neia Sina in Schutz.

„Das mag sein, aber meine Jungs hier vertrauen ihr überhaupt nicht und ich kann es ihnen nicht verdenken. Wir Wölfe haben ein gutes Gespür dafür, ob wir jemanden vertrauen können.“ sagt Melaine die Wolfsfrau.

„Könnte daran liegen, dass ich Katzen über alles liebe und auch eine Katzenfrau bei mir arbeiten lasse. Aber ansonsten, solange deine Haustiere sich benehmen und mich nicht angreifen, wird nichts passieren.“ gab Sina ihr eine indirekte Warnung mit und Ma Shi war bei dieser Ansage alarmiert.

„Ihr dürft euch beleidigen wir ihr lustig seid, aber Kämpfe sind verboten. Habe ich mich klar ausgedrückt?“ sagte Ma Shi mit einem sehr ernsten Ton.

„Es soll nicht an mir liegen.“ hob Sina nur ihre Hände hoch. Melaine gab ein Pfeifen von sich und die Wölfe wurden sofort leise.

Neia und Melaine nahmen nun ebenso ihre Plätze ein, die Wölfe lümmelten in einer Ecke, weit entfernt von Sina.

Dann kam laut Prashi der stärkste der SSS-Abenteurer in den Raum und Sina wusste sofort, dass der Mann sehr stark war. Ohne zu wissen wie seine Werte sind oder wie sein Kampfstil ist, aber bei ihm spürte Sina das Verlangen einen Kampf zu haben.

Der Mann trug nur normale Kleidung mit einer kleinen Brustplatte, die mehr oder weniger sein Herz schützte. Er hatte kurze schwarze Haare und am auffälligsten war die Narbe, die senkrecht an einem Auge herunter ging am Gesicht. Das Auge selbst konnte scheinbar sehen.

So wie Sina Louis anstarrte, so starrte er ebenso zurück. Er legte eine Hand auf sein Schwert und jeder spürte die Spannung auf einmal im Raum.

„Nimm sofort deine Hand vom Schwert weg Louis!“ brüllte Ma Shi, aber Louis tat es nicht. „Gildenmeister… wer ist sie?“ sprach Louis sehr leise.

„Ho? Der Schwertheilige zeigt Emotionen? Hätte nicht gedacht, dass du überhaupt irgendwas fühlen kannst.“ ärgert Neia ihn und sein Auge zuckte leicht vor Verärgerung.

„Na? Willst du dein Schwert ziehen oder nicht? Ich werde bestimmt nicht das Verbot brechen, aber ich werde mich wehren.“ provoziert Sina den Mann.

„Ihr seid nicht wirklich eine Hilfe Lady Sina.“ murmelt Ma Shi und Louis reagierte darauf. „Sina? Sina die Verteidigerin? Die die Armee der Untoten besiegte, die Armee des Königs ohne Waffen und Tote besiegte und die Armee des Kaiserreichs fast völlig zerstörte?“ hakte Louis nach und ein Raunen ging durch die anderen Abenteurer.

„Ja das bin ich. Ich trage auch nebenbei den Titel Lady und bin Reichskanzler aus Osnain.“ fügte Sina dazu.

„Da habe ich aber einiges verpasst, wusste nicht dass ihr so eine Berühmtheit seid.“ grinst Neia und Melaine wirkte dagegen nicht wirklich begeistert.

„Zufall, ich habe es mir nicht ausgesucht.“ kommentiert Sina, aber Louis nahm nun seine Hand vom Schwert weg.

„Es… tut mir leid für mein Benehmen.“ verbeugte sich Louis und wieder ging ein Raunen durch die Leute.

„Das wird ja immer besser. Ausgerechnet Louis entschuldigt sich bei jemanden. Vielleicht kommt ja noch der Dämonenkönig vorbei und bietet uns seine Freundschaft an.“ lachte Thomddir.

Louis ignorierte den Zwerg und nahm neben Melaine den Platz ein. Ma Shi seufzte nur und packte das Schachspiel ein. „Ihr dürft nun ebenso an der Runde teilnehmen Lady Sina. Ich hole eben die Themen, die ihr besprechen werden müsst.“

„Eigentlich könnt ihr die Knallköpfe wieder alle nach Hause schicken und ich erledige das alleine. Es ist ein Armutszeugnis was sich hier abspielt. Wie viele Jahre geht dieser Blödsinn schon? Angst vor Veränderungen? Wie zum Geier seid ihr überhaupt in diesen Rang gekommen?“ ätze Sina und der Raum wurde sehr schnell eiskalt.

„Oh? Hört wer da spricht ohne zu wissen, welche Themen wir besprechen.“ spottet Christoper.

„Ehrlich gesagt, interessiert mich das sogar relativ wenig, weil das größte Problem vor mir sitzt.“ ließ Sina die nächste Bombe platzen. Die Abenteurer reagierten alle sehr verärgert. Sie sind es nicht gewohnt, dass man sie infrage stellte.

„Lady Sina…“ wollte Ma Shi die Gemüter beruhigen, aber es war schon zu spät.

„Nein, nichts Lady Sina. Es ist Zeit, dass einige Dinge ausgesprochen werden müssen. Ich gebe zu, dass ich kaum irgendwelche Aufträge umgesetzt habe, aber das Gejammer der anderen Abenteurer habe ich schon mitbekommen und sie schreien alle förmlich nach Veränderungen, nur ihr seid scheinbar unfähig dazu.“ ätze Sina weiter.

„ES REICHT! Ich bin nicht hierher gekommen um mir das anzuhören!“ schrie der Zwerg wütend und auch einige andere nickten zustimmend.

„Oh? Habe ich etwa einen Nerv getroffen? Ich dürfte daher mit meiner Aussage ziemlich nah an der Wahrheit sein!“ antwortet Sina ruhig.

„Ma Shi, seid ihr euch sicher, dass diese Person eine SSS-Abenteurerin sein soll?“ fragte Falko nun aufgebracht.

„Das ist sie. Sie wurde von allen Gildenmeistern von Rang S direkt in den SSS befördert, nachdem sie eine Spezialmission für uns tätigte. Ich wollte es eigentlich vermeiden es zu sagen, aber alle Anwesenden und da spreche ich für alle Gildenmeister, seit momentan eine Enttäuschung. Wir erkennen eure Stärke und Weisheit an, aber nicht, wenn ihr euch so weigert vernünftige Entscheidungen zu treffen. Deswegen haben wir Lady Sina in den Status befördert, damit ihr gezwungen werdet. Es sind Entscheidungen, die schon vor vielen Jahren hätten fallen müssen.“ sprach Ma Shi unverblümt die Wahrheit.

Einige der Anwesenden reagierten geschockt und haben ihre Sprache verloren. Nur Sina lachte. „Oh man, ich würde gern eure Gesichter verewigen lassen.“

„ … Sind wir wirklich so unfähig in dieser Position?“ fragte Louis leise. „Hmm… Nein, aber eure Aktionen sind es. Es ist nicht nur, dass ihr diese Themen nicht angeht, es sind auch eure Einstellungen. Die SSS-Aufträge waren früher immer sehr überschaubar gewesen.

Aber nun hat es sich so hochgestapelt mit Problemen, dass wir immer mehr SS-Abenteurer diese Aufgaben anvertrauen müssen, dass sie es so gerade schaffen. Doch jeder von euch macht sein eigenes Ding. Es ist nicht verboten, aber wenn alle es machen, wo soll das nur hinführen?“ sagte Ma Shi seine Meinung.

„Ehrlich alter Mann, schmeiß die alle raus und lass sie von vorne anfangen, vielleicht erinnern sie sich ja wieder, warum sie Abenteurer geworden sind.“ schlägt Sina vor und Thomddir platze der Kragen.

„Es reicht! Ich fordere euch zu einem Duell heraus!“ brüllte der Zwerg, dass es jeder im Gildehaus hören konnte. „Da müsst ihr schon warten Thomddir, aber ich fordere ebenso das Großmaul heraus!“ mischte sich Falko ein und beide warfen sich nun Todesblicke zu.

„Als ob ihr beiden mir das Wasser reichen könntet. Hier sind nur zwei Personen die mich interessieren und das seid ihr nicht.“ gießt Sina weiteres Öl ins Feuer.

„Werdet nicht überheblich, nur weil ihr mehrere Positionen besitzt.“ warnte nun Melaine. Einzig Louis und Neia sagten nichts, weil sie wussten, wen Sina meinte.

„Das schöne ist, ich brauche mich nicht auf meine Positionen berufen. Ich weiß das ich stark bin, aber ob ihr das seid? Da habe ich dann doch meine Zweifel und ich habe Feinde an der Backe da würdet ihr alle nach eurer Mutter schreien.“ provoziert Sina wieder alle. Ma Shi wusste von wem Sina sprach und seufzte nur.

„Ich fordere euch ebenso zu einem Duell heraus! Ich mag vielleicht nur in Dungeons unterwegs sein, aber was dort lebt, werdet ihr bestimmt noch nicht erlebt haben und das muss ich mir nicht gefallen lassen!“ rief nun Christoper in den Raum.

„Keine Chance, dass müsstest du mit deinen Kollegen abklären, wer zuerst an der Reihe ist.“ ärgert Sina den Mann.

„ … Ich hätte einen Vorschlag.“ meldet sich Neia nun und alle wurden schweigsam.

„Warum duellieren wir uns nicht alle in einer Arena? Es wird per Los entschieden wer mit wem kämpft und der Gewinner kommt eine Runde weiter. Zusätzlich werden wir dies publik machen, so dass jeder Abenteurer und Zuschauer unsere Stärke sieht und… unseren beschädigten Ruf wieder reparieren können.“ schlägt Neia vor und alle Anwesenden fingen an zu grübeln.

„Aber wir sind doch eine ungerade Zahl?“ warf Falko das erste Problem ein.

„Kein Problem. Wir haben bestimmt einige SS-Abenteurer die vermutlich ebenso im SSS-Bereich sein könnten.“ bietet Sina eine Lösung an und Ma Shi nun am grübeln war.

„Ho? Wir prügeln uns alle und am Ende haben wir den stärksten Abenteurer? Zumindest könnte jeder eine Abwechslung gebrauchen und seid doch mal ehrlich. Einigen hat es doch bestimmt öfters gejuckt mit jemanden ein Duell zu haben.“ begrüßte Thomddir den Vorschlag.

„Dann hebt alle die Hand hoch, wer für den Vorschlag ist.“ sagte Neia und alle hoben ihre Hände hoch. „Dann ist es einstimmig entschieden. Gildenmeister Ma Shi, könnt ihr die Organisation übernehmen?“ fragte Neia freundlich und Ma Shi seufzte nur schwer.

„Lässt sich ja leider nicht vermeiden… aber ich werde Zeit benötigen.“ sagte Ma Shi. „Damit werden wir kein Problem haben. Solange gehen wir uns alle aus dem Weg und treffen uns dann an dem Ort, wo die Duelle stattfinden werden.“ sagte Sina und jeder war ebenso einverstanden.

„Lady Sina, das war doch von Anfang euer Plan gewesen oder?“ behauptet Ma Shi und Sina grinste nur böse.

„Keine Ahnung wovon ihr sprecht.“

Kapitel 96

Ich bin wiedergeboren und meine Reise zurück nach Fanfoss?

Einige Zeit ist vergangen und General Lion ist von der Front zurückgekehrt. „Ich habe die Männer soweit trainiert, dass sie auch ohne mich Entscheidungen treffen können. Ich habe dabei auch berücksichtigt sollten sie auf einmal angegriffen werden, was sie dann zu tun haben, aber ansonsten habe ich das Land Tuzato auf dem neuesten Stand unserer Angriffspläne korrigieren lassen.

Die Monster, die ihr uns geschickt habt, leisten tolle Arbeit und die nächsten Monster werden demnächst ebenso freigelassen. Die Ritter und Abenteurer sind ziemlich mit ihnen beschäftigt, dabei konnten wir unsere Daten über die Kämpfe der Ritter sammeln und nun ja… unsere Soldaten sind immer noch besser als diese Ritter, aber einige waren in der Lage zu zaubern, dass müsste man berücksichtigen.

Ich war so frei und habe diese Information meinen Kollegen aus Efrana weitergereicht, dafür haben wir ebenso Information bekommen, die mir unbekannt waren. Im Grunde würden wir eher gegen eine Armee von Magier kämpfen, daher habe ich unseren Forschern erklärt, dass sie eventuell was gegen Magie entwickeln sollen.“ berichtet Lion.

„Können wir ein Krieg gegen sie gewinnen?“ fragt Kaiserin Emilia und Lion grübelt. „Wenn ich ehrlich bin, nein und das wissen die von Tuzato auch. Nicht mit dem Rest was wir als Armee bezeichnen, daher war es ein kluger Schachzug von Kanzlerin Sina das Königreich Efrana in unsere Pläne einzuweihen. Mit einer vollständigen Armee hat Tuzato dann doch nichts zu lachen, wobei der König… nicht dazu neigt, wirklich einen Krieg zu starten.“ antwortet Lion.

„Es ist wie es ist, aber Tuzato wird dieses Jahrhundert nicht ihre Ziele erreichen können. Aber das macht es umso gefährlicher wenn sie neue Taktiken entwickeln werden.“ kommentiert Sina.

„Nun, wir werden aufmerksam bleiben. Ich frage mich nur, wann sie uns die Beweise schicken werden. Ich hätte zu gern diesen Georg kennengelernt.“ meint Lion.

„Er euch aber vermutlich weniger, nachdem ich durchblicken ließ, dass unser General nur auf den Befehl wartet, in Tuzato einzumarschieren.“ grinst Sina.

„Nun nehmt ihr mir meinen Spaß weg…“ ist Lion ein bisschen traurig, während Emilia den Kopf schüttelt.

„Nachdem alles geklärt ist, werde ich nun verkünden, dass ich morgen mit Sherry abreisen werde. Meine Arbeit ist weitgehend erledigt und können von euch beiden übernommen werden.“ lässt Sina die Bombe platzen.

„Ist das schon soweit? Ich hätte gerne noch ein paar Runden mit euch Schach gespielt.“ sagt Lion und bekam von Sina ein Schachspiel überreicht.

„Das schenke ich euch. Ihr kennt die Grundregeln und hier lässt sich bestimmt noch jemanden finden, der ebenso daran Interesse hat.“ tröstet Sina den General.

„Ich werde für euch eine Kutsche vorbereiten lassen, dass ihr schnell wieder in eurem Heim ankommen werdet. Aber… ich kann euch wohl nicht überreden dauerhaft hier zu bleiben oder?“ fragt Emilia traurig und Sina schüttelt den Kopf.

„Nein, ich muss noch andere… Aufgaben lösen. Die Abenteurer haben mir wieder ein paar aufgedrückt und nun muss ich das mehr oder weniger ausbügeln, aber was soll’s, ohne mich geht ja die Welt scheinbar unter.“ rollt Sina ihre Augen.

Am nächsten Morgen war es soweit. Sherry packte ihre Sachen und freute sich über das Werkzeug zum Ausnehmen von Monstern. Sie trägt immer noch den Kimono und… findet den Gedanken traurig, dass sie nun nicht mehr mit Sina das Bett teilt, sie hat sich wirklich daran gewöhnt, nicht mehr alleine zu schlafen. Von Emilia bekam sie Dokumente, dass ihr Adelstitel berechtigt ist und sie überall, wo Sherry es möchte, sich ein Stück Land aneignen kann.

In der Nacht haben Sina und Lion trotzdem nochmal Schach gespielt und Lion scheint eher ein aggressiver Spieler zu sein als Ma Shi, der mehr in der Defensive spielt. Trotzdem hatte beide ihren Spaß gehabt.

Nun waren Sina und Sherry vor der Kutsche und verabschieden sich von Emilia und Lion. „Ich… kann dir… euch nicht genug danken, dass ihr mir geholfen habt. Der… Neuanfang hat sich als richtig erwiesen.“ lächelt Emilia traurig.

„Ich werde nicht so einfach aus dem Leben verschwinden. Ihr habt General Lion an der Seite, der euch ebenso gut beraten kann. Es ist aber einfach an der Zeit, dass ich meinem Leben wieder nachgehe und ihr euer.“ lächelt Sina.

Sherry ist scheinbar ein bisschen emotionaler gebaut und umarmt ihre Freundin Emilia. Nun weinten beide beim Abschied. „Du kannst mich jederzeit besuchen kommen Sherry, das Kaiserreich steht dir jederzeit zur Verfügung.“ grinst Emilia ihre Freundin an und Sherry nickte nur.

„Ich gebe mein bestes dich zu besuchen.“ tränt Sherry. „Pass auf dich auf und wenn du Hilfe brauchst, halte dich nicht zurück und schicke jemanden, ich werde so schnell wie möglich kommen.“

„Danke…“ nickte Emilia.

„Nun, es ist Zeit, es sei denn du willst hier bleiben Sherry.“ versuchte Sina nun endlich zu gehen. „Du bist so ungeduldig, Sina…“ nörgelt Sherry, aber lässt von Emilia los.

„Haltet die Ohren steif ihr beiden, bis wir uns wiedersehen.“ verabschiedet sich Sina nun und stieg in die Kutsche. Sherry winkte dann Emilia und Lion zu und stieg ebenso in die Kutsche, die dann sofort losfuhr, der Kutscher kannte den Zielort.

„Schade das sie schon gehen. Sina hat unser Reich wirklich verändert. Natürlich möchte ich eure Leistung nicht schmälern Kaiserin Emilia.“ seufzt der General.

„Kann man nichts ändern, ich wusste es von Anfang an, das Sina nicht auf Dauer bleiben wird, aber ohne ihre Hilfe wäre es vermutlich immer noch ein Chaos hier… Wurde meine Bitte umgesetzt?“ fragte Emilia.

„Alles erledigt. Sobald Sina in ihre Villa kommt, wird sie eine Überraschung erleben. Hoffentlich weißt sie es zu würden, dass für die neueste Technologie der Übertragungszauber bei ihr eingebaut haben. Somit können wir sie und umgekehrt jederzeit sofort erreichen.“ grinst Leonardo, als er eines Abend von der Kaiserin aufgesucht wurde, ob er eine Idee hätte, wie man mit Sina dauerhaft in Kontakt bleiben könnte.

„Das war ein Abenteuer gewesen… und wir haben neue Freunde kennengelernt.“ murmelt Sherry und Sina stimmte ihr zu.

„Aber leider wartet schon zuhause die nächste Arbeit auf mich…“ stöhnte Sina und Sherry schaut Sina verwundert an, bis Sina einfiel, dass sie Sherry noch nichts von der Beförderung erzählt hat.

„Ich wurde vor einigen Tagen zur SSS-Liga befördert und nun kommen alle Abenteurer nach Fanfoss um über bestimmte Themen zu sprechen… Mir tut schon der Gedanke weh, dass die anderen sechs zu keiner Entscheidung gekommen sind…“ nörgelt Sina.

„Eh? Warum sagst du das nicht früher, dann hätten wir doch eine Feier machen können!“ schimpfte Sherry.

„Können wir auch zuhause machen, ich brauch jetzt einfach eine Pause…“ und Sina schlief auf ihren Sitz ein. Sherry staunte, das Sina einfach so einschläft und setzte sich neben Sina, damit sie sich auf Sherry anlehnen kann.

„Scheinbar hat es dich doch ziemlich ausgelaugt als es den Anschein hatte und wolltest nur noch entkommen. Ich bin froh, dass ich deine Seite sehen darf als Freundin.“ dachte Sherry lächelnd und ignoriert ihr heftiges Herzklopfen.

Am Abend wurde Sina wach und wunderte sich, dass Sherry neben ihr saß und ebenso schläft. „Hmm, deswegen hatte ich es so weich. Manchmal ist Sherry wirklich ein Goldschätzchen.“ streichelt Sina Sherry ein Haar aus dem Gesicht.

Sina ließ sich das Abenteuer durch ihren Kopf gehen und fragt sich, ob sie alles bisher richtig gemacht haben. Sie dürfte nun eine der mächtigsten Personen auf Alliancia sein. Aber hat ihr Wort Gewicht, wenn die Dämonen auf der Bildfläche erscheinen?

„Ich wünschte, ich wäre nur eine einfache Person…“ murmelt Sina und Sherry wurde wach. Sie rieb sich ihre Augen und ihr Gesicht war vor Sinas.

„Na Prinzessin, ihr scheint ebenso müde gewesen sein.“ grinst Sina.

„Eh..? Huch?!“ und Sherry konnte sich wieder erinnern, was sie getan hat. Dummerweise kann sie nirgends flüchten. Sina legte ihren Kopf auf der Schulter von Sherry.

„Sag… was denkst du eigentlich von Dämonen?“ fragte Sina geradeheraus. Sherry wusste mit der Frage nichts anzufangen und grübelte.

„Hmm… Ehrlich gesagt, habe ich keine Meinung dazu. Ich weiß das wir immer Kriege mit ihnen geführt haben, dessen Gründe ich nicht kenne, aber sie sind doch auf ihrem Kontinent eingesperrt? Wie kommst du auf die Frage?“ wundert Sherry sich.

„Nun, ich habe erfahren, dass es Dämonen gab, die mit den beschworenen Helden zusammengearbeitet haben um eine Götterbestie zu töten. Nachdem Kampf ist dieser Dämon aber nie wieder gesehen worden und wurde scheinbar auch nicht mehr in den Kriegen gesehen.“ erzählt Sina.

„ … Ich verstehe… Du glaubst, dass noch Dämonen auf der Welt leben, bevor die Kuppel gezaubert worden ist?“

„Es ist nicht auszuschließen. Bei unserem Glück würde es mich nicht wundern wenn wir auf diese Dämonen treffen. Sag Sherry, wollen wir uns einen Gruppennamen gönnen?“

„Du hoffst doch auf diese Dämonen… Nun, ein Gruppennamen? Was denkst du über „Die Pechbringer? Ich verursache das Pech und du sorgst für das Pech.“

„Hmm, das hat tatsächlich was. Egal wo wir aufgetreten sind, es endet nur in einem Chaos.“ grinst Sina auf der Schulter von Sherry.

Sherry legte ihren Kopf auf Sinas. „Das stimmt allerdings.“ und beide kicherten.

Mehrere Tage später kam die kaiserliche Kutsche in Fanfoss an und fuhr bis zur Villa von Sina. Dort angekommen verließen sie Damen die Kutsche und schickten sie wieder zurück. An der Haustür stand Suki die sie herzlich empfängt.

„Herrin Sina, Sherry, willkommen zurück.“ freut sich Suki. „Hmm riecht das gut, ich bin wirklich froh wieder in meinem Heim zu sein.“ freute sich Sina ebenso.

„Suki, ich habe soviel zu erzählen!“ umarmte Sherry Suki fröhlich. „Ich habe schon einiges gehört, dass ihr wieder die Geschicke eines Reiches geändert habt. Warum wartet ihr nicht, bis alle Damen anwesend sind? Mio und Tio sind noch am arbeiten und Prashi würde bestimmt ebenso gerne eure Geschichten hören.“ schlägt Suki vor. „Hmm tragt ihr etwa das Kimono der Herrin?“

„Ah… am besten ich erzähle das ebenso in der Geschichte.“ murmelt Sherry mit roten Wangen und Suki hob nur eine Augenbraue hoch.

„Es ist wirklich viel passiert, das könnte vermutlich ein langer Abend werden, aber ich gehe jetzt erstmal in mein Zimmer und schmeiß mich ins Bett, danach zieh ich wieder vernünftige Klamotten an.“ erklärt Sina müde und Sherry musste Sina zustimmen.

„Dann werde ich für den Abend vorsorgen.“ nickte Suki. „Ah bevor ich es vergesse, aber die Abenteuergilde ist komplett wieder aufgebaut und sie sind wieder alle umgezogen. Sie haben Gärtner geschickt, damit euer Garten wieder im vorigen Zustand ist.“

„Ah… stimmt ja, da war ja was. Gut gemacht.“ lobte Sina.

Am Abend trafen sich alle Damen. Sina war wieder in ihrem Kimono und Sherry ebenso, was Tio, Mio, Mel und Prashi erstaunte. Suki hat die anderen vorgewarnt, aber sie haben ihr nicht geglaubt, das Sherry ebenso ein Kimono trägt.

Auf jeden Fall berichten Sina und Sherry abwechselnd ihre Geschichten wie Sherry entführt wurde, Sina das Militär und die Hydra besiegte und den Psychopath Leonardo aus dem Fenster geworfen hat und Sherry gerettet haben.

Prashi fiel auf, wenn Sina ihre Geschichte erzählte, das Sherry sich komplett anders verhält, zumal sie in Sinas Nähe immer rot im Gesicht wurde.

Die weiteren Geschichten waren wie Sina zur Reichskanzlerin ernannt wurde und die komplette Regierung umstrukturiert hat sowie die Intrige aus Tuzato. Ihre Beförderung zum SSS-Abenteurer blieb ebenso nicht unerwähnt und alle gratulierten Sina.

„Ah, das habe ich verdrängt Herrin, aber eine… Gruppe von Technikern waren vor ein paar Tagen hier und haben in eurem Keller das modernste Übertragungszauber eingebaut. Damit könnt ihr binnen Sekunden mit Kaiserin Emilia sprechen.“ berichtet Suki und Sina stöhnte laut auf.

„Sina und ich haben nun auch einen Namen für unsere Gruppe. Ab sofort nennen wir uns „Die Pechbringer“.“ erzählt Sherry freudig und die Zwillinge jubelten. Prashi sagte dazu nichts, dazu war zu viel Ironie und Sarkasmus im Namen drin, wenn man Sina und Sherry kannte.

„Meine Damen, ich muss mal kurz mit Sherry alleine sprechen, aber keine Sorge Sina, ich werde sie wohlbehalten wieder zurückbringen.“ zwinkert Prashi und zog Sherry mit einer Hand zu ihrem Zimmer.

„Was ist los Prashi?“ wundert Sherry sich. „Das sollte ich dich fragen. Ich kenne dich lange genug um zu wissen, dass irgendwas vorgefallen ist. Darf ich wissen, was passiert ist?“ kam Prashi zum Punkt.

„Hmm eigentlich nichts?“

„Sicher? Du kannst es mir ruhig anvertrauen.“

„Nun… in letzter Zeit habe ich solche Herzschmerzen und es klopft wie wild. Ich hoffe das es nichts ernstes ist?!“

„ … Wann hast du dieses Herzklopfen?“

„Immer wenn ich in der Nähe von Sina bin.“

„Bei der Göttin…“ stöhnte Prashi.

„Was? Weißt du was ich habe?!“ fragte Sherry ängstlich.

„Ja… du bist in Sina verliebt.“ schüttelt Prashi ihren Kopf und Sherry klappte nur der Mund auf.

„Du warst noch nie verliebt gewesen oder?“ tröstet Prashi die ahnungslose Sherry.

„Nein… aber… wieso Sina?“ wundert sich Sherry.

„Wenn ich darauf tippen darf könnte es sein, dass sie die erste Person ist, die deine Probleme anerkannt hat, dich einmal aus der Spielhölle gerettet hat, dich mehrmals vor Monstern gerettet hat, das dürften der Lichkönig und Camilla sein und anschließend die Geschichte von eben. Da kann es schon passieren das sich die Prinzessin in ihren Helden verliebt.“ rät Prashi, die der Wahrheit ziemlich nahe war.

„Aber… was soll ich denn nun machen?“ fragt Sherry ahnungslos.

„Sherry, das kann ich dir leider nicht sagen, aber du suchst jetzt schon heimlich die Nähe von Sina oder? Sonst wüsste ich nicht, warum du nun auch ein Kimono trägst. Ist denn noch was passiert?“ hakt Prashi nach.

„Nun… wir haben uns immer ein Bett geteilt, während wir in der Burg waren…“ murmelt Sherry.

„Ah… und… Sina hat noch nichts gemerkt?“ überlegt Prashi.

„Ich weiß es nicht, aber so scharfsinnig wie sie ist, dürfte es mich nicht wundern, dass sie mein… Verhalten in letzter Zeit ebenso komisch finden wird.“

„Ich sage es offen, aber ich weiß nicht ob Sina das Konzept der Liebe kennt oder versteht. Sie wirkt ziemlich klug und weiß auch vieles, aber Liebe ist nochmal eine Welt für sich.“ warnt Prashi.

„ … Sie hat Gefühle, aber… sie wurden ziemlich kaputt gemacht während ihrer Kindheit.“ sagt Sherry und erzählt Prashi die Kindheit von Sina, die sie auf der Reise im Land der Toten gehört hat.

„Puh, scheinbar hat jeder eine Last im Leben. Das erklärt natürlich ihre brutale Vorgehensweise sowie ihr Verlangen nach Vertrauen.“ nickt Prashi.

„Wie meinst du.. Verlangen nach Vertrauen?“ wundert Sherry sich wieder.

„Sie macht die absurdesten Sachen um die Freunde zu beschützen, die ihr Vertrauen gewonnen haben sowie in deinem Fall. Niemand legt sich mit einer Armee an nur um eine Person zu retten, ist bisher noch nie in der Geschichte vorgekommen. Ich glaube, am meisten macht Sina Angst, wenn man das Vertrauen missbraucht oder einfach wegwirft. Daran dürfe das Training schuld sein.“ erklärt Prashi.

„Und was soll ich nun machen? Mir tut es jetzt schon weh, wieder in meinem eigenen Bett zu schlafen. Ich habe mich wirklich daran gewöhnt mit Sina zu schlafen.“

„Hat Sina irgendwas erzählt, wie ihr Partner sein soll?“ seufzt Prashi.

„Nun… ihr ist das Geschlecht ziemlich egal, es soll nur stärker sein als Sina.“

„Viel Glück beim besiegen von Sina…“

„Eh?!“

Kapitel 95

Ich bin wiedergeboren und werde zur höchste Stufe befördert?

Am nächsten Tag suchte Sina das Gildenhaus in der Hauptstadt auf. Sie war sehr lange nicht in der Stadt gewesen und war über die Veränderungen erstaunt. Überall waren die Bewohner selbstbewusster und scheinen keine Angst zu haben, wenn Stadtwachen ihre Runden drehten.

Sina betrat nun das Gildenhaus und es war gefüllt mit Mitarbeitern des Hauses sowie Abenteurer. Wenn Sina daran denkt, wie es beim ersten Mal hier war, ist das eine sehr positive Entwicklung. Ihre Kleidung hat sie bisher immer noch nicht gewechselt und läuft in der Militäruniform. Sina hat sich eine Sonnenbrille zugelegt und lutscht einen Lollipop.

Die Frau, die Sina als erstes kennengelernt hat arbeitete an der selben Stelle und besuchte sie. „Tach, scheinbar ist hier viel los.“ grüßte Sina die Dame.

„Erm, das ist richtig. Wie kann ich ihnen helfen?“ fragte die Dame nervös und ein großes Gemurmel fand statt, als alle nun Sina sahen, die an der Rezeption stand.

„Gildenmeister Asiona wünschte mich zu sprechen. Meine Arbeit als Kanzlerin hat mich ein bisschen beansprucht, aber nun habe ich Zeit.“ erklärt Sina.

„Wartet, ihr seid die Reichskanzlerin Sina?!“ ruft die Dame erstaunt und Sina nickte. Abenteurer sind es nicht gewohnt, dass so hohe Persönlichkeiten selber vor Ort kommen, auch wenn es selber Abenteurer sind.

„Das ist richtig, nun wollt ihr mich zu ihm bringen?“ half Sina die Dame auf die Sprünge. „Ich werde es schon machen.“ sprach eine Stimme hinter Sina. Sie drehte sich um und sah Marcel.

„Ah der Feigling. Das du noch hier arbeitest grenzt ja an ein Wunder.“ gab Sina ihre Meinung kund und Marcel knirschte mit den Zähnen.

„Nicht jeder hat die Stärke wie ihr Kanzlerin Sina. Es mag beschämend sein, welche Entscheidungen ich getroffen habe, aber ich habe bis zum letzten Moment hier ausgeharrt!“ wehrte sich Marcel.

„Oh wie schön, möchtest du nun dafür einen Orden?“ provoziert Sina den Stellvertreter. Marcel hatte was auf der Zunge, aber er schluckte dies, weil er nicht weiß, wie Sina darauf reagieren wird.

„Nein… Ich bringe euch zum Gildenmeister, wenn ihr mir bitte folgen würdet?“ ging Marcel ohne abzuwarten, ob Sina ihm folgte.

„Ich habe gehört das die Kerker im Militärgefängnis ziemlich düster sind, zumindest meinen meine Folterer dies.“ sagte Sina es nebenher und Marcel musste auf einmal anfangen zu schwitzen.

Es dauerte nicht lange und Marcel sowie Sina waren nun im Büro vom Gildenmeister Asiona. Ein älterer Mann mit mehreren Narben am Gesicht.

„Hoffentlich stammen sie nicht von unserer Gastfreundschaft?“ deutet Sina auf die Narben an, aber Asiona schüttelt lächelnd den Kopf.

„Mitnichten Kanzlerin Sina, die habe ich durch ein Monster bekommen. Dummerweise war es ein spezielles Monster gewesen, weil die Heilung dieser Narben damals nicht heilen konnten. Ob es heute anders wäre, weißt ich natürlich nicht. Wenn ich mich vorstellen darf, ich bin Gildenmeister Asiona und bin euch zutiefst dankbar, dass ihr mich und meine Kollegen, aber auch die anderen Abenteurer freigelassen habt.“ verbeugte sich Asiona vor Sina.

„ … Keine Ursache, es war immerhin ein Auftrag der anderen Gildenmeister gewesen, weil euer Stellvertreter sowie die anderen sich geweigert haben, mitzuhelfen. Aber Marcel zeigte Einsicht, nachdem ich ihm den Ernst der Situation geschildert habe.“ antwortet Sina.

„Hätte ich das nicht getan, wäre ich nicht mehr am Leben…“ murmelt Marcel, aber Asiona und Sina ignorieren ihn.

„Ihr dürft nicht zu hart zu ihm sein. Es war nie einfach gewesen mit dem Militär zu arbeiten, vor allem als Leonardo noch gelebt hat. Nun hat sich aber was geändert dank euch und Kaiserin Emilia. Das Militär ist geradezu versessen darauf mit uns zusammenzuarbeiten und das begrüße ich. Dadurch können beide Seite miteinander was lernen und fördert die Bindung.“ nickte Asiona.

„Das Militär hat auch keine andere Wahl nachdem ich es besiegt hatte. Jeder macht sich fast in der Hose wenn ich nach irgendjemanden rufe. Aber irgendwie betrachten sie mich auch als eine Heilige, keine Ahnung was in ihren Köpfen vorgeht…“ schüttelt Sina den Kopf.

„Nun, ich kenne die Umstände nicht, wie ihr eure Arbeit erledigt, aber ihr hättet meine Unterstützung weiterhin. Marcel, du kannst nun gehen, ich will mit Kanzlerin Sina alleine sprechen.“ entlässt Asiona den Stellvertreter. Er verbeugte sich und verlässt den Raum.

„Wenn der Gildenmeister wird, habe ich ernsthafte Bedenken für die Zukunft dieses Hauses, sowie die anderen im Kaiserreich.“ kommt Sina zum Punkt.

„*seufz* Nun, als Stellvertreter wird man nicht automatisch zum Gildenmeister. Das System ist ein bisschen komplexer, aber macht euch keine Sorge, ich mache mir schon darüber Gedanken. Ich wollte was anderes mit euch besprechen. Wenn ihr eben Platz nehmen würdet?“ bot Asiona die Sessel an. Sina nahm Platz und wartet gespannt, was als nächstes kommt.

Der Gildenmeister holte einen Übertragungszauber heraus und aktivierte ihn. Auf einmal sah Sina viele Männer und Frauen unterschiedlicher Rassen. Sie sah auch Ma Shi mit Keya sowie Ascal auf einem Bild.

„Das sind alle Gildenmeister auf Alliancia. Wir haben uns versammelt, um eine wichtige Mitteilung zu verkünden.“ begann Asiona.

„Lady Sina, Reichskanzlerin Sina oder einfach nur Sina die Verteidigerin. Ihr habt in kurzer Zeit viele Veränderungen auf unserem Kontinent umgesetzt. Nicht nur habt ihr eine Armee der Untoten und dessen Anführer besiegt, ihr habt die Königskinder beschützt und einen Putsch verhindert.

Dank der schnellen Reaktion der anderen Gildenmeister wurdet ihr auf diese Mission geschickt und setzt das Unmögliche um. Nicht nur findet ihr heraus, dass wir verschwunden sind, sondern habt uns ebenso gerettet. Aber es geht noch weiter. Mit eurer Aktion habt ihr den kommenden Krieg gegen das Königreich Efrana verhindert und sogar das schlechte Verhältnis zwischen dem Militär und den Abenteurern bereinigt.

Ihr seid eine Berühmtheit geworden wie sie Helden alle Jahrhunderte vielleicht erreichen. Mit einer Stärke und Weisheit, aber auch… eine sehr brutale Einstellung habt ihre euren Willen stets umgesetzt und setzt euch für die Leute ein, dessen Vertrauen ihr in ihnen habt.

Euer Auftrag ist damit offiziell beendet und als Belohnung sollt ihr direkt in den SSS-Rang befördert werdet. Wir haben uns versammelt um ein neues SSS-Mitglied zu begrüßen.“ und alle Gildenmeister klatschten.

Sina hat damit nicht gerechnet und auch nicht mehr an die Belohnung gedacht, bei der Arbeit die sie in der letzten Zeit machen musste. Sie wurde rot und bedankte sich.

„Lass mich euch erklären, welche Änderungen auf euch zukommen. Ihr dürft nun SSS-Aufträge annehmen sowie alle Dungeons auf der Welt betreten, habt die gleichen Machtbefugnisse wie wir Gildenmeister.“ erklärte Asiona.

„Davon höre ich aber zum ersten Mal, dass die SSS-Abenteurer die gleichen Machtbefugnisse haben.“ sagte Sina.

„Wir hängen es auch nicht unbedingt an die große Glocke, zumal nur die wenigsten diese Macht eingesetzt haben. Die meisten von uns sind selber Abenteurer gewesen, die anderen Mitarbeiter des Gildenhauses.

Am wichtigen ist aber diese folgende Information. Die restlichen SSS-Abenteurer haben sich endlich mal wieder alle gemeldet und werden nach Fanfoss geschickt. Dort wirst du mit ihnen über die Zukunft der Abenteurer bestimmen.

Diese… Herrschaften waren bisher immer zu sechs gewesen und haben die… wichtigsten Entscheidungen auf Eis gelegt, weil sie zu keinem richtigen Nenner gekommen sind. Wenn es zu eine Abstimmung kam, waren sie zu 99 Prozent immer drei für Ja und drei für Nein. Das ändert aber nun mit euch und sie werden gezwungen sein, ihre Entscheidung zu treffen.“ erklärt Asiona.

„Sind das irgendwelche Knallköpfe oder ist ihnen das Gehirn auf der Strecke geblieben? Ihr wollt mir ernsthaft sagen, dass die Entwicklung aller Abenteurer wegen ihnen mehr oder weniger zum Stillstand kam? Sagt den Spinnern, dass sie wieder gehen können, es wird doch darauf hinaus laufen, wie ich mich am Ende entscheide!“ ätze Sina wütend.

„Ich kann es nicht abstreiten, aber es sind nun mal die Regeln der ersten Gildenmeister und den stärksten Abenteurern. Mir selbst tut es leid, dass ihr wieder Probleme lösen müsst, aber wir brauchten jemanden, der wirklich diese Bedingungen erfüllen konnte und das seid nun mal ihr.“ versuchte Asiona Sina zu beruhigen.

„Himmel und ich dachte, ich kann endlich die Götterbestien jagen gehen, aber nein…“ seufzte Sina und einige Gildenmeister rissen ihre Augen auf, als sie die Pläne von Sina hörten.

„Ihr wollt euch mit ihnen anlegen? Warum?“ fragte eine Gildenmeisterin auf dem dem Übertragungsbild.

„Weil sie bekannt für ihre Stärke sind und ich auf der Suche nach starken Monstern bin. Soweit ich mitbekommen habe, fangen einige wieder an Probleme zu machen oder?“ erklärt Sina.

„Das ist richtig, aber nicht auf Alliancia, sondern auf den anderen Kontinenten. Nun, wir können euch das nicht verbieten, unter anderem gibt es auch einige Aufträge zu ihnen, aber… bisher hat sich niemand wirklich mit ihnen angelegt, nachdem einer der Götterbestien fast unseren Kontinent zerstört hat.“ sagte ein anderer Gildenmeister.

„Welches Element war es eigentlich und wer hat es besiegt?“ fragte Sina nun interessiert. Sie hat schon mal von der Geschichte gehört, aber damals nicht weiter nachgehakt.

„Wenn meine Erinnerung mich nicht trügt war das Element Schatten sein stärkstes Attribut und wurde von der damaligen beschworenen Heldin und ihrem Begleiter besiegt. Zumindest die offizielle Version. Die… inoffizielle Geschichte war eher, dass ein weiblicher Dämon gegen die Götterbestie gekämpft hat als Dank. Die Heldin hat auf ihrer Reise im Krieg gegen die Dämonen einen Dämon gerettet und na ja, die damaligen Entscheidungsträger wollten um jeden Preis verhindern das diese Informationen publik wurde, aber das ist eine Geschichte vor Jahrtausenden.“ berichtet Keya.

„Ein beschwörender Held und ein Dämon haben miteinander statt gegeneinander gekämpft?! Weiß man denn, wie die Dämonin hieß?“ hakte Sina nach, die zum ersten Mal hört, dass es so ein starker Dämon existiert.

„Bedaure, aber das wurde leider nicht berichtet. Sie wurde nur als eine wunderschöne Frau beschrieben mit den größten Fledermausflügeln, die man je gesehen hat und die Heldin meinte, dass sie stärker sei als der Dämonenkönig und von Glück reden konnten, dass sie sich nicht im Krieg beteiligte.“ erklärt Ascal nun.

„Wir haben so einen starken Dämon bei uns gehabt? Wieso höre ich davon zum ersten Mal?“ dachte Sina fieberhaft.

„Weiß man was aus diesem Dämon wurde? Sie scheint ja nicht wirklich Aggressiv zu sein wie die anderen Dämonen.“ meint Sina.

„Auch hier können wir nicht weiterhelfen. Man hat scheinbar versucht mehr über diesen Dämon zu erfahren aber nach dem Kampf gegen der Götterbestie war sie verschwunden und wurde auch nicht mehr gesehen.“ sagt Asiona.

„Ich wette mit euch, wenn ich mit Sherry unterwegs sein werde, treffe ich diesen Dämon und mache sie zu meine Freundin. Hrhr.“ rieb sich Sina die Hände grinsend. Die Gildenmeister trauten ihr das sogar zu.

„Wir würden euch empfehlen, demnächst nach Fanfoss zurückzukehren und hoffen auf längst fällige Entscheidungen… Wenn ich euch raten dürfte, aber… akzeptiert wie die anderen SSS-Abenteurer sind. Sie haben alle ihre Persönlichkeiten, aber sie sind nicht ohne Grund in diesen Rang gekommen. Ihr Stärke sind von allen akzeptiert worden.“ rät Asiona.

„Ich hatte es sowieso vor gehabt, nachdem ich Tuzato genug unter Druck gesetzt habe.“ stimmte Sina die Empfehlung zu.

„Wie meint ihr das mit Tuzato?“ fragte Ma Shi nun auf einmal und Sina überlegte. „Folgendes…“ und Sina berichtet allen Gildenmeistern, was sie herausgefunden hat. Alle Gildenmeister reagierten geschockt, vor allem die in Tuzato ihre Häuser stehen hatten.

„Wenn.. das wirklich stimmt, was ihr herausgefunden habt, ist das die größte Intrige in der Geschichte.“ murmelt Keya.

„Und ihr seid euch dessen bewusst, was ihr mit eurer Aktion verursacht?“ fragte ein Gildenmeister.

„Keine Ahnung, aber so kann es nicht weitergehen. Ich habe meine Beweise und Bestätigung bekommen, dass es so stattfand und habe dies beendet. Diese… „Neutralität“ worauf sie pochen hat es nie wirklich gegeben. Die werden jetzt nun schwitzen dürfen und ihre Taktiken ändern, darauf wette ich.

Aber egal, sobald sie was komisches planen, werden sie angegriffen und ihr Land aufgeteilt, denn Kaiserin Emilia und König Karl-Horst wünschen sich nichts mehr als den Frieden momentan, da braucht man solche Kakerlaken nicht an der Backe.“ nickte Sina.

„Wieder eine radikale Lösung, aber scheinbar bewirken sie irgendetwas. Wir werden uns enthalten, sind aber über diese Information sehr dankbar. Wir werden dies berücksichtigen, wenn wir mit Tuzato irgendwelche… Vereinbarungen machen werden.“ dankt einer der Gildenmeister aus Tuzato.

„Dann beende ich die Übertragung. Meine Damen und Herren, danke dass ihr euch die Zeit genommen habt.“ verabschiedete Asiona sich von seinen Kollegen und beendet die Übertragung.

„Seit ich hier angekommen bin, überträgt man mir immer mehr Verantwortung, dabei wollte ich doch nur Abenteurer sein…“ murmelt Sina.

„Nun, scheinbar hat das Schicksal was anderes für euch geplant, aber ihr lässt euch ja nicht davon unterkriegen.“ tröstet Asiona sie.

„Ja ja, das Schicksal…“

Kapitel 94

Ich bin wiedergeboren und die Probleme der Geistlichen?

In einer geheimen Kammer im Reich Tuzato saßen mehrere ältere Männer und berieten sich. Am auffälligsten von den alten Männern war nur der in weiß gekleidete Papst Silvester.

„Meine Herren, ich verstehe eure Sorgen, aber wir dürfen jetzt nicht den Kopf verlieren. Betrachtet es als eine Prüfung der Göttin, dass das Kaiserreich Osnain… uns unter Druck setzt.“ beruhigt der Papst die Männer.

„Aber eure Heiligkeit, es ist noch nie zuvor passiert, dass eines der Nachbarländer uns so offen droht!“ sprach einer der Männer panisch.

„Ich bitte um Entschuldigung, aber was genau will das Kaiserreich von uns?“ fragte ein anderer Geistlicher.

„Sie wollen von uns eine Entschuldigung zum Mord des Kaisers Godelot haben, sowie die Köpfe der Verantwortlichen. Des weiteren wollen sie eine Entschädigung haben und eine Aufklärung, ob wir in der Vergangenheit die anderen Kaiser dazu angestachelt haben einen Krieg gegen Efrana zu führen. Und letztendlich soll unsere Heiligkeit Kaiserin Emilia anerkennen und um Vergebung für den Mord bitten.“ erklärt Erzbischof Georg.

„Das… ist eine Unverschämtheit! Seit wann fordern diese Kinder ausgerechnet was von uns?!“ schimpfte ein Geistlicher.

„Nun, der letzte Bericht lässt nichts gutes vermuten. Sie ließen unseren Botschafter verhaften und durchsuchten die Botschaft. Ich hoffe, dass der Mann seine Zunge hält, aber… mehr Sorgen macht mir die Reichskanzlerin, die dort ihr Amt ausübt.“ sagt Erzbischof Georg.

„Noch eine Frau?! Sind sie denn dort alle wahnsinnig geworden? Nur die Göttin kann die Entscheidungen treffen, wie können sie es wagen, andere Frauen ebenso das Entscheidungsrecht zu geben.“ erboste sich ein Geistlicher.

„Nun, vermutlich hätten wir weniger Probleme, wenn es nur die Kaiserin Emilia wäre. Sie ist jung und man könnte sie manipulieren. Aber dies endet mit der Reichskanzlerin.“ meint Erzbischof Georg.

„Könnt ihr mir mehr über diese Frau sagen? Ich kenne weder ihren Namen noch woher sie kommt.“ fragt nun Papst Silvester.

„Natürlich eure Heiligkeit. Reichskanzlerin ist die Abenteurerin Sina die Verteidigerin. Sie… hat mehrere große Rollen in der letzten Zeit gespielt, vor allem hat sie eine Armee der Untoten aufgehalten, die Armee des Königs besiegt ohne Einsatz von Waffen und dabei ist auch niemand gestorben und vor kurzem erst wurde die Armee des Kaiserreiches beinahe ausgelöscht.

Nicht nur ist sie Reichskanzlerin, sondern ist auch Trägerin von „Hope“, die sie vom König Karl-Horst übertragen bekam zusätzlich wurde sie in den Adel geschlagen. Sie genießt ebenso das Vertrauen der Abenteurer und ihr aktueller Rang ist S, wobei wir mitbekommen haben, dass sie demnächst auf SSS aufgestuft wird.

Sie ist im Besitz einer großen modernen Villa und lässt mehrere… Monster bei sich hausen, unter anderem Vampire und Geister.

Wir sind nicht in der Lage herauszufinden, woher sie kommt oder wie sie an ihre Stärke gelangt ist, aber… wir haben Zweifel, dass sie überhaupt ein Mensch ist, obwohl unsere Spione trotzdem bestätigen, dass sie ein Mensch sei.

Wenn ich meine Vermutung äußern darf, dürfte sie der Grund sein warum nun die Armee vor unserer Grenze nun… es sieht nach Übungen aus, aber manche ihre Aktivitäten landen auf unserem Land. Ich weiß nicht was ich davon halten soll, aber es ist nicht auszuschließen, dass sie auch darauf warten, uns tatsächlich anzugreifen.“ beendet Erzbischof Georg seinen Bericht.

Ein beklemmendes Schweigen war nun im Raum. Selbst der Papst staunte, dass jemand so gefährliches auf Alliancia rumläuft.

„Hmm… das gefällt mir nicht. Ich weiß leider aber auch nicht, was wir gegen diese Frau machen können, denn sie hat zwei Reiche hinter sich sowie die Abenteurer. Wenn wir offen gegen sie vorgehen, machen wir uns noch mehr Feinde und mein Gefühl sagt mir, wenn wir wirklich was gegen sie unternehmen, es nur zum scheitern verurteilt ist.“ streichelt Papst Silvester seinen Bart.

„Aber wenn wir nicht irgendwelche Antworten liefern, wird es zu einem Krieg kommen!“ rief einer der Geistlichen.

„Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte eure Heiligkeit.“ bietet Erzbischof Georg eine Idee an.

„Ihr dürft reden.“ nickt der Papst.

„Wir werden abstreiten, dass wir die Kriege bewusst provoziert haben, egal was sie für Beweise haben und müssen den Botschafter aufgeben und als Verräter abstempeln. Ich weiß das wir noch ein paar… Ungläubige im Kerker sitzen haben. So leid es mir tut, aber opfern wir ihre Leben für eine größere Sache und zwar die Neutralität. Aber ob ihr Kaiserin Emilia anerkennen wollt und euch sogar entschuldigt, dass müsst ihr selbst entscheiden.“ sagte der Erzbischof nüchtern seinen Plan.

„Ihr wollt unsere Leute opfern? Die Göttin hätte dies niemals verlangt!“ wand ein Geistlicher ein.

„Hmm… das ist zumindest vorerst eine brauchbare Lösung.“ grübelt der Papst laut, bis jemand an die Tür klopft.

Ein Ritter trat ein und salutierte. „Eure Heiligkeit. Ich bringe schlechte Nachrichten.“

„Berichtet!“ verlangte der Papst Silvester zu wissen.

„Die königliche Armee aus Efrana steht an der anderen Seite unserer Grenze und macht ebenso ihre Kriegsübungen wie das Kaiserreich. Der Botschafter aus Efrana gab zu erkennen, dass der König sauer ist, da wir angeblich Kanzler Thorgil bei dem Putsch mit Geldern unterstützt haben.“ erzählt der Ritter.

Alle Geistlichen sowie auch Erzbischof Georg und Papst Silvester wirkten fassungslos. „Bei der Göttin. Ich habe das Gespräch vergessen, was wohl in den letzten Tagen stattgefunden haben muss.“ erinnert sich der Erzbischof Georg.

„Hat der Botschafter noch was zu sagen gehabt?“ fragte ein Geistlicher.

„Er fordert eine Entschuldigung vom Papst höchstpersönlich sowie eine Aufklärung welche Rolle wir in den früheren Kriegen gespielt haben. Angeblich hätten sie Beweise gefunden, dass wir früher die Könige angestachelt haben gegen das Kaiserreich einen Krieg zu führen. Außerdem verlangt der König eine Entschädigung binnen zwei Wochen, sonst erklärt er uns den Krieg und wird das Kaiserreich ebenso bitten, in unser Land einzumarschieren.“ berichtet der Ritter weiter, aber er wurde selber ziemlich blass.

„Was… ist auf einmal los mit der Welt?“ stottert einer der Geistlichen.

„Ich würde gerne wissen, was der König und die Kaiserin besprochen haben und wie weit die Reichskanzlerin Sina in dieser Sache involviert ist. Vermutlich war sie es, die den König darauf Aufmerksam gemacht hat. Wenn nur eines der Länder uns bekriegen würde, könnten wir uns verteidigen, aber niemals gegen zwei.“ dachte der Erzbischof laut.

„Bei der Göttin, was haben wir getan, dass wir ihre Wut zu spüren bekommen? Haben wir nicht all die Jahrhunderte stets eure Wünsche umgesetzt?“ murmelt der Papst Silvester.

„Ich schlage vor, dass wir die… heiligen Krieger gegen diese Sina einsetzten.“ warf einer der Geistlichen seine Idee ein. „Wenn sie… nicht mehr unter uns weilt, können wir vielleicht das Ruder wieder an uns reißen.“

„Nein… wenn diese Frau wirklich so stark ist, schicke ich nur Lämmer in den Tod. Wir gehen vorerst auf die Forderungen der beiden Länder ein, auch wenn ich damit meine Vorgänger sowie die Nachfolger beschämen werde, aber wir dürfen uns nicht in einen Krieg ziehen lassen!“ befahl der Papst und die Geistlichen reagieren geschockt.

„Aber eure Heiligkeit…“ wollte einer der Geistlichen widersprechen.

„Bisher hat unsere Taktik immer funktioniert, aber nun ist es vorbei. Wir werden neue Taktiken entwickeln müssen, denn scheinbar sind in letzter Zeit zu viele Fehler gemacht worden und nun haben wir den geballten Zorn der Länder auf uns gerichtet. … Ist es möglich das wir diese Sina auf unsere Seite ziehen können?“ überlegte der Papst laut.

„Unwahrscheinlich, denn sie respektiert keine Autorität, aber… wir können ihr ja zumindest in der Zukunft eine Einladung aussprechen und sehen, was die Zukunft verspricht.“ gab Erzbischof Georg seine Idee kund.

„Wir haben schon schwierige Ungläubige bekehren können. Es ist alles nur eine Frage der… Überzeugung.“ streichelt der Papst Silvester seinen Bart.

Eine Woche später kam eine Delegation aus Tuzato und wurde Kaiserin Emilia vorgestellt, wobei auch Sina und Sherry anwesend waren.

„Mein Name ist Georg, ich bin Erzbischof und die rechte Hand von Papst Silvester. Ich spreche in seinen Namen.

Ich bedaure die Umstände, die eurem Vater zugestoßen sind und geben ihnen die Köpfe der Verräter, die mit dem Botschafter gegen den Willen der Göttin vorgegangen sind. Bedauerlicherweise wissen wir nichts zu den Vorwürfen, dass wir angeblich die Kriege manipuliert hätten und sind daher gezwungen, euren Wunsch zurückzuweisen.

Im Namen des Papst Silvester erkenne ich euch als Kaiserin an und wünsche euch den Segen der Göttin. Als… Entschädigung geben wir euch fünf Kisten Goldmünzen und hoffen, dass ihr uns verzeiht, dass wir die Verräter nicht frühzeitiger entdeckt haben.“ verbeugt sich Georg tief.

„So? Diese Männer sollen die Verräter sein? Zu dumm aber auch, dass ihr sie getötet habt, bevor sie befragt werden konnten. Es können auch irgendwelche Gefangene gewesen sein.“ ätze Reichskanzler Sina.

„Mit wem habe ich die Ehre zu sprechen?“ fragte Erzbischof Georg freundlich.

„Das ist meine Kanzlerin Sina, die unter anderem mein Reich sowie das Militär verwaltet und ich muss ihr Recht geben. Was bringen uns die Köpfe, wenn sie uns nichts sagen können?“ nahm Emilia Sina in Schutz.

„Ich entschuldige mich persönlich für die voreilige Aktion. Wir… sind es nicht gewohnt, dass man gewisse Dinge von uns fordert.“ verbeugte sich Georg wieder.

„Kann ich mir vorstellen, wenn man all die Zeit nur zwei Länder gegeneinander aufhetzt. Man wird faul und macht irgendwann Fehler und die decken wir immer mehr auf. Scheinbar klopft die Armee aus Efrana ebenso an eurer Tür, da dürfte der König den einen oder anderen Beweis gefunden haben, dass ihr eure Griffel im Spiel hattet.

Ich frage mich ernsthaft, warum wir nicht einfach bei euch einmarschieren und das alles beenden? Wir schlagen euch nieder und teilen das Land zwischen uns auf. Irgendwie finde ich die Idee ziemlich reizvoll.“ sagt Sina.

Erzbischof Georg schwitze nun im gesamten Gesicht. Er hatte sich das Gespräch anders vorgestellt, aber nachdem er Sina kennengelernt hatte, merkte er selbst, wie gefährlich diese Frau ist und er soll ihr noch eine Einladung aussprechen?

„Wir… suchen noch nach weiteren Verrätern. Wenn eure Behauptung stimmt, dürfte es eine spezielle Gruppe sein, die dies alles umsetzte. Ich… kann euch nur um mehr Zeit bitten.“ stottert Georg mit einer Lüge.

„Was meinst ihr Kaiserin Emilia? Sollen wir ihnen eine Gnadenfrist geben oder gleich einen Schlussstrich ziehen?“ fragte Sina nach.

„Hmm… ich gebe euch Zeit, aber ich will Ergebnisse sehen. Lebendige Ergebnisse, habe ich mich deutlich ausgedrückt?“ strahlte Emilia ihre kaiserliche Aura aus.

„Ich danke euch im Namen des Papstes sowie der Göttin, dass ihr uns die Zeit erlaubt.“ dankte der Erzbischof Georg.

„Aber lasst euch nicht allzu viel Zeit. Ich habe gehört, dass der General es kaum abwarten kann, bei euch einzumarschieren. Was mir gerade einfällt, aber ich habe einen Bericht bekommen, wo ihr in letzter Zeit mit Monstern zu kämpfen habt, die sich explosionsartig ausgebreitet haben?“ grinst Sina böse und Georg verstand ihren Hinweis.

„Ich danke für euer Mitgefühl, aber seid unbesorgt. Die Ritterorden kümmern sich schon um die Monster.“ schwitzte Erzbischof Georg weiter.

„Na dann, ihr dürft nun wieder verschwinden.“ warf Sina die Delegation aus dem Thronsaal raus.

Erzbischof Georg sowie seine Geistlichen verbeugten sich und hatten es eilig, den Thronsaal zu verlassen. „Warum habt ihr die Einladung nicht ausgesprochen?“ fragte einer der Geistlichen.

„Weil sie sehr feindlich auf uns eingestellt ist. Ich muss befürchten, dass sie sich nicht wirklich bekehren lässt. Vor allem… sie machte mir unheimliche Angst und das hatte ich schon lange nicht mehr erlebt…“ flüstert Georg.

„Und Emilia? Was denkst du?“ fragt Sina, nachdem die Damen wieder in Emilias Zimmer waren. Sherry trank einen Tee und Emilia grübelte.

„Du hattest recht, sie würden alles tun, um weiter Neutral zu bleiben. Das Gold ist eine nette Starthilfe, aber ob ich ihnen verzeihen kann? Da habe ich doch meine Zweifel zumal die Köpfe mich nicht wirklich überzeugt haben.“ meinte Emilia.

„Das sehe ich ebenso. Wenn Lion die Übungen mit den Offizieren durch ist, dass sie auch ohne seine Anweisung einen Angriff durchführen könnten, sollten wir ihn wieder hier in der Hauptstadt haben. Seine Meinung ist auch sehr willkommen und sollte dieser Schleimer Georg wiederkommen mit *hust* lebenden „Verrätern“ kann er ja auch seinen Kommentar dazu abgeben.

Es würde mich nicht wundern, wenn sie sich nun ein paar Geistliche schnappen und ihnen das eintrichtern, was wir hören wollen. Aber letztendlich müsst ihr entscheiden, ob wir einen Krieg wollen oder nicht. Das gleiche gilt auf für Efrana, wobei der König in dieser Hinsicht leider nicht so aggressiv agieren wird wie wir.“ sagt Sina.

„Wann gehst du eigentlich zu dem Gildenmeister?“ fragte Sherry. „Stimmt, ich werde ihn morgen aufsuchen und… langsam überlegen, ob ich wieder nach Hause gehe.“ kündigt Sina die nächsten Schritte an.

„Schon? Kannst… du nicht vielleicht noch ein bisschen länger bleiben?“ versucht Emilia Sina zu überreden, aber sie schüttelt nur den Kopf.

„Was heißt schon? Ich bin meines Erachtens schon viel zu lange hier. Mit Lion habt ihr den richtigen Mann an eurer Seite, denn er kann auch die unangenehmen Arbeiten übernehmen. Wenn es dann wirklich mal brennen sollte, schickt mir einfach einen Boten und dann kann ich immer noch meine Meinung dazu sagen. Mich dürstet es langsam wieder nach Abenteuern!“ nickte Sina.

„Sag mir einfach nur frühzeitig Bescheid, wann du gehst, damit ich mich ebenso vorbereiten kann.“ akzeptiert Emilia die Entscheidung traurig.

„Lasst den Kopf nicht hängen. Seitdem ihr Kaiserin geworden seid, habt ihr euch ebenso verändert. Ihr könnt nun bewusster Entscheidungen treffen und habt ja die meisten Arbeiten von mir abgenommen. Ich wüsste nicht, wobei ich noch helfen soll außer mit Tuzato.“ tröstet Sina.

„Genau Emilia, du bist viel selbstbewusster geworden. Ich werde dich zwar vermissen, aber im Herzen sind wir doch weiterhin in deiner Nähe.“ muntert Sherry Emilia auf.

„Danke… wirklich. Vielen Dank das ihr mir soweit geholfen habt.“ ist Emilia den Tränen nahe.

„Du schaffst das schon. Dein Vater selbst vertraute dir ja, dass du es schaffst.“ lächelt Sina.

Kapitel 93

Ich bin wiedergeboren und muss Diplomatie verwalten?

In den letzten Tagen sind folgende Ereignisse passiert. Der Botschafter wurde gebrochen und war sehr geständig gewesen. Tuzato hat wie Sina es behauptet hat, tatsächlich gewollt, das Leonardo einen Krieg führt und hat daher seine Unterstützung angeboten, was er dankbar annahm.

In der Botschaft selbst fand man weitere Giftflaschen, die Sina abnahm für… weitere Test. Aber wichtiger war, das man Schreiben fand, die dem Botschafter befahlen, dies umzusetzen. Dummerweise war der Autor klug genug gewesen und hat keine Hinweise hinterlassen, wer den Befehl gab.

„Ist egal, aber mit diesen Beweisen haben wir mehr als genug Gründe Tuzato in den Arsch zu treten.“ kommentierte Sina und General Lion stimmte ihr ebenso zu. Dieser hat inzwischen die Armee an die Front von Efrana nach Tuzato verlegt und diese üben nun fleißig, wie sie mehr oder weniger das Land angreifen würden.

Der Botschafter hat ebenso seine Nachricht an den Papst weitergeleitet und nun wartet man auf die Antwort von ihm. Die Spione berichteten, dass in deren Hauptstadt überall Panik herrscht, weil das Kaiserreich mit einem Krieg drohte.

„Es ist nur eine Frage der Zeit. Sie mögen vielleicht Meister der Manipulation sein, aber im Gegensatz zu uns oder Efrana haben sie über Krieg eigentlich kaum Erfahrung.“ nickte Sina zur Emilia.

Die anderen Befehle von Sina wurden größtenteils ebenso umgesetzt. Die Hydra ist weg und das Militärgebiet wurde aufgeräumt, in den Bunkern fand man die vermissten Wissenschaftler sowie General Morne, aber noch weitere Exemplare der Mechs und Monster.

„Hmm, lasst sie weiter entwickeln, aber die Monster… lasst sie frei in Tuzato.“ grinste Sina böse und dies wurde umgesetzt. Dabei wurde Sina aufgeklärt, dass die Wissenschaftler ein neues Metall entwickelt haben und gab den Befehl mehrere Werkzeuge herzustellen für Sherry.

„Bist du sicher?“ fragte Sherry, aber Sina nickte nur. „Aber sicher, statt das wir dein Werkzeug kaufen, besorgen wir einfach das Beste kostenlos!“

Sherry arbeitet nun öfters in der Gilde und nahm A-Aufträge an. Sie läuft immer noch im Kimono von Sina herum und erlangt den Ruf „Exotische Schönheit“, auch ansonsten ist sie sehr beliebt bei den Abenteurern, obwohl Sina vernommen hat, dass ihr Pech sich ebenso gemeldet hat.

„Es war schrecklich… ich wollte nur bestimmte Pflanzen sammeln. Auf einmal kam ein Ogerkönig und ich musste ihn alleine töten.“ weinte Sherry bei Sina aus.

„Du… falls du es nicht bemerkt hast, aber… Du bist stärker geworden. Den letzten Ogerkönig habe ich getötet.“ tröstet Sina Sherry und streichelt ihre Haare.

„Aber trotzdem…“

Die Kunde, dass die Gildenmeister wieder zurück sind, bereitete sich wie ein Lauffeuer aus und die Abenteurer kehrten ebenso zurück. Dadurch wurden die Banditenprobleme stark begrenzt und das Volk wurde sicherer.

„Ah, bevor ich’s vergesse, aber der Gildenmeister Asiona wünscht dich zu sprechen Sina. Wenn du demnächst mal Zeit hast, sollst du ihn aufsuchen.“ erinnert Sherry die Bitte des Gildenmeisters.

„Verstehe, werde ich machen, aber heute findet das Gespräch mit dem König statt. Du bist natürlich auch dabei.“ grinst Sina, aber Sherry wollte lieber woanders sein, wenn Sina „so“ grinste.

„Wie sind die Übungen mit Emilia?“ fragte Sina nach dem Stand der Dinge. „Sie macht sich. Am Anfang hatten wir unsere Probleme, bis wir ein Buch gefunden haben mit Tipps, die wir bei den Gesprächen einsetzen können und seitdem klappt es immer besser. Ich habe gehört, das Emilia nun selber einige Arbeiten von dir abgenommen hat Sina?“ berichtet Sherry.

„Ja, die Militärplanung sowie die Zusammenarbeit mit dem Volk sowie Abenteurer wollte sie unbedingt haben, womit ich kein Problem hatte. Nur… die unangenehmen Sachen soll ich weiter machen wie der Scheinkrieg gegen Tuzato und innere Sicherheit im Reich, aber ehrlich. Das kann Lion ebenso gut.“ rollt Sina ihre Augen.

„Falls du es nicht wusstest, aber du scheinst beliebter zu sein als Emilia, zumal durchgesickert ist, dass du angeblich das Militär besiegt hast. Nun, Emilia ist jünger als ich und muss sich erst den Ruf erwerben, aber ich bin da guter Dinge. Die Bewohner in der Stadt sind viel aufgeschlossener geworden und lachen sogar. Das war am Anfang, als wir ankamen, komplett anders gewesen.

Bisher hat es keiner laut ausgesprochen, aber sie sind alle dankbar dass Leonardo tot ist. Die Leute, von den Vermissten die… nicht überlebt haben, sind zwar sauer, dass Leonardo nicht vor Gericht gestellt wurde, aber akzeptieren, dass das Schicksal andere Pläne hatte. Ich habe übrigens Hassan wieder getroffen und es scheint ihm unheimlich leid zu tun, dass sein Freund mir nicht geholfen hat.“ berichtete Sherry, die mit dem Kopf auf dem Schoß von Sina lag.

„ … Sag, wie fühlen sich meine Beine an?“ hörte Sina den Bericht an und war… leicht verwundert, das Sherry weiter auf ihrem Schoß lag.

„Eh?! Entschuldigung!“ stand Sherry kerzengerade mit rotem Kopf. „Du kannst ruhig weiter liegen bleiben Sherry, ich hatte damit kein Problem.“ sagte Sina, aber Sherry schüttelt nur den Kopf.

„Ich habe mich vergessen.“ stürmte Sherry nun aus dem Zimmer raus. „Ich sollte mit Prashi mal sprechen… Sherry benimmt sich wirklich sehr komisch.“ schüttelt Sina den Kopf.

Am Abend war es soweit. Emilia hat sich als Kaiserin schick gemacht, während Sina und Sherry im Thronsaal auf ihren Plätzen saßen.

Man hat extra ein großes Übertragungsbild aufgebaut und nur die Damen können gesehen werden. „Sehe ich gut aus?“ fragt Emilia nervös. Sina rollt ihre Augen und Sherry nahm ihre Hände. „Natürlich! Ihr seht bezaubernd aus Emilia!“ muntert Sherry Emilia auf.

„Kaiserin Emilia, wir wären soweit.“ kam einer der Übertragungsmagier. Emilia setzte sich auf ihren Thron und nickte.

Der Zauber wurde aktiviert und man sah König Karl-Horst mit Prinzessin Themba sowie Ralph, Friedrich und Simon.

„Seid gegrüßt Kaiserin Emilia und… Sina?!“ wollte der König grüßen, aber vergaß sich, als er Sina sah.

„Abend, lang nicht gesehen.“ grüßt Sina ohne Etikette und Emilia fragte sich, warum sie überhaupt hier ist.

„Entschuldigung, ich habe mich vergessen. Man erwartet nicht unbedingt… ein bekanntes Gesicht zu sehen.“ entschuldigt sich der König.

„Seid unbesorgt, Sina… ist scheinbar eine sehr bekannte und starke Persönlichkeit. Im Grunde muss man sogar damit rechnen, dass sie ihre Finger im Spiel hat.“ schüttelt Emilia den Kopf.

„Wieso werde ich dargestellt, als wäre ich ein Bösewicht?!“ wehrte Sina sich und Sherry versuchte sie zu beruhigen.

„Naja, wenn man bedenkt was du in letzter Zeit alles getan hast, sei es nun gut oder böse, kommt man halt auf solche Gedanken.“ kommentiert Themba.

„Fällt mir Nervi ebenso in den Rücken. Wie siehst du das Ralph?“ ist Sina erbost. Themba´s Kopf wurde rot, als sie ihren Spitznamen wieder hörte und sah in den Augen von Emilia Mitleid.

„Ich… habe dazu keine Meinung Schwester Sina. Ich bin nur als Zuschauer hier.“ redet sich Ralph heraus.

„Ok gut, falls ihr euch das gerade alle fragt, aber ich wurde gegen meinen Willen zur Reichskanzlerin gemacht und unterstütze die Kleine dort. Die genaueren Umständen könnt ihr später fragen. Ich dachte nur, dass wir eher ein… diplomatisches Gespräch zweier Länder besprechen?“ brachte Sina es auf den Punkt. Nun wurde Emilia leicht rot und Themba hatte nun Mitleid in ihren Augen. Dann sahen beide sich an und haben unbewusst schon eine Allianz gegen Sina gebildet.

„Erm… ok. Ignorieren wir das einfach alles. Kaiserin Emilia, euer Botschafter hat mir… berichtet, dass ihr den Frieden wünscht?“ startet der König das offizielle Gespräch.

„Das ist richtig. Mein Vater ist verstorben und hat mir sein Amt anvertraut, aufgrund das der eigentliche Thronfolger unter gewissen Umständen ums Leben gekommen ist. Ich… möchte mich entschuldigen für die eventuellen Ereignisse die mein Bruder Leonardo verursacht hat und bitte um einen Neuanfang.“ nickte Emilia.

„Frieden ziehe ich immer vor. Ich komme am besten zum Punkt. Hätte Sina nicht bei mir aufgeräumt, wäre jemand auf meinem Platz gewesen, der den Krieg gewollt hätte und… ich würde sogar darauf wetten, dass es ebenso bei euch der Fall ist.“ König

„Das ist richtig. Auch hier hat… meine Kanzlerin ziemlich aufgeräumt und hilft mir nun den Scherbenhaufen, den sie verursacht hat, wieder aufzuräumen.“ beschuldigt Emilia ihre Kanzlerin.

„Tzz, seht doch selber zu wie ihr eure Probleme löst.“ schnalze Sina und Emilia korrigierte sich schnell. „Ich bin ihr natürlich dankbar für ihre Weisheit.“

„Hmm dürfte ich mich erkundigen, warum ihr eure… Armee gegen Tuzato aufgestellt habt und… Übungen veranstaltet?“ erkundigt sich der König.

„Dazu kann ich was sagen. Wir haben festgestellt dass die Theokratie bei der Ermordung von Kaiser Godelot mitgeholfen hat, zumal der Botschafter dies bestätigt hat sowie haben wir schriftliche Beweise gefunden. Nun arbeiten unsere Gelehrten sowie Bibliothekare die Geschichten ab um weitere Hinweise zu suchen, ob sie in der Vergangenheit ebenso tüchtig unser Reich dazu angestachelt haben Kriege gegen euer Land zu führen.“ erklärt Sina und der König machte große Augen, als Sina den Mord an dem Kaiser unverblümt aufklärt.

„Ehh… diese Information ist nicht unbedingt… wichtig zu erwähnen.“ murmelt Emilia, aber Sina schüttelt den Kopf.

„Nein, es ist sogar wichtig, dass der König den Ernst der Lage versteht. Wenn ich euch einen Rat geben darf, untersucht nochmal alle Aktivitäten die Thorgil hatte, vor allem mit dem Botschafter aus Tuzato. Wenn ihr was findet… würde ich euch vorschlagen, dass ihr einen Übungskrieg gegen Tuzato richtet, denn das gibt mir die Bestätigung, dass dieses Reich all die Jahrhunderte eure Länder immer wieder gegeneinander ausgespielt hat und dieses Spiel soll nun ein Ende haben.

Auch empfehle ich euch, untersucht die alten Geschichten in eurem Reich. Nicht immer hat das Kaiserreich zuerst den Krieg begonnen. Vermutlich werdet ihr nichts finden, aber wenn… doch, dann dürfte es ein riesiger Skandal werden, meint ihr nicht auch?“ sagte Sina es sehr ernst.

„Es… fällt mir schwer zu glauben, das Tuzato für das all verantwortlich ist, aber dennoch… scheint ihr euch sicher sein. Ich werde es überprüfen und euren Vorschlag überdenken.“ grübelt der König.

„Natürlich könnt ihr auch ein Schreiben aufsetzen und den Papst auffordern, dass er was dazu sagt, aber ich glaube, mit meiner Methode dürften sie wie kopflose Hühner herumrennen.“ grinst Sina böse.

„Zumindest hat Sina es geschafft meine Armee auf ihre Seite zu ziehen…“ schüttelt Emilia den Kopf.

„Also ich habe mich mit Lion ziemlich gut verstanden, ich versteh euer Problem nicht.“ dachte Sina laut.

„Ach nichts, selbst wenn ich es dir erklären würde, wäre es dir ja eh egal. Nun, ich freue mich, dass ihr euch ebenso für den Frieden einsetzt. Ich hoffe, dass die Spannungen, die bisher geherrscht haben sich damit nun in Luft auflösen und vielleicht können wir ja ein privates Treffen haben.“ lächelt Emilia.

„Oh ein privates Treffen, eine ausgezeichnete Idee. Ich bin froh das wir heute das Gespräch hatten. Das stimmt mich positiv für eine gute Zusammenarbeit und Zukunft unserer Völker.“ stimmte der König zu.

„Zumindest habe ich nun eine Leidensgenossin.“ murmelt Themba und Sina hob nur eine Augenbraue hoch, während Emilia Themba zustimmte.

„Du solltest deinem Freund ein bisschen Luft lassen, sonst fängt er an von dir wegzulaufen.“ kommentiert Sina.

„Ey!“

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