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Kapitel 116

Ich bin wiedergeboren und der Kampf gegen Titanus? IV

„Was machst du da Thomddir?!“ rief Melaine, die über die Schulter des Zwerges geworfen wurde. „Na uns retten? Behalte den Koloss und die Welle im Auge, wir müssen die anderen erreichen!“ rannte der Brecher mit Louis los.

„Das ist wirklich nun ein Wettlauf mit der Zeit. Hoffentlich haben die anderen sich irgendetwas einfallen lassen, dass sie uns aus dieser Situation helfen können!“ sagte Louis.

„Verdammt und zugenäht. Titanus ist wieder aktiv. Sollten wir die Welle überstehen, kommt schon wieder das nächste Problem!“ maulte Falco.

„Eins nach dem anderen, lass uns lieber dafür sorgen, dass wir den dreien da unten helfen. Dann gehen wir das nächste Problem an.“ beruhigte Christoper seinen Freund. Er hat drei Kletterseile vorbereitet und sie über die Brüstung geworfen.

„Kannst du… nicht irgendetwas gegen Titanus machen Neia?“ fragte Ascal, aber sie schüttelt ihren Kopf.

„Bedaure mein Freund, aber dafür habe ich nicht die Mana und selbst wenn, es braucht seine Zeit und würde ihn vermutlich nur wieder wütend machen. Wir haben schon gesehen, was passiert ist, wenn er wütend wird.“ erklärt Neia.

Falco ging auf die Brüstung und schaute nach einem Weg… Er sah einen. „Neia, kannst du meine Pfeile zum Leuchten bringen, die auf den Boden einschlagen? Ich könnte den Weg für sie markieren, damit sie schneller zu uns gelangen.“

„Das… kann ich machen.“ war Neia sich ein bisschen unsicher. Der Scharfschütze nahm seinen Bogen und stellte sich auf das Geländer und schoss dann mehrere Pfeile. Sie steckten alle im Boden und Louis und die anderen kamen immer näher.

Neia schnippte mit dem Finger und sie gaben ein schwaches Leuchten, der Regen verhinderte dass sie stärker leuchten können, aber es reichte aus. Louis und Thomddir sahen es und rannten nun den Weg.

„Erm.. die Welle hat nun die Küste erreicht.“ meldete Melaine und nun flogen beide Männer mehr als das sie rannten. Thomddir bekam einen roten Kopf und Louis schwitze sich einen ab.

„Die Welle hat Titanus erreicht und prallt gegen seine Beine, aber… es scheint ihm nichts auszumachen.“ kommentierte Melaine.

Nun hörten sie die Rufe der anderen Abenteurer, dass sie sich beeilen sollen! „Wie schön, dass sie uns den Weg erleuchten…“ murmelt Louis.

„Bei der Geschwindigkeit der Wasserwelle werden sie es nicht rechtzeitig schaffen!“ rief Ascal. Die Welle rast nun über den zerstörten Strand ohne einen nennenswerten Widerstand. Neia zauberte Felswände, damit die Welle etwas geblockt wird für die Flüchtigen, aber…

„Die Welle reißt die Wände einfach nieder!“ rief Ascal. Melaine schrie wie am Spieß, weil sie die Welle kommen sah, während Thomddir und Louis immer noch auf dem leuchtenden Weg rannten. Von weitem sahen sie die Seile.

Thomddir schätze die Entfernung ab und kam zu einer Entscheidung. Er nahm Melaine von der Schulter und warf sie zu den Abenteurern auf die Brücke. Alle dachten nur „Eh?“ während Melaine am Fliegen war. Dann nahm Thomddir Louis und wiederholte das Spielchen.

„Warte, was ist mit dir?!“ wollte Louis noch wissen, aber Thomddir schüttelt nur traurig den Kopf.

„Keine Sorge, ich bin der Brecher und so eine Welle kann mich nicht besiegen.“ und warf Louis mit aller Kraft ebenso auf die Abenteurer.

Melaine krachte in Falco rein, der versucht hatte sie aufzufangen, während Louis eine saubere Landung vollbrachte. Thomddir winkte ihnen noch zu und rannte um einen dicken Felsen, als die Welle über ihn hereinbrach!

„Thomddir!“ schrie Melaine weinend nach ihrem Retter. Neia fing an, einen Zauber zu aktivieren und auf einmal erschien ein nasser Thomddir hinter ihnen. Neia ging auf die Knie, als sie wieder ihre Mana verbrauchte.

„ … Eh?“ wunderte sich Thomddir. Melaine ging von Falco runter und sprang auf Thomddir. „Macht das nie wieder!“ weinte Melaine an der Schulter von Thomddir.

Dann kam die Wasserwelle bei ihnen an. Der Boden unter ihnen vibrierte stark und eine große Wassermenge fiel ihnen über ihre Köpfe. Die Abenteurer versuchten überall halt zu finden, damit sie nicht von der sicheren Plattform herunterrutschen.

Die Welle war dann so schnell vorbei wie sie kam. Der komplett zerstöre Strand stand unter Wasser, aber auch die sichere Plattform um die Abenteurer.

„Verflucht, so kommen wir hier nicht weg!“ spuckte Christoper Wasser aus dem Mund. Jeder hustete Wasser und blickten ihre neue Umgebung an. „Oh nein…“ murmelt Neia.

„Und Titanus kommt nun auch immer näher!“ rief Ascal und tatsächlich. Titanus brauchte nicht mehr lange, bis auch er die sichere Plattform erreichte.

„ … Falls… wir es nicht schaffen sollten, ich wollte euch nur noch sagen, dass dieser Kampf mit euch mir viel Spaß gemacht hat. Es war das erste Mal, dass wir alle gemeinsam an einem Strang gezogen haben.“ meldet Louis sich.

„Nun verliere ich wirklich die Hoffnung, wenn du so redest.“ schüttelt Falco grinsend den Kopf. „Aber in der Tat, es war lange her, dass wir gemeinsam was bekämpft haben was Chris?“

„Stimmt. Aber ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht.“ meint Christoper. „Ein Bett mit einer Frau und so, den Rest überlass ich eurer Fantasie.“ Die Frauen rollten nur ihre Augen, während die Männer schmunzelten.

„Danke Neia. Ich hatte wirklich mit meinen Leben abgeschlossen.“ sagte Thomddir zu Neia. „Nichts zu danken. Ich kann doch nicht einen Kameraden zurücklassen, der anderen das Leben rettet.“ grinste Neia erschöpft.

Melaine wird von ihren Wölfen geknuddelt. „Ich bin so froh, dass es euch ebenso gut geht.“ schniefte die Wolfsfrau und behielt Thomddir im Auge.

„Ich möchte ungern eure… Abschiede stören, aber… Titanus hat aufgehört sich zu bewegen!“ zeigte Ascal auf den Koloss und tatsächlich, er stand. Nicht nur das, es sah so aus, als würde er nach oben schauen.

„Wieso schaut das Ding nach oben?!“ murmelt Falco und auf einmal spürte es jeder. Ein knisterndes Prickeln war auf ihrer Haut. Titanus brüllte auf einmal mit einer Lautstärke, dass jeder sich die Ohren zuhalten musste und der Boden unter ihnen vibrierte.

„Was… kommt da?!“ sagte Christoper und zeigte auf einen schwarzen Ball am Himmel. „Was es auch immer es sein möge, aber es scheint Titanus Aufmerksamkeit zu erregen.“ sagte Neia.

Titanus hat mit dem Gebrüll aufgehört und holte mit seinen rechten Arm aus. „Je näher es kommt, desto mehr tut mir alles weh!“ stöhnte Melaine und auch ihre Wölfe heulten.

Alle schauten den schwarzen Ball an, bis es sich veränderte… auf einmal formierte es sich zu riesigen schwarzen Fledermausflügeln und der Hauptkörper schien zu brennen.

„Das… ist doch nicht etwa..?“ wollte Louis das unmögliche aussprechen. Alle schauten gebannt, was weiter passierte. Titanus schlug nun mit seinem Arm nach diesem „Etwas“.

Die schwarzen Flügel verschwanden und ein extrem langes, schwarzes und blitzend geformtes Schwert entstand. Sina hat das Kampffeld wieder betreten und stand unter Feuer.

„Habe ich dich gefunden du Mistding!“ rief Sina freudig. „Limit Brechen aktivieren!“ und noch mehr Energie schoss durch ihren Körper. Ihre aufgeladene Fähigkeit wurde noch einmal verstärkt und sie sah, das Titanus zum Angriff überging.

„Diesmal wirst du mich nicht wegschleudern!“ schrie Sina. „Dämonischer Schnitt!“ und schlug mit Chaosklinge nach Titanus.

Man kann diesen Angriff schwerlich beschreiben, aber die Zerstörungskraft ist so gewaltig, dass nichts auf dieser Welt ihm standhalten könnte.

Eine schwarze,violette Linie, größer als Titanus, raste auf den Koloss zu. Überall sprangen Blitze heraus, der Schweif strahlte eine extreme Hitze aus, dass alles, was es berührte, sofort schmolz.

Der Arm schlug genau auf die Linie zu und wurde direkt durchschlagen, ein Teil des Armes fiel herunter… bis die Linie erreichte nun den Körper von Titanus erreichte. Sie drang ein und schien ohne Widerstand sich durchzuschneiden!

Titanus schrie vor Schmerzen wie nie zuvor. Ein Ruf den man fast auf ganz Alliancia hören konnte. Die Abenteurer waren der Ohnmacht nahe gewesen, aber sie weigerten sich, diesen Kampf zu verpassen.

Dann passierte es, die Fähigkeit von Sina durchdrang Titanus und raste hinter ihm weiter. Seine roten Augen wurden auf einmal dunkelrot und sein abgeschlagener Arm erreichte nun den Boden, was wieder zu einem Erdbeben führte.

>Titel: Götterbestienjäger erhalten <

„Eh? Habe ich ihn besiegt? Wuhu? Und wie lande ich?!“ rief Sina, die ihre Geschwindigkeit nicht mehr drosseln kann und direkt auf Titanus Körper zuraste.

Aus der Sicht der Abenteurer sahen sie alle nur den brennenden Körper auf Titanus einschlagen, mit einem Krachen, dass man es nicht überhören konnte… und aus dem Rücken raus flog, wo viele riesige Steine herausflogen.

Er brannte nicht mehr und man sah einen schwarzen menschlichen Körper, der wild um sich drehte. Dann flog er ins Wasser mit einem lauten Klatschen. Das Unwetter wurde ebenso „aufgeschnitten“ und die Sonne strahlte aus den dunklen Wolken heraus.

„ … “ „ … “ „ … “

„Ich kenne nur eine Person, die das könnte…“ murmelte Ascal aus der Starre, aber die anderen wollten es genauer wissen, nachdem sie sich von dem Erdbeben erholt hatten. Ihre sichere Plattform bekam überall Risse.

„Ist… Titanus besiegt? Jeder hat es doch gesehen oder? Dieser Angriff ging durch den Koloss durch!“ rief Falco.

„Keine Ahnung, aber er bewegt sich nicht mehr und seine… Augen haben eine andere Farbe angenommen!“ meldet sich Christoper.

Auf einmal sahen alle Abenteurer, aber auch alle Bewohner von Gaia, Menschen, Zwerge, Elfen, Dämonen, Monster und anderes einen Satz vor ihren Augen, der den Verlauf der Geschichte verändert.

>Titanus, der Erdenwächter wurde von Sina erschlagen<

Ein Schock ging durch die Welt, zumindest die, die diese Nachricht verstanden. Die Dämonen jubelten aus allen Röhren mit einer Lautstärke, dass ihr Kontinent vibrierte. Der Dämonenkönig Mephisto strahlte voller Stolz über seine Tochter. Er wusste nicht, wer Titanus war, aber wenn so ein Satz angezeigt wird, dürfte es ein legendäres Monster gewesen sein.

Die Menschen, die Sina kannten, waren zu verblüfft gewesen wie sie auf diese Nachricht reagieren sollten. Prashi fing an zu weinen vor Freude sowie Sherry, die im Gildenhaus für Ordnung sorgten wegen der ganzen Erdbeben, aber auch Mio und Tio umarmten sich jubelnd.

Suki strahlte voller Freude und erklärte Mel, was es mit Titanus auf sich hatte. Ma Shi hat es die Sprache verschlagen und auch seine Brust füllte sich mit Stolz, dass sein Mädchen wieder was geschafft hatte.

Emilia wurde von Lion aufgeklärt wer Titanus war. Sie gab Anweisungen, die Ordnung im ganzen Kaiserreich musste wieder hergestellt werden. Dabei grinste sie die ganze Zeit.

König Karl-Horst hatte ein schwereres Los, weil die Erdbeben näher an dem Giganten waren und fürchterliche Schäden in der Hauptstadt angerichtet hatten. Doch über diese Nachricht freute er sich, aber nicht, als Themba und Ralph sich in den Armen lagen. „Sina hat was besiegt, Sina hat was besiegt!“ wiederholte Alwin sich immer wieder.

In der Hauptstadt von Tuzato herrschte dagegen blanke Panik. „Was hat diese Ungläubige angerichtet! Sie hat ein göttliches Wesen getötet!“ riefen die Geistlichen.

Die SSS-Abenteurer waren geschockt. Es war tatsächlich Sina, die den Koloss besiegt hat und nun irgendwo auf dem Meer treibt.

„Erm… ohne euch aus eurem Schockzustand zu holen, aber… Titanus fällt nach hinten.“ meldet sich Ascal und alle rissen ihre Köpfe nach oben. Man sah, wie der leblose Körper von Titanus sich nach hinten neigte.

„Wo Sina auch ist, aber er würde auf sie drauf fallen!“ sagte Melaine, die als Erstes das Problem erkannte.

„Dann schnappt euch eure Fernrohre und sucht sie! Ich habe noch genug Mana um sie eventuell zu retten!“ rief Neia und alle stürmten auf die Brüstung und suchten nach ihr.

„Himmel, wo sollen wir denn suchen?!“ rief Thomddir der panisch mit seinem Fernrohr nach Sinas Körper suchte.

„Dort wo sie zuletzt gelandet ist!“ gab Christoper den Hinweis. „Selbst wenn wir sie retten, was glaubt ihr, was dann passiert, wenn es auf den Boden fällt?“ hakte Ascal nach.

„Das müssen wir überstehen, aber Sina wird das nicht überleben!“ antwortet Louis mit einem scharfen Ton der Ungeduld.

„Dort!“ rief Falco. Der Scharfschütze beschrieb die Position und alle fanden Sina, die regungslos auf der Wasseroberfläche schwimmt und gegen einen Felsen gedrückt wird.

Aber der Körper von Titanus fiel schon fast auf Sina drauf. Neia fing an sofort ihren Zauber zu murmeln… und schaffte es im letzten Moment Sina aus der Gefahrenzone heraus zu teleportieren!

Sina fiel nackt vor die Abenteurer und hielt immer noch die Chaosklinge in der Hand. Aus der Nähe bekam jeder Schmerzen. Neia fiel bewusstlos zur Seite, sie hat ihren Manapool vollständig geleert…

Und dann kam der nächste Erdbeben. Christoper hat die befestigen Seile genommen und wickelte es um sich, dann um Neia und Sina, dabei ignorierte er… ihre Nacktheit, das Überleben war wichtiger.

„Los bindet euch fest, nach dem Beben kommt nochmal eine Welle!“ rief er den anderen zu und sie machten sich sofort an die Arbeit, was aber bei dem Beben nicht einfach war.

„Verdammt, wenn wir nicht irgendetwas gegen das Schwert von Sina machen, werden wir daran noch sterben!“ fluchte Falco. Christoper kramte in seinem Inventar und holte eine spezielle Decke heraus, die er um das Schwert wickelte. Die Aura wurde sofort gebändigt, aber man sah, dass die Decke auch ihre Probleme hatte.

„Wir müssen Sina irgendwie wecken!“ sagte Ascal und legte seinen Mantel auf Sina. Louis ging zu Sina und versuchte sie an den Wangen wach zu klatschen, aber keine Reaktion, bis er von Christoper eine kleine Flasche bekommt.

„Mach du das Louis. Einfach die Flasche öffnen und vor ihre Nase halten… wenn sie davon nicht wach wird, habe ich auch keine Idee mehr.“ murmelt Christoper während er bei dem Beben die Nase hielt.

Louis öffnete die Flasche sofort und hielt sie vor ihre Nase… und Sina wurde wach. „Beim dunklen Gott, was ist das für ein GESTANK?!“ fluchte sie.

„Schnell, macht diese Aura aus oder wir gehen drauf!“ ignorierte Louis ihre Worte. Sie staunte, wo sie war, aber nickte. „Blutklinge!“ und die Aura verschwand. „Wieso bebt das hier so?“ wundert sich Sina als ein großer Stein auf Sinas Kopf fiel und sie wieder bewusstlos wurde…

„Ernsthaft?“ dachte jeder.

Kapitel 115

Ich bin wiedergeboren und der Kampf gegen Titanus? III

Titanus ist alt und hat viel gesehen und erlebt. Manche griffen ihn an, andere rannten ihm aus dem Weg. Er hat mehrmals gegen andere Götterbestien gekämpft, aber keiner konnte bisher einen Sieg gegen ihn erringen. Titanus wusste nicht, warum er auf der Welt existierte oder was er tun soll, nur seine Wanderschaft auf der Suche gab ihm eine Befriedigung.

Der letzte Kampf gegen die Kreatur im Wasser hat ihm etwas Spaß gemacht. Es hat versucht ihn zu zerquetschen, auseinander zu ziehen oder andere komische Dinge, aber Titanus hat ihm ein paar Tentakel zerdrückt und irgendwann ist es von ihm verschwunden.

Titanus wusste, dass es Lebewesen gibt, die so klein sind, dass sie die Größe von Insekten haben, zumindest in seinen Augen. Die sind ihm immer aus dem Weg gegangen. Nun wanderte er wieder aufs Land und das Erste was er merkte, da war ein Wesen von einer Gefährlichkeit, das ihn zerstören wollte.

Dank seiner eigenen Stärke konnte Titanus sehen, dass dieses Wesen vor ihm erschien und griff es an. Nun spürte er das gefährliche Wesen nicht mehr und ging seinen Weg weiter, als es von anderen kleinen Wesen angegriffen wurde.

Der Titan kannte Schmerzen, aber für ihn war es neu, dass Insekten ihn angreifen mit einer Stärke, die er doch nicht ignorieren kann. Beide Beine bekamen einen leichten Schaden und man wollte ihm die Sicht nehmen. Aber er sah die Welt nicht so, wie die Anderen. Er kann nur Wärmetemperaturen empfinden, deswegen machte ihm dieses Licht nichts aus.

Aber was ihm richtig schmerzte war dieser Angriff, der seinen Körper durchdrang. Es ist sehr lange her, dass er diese Art von Schmerzen erlebt hatte und nun ist Titanus sauer. Wie können diese kleine Wesen ihn angreifen? Er wollte nichts anderes als wandern und nun will man dies verhindern?

Titanus hob sein rechtes Bein sehr hoch…

„Falco, wir müssen sofort vom Turm runter!“ schrie Christoper und zog sein Freund mit. Falco wurde extrem blass, als er sah, was Titanus vorhatte. Louis, Thomddir und Melaine rannten von Titanus weg, auch wenn sie wussten, dass man eher auf der anderen Seite des Kontinents sein müsste, um diesem Angriff aus dem Weg zu gehen.

„Lauf Mädchen, egal was passiert, einfach laufen!“ rief Thomddir schwitzend. „Glaubst du wirklich, dass es was bringt? Wenn dieser Koloss auf den Boden tritt, wackelt doch der ganze Kontinent!“ schrie Melaine.

„Egal, nicht nachdenken nur laufen!“ antwortete Thomddir. Louis rannte ebenso weg, obwohl er sehr erschöpft war. Sein einziger Gedanke war nur „Mist, Mist, Mist.“

Ascal war bei Neia und half ihr beim gehen. „Es ist vorbei…“ murmelt Neia nur. „Nichts ist vorbei, wir müssen uns in Sicherheit bringen!“ ignoriert Ascal ihr Gemurmel, aber dann kam der Angriff von Titanus.

Der Riese setzte alle Kraft in seinen Angriff rein und trat auf den Boden des Landes. Komplett Alliancia war in einem einzigen Erdbeben. Je weiter man von Titanus weg war, desto schwächer war das Erdbeben.

Überall herrschte Panik wegen dem plötzlichen Erdbeben. Am schlimmsten waren die Erdbeben um Saifa. Die Stadt wurde aufgespalten und eine Seite der Stadt fiel in die Tiefe. Falco, Christoper, Neia und Ascal hatten mehr Glück gehabt, dass sie auf der richtigen Seite waren, aber die Erdbeben gingen weiter.

Schlimmer hatten es Louis, Thomddir und Melaine. Sie versuchten irgendwo halt zu finden. Aber um sie herum öffneten sich riesige Spalten mit einer bodenlosen Tiefe, aus denen große zackige Erdbrocken hochflogen.

Es dauerte viele Minuten, bis sich der Boden beruhigt hatte, aber… Die Landschaft um Saifa hatte sich komplett verändert, vieles hatte sich auf Alliancia verändert.

Louis hatte sich an einem dicken Baum festgehalten, als sich der Boden unter Ihm in den Himmel drückte. Er traute sich nicht von seiner sicheren Stelle, aber bleiben konnte er auch nicht. Der Schwertheilige schaute sich um und sah überall Schluchten.

Ob es Zufall war oder nicht, sah er Thomddir und Melaine. Thomddir hielte Melaine mit einem Arm fest, während der andere Arm an einer Wurzel hing. Sofort rannte Louis zu ihnen…

„Bitte… lass mich nicht los…“ schluchzte Melaine, die nur einen schwarzen Untergrund unter sich sah. Thomddir hatte einen roten Kopf. Er ist vielleicht der Stärkste, aber die Wurzel, woran er sich festhielt, war alles andere als vertrauenswürdig.

„Kannst du nicht irgendetwas machen? Ich traue der Wurzel nicht!“ rief Thomddir, bis er einen Knack hörte. „Oh oh…“ flüstert er nur, was Melaine nur panischer machte. Dann brach der Ast ab. Thomddir betete in Gedanken noch schnell… als auf einmal eine Hand ihn packte. Es war Louis gewesen, der es im letzten Moment noch geschafft hatte, aber…

„Verdammt… seid ihr schwer… Es ist, als würde ich vier Personen halten!“ schnaufte Louis. „Bei der Göttin, Louis!“ rief der Zwerg erleichtert. „Wirf Melaine hoch, ich kann euch nicht lange halten!“ rief Louis.

„Eh?!“ staunte Melaine, als sie dies hörte. Auf einmal wird sie nach oben geworfen und sie ruderte in die Höhe. Dann fiel sie auf den Boden neben Louis. „Argh! Mein Hintern!“ stöhnte sie.

„Dann geht es dir ja gut, hilf mir den Zwerg hochzuziehen!“ rief Louis wieder und Melaine kam ihm zu Hilfe. Etwas später waren alle Personen gerettet und Thomddir küsste mehr oder weniger den Boden. „Danke Louis, ich dachte schon…“ murmelt der Zwerg, aber Louis unterbrach ihn. „Das ist egal, wir müssen weg!“

„Wieso?“ fragte Melaine. „Schaut auf das Meer hinter Titanus.“ zeigte Louis und Thomddir sowie Melaine sahen hin. Das Meer war fast komplett zurückgezogen.

„Ein Erdbeben dieser Stärke wird einen Tsunami hervorrufen. Was glaubt ihr, was passiert, wenn diese Riesenwelle kommt? Wir sind zu nah am Strand und die Fluchtwege wurden komplett verändert, wir müssen irgendwie auf die zerstörte Stadt dort oben kommen. Dort sollte sich uns etwas Schutz bieten!“ stand Louis auf und suchte nach einem Weg.

„Nie wieder gehe ich auf einen Turm, wenn wir gegen solche Monster kämpfen!“ fluchte Falco, während er humpelt und von Christoper gestützt wird.

„Wir hätten es nicht geschafft, wenn wir nicht aus dem Fenster gesprungen wären mein Freund. Der Turm ist einfach in sich zusammengebrochen. Aber scheinbar geht es dir ja gut genug, wenn du so fluchen kannst.“ grinste Christoper.

„Alliancia müsste sich nach diesem Angriff geändert haben. Kein Wunder das es heißt, Kämpfe gegen Götterbestien verändern alles…“ murmelt Falco.

„In der Tat, aber es ist noch nicht vorbei. Der Riese bewegt sich scheinbar nicht, aber das Meer ist fast verschwunden und das bereitet mir mehr Sorgen. Lasst uns das Gildenhaus aufsuchen, das ist scheinbar der höchste Punkt.“ meint Christoper.

„Letztendlich konnten wir nichts gegen ihn ausrichten. Er ist einfach zu groß.“ sagte Falco traurig, aber Christoper schüttelt den Kopf.

„Es mag sein, aber der Angriff von Neia war scheinbar der Stärkste gewesen und nun hat er ein Loch im Körper. Es ist möglich ihn zu besiegen, aber… ich bezweifle, das Neia noch die Kraft hat für weitere solche Zauber.“ erklärt Christoper seine Ansicht.

„Ob es mit Sina erfolgreicher gewesen wäre, wäre sie nicht von Titanus weggeschleudert worden?“ überlegte Falco laut.

„Das werden wir leider nicht erfahren. Sollte sie noch am Leben sein, was ich natürlich hoffe, kann sie ihn nächstes Mal alleine bekämpfen.“

„Geht es dir gut Neia?“ schüttelt Ascal die Magierin. Sie bekam einen Stein auf den Kopf und war blutverschmiert im Gesicht.

„Wo… sind wir?“ wirkte Neia verwirrt. „In der Nähe der Gilde. Sie ist zusammengestürzt, aber die Wölfe konnten sich scheinbar in Sicherheit bringen.“ erklärte Ascal. Hinter ihm waren die Wölfe von Melaine und gaben ein leises wimmern von sich.

Neia zauberte einen Heilspruch auf sich und die Wunde an ihrem Kopf war versorgt, dann stand sie auf. „Meine… Güte… alles zerstört?“ staunte Neia, als sie sich umschaute. Titanus stand immer noch an der gleichen Stelle und bewegte sich nicht, das Meer war komplett zurückgezogen.

„Ja, von Saifa ist nicht mehr viel heil geblieben. Diese Stadt kann man nun aufgeben…“ teilte Ascal traurig mit.

„Es… tut mir leid…“ murmelt Neia. „Wofür? Ihr habt euer Bestes versucht. Mir war von Anfang an klar, das Saifa nicht wirklich zu retten war. Aber… worauf ihr vielleicht stolz sein dürft ist, dass ihr die ersten Abenteurer seid, die Titanus angegriffen haben. Man sieht überall die Kampfspuren an Titanus.“ beruhigte Ascal die Magierin.

„Und worauf genau soll man stolz sein? Wir haben es lediglich wütend gemacht und der Schaden ist sogar größer geworden!“ widersprach Neia.

„Das sehe ich anders.“ meldete sich eine Männerstimme. Neia und Ascal drehten sich um und sahen, wie Falco und Christoper kamen.

„Wir haben bewiesen, dass man Titanus bekämpfen kann. Wenn wir alle S-Abenteurer für einen Kampf gegen Titanus einbeziehen, glaube ich sogar, dass wir einen Erfolg haben können!“ sagte Christoper ernst.

„Versuch die mal dazu zu überreden. Nicht jeder ist so wahnsinnig wie wir.“ murmelt Falco kopfschüttelnd.

„Ihr habt es überlebt!“ rief Ascal freudig. „Als ob uns ein Erdbeben so einfach töten könnte… Ok, es war eine heikle Angelegenheit vom Turm zu springen und Falco hat sich die Knöchel mehr oder weniger verstaucht, aber hätte auch schlimmer sein können.“ berichtet Christoper.

„Ich mache mir Sorgen über die anderen, die näher an dem Koloss waren.“ sagte Falco. Christoper setzte ihn auf einem großen Schutthaufen ab und Neia kümmerte sich um ihn.

„Hier, hilf mir mal Louis, Thomddir und Melaine zu finden.“ gab Christoper Ascal ein Fernrohr und sie suchten den zerstörten Strand ab.

Es dauerte eine Weile bis Ascal was sah. „Ich glaube… ich sehe drei Personen klettern.“ meldete der Gildenmeister sich.

Christoper fand sie, holte aus seinem Inventar einen Spezialbeutel und warf ihn in der Luft. Dieser explodierte in einem rötlichen Licht und scheinbar haben Louis, Thomddir und Melaine es gesehen und machten sich auf den Weg.

„Hmm.. Leute? Ich glaube, da kommt was hinter Titanus…“ meldete sich Falco, nachdem Neia seine Knöchel geheilt hatte. Sofort schwenkten Christoper und Ascal auf das Meer… Aus dieser Entfernung sah man eine kleine Welle, aber wie groß wird sie sein, wenn sie hier ankommt?“

„Sind… wir hier sicher?“ fragte Ascal. „Wir sind zumindest hier an der höchsten Stelle, aber…“ war sich selbst Christoper unsicher.

„Können wir den anderen irgendwie helfen? Ich weiß nicht, wie lange es dauert bis die Welle hier ankommt, aber viel Zeit dürfte ihnen nicht bleiben.“ fragte Falco.

Ascal schaut Neia an, aber sie schüttelt nur den Kopf. „Ich habe nicht mehr all zu viel Mana um die drei hierher zu teleportieren.“

„Dann bereite ich ein paar Seile vor, dass sie hier hochklettern können. Hoffentlich reicht das aus.“ kramte Christoper in seinem Inventar.

Es war ein Wettlauf für den Schwertheiligen, den Brecher und der Jägerin. Sie haben die Leuchtkugel gesehen und versuchten auf dem schnellsten Weg hier her zukommen. „Meine Nase juckt so tierisch, irgendetwas rast mit einer mörderischen Geschwindigkeit auf uns zu!“ meldete sich Melaine.

Die beiden Herren schauten auf den Strand und sahen eine Welle… und selbst Titanus fing an, sich wieder zu bewegen. „Das darf doch nicht wahr sein. Einen noch schlechteren Zeitpunkt aktiv zu werden, konnte sich das Ding nicht aussuchen!“ fluchte Thomddir.

Titanus richtete sich wieder in voller Größe auf und bewegte sich nach vorne.

Kapitel 114

Ich bin wiedergeboren und der Kampf gegen Titanus? II

„Hmm, von hier aus sollte ich ihn treffen können.“ meinte Falco. Er und Christoper sind auf den höchsten Turm der Stadt gegangen. Sie spürten immer stärker das Beben unter den Füßen.

„Wie schaut es aus wenn deine Pfeile Gewichte tragen?“ fragte Christoper.

„Kommt drauf an, was meine Pfeile tragen sollen, aber lass mich erst mal auf ihn schießen, um zu sehen, wie es überhaupt reagiert…“ Falco nahm einen speziell aussehenden Pfeil und legte ihn an seinen Bogen. Er berechnete die Strecke sowie den Regen, der ebenso die Flugroute seines Schusses ändern kann.

„Kannst du vielleicht mit einem Fernrohr auf seine Augen achten?“ bat Falco und Christoper nickte. Der Scharfschütze rechnete noch, dann aktivierte er seine Fähigkeit „Pfeilschuss.“ Man konnte den Pfeil am Anfang noch verfolgen, aber dann war er so klein, dass man in aus den Augen verloren hat. Christoper hat sein Fernrohr so eingestellt, dass er beide Augen vom Titanus sah. Es dauerte nicht lange und eine kleine Explosion war an seinem linken Auge zu sehen… Aber Titanus zeigte keine Reaktion.

„Verdammt, du hast es getroffen, aber es war wirkungslos.“

„Wäre auch zu einfach, aber wenigsten habe ich die Flugbahn. Nun zu deiner Frage, was sollen meine Pfeile tragen?“

„Hm… wegen diesen blöden Regen kann ich einige Tricks vergessen, daher dachte ich, wenn wir deine Pfeile mit den stärksten Blendbeuteln aufwerten, das es zumindest seine Sicht nicht mehr hat für einige Zeit, haben wir schon Zeit gewonnen.“

„Glaubst du, dass es klappt? Ich habe den Eindruck, das seine Augen… ein bisschen anders funktionieren als die von normalen Monstern.“

„Besser als nichts.

„Warte warte, was sollen wir denn machen?“ keuchte Melaine, die von Thomddir ununterbrochen gezogen wurde.

„Na was wohl? Das andere Bein zerstören.“ rannte der Zwerg weiter auf Titanus zu.

„Aber… wie willst du es denn zerstören?“

„Ich bin ein Zwerg und jeder Zwerg muss eine bestimmte Zeit in der Mine arbeiten. Ich habe ein Auge dafür um Schwachstellen zu finden und weiß, welchen Teil wir angreifen müssen.“

„Ok, das verstehe ich, aber immer noch, wie?!“

„Melaine, du bist doch auch ein Meister in deiner Waffen oder?“

„Ja, es hat ein bisschen gedauert, bis ich eine neue Waffe hatte, nachdem Louis meine alte zerstört hat.“

„Sobald wir nah genug dran sind, aktiviere ich meine „Schockexplosion“ und du merkst dir die Stelle, wo ich es getroffen habe. Darauf müssen wir die ganze Zeit drauf halten, bis entweder sein Bein kaputt geht oder unsere Ausdauer.“

„Thomddir… ich bin nur stark mit meinen Tieren. Ohne sie… bin ich nicht stärker als ein S-Abenteurer. Ich bin für diese Art von Monster überhaupt nicht geeignet!“

„Und? Wo ist das Problem, was neues zu wagen? Nimm Sina als Beispiel, sie wollte direkt auf seinen Kopf, hätte Neia… es nicht vergeigt.“

„Du kannst mich nicht mit Sina vergleichen. Von allen SSS-Abenteurern wäre ich die schwächste. Meine Tiere habe ich zurückgelassen, weil sie wirklich eine Todesangst haben und ich kann es ihnen nicht verdenken. Selbst meine Instinkte rufen, dass ich verschwinden soll.“

„Also gebt ihr auf ohne es probiert zu haben? Könnt oder wollt ihr es nicht wenigsten versuchen?“

„ … “

„Nun, ich kann es auch alleine versuchen, aber das einzige worauf ich aufbauen kann ist meine Stärke, aber ich glaube nicht, dass ich mit Louis mithalten kann, wenn der seine stärkste Fähigkeit einsetzt, deswegen wollte ich mir Unterstützung mitnehmen und das wart nun mal ihr.“

„Ich soll nur meine Fähigkeit an einer Stelle treffen bis ich zusammenbreche oder das Bein abfällt?“

„Haa, das gefällt mir schon besser. Wir laufen noch ein bisschen weiter und dann zeige ich es dir.“

Louise rannte auf der anderen Seite zu Titanus Bein. „Wehe du stirbst mir Weg Sina!“ dachte er und hielt an. Titanus kam näher und es dauerte nicht mehr lange, bis er das Meer ganz verlassen hatte.

Der Schwertheilige zog sein neues Schwert. Er hat damit schon mehrere Monster gejagt um sein Schwert zu stärken, hat aber gerade einen Bruchteil von der Stärke, den Sinas Katana hat.

Dann hielt Louis das Schwert über den Kopf und fing an, seine Fähigkeit „Hoffnungsvoller Schnitt“ aufzuladen.

Erst leuchtete das Schwert in einem schwachen weißen Licht, aber je mehr Louis seine Stärke und Ausdauer reinsteckte, desto heller und größer wurde seine Fähigkeit.

Neia stand immer noch vor dem Gildenhaus und sah aus weiter Entfernung, wie ein starkes Licht anfing zu leuchten.

„Das dürfte Louis sein, er will es also wirklich wissen…“ flüstert Neia und hat sich für einen Zauber entschieden. Sie benutzt den gleichen Lichtzauber, den sie auch bei Sina eingesetzt hat, aber die maximale Stärke.

Das Problem war, dass sie den Zauber anders ausrichten musste, denn ein Angriff von oben nach unten wird an Titanus nicht viel ausrichten, also will sie es auf seinen Brustbereich schießen.

Neia fing an, ihren Zauberspruch zu aktivieren und entstanden riesige Kreise, die zu Titanus hin führten.

„Ja, Ma Shi, Sina wurde von Titanus in den Himmel geschlagen und weiß nicht, ob sie es überhaupt überlebt hat. Wenn ja, dürfte der Aufprall sie spätestens töten.“ erklärt Ascal.

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sina sich so einfach umbringen lässt, nicht wenn sie gegen all die starken Monster bisher gekämpft hat.“ schüttelt Ma Shi den Kopf.

„Mehr kann ich nicht berichten. Die anderen versuchen das gleiche wie Sina, nur diesmal nicht so waghalsig, aber ob sie Erfolg haben werden, bleibt fraglich. Ich bin aber dankbar, dass ihr uns Unterstützung schickt, um die Bewohner aufzufangen, sie werden jede Hilfe benötigen.“ sagte Ascal.

„Keine Ursache, aber mir geht eine Sache einfach nicht aus dem Kopf. Warum kommt Titanus jetzt aus dem Meer?“

„Keine Ahnung und das wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben wie er seinen Weg geht… Ich spüre Magie? Glaube Neia aktiviert einen ziemlich starken Zauber!“

„Könnt ihr den Übertragungszauber so einstellen, dass ich den Kampfplatz ebenso anschauen kann?“

„Das lässt sich einrichten…“

„Argh… wieso… ist das… so… kalt?“ wachte Sina auf, die immer noch in die Höhe flog. Sie hat mittlerweile die Mesosphäre erreicht und es grenzt an ein Wunder, dass sie überhaupt noch atmen oder erwachen konnte.

Sie schaute sich um und sah viele Wolken und blauen Himmel, dann wurde ihr schlagartig klar was passierte. „Oh ho ho ho… Wenn ich wieder unten bin, werden wir uns noch sprechen Neia… Keine Ahnung wie dieser Felsklotz es hinbekommen hat, aber er hat es tatsächlich geschafft mich aus dem Kampf zu entfernen…“

„Hmmm… eigentlich sollte mein Körper doch komplett in Trümmer liegen, aber ich kann mich wieder bewegen? Mal schauen… Status… Huch? Schnelle Regeneration? Wow, wie praktisch das ich es nun habe.“ sprach Sina mit sich selber.

Die fliegende Heldin wedelte ein bisschen mit dem Armen und konnte ihren Körper drehen und sah nun Alliancia aus der Vogelperspektive.

„Wow… wie schön ist dieser Kontinent? Kann ich meine Heimat sehen? … Schwierig, wenn ich nicht weiß, wo ich hinschauen soll…“ murmelt Sina traurig.

Dann merkte sie es… sie flog nicht mehr, sondern die Schwerkraft setzte wieder ein und sie fiel.

„Puh… dachte ich lande noch im All wo mein Tod gewiss wäre. Nun lass mich überlegen. Wenn ich direkt noch oben geschleudert worden bin, sollte ich eigentlich wieder auf Titanus zufliegen… Eigentlich wollte ich seinen Kopf zerstören, aber ich bezweifle, dass ich sicher auf ihm lande.“

„Wenn ich es schaffe, meine anderen neuen Fähigkeiten einzusetzen in der Kombination von Limit brechen und es bis zum äußersten auflade, sollte „Dämonischer Schnitt“ dem Felsbrocken ordentlich weh tun, aber vorher…“

Sina griff in ihr Inventar und holte Blutklinge aus der Schwertscheide heraus und legte die Scheide wieder ins Inventar.

„Chaosklinge!“ und Blutklinge änderte seine Form. „Ich hatte nicht den Eindruck, dass ich mit Gift Erfolg haben werde, aber mit Chaos… dürfte mein Schaden sich nochmal zusätzlich erhöhen. Bisher habe ich noch von keiner Götterbestie gehört, dessen Element es war, es sei denn man zählt die Hydra dazu, stark war sie jedenfalls.“

Sina schaute sich nochmal den Kontinent an und wurde ein bisschen traurig, dass sie als Sukkubus nicht fliegen kann. In ihrem früheren Leben hatte sie Angst vor bestimmten Höhen und doch träumte sie immer vom fliegen.

„Kann man nichts ändern. Hoffentlich überlebe ich die Landung…“

Die Heldin aktivierte ihre stärkste Fähigkeit und wird in eine schwarze Kugel eingeschlossen, ohne dass sie es merkte. Sie versuchte ihren Flug zu kontrollieren, damit sie Titanus nicht verfehlt, was nicht so einfach war, weil der Riese unter einer großen Gewitterwolke versteckt war.

„Soo, die Pfeile sind vorbereitet. Ein Lebewesen, das in dieses Licht reinschaut wird für alle Zeiten blind. Es ist… teils magisch und teils organisch was ich gemixt habe.“ erklärte Christoper.

„Ich frage mich, woher du dir all dieses Wissen angeeignet hast.“ wundert sich Falco.

„Um es auf den Punkt zu bringen, Alchimie. Ich habe in den alten Wälzern der Zwerge nach solchen Schriften gesucht und gelernt. Selbst ich wundere mich, warum man solches Wissen nicht weiterverbreitet, weil die Zubereitung ziemlich einfach ist und der Effekt… sehr erfolgversprechend ist.“

„Vermutlich ist wegen der Einfachheit dieses Wissen versteckt worden.“

„Wer weiß… Also es sind einundzwanzig Spezialpfeile mit meinen Beuteln kombiniert. Bekommst du sie alle geschossen?“

„Nichts leichteres als das. Ich werde abwechselnd immer drei gleichzeitig auf beide Augen schießen und… dann werden wir abwarten. Louis sieht ja auch aus, als würde seine Fähigkeit ganz aufgeladen sein und Neia zaubert schon ziemlich lange an ihrem Spruch.“

„Das wird vermutlich der heftigste Angriff auf Titanus sein… Hmm? Auf seinem anderen Bein habe ich was explodieren sehen? Mal schauen… Ah, dort sind also Thomddir und Melaine. Scheinbar versuchen sie es gemeinsam auf das andere Bein ihre Angriffe zu starten.“ berichtet Christoper.

„Genau an dieser Stelle muss du deine Fähigkeit einsetzten.“ erklärt Thomddir.

„Hat deine Fähigkeit… überhaupt irgendetwas bewirkt?“ zweifelte Melaine. Sie ist immer noch misstrauisch, dass man bei dieser Größe überhaupt einen nennenswerten Angriffs starten könnte.

„Keine Ahnung? Wenn der aber aufhört zu wandern, dürfte er schon was gemerkt haben.“ grinst Thomddir. „Am besten wir greifen an, wenn Louis angreift, man kann es ja von hier aus sehen, wie hell und groß seine Fähigkeit wurde.“

„Wenn du meinst… aber, wenn danach nichts passiert ist, gehe ich!“ warnte Melaine ihn und Thomddir nickte.

„Das ist mein erstes Mal, dass ich meine Fähigkeit so auflade, ob ich damit bessere Chancen gegen Sina hätte?“ überlegte Louis, der am schwitzen war. Er hat den Angriff auf das andere Bein mitbekommen, konnte aber nicht erkennen, wer und wieso es jemand getan hat.

„Hoffentlich bringen unsere Angriffe was. Das wäre der erste Angriff in der Geschichte von Abenteurern auf Titanus.“ grinste Louis und ließ seine Fähigkeit frei. „Hoffnungsvoller Schnitt!“

Die Umgebung von Louis strahlte in einem weißem Licht und eine weiße Linie verlässt das Schwert von Louis und raste mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit auf das Bein von Titanus. Dieser Angriff ist so stark aufgeladen, dass dieser Schnitt sogar größer ist, als das Bein von Titanus.

Als wäre es das Signal, griffen Thomddir und Melaine nun ebenso in einem Kettenangriff auf das andere Bein. Man sah viele weiße Bälle und bunte Linien fliegen. Falco schoss nun die Pfeile auf die Augen zu, nur Neia lädt noch.

Es dauerte nicht lange und als wäre es Schicksal, trafen alle Angriffe der Abenteurer gleichzeitig ein. Die Lichtpfeile von Falco und Christoper erhellten die dunkle Gegend, starke Rauchwolken entstanden am Bein von den Angriffen des Zwerges und Wolfsmensch. Einzig bei Louis Fähigkeit gab es ein lautes Krachen und man hörte Titanus laut stöhnen.

Von seinem Bein bis zum… Bauch sah man eine große geschnittene Linie, überall fielen Gesteinsbrocken herunter. Titanus hörte auf sich zu bewegen.

Dann kam der Zauberangriff von Neia. „Maximum Lichtja!“ und wie eine Laserkanone schoss dieser Zauber auf den Brustbereich von Titanus. Der Lichtstrahl traf auf den Brustkorb von Titanus und es schrie vor Schmerzen, alle Abenteurer bis auf Neia mussten ihre Ohren zuhalten. Dann schoss der Lichtstrahl aus dem Rücken heraus und flog weiter.

Der Lichtstrahl wurde kleiner bis er ganz verschwunden war. Neia fiel auf ihre Knie und musste schwer keuchen. Man sah ein großes Loch in Titanus Brustbereich und er stöhnte laut.

„Haben… wir was auswirken können?“ fragte Melaine und Thomddir nickte. „Schau doch, unsere Fähigkeiten haben das Bein ziemlich demoliert.“ zeigte der Zwerg.

„Und konnten die Lichtpfeile was ausrichten?“ fragt Falco und Christoper wiegelt sein Kopf. „Ich bin mir nicht sicher. Diese roten Augen… haben überall Risse. Vermutlich konnte es normal sehen und hatte aber auch eine magische Sicht dazu. Aber ob es irgendwelche Auswirkungen hatte?“ überlegte Christoper laut.

„Mist… meine Fähigkeit war nicht stark genug um sein Bein zu trennen.“ fluchte Louis und sah eine Veränderung bei Titanus.

Titanus ging zum Angriff über.

Kapitel 113

Ich bin wiedergeboren und der Kampf gegen Titanus?

Es vergingen viele Stunden. Die Stadt wurde evakuiert und nur die SSS-Abenteurer sowie der Gildenmeister blieben zurück. In der Gegend strömte der Regen immer noch stark und überall blitzte und donnerte es.

Das Meeting verlief positiv, die Abenteurer sind fast am Ende angekommen. „Erstaunlich welche Fortschritte wir machen. Wenn wir das durch haben, wird einige Zeit vergehen, bis wir wirklich wieder so ein Meeting einhalten müssen.“ lobte Neia.

„Wenn überhaupt. Lass die Reformen erst mal sich entwickeln. So eine Änderung geht nicht von heute auf morgen, aber ich denke wir haben ein paar neue Grundsteine gelegt, die für die Abenteurer im positiven Sinne weitergeführt wird.“ kommentiert Louis.

„Und wem habt ihr das zu verdanken hm?!“ meldete sich Sina. Man merkte ihre Ungeduld, aber sie blieb bei dem Meeting trotzdem ernst.

„Natürlich ihr…“ seufzte Melaine, die ihre Wölfe tröstet. Falco, Thomddir und Christoper sagten nichts, aber mussten Sina recht geben, ohne ihr… Charisma wären sie nicht weit gekommen.

„Nun, wollt ihr uns vielleicht erklären, wie ihr gedenkt gegen Titanus vorzugehen?“ fragte Falco und Sina hielt nur ihren Kopf schräg.

„Keine Ahnung. Wenn das wirklich so groß wie ein Berg ist, müssen wir entweder es in Einzelteile schlagen oder von innen bekämpfen. Etwas das so alt ist wie die Welt dürfte ziemlich… robust sein, vor allem, wenn Titanus im Meer gewandelt ist, dürfte seine Anatomie als Monster komplett anders sein.“ gab Sina ihre Überlegung preis.

„Wir?“ staunte Thomddir. „Ich kann es auch alleine machen, aber der ist doch ein SSS-Auftrag oder eher ein SV meiner Meinung nach und es dürfte… ein schlechtes Bild zeigen, wenn alle anwesenden SSS-Abenteurer nichts gemacht haben oder? Ich meine, wir haben uns die Köpfe eingeschlagen und der Welt vor Augen geführt, wie stark wir sind.“ meint Sina.

„Hm… mein Ruf ist mir ziemlich egal, aber ich will nicht als Feigling abgestempelt werden.“ murmelt Christoper.

Und dann hörte es jeder. Ein Brüllen, dass das Gildenhaus zum wackeln brachte. „Scheinbar ist es soweit. Auf in die Schlacht.“ ruft Sina glücklich.

„Wenigsten einer ist glücklich…“ flüstert Louis und die anderen nickten nur. Alle gingen gemeinsam raus in den Regen und schauten dann aufs Meer…

„Bei der Göttin…“ rief einer der Abenteurer, aber jeder konnte verstehen, dass es einem die Sprache verschlug.

Titanus, das weltgrößte Monster und dem Element Erde hörig, ragte mit der Größe eines Berges aus dem Meer heraus. Sina würde es mit einem Steingolem vergleichen, aber mit großen Steinbrocken am Körper sowie Erdstacheln und andere Deformierungen.

Es wirkte fast humanoid, zumindest zeigt es die groben Umrisse. Seine Beine waren noch im Meer und es bewegte sich sehr langsam, aber aus der Nähe dürfte es immer noch schneller sein.

Sein… Kopf wirkte, als würde es eine Krone aus Stacheln nach oben tragen und es hatte zwei gigantische rote… Augen? Man wusste es nicht, ob es wirklich sehen kann oder eine magische Sicht besaß. Aber es bewegte sich auf die Stadt zu.

„Entschuldigung, aber… ich habe keine Ahnung, wie wir das besiegen sollen.“ sprach Melaine das aus, was einigen ebenso durch den Kopf gingen.

„Neia?“ fragte Sina, die für sich einen Plan hatte. „Ja?“

„Könnte man es einfrieren und mit den stärksten unserer Fähigkeiten bombardieren? Seine… Haut oder was auch immer es ist sieht mir sehr stabil aus.“

„Sina… das ist die gleiche Frage wie mit Glacia. Es ist zu gigantisch, meine Mana reicht von vorne bis hinten nicht aus. Es würde mich nichtmal wundern, wenn es gegen Wassermagie Immun ist. Man wandelt nicht einfach ins Meer und steckt es weg wie nichts.“ versuchte Neia es geduldig zu erklären.

„Wieso gibst du eigentlich immer so schnell auf ohne es getestet zu haben? Dieser Berg ist komplett nass, wenn du das einfrierst und… Louis greift mit seinem stärksten Schnitt an, vielleicht kann man seine Hülle beschädigen oder ähnliches.“ verlor Sina ein bisschen die Geduld.

„Weil ich realistisch bin.“ antwortet Neia ohne zu zögern und Sina rollte ihre Augen. „Ok, Frau Realismus, dann lass dir was einfallen, um zumindest seine Mobilität einzuschränken. Es scheint ja keine aggressives Monster zu sein, aber alleine seine Wanderschaft sorgte für Ärger, also…“ überlegte Sina wieder und alle warten gespannt.

„Also?“ hake Falko. „Ach wisst ihr was. Neia, kannst du mich so nah wie möglich an seinen Kopf teleportieren?“ wollte Sina nun wissen. Alle schauten sie an, als wäre sie der Dämonenkönig persönlich.

„ … Nein?“ versuchte Neia abzulehnen, aber Sina legte eine Hand auf ihre Schulter. „Meine liebe Neia. Ich möchte gerne was tun, aber bisher höre ich hier immer „Mimimi da, mimimi hier.“ Langsam verliere ich die Geduld und gebe dir folgende Wahlmöglichkeiten. Entweder kommst du meinem Wunsch entgegen oder ich werfe dich auf den Riesen. Es ändert zwar nichts an der Situation, aber mir geht es definitiv besser und dir schlechter.“ lächelt Sina sehr gruselig.

Neia musste schwer schlucken, während der Regen auf sie prasselte. „Dann… lass mir dir zumindest eine Warnung geben… Es hängt von meiner Einschätzung ab, ob ich es schaffe. Es kann natürlich auch sein, dass ich… die Entfernung nicht richtig eingeschätzt habe und du dann aus ziemlich hoher Höhe runter fällst.“

„Dann bin ich aber immer noch näher ran, als jetzt.“ kommentierte Sina ihre Warnung. Thomddir zeigte auf Titanus. „Der Riese ist stehen geblieben… irgendetwas macht es.“ Alle schauten auf Titanus und er stand wirklich und irgendetwas machte er mit seinen… rechten Arm, als würde er ausholen.

„Was auch immer. Wann geht es los?“ setzte Sina die Elementmagierin unter Druck. „Ist gut, aber wenn du daran stirbst, gibt mir nicht die Schuld!“ gab Neia nach und zauberte.

„Wenn ich euch raten dürfte, versucht seine Beine anzugreifen und seine Sicht. Das sind Ziele, die man nicht verfehlen kann.“ gab Sina die Hinweise an die anderen. „Wir sollen mithelfen?!“ rief Falco.

„Ich kann es auch alleine machen, kein Problem, aber jammert nicht herum, wenn ihr keinen Ruhm abbekommt. Und Neia?“ fragte Sina und Neia nickte.

Auf einmal änderte sich die Sicht von Sina und sie sah nur Felsen mit roten… Augen. Titanus sah sie scheinbar auch und brüllte, das Sina ihre Ohren zuhalten musste und ihr gesamter Körper vibrierte. Der Zauber war zu Ende und weil Sina vor Titanus teleportiert wurde, setzte die Schwerkraft ein und Sina fiel…

„Ah… verdammt… ?! Was… kommt da?!“ schrie Sina, als unter ihr eine riesige Steinfaust, größer als die Stadt, auf sie zugeflogen kam. Sina versuchte mit ihrer Fähigkeit „Schockexplosion“ aus dem Angriffsfeld herauszukommen, aber bei der Größe und Schnelligkeit hatte sie keine Chance und wird getroffen. Sina wurde sofort von diesem Angriff bewusstlos, ihr gesamter Körper gebrochen und ihr Körper wird in den Himmel geschossen…

Die anderen Abenteurer haben gesehen, dass Titanus gebrüllt hat, das den Boden zum vibrieren brachte und sein Arm nach etwas geschlagen hat. Man konnte es nicht sehen, aber es raste mit eine Geschwindigkeit in den Himmel, dass das Unwetter in einer bestimmten Stelle ein großes Loch in den Wolken aufriss.

Louis, Falco, Melaine, Christoper, Thomddir schauten Neia an, die wieder schwer schluckte. „Eh… Wie unerwartet?“ schaute Neia weg.

„Sicher das es nicht absichtlich war?“ hakte Melaine nach und Neia nickte. „Deswegen wollte ich es ja nicht. Ich habe es doch falsch eingeschätzt und… Sina wird vermutlich gestorben sein…“

„ … Ich glaube… das sie noch lebt. Mein Instinkt sagt es mir zumindest.“ beruhigte Louis die anderen. „Wenn sie gestorben wäre, dann will ich nicht dabei sein, wenn ihre Freundin das erfährt.“ murmelt Thomddir.

Christoper und Falco schauten ihn fragend an und Louis erklärte es ihnen. „Sie… kann unheimlicher werden als Sina. Mehr… braucht ihr nicht wissen.“ und seine Freunde schluckten.

Titanus fing wieder an sich nach vorne zu bewegen. „Und was machen wir nun? Den stärksten Kämpfer hat der Große aus dem Ring geschlagen.“ fragte Thomddir.

„ … Falco und Christ, würdet ihr mir helfen?“ fragte Louis und brachte die anderen zum staunen, der Schwertheilige fragte um Hilfe.

„Bei was genau?“ fragte Christoper misstrauisch. „Ich möchte auch gegen ihn kämpfen und halte den Vorschlag von Sina… für eine gute Idee. Bisher haben wir nicht wirklich eine Idee und bisher hat auch niemand vor uns gegen ihn gekämpft, aber… Sina hat es getan und fliegt irgendwo gerade hin, möge die Göttin ihre schützende Hand über sie halten.“ erklärt Louis mit einer sehr ernsten Stimme.

Falco und Christoper schauten sich an und schütteln die Köpfe und grinsten dann Louis an. „Klar, wenn du uns schon bittest, können wir das schlecht ablehnen.“ sagte Christoper.

„ … Danke. Ich schlage vor, dass ihr beiden euch um seine Augen kümmert, das sollte in eurem Bereich liegen.“ sagte Louis.

„Was denkst du Falco? Triffst du ihn?“ eckte Christoper von der Seite und Falco grübelt. „Mit geschlossenen Augen, aber ich habe meine Zweifel, dass meine Angriffe überhaupt irgendwelche Auswirkungen haben.“

„Ich hätte ein paar Ideen. Lass uns an einen anderen Standpunkt gehen zum schießen.“ sagte Christoper und nahm Falco mit. „Ich schlage vor, dass ihr das andere Bein nehmt.“ und Louis ging ebenso.

Zurückbleiben Melaine, Thomddir und Neia. „Hrmm… komm Melaine, lass uns das andere Bein nehmen.“ rief der Zwerg und zog ohne auf die Antwort zu warten, Melaine direkt mit, die nur noch „Eh?!“ sagen konnte.

„Warum… ich verstehe das nicht.“ murmelt Neia. „Vermutlich hat Sina mit ihrem Tatendrang die anderen angesteckt.“ antwortet eine Stimme hinter Neia. Sie drehte sich um und es war Ascal.

„Sina hat eine… interessante Gabe. Sie beeinflusst bewusst und unbewusst die Personen in ihrer Nähe so wie euch. Ich kannte eine Neia, die hätte überhaupt erst nicht diskutiert und wäre gegangen, nun habt ihr Sina geholfen und trotz des… gescheiterten Angriffs seid ihr immer noch hier.“

„ … “

„Wenn ich ehrlich bin, ich hätte überhaupt nicht damit gerechnet, dass ihr alle gegen Titanus kämpfen wollt. Am Anfang hätte euer Ruf vermutlich gelitten, aber seien wir doch mal ehrlich. Wie besiegt man ein Monster in dieser Größe?“

„ … “

„Nun, ihr könnt noch immer gehen oder kämpft gegen Titanus. Bestimmt kennt ihr Zauber welcher selbst so einen Riesen Schaden zufügen könnte.“ und Ascal ließ Neia alleine stehen.

„Habe… ich mich wirklich so verändert?“ murmelt Neia und überlegte, welche Zauber die nötige Durchschlagskraft haben, um Titanus zu verletzen.

Kapitel 112

Ich bin wiedergeboren und der Überraschungsgast?

„Abenteurer sollten ein Mindestalter haben, bevor man sie als Abenteurer einstellt.“

Drei mal Ja, drei mal Nein.

„Eh.. eine Frage, Kinder können ebenso Abenteurer werden?“ hakte Sina nach.

„Das stimmt. Es kommt selten vor, aber es ist nicht unüblich, das Kinder ebenso Abenteurer werden wollen. Es gibt keine Regel, welches Alter man haben muss, aber zwischen Abenteuerspielen und einem richtigen Abenteuer liegen dann doch Unterschiede.“ erklärt Neia.

„Um Himmels willen, natürlich ja. Man muss mindestens zwölf Jahre alt sein und darf in diesem Alter nur Sammelaufgaben annehmen, bis sie vom Trainer der Gilde offiziell die Bestätigung haben, auch Monster zu bekämpfen. Bei älteren Personen trifft diese Regel dann nicht mehr zu.“ schlägt Sina vor.

„Hmm, das klingt vernünftig. Ich kann mir ebenso nicht vorstellen, Kinder gegen Monster kämpfen zu lassen.“ sagte Melaine.

„Kinder sollen lieber spielen und ihre Freizeit genießen bevor der Ernst des Lebens beginnt.“ philosophierte Falco.

„Dann stimmen wir ab. Ich habe dem Vorschlag nichts hinzuzufügen.“ meldet Louis sich. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen.

Im Büro des Gildenmeisters:

„Gildenmeister Ascal, was meinen sie denn, wir sollen die Stadt evakuieren?“ fragte die Sekretärin, als Ascal sich ein bisschen beruhigt hat.

„Was da… aus dem Meer kommt ist niemand anderes als die Götterbestie Titanus! Nur er hat diese Größe und was wir sehen, ist höchsten ein Teil seines Kopfes!“ erklärt Ascal und die Frau wurde sehr blass.

„Aber… laut den Berichten ist er doch vor langer Zeit ins Meer hinabgestiegen?“ murmelt die Frau.

„Das stimmt und scheinbar ist er nun wieder auf dem Weg aufs Land zu gehen. Alle Aufträge werden eingestellt. Ich will dass die Stadtwache, die sowieso schon panisch herumrennt auf den neuesten Stand der Dinge gebracht wird. Die Abenteurer sollen bei der Evakuierung aushelfen, ich werde es dem Bürgermeister selbst erklären.

Des weiteren sagt den anderen Gildenhäusern Bescheid, das Titanus sich nun auf Efrana befindet, sie werden ihre eigenen Maßnahmen ergreifen müssen… Warum muss das ausgerechnet in meiner Stadt sein.“ wurde Ascal wieder depressiv.

„Aber Gildenmeister… Titanus ist doch ein SSS-Auftrag oder nicht? Und im Konferenzzimmer sitzen alle SSS-Abenteurer… wäre es nicht…“ wollte die Sekretärin was vorschlagen, aber Ascal stoppte ihre Gedanken.

„Überlegt doch mal: Wenn vor der Stadt ein Kampf losgeht, glaubt ihr wirklich, dass… die Stadt und alles in der Umgebung heil bleibt? Wir müssen die richtigen Prioritäten setzen und das ist nun mal das Volk zu beschützen ergo alle Bewohner evakuieren und so weit wie möglich fortschaffen. Sobald wir das getan haben, werde ich sie darüber aufklären, dass wir einen Überraschungsgast haben und überlasse ihnen alles weiteres.“ sagte Ascal sehr ernst.

Im Konferenzraum:

„Der SV-Rang sollte veröffentlicht werden. Er wurde bisher geheim gehalten um das Volk zu schützen.“

Drei mal Ja, drei mal Nein

„Ja, es ist Blödsinn Wissen für sich zu behalten. Louis weiß schon von meinem Vampierproblem, weil deren Anführer hat diese Stärke. Im Grunde kann er es mit dem Dämonenkönig aufnehmen, was mich persönlich nicht wundern würde. Wer weiß wie alt dieser Vampirkönig wirklich ist und er hat es auf mich abgesehen.“ erklärt Sina.

„Was hast du angestellt, dass so ein Monster dir auf die Pelle rückt?“ fragte Falco. „Ich habe zuerst Ludwig Kelmont getötet und danach seine erste Tochter Camilla. Das dürfte ihn ziemlich wütend gemacht haben, wenn ich Tio und Mio richtig verstanden haben.“ gab Sina die Information preis.

Auf einmal winselten und jaulten die Wölfe von Melaine laut. „Was ist denn nun los?“ wunderte sich Christoper. Man sah ihnen an, dass sie wirklich viel Angst hatten. Melaine stand auf und ging zu ihnen um sie zu beruhigen.

„Was… spürt ihr? Etwas kommt oder?“ fragte sie ihre Wölfe, die sie aber nur anwinselten. „Ist das normal?“ hakte Falko nach. Melaine schüttelt den Kopf. „Nein. Tiere sind sehr empfindliche Wesen, die sehr früh Ärger spüren und scheinbar… gibt es irgendwo einen Grund, warum meine Tiere nun Angst haben.“

„Leute? Schaut mal auf eure Gläser.“ sagte Sina und alle schauten darauf. Erst passierte nichts, dann kam eine Wellenbewegung auf der Oberfläche… dann wurde es wieder still. Sie warten noch ein bisschen, bis wieder eine Bewegung entstand.

„Was auch dieser „Grund“ sein mag, aber es muss verdammt schwer sein.“ sprach Thomddir den Gedanken laut aus.

„Ok Leute, wir verschieben das Meeting und schauen uns das Problem an.“ klatsche Sina und alle nickten. Sie gingen geschlossen aus dem Raum und sahen überall panische Mitarbeiter herumrennen, andere gaben Anweisungen an die Abenteurer.

„Ich glaube, wir haben da was verpasst.“ sagte Louis sehr nüchtern, als Ascal zu ihnen kam. „Verdammt, ich weiß nicht, wie ihr es gemerkt habt, aber es kommt.“

„Eh… was meint ihr mit „es“?“ fragte Christoper misstrauisch. Ascal merkte seinen Fehler, dann seufzte er.

„Titanus wurde gesichtet. Er läuft gerade auf diese Stadt zu. Wir sind gerade dabei, die Stadt zu evakuieren und ich wollte euch erst Bescheid geben, wenn die Kampfzone dafür bereit ist.“ beichtet Ascal.

„Bitte? Titanus kommt?!“ rief Neia erstaunt. Sie hatte dieses Wesen schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen, aber dass es nun auf diese Stadt zuläuft nennt man Pech.

„Verdammt, einen schlechteren Weg konnte es sich echt nicht aussuchen.“ fluchte Thomddir. Alle hatten ihre Sorgen… bis auf Sina.

„Das ist doch fan-tas-tisch! Eine Götterbestie kommt und ich muss sie nicht suchen!“ strahlte Sina mit leuchtenden Augen.

„Ihr seid verrückt… wollt ihr es wirklich bekämpfen?“ fragte Falco erstaunt und Sina nickte nur. Neia, Louis und Christoper kannten die Pläne von Sina, daher waren sie nicht wirklich erstaunt.

„Lady Sina… habt ihr Titanus schon mal gesehen? Das ist ein wandernder Berg!“ merkte Melaine an, aber Sina sah nicht so aus, als würde es sie stören.

„Wo ist es?“ wollte Sina sofort wissen. Der Gildenmeister seufzte nur. „Einfach nur rausgehen und aufs Meer blicken. Man kann es nicht übersehen…“ und Sina rannte schon weg.

„Eh… Könnt ihr mir erklären, warum nur Sina es toll findet, dass dieser Titanus erscheint?“ fragte Thomddir. „Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, Götterbestien zu jagen.“ klärte Louis ihn auf und der Zwerg riss seine Augen auf.

„Aber… das sind doch die stärksten und ältesten Monster auf der Welt! Bisher wurde nur eins in der Vergangenheit getötet und es hat schon Alliancia zum wackeln gebracht!“ war Thomddir erstaunt.

„Das hält sie aber nicht davon ab, es zu versuchen.“ sagte Christoper es nun. „Lasst uns ebenso rausgehen und uns ein Bild von der Situation machen.“

Sina war im Regen raus gerannt und schaute sofort aufs Meer. Sie konnte den Felsen nicht übersehen und ein Schaudern ging ihr über den Rücken runter. „Das… ist in der Tat ein verdammt starkes Monster.“ rief Sina vor Freude.

Die anderen Abenteurer kamen nun auch raus und sahen den Felsen. „Es ist wirklich Titanus. Es ist lange her, als ich ihn zuletzt gesehen habe, aber ich würde ihn immer wieder erkennen.“ sagte Neia.

„Irgendwie… wirkt er sehr klein.“ sagte Thomddir. „Weil das Meer verdammt tief ist. Das ist gerade ein Teil seines Kopfes, was da aus dem Meer herausragt.“ klärt Neia ihn auf.

„W… wie groß ist er dann?!“ wundert sich Melaine. „Groß genug um mit seinen Füßen die Stadt zu zerstören.“ kommentiert Neia.

„Dann ist er noch zu weit um ihn zu bekämpfen.“ dachte Sina laut. „Und… wie willst du dieses Ding besiegen?!“ fragte Christoper nun.

„Keine Ahnung, ich werde warten, bis es aus dem Meer heraus gekommen ist und DANN mache ich mir darüber Gedanken.“ antwortet Sina gelassen.

„Nun meine Herrschaften. Wir können das Meeting vertagen oder weiterführen.“ schlug Neia vor, um die Wartezeit zu überbrücken.

„Hrm… besser als nichts. Ich würde lieber bei der Evakuierung helfen, aber irgendwie würde ich schon gerne wissen, wie Sina gegen Titanus vorgehen will.“ murmelt Thomddir.

„Dann lass uns wieder reingehen. Ich bin schon ganz nass durch den Regen.“ beschwerte sich Melaine.

Im Konferenzzimmer zogen die Abenteurer ihre nassen Sachen aus und Neia zaubert die restlichen Klamotten der Leute trocken.

„Magie hat auch ihre nützlichen Seiten.“ kommentierte Sina, die die wenigsten Kleider trug. „Danke…“ antworte Neia trocken.

Dann saßen sie wieder alle und wollten das Meeting fortführen, als Ascal reinkam. „Was… macht ihr?“

„Das Meeting weiterführen, bis Titanus nah genug ist, um es zu bekämpfen.“ antwortet Sina freudig.

„Ihr wollt es wirklich bekämpfen?! Nicht das ich was dagegen hätte, aber euch ist bewusst, dass der Kampf unseren Kontinent verändern könnte?“ wies Ascal auf ein Problem hin. „Mir egal.“

„Das sollte euch nicht egal sein Lady Sina!“ nörgelt Ascal. „Ihr könnt ja zu ihm hin gehen und darum bitten, woanders weiter zu gehen.“ sagte Sina sarkastisch. „Wenn ihr nun wieder gehen könnt, wir haben eine Besprechung.“ Ascal war fassungslos, dass man ihn aus seinem Haus rauswirft.

„Man möchte, dass die Abenteurer keine neutrale Fraktion mehr ist und einen festen Punkt der Gesellschaft wird.“

Drei mal Ja, drei mal Nein

„Nein. Wir sind schon ein fester Teil der Gesellschaft. Wir mischen uns nicht in die Angelegenheiten der Regierungen ein, es sei denn, sie gehen gegen uns vor wie im Kaiserreich Osnain. Das sollte an die anderen eine unausgesprochene Warnung sein, dass wir uns auch zu wehren wissen.“ erklärt Sina und alle ignorierten Ascal, der immer noch im Zimmer war.

„Ein bisschen widersprüchlich, wenn ich bedenke, welche Positionen ihr habt? Ihr seid die stärkste Abenteurerin, Reichskanzlerin aus Osnain und Heldin aus Efrana.“ merkte Christoper an.

„Stimmt, nur kann ich sie nicht loswerden, weil man sie mir auf Lebenszeit gegeben hat. Ich bin auch nicht glücklich darüber, aber was soll ich daran ändern?“ stimmte Sina ihm zu.

Ascal verließ kopfschüttelnd den Raum und suchte sein Büro auf. „Gildenmeister Ascal, die meisten Bewohner konnten wir schon evakuieren, aber wir haben noch ein Problem mit den Alten und Kranken.“ meldete sich die Sekretärin wieder.

„Haben wir denn keine Kutschen mehr, dass wir sie dort unterbringen können?“ war Ascal wieder in seinem Element.

„Glaube schon.“ überlegte die Sekretärin.

„Dann nehmt sie. Leben geht vor, wir lassen niemanden zurück. Wie sieht der Standpunkt der anderen Aufgaben aus?“ fragte Ascal.

„Die Gildenhäuser sowie der König wurden informiert. Sobald die letzten Bewohner evakuiert werden, folgen die Wachen und die Abenteurer.“ berichtet die Frau.

„Gut gemacht.“ lobte der Gildenmeister.

„Was… ist mit den Abenteurern im Konferenzzimmer?“ fragte die Sekretärin vorsichtig.

„Die besprechen weiter ihr Meeting um die Wartezeit zu verkürzen, bis Titanus aus dem Meer herausgekommen ist und wollen ihn dann bekämpfen, zumindest Lady Sina…“

Kapitel 111

Ich bin wiedergeboren und möchte gerne meine Kameraden ins Meer werfen?

Am nächsten Tag suchten fünf SSS-Abenteurer die Gilde von Saifa auf. Sie werden von der Empfangsdame begrüßt und in das Konferenzzimmer gebracht, wo auch Melaine und Thomddir anwesend waren.

„Ah, der Rest ist auch anwesend, ich dachte, ich würde mit der Hündin hier das alleine erledigen müssen.“ ärgert Thomddir seine Kameradin.

„Endlich… ich kann mir seine Witze nicht länger anhören.“ wirkte Melaine, die Wolfsfrau, sehr erschöpft, ihre Wölfe gaben ein leises Jaulen von sich.

„Das klingt ja aufbauend…“ murmelt Sina. „Ah willkommen in meiner Gilde, hätte nicht gedacht, das mein Haus diesmal an der Reihe ist, ein SSS-Meeting einzuberufen.“ grüßte Ascal mit viel Energie.

„Ah, lange nicht mehr gesehen Ascal.“ grüßt Neia ihn freundlich. „Das stimmt allerdings. Wann war es das letzte mal? Vor 200 Jahren oder so?“ lächelt Ascal.

„Kommt ungefähr hin. Ihr habt euch also für den Weg als Gildenmeister entschieden?“ nickte Neia. „Das stimmt, ich wollte sehen, ob ich die Abenteuergilden verändern könnte. Einige Systeme sind immer noch ziemlich veraltet, aber das könnt ihr heute ändern.“ grinst Ascal.

„Leider…“ murmeln Christoper und Falko zustimmend. Louis sagte dazu nichts. „Nun denn, wenn ihr alle Platz nehmen würdet? Ich hole die Fragen.“ sagte Ascal und verschwand.

Die restlichen Abenteurer nahmen Platz und warteten, bis Sina fragte: „Wie läuft das eigentlich? Ich mache das erste Mal bei so einer Sache mit.“

„Hmm. Einer liest die Frage oder das Thema vor und es wird dann abgestimmt, wie damit verfahren wird.“ erklärt Neia.

„Und… wie habt ihr euch aus der Affäre gezogen?“ wunderte Sina sich und sie drehten ihre Köpfe weg. „Lasst mich raten… Bevor ihr die Blätter oder sonstiges angeschaut habt, hat einer von euch direkt gefragt, wer dafür ist und drei haben ihre Hände gehoben und der Rest nicht, somit war das Thema beendet?!“ rief Sina ungläubig. Die Stille war so heftig, dass man das Hecheln der Wölfe sehr laut hören konnte.

Bei Sina bildete sich auf der Stirn eine Zornesader, die ein bisschen merkwürdig aussah bei den knappen Klamotten, die sie trug.

„Ich schwöre bei dem dunklen Gott und der hellen Göttin, wenn Ascal mit einem fetten Ordner wiederkommt, dass ich euch ins Meer werfe.“ drohte Sina mit einer unheilvollen Stimme. Die anderen schluckten alle sehr laut, denn die Drohung war sehr glaubhaft.

Und dann kam Ascal wieder und legte fünf dicke Bücher auf den Tisch. „Nun, da ihr nun eine ungerade Zahl seid, könnt ihr euch nicht mehr herausreden vor euren Aufgaben. Wenn ihr eine Pause braucht oder was zu Essen, sagt einfach einem meiner Mitarbeiter Bescheid.“ dann verließ Ascal den Raum.

Und dann spürten alle Abenteurer die Mordlust… und schauten Sina an. Sie hatte ihre Augen geschlossen und lächelte nur, aber das führte nur dazu, dass allen ein heftiger Schauer durch ihren Rücken rutschte.

„Geht… es dir gut Lady Sina?“ fragte Christoper mutig. „Mir ging es noch nie besser, wieso fragst du?“ lächelt Sina weiter, aber der Zustand war fast unerträglich.

Sina zog eines der Bücher heran, schlug zufällig eine Seite auf und las… dann warf sie das Buch in die Ecke mit einer Kraft, dass das Buch in der Wand steckte.

„Ihr… wollt mich doch wirklich auf den Arm nehmen oder?“ fragte Sina immer noch höflich, aber es fehlte nicht mehr viel zum Ausbruch.

„Nein Lady Sina, ist es nicht. Wir haben uns auch schon die Frage gestellt, warum wir das erledigen müssen und nicht die Gildenmeister, aber scheinbar haben die Gründer sich was dabei gedacht, dass es nur die SSS-Klassen es klären dürfen.“ antwortet Louis.

„Ah… ich verstehe…“ sagte Sina und ließ den Kopf hängen. Dann nahm Sina das nächste Buch und schlägt die erste Seite auf.

„Hat jemand einen Stift?“ frage Sina und bekam von Falko einen. „Was… habt ihr vor?“ fragte Neia.

„Die dämlichsten Fragen durchstreichen. Was haben wir denn mit diesen Fragen wie „Die Gildenhäuser müssen eine bestimmte Anzahl von Bildern enthalten.“ zu tun? Das sollen die Gildenmeister selbst lösen! Wer dafür ist, soll die Hand heben!“ befahl Sina und alle hoben ihre Hände.

„Gut, dann soll mir jemand das Buch aus der Wand bringen, ich arbeite mich eben schnell durch und dann arbeiten wir professionell!“ kündigt Sina die Information an. Nach einer Stunde wurden aus den fünf Büchern ein halbes Buch und Ascal stand wieder im Raum. „Ihr habt nach mir gerufen?“ wundert sich Ascal.

„Wir haben beschlossen, dass wir alle dummen oder blödsinnigen Fragen oder Themen durchgestrichen haben und diese in die Verantwortung der Gildenmeister legen. Sie haben keinen wirklichen Einfluss auf die Abenteuergilden, sodass es unwichtig ist, unsere Zeit dafür zu verplempern.

Neia war so nett gewesen die nicht durchgestrichenen Fragen und Themen in ein neues Buch zu übertragen. DIESE werden wir besprechen, ihr könnt nun die anderen Bücher wieder mitnehmen und es als Brennmaterial benutzen oder was euch auch immer einfällt.

Wenn ihr mit dieser Entscheidung ein Problem habt, könnt ihr natürlich jetzt euren Einspruch einlegen.“ lächelt Sina genau wie am Anfang mit den Abenteurern.

„Bitte?! Ihr könnt doch nicht einfach…“ wollte Ascal widersprechen, aber Melaine mischte sich nun ein.

„Doch das können wir und dazu nutzen wir auch das gegebene Recht. Ich habe mir die Zeit genommen und die durchgestrichenen Sachen durchgelesen und muss Sina zustimmen, es ist Zeitverschwendung. Das sind Sachen, die jeder Gildenmeister selbstständig entscheiden kann oder alle zusammen.“ sagte Melaine und die anderen Abenteurer stimmten ihr zu.

„Und… ehrlich, was haben die Gründer sich bei der Aktion gedacht, dass die SSS-Abenteurer dies entscheiden sollen? Wir haben mit der Verwaltung eines Gildenhauses so wenig zu tun, wie die Gildenmeister die Kämpfe für uns.“ meldet sich Christoper.

„Ich musste fast weinen, als ich gelesen habe, dass die Gildenhäuser eine bestimmte Anzahl von Toiletten haben müssen.“ schüttelt Thomddir den Kopf.

„Wer auch immer diese Ideen hatte, bitte… er soll aufhören zu denken.“ brummte Falko und Louis nickte ihm zu.

„Wir hätten das auch ohne Sina geschafft, aber uns verging immer sofort die Lust die Bücher aufzuschlagen, weswegen wir uns mehr oder weniger davor gerettet haben. Hätten wir… ein bisschen so gehandelt wie Sina eben, dann wäre es anders gekommen.“ erklärt Neia.

„Selbst wenn ihr Einspruch erhebt, wir haben beschlossen, dass diese Probleme von den Gildenmeister gelöst werden sollen. Es bleibt euch überlassen es gemeinsam oder alleine zu lösen.“ antwortet nun Louis.

„ … Ich verstehe…“ wirkte Ascal niedergeschlagen. „Aber rechnet damit, dass die anderen Gildenmeister toben werden.“

„Sehen wir so aus, als würde es uns interessieren?“ fragte Sina ehrlich. „ … Nein, nicht wirklich.“ murmelt Ascal nur.

„Na also, dann nehmt die Bücher mit, damit wir mit unserer Arbeit beginnen können.“ lächelt Sina nun freundlich. Ascal nickte nur und nahm die Bücher wieder mit und ließ die Abenteurer alleine.

„So löst man Probleme.“ sagte Sina es mit einer arroganten Stimme, aber das Recht musste man ihr lassen.

„Hätte nicht gedacht, dass man die Arbeit so verkürzen kann.“ dachte Thomddir laut und alle stimmten ihm zu.

„Ich hätte da ein paar Kommentare, aber ich habe keine Lust, dass es in einen nutzlosen Streit ausartet, also behalte ich es für mich. Wer möchte vorlesen?“ fragte Sina.

Auf dem Meer vor Saifa:

„Arr, verdammt, warum beißen denn heute keine Fische?“ schimpfte ein alter Fischer. „Keine Ahnung, vor allem, warum sind hier keine Möwen? Es ist verdammt still hier.“ meinte ein anderer Fischer.

Die beiden Fischer waren in einem Fischerboot aufs Meer vor der Küste Saifas hinaus gesegelt, um ihren täglichen Lohn zu fangen, aber bisher hatten sie nur Pech.

„Hrmm… ist das Meer heute irgendwie… rau? Auf dem Land hatte ich eher den Eindruck, dass es heute ruhig sein müsste.“ sagte der alte Fischer. „Stimmt, wo du es sagst. Heute ist echt alles komisch AARARHHHH.“ waren die letzten Worte des anderen Fischers, als ihr Boot von unten auf gekracht wurde und sie versanken, ohne zu wissen, warum sie sterben. Ein Stück Fels hat ihren Bootsboden durchgeschlagen und das Boot mit nach unten gerissen, ohne das die Männer eine Chance hatten zu reagieren.

Innerhalb der Gilde:

„Dann lese ich sie vor.“ meldet sich Neia. Falco hat sich erbarmt, jedem Anwesenden ein Getränk hin zu stellen, denn die Warterei hat sie ein bisschen durstig gemacht.

„Es wird gebeten, dass die Abenteurer mehr Aufgaben auf einmal übernehmen sollten, weil nur eine Aufgabe ineffizient ist. Ich schlage vor, wir gehen in der Abstimmung der Reihe nach vor… Ich fange an und Sina stimmt dann als letzte ab. Hat jemand Einwände?“ alle verneinten und Sina rollte ihre Augen, weil sie ahnte, dass es letztendlich immer ihre Entscheidung sein wird.

Drei mal Ja, drei mal Nein

„Ernsthaft? Bevor ich antworte, wie verläuft das denn eigentlich weiter?“ hakte Sina nach und Christoper antwortet: „Bei einem Nein, wird diese Frage beiseite geschoben und kann in hundert Jahren nochmal neu angegangen werden. Bei einem Ja müssen wir dann diskutieren, wie die… Reform angepasst werden soll.“ Sina klatschte sich die Hand vors Gesicht.

„Ok, habe verstanden, kein Problem.“ grinste Sina, aber ihre Augen sprachen wieder nur von einem Mord.

„Und… wie entscheidet ihr euch?“ fragte Louis. „Nun, da Neia es ja geschickt gemacht hat, würde es mich nicht wundern, dass ich letztendlich alles klären muss. Damit das aber schneller geht, werde ich dazu auch immer einen Vorschlag machen. Bei einem Ja und bei einem Nein die Begründung. Alle einverstanden?“ fragte Sina und alle nickten.

„Also gut. Ich stimme für ja. Mein Vorschlag ist folgender: Abenteurern ist es nun erlaubt zwei Aufgaben gleichzeitig anzunehmen. Bei einer größeren Gruppe ist die maximale Aufgabenannahme bei fünf. Damit soll verhindert werden, dass größere Gruppen die mindesten drei Personen haben, den anderen Abenteurern alle Aufgaben wegnehmen.

Sollte es mal dazu führen, dass die Aufträge zurückgehen, tritt die Sonderregel ein, dass wieder alle Abenteurer nur eine Aufgabe annehmen dürfen, bis wieder genug Aufgaben existieren. Dies müssen natürlich die Mitarbeiter der Gilde im Auge behalten.

Aber dies gilt erst ab Rang F. Neulinge müssen sich erst bewähren und auch das nötige Vertrauen der Gilde haben, sonst nehmen sie Aufträge an und sterben dabei, ohne zu wissen, was mit ihnen passiert sind.“ erklärt Sina und einige grübelten wirklich über den Vorschlag.

„Das hört sich solide und fair an, zumal die Abenteurer dann effizienter arbeiten können. Es ist in der Tat manchmal ein Unding, Aufgaben entfernt von der Stadt zu erledigen und muss für die nächste immer wieder zurückkommen.“ stimmt Melaine zu.

„Ich habe dem nichts hinzuzufügen.“ sagte Thomddir und Falko sowie Louis stimmten ihm zu.

„Ich würde gerne noch dazu ergänzen, das Dungenaufgaben trotzdem bei eins bleiben. Als Experte kann ich mich auf mein Urteil verlassen, dass zu viele Aufgaben in Dungeons zu Problemen führen.“ fügte Christoper hinzu.

„Damit kann ich leben. Müssen wir nochmal abstimmen?“ fragte Sina Neia. „In der Tat. Wenn es einstimmig wird, trage ich das in dieses Buch ein.“ nickte Neia. „Wer ist für den Vorschlag von Sina mit der Ergänzung von Christoper, der soll die Hand heben.“ und alle hoben ihre Hand. „Hmm, wenn das so weiter geht, macht es mir schon ein bisschen Spaß.“ grinste Thomddir.

Außerhalb der Gilde:

Draußen vor dem Gildenhaus herrscht ein Gewitter und der Regen fällt so stark, dass man das Gefühl hat, dass ein Wasserfall über der Stadt ist. Überall rannten Passanten sich panisch schützend vor dem Regen und suchten Schutz, das Chaos in der Stadt herrschte.

„Wilhelm… war dieser Felsen dort im Meer schon immer da?“ fragte eine ältere Frau ihren Mann. Der versuchte auf’s Meer zu schauen, aber wegen des starken Regens sieht er kaum was. „Nee, seh da nichts Gertrude.“

Aber sie waren nicht die einzigen, auch andere Passanten zeigten auf diesen Felsen und es machte in der Stadt die Runde.

Einige Zeit später versuchten die Stadtwachen mit einem Fernrohr zu bestimmen was es ist, aber die Sicht ist sehr schlecht. „Hmm… das war bisher noch nicht da und ich arbeite schon seit 30 Jahren hier. Das Ding muss erst heute morgen erschienen sein.“ murmelt der alte Wachmann. „Aber was ich noch komischer finde ist… das ist verdammt weit weg im Meer, aber es ist trotzdem groß genug, dass man es mit den Augen sehen kann. Das gefällt mir nicht.“

„Was sollen wir tun?“ fragte ein anderer Wachmann. „Was können wir denn schon tun? Da ist ein Stück Felsen im Meer… wieso wird der größer?!“ rief der alte Wachmann. „Er… bewegt sich! Ich will das alle Wachmänner in Alarmbereitschaft sind bis wir mehr wissen!“ befahl der Wachmann.

Innerhalb der Gilde:

„Die Reiche verlangen, sobald beschworene Helden auf unserer Welt existieren, dass die stärksten Abenteurer sie auf ihrer Reise begleiten sollen und ihnen helfen, den Dämonenkönig zu töten.“

Drei mal Ja, drei mal Nein

„Nein. Es ist nicht unsere Aufgabe die Babysitter der Helden zu spielen. Sie dürfen uns fragen, ob wir Interesse haben ihnen zu helfen, aber das war es auch schon. Wir haben eigene Probleme und wenn wir allen Helden hinterherlaufen, wer kümmert sich dann um die Probleme auf der Welt? Wir sind die einzigen, die die SSS-Aufträge erledigen können.“ erklärt Sina und bei den Ja-Sagern konnte man ihre Entscheidung akzeptieren.

„Die Abenteurer sind zur Pflicht aufgerufen, sobald ein Krieg gegen die Dämonen stattfindet, in die Armee einzutreten und auszuhelfen.“

Drei mal Ja, drei mal Nein

„Ernsthaft, macht ihr das absichtlich? Nein. Wir sind eine neutrale Fraktion und sind nicht für die Probleme der Reiche zuständig. Sie hatten alle Zeit der Welt sich anzupassen und auf einen Krieg vorzubereiten. Selbst wenn der Krieg stattfinden würde, wer passt auf das Volk auf? Keiner, nur wir.“ sagt Sina.

„Die Aufnahme zu S-Rängen soll vereinfacht werden, weil nicht immer alle Gildenmeister einer Meinung sind.“

Drei mal Ja, drei mal Nein

„Ja. Alleine das überhaupt so wenige Abenteurer in der S-Klasse existieren, spricht doch dafür, dass dort eine Bremse herrscht, talentierte Abenteurer zu fördern. Ich kenne die meisten Gildenmeister nicht, aber ich hatte den Eindruck, dass einige Hohlbirnen dabei sein könnten und andere… bestochen werden müssen, um ihre Zustimmung zu erhalten.

Ohne zu wissen, wie viele Gildenmeister wir haben würde ich dies auf die Hälfte reduzieren.“ schlägt Sina vor.

„Ich bin dagegen, es sollten ein paar mehr sein, weil es wirklich einen Unterschied gibt zwischen A und S Aufträgen.“ meldet sich Falko.

„Ihr müsst es aus einer anderen Perspektive sehen Lady Sina. Ihr seid schon so stark gewesen, als ihr euch angemeldet habt oder? Sonst hättet ihr nicht die Armee der Untoten aufgehalten.“ meint Melaine.

„Das kann sein. Hmm… und wenn eine bestimmte Anzahl der Gildenmeister zustimmt? Es kann aber nicht sein, dass man die Zustimmung aller Gildenmeister benötigt.“ grübelt Sina laut.

„Was ist, wenn er eine bestimmte Anzahl an Zustimmung von S-Abenteurern hat? Man muss auch ein gewisses Maß an Vertrauen unter den Abenteurern haben. Natürlich gibt es hier einsame Wölfe, aber gerade sie können es doch einschätzen, ob jemand für den S-Rang tauglich ist.“ schlägt Thomddir vor und bekommt eine positive Resonanz.

„Und es ist noch relativ überschaubar, weil nicht viele Abenteurer in dem S-Bereich sind. Natürlich kann man nicht ausschließen, dass sich einige bezahlen lassen, aber wenn sie bei dem Auftrag sterben, den sie nicht meistern können, ist das ihr Problem.“ meldet Neia sich nun.

„Bleibt nur die Frage der Anzahl oder? Natürlich kann man bei dem alten System bleiben und unser wird dann hinzugefügt, sodass es dem Abenteurer überlassen wird, welchen Weg er gehen möchte.“ nickte Christoper.

Die Abenteurer konnten sich auf eine Zahl einigen und Neia schreibt die nächste Reform auf.

Im Büro des Gildenmeisters:

„Gildenmeister Ascal, die Wachmänner rennen überall panisch herum.“ meldet die Sekretärin dies dem Elfen.

„Hmm? Ist denn was passiert? Ich habe nichts mitbekommen, seitdem ich mich um die SSS-Abenteurer kümmern muss.“ wundert sich Ascal.

„Nun… es ist ein Stück Felsen aus dem Meer gekommen, der gestern noch nicht existiert hat.“ murmelt die Frau.

„Ein Felsen?“

„Ja und… er scheint größer zu werden.“

„Ab wann ist dieser Felsen erschienen und wie weit ist er weg?“

„Gestern Abend war er noch nicht da, also tippe ich darauf, dass er erst heute morgen erschien und die Entfernung von hier aus? Würde ich schon über einen halben Tag schätzen. Man kann ihn schon von hier aus sehen trotz des starken Regens.“

„Warte warte, irgendetwas stimmt da nicht. Wenn man ihn bei dieser Entfernung sehen kann und er größer wird, dann kommt er näher!“

„Vermutlich?“

„Himmel… Kennen wir irgendwelche Monster das Felsen oder ähnliches hat?“

„Es gibt viele, aber ich kenne keins, das im Meer lebt. Was mir gerade einfällt, aber einige Abenteurer beschweren sich, dass die Monster zu den Aufträgen nicht auffindbar waren.“

„?! Was ist denn nun auf einmal los? Ich hole meinen Übertragungszauber und schaue mir den Felsen an…“ und Ascal holte einen Zauberstein hervor. Er aktivierte ihn sofort und konnte auf dem Monitor sein Gildenhaus sehen. Ascal lenkte das „Auge“ aufs Meer und konnte den Felsen tatsächlich sehen und lenkte ihn darauf zu.

Je näher er kam, desto gigantischer wurde der Felsen. „Was… ist das?“ murmelt Ascal, als auf einmal noch mehr Felsen aus dem Meer herauskamen.

„Ach du… heilige Scheiße… SOFORT DIE STADT EVAKUIEREN!“ schrie Ascal.

Kapitel 110

Ich bin wiedergeboren und das nächste Meeting?

„Wieso kann ich Sherry nicht mitnehmen?!“ fragte Sina fassungslos, als Neia und Louis ihr Statement abgegeben haben.

„Sie soll ihre Übungen machen und das klappt am besten, wenn ihr nicht anwesend seid.“ wiederholte Neia sich geduldig.

„Außerdem, wenn wir das Meeting starten, kann es schon sein… das viel Zeit vergeht und das wäre vergeudete Zeit, wenn eure Partnerin nur in der Stadt bummelt.“ fügte Louis hinzu.

„Ist schon gut Sina, du bist ja nicht alleine dort. Außerdem, vielleicht kann ich dich ja überraschen.“ muntert Sherry Sina auf.

Später saßen Louis, Neia und eine schmollende Sina in der Kutsche nach Saifa. „Die Reise ist schon ätzend geworden, als ihr schlecht gelaunt in die Kutsche gestiegen seid Sina.“ kommentiert Neia, während Louis nur aus dem Fenster schaut.

„Entschuldigung, aber auch ich habe mal schlechte Laune… und wieso schaust du die ganze Zeit so konzentriert aus dem Fenster Louis?!“ nörgelt Sina.

„Deine… Kleidung… ist sehr ungewöhnlich.“ murmelt Louis leise und Sina schaute ihr Outfit an, das sie von Sherry bekam. Sina trug nur ein enges, kurzes, schwarzes Tanktop und dazu eine blaue Hose. Man sah ihren Bauch und Rücken… und ihre großgeformten Brüste. Die Diskussion hat jeder in der Villa mitbekommen, die Sina und Sherry geführt hatten und Sherry sich am Ende durchgesetzt hatte.

„Hat meine Freundin mir ausgesucht. Mir persönlich ist es zu eng um meine Brüste.“ kommentiert Sina und Louis wird leicht rot.

„Es erstaunt mich eher, das Sherry sich bei euch durchsetzen kann, als das ihr ein mangelndes Schamgefühl habt. Dachte, dass ihr eine dominantere Person seid, aber bei euren Freunden seid ihr ja geradezu nachgiebig.“ meint Neia.

„Nun, sie… gibt sich Mühe was sie schneidert, also sollte ich ihr schon etwas entgegenkommen.“ murmelt Sina.

„Sag… da wir unter uns sind, aber was seht ihr in euren Freunden?“ fragt Neia und Sina runzelt ihre Stirn.

„Hmm… Sherry war meine erste Freundin und mit ihr habe ich auch das erste Abenteuer gemeistert. Ohne ihre Hilfe wäre ich hier ziemlich verloren gewesen, zumal sie ziemlich süß sein kann, wenn da nicht ihre gruselige Seite wäre mit den Klamotten…

Dann habe ich Prashi kennengelernt. Am Anfang habe ich sie ziemlich temperamentvoll eingeschätzt, aber nachdem ich mit ihr eine Befreiungsaktion gestartet hatte, habe ich sie auch als sehr loyal zu ihren Freunden erleben dürfen und bin froh, dass sie mich auch in ihren Freundeskreis einbezieht.

Mel, Tio und Mio wurden mehr oder weniger am Anfang dazu gezwungen, mich als Herrin zu akzeptieren, aber nachdem…sie die guten Seiten kennengelernt haben und auch das Vertrauen aufgebaut haben, möchte ich sie mehr als Freunde ansehen und nicht als Diener.

Und dann wäre da noch Suki. Ich liebe Katzen über alles und ihre Einstellung finde ich sehr gut, auch wenn sie ihre Geheimnisse hat, mir ist es egal. Sie kümmert sich um mein Zuhause und ich würde sie um nichts auf der Welt ersetzten wollen.“ erzählt Sina es mit einem Lächeln auf dem Gesicht, während sie aus dem Fenster schaut.

„Wie… seid ihr an eure Stärke gekommen?“ fragte Louis. Er wusste, das Sina mit den magischen Fesseln trainiert hat, aber viel hat er von den Damen nicht erfahren. Sina seufzte nur, als würde sie eine Geschichte immer wiederholen.

„Im Alter von sieben Jahren musste ich von morgens bis abends trainieren. Fehler wurden hart bestraft, mein… „Kampflehrer“ ließ keine Zeit aus, mich zu schikanieren und mich zu brechen, mit der Erlaubnis meines Vaters.

Die wenige… Freizeit die ich hatte, nutze ich dazu, um mein Können im Schach zu perfektionieren. Darin bin ich bisher ungeschlagen, aber in Alliancia scheint das Spiel nicht bekannt zu sein und ich dieses Spiel nur langsam unter die Leuten bringen kann.“ wirkte Sina nun trauriger.

„Hmm, dann müsst ihr ein spezielles Training gemacht haben, denn ich habe ebenso früh in der Kindheit angefangen, mit dem Schwert zu üben.“ überlegte Louis laut.

„In der Tat, mein Training war wirklich sehr speziell, dass es selbst mich wundert, dass ich noch lebe und nicht irgendein sabberndes Wrack geworden bin.“ stimmte Sina Louis zu.

„Was denkst du über Dämonen Sina?“ fragte Neia und Sina wurde nun vorsichtig. „Das sie eine eigene Kultur und Zivilisation haben und angeblich Meister des Kampfes und Magie sein sollen.“ antwortet Sina darauf nur.

„Wenn… die Barriere zerstört wird und die Dämonen wären frei, was würdet ihr machen?“ hakte Neia weiter. „Nichts?“ kam die Antwort geschossen.

„Wie… nichts? Man muss damit rechnen, dass der nächste Krieg stattfinden wird!“ reagierte Neia etwas erbost.

„Und? Ich bin nur eine einfache Abenteurerin. Ich mag vielleicht die Reichskanzlerin aus Osnain sein und die Heldin aus Efrana, aber… wenn es möglich ist, mit den Dämonen ins Gespräch zu kommen um… sich auf einen Waffenstillstand zu einigen oder ähnliches, ich würde es befürworten.

Nicht unbedingt, weil ich auf der Seite der Dämonen bin, sondern weil ein Krieg grundsätzlich was Dummes ist. Keiner kennt den Grund für den Krieg, es wird nur gesagt, dass der Grund in Vergessenheit geraten ist und wie dämlich ist das denn?

Aber sollten die Dämonen Fanfoss angreifen und ich bin vor Ort, werde ich ihn natürlich verteidigen. Nur sollte es möglich sein, vor dem Angriff mit ihnen ins Gespräch zu kommen, würde ich es zumindest versuchen.“ sagte Sina es mit einem ernstem Ton.

„Hätte nicht gedacht, dass ihr euch so für den Frieden einsetzt, wenn ich überlege, wie bisher eure Aktionen waren.“ murmelt Neia.

„Dafür kann ich aber nichts. Es ist gekommen, wie es ist. Die Armee vom König wurde im Glauben gelassen, dass die Kinder von ihm tot waren und wollten daher niemanden in die Burg reinlassen.

Die Armee aus Osnain hat Sherry entführt und wurde von einem Psychopathen kontrolliert, sie hätten überhaupt nicht mit sich reden lassen und Tuzato… ist der Grund, warum zwei Reiche sich immer bekriegt haben und nun selber eins auf den Deckel kriegt. Wir warten nur darauf, dass sie einen falschen Zug machen.“ wehrte sich Sina.

„Hmm… Ihr wollt Frieden, aber wartet nur auf einen Grund, Tuzato den Krieg zu erklären.“ wundert sich Louis bei der Logik.

„Nun, wenn ich ehrlich bin, sollten wirklich Gespräche zustande kommen mit den Dämonen, wären sie die Ersten, die alles versuchen werden, dass die Gespräche im Sand verlaufen, das sagt zumindest mein Instinkt. Bei Tuzato meine ich, sie haben über Jahrhunderte lang zwei Reiche aufeinander gehetzt, warum? Da fehlt mir leider jedes Verständnis.“ meint Sina.

„Hmm, wenn man es so betrachtet, stimmt das natürlich.“ stimmt Louis ihr zu.

„Glaube, das Gespräch wird zu nichts führen. Die Dämonen sind eingesperrt und in Alliancia herrscht Frieden. Vorerst.“ korrigierte Neia sich noch am Ende.

Am Abend sind sie in der Stadt Saifa angekommen. Es war eine normale Stadt für Sina mit einer hohen Außenmauer. Leider war es schon recht dunkel, so konnte Sina das Meer nicht deutlich sehen. Sie quartierten sich in einem Gasthaus ein und trafen dort auf Falko und Christoper.

„Mit euch habe ich aber hier nicht gerechnet.“ grinst Christoper und Falko nickte nur. „Welch ein Zufall, dass wir alle das selbe Gasthaus nehmen.“ sagte Neia.

„Fehlt eigentlich nur der Rest der Bande.“ meinte Sina. „Keine Ahnung wo Thomddir und Melaine ihre Quartiere haben, aber gesehen haben wir sie zumindest schon.“ brummte Falko.

„Ich werde uns eben die Zimmer reservieren.“ sagt Louis zu Neia und Sina, die ihm zunickten. Als er außer Reichweite war, holte Sina zwei Briefe raus. „Ihr beiden seid ja ziemlich gut mit Louis befreundet oder?“ fragte Sina die beiden Herren.

„Das ist richtig. Wir kennen uns schon aus der Kindheit.“ bestätigte Christoper und Falko nickte ihm zu. „Dann nehmt diese Briefe und lest sie euch durch und wenn das Meeting zu Ende ist, würde ich mich freuen, wenn ich ebenso von euch Briefe bekomme.“ überreichte Sina die Briefe.

Die Herren schauten verdutzt und nahmen sie an und öffneten sie. Sie lasen sie schnell durch und Christoper war der Erste, der einen Lachanfall bekam. „Meint diese Person das wirklich ernst?“

„Wenn ich schon als Postbotin unterwegs bin, dann solltet ihr den Ernst der Lage verstehen.“ rollte Sina ihre Augen. Sie erinnerte sich noch an den Abend, als Prashi vor ihrem Zimmer fast gefleht hat, diese Briefe weiterzureichen.

„Nun… ich habe mir Louis nie wirklich als Typ für eine Beziehung vorgestellt, aber… es schadet auch nicht, wenn er eine Frau an seiner Seite hätte, die ein bisschen… Pep in sein Leben bringt.“ grinste Christoper. Falko sah man an, dass er sein bestes gab, nicht ebenso laut zu lachen.

„Ich *hust* werde die Fragen bestmöglich beantworten, aber lege meine Hand nicht ins Feuer, ob diese Informationen hilfreich sein werden.“ grinste Falko.

„Darf ich fragen worum es geht?“ fragte nun Louis, der wieder zurückgekommen ist. „Reiner Austausch von Informationen.“ sagte Sina ohne mit der Wimper zu zucken.

„Keine Sorge Louis, du hast nichts verpasst.“ sagte Falko schmunzelnd und Christoper nickte nur grinsend, aber das führte nur dazu, dass Louis noch misstrauischer wurde.

„Verstehe… die Damen haben jeweils ihre Einzelzimmer, das Essen sollte gleich kommen.“ berichtet Louis.

„Vielen Dank Louis!“ sagte Neia und Sina stimmte ihr zu. „Was mir gerade auffällt, aber eure Mode gefällt mir Lady Sina.“ kommentiert Christoper. „Bedankt euch bei Sherry, dass jeder meine Schönheit sehen soll.“ rollt Sina nur ihre Augen.

Die Gruppe unterhielt sich noch kurz, bis das Essen kam. Danach verschwand Sina schnell in ihr Zimmer, warf die Klamotten mehr oder weniger auf einen Stuhl und sprang nackt ins Bett.

„Endlich… schlafen…“ murmelte Sina und wollte schlafen, bis jemand an ihrer Tür klopfte. Entnervt riss Sina ihre Augen wieder auf und zog einen Bademantel aus ihrem Inventar an, dann öffnete sie die Tür. Da stand niemand anderes als Christoper.

„Darf ich euch kurz stören?“ fragte er ernst und Sina seufzte nur. „Komm rein.“

Sina ließ Christoper in ihr Zimmer und schloss die Tür, dann wartete sie mit hochgehobenen Augenbrauen.

„Wir haben uns nach dem Duell mit Louis nicht mehr gesehen. Ich wollte mich nochmal persönlich, auch im Namen von Falko, danken, dass ihr unseren Freund mehr oder weniger gerettet habt.“ sagt Christoper es mit sehr ernster Stimme.

„Gern geschehen.“

„Nicht nur das, scheinbar hat sein Plan in eurer Nähe zu bleiben, scheinbar funktioniert.“

„Er bezieht ein Zimmer in meiner Villa und trainiert meine Mädels.“

„Eh? Das ist nun unerwartet für mich.“

„Das kann ich mir vorstellen. Bei dem Training wird er selbst besser, zumal er meiner Freundin Sherry ein Spezialtraining unterzieht für einen neuen Kampfstil. Ich bin auf die Resultate gespannt.“

„Und diese Briefe, er ist scheinbar auf dem richtigen Weg, wobei ich mir eine Beziehung mit ihm nicht vorstellen kann, wenn ich ehrlich bin.“

„Du bist auch ein Kerl. Ich kenne die Frau, die ihn mag und die Beziehung dürfte alles andere als ruhig werden. Das ist vermutlich genau das richtige für ihn.“

„Wenn ihr meint? Ich lasse mich überraschen. Gibt es etwas vielleicht… wo ich euch helfen kann als Dank? Ich bin Dungeonfarmer und komme an die seltensten Items ran. Vielleicht habt ihr ja Interesse an einer lebendigen Waffe?“

„Hmm, nein danke. Was ich eher bräuchte ist ein Gegenstand, der es mir möglich macht, unter Wasser zu atmen und mich gleichzeitig vor dem Wasserdruck beschützt.“

„Wie bitte?!“ staunte Christoper. „Das benötigt Erklärungsbedarf, nimm doch Platz, sonst könnte es sein, dass ihr wackelige Beine bekommt.“ grinst Sina. Christoper nahm ihr Angebot an und nahm Platz auf dem Stuhl, während Sina sich auf das Bett setzte. Dann erklärte Sina ihre zukünftigen Pläne mit den Götterbestien. Am Ende ließ Christoper nur den Kopf hängen.

„Bei der Göttin… ihr seid verrückter als ihr ausseht…“

„Ich weiß das ich eine Schönheit bin, aber sobald man mich näher kennenlernt, bereut man es irgendwie.“

„Merke ich… Da ihr keine lebendige Waffe wollt, denke ich, dass ihr schon eine besitzt.“

„Wer weiß.“

„Deine… Wunschgegenstände habe ich vielleicht. Es sind zwei Ringe. Der eine ermöglicht es, im Wasser zu atmen wie auf dem Land, der andere Ring schützt dich vor Druckeinwirkungen allgemein. Diese… Ringe kann ich dir nicht geben… noch nicht.“

„Hmm das müsst ihr mir erklären.“

„Ich habe sie nur einmal und vermutlich findet man solche Gegenstände nur alle tausend Jahre in den Dungeons. Bevor ich sie euch gebe, muss ich sicher sein, dass ihr es wirklich mit den Götterbestien aufnehmen könnt. Ich gebe euch das Versprechen, sobald ihr Tierra getötet habt und den Beweis bringt, werde ich euch diese Ringe übergeben. Ich würde euch sogar bei dem Kampf gegen Glacia helfen, denn… ich habe eine tragische Geschichte mit diesem Biest. Ich gehe nicht näher darauf ein, aber das Monster hat mir wichtige Personen weggenommen.“

„Damit kann ich leben.“

„Solltet ihr es geschafft haben und mich suchen, fragt einfach Louis, er kann es am besten einschätzen, wo ich zu finden bin.“

„Vermutlich in Dungeons?“

„Wer weiß.“

Monster und Tiere haben angeborene Instinkte, die sie immer frühzeitig vor Gefahren warnen. Einige Monster ignorieren sie und greifen was stärkeres an, als sie selbst sind. Manche gewinnen den Kampf, andere sterben.

Es war Nachts, als alle Monster und Tiere um die Stadt Saifa sowie vom Meer es auf einmal spürten. Etwas kommt und es ist tödlich. Sie rannten mitten in der Nacht alle vom Meer weg, ohne zu wissen, was dort kommt, selbst Fische und andere Meeresungeheuer wird man nicht mehr finden.

Kapitel 109

Ich bin wiedergeboren und die tiefen Gespräche meiner Freunde?

Einige Wochen sind nun vergangen, seitdem Louis und Neia eingezogen sind. Das Spezialtraining für Sherry wurde schnell umgesetzt und sie entwickelt ein neuen Kampfstil. Neia wurde bei dem Training hinzugezogen und fand die Idee eines Schwertmagiers so toll, dass sie über Nächte gebrütet hat, welche Zauber infrage kämen für Nahkämpfe.

„Ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, aber etwas Neues zu erschaffen, wo ich mitgeholfen habe, da lacht mein Herz!“ erzählte die Magierin aufgeregt.

Sina konnte sich noch erinnern, das Sherry und Neia eine lange Diskussionen hatten über Magiearten, die bis tief in die Nacht gingen.

„Herrin… ich beherrsche nur Feuer und Wasser. Die anderen Elemente Erde und Wind bekomme ich nicht gebändigt!“ wiederholte Sherry, weil Neia nicht nachvollziehen kann, warum sie es nicht auch lernen könne.

„Hmm… und wie ist es mit Licht oder Dunkelheit?“ hakte Neia nach.

„Bisher nicht getestet. Sowie ihr, habe ich mir selber das Feuer und Wasser beigebracht mit Lernbüchern aus der Gilde.“

„Verstehe, dann lass uns doch ein paar Probeübungen mit diesen beiden Nicht-Elementen machen. Ich versuche euch das beizubringen, weil Feuer ist stark, aber es hat den Nachteil, dass es sehr explosiv wirkt und das wäre für dich ein Problem, es sei denn du hast eine so hohe Resistenz, dass deine eigene Magie dich nicht verletzten kann.“

„Und was ist mit Wasser?“

„Ihr beherrscht nur Wasserzauber ohne jegliche andere Form von Wasser wie Nebel, Eis, Gas richtig?“

„Nun.. Wasserbälle und Wassersäule sind bisher meine stärksten Zauber, bei den anderen verstehe ich das Konzept noch nicht so.“

„Dann werde ich euch Formeln aufschreiben, wie sich zumindest das Wasser in Eis verwandeln lässt. Wenn ihr das könnt, dann bringe ich euch Zauber wie Eislanze, Eisdornen und ähnliches bei. Diese sind schon eher nützlich für den Schwertmagier, weil du diese wie ein Geschoss auf deinen Gegner aus nächster Nähe schießen kannst.“

„Das hört sich gut an, aber warum soll ich dann Licht oder Dunkelheit lernen?“

Neia öffnete das Fenster. „Lichtstrahl.“ zauberte sie und ein Laser schoss aus ihrem Finger. „Wenn du nicht die Resistenz hast, dürfte der Feind ziemliche Probleme bekommen, das gleiche gilt auch für diesen Zauber. „Strahlendes Licht.“ Das ganze Zimmer strahlte in einem Licht, Sherry war sofort geblendet.

„Ich kann nichts mehr sehen?!“ rief Sherry und Neia lachte. „Ich auch nicht, verdammt…“

Mehrere Minuten später konnten Meister und Schüler wieder sehen. „Ok, das war ein Fehlschuss, aber es hat seine Vorteile, vor allem wirst du kaum auf Gegner treffen die eine Lichtresistenz haben.“ erklärt Neia.

„Und was ist mit Dunkelheit? Darunter kann ich mir überhaupt nichts vorstellen.“ fragte Sherry neugierig.

„Dunkelheit sind mehr Flüche und Attributs Veränderungen. Aber dazu müsstest du deinen Gegner sehr gut kennen. Doch ich wäre nicht die beste Magierin, wenn es nicht dazu die passenden Zauber gäbe. Zum Beispiel „Blind“!“ zauberte Neia und Sherry wurde es schwarz vor Augen und sie konnte nichts mehr sehen.

„Kostet nicht viel Mana und ist auch einfach zu lernen. Das Problem ist nur, dieser Zauber hält nicht lange. Erst wenn du es intensiv trainierst, kann dieser Zauber länger halten. Ähnliches wäre auch dieser Zauber „Energieraub“.“ Neia berührte Sherry am Gesicht und sie merkte sofort, wie ihr die Ausdauer verloren geht.

„Wenn du es schaffst, es auf deiner Waffe anzuwenden, egal ob es schon eine magische Verzauberung hat oder nicht, kannst du damit die Kämpfe sogar verkürzen.“

„Könnte ich… damit auch Louis besiegen?“

„Oh ho ho, vielleicht? Das Problem ist aber, man darf seine Stärke und seine Schnelligkeit nicht ignorieren. Du müsstest sie irgendwie drosseln, damit du mit deinem Status mithalten kannst und dazu müsstest du ihn erst mal auch treffen. Sherry, ich gebe dir den Tipp und rate dir andere Ziele auszusuchen. Es ist gut gegen starke Gegner zu kämpfen, aber man muss auch abwägen können, ob ein Kampf sich lohnt.“

„Hm… ich würde gerne mit Sina mithalten können.“

„Ohne dir weh zu tun, aber Sina ist zu speziell. Sie hat alle meine Angriffe weggesteckt und nur mein stärkster Zauber konnte ihr schaden, aber das hat mich am Ende ebenso schachmatt gesetzt. Tio und Mio haben mir ihre Resistenten erzählt, aber ich glaube, das Sina sie gefälscht hat.“

„Eh?! Wie soll das gehen? Sina kann doch nicht zaubern.“

„Sherry. Sie hat sich von einer Eisattacke von selbst befreit. Das hat nichts mehr mit Stärke zu tun, da spielten auch ihre Resistenten eine Rolle. Weder Blitz noch Chaosblitz schienen ihr was ausgemacht zu haben. Es war, als wäre sie völlig immun gewesen. Wie bekämpft man einen Gegner, der keinen Schaden durch Magie bekommt, wenn man selber ein Magier ist? Und das „Wie“ keine Ahnung, aber sie hat ihre Geheimnisse.“

„Vertraut ihr Sina nicht?“

„Hmm Vertrauen ist eine schwierige Sache, deswegen möchte ich Sina ja genauer studieren, aber… immer wenn ich ihr näher komme, erzählt sie mir Geschichten. Dann bin ich schon wieder mit meiner eigenen Forschung abgelenkt. Es ist… als würde sie mich manipulieren wie im Schachspiel!“

„Stimmt, darin ist Sina wirklich ein Meister, also andere manipulieren ohne das sie es merken. Da ist sie als Reichskanzlerin geradezu aufgeblüht.“

„Aber sie ist auch eine faszinierende Frau. Nicht nur das sie schön ist, sondern auch ihren Kopf benutzt und dazu noch ihre Stärke. Das… einzige was ihr noch nicht so liegt ist Diplomatie und Autorität.“

„Sie zieht es gerne vor, auf den Punkt zu kommen. Autorität zu akzeptieren fällt ihr schwer wegen der Erlebnisse aus ihrer Kindheit.“

„Jeder hat scheinbar seine Probleme, aber das ändert nichts daran, dass sie trotzdem eine faszinierende Frau ist.“

„Das stimmt allerdings.“

„Ihr liebt sie oder?“

„ … Himmel… bin ich so leicht zu erkennen? Warum sieht jeder das sofort, aber Sina nicht?!“

„Tut mir leid, aber bei Liebe kann ich dir nicht viel helfen. Ich hatte ein paar Affären, aber für einen festen Partner fehlte mir die Zeit, zumal ich die Magie über alle liebe.“

„Nicht schlimm, ich kann mit dem momentanen Stand der Dinge leben.“

„Hoffentlich seid ihr auch stark genug. Man kann daran auch zerbrechen und das möchte ich euch nicht zumuten. Ihr seid meine erste Schülerin und da sollte ich als Meisterin schon drauf achten.“

„Keine Sorge, es gibt mir eher die Motivation stärker zu werden.“

„Wart ihr eigentlich schon in der Gilde und habt die Berufe mal angeschaut? Ihr solltet doch bestimmt einiges können.“

„Wo ihr das sagt, ich habe es schon seit Jahren nicht mehr gemacht. Hoffentlich ist der Beruf Schwertmagier freigeschaltet. Die Übungen mit Louis haben mir viel geholfen!“

„Louis hat sich sehr stark verändert. Ich kannte ihn immer nur als Puppe ohne Emotionen. Nun trainiert er Frauen im Schwertkampf und hilft sogar, einen komplett neuen Kampfstil zu entwickeln.“

„Aber auch er hat sich im Kampf gebessert. Es ist, als würden die Übungsstunden auch ihm gewisse Erkenntnisse bringen. Er bewegt sich nicht unbedingt schneller… sondern mehr sparsamer, als würde er im letzten Moment ausweichen oder parieren.“

„Uhuhu wenn Louis stärker wird, dürfte Sina bald wieder mit einem Duell rechnen, aber ich sehe sie überhaupt nicht trainieren, wie kommt sie denn an ihre Stärke?“

„Ein weiteres Geheimnis, dass ich nicht aufklären kann. In der Freizeit sucht sie das Waisenheim auf und spielt mit den Kindern oder übt mit Mel in ihrem Kellerraum die Instrumente zu spielen.“

„Hmm, vielleicht sollte ich auch anfangen, stärker zu werden. Sina hat mir ja gewisse… Hinweise gegeben, aber ich traue mich nicht, sie hier zu testen.“

„Warum macht ihr das nicht im Garten mit einem gewissen Abstand von der Villa? Notfalls könnt ihr auch Mel um Hilfe bitten. Sie kann mit ihrer… Geistermagie oder Druckwelle, die Zauber zum stillschweigen bringen. Als mein Feuer außer Kontrolle geriet, konnte sie es löschen.“

„Ich frage mich, wie stark Mel ist. Wenn sie fast jeden Abend diese Meuchelmörder umbringt, hat sie bestimmt eine gewisse Stärke gesammelt, die man nicht unterschätzen darf.“

„Ich würde es nicht unbedingt testen. Mel hat ihre eigene Stärke und ich akzeptiere sie als Freundin, auch wenn sie manchmal mürrisch ist.“

„Befreundet mit einem Geist sein und auch mit Vampiren, frage mich ob Sina auch Dämonen in unsere Gesellschaft intrigieren könnte.“

„Sie sind doch eingesperrt worden oder?“

„Richtig. Vor langer Zeit hat mein Vater bei der Erschaffung mitgeholfen. Ich spüre immer noch, wie die Magie ihre Arbeit macht, aber… es würde mich nicht wundern, dass es auch schwächer wird und die Dämonen dies ausnutzen. Sie sind ja selber Meister der Magie und werden bestimmt nicht die Zeit nur herumgesessen haben.

„Was meint ihr, würde es zu einem Krieg kommen?“

„Keine Ahnung. Ich kann nicht in die Zukunft sehen, aber geht man nach der Natur der Dämonen, wird es vermutlich dazu kommen und der Krieg dürfte ziemlich heftig sein. 2000Jahre eingeschlossen in ihrem eigenem Land. Wer weiß, was sie in der Zeit gemacht haben.“

„Könnte Sina den Krieg verhindern?“

„Keine Ahnung, ehrlich. Ich habe bisher noch nicht gegen einen Dämonen gekämpft, daher kann ich ihre Kampfkraft nicht einschätzen. In der Geschichte mussten immer alle Völker zusammenarbeiten, damit die Dämonen zurück gedrängt werden konnten mit Hilfe der beschworenen Helden. Aber nun genug über dieses Thema, lass uns üben!“

„Jetzt schon?!“

Und dann kam der Tag, als Prashi im Wohnzimmer der Monstervilla die Nachricht an Louis, Neia und Sina übermittelt.

„Ihr müsst nach Saifa reisen. Dort findet euer Meeting statt, wo ihr die aufgeschobenen Themen besprechen müsst.“ sagt Prashi.

„Wieso müssen wir dahin? In Fanfoss sind doch schon drei?!“ wunderte sich Sina, während die anderen nichts dazu sagen.

„Es ist eine Tradition, dass es immer in einem anderem Gildenhaus stattfindet. Keine Sorge, mit deiner Kutsche wirst du innerhalb eines Tages dort ankommen. Das Schöne ist, dort ist der Gildenmeister Ascal und die Stadt ist in der Nähe eines Meeres. Da kannst du ja ein bisschen deine Seele baumeln lassen.“ erklärt Prashi geduldig.

„Ah… toll…“ wirkte Sina niedergeschlagen.

Kapitel 108

Ich bin wiedergeboren und das tägliche Leben meiner neuen Mieter?

Sina bekam ihren Schönheitsschlaf und wurde von Mel beschützt. Am Abend wurden die neuen Mieter den anderen vorgestellt und es wurde unterschiedlich aufgenommen.

Die Vampire und Suki begrüßten Louis als Kampflehrer und sind schon gespannt was sie von ihm lernen können. Sherry hat es eh schon aufgegeben und akzeptiert, wie es ist. Nur Mel… hat ein Problem mit Neia.

„Warum sind alle Magier immer so versessen auf mich?!“ flehte Mel um Hilfe. „Weil wir zum ersten Mal mit einem Geist sprechen, der sich friedlich verhält? Was glaubst du wie hoch die Chance ist… gewisse ungeklärte Fragen zu lösen? Ich wundere mich, dass die Geisterforscher hier nicht Sturm rennen.“ wunderte sich Neia.

„Weil ich es nicht unbedingt schätze vor meiner Villa Publikum zu haben und Mel trotzdem tödlich ist.“ antwortet Sina darauf.

„Verstehe… ihr benutzt also Fesseln von Sina, mit der man das Gewicht kontrollieren kann? Warum bin ich nicht auf die Idee gekommen…“ murmelt Louis als Tio und Mio ihm erklärten, wie ihr momentanes Training ist.

„Wie habt ihr denn geübt?“ fragte Tio. „Ich habe mir schwere Baumstämme an Armen und Beinen gebunden und damit mein Schwerttraining vorangetrieben. Irgendwann spürte ich das Gewicht nicht mehr und fing an, es mit Steinblöcken zu versuchen.“ berichtet Louis.

„Das erklärt, warum ihr so hohe Werte habt, aber die von Sina sind immer noch höher.“ sagte Mio und Louis seufzte nur. „Nun, das überrascht mich nicht wirklich. Immer wenn sie mich angegriffen hat, hatte ich schon ein bisschen Mühe zu blocken.“

„Du kannst antike Zauber benutzten?“ staunte Neia, als Sherry ihr von den Zauberbüchern erzählte. „Einige habe ich übernommen und kann sie schon ziemlich gut benutzen, aber die langwierigen Zauber traue ich mich nicht zu benutzen. Nur wenn Mel dabei ist, damit sie notfalls eingreifen kann.“ berichtete Sherry.

„Was hältst du davon, wenn wir sie gemeinsam studieren? Ich kenne viele Feuerzauber, aber vielleicht lerne ich ja auch was neues.“ bot Neia an und Sherry nickte.

„Hier herrscht ja richtig Leben in der Monstervilla.“ kommentiert Prashi. Sina war endlich angezogen und stimmte ihr zu. „Das stimmt allerdings. Wenn ich daran denke, wie es am Anfang hier war, kann ich mich richtig glücklich schätzen, mit Personen zu Leben, die auch ein gewissen Knall haben.“ grinst Sina.

„Du…“ flüstert Prashi auf einmal Sina zu und sie hob fragend die Augenbrauen hoch. „Ist… Louis Single?“ fragte sie mit roten Wangen und Sina fiel die Kinnlade runter.

„Eh… ich würde darauf tippen, aber solche Fragen kann ich dir nicht beantworten, dass müsstest du ihn schon selber fragen oder warten, wenn Falko oder Christoper in der Stadt sind. Sie sind seine Freunde.“ flüstert Sina zurück. „Hast du dich in ihn verliebt oder wie?“

„Hmm… ich bin mir nicht sicher, aber… ein bisschen heiß ist er doch schon oder nicht? Wer wünscht sich nicht einen starken Partner an seiner Seite?“ schwärmte Prashi. Sina hat gerade einen Traumgedanken, dass die Beziehung zwischen Prashi und Louis alles anderes als ruhig sein wird. Prashi mit ihrem Temperament und Louis der ziemlich ruhig ist?

„Ja… ihr könntet schon irgendwie zusammen passen.“ grinst Sina böse. Prashi schaut Sina nur misstrauisch an.

Einige Tage sind nun vergangen, aber die Monstervilla war Gesprächsthema Nummer Eins in der Stadt, weil nun zwei bekannte SSS-Abenteurer dort wohnen. Dummerweise schreckt das die Meuchelmörder nicht ab und versuchten immer noch ihr Glück.

„Damit löst ihr das Problem mit dem Blut für die Vampirzwillinge, aber… bekommt ihr mit der Miliz keine Probleme oder so?“ merkte Neia an, die in der Nacht zugeschaut hat, wie die Vampire und Mel ihrer Arbeit nachgegangen sind.

„Nö, sie sagen dazu nichts. Die sind doch froh, dass wir uns um diesen Abschaum kümmern.“ sagte Sina nur.

Am nächsten Morgen waren Suki, Sherry und die Zwillinge im Übungsraum und vor ihnen stand Louis, der Kampflehrer.

„Ich… bin ehrlich. Es gibt gewisse Tricks, die kann ich euch beibringen, aber… ich weiß nicht ob ich sie so vermitteln kann, wie ich es gerne hätte. Am besten ist es, wenn ihr vier mich mit eurer vollen Stärke angreift, damit ich euch einschätzen kann.“ sagte Louis es ein bisschen nervös.

Das ließen die Damen sich nicht zweimal sagen und griffen an. Nach gefühlt einer Stunde später lagen die Damen alle erschöpft auf ihren Knien. Sie gaben alle ihr Bestes, aber sie konnten Louis in keinster Weise irgendwie bedrängen.

„Ihr arbeitet wirklich sehr gut zusammen, das zeigt, das euer eigenes Training in der richtigen Richtung verläuft.“ lobt Louis sie und gab nun seine Kommentare, was er bei den einzelnen Damen beobachtet hat.

Als er nun bei Sherry war, musste er ein bisschen grübeln. „Hm… ihr könnt mit dem Schwert umgehen, aber… seid ihr nicht mehr eine Magierin?“

„Sina meinte, ich sollte mich als Schwertmagierin durchsetzen. Bisher habe ich aber noch keine wirkliche Idee, wie sie es meint.“ berichtet Sherry schnaufend und Louis staunte.

„Das… ist genial! Ich würde euch bitten, nicht mehr mit Suki, Mio und Tio zusammen zu trainieren, sondern ein Einzeltraining mit mir. Es ist nicht unbedingt so, dass das geplante Training schlecht wäre, aber als Schwertmagier müsst ihr anders kämpfen.“ fielen Louis einige Ideen ein.

„Wie meint ihr das?“ fragte Suki, die ihren Trainingsplan verteidigen möchte. „Du kämpfst nur mit den Dolchen und gehst an deinen Feind so nah wie möglich heran, richtig?“ kam Louis mit einer Gegenfrage und Suki nickte.

„Und ein Magier bleibt mit einer gewissen Entfernung und setzt seine Zauber ein, damit die Zauber ihn selber nicht verletzten oder?“ schaute Louis Sherry an und sie nickte ebenso.

„Das Problem ist, aus nächster Nähe zu zaubern, dürfte ein Risiko darstellen, dass du mit Neia vielleicht mal besprechen musst, welche Zauber für den Nahkampf geeignet sind und welche nicht. Und dann fängt die Kombination an. Mit einer Hand führst du das Schwert, mit der anderen benutzt du die Magie.“ erklärt Louis und Sherry verstand so langsam, wie ihr Training verlaufen muss.

„Ich habe gewisse… Ideen wie wir das Training umsetzen könnten, aber… ich habe Angst, dass mein Training dich verletzen könnte.“ sagte Louis ehrlich.

„Solange ich an der Seite von Sina kämpfen kann, werde ich es durchziehen. Sie hätte mir ja gewisse Tipps geben können, aber…“ dann fiel Sherry auf, was Sina gemacht hat. Sie hat den besten Lehrer organisiert, um dies zu ermöglichen.

„Ah, ich sehe es an euren Augen, dass ihr eure Freundin durchschaut habt.“ grinst Louis, der das direkt am Anfang gemerkt hat. Es war wirklich ein genialer Schachzug von Sina gewesen.

„Ja… Sina ist wirklich unglaublich. Ich weiß warum ich sie liebe…“ grinste Sherry und ein Schweigen war nun im Raum, dann fiel Sherry selbst der Fehler auf. „Ohhhh?“ grinsten Tio und Mio, die es ja schon wussten und Suki versuchte ein Pokerface zu halten, aber es misslang ihr, weil ihr Schwanz eine Herzform machte.

„Nun *hust* ich habe nichts gehört, aber es ist schön zu wissen, was der Grund eurer Motivation ist.“ antwortet Louis leicht verlegen.

Sina und Neia spielten Schach und hörten ein lang gezogenes „Nein.“ „Scheinbar haben sie unten ihren Spaß.“ meinte Neia.

„Hmm, glaube nicht. Das war Sherry, die so laut war. Schachmatt.“ gewinnt Sina wieder ihre Runde. Sina hat Neia das Schach beigebracht, was wohl ein Fehler war, denn nun will Neia fast nur noch Schach spielen.

„Verdammt, wie macht ihr das nur?“ fluchte Neia. „Wenn man gegen so viele Schachspieler gespielt hat, kann man viele Züge vorausahnen und seine Seite entsprechend aufbauen. Ma Shi ist auch ein Schachspieler und würde sich bestimmt freuen, wenn er gegen euch spielen darf.“ erklärt Sina.

„Ist es nicht so, dass ihr eure Züge ebenso in eurem Leben plant oder für eure Freunde?“ fragte Neia, aber Sina schüttelt den Kopf. „Ich kann gewisse Dinge vorausplanen, aber es ist schon vorgekommen, dass gewisse Zufälle meine Züge in den Sand gesetzt haben.“

„Was habt ihr vor, wenn… das nächste SSS-Treffen stattgefunden hat und wir zu einem Ergebnis gekommen sind?“

„Materialien sammeln für eine Ausrüstung um gegen bestimmte Götterbestien anzukommen.“

„Ihr wollt es mit den Götterbestien aufnehmen? Wobei… ihr konntet meiner Magie ziemlich gut widerstehen, also sollte es schon möglich sein.“

„Habt ihr es schon mal versucht, gegen sie zu kämpfen?“

„Du liebe Güte, nein. Ich bin vielleicht die stärkste Magierin, aber auch ich habe gewisse Grenzen.“

„Schon mal überlegt, diese Grenzen zu brechen?“

„Hm… wie bricht man die Grenze in der Magie? Man müsste was völlig neues erschaffen, ich habe meine Forschung mehr auf Fusionsmagie investiert, weil ich darin Potenzial sehe.“

„Sag… ihr könnt teleportieren oder?“

„Das ist richtig.“

„Wie sieht es mit weiteren Personen aus?“

„Es ist möglich, aber ich würde es ungern machen. Ich… kann das nicht beschreiben, aber man geht dabei ein hohes Risiko ein, wenn man eine Person mit teleportiert.“

„Und wenn du gezielt eine Person teleportieren willst, ohne dich selber? Der Lichkönig hat es mit einer Falle ebenso geschafft.“

„Hmm, das müsste ich testen. So habe ich es noch nicht betrachtet. Warum fragt ihr das eigentlich?“

„Ich möchte mich zuerst mit der Götterbestie Tierra beschäftigen, aber will auch Möglichkeiten sammeln, wie ich an die anderen Götterbestien ran komme und da dachte ich an Glacia. Wenn man diese Bestie irgendwie aufs Land teleportieren könnte, hätten wir es aus seinem Element gerissen.“

„Das ist nicht möglich. Nicht, weil es nicht geht, sondern weil ich nicht die nötige Mana habe so ein gewaltiges Monstrum zu teleportieren. In meiner Karriere habe ich schon immer von Problemen mit dieser Bestie gehört, aber bisher ist es niemanden gelungen, seinen Hauptkörper zu sehen, ohne dabei zu sterben.“

„Verdammt… ich will es ungern im Wasser bekämpfen, denn unter Wasser herrschen andere Regeln.“

„Ihr seid verrückt… genau so verrückt, dass ihr euch mit Tierra anlegen wollt.“

„Habe nie von mir behauptet, dass es bei mir normal läuft. Was mir einfällt… ich glaube ich habe mal in Kinderbüchern gelesen, dass Magier unter Wasser atmen können?“

„… Das wäre mir neu.“

„Vielleicht steht ja so ein Zauber in den Büchern von Sherry.“

„Du gibst echt nicht auf oder? Hast du mal überlegt, dass unter Wasser nicht nur andere Kampfbedingungen sind, sondern auch ein gewisser Druck herrscht? Je tiefer man schwimmt, desto höher wird der Druck. Ich kann mir vorstellen, dass der Hauptkörper ziemlich tief liegt, schwimmt oder was auch immer.“

„Dann schlag was vor. Entweder schwimmt man zu dem Vieh runter oder man lockt es heraus, aber so dumm wird es nicht sein, seinen sicheren Bereich zu verlassen.“

„… Es… gab mal einen Zauber, aber ich halte es nur für ein Märchen, mit dem man das Meer spalten konnte. Ich kenne das Element nicht, noch habe ich gehört, dass irgendjemand dies beherrscht hat.“

„Und woher weiß du von diesem Zauber? Irgendjemand muss doch auf die Idee gekommen sein.“

„Ein menschlicher Magier hat mir davon erzählt. Einer der beschworenen Helden hätte ein Buch aus seiner Welt mitgebracht, wo berichtet wurde, dass ein alter Mann das Meer gespalten hätte.“

„Ah… aus der anderen Welt also?“

„Richtig, deswegen ist es ja so fragwürdig.“

„ … Kannst du denn nicht so einen Zauber erfinden?“

„Und wie genau soll ich es machen?“

„Wieso fragst du mich das? Du bist doch die Magierin von uns! Ein Meer spalten. Welche Elemente könnten dafür nur in Frage kommen? Für mich klingt es, als würden Wasser, Erde und Leere eine Rolle spielen.“

„Hmm… Eine Fusionsmagie aus drei Elementen? Warum bin ich nicht selber darauf gekommen?! Bisher habe ich immer nur zwei Elemente kombiniert, manche harmonieren miteinander, andere explodierten vor meiner Nase.“

„Vielleicht fehlte euch ein Bindeglied, damit sie zusammenarbeiten? Weil Licht und Dunkelheit sind ja entgegengesetzte Elemente, aber… was wäre, wenn es mit einem dritten Element kombiniert wird?“

„Sag… woher hast du dieses Wissen?“

„Geheim.“

„Wie viel soll ich dafür bezahlen?“

„Unbezahlbar.“

„Mano!“ nörgelt Neia.

Sina dachte nur: „Das ist Wissen aus den RPG-Spielen aus meiner Welt, ob dies hier funktioniert, weiß ich ja nicht, aber das kann ich Neia nicht sagen!“

Kapitel 107

Ich bin wiedergeboren und die Gäste?

Schlagartig wurde Sina wach und riss die Decke herunter. Sherry sah, das Sina das Shirt trug, das Sherry ihr gegeben hatte, mit einem Riss und wie ihre Brüste… mehr oder weniger raus pressten. Da Sina sich nicht gewaschen hatte, waren ihre Haare ein reines Chaos.

„Was wollen die denn hier?!“ fragte Sina erstaunt. „Keine Ahnung, beide standen auf einmal vor der Haustür und wollten mit dir sprechen. Suki wollte sie wegschicken, aber darauf gingen sie nicht ein, also hat Suki beide ins Wohnzimmer verfrachtet und gab ihnen Tee.“ berichtet Sherry.

Sina seufzte und machte sich auf den Weg, als Sherry ihr hinterher rief: „Willst du nicht wenigstens was anziehen?!“ Die Heldin schaute nach unten und sah, dass sie ihre Unterwäsche sowie Shirt noch trug. „Reicht doch?“

„Nein?! Zieh dir wenigsten eine Hose oder so an!“ rief Sherry.

In der Zeit saßen Louis und Neia auf Sesseln im Wohnzimmer. „Was… genau willst du hier?“ fragte Louis um die Stille zu brechen. „Ho? Störe ich dich etwa? Vermutlich will ich das gleiche wie du.“ kommentierte Neia und Blitze sprangen aus den Augen von beiden.

Suki brachte ihnen einen Tee, so dass sie kurz abgelenkt waren. Beide nahmen ihren Tee, als Sina halbnackt und von Sherry mit einem dunklen Badetuch um ihre Hüfte gehalten wird, reinkamen. Beide spuckten den Tee vor Überraschung aus. „Ey! Versaut mein Wohnzimmer nicht!“ schimpfte Sina.

Louis bekam einen roten Kopf und drehte sich zur Seite, während Neia zum ersten Mal Sina ohne Kimono oder Rüstung sah und ihre Figur ein bisschen genauer betrachten konnte. „Ihr seid gut gebaut.“ kommentierte Neia nur. Louis zählte die Muster an der Wand und ignorierte den Kommentar.

Sina setzte sich ihnen gegenüber und war ziemlich schlecht gelaunt. Nicht ausgeschlafen, nicht gewaschen, da ist ihre Geduld nicht gerade sehr hoch.

„Ich weiß, dass dein Schamgefühl ein bisschen eingeschränkt ist, aber meinst du nicht trotzdem, dass du wenigstens einen Bademantel oder so überziehen kannst?“ reagierte Sherry genervt.

„Mein Schamgefühl ist eingeschränkt?! Du gibst mir doch immer diese Anziehsachen! Gerade habe ich aber keine Lust mich umzuziehen, weil ich gleich wieder ins Bett will!“ antwortet Sina gereizt.

„So, was wollt ihr eigentlich von mir?“ widmet Sina ihre Aufmerksamkeit nun den Gästen. Louis sah Sina wieder an und konzentrierte sich nur darauf, auf ihre Stirn zu schauen.

„Nun, ich wollte fragen, ob ich bei dir wohnen darf.“ fing Neia als Erstes an und Sina warf ihr einen entgeisterten Blick zu.

„Hä? Wieso? Hast du keine eigene Wohnung?“ hakte Sina nach. „Was ist mit deiner Forschung? Du gehst doch extra dafür auf die Berge!“

„Ah… die Forschung kann warten, ich hab lange genug geforscht und sollte mal wieder unter Leuten sein. Ich glaube, dass ich in einem Wald eine Wohnung habe, aber keine Ahnung wie viele Jahrhunderte ich sie nicht mehr betreten habe und warum ich bei dir wohnen will?

Nun, du scheinst eine interessante Wohngemeinschaft zu bilden. Ich spüre hier einen Geist und die Vampire von der Gilde scheinen ja auch hier zu leben. Außerdem… glaube ich, dass ich als Verliererin noch einiges von dir lernen kann.“ erklärte sich Neia. Sina schaute Suki an und sie zeigte vier Finger. Vier Zimmer standen noch zur Verfügung.

„Vielleicht hilft es ja bei der Entscheidung, dass ich 20 Goldmünzen im Monat zahle, wenn ich ein Zimmer bewohnen kann.“ bot Neia an. Louis, Sherry und Suki rissen ihre Augen auf.

„Vermutlich hast du soviel Gold angesammelt und nun nichts damit anzufangen weißt.“ kommentierte Sina unbeeindruckt.

„Nun, ich habe über tausend Jahre als Abenteurer gearbeitet, da kommt schon so eine schöne Summe zusammen.“ schmunzelt Neia.

„ … Unter einer Bedingung darfst du Nervensäge hier leben.“ antwortet Sina darauf. Neia ignorierte den Spitznamen gekonnt.

„Und die wäre?“ fragte Neia. „Du bist die beste Magierin oder? Dann bring meiner Freundin Sherry weitere Magie bei, sowie ein besseres Verständnis in diesem Bereich. Dazu solltest du doch in der Lage sein oder?“ sagte Sina. Sherry schaute Sina an, als wäre sie ein Oger.

„Huch? Du willst, dass ich Sherry als Schülerin annehme? Ich habe bisher noch nie jemanden ausgebildet.“ wurde Neia etwas unsicher. „Oh? Du willst mir sagen, dass du dazu nicht in der Lage bist?“ spottet Sina.

Neia stand auf und ging zu Sherry. „Sag… würdest du mich als deine Meisterin akzeptieren? Ich… würde mein Bestes geben, dir soviel beizubringen wie möglich, aber ich kann dir nicht versprechen, das es auf Anhieb funktioniert. Ich habe mir bisher immer alles selber beigebracht und nicht gelernt, das Wissen zu vermitteln.“ sagte Neia sehr ehrlich zu Sherry.

„ … Ich… ehm… wenn du kein Problem damit hast, dass… ich ein Problem damit habe, Pech zu verursachen… würde ich es gerne versuchen.“ antwortet Sherry schüchtern.

„Probleme mit Pech?“ wundert sich Neia und Sherry erklärte es ihr. Sie bekam auf einmal glänzende Augen und nahm die Hände von Sherry. „Damit habe ich überhaupt keine Probleme! Das sollte die Ausbildung noch interessanter gestalten!“ meinte Neia.

„Eh… wenn du meinst?“ war Sherry ein bisschen verwirrt. „Scheinbar kann ich deine Bedingung erfüllen Sina!“ sagte Neia mit Stolz in der Brust. Sina rollte nur ihre Augen und sagte zu Suki. „Zeig der neuen Mieterin die Zimmer…“ Suki verbeugte sich und bat Neia, dass sie ihr folgten sollte.

„Soo nun zu dir Louis. Wie geht es dir eigentlich? Ich habe dich nach unserem Kampf nicht mehr gesehen.“ fragte Sina ein bisschen höflicher.

„Mir geht es gut. Christoper und Falko haben sich um mich gekümmert und meine zerstörte Ausrüstung ersetzt. Ich muss euch danken, dass ihr mich wieder zum Leben erweckt habt.“ sagte Louis mit einer normalen Stimme. Sherry ist erstaunt, wie Louis sich gewandelt hatte. Bisher hat sie ihn immer nur aus der Ferne oder einer Übertragung gesehen, da wirkte er wie eine Puppe, aber nun war er voller Leben.

„Das freut mich zu hören. Weswegen bis du denn hier?“ hielt Sina den Kopf schräg. Louis schaute weiterhin ihre Stirn an, denn… ihre weiblichen Attribute konnte man nicht wirklich übersehen.

„Ich wollte euch bitten, mich ebenso bei euch wohnen zu lassen. Ihr seid mein erster Rivale und ich habe im Kampf verloren. So möchte ich… gerne bei euren Kämpfen dabei sein und von euch lernen. In unserem Kampf seid ihr auch auf Level 11 gestiegen, in Schwert oder?“ fragte Louis.

„Eh? Das mit dem Schwertlevel stimmt, aber bei mir wohnen? Hier leben ja nur Frauen, glaubst du nicht, dass es zu Schwierigkeiten kommen wird?“ sprach Sina das Problem an.

„Nun… ich wusste nur, dass ihr in Besitz einer Villa seid und das eure Begleiterin bei euch wohnt. Das hier noch mehr weibliche Wesen leben, war mir nicht bekannt.“ murmelt Louis.

„Hm… ich würde dich immer noch eher vorziehen als Neia, aber…“ überlegte Sina laut und schaute Sherry an. Dann wurde das Gesicht von Sina schwarz und ein großes weißes Grinsen bildete sich darauf.

„Sina? Was auch immer du jetzt für eine Idee im Kopf hast…“ wollte Sherry schon widersprechen, aber es war zu spät.

„Sag, wie ist dein Talent anderen die Kunst des Kämpfens beizubringen?“ fragte Sina nun und Louis musste grübeln.

„Eh… Sina, wir haben doch dafür Suki, Tio und Mio…“ mischte sich Sherry ein. „Und? Die drei zusammen könnten es aber nicht mit ihm aufnehmen, selbst wenn du sogar mitkämpfst. Irgendwann herrscht hier ein Krieg und da will ich euch alle fördern so gut es geht.“ argumentiert Sina.

„Krieg?“ hakte Louis nun nach. „Ja, ich habe da so einen Vampirclan der irgendwie Rache auf mich geschworen hat, nachdem ich einige seiner wichtigen Mitglieder getötet habe.“ erklärt Sina lässig.

„Sind… sie stark?“ fragte der Schwertheilige diesmal. Sina stand auf und das Badetuch rutsche von ihre Hüfte runter. Man musste Louis den Respekt zollen, dass er eine sehr gute Selbstbeherrschung hatte, aber auch bei ihm bildeten sich langsam Risse. Sherry warf ein Kissen auf Sina und rief ihr zu „Verdammt, zieh dir endlich eine HOSE an!!“

Sina ignorierte dies alles und zog die Tafel aus dem Nebenraum raus, wo alle Namen mit den wichtigsten Notizen vermerkt sind. Die Heldin stand neben der Tafel in einem schwarzen Tanga und dem Shirt von Sherry. „Das sind die Namen der Vampire aus dem Clan. Gemeinsam sind sie eine Familie und dieser Mann hier ist das Clanoberhaupt. Die Ränge hier sind meine Einschätzungen, wie stark sie sein könnten, nach der Erklärung meiner Zwillingsvampire.“ erklärt Sina.

Louis las die Namen und nur bei einem Namen blieb er hängen. „Jasper gehört auch zu ihnen? Auf ihn ist doch auch ein Auftrag ausgesetzt worden oder?“

„Das stimmt. Angeblich ist er verantwortlich für die Zerstörung vieler Städte sowie Tötung mehrerer SSS-Abenteurer, die auf ihn Jagd gemacht haben.“ stimmte Sina ihm zu.

„Ich kenne die Mietpreise nicht, aber… ich denke schon dass ich deinen Freunden das Kämpfen beibringen kann.“ antwortet Louis auf die Frage von Sina.

„Wunderbar, 50 Silbermünzen kostet die Miete im Monat. Es gibt Morgens und Abends Essen. Wir haben im Keller einen Übungsraum zum Kämpfen, ein Badezimmer und so weiter. Ich würde dir empfehlen ein Zimmer zu nehmen, dass einen etwas größeren Abstand zu den anderen Damen hat.“ begrüßt Sina ihren neuen Mieter.

„Du hast einen eigenen Übungsraum?“ staunte Louis und Sina nickte. „Das ist richtig. Aber der dürfte nun ein bisschen demoliert sein, weil die Vampire und Suki drinnen ein bisschen… heftiger miteinander kämpfen als Sherry.“ kommentiert Sina. „Sherry, kannst du ihm die Villa zeigen?“

„Eh… kann ich machen? Was hast du denn nun vor?“ wundert Sherry sich. „Mel? Kommst du bitte raus?“ rief Sina nach dem Hausgeist und Mel manifestierte sich neben Sina. Louis wusste, dass hier etwas lebte, aber das ist auch für ihn das erste Mal, dass jemand einen Geist gebändigt hat.

„Ja Herrin?“ fragte Mel. „Ich gehe jetzt schlafen und will nicht gestört werden. Jeder der an meine Tür geht und sie öffnen will, schleuderst du weg, kapiert?“ befahl Sina.

„Wie ihr wünscht Herrin…“ stöhnte Mel und verschwand wieder. „Beantwortet das meine Frage meine liebe Sherry?“ lächelt Sina.

„Übertreibst du das nicht ein bisschen…?“

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