Sin Roswell

Web Novel Deutsch

Kapitel 330

Ich bin wiedergeboren und ein… Geschenk?

Alle Herrschaften saßen im Garten und genossen das Abendmahl. Sina klärte ihre Freunde auf, wie ihr Schwanz funktionierte und alle nahmen dies zur Kenntnis.

„Was sind eigentlich nun deine Pläne?“ fragte Lara. „Du bist ja schon langsam auf dem Weg der Besserung.“

„Puh… bevor ich sie sage. Christoper, hast du Kompasse, wo man den Ort einstellen kann und dies zeigt die Nadel dann?“ grübelte Sina kurz.

„Erm… ja? Nur was willst du mit dem Mist? Jeder kann Karten lesen und normale Kompasse benutzen?“ wunderte sich der Dungeonfarmer, aber bekam auch direkt die Aufmerksamkeit von Kyllia.

„Kyllia und ich nicht. Wir haben große Orientierungsschwierigkeiten, sowie meine restlichen Schwestern ebenso. Zumal du darfst nicht vergessen, wir sehen die Welt aus der Luft oder? Dadurch haben wir nicht irgendwelche Hindernisse, es sei denn ein Blitz trifft uns mal.“ schmunzelte Sina bei der Vorstellung.

„Hmm von denen hätte ich einige. Bisher hatte ich nie einen Nutzen von ihnen gehabt und keiner wollte sie von mir abkaufen. Wie viele brauchst du denn?“ nickte Christoper zufrieden mit der Antwort.

„Fünfzehn. Wie funktionieren sie denn eigentlich?“ sagte Sina und Kyllia strahlte auf einmal von ihrem Sitzplatz auf.

„Du musst diesen Ort einmal besucht haben. Auf der Rückseite des Kompasses musst du den Namen des Ortes eintragen und… bestätigen, so habe ich das verstanden. An der Seite des Kompasses ist eine Drehmontur, da kannst du dir den Ort anzeigen lassen und darauf richtet sich die Nadel dann. Bei der Anzahl, willst du vermutlich jeder deiner Schwestern einen geben oder?“ kramte Christoper sein Inventar durch.

„Das ist richtig. Nur werde ich den „Teufel“ tun und für sie die Ortschaften alle absuchen und einstellen, dass dürfen sie schon selber machen. Vermutlich hat Kyllia sogar mehr Orte in Alliancia mit euch gesehen als ich.“ grinste Sina.

„Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sogar. Nur hast du den Vorteil, Schwester, dass du mit deinen Flügeln die gesamte Welt mehr oder weniger einmal absuchst und dann alles einstellst. Das macht mich nun wirklich sehr glücklich, denn würde man mich irgendwo auf Alliancia zurücklassen… Ist meine einzige Chance der Kompass von unserem Vater, der mich zu Sina führt.“ nickte Kyllia.

„Ich lege ihn dir nachher auf den Tisch mit einer Anleitung, sicher ist sicher. Über die Kosten können wir später immer noch reden, mich würde es interessieren, ob sie so funktionieren, wie sie es auch sollen.“ bot Christoper.

„Dann haben wir einen D-E-A-L!“ freute sich Sina und ihr Schwanz machte wieder ein „V“ für Peace.

„Ach ja, zu den Plänen. Also… Knochi muss ich weiterhin trainieren, dann suche ich Brandrulim auf, der mir einen passenden Handschuh für den Kompass baut. Anschließend werde ich mit Ronald weiteres Land kaufen und einen Gärtner einstellen, der spezielle Teeblätter großziehen soll.

Ma Shi bekommt von mir auch einen Besuch und kriegt spezielle Identifikationsbrillen ausgehändigt, wo man die Vor und Nachteile der Berufe sehen kann. Zusätzlich eine Kopie von den Bauplänen, damit werden die Abenteurer gefördert. Wenn diese Brillen keinen Namen haben, würde ich sie gerne zu Ema-Brillen taufen, denn dass hat Emanuel redlich verdient.

Wenn das alles geklärt ist, werde ich mit meinem Vater ein unangenehmes Gespräch haben, denn nun haben wir zwei Dämonenkönige in dieser Welt.

Tja… stimmt. Die beschworenen Helden bekommen auch noch einen Besuch von mir, denn Sakura hat einen Brief für sie hinterlassen, also auch etwas, was ich von der To-Do-Liste erledigen muss. Glaube… das war alles im großen und ganzen.“

„Dann geht es dir wirklich viel besser, wenn du so viele Pläne im Kopf hast.“ lächelte Lara.

Am nächsten Morgen saßen alle wieder am Tisch und starrten auf das eigenartige Paket mit der Anschrift: „An Lady Sina“.

Ein weißes Paket, vermutlich 30cmx30cmx30cm, lag vor der Eingangstür, das Edwin gefunden hatte. Sofort hat er die Villa mehr oder weniger auf den Kopf gestellt, denn das ihm kein „Postbote“ aufgefallen ist, ging ihm scheinbar doch ein bisschen an seinen Stolz.

„Nun… siehst du irgendetwas Mel?“ fragte Sina, die im Morgenmantel davor stand, aber die Killerpuppe schüttelt nur ihren Kopf. „Nichts. Keine Magie oder ähnliches.“

„Wieso… verhalten wir uns alle, als wäre es eine Paketbombe?“ fragte Lara. „Mach doch einfach das Paket auf, dass wäre schon sehr ironisch, wenn dort etwas drin ist, dass Sina töten könnte oder so…“

„Nun… wo Lara recht hat? Außerdem beginnt bald das Training.“ merkte Kyllia an, war aber selber zu neugierig. Nun starrten alle Sina an, die seufzte. Ihre Schwanzspitze legte sich auf ihre offene Hand und öffnet damit das Paket.

„Hm, ihren Schwanz als Brieföffner zu benutzen, wäre mir jetzt nicht in den Sinn gekommen.“ grübelte Melaine.

„Du willst nicht wissen, wie sie sich damit gestern gewaschen hat…“ murmelt Sherry und Mel nickte ihr zustimmend.

Die Dämonenkönigin hat das Paket geöffnet und drin war ein Zettel und eine kleine Klappbox. Auf dem Zettel stand mit einer wunderschönen Schrift: Danke.

„Öhm? Da steht nur „Danke“ darauf. Glaube, das Geheimnis können wir nur lüften, wenn wir den Inhalt der kleinen Klappbox sehen.“ las Sina den Zettel und hielt mit der anderen Hand die Klappbox. Die Schwanzspitze öffnete sie für sie, wo jeder dachte, dass Sina wirklich verdammt gut mit dem Schwanz umgehen kann.

„Nein kann ich nicht. Ich musste Knochi erklären, was er tun soll.“ sagte Sina auf einmal, weil sie die Blicke ihrer Freunde gesehen kann. „Kannst du jetzt schon Gedankenlesen oder wie?!“ fragte Mel schockiert, aber die Schwanzspitze schüttelt den „Kopf“.

„Kannst du auch mal was selber beantworten oder ist „Knochi“ nun dein Sprachrohr geworden?“ meckert Sherry.

„Nein kann ich nicht, aber ich konnte es mir denken, nachdem ihr „Knochi“ alle so angestarrt habt. Besser jetzt? Ich schau nun mal rein, was es ist…“ kam nun die Antwort von Sina und die Schwanzspitze schob den Deckel hoch.

Drin war eine Murmel, die eher wie ein Diamant in einer Kugelform aussah. „Huch? Was ist das denn?“ wunderte sich Sina… dann schoss die Kugel hoch in die Luft. Alle folgten der Murmel, als sie dann in den rechten Handrücken von Sina schoss.

Sofort schrie Sina laut auf und fiel auf ihren Hintern, dann aber setzte sie sofort ihre Illusion ein: „Illusion: Keine Schmerzen!“ Die Dämonin fing überall an zu schwitzen, während das Tattoo von Titanus hell aufleuchtete.

„Sina! Können wir irgendwas machen?!“ kniete Sherry sich neben ihre Freundin, aber diese schüttelt ihren Kopf. „Nein… das ist wie mit Tierra, aber… ich habe von Titanus doch nie eine Kraft bekommen?!“

Dann formte sich die rechte Hand von der Dämonenkönigin, ihre gesamte Hand formte sich zu einer Klaue, ihre Finger werden ein bisschen länger. Die Haut oder wie man es auch immer beschreiben müsste, wurde immer dicker und nahm eine dunkelbraune rötliche Farbe an.

Aber auch der gesamte Arm wurde allgemein etwas dicker durch die neue „Haut“ und nahm ebenfalls die dunkelbraune Tönung mit rötlichen Farbe an, die sogar schimmerte. Die Tätowierungen selber blieben erhalten.

>Macht der Erde erhalten<

>Gravitationsaura erhalten<

>Sandatem erhalten<

>Sandhand erhalten<

>Verrotten Level 1 erhalten<

>Stachelerdbeben Level 1 erhalten<

„Huch? Ich habe die Macht der Erde erhalten, dann war das wirklich der Stein von Titanus, aber wieso?!“ hielt Sina ihren Arm von sich, weil er fast wie eine Rüstung aussah und sich immer noch verwandelt.

Alle Gefährten schauen sich schweigsam den Prozess an, dabei ahnen sie, dass Sina einen Rückschlag in ihre Gefühlswelt erleiden wird. Bis auf einmal die Transmutation aufhörte.

„Illusion: Keine Schmerzen… auflösen…“ murmelt Sina und spielte mit ihre neuen Hand. Dann schlug sie wütend auf den Boden was ein Beben auslöste. Jeder bekam sofort wackelige Beine und versuchte sein Gleichgewicht zu halten.

Sherry umarmte sofort Sina. „Beruhige dich! Ich kann es verstehen, dass du sauer bist… wo ist eigentlich deine Hitze? Egal! Tief ein und ausatmen!“ Sina schloss ihre Augen und drehte es um, immer langsam ein und aus atmend.

„Warum… was hat das denn zu bedeuten?“ fielen die Tränen aus den Augen von Sina. Ihre Schwanzspitze spießte den Zettel auf und brachte ihn zu Sina. Sie las nur das eine Wort und sonst stand dort nichts drauf, auch nicht auf der Rückseite.

„Wenn ich ehrlich bin, kenne ich spontan nur zwei Personen, die dieses Paket zu dir geschickt haben.“ meinte Christoper auf einmal. Alle drehen sich sofort zu ihm um.

„Wissen tue ich das natürlich nicht, aber überleg doch mal… Titanus war die erste besiegte Götterbestie. Danach kam Tierra und da fing es mit diesen Murmeln an oder? Die dritte war dann von Siremmic.

Wenn wir genauer überlegen, bekam Sina nie von Titanus irgendwelche Kräfte oder Murmel. Das… ist scheinbar so eben passiert, glaube ich zumindest, weil dazu das Tattoo von Titanus aufleuchtete.

Was ich damit sagen will… nur die Götter… haben die nötige Macht, die Götterbestien zu erschaffen. Wer auch immer von beiden dir dieses Paket geschickt hat mit diesem Zettel, wollte wohl das du die Macht bekommst.“ erklärte Christoper.

„ABER ICH WILL SIE NICHT! SCHAU DIR MEINEN RECHTEN ARM AN!“ hob Sina wütend ihren neuen rechten Arm an. „Das ist ebenfalls eine Waffe, wie soll ich damit jemanden die Hand schütteln, ohne diesen zu verletzen? Oder die Wange von Sherry streicheln!?“

Sherry fasste die rechte Hand von Sina an. „Du hast allen Grund wütend zu sein, aber… nicht gegen Christoper, wenn eher die Götter. Er hat nur versucht, was zu erklären mit den mangelnden Informationen. Kannst du meine Hand fühlen?“

„Kann ich… doch fürchte ich, dass meine scharfen Klauen… jemanden gegen mein Willen verletzen.“ murmelt Sina leise.

„Dann werden wir es gemeinsam üben, damit du eine Sicherheit dafür entwickelst.“ streichelt Sherry die Hand. „Aber es muss einen Grund geben, warum die Götter dir diese Murmel zukommen ließen. Ich kann mir nicht mal ansatzweise die Gedanken der Götter vorstellen, was sie mit dieser Aktion bezwecken wollen.

„Danke.“ Wer von den Göttern hätte einen Grund dir dankbar zu sein? Die Göttin, weil du der Heldin Sakura zur Seite standest? Der dunkle Gott, weil du eine verbannte Götterbestie getötet hast? Vielleicht solltest du wirklich mit deinem Vater sprechen, wie du mit dem dunklen Gott sprechen kannst, denn die Göttin…“

„Man müsste den gestürzten Papst fragen, wie eine Kommunikation mit der Göttin bewerkstelligt werden kann, wenn überhaupt.“ meldete sich Lara. „Oder das Kaiserreich hat irgendwelche Dokumente von ihnen gefunden, wie es möglich ist.“

„Ich… bekomme langsam echt Kopfschmerzen…“ hielt Sina mit der linken Hand den Kopf. „Langsam… wird es mir echt zu viel…“

„Legt dich hin, Edwin wird dir immer Eis bringen. Vermutlich geht es dir zwar nicht besser, aber wir können heute Abend nochmal in Ruhe darüber sprechen.“ sagte Sherry tröstend.

„Finde ich auch. Wir gehen das Training gleich an, aber vorher wirst du wieder ins Bett gebracht, du brauchst nun die Ruhe!“ hörte man den Befehlston von Kyllia, deren Sorgen man am Gesicht ablesen konnte.

„Macht ihr mal…“

Kapitel 329

Ich bin wiedergeboren und die merkwürdigen Gespräche?

Die Trainingsgruppe kehrte am Abend in Fanfoss zurück. Sherry war es erlaubt gewesen, ihre vielen neuen Lichtzauber auszutesten und bekam neidvolle Blicke von ihrer Meisterin.

„Sherry… vermutlich weißt du es schon, aber einige von diesen Zaubern… würden normalerweise deine Lebenszeit verkürzen. Ironischerweise bist du aber eine ewige Jugendliche, so kannst du mit diesen Zaubern nur so um dich werfen.

Ich würde dir trotzdem raten, dies mit Vorsicht zu genießen. Es gibt einige Zauber, die nicht die Lebenszeit verkürzen, sondern einen Teil deiner Seele entziehen. Bei Lichtmagie wüsste ich es jetzt nicht, aber auf Dunkelheit, Leere und Chaos trifft das schon eher zu.

Vielleicht sollten wir langsam überlegen, ob du nicht auch „Teleportation“ lernst. Ich habe mich mit diesem Zauber zurückgehalten, weil Teleportation nicht ein einfacher Zauber ist, sondern es hängt auch sehr viel davon ab, wie du die Umgebung einschätzen kannst.“ rannte Neia neben Sherry.

„Das kann ich wenn nur nach dem Training lernen beziehungsweise eher nach dem Turnier.“ lehnte Sherry die Idee nicht ab.

„Wie fühlt es sich eigentlich an, zu wissen, dass man jemand ist, immer wieder geboren zu werden?“ fragte Lara auf einmal von der Seite.

„Ehrlich? Ich weiß es nicht, nur hat es mich richtig glücklich gemacht, dass einer meiner Vorfahren sich um Sina gekümmert hat.“ lächelt Sherry.

„Wir Dämonen glauben an die Wiedergeburt, aber ein so krasser Fall wie es bei dir der Fall ist, habe ich noch nicht gehört.“ meinte Kyllia. „Wer versteht auch die Götter oder deren System.“

„Sag Tio, wie lange haben wir eigentlich nicht mehr in der Gilde gearbeitet?“ „Müssten jetzt schon einige Monate gewesen sein.“ murmeln die Zwillingsvampire. Ma Shi musste auf einmal niesen, ansonsten genoss er seine Ruhe in der Abenteuergilde.

Als sie die Monstervilla sahen, fiel allen sofort was auf. Irgendwer wirft was hoch und ein schwarzer Dolch zerstörte es in der Luft. „Huch? Diese Form kenne ich doch?“ staunte Falko, der die schärfsten Augen hatte.

Um Zeit zu sparen machten Christopher und Louis eine Räuberleiter… wo Christopher direkt von der Mauer runter fiel, als ein scharfes „Etwas“ fast seinen Kopf erwischte.

„War das Christopher?“ rief Sina. Sie hat mit Edwin gemeinsam ihren Schwanz geübt, als etwas hinter Mauer hoch lungerte. Der Befehl an Knochi war, es so nah wie möglich anzugreifen, aber nicht zu verletzten.

Christopher schwört sich eines: Nie wieder über die Schutzmauer der Monstervilla zu schauen. „Alles in Ordnung?“ fragte Mel ihn.

„Nein… und eigentlich sollte ich es gewöhnt sein durch meine Erfahrung mit Dungeons und ihren Fallen. Sina ist und bleibt immer noch die tödlichste Falle von allen.“ murmelte Christoper und war sehr glücklich, dass Mel ihn angesprochen hat.

„Was schaust du auch über die Mauer?“ rief Sina von der Mauer runter. Alle drehten ihre Köpfe nach oben und sahen Sina auf der Mauer stehen. „Sie steht ja dafür da, dass Neugierige… NICHT darüber schauen.“ wirbelt der Knochenschwanz hin und her.

„Huch? Dein Schwanz ist ja voller Leben?“ merkte Sherry sofort an und Sina nickte. „Darf ich vorstellen? Knochi.“ stellte Sina ihren Schwanz vor und die Schwanzspitze wedelte hin und her, als würde sie winken.

„Du… hast deinem Schwanz einen Namen gegeben?“ stellte Kyllia eine sehr berechtige Frage und machte ein Gesicht, als würde sie den Geisteszustand ihrer Schwester langsam infrage stellen.

„Ja. Ich habe nun herausgefunden, wie man mit ihm umgehen muss. Das erkläre ich aber beim Abendessen. Knochi, schnappt dir Mel und Sherry um die Bäuche.“ kam der Befehl von Sina und bevor alle reagieren konnte, hat der Schwanz sich schon die beiden Frauen geschnappt.

„Wir gehen jetzt gemeinsam baden. Edwin du kümmerst dich wieder um den Rest.“ sprang Sina von der Mauer und sie zog zwei weinende Frauen mit sich.

„Hm… Sina geht es wirklich merklich besser.“ „Jep, das ist ein sehr gutes Zeichen.“ nickten die Zwillingsvampire.

„Nichts das ich was dagegen habe, aber wenn Sina wieder die Alte wird, dauert es nicht lange… bis das nächste Chaos kommt.“ murmelt Melaine.

„Nun, sie hat auch nicht mehr wirklich einen Grund zur Trauer oder? Jemand ist aus der Vergangenheit hier, vor allem wenn es die eigene Geliebte ist.“ nahm Suki Sina in Schutz.

„Nur was hat sie mit Mel vor?“ schaute Rubina in die Gruppe. „Vermutlich… soll Mel was für Sina übersetzen.“ rät Lara und war der Wahrheit damit sehr nahe…

Mel und Sherry waren mit Sina nackt im Badezimmer und wuschen sich. Sina versucht vieles mit ihrem Schwanz zu machen und… es sah sehr eigenartig aus.

„Das dein „Knochi“ uns einfach so tragen konnte?“ murmelt Sherry leise ihre Frage. „Vermutlich zieht er es von meinen Attributen ab, also zumindest Stärke und Schnelligkeit.

Bevor ihr euch wundert, aber mein Schwanz funktioniert irgendwie komplett anders. Ich fühle nichts über meinen Schwanz, aber umgekehrt reagiert er auf meine Gefühle. Knochi muss ich immer Befehle geben, dann macht er es auch.

Warum… auch immer, aber irgendwie lernt Knochi durch meine Befehle, was selbst ich ein bisschen gruselig finde. Ich meine… er ist ein Teil von mir oder? Habe es durch Zufall heute herausbekommen und machte dann einige Experimente mit dem Schwanz.

Je… komplizierter seine Arbeit gemacht werden soll, desto genauer muss mein Befehl sein. Das Schöne ist, es geht sogar über meine Gedanken.

Doch wie ich ihn im Kampf einsetzen soll, da bin ich mir noch nicht so sicher. Die Schwanzspitze kann alles zerschneiden. Stein, Eisen und ähnliches Objekte, die Edwin in die Luft geworfen hat. Ich rechne fest damit, dass mein Schwanz keine sehr hohe Stabilität hat, das man ihn mal eben abschneiden könnte.

Aber ich bin guter Dinge. Ihr merkt ja selber, dass es mir langsam wieder besser geht. Hoffentlich… hat es nichts mit meiner Fähigkeit „Bizarre Gedanken“ zu tun, aber… die letzte Nachricht von Sakura… hat mich sehr glücklich gemacht.“ erklärte Sina und schaute wie ein verliebtes Mädchen dann am Ende weg.

„Und… mich habt ihr mitgenommen, damit ich euer Tattoo auf dem Hintern.. entziffern darf?“ murmelt Mel nun.

„Woran hast du das erkannt?“ grinste Sina. „Aber Scherz beiseite, das mit dem Tattoo stimmt, aber ich wollte gerne auch von dir Wissen, ob meine Aura sich verändert hat? Chaosbestie und Dämonenkönigin sind… schon sehr gravierende Änderungen.“

„Eure Aura ist komplett anders geworden. Da hatte sie sich schon bei der Götterbestie-Geschichte geändert, aber nun ist sie wieder anders.

Als Dämonin hattet ihr eine sehr dunkle bluttriefende Aura besessen, die wurde dann zu einem leuchtenden rot. Doch nun ist sie komplett grün-wirbelnd mit vielen Zacken, als könntet ihr damit auch jemanden verletzten.“ erklärte Mel.

„Oh? Komischerweise kann ich das mit meinen Augen nicht sehen, wenn ich mich im Spiegel anschaue.“ hielt Sina ihren Kopf schräg, damit Knochi mit der Seife ihren Hals schrubben konnte.

„Sina… du machst mich mit deinem Schwanz bekloppt!“ nörgelt Sherry, er macht sie komplett nervös, was ihre Freundin mit der scharfen Schwanzspitze alles machte.

„Lass mich! Es sieht zwar so einfach und lustig aus, aber ich muss genau auf meine Befehle achten!“ wehrte Sina sich.

„Lustig? Ich kann es mir nicht vorstellen, mit einem Dolch am Hals zu schrubben…“ bekam Sherry ein Schaudern, als Sina es auf der anderen Halsseite ebenso macht.

„Hat Sina nicht schon… verrücktere Sachen gemacht Sherry? Ach ja, da warst du ja nicht dabei gewesen.“ wollte Mel was sagen, bis ihr einfiel, wo Sherry an diesem Tag war.

„Eh… was weißt du, was ich nicht weiß?“ lächelt Sherry auf einmal sehr freundlich, nun bekam Mel ein Schaudern. Selbst Sina wirkte neugierig.

„Nun… an dem Tag wo du Nea mitgebracht hast, ist Sina immer vom Dach der Villa in den Pool gesprungen, um ihre Flügel zu trainieren. Dabei trug sie den sehr knappen Bikini, den du ihr geschneidert hast.“

„Ah, daran erinnere mich. Puh, wie die Zeit vergeht.“ nickte Sina und die Schwanzspitze ebenso, dann schrubbte der Schwanz nun den Rücken von Sina.

„Irgendwie… warte ich echt nur darauf, dass dir eines Tages ein Fehler mit deiner Schwanzspitze passiert und du dich selber aufspießt.“ sagte Sherry es mit einem sehr neutralen Gesichtsausdruck.

„Ist schon heute passiert. Hätte mich beinahe selber halbiert, weil Knochi sich zwar um meinen Bauch gewickelt hat, aber seine Stacheln hier nach innen gerichtet waren. Du ahnst nicht, wie schnell Edwin aus der Villa gerannt kam, als ich wie am Spieß geschrien habe.“ schmunzelte Sina bei ihrer Erinnerung.

„Nur damit es klar ist, aber „Knochi“ bleibt vom Bett fern ok? Der bleibt brav auf dem Boden, wenn du wirklich etwas für ihn… ihr was tun willst, besorge dir ein großes Kissen.“ kam die Warnung ihrer Freundin.

„Sherry? Bist du etwa… eifersüchtig?“ grinste Sina ihre Freundin an. „Nein, aber siehst du mich mit Nirwana schlafen oder so? Ich möchte einfach nicht, dass irgendwelche scharfen Gegenstände oder sonstiges im unserem Bett liegt, könnte mal hinderlich sein.“ wurde Sherry am Ende rot.

„Oh? Wieso bist du jetzt auf einmal schüchtern? Das habe ich vor ein paar Tagen in der Schule noch anders in Erinnerung.“ grinste Sina nun spitzbübisch. „Halt die Klappe und Mel hat nie von diesem Gespräch gehört!“

„Frage mich… ob ich auch jemanden lieben kann?“ wunderte sich Mel. Sina und Sherry schauten sich in den Augen, scheinbar hat Mel noch nicht mitbekommen, dass sie schon einen Verehrer hat.

„Wie… soll denn dein Traummann so sein?“ fragte Sina unschuldig.

„Keine Ahnung. Im alten Leben war ich auch mehr auf mich selber fixiert gewesen. Mit diesem Körper dürfte es ziemlich schwierig werden, jemanden zu finden, der mich so akzeptiert, wie ich bin.“ wiegelte Mel mit ihren Kopf hin und her.

„Oh, vielleicht solltest du einfach ein bisschen die Augen weiter öffnen, dann wirst du feststellen, das du den einen oder anderen Verehrer schon hast.“ kommentierte Sina trocken.

„Ich habe Verehrer? Wer soll das denn sein?“ drehte Mel sich zu Sina um, aber die schüttelt nur ihren Kopf, die Schwanzspitze übrigens auch.

„Wie gesagt, du musst schon die Augen öffnen. Anderes Thema jetzt, wenn du nun mein Tattoo anschauen könntest?“ stand Sina nun auf und Knochi kippte einen Eimer Wasser über ihren Rücken, damit die Seife weg ist.

„Interessanter Hintern.“ kommentierte Mel und bekam sofort einen Todesblick von Sherry. „Sherry… jeder von uns weiß, dass du Augen für Sina hast und umgekehrt. Außerdem waren es doch deine Worte, dass wir sie anschauen dürfen, aber besitzen tust du sie oder?“

„Entschuldigung… manchmal geht meine Eifersucht mit mir durch…“ murmelt Sherry von sich hin.

„Warte auf den Tag, das du den Ersten umbringst vor Eifersucht. Uhh… da wird aber viel Blut fließen. Kann mich nicht erinnern, dass Rose so eifersüchtig war.“ grübelte Sina laut und die Schwanzspitze kratze an der Stirn.

„Du kannst mich auch mal!“

„Denke… ich habe genug gesehen. Soll ich es euch jetzt sagen oder beim Essen?“ lenkte Mel vom Thema ab.

„Ah sag das schon mal jetzt, damit ich nicht so schockiert beim Essen bin.“ war Sina nun sehr ernst, selbst Sherry wurde ruhig.

Dies ist die Geschichte von Siremmic dem fressenden Schatten.

Erschaffen um dem Körper einen Schatten zu geben.

Rebelliert gegen die Götter.

Geflüchtet vor dem Krieg.

Doch dann holte ihn die verdiente Strafe durch die Chaosbestie.

Die Chaosbestie in Form einer Frau und Teufels,

wird die Welt in ein Chaos stürzen,

mit den Mächten des Schattens.

„Eh… irgendwie war bei den anderen Tätowierungen mehr Informationen hinterlassen worden. Aber interessant zu wissen, warum er nicht versiegelt wurde, wenn er ein Feigling war.

Mich stört eher, was mit der verdienten Strafe gemeint ist. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl gehabt, dass die Göttin mich und meine Freunde in der Vergangenheit im Auge behalten hat. Sakura bekam die Vision zu mir, dann der Dungeon mit den nötigen Belohnungen.

Dann später bekam ich selber sogar eine Vision, wobei ich bis jetzt nicht weiß, wem ich das zu verdanken habe, aber wahrscheinlich der Göttin. Liebe Göttin, wenn du mich eh stalkst, können wir nicht irgendwie… ins Gespräch kommen?“ sagte Sina es zur Decke.

„Nun verliert Sina wirklich jeden Bezug zur Realität.“ murmelt Sherry und Mel nickte zustimmend.

Sina starrte ein paar Minuten die Decke an, auf irgendein Zeichen, aber nichts. Die Schwanzspitze tippte sie an der Schulter und dann seufzte die Dämonin. „Schade, hätte ja klappen können.“

„Das Eigenleben deines Schwanzes… finde ich gruseliger…“ flüstert Sherry.

Kapitel 328

Ich bin wiedergeboren und mein Knochenschwanz?

Es vergingen einige Tage, die Trainingsgruppe hat ihr Sportprogramm wieder aufgenommen und rannte zu Orten, die nicht mal Sina kannte.

Die Dämonenkönigin saß wieder im Garten und vor ihr rollte ein Ball. Der Knochenschwanz lag ebenfalls auf dem Boden und… machte nichts.

„Mache… ich irgendetwas falsch?“ grübelte Sina und kramte in der Erinnerung. Sie fragte nämlich Kyllia, wie man den Schwanz trainieren konnte, wo selbst ihre Schwester am Grübeln war.

„Sina… du warst die Einzige, die keinen Schwanz hatte, während der Rest ihn von der Geburt an hatte. Sarlyn war die letzte der Schwestern gewesen, die ihren Schwanz nicht kontrollieren konnte, bis sie sich selber mit einem Ball aushalf.

Bei deinem Schwanz habe ich eher den Eindruck… als fehlt da irgendetwas. Wenn du dich an… Lisa erinnerst, war ihr Schwanz auch mehr oder weniger voller Leben. Bei ihr könnte das mit dem Ball eher klappen als bei dir.

Zumal ich keinen Dämon kenne, der so einen langen Knochenschwanz hat wie du, wo die Schwanzspitze sogar wie ein Dolch aussieht. So leid es mir tut, aber da kann ich dir echt nicht helfen.“ erklärte Kyllia es traurig.

Sina war zwar noch traurig, aber… auch wieder sehr glücklich, als sie mehr über Sherry wusste. Dank Sakura und das heutige Gespräch beim Frühstück:

„Sherry… ich glaube, ich könnte deinen Fluch brechen. Zu der damaligen Zeit gab es noch die Zauber um gewisse Flüche zu brechen, vor allem, wenn es die Seele betraf.“ machte Neia auf einmal beim Frühstück ein Angebot.

Sofort schaute jeder Sherry an, die wiederum Sina anschaute. „Nein. Ich möchte den Fluch behalten. Es ist ein wichtiger Teil meines Lebens außerdem…

Sina. Deine größte Angst ist doch… dass ich jederzeit sterben könnte und du Amok auf der Welt laufen könntest.“ war Sherry sehr ernst, während Sina nur zuhörte.

„Sollte ich wirklich sterben, dann warte einfach ok? Dieser Fluch… ist der Beweis, dass ich es bin. Bisher habe ich noch von keiner anderen Person gehört, die ebenfalls diesen Fluch hatte. Deswegen kannst du dir sehr sicher sein, dass du mich immer finden wirst.

Du müsstest mit mir eine… neue Beziehung anfangen, aber dann bin ich wieder in deiner Nähe… als neue Person.“ lächelte Sherry.

„O… Ok.“ lächelte Sina zurück und wieder weinen musste. Nicht vor Trauer, sondern vor Glück, dass sie so wunderbare Personen um sich hat.

„Hmm… was mir einfällt, aber ich wollte wegen einem speziellen Kompass Christoper mal fragen, Mel wegen meinem Tattoo und… meine Liste wird echt nicht kürzer…“ seufzte Sina, die weiterhin ihren Ball anstarrte.

„Mein Schwanz reagiert auf Gefühle, dass ist Fakt. Das gleiche war auch mit meinen Flügeln der Fall, nur… ich spüre nichts mit meinem Schwanz!“ tobte Sina. Sie holte einen Apfel aus dem Inventarring raus und zog ihren Schwanz zu sich, dann schnitt sie den Apfel mit der Schwanzspitze.

„Ein… sehr interessanter Anblick.“ meldete sich Edwin hinter Sina.

„Kann ich mir vorstellen. *mampf* Welches Lebewesen benutzt seinen Schwanz wie ein Messer, wie ich es eben tue?“ konzentrierte Sina sich auf den Apfel.

„Wenn nur ihr Herrin. Gibt es etwas… was ich für euch tun könnte? Alle gehen ihrem Training nach, ich hatte angenommen, dass Gräfin Sherry hier bleibt, aber scheinbar ist ihr das Training ebenso sehr wichtig.“

„Hm… könnt ihr Pflanzen züchten oder ähnliches?“

„Bedaure aber leider nein. Auch nicht die anderen Vampire. Wenn ihr mir sagen könnt, was euch vorschwebt, kann ich mich ein bisschen informieren.“

„Es geht um Pflanzen, die man später als Tee trinken kann. Ich habe darüber überhaupt keine Erfahrung und… Sherry hat schon ihre Bedenken geäußert, ob es klug ist, die Pflanzen hier im Garten anzupflanzen.

Ist ja irgendwie Standard geworden, dass mein Zuhause immer wieder angegriffen wird und der Garten wird nicht selten damit in Leidenschaft gezogen.“

„Warum kauft ihr… euch nicht ein bisschen Land, dass weiter von der Villa entfernt ist? Vermutlich könnten eure Beziehungen helfen, das nötige Land zu finden und vielleicht auch direkt einen richtigen Gärtner, der sich damit auskennt.“

„Hm… wäre das beste oder? Aber… müsste ich nicht auch irgendwie… Wachen besorgen oder so? Ich will ungern, dass die Pflanzen in die Hände dubioser Organisationen kommen.“

„Selbst dann werden wir schon eine Lösung finden. Notfalls lassen wir einige von unseren Leute in diese Untergrundorganisationen einschleusen, damit wir diese im Auge behalten können. Ihr kennt unsere speziellen Talente.“

„Ich will… ungern eure Freiheit dafür nehmen. Ihr habt alle… gekämpft dass die Bewohner euch akzeptieren, wie kann ich auf einmal von euch verlangen…“

„Herrin, ihr habt uns allen eine einmalige Chance gegeben und… das ihr uns nicht mal befehlen wollt, zeigt nur umso größer eure Großzügigkeit uns gegenüber. Fragt uns einfach, vielleicht beruhigt es eurer Gewissen.“ lächelt Edwin.

„Danke… gibt es irgendetwas über die anderen Clans zu berichten? Sind fremde Vampire außer Zada hier gesehen worden oder so?“

„Nein, da kann ich sie beruhigen.“

„ … Du bist doch ein sehr alter Vampir oder?“

„Das ist richtig. Glaube… ich müsste nun über 6317 Jahre alt sein als Vampir.“

„Du liebe Güte… Hast du schon mal was über den Heldentyrann Devin gehört? In meiner Recherche habe ich herausgefunden, dass er einfach verschwunden ist und… verschwunden heißt nicht unbedingt, dass man tot ist. Nicht in dieser Welt.“

„Hmm ich bin mir nicht sicher, aber es würde mich nicht wundern, wenn dieser Mann ein Vampir geworden ist. Definitiv nicht in unserem Clan, das wüsste ich, aber vergessen sie nicht, es gibt auch die anderen Vampirclans.“

„Hrm… mein Gefühl sagt mir, dass wir ihn irgendwann in der Zukunft treffen werden… Egal, danke für das Gespräch. Gibt es… etwas was ich für dich oder die anderen tun könnte?“

„ … Nicht direkt. Ihr habt uns alles gegeben was wir benötigen, aber… vielleicht sollten sie über eine bestimmte Regel nachdenken.“

„Vermutlich, dass wir weitere Vampire in unseren Clan eingliedern sollten?“

„Ihr seid sehr scharfsinnig, aber das ist korrekt. Wir sind momentan der kleinste Vampirclan von allen und… auch nicht unbedingt die Stärksten. Wenn.. jemand von uns getötet wird durch irgendwelche Gründe… wird unser Clan nur kleiner.“

„Ich… verstehe. Nur das braucht Bedenkzeit, denn… letztendlich sind es Menschen die zu Vampiren gemacht werden oder?“

„Elfen, Zwerge sowie Tiermenschen können ebenfalls zu Vampiren gemacht werden, nur… sind das schon sehr exotische Vampire dann. Es würde mich nicht wundern, wenn ihr diese Vampire in dem kommenden Turnier zu Gesicht bekommt.

Ich danke euch, dass ihr meine Bitte angehört habt, ich werde euch dann nicht weiter stören.“ verbeugte sich Edwin und ließ Sina zurück.

„Hmm… vielleicht sollte ich Layla fragen, wie sie die Aufnahmebedingungen geregelt hat.“ murmelt Sina. Den Apfel hat sie komplett aufgegessen und ihre Schwanzspitze zeigte weiterhin keine Regung.

„Was mache ich nur mit dir Knochi?“ gab Sina ihrem Schwanz nun einen Spitznamen. „Vielleicht ist es mal wieder Zeit meinen Status zu betrachten. Status.“

Name: Sina die Chaosbringerin

Rasse: Chaosbestie

Alter: 21 Jahre (147 Jahre)

(Titel: Held der Dämonen, Dämonenkönigin, Teufel)

Titel: Erzfeind der Untoten, Drachentöter, Verteidiger, Vampirtöter, Lady, Reichskanzler, Götterbestienjäger, Menschenschlächter, Freund der Wüstenwächter, Spinnenschlächter, Ultimativer Waffenmeister, Meister der Illusion

Beruf: Chaos

Level: 392

Attribute: (Fälschung) / (Original)

  • Vitalität: 31123 / 417.142
  • Mana: 31446 / 421.317
  • Stärke: 31456 / 452.318
  • Schnelligkeit: 31614 / 462.928
  • Intelligenz: 31927 / 422.315
  • Ausdauer: 31439 / 423.621

Magische Fähigkeiten:

  • Illusion Level 10 / Level 10
  • Traumwandeln – / Level 8
  • Seelenraub – / Level 3
  • Meteorregen – / Level 2
  • Inferno – / Level 4 (Aufgestiegen)
  • Realitätsveränderung Level 2 / Level 2 (Aufgestiegen)
  • Chaosblitz Level 3 / Level 3 (Aufgestiegen)
  • Chaosregen Level 2 / Level 2 ( Aufgestiegen)

Aktive Fähigkeiten:

  • Schwert Level 12 / Level 12
  • Großschwert Level 10 / Level 10
  • Axt Level 10 / Level 10
  • Speer Level 10 / Level 10
  • Hellebarde Level 10 / Level 10
  • Keule Level 10 / Level 10
  • Unbewaffnet Level 11 / Level 11
  • Beidhändigkeit Level 11 / Level 11
  • Werfen Level 10 / Level 10
  • Peitsche Level 8 / Level 8
  • Allesschneider II Level 2 / Level 2 (Aufgestiegen)
  • Schwertwirbel II Level 2 / Level 2 (Aufgestiegen)
  • Schockexplosion II Level 2 / Level 2 (Aufgestiegen)
  • Zerstörungsschnitt II Level 2 / Level 2 (Aufgestiegen)
  • Dämonischer Schnitt Level 9 / Level 9 (Aufgestiegen)
  • Chaosschnitt Level 2 / Level 2 (Aufgestiegen)
  • Schwerer Schwertschlag Level 1 / Level 1
  • Axtschlag Level 1 / Level 1
  • Speerschlag Level 1 / Level 1
  • Hellebardensturzflug Level 1 / Level 1
  • Keulenschlag Level 1 / Level 1
  • Sturmschlag Level 2 / Level 2 (Aufgestiegen)
  • Schwerttornado Level 2 / Level 2 (Aufgestiegen)
  • Zielschuss Level 2 / Level 2 (Aufgestiegen)
  • Erste Hilfe Level 8 / Level 8
  • Kochen Level 5 / Level 5
  • Singen Level 6 / Level 6
  • Musizieren Level 8 / Level 8

Götterbestiefähigkeiten:

  • Macht des Feuers:
    • Feueraura
    • Feuerflügel
    • Lavahand
    • Lavaatem
    • Flammenhand
  • Macht des Schattens:
    • Schattenwelt (Neu)
    • Schattenverbund (Neu)
    • Schattendiebstahl (Neu)

Chaosbestienfähigkeiten:

  • Macht des Chaos:
    • Chaosatem
    • Chaoshand

Passive Fähigkeiten:

  • Säure Immunität (Sichtbar)
  • Zustandsveränderungsimmunität (Sichtbar)
  • Magie Immunität (Sichtbar)
  • Göttliche Stärke Level 5 / Level 5
  • Göttliche Schnelligkeit Level 5 / Level 5
  • Göttliche Vitalität Level 5 / Level 5
  • Göttliche Intelligenz Level 5 / Level 5
  • Göttliche Ausdauer Level 5 / Level 5
  • Schmerzlosigkeit Level 5 / Level 10
  • Bizarre Gedanken Level 3 / Level 9
  • Super-Regeneration Level 9 / Level 9 (Aufgestiegen)

Einzigartige Fähigkeiten:

  • Schnelles Lernen –
  • Vorahnung II (Sichtbar)
  • Nachtsicht –
  • Limit Brechen –

Segen:

  • Dunkler Gottes Schutz –

„Öh… was?“ staunte Sina nicht schlecht, wie hoch ihre Attribute wieder geworden sind, aber welche Fähigkeiten sie nun zusätzlich bekommen hat.

„Also… beherrsche ich nun die Macht des Schattens… Wenn ich überlege… wie ätzend es war?“ warf Sina den Apfel weg, als auf einmal ihr Schwanz ihn in der Luft aufspießte und wieder auf den Boden fiel.

„ … Hääää?!“ war Sina nun wirklich überfordert. „Wieso?! Was… ist jetzt passiert… Himmel… das war jetzt wieder genauso wie mit meinen Flügel damals, dass er kurz reagiert hat, aber irgendwie… ist es mit meinen Schwanz anders…“

Sina zog ihren Schwanz wieder zu sich und schaute sich den Apfelrest an der Spitze an. Sie nahm das Stück ab und warf es wieder in der Luft, nur passierte diesmal nichts. „Warum kannst du es nicht einfach aufspießen wie eben Knochi?“ nörgelte Sina, als ihre Schwanzspitze direkt auf das Apfelstück rammte.

„ … Kann… es sein, dass… ich meinem Schwanz Befehle geben muss?“ wunderte Sina sich über das Geschehene. „Nur… warum hast du denn vorhin ohne meine Zustimmung reagiert?“ Sina stand auf und ihr Schwanz steckte im Boden fest. „Knochi, schwebe wie ein normaler Schwanz.“

Die Schwanzspitze löste sich ohne Widerstand aus der Erde und nun schwebte er wie Sina es sich gewünscht hat.

„Das… ist ja interessant.“ bekam Sina nun ein böses Grinsen auf dem Gesicht. „Dann lass mich mal testen, denn bisher habe ich alles gesagt, ob ich es auch über meine Gedanken regeln kann.“ sprach Sina mit sich selber.

„Knochi, wickele dich um meinen Bauch.“ kam der Gedanke und ihr Schwanz tat dies… nur hat Sina bei dem Befehl was vergessen und schrie vor Schmerzen auf. „Stopp, löse dich wieder auf Knochi!“

Der Schwanz hatte sich zwar um den Bauch gewickelt, aber die Stacheln des Schwanzes wurden direkt in den Bauch von Sina gerammt. Nun blutete sie ihr zerrissenes Stoffhemd voll.

„Ist alles in Ordnung?“ kam Edwin raus gerannt und stand sofort still, als er den schwebenden Schwanz sah.

„Ja… irgendwie. Beim dunklen Gott… ich glaube… ich kann meinen Schwanz nun kontrollieren, aber nicht auf die übliche Art und Weise.“ beruhigte Sina den Butler, dabei macht ihr Schwanz ein großes „V“ für Peace.

„Was ist mit dir los Knochi?! Kann es sein, dass meine Gefühle mit einbezogen werden, wie ich dich befehle?“ sprach Sina mit ihrem Schwanz. Edwin ist zu abgebrüht, als das er sich darüber noch wundert.

„Dann… werde ich euch ein neues Hemd besorgen.“ verbeugte sich Edwin, als Sina ihn stoppte. „Bring mir irgendwelche Dinge mit, die ich aufspießen kann. Wir haben bestimmt noch irgendwo genug Schrott rumliegen haben durch die vielen Renovierungen.“

„Das kann ich natürlich machen.“ nickte Edwin und verschwand.

„Nun zu dir Knochi! So beknackt es sich… anfühlt, aber ich will auf keinen Fall, dass du meine Freunde oder mich verletzt ist das klar?!“ sprach Sina mit ihrem Schwanz. Die Szene wird nur noch komischer…

„So… neuer Versuch. Wickel dich um meinen Bauch, OHNE mich zu verletzten!“ kam der neue Gedanke bei Sina und diesmal klappte es hervorragend.

„Es ist… als wäre es ein Teil von meinen Körper, aber ich muss ihm all die Dinge erst beibringen…“ murmelt Sina.

„Da… wird noch einiges an Arbeit auf mich zukommen.“

Kapitel 327

Ich bin wiedergeboren und… eine Überraschung?

Sina und Sherry verließen gemeinsam den Friedhof und suchten direkt einen Gasthof auf. Bei der gemeinsamen Wanderung trug Sherry nun den Knochenschwanz, denn Sina wirkte noch ein bisschen neben der Spur.

Als sie einen Gasthof gefunden haben, übernahm Sherry alles und sorgte auch dafür, dass sie in ihrem eigenem Zimmer essen konnten.

„Sina… morgen fliegen wir zurück nach Hause. Du brauchst einen Ort, wo du dich zurückziehen kannst ok? Selbst ich habe es ab und zu mal gebraucht.“ tröstet Sherry ihre Freundin und Sina nickte nur.

Gesagt, getan. Die Nacht verbrachten die Frauen gemeinsam in einem Bett und am nächsten Morgen ging es Sina ein bisschen besser. Bevor es wieder schlimmer wird, hat Sherry ihre Freundin unter Druck gesetzt, direkt loszufliegen, was sie dann auch taten.

Sina verzichtete auf ihre Feuerflügel, denn sie hatte Angst, in dieser Stimmung sie nicht in den Griff zu bekommen. Daher landeten sie erst einige Stunden später im Garten der Monstervilla.

„Und… wie fühlt es sich an… wieder Zuhause zu sein?“ löste Sherry sich von Sina. Sie waren auf dem Flug sehr schweigsam gewesen.

„Trautes Heim oder? Ich glaube… ich möchte nun ein bisschen alleine sein. Keine Sorge, ich will dich nicht ausgrenzen, nur… ich brauche eine kurze Zeit für mich alleine.“ lächelt Sina sehr traurig.

„Mach das. Ich werde es mit den anderen klären, was los ist, damit du deine Ruhe hast.“ nickte Sherry verständnisvoll und fing direkt den Butler Edwin ab, der aus dem Wohnzimmer rauskam. Sina dagegen nahm Platz auf dem kaputten Sessel im Garten und wickelte sich mit den Flügeln ein.

Sie konnte noch das leise Palaver von Sherry mit Edwin hören, dann herrschte Stille. Diese Stille war für Sina auf einmal sehr… angenehm.

„Endlich… wieder Zuhause…“ murmelt Sina. Was sie aber nicht ahnte ist, dass Sherry einige Vorbereitungen traf, denn alle waren wieder außer Haus gewesen. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit rennen sie irgendeine Ortschaft an, wofür man einen Tag braucht und Kyllia ihnen die Hölle heiß machte.

Es verging über einen halben Tag, als Sina schon die Meute rennen hörte mit dem üblichen Genörgel. Aber die Dämonin ignorierte es bewusst…

Ein paar Stunden später wird Sina von jemanden stark umarmt. „Schwester, du bist echt ein Idiot weißt du das? Wie kannst du jetzt alleine sein?“ schimpfte Kyllia direkt.

„Lass mich…“ murmelt Sina in ihrem Flügelversteck, als irgendwer gegen ihren Willen die Flügel aufriss. Tio und Mio waren die Übeltäter gewesen, die sie angrinsten und Sina musste mehrmals mit ihren Augen blinzeln, als sie… ihre Freunde sah.

Jede von ihnen trug einen Kimono, einigen sah man den Widerwillen am Gesicht an, aber für ihre traurige Freundin waren sie scheinbar bereit, das Spiel mitzumachen.

„Überraschung!“ „Lass uns dir helfen!“ riefen die Zwillingsvampire freudig auf. Tio und Mio trugen ein Kimono mit vielen Fledermaussymbolen, was schon leicht ironisch war. Lara trug ebenfalls so einen und hatte rote Wangen.

Am auffälligsten war Suki, die ein gelb-schwarz gestreiftes Kimono trug, wo Sina nun schlucken musste, denn es passte zu ihren Haarfarben.

„Willkommen zurück Herrin. Sherry… hat uns aufgeklärt, was dir zugestoßen ist und… wir waren alle der Meinung, dass wir dich nicht alleine im Garten sitzen lassen sollten.“ lächelte Suki.

„YEAH! Du hast mal wieder einer Götterbestie in den Arsch getreten!“ brüllte Thomddir, seine Muskeln spannten sein braunes Kimono ziemlich stark an.

„Da waren wir mitten in einem Kampf gegen irgendwelche… Was-auch-immer-das-für-Monster waren und da kommt auf einmal die Anzeige, dass du mal wieder jemanden getötet hast.“ grinste Neia. Ihr Kimono hatte alle Symbole der Elemente.

„Vor allem, gegen eine der verbannten Götterbestien. Damit hast du Exos mehr oder weniger in seine Suppe gespuckt.“ brummte Falko, dessen Kimono dunkelblau war.

„Ich bin echt gespannt, wie du mit deinem langen Schwanz kämpfen wirst. Deine zwei Katanas und dazu dein Schwanz, dessen Spitze wie ein Dolch aussieht? Du machst es mir nicht einfacher, dass ich mich mit dir messen kann.“ schmunzelt Louis. Sein Kimono war voller Schwertsymbole gezeichnet, scheinbar hat Sherry für jeden ein eigenes Kimono geschnitten.

„Sherry hat uns erklärt, wie du zur Chaosbestie wurdest, aber… irgendwie will ich es aus deinem Mund ebenfalls hören.“ murmelt Melaine, die irgendwie zwischen Thomddir und Sina mit ihren Augen hinschaute. Sie trug ein dunkelrotes Kimono mit schwarzen Wolfssymbolen.

„Was… eure Tätowierung auf eurem Gesicht und Flügel sagen… Am besten ich erkläre es euch nachher. Außerdem… habt ihr das andere ja auf eurem Hintern, glaube… dass sollten wir überprüfen, wenn wir alleine sind.“ grinste Mel sehr frech. Was Sherry bei Mel auch dachte, aber sie trug ein weißes Kimono mit grauem Gürtel. Wenn Mel damit schwebte, könnte man schnell an einen japanischen Geist denken.

„Hab gehört, du hättest einen eigenartigen Dungeon betreten? Davon würde ich gerne mehr wissen, auch wenn es diesen Dungeon vermutlich nicht mehr gibt.“ schaute Christoper in seinem grauen Kittel etwas bedrückt.

Rubina und Mel trugen ihre üblichen Kimonos und winkten Sina nur zu, gespannt, welche Geschichte Sina erzählen könnte. Die Dämonin drehte sich um und sah Kyllia ebenfalls in einem Kimono der komplett schwarz war.

„Ich… habe allen in meiner Freizeit einen Kimono geschnitten, um dich einmal richtig zu überraschen. In der letzten Zeit trägst du ja mehr meine Stoffklamotten, aber ich glaube… dass ich mit meiner Idee nicht unbedingt daneben liege.“ stellte Sherry sich vor Sina. Sie trug den allerersten Kimono, den sie von Sina bekommen hatte.

„Meine Idee war es, dich mit allen hier aufzumuntern. Sie wissen… das du um verstorbene Freunde trauerst, deswegen möchten wir deinen Schmerz gemeinsam teilen. Du bist nicht alleine ok?“ lächelt Sherry schräg. Auf einmal schlich Prashi ebenfalls in einem Kimono mit einer violetten Farbe und stellte sich neben Louis hin. „Sorry, ich brauchte etwas Zeit zum umziehen.“

Sina wusste nicht, was sie sagen sollte. Mit dieser Aktion hat Sherry ihre Freundin wirklich erwischt und die Tränen kamen wieder wie ein Wasserfall.

„Lass es ruhig raus Schwester, aber… schluck es nicht runter. Wie wärs… wenn du uns einfach deine Geschichte aus der Vergangenheit erzählst? Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie du Dämonenkönigin geworden bist, wenn unser Vater noch lebt?“ wird Sina von Kyllia wieder von hinten umarmt.

Die Dämonenkönigin musste ein paar mal schniefen, bis sie sich wieder ein bisschen beruhigt hat, dann schaute sie wieder in die Augen ihrer Freunde.

„Am besten… ihr holt euch ein paar Sitzmöglichkeiten, es wird eine lange Nacht.“ lächelte Sina, wo einige rote Gesichter bekamen, so süß wie sie lächelte.

Scheinbar hat Edwin dies geahnt und alles vorbereitet, als er mit Stühlen und ähnlichem kam. Als alles soweit war, begann Sina ihre Geschichte zu erzählen. Es war mehr oder weniger die Wiederholung, die sie auch Sherry erzählt hat.

In der Zeit wurden die Briefe aus der Zeitkapsel weitergereicht und drei Geschichtsbücher zum Lesen zur Verfügung gestellt, aber alle wollten nur die Illusionen von Sina anschauen. Als Sina an die Stelle mit den Spinnen kam… lag jeder mehr oder weniger lachend auf dem Boden mit Tränen im Gesicht.

„Nea… weißt du was das für Spinnen waren?“ fragte Sina die Spinnenfrau, die scheinbar selber am kichern war.

„Ja und die sind ausgestorben… zumindest auf diesem Kontinent. Sie waren sehr… schwer zu zähmen, es erstaunt mich, dass es eine Arachne gab, die so eine… Menge solcher Spinnen kontrollieren konnte.“

„Dann war es eine gute Idee, dass ich Walter auf die Viecher gehetzt habe…“ dachte Sina und führte ihre Erzählung weiter. Als Sina zu der Stelle kam, wo sie zu Chaosbestie wurde. Da wurde es etwas ernster.

„Mel… vielleicht ist es ein guter Zeitpunkt mir… uns zu sagen, was meine neuen Tätowierungen bedeuten. Diese… Augen auf meinen Flügeln muss ich ehrlich zugeben, sind selbst mir ein bisschen unheimlich.“ „Bist… du dir sicher?“ fragte Mel vorsichtig nach und Sina nickte.

Schaut mir in die Augen

Das Chaos wird diese Welt heimsuchen

Wie es schon immer vorherbestimmt war

Erzittert vor der Chaosbestie

Denn niemand wird vor ihr sicher sein

Weder Götter noch andere Lebewesen

Schweigend hörte jeder Mel zu und… wirkten etwas ratlos, was damit gemeint ist. „Das wäre alles. Wenn man es… Satz zu Satz deuten möchte, bist du auch nicht unbedingt… besser als Exos. Aber verstehe mich nicht falsch, denn… die wichtigste Stelle meiner Meinung nach ist eher „Wie es schon immer vorherbestimmt war.“ erklärte Mel.

„Der Rest ist eher… nicht unbedingt so wichtig. Dir schaut ja eh jeder in die Augen, das Chaos war schon immer ein Teil der Welt und ist sogar ein eigenes Element.

Das… man von dir Angst haben sollte… ist jetzt nicht unbedingt so unberechtigt und das war schon so gewesen, bevor du zu einer Götterbestie wurdest. Der nächste Satz ist für mich etwas… sarkastisch, wenn ich ehrlich bin.

Vielleicht ist der letzte Teil ein bisschen interessant, weil sogar die Götter damit betroffen sind und das wiederum… Gibt mir Hoffnung, dass du es mit Exos aufnehmen kannst. Doch nur die Vorherbestimmung ist die größte Frage. Dazu müsstest du wieder mit den Göttern sprechen, wenn sie denn auch gewillt sind.“

„Also… wie üblich nur dass ich etwas geworden bin, was keiner so genau weiß?“ fragte Sina sehr ruhig und Mel nickte.

„Ok, dann nehme ich die selbe Haltung an, wie es mit der Götterbestie der Fall ist. Ah… wenn du mir einen Gefallen tun könntest Neia?“ nahm Sina ihre Ohrringe ab und gab sie der Elfe.

„Könntest du den Titel Dämonenkönigin verstecken? Das ist eine Sache, die muss ich die Tage dringend klären und brauche keinen unnötigen Ärger.“

„Kein Problem eure Majestät.“ grinste Neia und bekam dafür einen bösen Blick von Sina. Dann schaute sie Christoper an. „Ja?“

„Du hast nichts gesagt, als ich den Dungeon gezeigt habe. Ich wundere mich ein bisschen, wo ich gerade so nachdenke?“

„Erm… was soll ich sagen… Das war ein… sehr kleiner und einfacher Dungeon gewesen. Vermutlich mal eben von der Göttin erschaffen, denn das wünsche ich mir, dass sie immer so einfach sind.“ grinste Christoper schräg.

„Vor allem… die Belohnungen. Normal ist es in der Regel so, je schwerer und komplizierter ein Dungeon ist, desto höhere Chancen hat man auf diese seltenen Items. DAS sind alles Belohnungen gewesen, die hätte ich niemals in einem Dungeon bekommen.“ hörte man leicht den Neid aus der Stimme.

„Dann hat uns die Göttin wirklich auf Schritt und Trip begleitet…“ hörte man eher den genervten Ton aus Sina´s Aussage.

Die Erzählung ging weiter über die Inquisition, wo jeder laut aufjubelte, als die Stadtbewohner sich zur Wehr setzten.

Kyllia und Lara sehr erstaunt waren, dass Sina Layla dort vor Ort gefunden hat und bei der Geburt geholfen hat. „Du… warst bei der Geburt dabei? Wie… hast du es denn aufgenommen? Meine… du kanntest ja Lisa.“ stammelte Kyllia die neben Sina saß.

„Habe sie als ein neues Lebewesen auf der Welt begrüßt. Sie war… sehr putzig gewesen.“ lächelte Sina.

Dann wollte Sina ihr… Debüt in der Abenteuergilde zeigen als Sherry sich meldet: „Das brauchst du NICHT zu zeigen, ok? Da werde ich schon eifersüchtig, wenn jeder zu sehen bekommt, wie du gekleidet warst!“

„Erm… ok?“ hob Sina beide Augenbrauen hoch, während die anderen murrten. Das Training wurde ebenfalls gezeigt bis es zur Schlacht gegen die Dämonen kam.

Der Kampf gegen den Dämonenkönig fesselte so ziemlich jeden, vor allem Lara hielt sich eine Hand vor den Mund und murmelte: „Gegen… ihn hätte ich nicht gewinnen können damals…“

Dann… kam es zum Endkampf gegen Cimmeris. Im Grunde war dieser Kampf in zwei Phasen untergliedert: Phase Eins war es gegen den Körper in Wolfsform zu kämpfen, bis dieser zerstört worden ist. Phase Zwei gegen seinen Schatten.

Alle rissen erstaunt ihre Augen auf, dass diese Götterbestie reden konnte und nicht unbedingt, dass sie die Gestalt von Sina annahm.

„Ich habe versucht, aus ihm Informationen raus zu bekommen, aber… dumm war Siremmic nicht gewesen. Dank meiner persönlichen Heldin Sherry hier, war ich erst in der Lage gewesen ihn am Ende zu töten. OHNE ihre Lichtmagie… hätte ich verloren!“ umarmte Sina ihre Geliebte auf der anderen Seite.

„Oh? So einen Zauber beherrsche ich nicht mal. Willst du mir sagen, dass meine Schülerin mich übertrumpfen will?“ grinste Neia, während Sherry schluckte bei der Aussage.

Die Erzählung ging über die Nacht und es wurde schon langsam wieder heller, aber das war jedem egal gewesen.

„Das heutige Training fällt aus Mangel an Teilnehmern aus.“ verkündete Kyllia und jeder nickte, denn… ohne sich auszuruhen, das Training anzugehen… kann tödlich enden.

„Nun, mir fallen wieder mal keine Worte ein, was du getan hast. Da sammelst du nur ein paar Informationen und schon erlebst du dein persönliches Abenteuer.“ brummte Falko grinsend.

„Ich kann verstehen, warum du so traurig bist. Vor kurzem warst du mit diesen Personen unterwegs, nun bist du zurückgekommen und alle sind vor langer langer Zeit verstorben.“ fiel bei Prashi eine Träne raus.

„Louis?“ fragte Sina auf einmal den Schwertheiligen, der sie sehr ernst anschaute. „Ja Sina?“

„Ich… Ich verzeihe dir, dass du mir damals im Kampf gegen Acula helfen wolltest. Du hast durch meine Illusion selber gesehen, dass ich das nicht wirklich konnte. Nun… glaube ich, dass ich es kann.“ lächelte Sina sehr schräg. Louis fing auch an zu lächeln und nickte Sina zu. „Danke…“

„Tja… es ist irgendwie immer wieder spannend dir zuzuhören, wenn du deine Geschichte mit Hilfe von Illusionen erzählst. Alleine beim Kampf gegen Siremmic kommen Fragen auf, ob die anderen verbannten Götterbestien auch in mehreren… Phasen bekämpft werden müssten.“ teilte Melaine ihre Meinung mit.

„Darüber… würde ich mir wirklich später Gedanken machen… Huch?“ hielte Thomddir den Brief von Sakura in zwei Teilen. Sofort sah man die Zornesadern auf Sina´s Gesicht, aber… die Aura brannte nicht. „Scheinbar war unter dem Brief ein anderer Brief fest gewesen.“

„Eh? Mag… es dann jemand vorlesen?“ beruhigte Sina sich wieder. Lara stand auf und nahm den Brief von Thomddir. „Ich mache das.“ *räusper*

„P.S.

Vermutlich bist du nun sehr traurig, dass keiner deiner Freunde aus der Vergangenheit mehr am Leben ist… Dann lass mir dir sagen: Es ist sehr wohl jemand aus der Vergangenheit da und ist in deiner Nähe.“

Sofort schaute sich jeder verwundert an, was die Schreiberin damit meinte, als Lara weiter vorlas:

Rose. Ob du es glaubst oder nicht, aber Rose ist gerade bei dir. Bevor du nun dir Frage stellst, was ich damit meine:

Rose war von uns allen am Schlimmsten betroffen das du weg warst. Ihr Wunsch… mit dir wieder auf Abenteuer zu gehen war so stark, dass sie es wie ein Mantra wiederholte. Immer und immer wieder.

Vermutlich hat sie in ihrem Brief nicht geschrieben, was ihr im Kampf gegen den Dämonenkönig Rarkas passiert ist, also übernehme ich die Aufgabe.

Trotz das ich dem König mein Schwert ins Herz gerammt habe, hatte er irgendwie noch die Kraft gehabt, einen Fluch zu zaubern. Das… habe ich als solches nicht erkannt, als Rose mich aus dem Angriff weg geschubst hat und selber den Fluch abbekam.

Leider war es nicht irgendein Fluch gewesen, sondern ein Fluch, der sich in die Seele der Person rein brannte. Das haben Leena und ihr Meister Draco herausgefunden, als sie nach einer Lösung suchten.

Ab… diesem Tag trug Rose den Titel Pechbringer und… verursachte jedem und sich selber nur Pech. Aber davon ließ Rose nicht unterkriegen und lebte ihr Leben mit anfänglichen Schwierigkeiten.

Traurigerweise… ist Rose auf ihrer Reise verstorben, die Nachricht hat mir ihr Ehemann vermittelt. Die Gründe kenne ich nicht, aber… es ist wie es ist…

Glaube… zwanzig Jahre später erschien eine sehr junge Abenteurerin, die denselben Titel hatte. Axel machte sich auf die Suche nach ihr, um sie kennenzulernen und rate… was er mir nach seiner Reise erzählt hat:

„Dieses junge Mädchen… hätte Rose sein können.“

Sina. Du als Dämonin glaubst an die Wiedergeburt und… Rose ist das beste Beispiel. Ihr großer Wunsch… mit dir wieder zusammenzukommen, ist so stark gewesen, dass sie immer wieder eine Wiedergeburt erleben wird.

Das junge Mädchen konnte sich nicht an ihre Vergangenheit erinnern, aber sagte meinen Schatz… dass sie irgendwie auf der Suche nach etwas zu sein scheint.

Die Vorstellung… das Rose nun immer wieder neu geboren wird, stets auf der Suche nach dir… erfüllt mein Herz voller Trauer… Aber es machte mich auch wieder sehr glücklich, denn… sie hat dich letztendlich gefunden.

Rose ist niemand anderes als deine Geliebte Sherry.

Vermutlich zauberst du jetzt eine Illusion von Rose *Illusion: Rose* aber du wirst feststellen, dass die Gesichter beider Frauen so ähnlich sind, dass es schon unheimlich ist. Mir selber ist es am Anfang nicht aufgefallen, erst als Leena und Axel mich darauf aufmerksam machten.

Deine Freundin Sherry hat denselben Titel wie Rose ihn hat, die ähnliche Gesichtsstruktur und… kann vermutlich nicht von dir loslassen. *grins*

Ich habe in meiner Zeit auf Rose aufgepasst, nun übertrage ich dir die Verantwortung, dass du auf die Reinkarnation von Rose aufpasst.

Sherry, wir haben uns nie kennengelernt, aber ich kannte deine Vorfahrin. Sie war sehr anhänglich zu Sina gewesen, aber scheinbar… war schon dort eine Liebe gewesen, die wohl über all die Zeit mit dir gereist ist.

Pass nun für mich und meine Freunde auf Sina auf. Sie macht manchmal viel Unfug und braucht eine mahnende Hand, aber ich kann mich darauf verlassen, dass du dich um Sina kümmern wirst.

In diesem Sinne…

Sakura.“

Erschrocken schaute Sina ihre Geliebte an, die ebenfalls… ein erschrockenes Gesicht machte. Beide schauten sich in die Augen und merkten nicht, dass ihnen die Tränen wie ein Wasserfall herunterfiel.

„ … Hallo Rose… nun hast du mich gefunden.“ versuchte Sina zu Lächeln, aber schaffte es nicht, dann wird sie von Sherry umarmt. „Deine… Suche hat *snif* ein Ende… zwar schon lange *snif* aber… jetzt sollte es sehr deutlich sein…“ weinte Sina laut, Sherry tat dasselbe.

„Das… ist nun wirklich ein Wunder…“ murmelt Lara, ihr fielen ebenfalls die Tränen runter. Jedem fielen die Tränen runter. Keiner… kann es sich ansatzweise vorstellen durch die Jahrtausende immer wieder neugeboren zu werden, immer auf der Suche… nach etwas… wichtigem.

„Da bekommt… ewige Liebe eine ganz neue Bedeutung.“ fügte Prashi hinzu, die von Louis getröstet wird.

„Sherry…“ flüstert Sina. „Pss… diesen Moment möchte ich festhalten.“ flüstert Sherry zurück.

„Puh… die Sonne steigt ja bald auf. Ich glaube… ich werde mich jetzt hinlegen.“ sagte Christoper dies ganz laut und bewusst. Alle ließen Sherry und Sina zurück denn… diesen Moment gönnen sie den Frauen.

Christoper, Thomddir und Lara nahmen eines der Geschichtsbücher, die Briefe wurde in die Zeitkapsel zurückgelegt.

„Sherry…“ flüstert Sina wieder. „Du magst… zwar die Wiedergeburt von Rose… sein. Aber trotzdem bist du Sherry… die ich über alles liebe.“

„Ich… *snif* ich weiß… und… doch bin ich gerade… sehr glücklich. Keine… Ahnung warum, aber ich bin… so glücklich…“ flüstert Sherry zurück.

Beide trennten sich kurz, dann küssten sie sich.

Kapitel 326

Ich bin wiedergeboren und der Abschied aus der Vergangenheit?

Sina ging mit der Kiste und dem Brief auf eine Sitzbank, Sherry begleitet sie dabei. Die Kiste stellte Sina zur Seite, dann nahmen beide Frauen platz. Die Dämonin atmete ein paar mal ein und aus, dann nahm sie den Brief wo drauf stand: „Für meine Freundin Sina“.

„Lass dir ruhig Zeit Sina. Keiner wird dir jetzt den Moment wegnehmen, ok? Was auch immer in diesem Brief steht, lies ihn dir in Ruhe durch. Wenn jetzt eine Götterbestie oder so kommt, werde ich mich darum kümmern.“ sagte Sherry das sehr ernst.

„Danke…“ lächelte Sina. Sie öffnete den Brief und begann zu lesen:

„Liebe Sina,

wenn du diesen Brief liest, hast du nun dein Zeitalter wieder erreicht und auch das Geheimnis meines Grabes gelüftet.

Ich erspare es mir, mein Leben aufzuschreiben, denn dass wirst du vermutlich schon selber getan haben. Meine… über jeden Helden wird ein Buch geschrieben, warum soll ich mir extra die Mühe machen?

Ich bin jetzt 86 Jahre alt und kann von mir sagen, ich habe mein Leben gelebt. Mein Ehemann Axel macht irgendetwas im Garten und unsere beiden Kinder haben ihre eigenen Familien gegründet. Du wirst es nicht glauben, aber ich habe sechs Enkelkinder und… immer wenn sie mich besuchen kommen, fühle ich mich wieder sehr jung.

Aber ich merke… dass meine Sanduhr langsam zum Ende kommt. Keine Sorge, so schnell werde ich der Welt nicht den Gefallen tun und einfach sterben. *grins*

Was ich aber wirklich aufschreiben will und muss…

DU BLÖDE KUH! Das war nicht irgendein General, gegen den du auf dem Schlachtfeld gekämpft hast, sondern der Dämonenkönig Rarkas!

Oh… diese Erleichterung, endlich dieses blöde Gefühl losgeworden zu sein. Was glaubst du, hast du wieder für ein Chaos angerichtet? Du hast den Typ durch die Mangel genommen, dann stand er auf einmal vor unserer Nase.

Wir dachten zu dieser Zeit, dass er ein General sei oder so. Der ist mehr oder weniger förmlich explodiert, als wir ihn mit deinen Informationen konfrontiert haben. Ich wäre auch sehr sauer gewesen, ein bisschen Mitleid konnte ich für den Dämon schon aufbringen…

Aber selbst in diesem kaputten Zustand war er zu stark. Wir waren alle sehr geschwächt gewesen durch die Kämpfe gegen die anderen Generäle, vor allem gegen General Uzaxad. Nur… die Trumpfkarte, also die Halskette die du mir an diesem Tag gegeben hast, hat es mir ermöglicht, den Dämonenkönig letztendlich zu töten.

Das ist alles erst passiert, nachdem du mit dem Wolf auf einmal verschwunden bist und da hatte ich die Ahnung gehabt, dass du in deine Zeit zurückgekehrt bist. Ich… bin froh, dass du diese Götterbestie mitgenommen hast, denn dieses Monster hätte keiner besiegen können.

Wenn du diesen Brief liest, dann gehe ich fest davon aus, dass du ihn auch getötet hast. Immerhin bist du ja nicht irgendeine Person, sondern unsere Lieblingsfreundin Sina.

An dieser Stelle… schreibe ich auch auf: Ich verzeihe dir die Tat an dem Tag, wo du mich in die Verzweiflung getrieben hast. Du hast dich am meisten verletzt, ich kann diesen Tag ebenfalls nicht vergessen.

Sina, ich würde dich bitten… nicht mehr solche Aktionen zu machen. Auf Dauer verletzt du dich immer und immer mehr… bis es kein Zurück mehr gibt.

In der Kiste sind weitere Briefe von deinen Freunden und… ein weiterer Brief von mir, den du bitte den Helden aus deiner Zeit übergeben musst. Du hast viel von deinen Freunden und Feinden erzählt, aber ich kann mich nicht erinnern, dass du über die Helden gesprochen hast. Dabei sind es ja vier Personen aus der anderen Welt.

Vermutlich… bist du mit ihnen nicht unbedingt im Reinen, aber… ich würde dich bitten, ihnen deine Unterstützung anzubieten. Vielleicht nicht heute oder morgen, aber…

Ohne dich wäre meine Zeit sehr schnell zu Ende gewesen. Du hast mich nicht nur gerettet oder stärker gemacht, du bist viel mehr für mich geworden. Umso schmerzlicher war es für mich und für die anderen, dass du auf einmal weg warst.

Wir haben deine Briefe erhalten und… mussten lange trauern, denn… auch wenn du lebst, für uns war es eher ein Gefühl gewesen, dass du verstorben bist.

Bitte hilf auch diesen vier Helden, irgendwie. Wenn es eine Zukunft ist, wo die Götterbestien das Problem sind und nicht die Dämonen, dann sollten sie dir auch im Kampf helfen. Es geht immerhin um die Zukunft unserer Welt.

Ich würde dir soviel schreiben wollen, aber wir wissen es beide besser. Wir leben unser Leben und genießen jede Minute mit den Personen, die wir in unserer Nähe haben wollen.

Das schönste und zugleich schlimmste Abenteuer war mit dir gewesen. Meinen Enkelkindern erzähle ich immer wieder gerne über diese Zeit. Selbst Axel musste immer wieder lachen, wenn ich die Geschichte von neuem erzähle.

Sina. Meine Freundin aus der Zukunft. Ich danke dir von Herzen, dass du mich und die anderen gerettet hast, dass ich meine eigene Familie gründen konnte und du um eine sichere Zukunft kämpfst.

Verweile nicht zulange vor meinen Grab, denn ich bin schon vor Jahrtausenden verstorben. Vielleicht bin ich ja schon wiedergeboren, vielleicht auch nicht, diese Welt hat sehr viele Geheimnisse.

Deine Freundin Sakura.“

Tränen fielen wie ein Wasserfall von Sina, sie konnte es nicht mehr zurückhalten. Sherry streichelt schon ihren Rücken und hat ihren Kopf auf die Schulter gelegt.

„Sakura… hat mir verziehen…“ murmelt Sina. Irgendwie hat sich ein Knoten bei Sina gelöst und… ein Akt der Befreiung war zu spüren. „Ich… wieso verzeiht man mir das…“

„Weil du im Herzen keine böse Person bist. Deine Taten stellen dich fast als ein Bösewicht dar, aber letztendlich willst du ja nur Gutes erreichen. Doch das erkennen nur die wenigsten und die, die es sehen sind alle deine Freunde.

Du willst vermeiden, das Außenstehende verletzt werden, also übernimmst du die Rolle als Bösewicht. Damit verletzt du dich selber nur. Je… krasser deine Aktion ist, desto höher ist die Verletzung die du dir selber zufügst.“ erklärte Sherry.

Sina lies weiterhin ihre Tränen fallen, dann gab sie den Brief Sherry weiter. „Bist… du dir sicher?“ fragte Sherry, Sina nickte nur. Die Dämonin öffnete die Kiste und sah mehrere weitere Briefe. Der nächste Brief war von Axel, der geöffnet wird:

„DU BLÖDE KUH!

Danke.“

Ein Schmunzeln ging über das Gesicht von Sina, denn sie wusste, was Axel damit sagen wollte. Umso mehr tat es ihr weh, dass sie die Szene nicht selber sehen konnte. „Axel… du warst nie der Typ, der lange Abschiede machen würde.“ kam der Gedanke bei Sina, die wieder weinen musste.

„Sakura… war ein sehr besonderer Mensch gewesen. Selbst sie sagt aus, dass du dir nicht immer selber wehtun sollst.“ fand Sherry ihre Bestätigung. „Und ich hatte recht. Das war ein Dämonenkönig gewesen!“

„Ja… irgendwie oder? Frage mich, ob ich damit was in der Vergangenheit bei den Dämonen ausgelöst habe. Zweimal habe ich ihn besiegt… rein theoretisch wäre ich damit die Dämonenkönigin gewesen… Ah, das bin ich ja schon oder? Ob das der Grund ist?“ wunderte sich selbst Sina und gab den nächsten Brief Sherry weiter. Sie machte nur ein „Pff“ und wartet nun weiter geduldig.

„Hmm dieser Brief ist von Emanuel? Das wundert mich doch schon ein bisschen, aber sie war auch eine faszinierende Frau gewesen.“ murmelt Sina und öffnete den Brief.

„Liebe Lilchen,

ich bin froh, dass wir uns kennenlernen durften. Dank dir wurden die Augen der Abenteurer wieder geöffnet und einige bedeutende Reformen umgesetzt.

Wie versprochen habe ich deinen Freunden die Briefe ausgehändigt und den letzte Brief zerrissen. Es ist exakt so passiert, wie du es mir erklärt hast: Axel hat seine Liebe zu Sakura gestanden, danach waren sie unzertrennlich geworden.

Um Röschen habe ich mich ebenfalls gekümmert. Sie bekam ihre Wohnung auf Lebenszeit, dass wurde alles von mir geklärt. Auch das Taschengeld für sie bekam sie von mir überreicht. Am Anfang wollte sie es nicht, bis sie endlich eingesehen hat das es nur verstauben würde.

Ach, was mir einfällt, aber Wallilein hat alle seine Aufgaben erledigt. Das Monster in der Kanalisation wurde getötet. Dabei wurde aufgedeckt dass es mal ein Mensch war und irgendwie zu einem Mutant wurde, so genau wollte ich es überhaupt nicht wissen.

Am meisten hat es Wallilein zu schaffen gemacht, alle Spinnen zu töten, aber nachdem mehrere Monate vergangen sind und auch andere Abenteurer vor Ort waren, konnte bestätigt werden, dass der Spinnenwald nicht mehr existiert, wenn keine Spinnen mehr leben.

Der letzte Auftrag war tatsächlich ein SSS-Auftrag gewesen und kein C-Auftrag. Wallilein hat es mit der Forschergruppe geschafft den Vulkan ausfindig zu machen, was aber scheinbar eines seiner Augen gekostet hat.

Nun wird er zurecht als den Schnitter gefürchtet mit seiner Augenklappe. Durch diese Aktion konnte die Forschergruppe herausfinden, was dort im Vulkan lebt und man fing an, diese ganzen gigantischen Monster mit anderen Augen zu betrachten.

Soo… eigentlich wollte ich dir so viel erzählen, aber… im Grunde brauche ich es dir nicht zu sagen. Wir haben uns sofort verstanden und das reicht mir.

Auf der Rückseite kleben zwei Inventarringe. In einem sind die Samen der Pflanzen drin, die du für deinen Tee zum Züchten brauchst. Ich habe dazu eine Anleitung beigelegt, was man bei der Zucht beachten muss sowie die Rezepte, die Pflanzen in einem Tee zu brühen.

In dem anderen Inventarring habe ich fertige Identifikationsbrillen platziert sowie eine Bauanleitung. So wie ich dich verstanden habe, gibt es diese Brillen in deiner Zeit nicht, damit man die Werte der Berufe sehen konnte. Ich finde es schade, dass keiner weiter an diesen Brillen gearbeitet hat, also vermache ich sie dir zu einem Geschenk.

Ich werde weiterhin auf Röschen aufpassen, du kannst dich also unbesorgt deinen Aufgaben widmen.

Mach diesen bösen Exos fertig und rette unsere Welt!

Deine Emanuel.“

Sina drehte den Brief um und sah zwei Inventarringe, so wie es im Brief stand. „Wie war es nochmal… in den Inventarringen bleibt die Zeit stehen?“ „Das stimmt und keiner weiß so genau warum.“ nickte Sherry zur Bestätigung.

„Hoffentlich… kennt sich Edwin oder Suki über Gartenanbau aus, denn… in diesen Ringen sind Samen von sehr speziellen Pflanzen drin, so einen… *snif* Tee hast du noch nie getrunken.“ gab Sina weinend den nächsten Brief weiter.

„Notfalls bestellst du einfach einen Gärtner, der sich darum kümmert. Ich meine… Goldsorgen hast du nun wirklich nicht.“ lächelt Sherry traurig. „Nur… solltest du überlegen, ob du ihn wirklich in unserem Garten anbauen lassen willst, sooft wie der zerstört wird?“

„Das… können wir Zuhause immer noch klären, aber… du hast Recht. Vielleicht steht was in der Anleitung drin, wie man das Problem umgehen kann.“ nickte Sina und der nächste Brief war von Leena:

„Liebe Sina,

als du verschwunden bist, war es für mich ein regelrechter Schock gewesen. Es… dauerte lange, bis ich akzeptieren konnte, dass die Dinge so sind wie sie sind oder?

Ich habe deinen Ratschlag angenommen und… mit meinem Vater ausführlich ausgesprochen, dabei sind… Dinge beim Gespräch raus gekommen, die ich überhaupt nicht wusste. Nun sehe ich meinen Vater ein bisschen mit anderen Augen.

Vermutlich hast du es schon herausgefunden, aber ich habe den Posten meines Meisters übernommen und wurde damit Erzmagierin des Reiches. Damit habe ich meinem Vater als Beraterin zur Seite gestanden und später meinem Bruder Hendrik.

Ich wusste, warum ich nicht wollte, dass er das Familiengeheimnis kennt, denn er war so dermaßen anhänglich geworden, dass er mir auf den Keks ging. Mein Vater hat mir angeboten, dass alle wissen sollen, dass ich eine Prinzessin bin, aber ich habe abgelehnt.

Die Aufmerksamkeit wollte ich nicht, ich war schon glücklich, das ich Erzmagierin wurde. Es gab immer wieder Gerüchte darüber, aber die habe ich immer gekonnt ignoriert, wozu auch? Solange es niemand bestätigt, bleiben sie halt Gerüchte.

Vielleicht war es… Schicksal gewesen, dass ich unsere Gruppe verraten habe, denn letztendlich habe ich den wahren Wert einer Freundschaft kennengelernt. Ich denke immer wieder gerne an diesen Tag zurück, wenn ich meinem Sohn davon erzähle. Denn er hat ein ähnliches Problem wie du und ich sie hatten.

Aber noch ist er jung und muss noch die richtigen Freunde finden, ich bin da guter Hoffnung. Scheinbar hat er mein magisches Talent geerbt, denn er liebt die Magie auch über alles.

Ich würde gerne mehr schreiben, aber ich glaube… ich sollte zum Ende kommen und auch von dir Abschied nehmen. Die schönsten Erinnerungen waren immer mit dir und die kann mir keiner ersetzen.

Bleib wie du bist und vergiss nicht die Worte von Axel. Wenn du jemandem verzeihen willst, muss es vom Herzen kommen.

In diesem Sinne

Leena.“

Sina schloss ihre Augen und stellte sich vor, wie Leena in ihrem Büro diesen Brief schrieb und dabei ihr Sohn immer dazwischen kam. Zum einen machte es Sina glücklich, dass Leena eine Familie hatte, zu anderem… traurig, dass sie die Familie nie kennenlernen wird.

„Scheinbar… hat dieser Brief dich ein bisschen glücklicher gemacht.“ merkte Sherry an, der nun langsam auch die Tränen kommen.

„Ja… Jeder dieser Personen hat es scheinbar zu unterschiedlichsten Zeiten geschrieben, aber… ich merkte nicht, dass sie ihr Leben bereuen oder so. Sakura und Axel zusammen, Emanuel kümmerte sich weiter um Rose und Leena… hat sich ebenfalls mit ihrer Familie ausgesprochen und sogar ihre eigene Familie gegründet.“ lächelte Sina verweint.

Den Brief gab sie ebenfalls Sherry und in der Kiste waren noch zwei Briefe übriggeblieben. Auf einem stand: „Von Rose für Sina“, auf dem anderen „Für die beschworenen Helden“.

Den Brief für die Helden steckte Sina in ihr Inventar, dann der Inhalt geht sie nichts an. „Frage… mich wie sie es aufnehmen werden, wenn sie einen jahrtausenden alten Brief von mir bekommen. Egal, ist deren Problem.“ kam der Gedanke bei Sina und öffnete mit zittrigen Händen den letzten Brief.

„Sina, meine liebste und wichtigste Freundin,

einerseits freue ich mich, dass du wieder in deine Zeit gekommen bist. Anderseits… bin ich voller Trauer, dass wir uns nicht mehr sehen.

So gerne… habe ich mir gewünscht, weitere Abenteuer mit dir zu bestreiten, aber… nach einer gewissen Zeit habe ich akzeptiert, dass das Schicksal es anders wollte.

Als du verschwunden warst, herrschte in meinem Herz eine schreckliche Leere. Alle meine Freunde haben mich immer wieder besucht und aufgemuntert, doch musste ich selber diese Leere füllen.

Es… war so einsam in der Wohnung geworden, nachdem du weg warst. Manchmal war es für mich so unerträglich gewesen, dass ich in Gasthäusern geschlafen habe. Scheinbar… warst du für mich so wichtig geworden, dass ich dich überhaupt nicht loslassen konnte.

Nun ist viel Zeit vergangen und ich bin selber eine SSS-Abenteurerin geworden. Ich habe meine eigenen Abenteuer gemacht und bin viel um die Welt gereist… Bis ich jemanden kennengelernt habe.

Am Anfang dachte ich, der Kerl sei eine Flasche und kann nichts, aber… je mehr wir was unternommen haben, desto weniger wollte ich mich von ihm trennen…

Bis wir geheiratet haben! Herz Herz Herz

Nun reisen wir gemeinsam um die Welt, mein Mann… hat das Loch in meinem Herzen wieder geschlossen. Es würde mich nicht wundern, wenn man über mich auch ein Buch schreiben wird, was du vermutlich schon längst in deinem Besitz hast.

Sina, ich kann dir nicht genug danken. Danken das du mir gezeigt hast, wie man stärker wird. Das man sich nicht alles gefallen lassen darf. Du hast sogar geholfen, mein Trauma zu bewältigen.

Vermutlich würde ich zig Seiten benötigen, wo überall nur Danke steht, aber…

Danke

Das habe ich aus tiefsten Herzen niedergeschrieben und ich weiß, dass du daran keine Zweifel haben wirst. Zu gerne hätte ich deine Freundin Sherry kennengelernt, aber machen wir uns nichts vor. Wir kommen aus zwei unterschiedlichen Zeitaltern, das… hätte leider nicht geklappt oder?

Aber keine Sorge, soviel wie du von Sherry erzählt hast, hätten wir uns wirklich sehr gut verstanden. Daher erzähl ihr auch viel von mir, dass käme einer weiteren Freundschaft ziemlich nahe.

Was mir eben einfällt, aber… danke für die Wohnung. Emanuel hat mir alles gegeben sowie deinen… Beutel voller Platin. Damit hatte ich überhaupt keine Geldsorgen mehr gehabt, nur… egal. Ich habe nun meinen Mann mit dem ich das Geld irgendwie ausgegeben kann.

Gerne hätte dir im Kampf gegen die Götterbestien geholfen, aber ich glaube… deine Freunde wären die besseren Kämpfer, vor allem… wenn sie alle so exotisch sind. *grins*

Schade, dass man diese Briefe… nur in die Zukunft schicken kann. Sakura wird es irgendwie möglich machen, darauf kann ich mich verlassen.

Puh… nun habe ich eigentlich alles niedergeschrieben was mir auf dem Herzen lag. Ich werde nie nie nie nie unsere gemeinsame Geschichte vergessen, sonst soll mich der dunkle Gott holen.

Nun werde ich auch von dir Abschied nehmen. Bleibe stark und vergiss auch unsere Abenteuer nicht.

Deine… Rose.“

Sina gab den Brief schnell an Sherry, denn sie brauchte irgendetwas, wo sie ihren Kopf abstützen kann. Ihre Freundin nahm ihn an und Sina legte ihren Kopf auf die Knie. Dann… ließ Sina alles raus. All die Abschiede von ihren Freunden waren immer ein Stich in ihrem Herzen gewesen.

Das… war es wo vor sich Sina am meisten gefürchtet hat, Abschied von Freunden nehmen. Das was sie immer versucht hat zu erklären, das ewiges Leben… auch seine Nachteile hat.

Sherry ließ es geschehen und las den Brief ebenso durch, dann weinte sie ebenfalls. Soviel Liebe und Loyalität, sie bereut es nun, Rose nicht kennenlernen zu dürfen. Sie nahm Sina tröstend in den Arm worauf sie an ihrem Oberkörper laut weinte.

„Lass… es raus. Es waren wunderbare Menschen gewesen, die dir zur Seite standen. Niemand… wird das nachvollziehen können, was du gerade fühlst.“ murmelt Sherry.

Es vergingen mehrere Stunden und der Himmel wurde langsam dunkel. „Ich würde vorschlagen, dass wir hier einen Gasthof aufsuchen. In dieser Verfassung wirst du nicht fliegen.“ teile Sherry es mit.

„O… ok.“ löste Sina sich von Sherry und schaute auf die vielen Briefe. Sie nahm alle und steckte sie wieder in die Kiste rein, die anschließend in den Inventarring verstaut wird.

Dann schauten beide Damen auf das Grab der Heldin Sakura. „So ein Fuchs, du hast es geahnt, dass ich dein Grab aufsuchen würde…“ murmelt Sina.

„Sollen… wir dann gehen?“ fragte Sherry, aber Sina schüttelt ihren Kopf. Auf einmal holte sie das zerbrochene Schwert Lazarus raus.

„Dieses Schwert… wurde von Siremmic zerstört. Einst gehörte es dem verstorbenen Dämonenkönig, aber das Schwert hat sich mir anvertraut. Nun verstehe ich, warum du so vibriert hast, als ich dich jedes mal gegen den General eingesetzt habe. Hoffe… ich konnte deinen Wunsch umsetzen und danke… dass du mir im Kampf gegen die Götterbestie zur Seite standest.“

Das Schwert machte nichts, der Stein wirkte ziemlich matt. Das Zeichen, dass es keine lebendige Klinge mehr war. Sina stand auf und ging zu dem Versteck am Grabstein. Dort legte sie es rein und drehte wieder an dem „O“, bis die Verrieglung sich selber verschloss.

Danach nahm Sina Abstand vor dem Grab und verbeugte sich tief. „Danke… Danke für alles. Nun… heißt es auch für mich…“ schluchzte Sina auf einmal.

„Abschied zu nehmen…“

Kapitel 325

Ich bin wiedergeboren und die Zeitkapsel?

„Das… ist eine sehr ungewöhnliche Frage. Erm.. lassen sie mich nachschauen.“ nahm der Bibliothekar ein anderes Buch und suchte nach einer Seite.

„Was hast du vor Schatz?“ fragte Sherry besorgt. „Ich… möchte mich gerne persönlich von Sakura verabschieden, wenn… ihr Grab denn noch existiert.“ lächelt Sina traurig.

„Oh keine Sorge. Aus irgendeinem Grund sorgt man dafür, dass die Gräber verstorbener Helden aus der anderen Welt für alle Zeiten am Leben erhalten bleiben. Es würde mich nicht wundern…. ah! In der Stadt Bayshear. Dort werden alle verstorbenen Helden beerdigt, wundere mich warum ich nicht selber darauf gekommen bin.“ freute sich der alte Mann.

„Weißt du wo sie liegt?“ stellte Sina die Frage an Sherry, die aber ihren Kopf schüttelt. „Nein, aber wenn das eine Stadt ist, werde ich sie schon auf der Karte finden.“

„Was ist das eigentlich für ein Ring? Ist er von dir?“ hob Sina verwundert ihre Hand hoch. „Ah! Deine Aura war noch aktiv gewesen, bevor du bewusstlos wurdest. Dr. Ruin hat den Ring mit der Leerenmagie verzaubert, sodass du sie nicht mehr ausstrahlst. Besser ist, du versteckst sie wieder, der Ring sieht aus, als hält er es nicht mehr lange aus.“ erklärte Sherry hastig.

„Oh… Illusion: Aura verstecken.“ setzte Sina ihre Rassenmagie ein und zog den Ring raus, der sofort zu Bruch ging. „Scheinbar noch im letzten Moment geschafft.

Guter Mann, ich danke ihnen für ihre wertvolle Zeit und auch für die Bücher, die ich in Ruhe nachlesen kann.“ verbeugte sich Sina vor dem Bibliothekar.

„Keine Ursache. Ich bin glücklich, dass eine so junge Person wie sie Interesse haben, aus der Vergangenheit zu lernen.“ fühlte sich der alte Mann geschmeichelt.

„Ich weiß wo die Stadt liegt. Traust du dir denn zu zu fliegen?“ kam die berechtige Frage von Sherry.

„Ja. Ich will nur noch weg von hier. Wir haben alles erledigt, was es zu erledigen gab. Den Dr. Ruin habe ich keine Lust zu suchen, der wird seine eigenen Sorgen haben.“ nickte Sina, dann verließen beide Frauen die Bibliothek.

Die Dämonin ließ ihren Schwanz auf den Boden fallen und umarmte ihre Freundin, flog dann mit ihr in den Himmel. „Rose… wollte so gerne einmal die Welt von oben sehen. Diesen… Wunsch konnte ich ihr nie erfüllen.“ murmelte Sina aus dem Nichts.

„Sina… Gib dir jetzt nicht für alles die Schuld, nur weil du etwas gekonnt hättest. Du musst wirklich akzeptieren, dass die Welt sich nicht für dich allein dreht, auch… wenn man den Eindruck bekommt.“ tröstet Sherry sie sofort.

In der Luft fliegen, hing der Knochenschwanz von Sina einfach nur runter. Die Dämonin spürte ihn nicht mal als eine Last oder ähnliches, nur dass sie über dieses Ding überhaupt keine Gefühle verspürt, verwundert sie am meisten.

„In diese Richtung muss du fliegen.“ zeigte Sherry den Weg und Sina flog los.

Einige Stunden später erreichten die Damen die Stadt Bayshear, wo man schon aus der Luft den gigantischen Friedhof sehen konnte.

„Meine Güte, wenn wir so einen großen Friedhof in Alliancia haben, wundert mich, dass der Lichkönig nicht auch einen Angriff von hier aus gestartet hat.“ kam der erste Gedanke bei Sina.

„Naja, schau dir mal die Mauern an, die um den Friedhof aufgebaut wurden. Vermutlich hatte jemand extra für so einen Fall sie aufbauen lassen, so stabil, wie sie aussehen? Wundere mich, dass ich von dieser Stadt nicht gehört habe.“ murmelt Sherry.

„Weil du dich mehr oder weniger nur in Fanfoss herumgetrieben hast und dich auf dich selber konzertiert hast zu überleben.“ lächelt Sina.

Sina flog ein bisschen um die Stadt, dann landete sie vor einem großem Gebäude, dass mit dem Friedhof verbunden scheint. Sherry ließ von Sina ab, beide Damen bekamen sehr viel Aufmerksamkeit der Stadtbewohner.

Das war den Damen egal, Sina rollte ihren Schwanz wieder ein und dann gingen beide Damen ins Gebäude rein.

Die Eingangshalle wirkte wie eine Marmorhalle, jeder ihrer Schritte schallte und es war sehr kühl vor Ort. Ein älterer Priester kam aus einem Raum raus und grüßte die Besucher.

„Wie… kann ich euch helfen?“ fragte der Priester freundlich, hat aber Lady Sina sofort erkannt. Ob das ein schlechtes Omen ist, war sein erster Gedanke.

„Ich bin Lady Sina und meine Begleiterin ist Gräfin Sherry. Wir sind auf der Suche nach einem bestimmten Grab. Laut unseren Informationen, soll die Person hier beerdigt worden sein.“ stellte Sina sich vor, Sherry verbeugte sich vor dem Priester.

„Wenn sie mir sagen, welches Grab sie suchen, kann ich ihnen helfen. Wir haben ein System entwickelt, das Grab schnellstmöglich zu finden.“ nickte der Priester freundlich.

„Ich… suche das Grab der Sakura, sie war eine der beschworenen Helden gewesen.“ erklärte Sina. „Eine der beschworenen Helden und ihr Name war Sakura? Bitte nehmen sie doch Platz, ich werde mich eben erkundigen.“ bot der Priester Sitzplätze aus Marmor an.

Dies taten die Damen, Sherry merkte sofort, dass Sina leicht am zittern war. „Sina… ich bin bei dir. Ich werde nicht von deiner Seite weichen.“ „Danke…“ lächelt Sina traurig, aber… scheinbar hörte das Zittern nicht auf.

Die Frauen saßen schweigsam wartend und nach einigen Minuten kam der Priester wieder zurück: „Lady Sina, Gräfin Sherry, wir haben das Grab gefunden. Ich werde sie dort hinbringen, wenn sie mir bitte folgen würden?“

Dies taten Sina sowie Sherry und folgten schweigend dem Priester. Sherry hielt sich an Sina fest, denn sie ahnte, dass es für Sina ein schwieriger Schritt sein wird.

„Wir haben… nicht wirklich viele Besucher, am wenigsten, die bestimmte Gräber verstorbenen Helden aufsuchen.“ fing der Priester an zu reden. „Vermutlich stellen sie sich die Frage, warum es eine Organisation gibt, die diesen riesigen Friedhof hier betreibt oder?

Als der erste beschworene Held die Welt betreten hat, war er der Meinung gewesen, dass man die Helden für alle Zeiten ehren soll. Ehren, dass sie ihr Leben einsetzen, um Alliancia vor den Dämonen zu beschützen.

Dies haben die Herrscher in diesem Zeitalter zu einem Gesetz gemacht, dass unsere Stadt alle wichtigen Personen aus jedem Zeitalter hier beerdigt werden sollen. Sprich beschworene Helden, Generäle, Könige und ähnliches.

Natürlich ist es der Person selber überlassen, ob sie hier beerdigt wird oder nicht, aber… Wir sind die einzigen, die wirklich jedes Grab pflegen, egal… wie lange man schon verstorben ist. Jeder der Verstorbenen hat das Recht, dass man sie besuchen darf.“

„Und… wer finanziert das eigentlich alles? Das… müssen doch über eine fünfstellige Summen von Gräbern sein, die man pflegen muss.“ fragte Sherry.

„Früher hat das Reich Ethia die Kosten übernommen. Nach der Abspaltung übernahm dann das Reich Tuzato diese Aufgabe, die durch die Spenden der Gläubigen uns finanziert haben. Dummerweise… wurde dieses Reich aufgelöst, wo wir uns nun leider die Frage stellen müssen, wie geht es weiter?

Wir haben für mehrere Jahrzehnte vorgesorgt, aber… wenn der Geldhahn zugedreht wird, ahne ich nicht wirklich was Gutes. Wir würden ja gerne mit den aktuellen Herrschern sprechen, aber… irgendwie haben sie keine Zeit für uns.“ wurde der Priester etwas traurig.

Sina nahm dies zu Kenntnis und stellte einige Überlegungen an, wie Osnain und Efrana das Problem gemeinsam klären dürfen. Sherry sah dies an ihrem Gesicht und bekam ein leichtes Lächeln. „Vielleicht solltet ihr euch nicht zu viele Sorgen machen.“

„Erm… ok? Ah, wir sind endlich angekommen. Das ist das Grab der beschworenen Heldin Sakura.“ zeigte der Priester auf die große Grabstätte. Ein riesiger Grabstein aus Marmor stand vor den Personen, man hat sich nicht zurückgehalten, damit zu protzen.

„Hm… habe Sakura jetzt nicht als jemand protzigen kennengelernt.“ meinte Sina, als sie den übergroßen Grabstein begutachtet.

„Wenn ich es richtig in meinen Dokument verstanden habe, bestand die Heldin darauf und sie hat sogar die Kosten übernehmen. Aber ich kann euch beruhigen, einige andere Helden… hatten ebenfalls merkwürdige Vorstellungen von ihren Gräber gehabt.“ zuckte der Priester leicht mit den Mundwinkeln. „Ich werde sie dann alleine lassen.“ verabschiedet sich der Priester.

Als er außer Reichweite war, fielen nun die Tränen von Sina raus. „Sakura… Ich… bin wieder in meiner Zeit angekommen und… *snif* stehe nun vor deinem Grab.“ Sherry sagte nichts, sondern spendete nur Trost. Die Dämonin las nun die Inschrift auf dem Grabstein:

Hier ruht Heldin Sakura

Freunde aus der Vergangenheit

Freunde aus der Zukunft

Stets sind wir im Herzen vereint

Loser

„Loser?!“ riss Sina erstaunt ihre Augen auf. Dieses Wort hat sie bei ihrer großen Rede kurz vor der Schlacht benutzt, damit die Dämonen zum Angriff übergingen. „Was ist los?“ fragte Sherry.

„Sherry… Sakura war mehr eine bescheidene Person gewesen. Dieser riesige Klotz passt überhaupt nicht zu ihr, zusätzlich hast du den Priester gehört, dass sie darauf bestand! Irgendwie… ist vor meiner Nase ein Geheimnis.

Freunde aus der Vergangenheit meint sie sich und die anderen, das mit der Zukunft bin ich mit gemeint. Irgendetwas will Sakura mir mitteilen.“ war Sina sichtlich aufgeregt. Sie ließ ihren Schwanz auf den Boden fallen und löste sich von Sherry um vor dem Grabstein stehen zu können.

„Was… genau suchst du? Kann ich dir helfen?“

„Ich weiß es nicht, aber irgendwas stimmt mit diesem Grabstein nicht.“ streichelt Sina mit den Fingern über die Inschrift. „Stets sind wir im Herzen vereint…“ murmelt Sina.

„In meiner Rede damals habe ich gesagt, dass Sakura ein Pfeil sein wird, der in den Herzen der Dämonen landen wird… und den General habe ich damals als Loser bezeichnet…“ murmelt Sina weiter mich sich, dann ging ihr Zeigefinger auf das „O“ vom Loser. Sie wollte drücken, aber da passierte nichts.

„Hm… wenn sie dieses Grab pflegen, würden die vermutlich aus versehen auf den Knopf drücken…“ dann versuchte Sina das „O“ zu drehen, was auch klappte. Ihr Herz schlug nun richtig heftig, sie drehte es weiter und weiter im Uhrzeigersinn, bis es stoppte.

Auf einmal hörten die Frauen, wie etwas geöffnet wird. Sina rannte um den Grabstein herum und sah, wie eine geheime Vorrichtung sich öffnete. Zwar langsam und quietschend, aber dass sie nach all der Zeit noch funktioniert, grenzte an ein Wunder.

„Sherry! Scheinbar… hat Sakura irgendetwas hinterlassen!“ rief Sina aufgeregt. Ihre Freundin kam nun ebenfalls zur Rückseite und staunte nicht schlecht.

Beide warten gespannt bis sich die Vorrichtung komplett öffnete. Drin war eine große Holzkiste mit einem Brief darauf. Ehrfürchtig nahm Sina beides raus, den Geruch von Alter konnte man nicht ignorieren.

„Was… ist das?“ fragte Sherry neugierig.

„Eine… Zeitkapsel.“

Kapitel 324

Ich bin wiedergeboren und die Geschichte der Vergangenheit?

Sina und Sherry gingen gemeinsam zu der Schulbibliothek. Auf dem Weg konnte Sina sehen, welche Zerstörung sie mit der Götterbestie angerichtet hat, weil nicht nur einige Gebäude aufgebaut werden müssen, sondern auch die Mauer mit der magischen Abwehr.

Als die Damen in das Gebäude eintraten, trafen sie auf einen alten Bibliothekar, der sie begrüßte: „Ha… Damen die auf der Suche nach Wissen sind? Vielleicht kann ich ihnen ja helfen.“

„Nun… bei den vielen Büchern bestimmt. Dürfte ein bisschen langweilig sein, wenn die Schule zu hat und keine Schüler ihre Bücher lesen oder?“ nickte Sina, die ihren Schwanz wieder um den Arm hält.

„Wie recht sie haben. Als die Schule noch offen war, waren alle Tische hier mit Schülern besetzt, die Magie für ihr Studium studierten. Nun… ist hier eine gähnende Leere.“

„Wir wollen ein bisschen über die Vergangenheit forschen und zwar nur einen bestimmten Teil der Vergangenheit. Haben sie solche Bücher auch hier vorhanden?“

„Aber sicher haben wir das! Neben Magie sammeln wir auch alle Geschichten, die auf dieser Welt niedergeschrieben werden. Wissen sie, man kann sehr viel aus der Vergangenheit lernen, damit wir die richtigen Entscheidungen dann für die Zukunft treffen.

Das Schöne ist, dass ich zwar der Bibliothekar bin, aber auch ein Geschichtsforscher. Immer wieder findet man neue Hinweise, was mal in der Vergangenheit passiert ist.“ lächelt der alte Mann.

„Welch ein Zufall, dass ich ausgerechnet einen Geschichtsforscher in einer leeren Bibliothek vorfinde. Wenn der jetzt noch alles über meine Vergangenheit weiß, fresse ich Gras!“ dachte Sina sarkastisch, denn… es ist schon ein bisschen merkwürdig, wie hilfsbereit das Schicksal manchmal ist.

„Also es geht mir um die beschworene Heldin Sakura, die in der Vergangenheit gegen eine Götterbestie gekämpft hat. Dieses Zeitalter interessiert mich am meisten.“ teilte Sina ihr Anliegen mit und Sherry streichelt ihren Arm.

„Hmm.. Ah! Eines der umstrittensten Zeitalter aller Zeiten. Nehmen sie doch Platz, ich werde ihnen ein paar Bücher raus suchen und ihnen bringen.“ verschwand der alte Mann.

„U… umstrittensten Zeitalter?“ wunderte sich Sina, selbst Sherry wirkte ebenfalls ahnungslos. Beide Damen saßen an dem Tisch und warten geduldig.

Auf einmal lagen drei dicke Bücher vor ihnen. „So, alles über das Zeitalter über die Heldin Sakura und ihre Gefährten.“ lächelte der alte Mann.

„Erm… bevor ich die Bücher lese, können sie mich aufklären, warum es das umstrittenste Zeitalter sein soll?“ fragte Sina nach. Der Bibliothekar nahm gegenüber von den Damen platz und musste kurz grübeln.

„Nun… Alle beschworenen Helden sind eine Besonderheit oder? In diesem Fall aber war es mehr jemand anderes.“ fing der alte Mann mit seiner Erklärung an und nahm eines der Bücher.

„Hmm hmm… ah hier. Die Heldin Sakura mit ihren Gefährten Axel, Leena, Rose und Lilith. Von allen stach Lilith am meisten heraus.“ drehte der Mann das Buch um und schob es den Damen zu. Beide sahen, wie man von den Personen die Gesichter gezeichnet hat und auf Lilith zeigte der Bibliothekar mit seinem Zeigefinger drauf.

„Diese Frau… man beschreibt sie als eine der schönsten Frauen in diesem Zeitalter und ihre Stärke konnte man nicht beschreiben. Mit ihren platinblonden Haaren und grünen Augen, setzte sie ihre Ziele mit Gewalt um.

Es war ein sehr düsteres Zeitalter gewesen, wo früher eine Inquisition existierte, die Menschen und andere Rassen öffentlich verbrannt hat. Der König hat damals mehr oder weniger über diese Gräueltaten hinweg wegschaut, der Glaube ging über alles.

Aber nicht diese Frau! Sie ging mitten in eine Exekution rein und stellte öffentlich die Inquisition in Frage. Lilith öffnete dem Volk die Augen, dass sie die Inquisition überhaupt nicht nötig hätte und sie sich wehren sollen. Scheinbar… musste diese Rede so einen starken Eindruck auf die Stadtbewohner gehabt haben, dass sie sich tatsächlich gegen die barbarische Inquisition wehrte und ein regelrechter Volksaufstand ist entstanden.

Dem König gefiel es überhaupt nicht und scheinbar wurde diese Frau zu ihm gebracht, aber die damaligen Historiker konnten nicht herausfinden, was sich in der Burg abgespielt hat, nur dass einige Zeit später der König die Inquisition offiziell verboten hat.

Sie merken, ich schwärme schon langsam von dieser Frau, aber es ist Fakt. Diese Frau hat in diesem Zeitalter mehr… was bewegt als die Heldin Sakura. Klar, die Heldin Sakura hat den Dämonenkönig getötet, aber ich und meine anderen Kollegen sind alle der gleichen Meinung. Lilith war in diesem Zeitalter die wichtigste Person gewesen.

Umso tragischer ist es, dass sie auf einmal spurlos verschwunden ist. Wenn ich es richtig im Kopf habe, hat die Heldin Sakura mit ihren Gefährten die Frau in einer Wüste gefunden und als Dank sich ihrer Gruppe angeschlossen.

Dann kam es zu einer der größten Schlachten gegen die Dämonen, die es jemals gegeben hat und diese Frau soll gegen jemanden gekämpft haben, der vermutlich die Armee von Alliancia alleine zerstört hätte.

Wie gesagt, ab diesem Moment ist Lilith verschwunden. Einige meiner Kollegen vermuten, ob sie nicht eine Gesandte der Göttin war. Sie hat die Inquisition beendet, die Augen des Königs geöffnet und irgendwo wurde ein kleiner Abschnitt niedergeschrieben, dass sie bei den Abenteurern auch irgendwas getan hat.

Als hätte sie einen neuen Weg für Alliancia geöffnet, verstehen sie? Der nächste König… Hendrik sorgte für mehr Ordnung in seinem Reich, Adeligen wurde ein Teil ihrer Macht genommen. Dazu sorgte der König, dass die Abenteurer ein höheres Ansehen bekamen.

Aber sie wollten mehr über die Heldin Sakura wissen oder? Entschuldigung, aber scheinbar habe ich ein bisschen Quasselwasser getrunken.

Erm mal überlegen… Ah. Heldin Sakura hat mit ihrem Gefährten Axel eine Familie gegründet und ist von der Hauptstadt ausgezogen in ein kleines Dorf. Scheinbar neigen alle beschworene Helden dazu, irgendwie auf dem Land leben zu wollen, aber verständlich oder?

Erst werden sie von einer anderen Welt geholt, müssen ihre Stärke sich irgendwie aneignen und einen Todeskampf gegen die Dämonen und deren König führen. Das ist eine… Aufgabe, die man den Jugendlichen immer wieder aufträgt…

Die Gefährtin Leena wurde die Erzmagierin des Reiches Ethia und über sie gab es einige Gerüchte, aber dazu fehlen leider die Beweise. Aber ein Gerücht hält sich sehr hartnäckig und zwar, dass sie mit dem König Hendrik verwandt gewesen sein soll.

Als letztes hätten wir dann noch die SSS-Abenteurerin Rose. Eine der stärksten Frauen in diesem Zeitalter die Nahkampf, Fernkampf sowie Magie nutzen konnte und das als Mensch. Über sie wird irgendwie nicht soviel berichtet, nur das sie relativ früh verstorben ist. Was heiß früh, wenn mein Kopf mich nicht trügt wurde sie über 50Jahre alt und sie war immer noch als Abenteurerin tätig gewesen.

Ich hoffe… ich konnte ihnen mit meinen Wissen helfen?“ fragte der Bibliothekar freundlich, während Sina und Sherry Rauch aus den Ohren kam.

„Erm… ja. Sie haben mir eigentlich alles gesagt… was ich wissen wollte…“ murmelt Sina und musste ihre Gedanken sortieren. „In welchem dieser Bücher… steht alles drin, was sie erklärt haben?“

„Das vor ihnen. Die anderen zwei Bücher hier gehen mehr in die Details, was noch um die Heldin Sakura geschehen ist.“ erklärte der Mann.

„Kann man dieses Buch kaufen?“ kam sofort die Frage von Sina, aber der Bibliothekar schüttelt den Kopf.

„Bedaure, die Originale können wir nicht verkaufen, aber sehr wohl die Kopien… wenn sie denn überhaupt jemand haben will…“ murmelt der alte Mann, als wäre es ein Problem.

„Dann kaufe ich alle Kopien.“ sagte Sina und wird sowohl von Sherry als von dem alten Mann angestarrt.

„Erm… sie… wollen alle Kopien kaufen? Gibt es etwas, was ich wissen sollte?“ hakte der Bibliothekar misstrauisch nach.

„Nein. Es ist mein persönliches Interesse, diese Geschichte immer greifbar zu haben. Außerdem habe ich einige Freunde, die sich bestimmt auch dafür interessieren.“ lächelte Sina traurig.

„Schon merkwürdig… aber ok. Lassen sie mich im Lager schauen, dann haben wir auch endlich wieder mal Platz.“ murmelt der Bibliothekar und verschwand.

„Bist… du dir sicher Sina?“ fragte Sherry von der Seite und Sina nickte. „Wenn wir zuhause sind… werden einige bestimmt nachlesen wollen, was ich mal wieder angestellt habe.“

„Stimmt…“ lächelte Sherry, denn sie konnte es sich bildlich vorstellen, wie sich alle um die Bücher prügeln werden, nur um zu wissen, was Sina wieder gemacht hat. Dabei kamen Dinge in ihrer Vorstellung vor, dass der Garten am Brennen war, die Villa wieder Schäden hatte und Sina… mit einem Papierfächer für Ordnung sorgte.

„Du hast so ein sehr komisches Grinsen auf deinem Gesicht.“ meinte Sina misstrauisch. „Ah, nichts. Ich ließ nur meine Fantasie walten.“ drehte Sherry ihr Gesicht weg.

Der Bibliothekar kam zurück und legte fünf Bücher auf den Tisch. „Das wären alle Kopien. Irgendwie erfreut es meinen Forschergeist, dass immer noch junge Menschen… eh… Personen sich für die Vergangenheit interessieren.“ musste sich der Mann korrigieren. Ohne zu wissen, wie teuer die Bücher sind, legte Sina direkt zwanzig Goldmünzen auf den Tisch.

„Denke, dass sollte passend sein?“ fragte Sina und dem alten Mann fielen fast die Augen aus dem Gesicht raus. „Erm ja… mehr als genug.“

„Was mir einfällt, aber warum ist das Reich Ethia überhaupt gespalten? Vorher hat mich das nie so wirklich interessiert, aber wenn ich ihre Erzählung richtig verstanden habe, war doch alles in Ordnung?“ legte Sina ihre Bücher in ihren Inventarring rein. „Wieso habe ich da einen schwarzen Ring um meinem Finger?“ fiel ihr dabei was auf.

„Das ist einfach geklärt. Die letzte beschworene Heldin hieß Lara, die mit allen Völkern die Barriere um Deymonlia erschaffen hat. Das Problem liegt aber an dem beschworenen Helden davor.

In diesem Zeitalter gab es keinen Thronerben und als der König verstorben ist, haben sich die Adeligen um diesen Posten fürchterlich gestritten. Dummerweise hatten die Dämonen es irgendwie mitbekommen und einen weiteren Krieg ausgelöst.

Wenn man Nachhinein überlegt, war es ein sehr kluger Zug von den Dämonen. Die Menschen sehr zerstritten, was ziemlich nahe an einen Bürgerkrieg kam. Dann aber kam der beschworene Held: Der Heldentyrann Devin.

Man kann sagen was man wollte, aber er hat die Führung des Reiches komplett übernommen und wieder eine Einheit erschaffen. Dabei hat dieser Mann nicht nur die Dämonen zurückgeschlagen, sondern auch den Dämonenkönig getötet.

Am Anfang hört sich das sehr gut an, aber… Devin war ein Tyrann. Er nahm sich Frauen wie Objekte, wer sich ihm widersprach wurde von ihm persönlich getötet. Viele Historiker glauben, dass dieser Mann mehr Personen getötet hat, als die Dämonen.

Was waren die Menschen glücklich, als er auf einmal verschwunden war. Vermutlich hat die Göttin eingegriffen, als sie sah, was dieser Held ihren Völkern alles angetan hat. Es fehlte nicht fiel und die Zwerge sowie Elfen hätten einen Krieg gegen die Menschen geführt.

Ich betone wieder, er nahm Frauen, ob es Menschen oder Elfen waren, wie Objekte. Den Zwergen ließ er die Bärte abschneiden und ähnliches, was die schändlichste Tat war, die man einem Zwerg antun konnte.

Obwohl das Devin verschwunden war, war der Keim gesät. Warum… hatte eine Person soviel Macht gehabt? Glücklicherweise war der General erm… Sharndon eine sehr wichtige Schlüsselrolle gewesen, der alle Parteien wieder beruhigt hat.

Vom Volk verehrt und von den Adeligen akzeptiert, wurde dieser Mann dann zum neuen König gekrönt. Aber der Keim war halt unter den Adeligen und anderen Führungspersonen vorhanden. Ein Zeitalter später hat dann sein Sohn die Krone übernommen und war der letzte König vom Reich Ethia. Das war das Zeitalter, wo die letzte Heldin beschworen wurde.

Das verschwinden von Heldin Lara ist ebenfalls sehr mysteriös wie das von dem Heldentyrann Devin. Nachdem dieser König ebenfalls gestorben ist, sind die Menschen alle mehr oder weniger ihren Weg gegangen.

Tja, die Theokratie Tuzato nutze die Chance und rief ihr Reich damit auf. Später folgte das Kaiserreich Osnain und als letztes das Königreich Efrana. Ich ersparte ihnen die Details, wer was wie wo gemacht und getan hat.“ erzählte der Bibliothekar den Grund, warum Ethia nicht mehr existiert.

Sina und Sherry schauten sich in die Augen, denn… nur weil jemand verschwunden ist, heißt es nicht, dass er auch Tod ist. Nicht in dieser Welt, wo auch Tote herumlaufen können.

„Dürfte… vermutlich noch Ärger auf uns zu kommen.“ sprach Sherry den Gedanken aus, den auch Sina hatte. „Bei unserem Glück? Hoffentlich muss ich diesen Spinner nicht kennenlernen, wenn der so mit Frauen umgeht.“

„Eine letzte Frage hätte ich noch guter Mann.“ schaute Sina den alten Mann wieder an, der interessiert seine Augenbrauen hochhob und wartet.

„Wo… finde ich das Grab der verstorbenen Heldin Sakura?“

Kapitel 323

Ich bin wiedergeboren und erzähle meine Geschichte?

Am nächsten Tag ging es Sina etwas besser, aber… lustlos auf alles. Ihre Augen sind stark gerötet, sie hat sich in den Schlaf geweint.

„Sina… möchtest du nun ein bisschen darüber reden?“ streichelt Sherry eine Wange von Sina, aber sie schwieg. „Laut Dr. Ruin solltest du durch den Zauber nur zehn Minuten in der Vergangenheit gewesen sein, aber… Als du wieder zurückgekommen bist, trugst du diese komische Rüstung, hast überall die grüne Tätowierung und… bist eine Chaosbestie?

Das schafft man im Leben nicht in zehn Minuten, du warst bestimmt viel länger in deiner Vergangenheit gewesen. Alleine dafür würde ich Dr. Ruin jagen, nur ich will dich nicht aus den Augen lassen.“

Eine einzelne Träne fiel aus den Augen von Sina und schaute Sherry in die Augen. „Ich…“ fing Sina ihre Geschichte zu erzählen.

Wie sie in der Wüste erschien und einen Hitzschlag erlitten hat. Dann aber von der beschworenen Heldin Sakura mit ihren Gefährten Axel, Leena und Rose gerettet worden ist. Dabei hatte sie Schwierigkeiten gehabt, ihnen zu erklären, dass sie kein Dämon ist.

Später herausgefunden hat, warum die Gruppe so demotiviert war und eine Stadtruine in der Wüste gefunden haben. Ein alter Bekannter kam auch in die Stadt und Sherry riss erstaunt ihre Augen auf, als sie von Acula hörte.

„Ab diesem Moment wusste ich… das ich in der Vergangenheit war. Ich hätte alles mit diesem Vampir machen können und doch… wollte ich nicht die Zukunft ändern. Daher ließ ich ihn am Leben und jagte ihn fort.“

Die Reise in den Dungeon und wie sie sich der Heldin offenbarte, weil sie wirklich Hilfe brauchte. Dabei ließ Sina nicht aus, wie Sakura auf ihre Art und Weise Sina dazu gezwungen hat, ein Mitglied ihres Teams zu werden. Bei Sphina… musste Sina selber nun ein bisschen schmunzeln. „Ob er die Lösung mittlerweile herausgefunden hat?“

Wie sie das „kleine“ Dämonenlager gefunden haben und Sina ihr Abenteuer dort erlebte. Ein paar Dämonen die Eier zertreten, andere Dämonen motiviert. Das leckerste Gift der Welt geklaut hat sowie die Schlachtpläne, was zu einem Kampf gegen den nervigsten Dämonengeneral aller Zeiten führte.

Die Reise durch den Spinnenwald, den zeigte Sina mit ihrer Illusion… wo Sherry nun lachen musste, was die Spinnen mit ihrer Freundin gemacht haben.

„Sherry… diese Spinnen waren irgendwie sehr unheimlich. Ich muss Nea unbedingt fragen… was das für Viecher waren!“ blies Sina ihre Wangen schmollend auf.

Dann das Abenteuer in der Hauptstadt, wo Sina sich mit den Adeligen, Inquisition und Abenteurern angelegt hat. Auch erklärte Sina ihrer Freundin, wie sie zur Chaosbestie geworden ist.

„Sina… egal was du bist oder wirst. Ich werde weiter an deiner Seite stehen und dich lieben.“ sagte Sherry das sehr ernst zu Sina und küsste sie. Der Knochenschwanz wedelte ziemlich stark über dem Boden.

„Danke…“ lächelte Sina wieder. Auch erzählte die Dämonin ihre Begegnung mit der Vampirkönigin Layla und wie sie ihr geholfen hat das Lisa die Welt erblicken kann. Dabei wurde Sina nicht müde, immer wieder über ihre Freunde Sakura, Leena, Axel und vor allem von Rose zu erzählen.

„Du und Rose… ihr hättet euch wirklich gut verstanden. Ihr beide… hattet gewisse Ähnlichkeiten bei einigen Dingen. Aber in dieser Zeit war es Rose, die mich immer wieder aufgefangen hat. Hoffe… du verzeihst mir.“

„Sina… ich bin froh, dass du dich überhaupt jemandem geöffnet hast. Ich finde es auch ein bisschen schade, dass ich deine Freunde nicht kennenlernen kann.“ streichelt Sherry wieder an der Wange von Sina. „Du hast… mir wirklich all die Zeit gefehlt…“

Die Erzählung ging weiter, dass Sina dem Militär als Beraterin zur Seite stand und um ihre Freunde stärker zu machen, setzte sie sogar einen Gefallen für die Gildenmeisterin Emanuel um.

„Wow… das hast du getragen?“ staunte Sherry, als Sina ihre Illusion als Hasenfrau zeigte. „Ja… ich habe mich noch nie… so geschämt…“

„Sina… du siehst… darin verdammt sexy aus. Wenn… du es vielleicht für mich einmal tragen würdest?“ wurde Sherry sehr rot im Gesicht. „Erm… später.“

Das Training mit ihren Freunden wird ebenfalls erwähnt, auch was Sina sich selber antun musste, um ihre Freundin Sakura stärker zu machen. „Das ist wieder typisch du. Sina… du solltest wirklich aufhören, diese extremen Sachen zu machen. Ich bin froh, dass deine Freunde dir beigebracht haben, jemanden richtig zu verzeihen, dass… war mir selber nicht bewusst gewesen, dass du es nicht kannst.“ hörte man eine leichte Schimpftirade von Sherry.

Sina schluckte nur bei der Aussage und führte ihre Erzählung fort. Als sie von dem Training zurückkehren und direkt sich für die Schlacht gegen die Dämonen vorbereiten mussten. Die nächtliche Vision wird ebenfalls erwähnt.

Die Motivationsrede sowie den Kampf gegen den General zeigte Sina nur noch über die Illusion, dabei hielten beide Dame ihre Hände.

„Das war ein Dämonengeneral? Sicher das du nicht gegen den König gekämpft hast, wenn der dir solche Probleme gemacht hat?“ wunderte sich Sherry, aber Sina war sich sehr sicher.

Dann kam der Kampf gegen die Götterbestie… und wie sie mittendrin den Titel Dämonenkönigin bekam. „Wow. Nun ist meine Geliebte eine Königin geworden, auch nicht schlecht.“ grinste Sherry das Problem einfach weg.

„Nochmal. Mir ist es egal, was du bist oder wirst. Du bist und bleibst meine Sina. Die Frau, in die ich mich unsterblich verliebt habe. Vermutlich… wirst du mit deinem Vater darüber sprechen oder? Ich habe noch nie gehört, dass es zwei Dämonenkönige gegeben hat.“

„Oh ja… frage mich, wie mein Vater das aufnehmen wird…“ murmelt Sina, bekam aber rote Wangen über den ersten Teil der Aussage von Sherry.

Sherry sah alle Verwandlungen von Cimmeris bis Sina dann mit der Götterbestie… verschwand. „Das erklärt, warum man von Cimmeris keine Spur gefunden hat. Du bist wirklich mit diesem Monster durch die Zeit gereist.“ nickte Sherry.

„Ja… mehr oder weniger ein Paradox. Wenn ich so überlege, frage ich mich ob Layla mich bei dem Treffen erkannt hat? Aber das kann ich später immer noch mit ihr klären. Nun zeige ich dir den Kampf… was innerhalb der Kuppel passierte.“ und beide Frauen schauten sich den Kampf an, bis zu der Stelle, wo die Kuppel in sich zusammen brach.

„Dieser Lichtstrahl… das war deine Magie oder?“ fragte Sina und zog die silberne Strähne aus den Haaren von Sherry.

„Ja…“ nickte Sherry und erzählte ihren Teil von der Geschichte. Wie sie herausgefunden haben, dass die Kuppel anfällig gegen Lichtmagie war und Dr. Ruin sie in einem Geheimversteck über magische Folianten alles über Lichtmagie beibrachte. Anschließend wie sie den stärksten Lichtzauber der Welt gegen die Kuppel eingesetzt hat.

„Damit… hast du mich gerettet. Lichtmagie, ich verstehe. Damit hätte Exos wirklich was in der Hand gegen Siremmic gehabt. Sherry… danke. Damit bist du meine persönliche Heldin geworden, denn… etwas länger in dieser Kuppel… und ich hätte den Kampf wirklich verloren.“ streichelt nun Sina eine Wange von Sherry.

Die Halbelfe konnte sich nicht zurückhalten und küsste Sina wie ein Sturm. Es war schon wieder Abend gewesen und die Erzählung hat ihre Zeit benötigt. Scheinbar ging es Sina dadurch viel besser und das machte Sherry wiederum glücklicher.

„Warum… gehen wir morgen nicht in die Bibliothek und finden ein bisschen mehr über die Vergangenheit raus? Mich würde es schon ein bisschen interessieren, was deine Freunde getan haben.“ lächelt Sherry ihre Dämonenkönigin an.

„Das wäre eine gute Idee. Es würde mich ein bisschen von der Trauer ablenken. Auch… wenn es komisch kling und diese wunderbaren Menschen vor Ewigkeiten verstorben sind, aber für eine Zeitreisende wie mich… ist das ein anderes Gefühl.“ nickte Sina und bekam traurige Augen.

„Das wird schon. Ich stehe jetzt wieder an deiner Seite und wir haben irgendwie gemeinsam gegen diese Götterbestie gekämpft. Dank… Dr. Ruin beherrsche ich nun alle Arten der Lichtmagie, ich sollte sie aber mit Neia vielleicht einmal alle testen, um zu wissen, welchen Schaden sie anrichten.

Übrigens… dein Schwanz zeigt ziemlich deutlich an, wie du dich fühlst. Wie ein Hund.“ grinste Sherry nun spitzbübisch am Ende.

Nun nutzte Sina die Zeit und schaute sich ihren „Knochenschwanz“ an. „Der… sieht ja aus wie die Knochententakel vom Wolf. Wieso ist der überhaupt so lang, mir ist kein Dämon bekannt, der solch einen langen Schwanz hatte… Puh, die Schwanzspitze sieht ja ziemlich tödlich aus.“

„Und… kannst du ihn kontrollieren oder musst du lernen wie es bei deinem Flügel der Fall ist?“ war für Sherry die interessantere Frage.

„Wie bei den Flügeln. Ich spüre nichts über meinen Schwanz… und das noch kurz vor meinem Turnier. Das wird ja noch heiter, hoffentlich kann Kyllia mir ein paar Tipps geben. Sie erwähnte, dass man irgendwie mit einem Ball seinen Schwanz üben kann zu kontrollieren.“

„Mit… einem Ball?“ „Irgendwie…“

Am nächsten Tag ging es Sina wirklich besser. Sie rollte ihren schwarzen Knochenschwanz zusammen und trug ihn über ihrem rechten Arm, dann ging sie sich waschen. Im Badezimmer stand ein großer Spiegel, wo Sina ihren Rücken mit dem Hintern anschauen konnte.

„ … Sieht ja fast aus wie ein Arschgeweih.“ hörte sich Sina überhaupt nicht begeistert an. Sie versuchte irgendwelche Reize an ihrem Schwanz auszulösen, aber nichts. „Komisch, bei Lisa sah es schon fast so aus, als hätte sie einen Orgasmus bekommen.“ grübelte Sina.

„Ah hier bist du ja.“ kam Sherry mit einem großen Bademantel in das Zimmer rein, dazu mit einem sehr frechen Grinsen auf dem Gesicht.

„Nichts… für ungut, aber… irgendwie fehlt… mir die Stimmung dazu.“ murmelt Sina.

„Kann ich mir denken, aber trotzdem werde ich deinen Sherry-O-Meter auffüllen. Lara erwähnte mal von diesem komischen Wort. Wie lange warst du in der Vergangenheit? Über ein halbes Jahr oder?“ ließ Sherry sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen.

„Ich kannte noch eine sehr keusche Sherry. Scheinbar verändern sich auch Personen in meiner Nähe.“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Nun… da habe… ich noch nicht gewusst, welchen Spaß man mit einer Person hat, wenn man sie innig liebt.“ begutachtet Sherry provokant die nackte Sina. Nun hob Sina beide Augenbrauen hoch, und ihre Schwanzspitze wedelt hin und her.

Später nahmen beide Damen ihr Frühstück ein und Sina zog ihre schwarzen Stoffklamotten an. „Hmm, deine Klamotten sind irgendwie universell. Mein Knochenschwanz stört überhaupt nicht.“

„Tja… schneidern muss man können.“ meinte Sherry lächelnd, Sina könnte schwören, dass ihre Nase länger wurde.

„Was ist eigentlich aus dieser Vollpfeife Ruin geworden?“ fiel Sina was ein, denn mit dem Mann würde sie gerne noch ein ernsthaftes Wort sprechen wollen.

„Ah… der wurde als Lehrer gekündigt. Auch wenn er vieles am Ende wieder gut gemacht hat, scheinbar wollte die Schule ihn aber schon länger raus werfen. Also… keine Ahnung wo er sich herumtreibt, ich schätzte ihn jetzt nicht als jemanden ein, der sich davon abhält, seinen Forschungen weiter nachzugehen. Zumindest hat er ja immer noch seine Ziege.“ sagte Sherry es mit einem neutralen Gesichtsausdruck.

„Ok? Weil ich mit ihm sprechen wollte, dass er seine Forschungen über Zeitreisen beenden muss. Es ist ein sehr gefährliches Gebiet, wo er seine Forschungen betreibt. Wenn man etwas in der Vergangenheit verändert, entsteht eine komplett neue Zukunft.

Bei unserem Fall… bin ich mir nicht sicher, ob die Götter ihre Hände im Spiel hatten, weil die Göttin der Heldin Sakura sehr viel geholfen hat. Hmm… wenn ich mich doch recht entsinne, hat Vater mir gesagt, dass man als Dämonenkönig mit dem dunklen Gott sprechen kann. Noch ein weiterer Punkt, dass ich mit ihm besprechen muss.“ rollte Sina ihren Schwanz wieder ein und machte einen leicht genervten Gesichtsausdruck.

„Geht dir dein Schwanz schon auf die Nerven?“ grinste Sherry gemein und bekam von Sina nur einen bösen Blick.

„Wehe dir wächst irgendwann mal was, dann sage ich dir einen ähnlichen Spruch ins Gesicht…“

Kapitel 322

Ich bin wiedergeboren und die Briefe?

Sakura, Lena, Axel und Rose saßen alle auf den großen Sesseln im Zimmer der Gildenmeisterin Emanuel. Endlich hatten ihre Freunde wieder Zeit für sich selber, nachdem die Euphorie in der Hauptstadt verklungen ist. Alle Damen trugen gewohnte Kleider, nur Axel war in seiner Lederrüstung.

„Wie… geht es dir eigentlich Rose? Ich habe dich einige Zeit nicht gesehen.“ lächelt Sakura ihre Freundin an.

„Es geht. Langsam… habe ich so ungefähr den Dreh raus, wie ich mit meinen Fluch umgehen muss.“ lächelt Rose zurück, aber man sah die Trauer in ihren Augen.

Nach dem Kampf dauerte es nicht mehr lange, bis sich das Pech bei Rose und ihrer Umgebung bemerkbar machte. Monster, vor allem sehr seltene und starke Monster griffen die Helden an. Zauber in ihrer Nähe misslingen und andere Unfälle passieren immer öfter.

Auch wenn Rose bekannt ist, einen General besiegt zu haben, immer mehr… Personen gehen ihr aus dem Weg, weil sie merkten, dass sie was damit zu tun haben muss.

„Lass deinen Kopf nicht hängen Röschen. Denk daran, du bist eine starke Frau und lässt dich von so einer Kleinigkeit nicht unterkriegen.“ muntert Emanuel sie auf. Als Sakura die Gildenmeisterin kennengelernt hat, musste sie ein paar Mal schlucken, damit ihre Augen verarbeiten konnten, was die Gildenmeisterin eigentlich ist.

„Ich bin froh… das ihr alle gesund und munter von dem Kampf gegen die Dämonen zurückgekehrt seid. Der Grund… warum ich euch alle zu mir bat war, dass eure Lieblingsfreundin ein Abschiedsgeschenk für euch hinterlassen hat.“ erklärte Emanuel. Sofort schauten die Menschen sie alle erstaunt an.

„Scheinbar… hat Lilith geahnt, dass etwas mit ihr passieren wird und wollte unter keinem Umständen einfach so verschwinden ohne sich vernünftig zu verabschieden. Wir alle kennen mehr oder weniger ihr großes Geheimnis. Selbst ich wurde sehr traurig, als ich erfuhr, was mit Lilchen passierte.“ lächelte Emanuel sehr traurig und die Gefährten waren sehr schweigsam.

„Nun, ihr Abschiedsgeschenk hat sie in Briefen niedergeschrieben. Jeder von euch bekommt einen Brief von mir ausgehändigt und ich rate euch, ihn langsam und gemeinsam durchzulesen. Keine Sorge, ich kenne den Inhalt der Briefe nicht, aber… Lilith hat mir diese komische Anweisung gegeben.“ schmunzelte die Gildenmeisterin und überreichte dann jedem einen Brief, worauf ein Name zu lesen war.

„Dann bin ich ja mal gespannt.“ murmelt Axel. Als alle ihre Briefe in der Hand hielten, öffneten sie gemeinsam und holten einen handgeschriebenen Zettel raus.

Emanuel sah an ihren Augen, dass sie alle gemeinsam ihre Briefe lesen, als Axel auf einmal ein rotes Gesicht bekam: „Sakura! Hör auf den Brief zu lesen!“

„Huch? Wieso?!“ staunte Sakura, genervt dass man sie beim lesen störte. Selbst Leena und Rose wirkten verwundert.

„ … Verdammt. Sakura, was auch immer in deinem Brief steht, aber glaub nichts davon ok!? Ich… blöde Kuh… Ich habe mich in dich verliebt.“ kniete Axel vor der Heldin.

Alle Frauen bis auf Sakura machten auf einmal einen O-Mund und hielten ihre Hände schnell davor, mit diese Entwicklung hat keiner gerechnet. Sakura dagegen bekam einen knallroten Kopf und wusste nichts zu sagen.

„Verdammt, wenn ich Sina dafür auf die Füße treten könnte…“ murmelt Axel und wollte aus dem Zimmer flüchten als Sakura ihn festhielt. Verwundert drehte Axel seinen Kopf zu der Heldin. „Erm… bitte… bleib.“ murmelt Sakura sehr leise.

„Oh? Sieht ganz so aus, als würde sie dein Liebesgeständnis nicht einfach so ablehnen.“ grinste Emanuel und zerriss auf einmal einen Brief. „Du bist verdammt gut Sina, wenn du dass so vorausschauen kannst.“

„Was… genau soll in meinen Brief stehen, dass du dich selber zu solch einem Schritt bewogen hast?“ flüstert Sakura und traute sich nicht in die Augen von Axel zu schauen.

„Erm… in meinen Brief steht drin, dass in DEINEM Brief drin steht, dass ich dich liebe und nur wenige Sekunden Zeit hätte, dies zu verhindern…“ murmelt Axel. Erstaunt schaute Sakura ihn doch an, dann musste sie lachen. „Was?!“

„In meinen Brief stand am Anfang nur drin, dass ich in wenigen Sekunden ein Liebesgeständnis bekomme.“ kichert Sakura. Nun stand Axel wie ein begossener Pudel da und könnte schwören, dass Sina nun am Lachen war.

„Auf deiner Rückseite scheint noch ein bisschen mehr zu stehen.“ zeigte Leena mit ihrem Finger auf den Brief von Axel. „Ich schlage vor… wenn von Sina jetzt keine weiteren Tricks kommen, dass jeder nun seinen Brief in Ruhe weiter liest.“

„Tun wir das und… Axel? Lass uns gemeinsam und ohne die anderen… irgendwo… anders sprechen ok?“ bat Sakura wieder sehr schüchtern.

„Erm… ja. Das können… wir machen. Ich kenne… erm da ein paar Orte…“ kratze sich Axel am Hinterkopf und nahm dann wieder Platz, musste aber die strahlenden Augen von Rose und Leena ignorieren.

Nun las wieder jeder seinen Brief:

„Lieber Axel,

schön das du deine Liebe endlich gestanden hast und ich bin froh, dass ich dir dabei helfen konnte. He he He. Herz Herz Herz

Wenn du dich beruhigt hast, werde ich dann auch ernst werden. Ich bin ehrlich, am Anfang mochte ich dich überhaupt nicht, zumal du mir nicht wirklich entgegenkommend warst. Tja… wie sich die Meinungen ändern, wenn man gemeinsam auf Reisen geht und die gefährlichsten Dinge überlebt, dabei denke ich immer wieder an den Spinnenwald.

Ich gehe fest von aus, dass du deinen Kampf auf dem Schlachtfeld überlebt hast, ich meine… was ich dir angetan habe müsste der Kampf gegen die Dämonen ein Paradies gewesen sein.

Du bist zwar noch ein bisschen grün hinter den Ohren, aber letztendlich ein feiner Kerl der sich um seine Freunde sorgt. Behalte diese Einstellung, denn solche Freunde findet man nicht überall.

Außerdem… muss ich mich bei dir bedanken, dass du mir beigebracht hast, jemanden richtig zu verzeihen. Ich gebe mein bestes, dies richtig umzusetzen, aber… Danke.

Beschütze an meiner Stelle Rose, Leena und deine zukünftige Ehefrau Sakura. Vielleicht… werdet ihr Kinder bekommen, dann kannst du ihnen beibringen, wie man ein aufrechter Schwertkämpfer wird, wie du das bist.

Deine Lieblingsfreundin Sina.“

„Liebe Leena,

wenn ich verschwunden bin, mach dir keine Sorgen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit bin ich dann wieder in meiner Zeit angekommen und denke an unsere gemeinsame Zeit.

Am Anfang, wie dir schlecht wurde, als ich dir ein Kompliment gemacht habe und wie sehr du dich verändert hast, als ich dir Tipps gegeben habe, um eine bessere Magierin zu werden. Das mit dem Verrat, das schreibe ich nochmal schön dick für dich auf:

ICH VERZEIHE ES DIR!

Ich konnte deine damalige Lage sehr gut verstehen, selbst ich hatte keine Freunde. Aber wir beide wissen es besser, wenn die wahre Freundschaft erst beginnt oder? Selbst ich musste die Erfahrung machen, du bist also kein Einzelfall.

Tja, was soll ich sagen? Ich bin weg, ihr habt bestimmt den Dämonenkönig getötet, wie geht es weiter?

Das Leben muss nun ohne mich weitergehen, die Welt hat sich ja auch ohne mich weitergedreht. Vielleicht solltest du wirklich überlegen, ob du dich nicht mit deinem Vater aussprechen möchtest, denn eine Familie hat man nur einmal oder?

Natürlich hast du auch deine Freunde Axel, Sakura und Rose, die für dich auch eine Familie sein könnte.

Bleib wie du bist, denn für die Gruppe bist du der Anker, der jedem aufzeigt, wo es weitergeht. Ansonsten… such dir einen Mann, solange du noch eine so schöne Frau bist. *zwinker*

Deine Lieblingsfreundin Sina.“

„Liebe Sakura,

nun hat das Elend mit dir und Axel endlich ein Ende. Meinst du ich habe deine verstohlenen Blicke auf Axel nicht bemerkt? Ihr gebt beide ein sehr interessantes Paar ab, warum auch nicht?

Wenn du diesen Brief liest, hast du wohl den Dämonenkönig getötet. Gratulation sage ich nur, denn Dämonenkönige sind keine Schwächlinge.

Tja… wo bin ich? Du kannst es dir bestimmt denken, aber ich werde wohl wieder in meiner Zeit an gekommen sein. Bevor du dich jetzt fragst, ich hatte… so eine Ahnung gehabt, dass wir nicht wirklich uns verabschieden können, denn… das Schicksal auf dieser Welt ist manchmal sehr grausam.

Damit das aber nicht passiert, habe ich vorgesorgt und meiner lieben Freundin Emanuel euch Briefe hinterlassen.

Ich möchte… mich gerne nochmal entschuldigen, was ich dir an diesem einem Tag angetan habe. Mir tut es wirklich von Herzen leid, dass ich dich damals so verletzt habe.

Deine Aufgabe als beschworene Heldin ist erledigt, nun kannst du mit Axel… ja ein eigenes Abenteuer erleben und eine Familie gründen. Du ahnst nicht, wie oft ich Axel damit aufgezogen habe, für mich war das immer ein Genuss gewesen… und werde es vermutlich vermissen.

Ich werde euch alle… fürchterlich vermissen. Ich kann dir nicht genug danken, dass du mir so zur Seite gestanden hast, als ich mit meinen Problem zu dir gekommen bin. Verdammt, du gehörst zu den wenigen Personen, die mehr Mumm hatte als der Rest der Welt… weil du mich immer am Kragen gepackt hast und mich zu dir gezogen hast.

Meine Freunde aus der Zukunft würden mir das überhaupt nicht abkaufen, dass solch eine Person auf der Welt existiert.

Bleib stark und ehre die Gefallenen, dabei halte immer den Blick auf die Zukunft. Vergiss nicht, auch immer auf Leena und Rose aufzupassen, denn mit Axel wirst du genug Zeit verbringen…

Deine Lieblingsfreundin Sina.“

„Liebe Rose,

von allen Briefen fiel es mir bei dir am schwersten, einen Brief zu schreiben. Du bist für mich eine sehr wichtige Freundin geworden, liebend gerne hätte ich dir meine Freundin Sherry vorgestellt.

Denn in einigen Sachen seid ihr euch sehr ähnlich gewesen und… ihr hättet euch sehr gut verstanden, dass sagt mein Bauchgefühl.

Bei dir denke ich immer wieder gerne zurück, wie aus einem schüchternem Mädchen mit einer Schürze eine tapfere Frau geworden ist. Du kennst die meisten Tricks der Dämonen, dich wird niemand mehr so schnell fertig machen.

Nahkampf, Fernkampf und der Magie mächtig. Wenn du keine SSS-Abenteurerin wirst, dann weiß ich es auch nicht.

Du warst für mich immer eine sehr wichtige Stütze gewesen. Nicht nur das du mir geholfen hast unterzukommen, sondern wir haben gemeinsam gegessen, die Straßen unsicher gemacht und viele andere Dinge. Dabei hatten wir… so unheimlich viel Spaß gehabt, ich kann… mich kaum an Tage erinnern, wo wir keinen Spaß hatten.

Ok, die gab es schon, aber ehrlich, die sind unwichtig. Stets hast du mir immer eine Schulter geliehen, wenn ich in Trauer war. Du warst es letztendlich, die mich immer getröstet hat. Selbst ich bin am Ende nur… eine einfache Person oder?

Ich… werde dich richtig doll vermissen, vermutlich kommt einiges an Arbeit auf Sherry zu, mich wieder aufzubauen. An dem Abend, wo ich die Vision bekam… hatte ich so eine dunkle Ahnung gehabt, dass meine Zeit in diesem Zeitalter zu Ende geht und wollte nicht zulassen, dass wir… einfach ohne Abschied voneinander getrennt werden.

Falls du dein Geld noch nicht ausgegeben hast, behalte es vorerst, denn deine Wohnung wird Emanuel komplett aufgekauft haben, damit du für alle Zeiten dort leben kannst. Die Urkunde und weiteres wird sie dir später überreichen.

Unsere gemeinsame Zeit… ich schwöre auf dem dunklen Gott, werde ich niemals vergessen. Niemals darf ich vergessen, wie du mich verkleidet hast, wie du mir bei der Geburt eines neuem Lebens geholfen hast… naja nur bedingt, aber egal.

Ich könnte alles vom ersten Tag an aufschreiben, trotzdem würde mir immer noch was dazu einfallen, daher, schreibe ich kurz und bündig:

Danke

Danke für die wunderschöne Zeit mir dir, du bist wirklich ein sehr wundervoller Mensch. Hoffentlich kannst du auch eine Familie gründen, denn du hast mehr oder weniger ausgesorgt oder? *grins*

Nun verabschiede ich mich offiziell von dir, lebe dein Leben und denk ab und zu mal an unser gemeinsames Abenteuer.

Deine… Freundin Sina.“

Auf einmal weinte Rose sehr laut und legte ihren Kopf auf ihre Knie. Emanuel hatte sich bewusst in ihre Nähe gesetzt und streichelt ihren Rücken, aber auch den anderen Gefährten fielen die Tränen raus.

Alle mussten den Inhalt der Briefe verinnerlichen. Da haben sie sich endlich ein bisschen von der Trauer erholt, nun schlug sie wieder vollends zu.

„Ich merke… das Lilchen für euch eine sehr besondere Person war. Versucht euch einfach vorzustellen, dass sie in euren Herzen weiter anwesend ist. Sie wird euch näher sein, als ihr glaubt.“ tröstet die Gildenmeisterin alle.

„Ich… *snif* wünsche mir so gerne wieder… mit Sina weitere Abenteuer zu bestreiten. Nichts anderes.“ murmelt Rose.

„Röschen… auch wenn es dir momentan ein bisschen schwer fällt, aber… lass ein bisschen Zeit vergehen, vielleicht findest du jemand anderen, mit dem du gerne zusammen deine Zeit verbringen willst.

Die Zukunft… na ja ist uns unbekannt und… wiederum auch ein bisschen bekannt. Lass nun einfach deine Trauer raus, Lilchen hätte nicht gewollt, dass ihr alle so traurig seid.“ muntert Emanuel Rose auf, aber scheinbar war sie in dieser Beziehung ein Sturbock, denn sie schüttelt nur ihren Kopf.

„Können… wir irgendwie… Sina was zukommen lassen?“ fragte Leena auf einmal. „Ist… es denn möglich überhaupt?“

„Ja. In meiner Welt spricht man von einer Zeitkapsel. Darin füllt man Dinge, die man irgendwann in der Zukunft wieder aufmacht und darüber staunt, welche… Dinge man in der Vergangenheit hatte.“ nickte Sakura. Sie wischte sich ihre Tränen weg und schaute jedem ernst in die Augen.

„Ich werde es übernehmen, dass diese Zeitkapsel in der Zukunft ankommt. Wir werden Sina zwar… nicht mehr wiedersehen, aber auch wir können uns mit Briefen oder ähnlichem von ihr verabschieden.“

Axel holte auf einmal ein Blatt Papier aus seinem Inventar raus, schrieb nur ein paar Wörter darauf. Anschließend faltete er dies zusammen und steckte es in einen neuen Briefumschlag rein. „Hier. Briefe liegen mir nicht so, aber… da steht alles drin, was ich zu sagen habe.“

„Bist… du nicht ein bisschen zu voreilig? Das muss man nicht jetzt auf einmal machen. Vielleicht will ja noch jemand… ein Geschenk in die Zukunft schicken.“ fragte Sakura vorsichtshalber, aber Axel war sich sehr sicher. „Nimm. Wenn Sina den Brief liest, versteht sie schon den Inhalt.“

„Das ist eine ausgezeichnete Idee. An der Aktion möchte ich mich auch beteiligen. Keine Ahnung, wie ihr das umsetzen wollt, aber scheinbar glaubt ihr daran.“ meldete sich die Gildenmeisterin.

„Es… wird ein bisschen tricky werden, aber Sina ist ja nicht auf den Kopf gefallen. Das schöne an Zeitkapseln ist, dass sie wirklich in die Zukunft reisen.“ lächelte Sakura.

„Deswegen… lasst euch ruhig ein bisschen Zeit, bevor ihr mir einen Wunschgegenstand gebt, ok? Axel ist sich seiner sicher, aber Leena und vor allem du Rose.“

„Ok…“ nickte Rose und Leena ebenfalls.

Kapitel 321

Ich bin wiedergeboren und eine weitere Veränderung?

Alle Magier sahen, wie Lady Sina der schwarzen Gestalt den Kopf abschlug und anschließend ohnmächtig nach vorne fällt. Dabei bekamen sie alle die Meldung, dass es eine Götterbestie war und wer.

Auf einmal werden einige zur Seite gerempelt, als Sherry zu Sina rannte. „Sina! Sina!“ legte Sherry sofort ihre Hände auf ihren Rücken, denn überall sah sie nur Wunden. Die Rüstung war teilweise durch den Kampf gegen Siremmic zerstört worden.

Sherry fing sofort mit ihrer Heilung an, als Dr. Ruin sie unterbrach. „Bitte Gräfin Sherry. Denken sie an ihre Mana! Wenn sie jetzt ohnmächtig werden, haben wir alle nichts davon!“

„Aber!“ wollte Sherry widersprechen, ihr Gesicht war ziemlich verschwitzt, ein Zeichen für Manamangel. Bei Sherry hat sich etwas geändert, denn sie hatte jetzt eine silberne Strähne in ihrem Haar, nachdem sie den mächtigsten Lichtzauber eingesetzt hatte.

„Wir sollten was gegen diese Aura der Frau tun, sonst wird keiner in der Stadt ruhig schlafen können!“ meinte einer der Magier.

„Ah… da kann ich was machen.“ Dr. Ruin holte einen Ring aus seinem Inventar, murmelte etwas mit der Magie der Leere. Der Ring wurde komplett schwarz und danach steckte er ihn an einen der Finger von Lady Sina.

Sofort verschwand die Aura, aber scheinbar bekam der Ring einige Risse. „Puh, scheinbar muss er aus einem anderen Material bestehen.“ murmelt Dr. Ruin. „Das sollte reichen, bis Lady Sina es selber lösen kann. Ruft sofort nach Heiler, wir müssen die Verletzten versorgen!“

Sherry streichelt die Haare von Sina, beruhigt das sie wieder da ist, aber auch sehr beunruhigt. Die grüne Tätowierung auf den Flügeln… sind ihr ein bisschen unheimlich.

Als einer der Magier brüllte: „Achtung, irgendetwas passiert mit dem Kadaver!“ Alle drehen ihre Köpfe zu Siremmic und tatsächlich, eine Veränderung findet statt. Der Kadaver wurde immer kleiner, man hörte das Knacken und Brechen von etwas, bis es zu einer kleinen schwarzen Murmel wurde.

„Oh oh…“ murmelt Sherry, die ahnte, was gleich passieren wird. Die Murmel flog in die Luft, alle Augen folgten ihr, dann schoss sie direkt in das Kreuzbein von Sina. Dabei ignorierte sie die Rüstung und brannte sich förmlich rein.

Auf einmal schrie Sina vor Schmerzen auf, als die volle Macht der schwarzen Kugel sich im Körper der Dämonin entfaltet. Man sah durch das Loch nicht viel, nur dass scheinbar eine neue Tätowierung entstand, als auf einmal etwas gegen die Rüstung drückte.

„Huh? Was ist jetzt los?! Dr. Ruin, können wir irgendetwas machen?“ fragte Sherry sofort, denn ihr Gefühl sagte ihr, dass es weg muss. „Erm… was genau?“ war Dr. Ruin überfordert.

„Was auch immer dagegen drückt, wenn wir es nicht wegmachen, bekommt Sina nur noch Probleme!“ zeigte Sherry ohne Angst auf die Beule.

„Bei der Göttin…“ flüstert Dr. Ruin, dann holte er ein kleines Taschenmesser und murmelt wieder einen Zauber der Leere darauf. „Hier, damit könnt ihr es aufschneiden.“

Sherry riss ihm das Messer aus der Hand und konnte die Rüstung wie Butter aufschneiden. Als sie den letzten Schnitt ansetze, verbog etwas die Rüstung nach außen. Erschrocken fiel die Halbelfe auf ihren Hintern.

Zuerst sah man nur einen Teil des Hinterns von Sina, aber man konnte nicht… den kleinen schwarzen knochigen Schwanz übersehen. Dann wuchst ein weiteres Stück Knochen und noch ein weiteres. Alle Zuschauer schauten erstaunt über dieses Spektakel, der Schwanz wuchs immer länger und länger.

„Wie… lang wird das Ding noch?!“ dachte Sherry im ersten Moment. Sina schrie weiter vor Schmerzen während ihr ein schwarzer Knochenschwanz wuchs.

Wenn man den Knochenschwanz beschreiben müsste, war es ein längeres Stück von der Wirbelsäule, die miteinander verbunden war. Scheinbar kommt die Veränderung zu ihrem Ende, denn die Knochen werden immer kleiner am Ende mit einem Stachel darauf. Die Schwanzspitze selber sah aus wie ein Dolch, der ziemlich scharf aussieht wie die Stacheln auf den Schwanzknochen.

Sina hörte mit dem Schreien auf und fiel mit dem Kopf auf den Boden, was man nicht überhören konnte. Die Halbelfe schätzt die Schwanzlänge von circa vier Meter ein, schwarze Rauchfäden gingen empor und man fragt sich, wie Sina das Problem angehen wird.

„Ist… es jetzt vorbei?“ fragte Dr. Ruin. „Sieht… so aus.“ nickte Sherry zur Bestätigung. „Ach Sina… dabei wollten wir uns doch nur ein paar Informationen sammeln…“

„Direktor, ich schlage vor, dass wir Lady Sina in einen der Schlafräume der Schüler unterbringen und Gräfin Sherry alles zur Verfügung stellen, was sie benötigt. Bevor ihr Einwende erhebt, bedenkt folgendes: Lady Sina hat soeben eine Götterbestie getötet und Gräfin Sherry die schwarze Kuppel zerstört, wer weiß, wie es geendet hätte, wenn die Damen es nicht aufgehalten hätten.“ sprach Dr. Ruin dies mit dem Schulleiter.

„Erm… natürlich.“ nickte der Direktor. „Und von IHNEN will ich wissen, was sich wirklich zugetragen hat und… wie Gräfin Sherry auf einmal diesen Zauber beherrschte!“ kam die Drohung.

Der verrückte Doktor hob nur seine Hände hoch zur Verteidigung: „Eins nach dem anderen…“

Was die Magier alle nicht mitbekamen ist, dass jemand weit in der Luft auf der Stadt Oxcrest hinabblickte mit einem wütendem Gesicht.

„Wie… kannst du es wagen, meinen kleinen Bruder zu töten.“ knurrte Exos. „Ich weiß nicht was eine Chaosbestie sein soll, aber das werde ich dir heimzahlen. Du kannst alles und jeden umbringen, aber meine Geschwister, die mit mir die Welt anpassen wollen sind meine wichtigsten Familienmitglieder!“

Exos hat nach dem Kampf gegen Sina direkt die Gefängnisse seiner restlichen Geschwister aufgesucht und war zufrieden, dass die Siegel bald nachlassen. Nur Cimmeris Aufenthalt konnte der Magiertyrann nicht finden, egal mit welcher Magie er es versuchte.

„Das werde ich dir heimzahlen, Sina.“ kniff Exos seine Augen zusammen und verschwand.

Ein sehr großer Tiermensch mit großen Hörnern wie die eines Bullen, betrat sein Heim und sah seine Tochter gelangweilt aus dem Fenster schauen.

„Rokea… ich weiß das dir meine Entscheidung nicht gefällt, aber…“ versuchte der große Tiermann sie zu entschuldigen.

„Nein, ich verstehe es schon. Ich bin einfach zu stark für die Welt.“ schmollte die junge Tierfrau, dabei schaute sie dem Vater nicht in den Augen.

„Wenn du kämpfst, bleibt nichts mehr heil. Wir sind schon die stärksten Tiermenschen auf der Welt, aber… deine Stärke übertrifft es bei weitem. Du wirst zum Turnier mitkommen, aber nur als Ersatzkämpfer.“ wiederholte der Tiermann seine Entscheidung.

„Ja Vater, ich habe verstanden. Rokus, der Anführer des Behemoth-Clan hat sich so entschieden und dem werde ich mich fügen. Wundere mich nur, ob diese Sina auch bei dem Turnier teilnehmen wird.“ schaute Rokea weiter aus dem Fenster, ihr dicker Schwanz mit Stacheln am Ende zuckte aufgeregt hin und her.

„Das bezweifele ich dann doch stark. Diese Frau jagt scheinbar nur die stärksten Monster auf der Welt, warum sollte sie ausgerechnet an diesem Turnier teilnehmen?“ hob Rokus verwundert eine Augenbraue hoch.

„Und was genau bin ich? DU hast doch behauptet, dass meine Stärke mit den Götterbestien zu vergleichen ist. Wegen dieser Stärke muss ich diese Ringe tragen, die meine Aura verstecken, sonst würde ich die Ökologie unseres Landes verändern!“ hob Rokea wütend ihre Hand hoch.

„Beruhige dich doch mein Schatz. Vielleicht kommt sie, vielleicht auch nicht. Aber du bleibst solange auf dem Ersatzplatz!“

Rokea schaute wieder aus dem Fenster und war nur gelangweilt, dass sich keiner aus dem Behemoth-Clan mit ihr messen kann. „Oh bei der Göttin… ich brauche echt eine Abwechslung…“

Zurück zur Schule:

Sina wurde von Sherry komplett aus der zerstörten Rüstung raus geschält und die Wunden versorgt. Die beiden Frauen teilen sich ein großes Einzelzimmer mit mehreren Betten, worauf Sina nun lag.

Seit dem Vorfall in der Schule sind nun drei Tage vergangen, die Schule selber bleibt vorerst geschlossen, bis das zerstörte Schulgebäude wieder aufgebaut wird. Dr. Ruin wurde wie angekündigt seine Stelle gekündigt, nun ist er mehr oder weniger auf der Suche nach einer neuen Stelle.

Der Direktor stellte sich mit einigen Lehrern die Frage, ob man Lady Sina ebenfalls dafür belangen könnte, einen Teil der Kosten zu übernehmen, bis einer der „klugen“ Lehrer meinte: „Nichts für ungut… aber die Frau tötet Götterbestien. Wir können froh sein, dass die Stadt dabei nicht zerstört worden ist. Wollen wir ihr nun wirklich dafür einen Grund geben?“

Sherry stand wieder vor dem Bett und begutachtet Sina´s neues Aussehen. Ihr Knochenschwanz, der komplett schwarz war und vermutlich sogar als eine Waffe benutzt werden kann. Auf dem Hintern sowie ein Teil des unteren Rückens waren schwarze Tätowierungen zu sehen.

Auch die Flügel nahm Sherry in Augenschein, denn sie wollte versuchen zu verstehen, warum sie wie Augen wirkten. Die Elfenfrau selber hat ihre silberne Strähne mittlerweile ebenfalls entdeckt, aber im Grunde ihres Herzen war es ihr egal. „Langsam… ist das wirklich kein Witz mehr, ob Sina noch Platz hat für weitere Tätowierungen.“ dachte Sherry.

„Was auch immer du wirst, ich werde dich bis ans Ende lieben. Keine Ahnung… warum dir nun ein Schwanz gewachsen ist, vermutlich weil die Götterbestie mal ein Wolf war. Wenn ich ehrlich bin, sieht dein Schwanz den Tentakeln dieses Monsters sehr ähnlich.“

Am Abend nahm Sherry wieder eine Mahlzeit ein, die von der Schule gespendet wird. „Nun… die Schüler sind nicht da und bevor das Essen vergammelt?“ zuckte der Kantinenkoch die Schulter.

„Uh…“ hörte Sherry auf einmal jemanden und ging sofort zu Sina, deren Augenglieder am flattern waren.

„Sina, alles ist gut. Du bist in Sicherheit bei mir.“ streichelt Sherry den Kopf ihrer Freundin und deren Schwanzknochen fing an, leicht hin und her zu wedeln.

„S… Sherry?“ öffnete Sina ihre Augen und sah ihre Geliebte, die sie anlächelt. „Ja, du bist wieder zurück.“ lächelt Sherry, dann bemerkte sie sofort die Trauer in den Augen von Sina. „Was ist los?“

„Ich…“ wollte Sina mit ihrer Erklärung anfangen, aber ihr fielen sofort die Tränen aus den Augen. „Ich…“ Sherry wusste zwar nicht was los war, aber sie legte sich vor Sina hin und umarmte sie. „Ist schon gut, ich bin für dich da und warte.“ flüstert sie. Sina umarmte ihre Freundin ebenfalls und fing nun laut an zu weinen.

Ihr gesamter Körper fing an zu zittern, scheinbar ist irgendetwas im Busch, aber Sherry wird geduldig warten. Sie streichelt weiter den Hinterkopf von Sina und ließ es geschehen.

Es vergingen mehrere Stunden, draußen war es schon Nacht. Sina… konnte sich etwas beruhigen. Ihre Augen waren stark gerötet und musste ihre Nase immer stark schniefen, ein sehr ungewohnter Anblick.

„Sherry… ich… habe dir soviel zu erzählen aber…“ wollte Sina nun anfangen, als Sherry ihr einen Finger auf den Mund legte. „Sina. Zwing dich nicht, sondern gibt dir selber Zeit ok? Ich habe viele Fragen, die mich brennend interessieren und doch übe ich mich in Geduld.

So traurig habe ich dich nur einmal erlebt und das war in der Villa, wo dein Geheimnis aufgedeckt wurde. Selbst… mit dem Vorfall mit mir, warst du zwar traurig, aber nicht so stark wie heute.“

Die Dämonin musste wieder weinen und nickte nur, dann legte sie ihren Kopf auf Sherry´s Brust. Die Trauer… dass ihre Freunde aus der Vergangenheit… längst verstorben sind.

„Bevor du es später bemerkst, diese Götterbestie hat dir eine schwarze Murmel in dein Kreuzbein gebrannt… Nun hast du einen sehr langen Knochenschwanz.“ wollte Sherry das Schlimmste hinter sich bringen.

„Mir egal…“

„Oh… dann ist deine Trauer wohl noch schlimmer als geahnt…“

Seite 35 von 69

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén