Ich bin wiedergeboren und der Unterricht? II

„Du liebe Güte, wer würde denn auf die Worte eines Monsters hören? Dafür habt… ihr überhaupt nichts in der Hand außer Worte. Worte gegen eine mächtige Familie.“ grinste Jakub amüsiert. „Außerdem… sollte mir was passieren, dann habt ihr eher ein Problem als umgekehrt.“

„Gewagte Worte für ein Vieh, vor allem, weil meine Schutzpatronin Lady Sina ist. Also… wenn ich verstehe, kann nur euer Wort dafür sorgen, dass es mir schlecht geht? Darf ich noch mal nach eurem Namen fragen, damit ich ihn nicht vergesse.“ hielt Zada ein Pokerface.

„Jakub van Relling ist mein Name und ja, mein, aber auch das der Familie ist das Wort so schwerwiegend, dass wir Bewegung auf Alliancia setzen können. Wir haben die Macht über alle Händler.

Wer nicht mit uns arbeitet, arbeitet gegen uns und gehört zerstört. Lady Sina wird es ebenfalls gehört haben und ich habe meine starken Zweifel… dass sie es wagen wird, gegen uns die Hand zu erheben wie einst mit dem Händler Kajar.“ war der Schnösel sich selber sehr sicher.

Zada bemerkte an dem Schaufenster, dass sich immer mehr Personen versammelten, die Leibwächter waren scheinbar sehr beschäftigt.

„Das waren die ehrlichsten Worte und keine Ahnung, wer Kajar ist. Ich achte nur auf mein Geschäft und das alle glücklich sind. Die Kunden, meine Angestellten und ich selber. Ein Versprechen, dass ich Lady Sina gegeben habe.

Schon eigenartig, kaum das die Show gezeigt wurde, bekommt ein einfaches Kleidergeschäft von so vielen bösen Leuten die unnötige Aufmerksamkeit. Wundere mich wirklich, ob der Zug von euch so nötig ist, dass ihr allen Händlern, die mit mir arbeiten, das Leben schwer machen wollt, ob nicht sogar mehr dahinter steckt.“

„Böse Leute… das aus dem Mund eines Vampirs…“ knurrte einer der Leibwächter. „Wenn es nach mir gehen würde, hätte man euch alle in der Stadt ausräuchern sollen.“

„Halt deinen Mund!“ blaffte Jakub den Leibwächter an. „So gehen wir erst recht nicht mit unseren Kunden um!“

„Wieso? Ehrlichkeit hat noch nie geschadet und ich bin froh, dass es Vampirjäger gibt, denn sie sorgen zumindest dafür, dass die dummen Vampire getötet werden. Leider trifft das Umgekehrt nicht immer zu, sonst würdet ihr nicht vor mir stehen.

Wart ihr jemals ehrlich in eurem Leben? Meine… das ist zwar eine rhetorische Frage aber, wart ihr jemals… glücklich gewesen? Einfach ohne jemand zu bedrohen, einen Vertrag zu machen? Ihr werft nur mit Drohungen um her, ihr könnt euch das nicht mal vorstellen, dass jemand einfach Nein sagen kann.

Irgendwie… tust du mir leid, wirklich, aber ich bleibe mir treu. Treu meinen Zielen die ich mir gesetzt habe und lasse mich nicht von euch beirren. Ich lasse… lieber das Volk entscheiden, auf welcher Seite es sich stellen wird.

Einem… „Monster“ wie ihr es eben so betont habt, dass wirklich mit ihnen Leben will oder einem Händler, der keine Ahnung hat, was das Volk wirklich will und das Gold wichtiger ist.“ sah man Mitleid in Zada´s Augen.

„Spart mir eure Rede, sie verschwendet nur Zeit. Ihr wollt also keinerlei Vertrag mit mir eingehen, obwohl ihr wisst… Sobald ich diese Tür verlasse, dass die friedlichen Tage für euch gezählt sind?“ wischte Jakub dies einfach beiseite.

„Mein Name ist Zada, Geschäftsführerin vom „Beim gekleidete Fledermaus“. Meine Antwort lautet „Nein“ und ich werde keinerlei Geschäfte mit einer dubiosen Händlerfamilie eingehen. Geht ruhig, ich wurde vor euch mehrmals gewarnt.

Doch denkt daran wenn ihr geht… Nur euer Wort zählt und ihr habt offen gedroht, alles fertig zu machen. Händler, die ebenfalls nur ihre Ware verkaufen wollen und bestimmt stolz sind, dass die Kleider aus ihrem Werk kommen, ist doch so oder?“ grinste Zada.

„Wie ihr wollt, dann werden wir den schwierigen Weg nehmen und alles unter unsere Kontrolle bekommen. Notfalls löschen wir die Geschäftsidee aus und machen sie dann uns zu eigen. Männer wir gehen.“ verzog Jakub wütend das Gesicht.

Einer der Männer öffnete die Tür und alle gingen gemeinsam nach draußen… als sie eine große wütende Gruppe unterschiedlicher Personen sahen. Menschen, Zwerge, Elfen und sogar Tiermenschen haben einen großen Halbkreis um den Eingang aufgebaut.

„Was… ist hier los?“ wundert sich Jakub, seine Leibwächter legten die Hände auf ihre Waffen… als eine Stimme über ihnen zu hören war. „Bewohner von Fanfoss, Touristen der weiten Welt, ich danke euch allen, dass ihr Zeugen dieser unangenehmen Begegnung ward.“

Die Männer drehten sich um und Jakub wurde blass. Über dem Geschäft strahlte eine große Übertragung, die das Geschäft von innen zeigte. Auf der Übertragung sah man eine winkende Zada, die nur lächelt. „Wie gesagt, nur das Wort eines Relling zählt.“

Auf einmal flog eine Tomate und traf Jakub am Kopf. „Männer, beschützt ihn!“ befahl einer der Leibwächter, doch… Verfaulte Eier, Tomaten und weiteres flogen auf die Männer, man hörte regelrecht die Wut des Mobs.

„Alles in Ordnung Zada?“ fragte Aelfric, der aus dem Hinterzimmer kam. „Ich denke schon, nur…“ murmelt Zada, die überlegen musste, was die Reinigung kosten wird. Schaufenster wurden regelrecht durch Obst und Gemüse beschmutzt.

„Egal, glaube die Rellings werden nun sehr tief graben müssen, wenn sie Hand an mich legen wollen.“ Den Gedanken hatte Jakub auch, als er den Fehler bemerkte. „Verdammtes Miststück!“

Während in der Stadt die Hölle für einige ausgebrochen ist, ging der Unterricht woanders weiter. Suki übte wieder gegen Rokea, wo Nitir… seine Probleme hatte. „Suki… warum musst du dich gegen Rokea duellieren? Ich kann auch meine Jungs holen.“

Rokea hatte den Katzenschwanz von Suki gepackt und krachte sie mit voller Wucht in den Gartenboden, wo sie laut aufschrie. „Weil du Memme dich zurückhältst.“

Die Katzenfrau verzog ihr Gesicht vor Schmerzen und stand auf sehr unsicheren Beinen wieder auf. „Man… kann es auch anders sagen, aber ja. Du hältst dich zurück, was mir nicht hilft.“

Nitir zog wütend sein Gesicht. „Was… genau ist denn der Sinn bei deinem Training sich von Rokea schlagen zu lassen? Bei mir hast du wenigstens Chancen auf einen Erfolg, was auch immer dein Ziel ist…“

„Mein Ziel ist es, eine vollständige Mishoi zu werden. Ich habe in den Büchern meines Vaters das Geheimnis entschlüsselt, doch die Umsetzung ist das Problem.“ erklärte Suki und widmet sich wieder der riesigen Behemothfrau.

„Mir ist das egal, aber irgendwann wird es auch ein bisschen öde. Ist nicht wirklich mein Ding… Schwächlinge zusammenzuschlagen.“ zuckte Rokea mit der Schulter. „Was… genau ist das Problem mit der Umsetzung?“ hakte Nitir direkt nach.

„ … Ich habe die Fähigkeit „Schwäche entdecken“, die Grundlage für Mishoi. Doch um das wahre Potenzial der Fähigkeit freizuschalten, muss ich immer gegen übermächtige Gegner kämpfen. Dich habe ich gebraucht, damit ich meine Wut gegen… „sie“ abbauen kann.“ nahm Suki wieder eine Kampfposition ein…

Doch Rokea ist nicht unbedingt der feinste Kämpfer und schlug mit der Faust nach der Katzenfrau… was Nitir abfing. „Lass das Rokea. Ich werde weitermachen.“ Nitir hat sich einfach vor Suki gestellt und den Angriff mit beiden Händen abgefangen.

„Oh? Hast du doch die Eier, deine eigene Geliebte zu schlagen?“ meinte Rokea dies höhnisch. „Das hat nichts mit Eiern zu tun, sondern wie man jemanden richtig trainiert.“ knurrte Nitir. „Diese Methode führt zu nichts Suki, also… gib mir bitte noch eine Chance.“

Während die Behemoths sich gegenseitig anstarrten, war Suki etwas erleichtert… dass jemand den Schlag abfing. „Lass… uns lieber Abstand nehmen. Mutter ist nicht… in der Nähe, wenn ihr miteinander kämpft.“

„Als ob irgendein großer Schaden entsteht, wenn ich Nitir den Unterschied zwischen uns zeigen würde…“ meinte Rokea nur. Nitir sagte nichts, er ist vernünftig genug, den Kampf zu vermeiden. „Lass uns auf den Kampf verzichten, ansonsten bist du diejenige, die Sina erklären darf, dass ihr Zuhause zerstört wurde.“

Wütend kniff Rokea ihre Augen zusammen. „Suki… ich habe im Groben verstanden, was dein Ziel ist und kann dein Duellant sein. Ich verspreche, ich halte mich nicht zurück, werde aber um große Schäden zu vermeiden, mich in manchen Situationen zurückhalten.“ drehte sich Nitir um und kniete vor Suki.

Suki war… etwas überfragt, sah aber, dass Rokea bald zu einer Entscheidung kam. „Rokea, musst du nicht noch arbeiten gehen? Ich bin dir wirklich dankbar… dass du deine freie Zeit für mich geopfert hattest.“

„Bist du dir sicher? Die im Waisenheim wissen, wenn ich abwesend bin, dass ich entweder auf Training bin oder sonstiges mache. Die Kinder meinen, sie würden es verstehen. Irgendwie… ist das verdammt traurig, dass sie das sagen können.“ meinte Rokea und starrte Nitir wieder an. „Wehe… Suki muss mich wieder fragen…“

„Ich habe verstanden.“ drehte Nitir nur seinen Kopf. „Und ich danke dir, dass du mir die Chance gibst Suki. „Nutze sie auch, ich will nicht das Gefühl bekommen, dass meine Zeit verschwendet wird.“

Während die Tiermenschen ihr Ding machen, ging der Unterricht im Keller los. Lisa hat das Paket von Sina angezogen und… Kyllia musste ihre Nase mit Tüchern stopfen, zu erotisch sah es aus. Schwarzer Rock bis über die Knie, dazu Strumpfhose und Stöckelschuhe. Ein weißer BH war dabei, passend zur weißen luftigen Bluse. Ob es nun ein Spaß war von Sina, aber sie trug eine Brille und hat ihr Haar zu einem Zopf geflochten.

„Ich danke euch allen, dass ihr zum Unterricht gekommen seid. Wir brauchen uns nicht groß vorzustellen, Lady Sina hat mich darum gebeten, dass ich euch allen die Materie der Blutmagie beibringen soll.“ nickte Lisa ihren Schülern zu.

Hinter Lisa war eine große Tafel und vor der Lehrerin… saßen ihre Schüler auf Sitzkissen. Renee, Viktoria, Sherry, Neia, Ivy, Jevera… und erstaunlicherweise auch Gair. „In meiner Klasse wäre auch Lara mit von der Partei, aber sie bestimmt mit den übrigen Clanführern die Regeln aller Vampire und ist daher entschuldigt.

Wer das nicht weiß oder nur Gerüchte gehört hat, die beiden Damen hier, Neia und Sherry, wurden durch eine Kette von wichtigen Ereignissen zu Blutelfen und können ebenfalls Blutmagie nutzen. Nicht nur Blutmagie beherrschen sie, auch die nötige Grundvoraussetzung, diese auch zu nutzen, also Regeneration.

Die beiden bekommen von mir nur einen Zauber beigebracht, der sehr effektiv im Kampf ist. Alle anderen Zauber sind wegen ihrer geringen Stufe der Regeneration sehr gefährlich. Der Rest, dabei ist es egal, ob ihr sie schon könnt oder nicht, werde ich alle bekannten Blutzauber beibringen.

Blutlanze, Blutschuss und ähnliches wird durch die Theorie noch einmal verfeinert und wenn wir die Theorie umgesetzt haben, gehen wir einmal in den Garten und setzen es in der Praxis um. Der eine oder andere wird sich vielleicht langweilen, aber ich musste…“ holte Lisa das Zauberbuch der Blutmagie aus ihrem Inventar.

„Feststellen… dass man aus den einfachen Zaubern mehrere Kombinationen machen kann. Zum Beispiel ein Blutpfeil auf den Gegner schießen, der würde nur eine Wunde wenn vielleicht auch eine tödliche Wunde verursachen.

Wer den Kampf am Turnier beobachtet hat, hat Onkel Taos sie zum explodieren gebracht, um den maximalen Schaden zu verursachen. Was ich aber gelernt habe ist… es ist euer eigenes Blut, das ihr benutzt…

Wenn dieses in die Blutbahn eures Feindes gelangt, kann man ihn sogar von innen aus töten. Doch das benötigt höchste Konzentration und der Zauber läuft in der Zeit noch weiter… was doch ein bisschen Mana beansprucht.

Aber was passiert… wenn es das Herz des Gegners erreicht? Schnipp… und das Herz wird zerstört. Es macht keinen Sinn, es auf Gegner einzusetzen, den ihr auch mit euren Waffen töten könntet, aber was macht man bei Einem, der über eurer Liga ist?

Ein Kratzer reicht aus, egal wo bei eurem Feind und… sein Todesurteil ist nur eine Frage der Zeit. Diese und viele weitere Zauber werde ich versuchen zu vermitteln. Je nachdem wie es bei den Blutelfen funktioniert, werden ihnen die nächsten Zauber beigebracht.“

„Hättest du gedacht Neia, dass wir mal mit Vampiren gemeinsam einen Unterricht mitmachen?“ flüstert Sherry die Frage. „Überhaupt nicht. Deswegen… bin ich gespannt was ich alles so lerne. Ich… denke immer wieder an den Kampf gegen Fae, wie… ätzend sie mit dieser Magie war.“ flüstert sie zurück.

Renee hob eine Hand hoch und Lisa nickt ihr zu. „Deinen Plan habe ich verstanden, aber… was bitte macht Gair hier?“ „Aber aber meine Liebe… Darf ich nicht stärker werden?“ grinste der Vampir. „Es… wäre für mich eine willkommene Abwechslung zu meinem täglichen Tagesablauf.“

„Also sich von Viechern zusammenschlagen zu lassen, ja da kann man schon verstehen, wenn man auf körperliche Zuneigung verzichtet.“ murmelt Viktoria sarkastisch. „Kannst… du uns denn die Theorie besser vermitteln als unser Vater? Er…“

„Ich weiß was du meinst und ich denke schon, dass ich es kann. Vieles war sehr hochkompliziert gewesen in diesem Zauberbuch, aber wenn man einmal den Dreh herausgefunden hat, versteht sich der Rest von selber.“ nickte Lisa.

Kyllia saß in der Ecke mit ihrem dicken Bauch samt Euter und genoss einfach nur dabei zu sein. Jeder… der Schüler hat erst mal nicht schlecht gestaunt, was sie zu sehen bekommen haben. Haben aber schnell akzeptiert, dass es in diesem Haus normal ist.

Während also der Unterricht über Blutmagie läuft… erreicht Jakub mit seinen Männern seine Kutsche… „Das werden sie alle bezahlen.“ knurrte der Händler wütend, er stank komplett nach verfaulten Eiern und Gemüse.

„Entschuldigung, spreche ich mit… Herrn van Relling?“ sprach ihn eine Männerstimme von hinten an. „Ja das bin ich und nein, ich habe KEINE Zeit für sie!“ drehte Jakub sich wütend zu dem älteren Mann um, neben ihm standen mehrere Stadtwachen.

„Dann sollten sie diese jetzt haben. Ich bin Hillar, Bürgermeister von dieser wunderschönen Stadt. Sie können sich denken, weswegen ich sie aufgesucht habe?“ lächelt Hillar freundlich die Männer an.

Jakub überlegte fieberhaft, was jetzt kommen könnte, tat daher erst Mal auf ahnungslos. „Bedaure, aber wenn sie gekommen sind, um das Verhalten dieser… Barbaren zu entschuldigen, sind sie ein bisschen zu spät.“

„Ah, deswegen bin ich nicht gekommen, bin aber froh, dass das Volk seine Meinung über euch zum Ausdruck gebracht hat.“ schmunzelt der Bürgermeister. „Nein, ich bin gekommen um ihnen mitzuteilen, dass SIE und ihrer gesamten Familie van Relling es verboten ist, jemals diese Stadt wieder zu betreten.“

Jakub sah aus, als könnte der Tag nicht noch schlimmer werden. Erst ausgetrickst, dass dazu führte, dass Bewohner ihn mit Müll bewarfen und nun ein Stadtverbot?

„Wie sagten sie? Ein Wort von einem van Relling reicht aus, um etwas in Bewegung zu setzen. Ich bin froh, dass sie so ehrlich sind. Noch mehr, dass… ich sehr viele Zeugen habe und ein Antrag gestellt habe beim König, dass er ihnen ein Handelsverbot auferlegt.

Ob es natürlich durch kommt, ist eine andere Sache, aber ich habe mir die Zeit genommen, jedem meiner Kontakte anderer Städte es mitzuteilen, was hier passiert ist. Die Stadtwache wird sie noch freundlich aus der Stadt eskortieren.“ lächelt der Bürgermeister.

„Normalerweise… ist es nicht meine böse Absicht jemanden die Stadt zu verbieten, aber mir ist der Frieden innerhalb der Stadt sehr wichtig. Wir haben schon schlechte Erfahrungen mit dubiosen Händlern gemacht und sind… sie mehr oder weniger nun losgeworden. Deswegen… wollen wir nicht wieder das übliche Problem damit haben. Daher bin ich ihnen dankbar, dass sie heute einen sehr ehrlichen Tag hatten.“

Hillar nickte den Stadtwachen zu und sie kamen den Männern näher. „Das… wird ein Nachspiel für die gesamte Stadt haben, dass verspreche ich jetzt schon!“ drohte Jakub und ging in seine Kutsche rein. „Nun fahr schon dämlicher Kutscher!“ brüllte der Händler aus der Kutsche heraus.

Die Leibwächter sprangen schnell auf das Dach und die Kutsche fuhr los. „Verdammt… verdammt VERDAMMT!“ brüllte Jakub in seinen Gedanken. So eine Blamage hat er noch nie erlebt und ahnt schon den Stress kommen, wenn er bei seiner Familie ankommt… als der Kutscher auf einmal scharf bremsen musste. „Was denn jetzt schon wieder?!“

„Junger Herr, mehrere Fässer sind vor unserer Straße runter gerollt, ich musste bremsen.“ entschuldigt sich der Kutscher. Man wartet mehrere Minuten, dann fuhr die Kutsche weiter.

„Einen Übertragungszauber… wie einfallsreich… Dann werden wir wohl ganz andere Mittel benutzen…“ grübelt Jakub…

Was niemand bemerkte, dass jemand die Fässer bewusst zu einem Unfall benutzt hat und sich nun unter der Kutsche festhielt. „Verdammt…“ knurrte Sumi wütend.

Bevor Sina sich endgültig in den Keller verzogen hatte, nahm die Dämonenkönigin die Chance und suchte die tierischen Attentäter auf. Sie waren dabei, ihrem Training nachzugehen, also hat sie aufs gerade wohl Sumi genommen für ein Einzelgespräch.

„Sumi, ich hätte einen etwas langfristigen Auftrag für dich, der gut bezahlt wird.“ fing Sina direkt an. „Was… verstehen sie unter langfristig und gut bezahlt?“ kam direkt die Frage des Katzenmannes.

„Ist dir die Familie van Relling bekannt?“ „Der Name sagt mir was, aber persönlich hatten wir nichts mit ihnen zu tun gehabt.“

„Folgendes, diese Familie will vermutlich gegen mich vorgehen. Dein Auftrag ist daher folgender: Egal wann, ob heute, morgen oder in der Zukunft. Wenn jemand von ihnen dieser Stadt einen Besuch abstattet und ein… sehr krummes Ding durchzieht, fängt dein Auftrag an.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden sie mit einer Kutsche kommen oder ähnlichem, denn ich bezweifele, dass diese reiche Familie irgendetwas zu Fuß macht. Ab diesen Moment verfolgst du diese zu ihrer… Hauptbasis oder was auch immer und spionierst sie aus.

Der Auftrag ist es, alle Familienmitglieder von van Relling zu töten. Das Problem ist, die halbe Welt erwartet irgendwie, dass ich was damit zu tun habe. Ok, was ja auch stimmt, aber das ist vermutlich das eigentliche Problem.

Töte sie, ohne dass es auf mich zurückfällt. Ausnahmslos alle, damit der Familienbetrieb komplett zerstört wird, aber nicht irgendwelche Kinder ok?“

„Das… meinst ihr mit langfristig… Vermutlich wisst ihr nichts über sie oder?“ verzog Sumi sein Gesicht. „Nö, nur ihren Namen habe ich, mehr nicht. Man hat mich immer wieder gewarnt, die Finger von ihnen zu lassen…

Aber solche Leute verstehen nur eine Sprache und ich denke nicht mal daran, dass ich irgendwelche Feinde am Leben lasse, die an meine Familie ran wollen. Damit sind auch Neria und Hiro mit einbezogen. Ich… weiß nicht, ob diese Warnung deinen Stolz verletzt, aber diese Familie benutzt ebenfalls Attentäter.

Diese dürften vermutlich eine Herausforderung für dich werden, wenn sie damit rechnen, dass ich irgendetwas „böses“ tun könnte. Spätestens, wenn die ersten durch „Unfälle“ sterben, werden ihre Alarmglocken schrillen.“

Sumi drehte seinen Kopf zum Übungsplatz, wo seine drei Teamkameraden ihren Übungen nachgehen. „Was… werdet ihr mir für den Einsatz zahlen? Alleine, dass ich keine Informationen habe, wie viele bei einem „Unfall“ zu Tode kommen und weiteres, wird es nicht billig.“

„Wärst du mit tausend Goldmünzen zufrieden und bei erfolgreichem Abschluss mit weiteren fünfhundert Goldmünzen?“ bot Sina an. „Scheiße…“ murmelt Sumi, denn das ist nun wirklich ein sehr lohnender Auftrag.

„Warum… mache ich diesen Mist nochmal?“ dachte der Attentäter unter der Kutsche. „Ach ja, weil ich das Gold angenommen habe…“

Und die Kutsche steuert weiter ihrem Zielort an.