Ich bin wiedergeboren und der Unterricht?

„Soo meine Kinder.“ ging Sina glücklich strahlend vor Ruri und Bariel, während im Hintergrund ein sehr zerstörter Ort zu sehen war. „Langsam klappt alles so wie ich es will. Das Wachpersonal ist endlich gekommen mit Simon und werden von Sarless Leuten in den Grundlagen trainiert.

Eine Sorge weniger, dazu dass eure Mutter ein sehr schönes Geschenk bekommen hat. Ich habe mich mit Sherry verlobt.“

„Glückwunsch Mutter.“ gratulierte Bariel in ihrer normalen Lederausrüstung. Ruri war etwas emotionaler in ihrem schwarzem Kleid und umarmte Sina. „Mama wird heiraten! Was… ist dann Sherry für mich eigentlich?“

„Ah… bleibt einfach weiterhin als Freundin, sonst wird es kompliziert.“ lächelt Sina und musste daran denken, wie ihre Freundinnen reagiert haben. Freude, einige hatten es erwartet. Nur… Neia schien das eher… „neutral“ aufgenommen zu haben.

Die Stimmung ließ Sina aber nicht zu. Denn es ist Neias eigene Aufgabe, um die Aufmerksamkeit von Sina zu kämpfen und nicht umgekehrt. Nichtsdestotrotz wurden auch Lisa und Kyllia gratuliert und letztendlich auch mit Bedauern festgestellt, dass der Dämonenkönig aus Deymonlia es nicht unbedingt… bei Sina leicht machen wird.

Daraufhin erschien auch ein sehr erschöpfter General mitsamt dem Wachpersonal in der Stadt. In einer kurzen Unterweisung mit dem Bürgermeister wurde sich darauf geeinigt, dass die Beamten schneller arbeiten und Simon selber fuhr mit einer Kutsche wieder zurück zur seiner Burg.

„Lady Sina… ich wäre ihnen wirklich vom tiefsten Herzen dankbar… wenn du mich NIE wieder in die Luft bringst.“ waren seine letzten Worte zu Sina, bevor er die Stadt verlassen hatte. „Pussy…“

„Dieser Ort hier… ist ein idealer Übungsplatz um die Mächte der Chaosdämonen zu erlernen. Früher hat hier mal ein mächtiger Untoter geherrscht, der von mir getötet wurde. Die Untoten wurden von Suki alle ausgeräuchert und… mein letzter Kampf mit Rokea hat den Rest hier zerstört.“ erklärte Sina, die Bariel und Ruri in der Stadt aufgesucht hat und direkt in das Land der Toten gebracht hat.

Ruri zu finden war kein Problem, bei Bariel musste sie tatsächlich in der Abenteuergilde nachhaken. Sina hat nicht schlecht gestaunt, wie gut Bariel in ihrem Schlafanzug aussah, scheinbar ist diese gute Dame keine Frühaufsteherin. „Verstehe… lass mich eben… umziehen.“ murmelte sie nur, als Sina ihr Anliegen ihr nahelegte.

„Normalerweise würde Kyllia auch dabei sein, aber ich wollte ungern mit meinen Schwanz eine Milchkuh in die Lüfte transportieren.“ stand Sina mit einem engen Kleid vor ihren Töchtern. „Wie weit… könnt ihr beide eure neuen Körperteile bedienen?“

„Überhaupt nicht, ich bin viel zu aufgeregt, wenn Aelfric in meiner Nähe ist.“ legte Ruri ihre Hände an die Wangen und drehte mit ihrem Kopf dabei.

„Keinerlei Gefühle einer Kontrolle, wenn du das meinst. Wenigsten weiß ich nun, wie ich schlafen kann, ohne das mein Schwanz die Matratze kaputt macht. Wenn ich wenigstens… etwas meine Flügel bedienen könnte, damit ich selber fliegen kann…“ hörte man die Trauer bei Bariel.

„Ich hatte auch keine Gefühle und… es ist schwer sie zu kontrollieren. Ich konnte meine Flügel erst bedienen, als… Sherry aus einer sehr hohen Höhe gestürzt ist und ich aus Angst ihr immer näher kommen wollte. Dabei habe ich unbewusst meine Flügel benutzt und nun kann ich sie kontrollieren, als wären sie immer ein Teil von mir gewesen.“ lächelt Sina.

„Ich verstehe. Es ist gut, dass ich weiterhin in Fanfoss geblieben bin, denn… mein neues Aussehen konnte man bei meinen Nachbarn nicht übersehen. Wenigsten sind sie Dämonen gewöhnt, sonst… hätte ich dich fragen müssen.“ grinste Bariel schief.

„Du kannst jederzeit in mein Viertel ziehen, eines meiner der Häuser müsste noch frei sein. Sag… hat Lysa dich schon aufgesucht?“ bot Sina an, als Bariel genervt wirkte.

„Ja hat sie. Sie hat mir alles erklärt, das ich mich bereit halten soll, als deine Tochter bei einem sehr wichtigen Meeting dabei zu sein. Das war alles für mich kein Problem gewesen, denn… ich denke, es hat seine Richtigkeit als Tochter einer mächtigen Anführerin bei solchen Sachen dabei zu sein.

Was überhaupt nicht ging, als sie mir die Etikette beibringen wollte, dabei holte sie ihren Stock raus. Meine erste Warnung hat sie irgendwie nicht so richtig verstanden, dass ich die Übung zwar mitmachte, aber mich bestimmt nicht auf diese Art disziplinieren lasse.

Da hatte ich keinen geraden Rücken gehabt, schlug sie mir auf die Nase… und hat dann festgestellt, dass ich keine leere Warnung ausgesprochen hatte, als ich den Spaß umgedreht habe.“

Ruri schaute Bariel auf einmal mit ganz anderen Augen an, sie glänzten geradezu. „Du… kannst dich gegen die Meisterin wehren?“ „Ah… verstehe…“ seufzte Sina. „Natürlich kann ich das, ich lasse mir doch nicht alles gefallen hmm?“ hob Bariel eine Augenbraue hoch.

„Hoffentlich endet es nicht irgendwie in einen Streit mit meinen Töchtern.“ grübelt Sina. „Nur… keine tödliche Gewalt oder ähnliches, dass würde nur meine Beziehung zu den Vampiren zerstören.

Nun denn, nun trainieren wir eure Fähigkeiten Chaosblitz, Chaoshand und Chaosatem. Reinste Zerstörungsmagie, die viel Unheil anrichtet, wenn man sie unbedacht einsetzt.“ schaute Sina speziell Ruri an. „Wieso… werde ich jetzt angeschaut?“

„Damit du verstehst, dass es eine sehr gefährliche Magie ist. Was ist, wenn du ohne zu Überlegen die Fähigkeit einsetzt, während dein Freund in deiner Nähe ist hm?“ hob Sina eine Augenbraue. „Ah… ok, verstehe. Aber… ich will sie gerne einsetzen, damit ich ihn beschützen kann.“ war Ruri sehr ernst.

„Normalerweise macht man es eher umgekehrt, aber Aelfric ist wirklich sehr speziell. Wenn kann er dir mehr bei Diskussionen aushelfen, als bei einem Kampf.“ nickte Sina. „Dann passt auf, wie ich sie einsetze…“

Während Sina ihren Töchtern auf unterschiedlichste Art und Weise diese Fähigkeiten nahelegte, bekam Zada einen sehr speziellen Besuch. Die Leibwächter ließen nur eine bestimmte Anzahl von Kunden in das Geschäft und es lief alles viel kontrollierter.

Lara würde ihr gerne helfen, kommt aber nun in ihre Endphase der Regelbesprechung. Aelfric war im Nebenzimmer und schneidet in seiner Geschwindigkeit bestimmte Stoffe. Ihre Azubis sind sehr vielversprechend, denn sie sind wirklich eine sehr gute Unterstützung.

Weitere Kunden verließen glücklich das Geschäft… als vier sehr unangenehme Männer es betraten. Unangenehm, weil Zada drei von ihnen als typische Vampirjäger erkannt hat. Benutzte schwarze Ledermäntel, an ihren Gürteln hing eine Peitsche runter und Gesichtsausdrücke voller Hass.

Nur den vierten Mann betrachtet Zada als sehr gefährlich ein, weil er sich von ihnen klar unterschied. Sehr teurer Anzug, den Normalsterbliche nicht bezahlen können, dazu einen Pelzmantel. Schwarze Haare streng nach hinten gekämpft und eiskalte Augen.

„Willkommen beim gekleidete Fledermaus. Wie kann ich ihnen helfen?“ behielt Zada ihre Professionalität, an der Glastür sah die Vampirin, dass einer der Leibwächter die Situation im Auge behielt.

„Mein Name ist Jakub van Relling, Großhändler auf Alliancia. Sie haben meine Aufmerksamkeit erregt, als ich ihre… Übertragung mit all den Monstern gesehen habe.“ stellt sich der Schnösel vor. „Die drei Herren könnt ihr ruhig ignorieren, sie sind nur meine Leibwächter.“

„Verstehe? Und… wie kann ich ihnen helfen?“ hielt Zada in ihrem Lederkleid weiterhin ihr Lächeln aufrecht, auch wenn der Name Relling ihr irgendetwas sagte.

„Ich bin gekommen, um mit ihnen Verträge auszuhandeln. Sie haben unser Interesse geweckt und würden sie gerne in ihrer Geschäftsidee fördern. Wir haben überall Kontakte, mit uns hätten sie es einfacher ihre Wunschprodukte zu bekommen.“ stellte sich Jakub vor die Kasse.

Zada… wenn du mal ein ganz ungutes Gefühl hast, ein Knopf unter der Kasse wurde angebracht. Du brauchst nur zu drücken und dann gibst du einfach dein Bestes, dass die… „Gefahr“ sein wahres Ich preisgibt. Die Idee war zwar von Sina, aber ich habe sie etwas verfeinert.“ erklärte Lara.

Dies tat Zada, indem sie sich an der Kasse etwas nach vorne lehnte und sich an der Tischkante dabei festhielt… und ein Finger den Knopf drückt.

„Also… sie bieten mir ihre Ware an, aber was habe ich denn davon? Ich habe schon meine Verträge gemacht und bin damit zufrieden. Guter Stoff, gutes Leder, was möchte ich mehr?“ lächelt Zada. Jakub schnaufte nur durch die Nase.

„Es mag stimmen, aber selbst… sie werden den Unterschied in der Qualität sehen. Sie müssen etwas weiterdenken bei ihrer Idee. Bisher bleibt es bei dieser Stadt, wollen sie nicht auch in den anderen Städten verkaufen?

Sie werden Hilfe benötigen und…“ da hob Zada schon ihre Hand hoch, die Leibwächter zuckten alle ihre Hände auf die Peitschen.

„Herr van Relling, bedaure, aber ich habe daran ich kein Interesse. Wenn es nur rein um den Profit gehen würde, hätten sie vielleicht recht, aber das ist nicht mein Ziel. Und sagen sie bitte ihren Vampirjägern, dass sie gleich den Laden verlassen dürfen, wenn sie die Hände nicht von den Peitschen nehmen.“

Der Schnösel drehte seinen Kopf leicht wütend und die Männer nahmen die Hände wieder von den Waffen runter. „Sie nehmen nur ihre Pflichten ernst, nichts weiteres… Miss Zada. Sind… sie sich wirklich sicher, dass… sie mein Angebot ablehnen wollen?

Meine… irgendwer könnte auf die Idee kommen, ihre Fabrikate nachzuahmen, dass wäre für sie ja bedauerlich, wenn sie dann keinen Gewinn machen könnten.“

„Ich bin um ihre Sorge gerührt, aber sie ist unnötig. Um Betrügern das Leben schwer zu machen, haben meine geschneiderten Kleider einen bestimmten Style, den jeder Käufer überprüfen kann. Sie werden darauf bestimmt selber kommen.“ lächelt Zada den Mann wieder an.

„Verstehe… dummerweise habe ich mitbekommen, dass eure Händler vermutlich in der Zukunft nicht mehr so mit ihren üblichen Waren versorgt werden. DAS heiß wiederum, dass sie ihre Ware nicht bekommen, was dann?

Aus Luft… konnte bisher niemand was herstellen, sonst hätten wir uns das Geheimnis längst zu eigen gemacht.“ grinste Jakub nun böse.

„Verstehe… sie wollen alle, mit denen ich in Kontakt komme, zerstören, damit sie mich unter ihren Namen habe? Ich hatte mir schon immer die Frage gestellt, ob nicht einige Menschen schlimmer sind als einige Vampire.“ verschränkte Zada ihre Arme, sie merkte, dass Aelfric an der Tür zum Nebenraum stand.

„Du liebe Güte, welch ein Vorwurf. Warum sollte ich meine Familie in den Dreck ziehen wollen? Das ist das übliche Verfahren auf der Welt, jeder Händler wird das zur Genüge kennen. Wir bieten ihnen etwas besseres an, unsere Bedienung ist, dass wir den Preis bestimmen.“ lehnte sich Jakub nach vorne.

„Nö, kein Interesse.“ lächelt Zada ihn an. „Diese Kleider soll jeder bekommen, von arm bis reich. Es wäre naiv von mir, wenn ich alles billig mache, weil ich nun mal ein Geschäft zu führen und Angestellte habe, die bezahlt werden müssen.

Des weiteren liebe ich meine Eigenständigkeit, ich sehe es nicht ein, irgendeinem gierigen Menschen sie aufzugeben, nur weil er etwas haben will, was er nicht haben kann.“

„Verstehe… Werden sie es auch weiterhin so sehen, wenn ihr Sponsor… Brandrulim dafür zahlen darf? Wie gesagt, wir haben überall Kontakte, selbst bei den Zwergen.“ kam die nächste indirekte Drohung.

„Brandrulim ist ein bekannter Zwerg wurde mir gesagt und hat seine eigenen Kontakte. Denke, er ist in einer sichereren Position als ich, zumal er sich bestimmt gegen sie wehren kann. Warum können sie nicht einfach mein Nein akzeptieren?

Ich habe keine Ambitionen zu expandieren mit meiner Geschäftsidee, meine Kleider sind vor Betrügern geschützt. Passt es ihnen nicht, dass ich meinen eigenen Traum vervollständige?“ hielt Zada den Kopf schräg.

„Miss Zada… glaube, sie sind ein bisschen sehr naiv und übersehen das eigentliche Problem. Wir sind in der Lage, alles… was sie hier aufgebaut haben… zu zerstören. Das Geschäft, dass Lady Sina gehört, bekommen wir in die Hände.

Den Ruf, den ihr in der Stadt aufgebaut habt… ein paar Tote in den Gassen mit den üblichen Vampirangriffen und alles ist futsch. Hier und dort ein paar Gerüchte verbreiten, ihr habt keine Vorstellung, wozu wir in der Lage sind.“

„Und wenn alles nicht klappt, werdet ihr vermutlich Meuchelmörder, Saboteure und ähnliches schicken, damit ich alles verliere… oder sogar Unschuldige hinzuzieht um die Schuld dann auf mich oder andere zu schieben.“ nickte Zada für sich selber. „Euch ist schon bewusst, mit dieser Drohung kann ich den Finger auf euch zeigen?“

Jakub lachte laut auf.