Ich bin wiedergeboren und reise ins Land der Toten?
Die Tage verliefen wie im Fluge. Sina und Sherry haben ihre Vorbereitungen abgeschlossen. Suki und Mel passen auf die Villa auf, dabei achtet Suki darauf, dass die laufenden Projekte funktionieren.
Sina hat inzwischen das Waisenheim nochmal besucht und den Kindern wieder ein paar weitere Spiele beigebracht. Zum Highlight des Tages hat sie mit den Kindern wieder „We will We will rock you“ gesungen von Freddie Mercury , aber diesmal hat sie ein Musikinstrument mitgebracht: Schlagzeug. Das brachte ein Staunen unter den Kindern. So viele Zuschauer und alle hatten wieder ihren Spaß gehabt.
Die Schreiner bekamen weitere Aufträge, die etwas komplizierter waren, aber sie hatten diesmal etwas mehr Zeit. Sina freute sich schon darauf.
Alle Teilnehmer trafen sich auf der Brücke des Schicksals. Die Brücke wurde nach dem Kampf größtenteils repariert und man fängt an, Gegenmaßnahmen zu bauen, damit keine Invasion mehr so schnell nach Efrana kann.
Ansonsten wurde ein großes Marmorschild an der Seite der Brücke hingestellt, worauf steht, dass die Heldin Sina, die Verteidigerin gegen eine Armee von Untoten kämpfte.
„Soo, nachdem alle Teilnehmer anwesend sind, der folgende Plan. Ich habe eine Kopie vom alten Königreich und mit der Information von Castien werden wir direkt nach Süden reisen. Es wird zwar etwas länger dauern, aber wir wollen das Moor vermeiden.
Sollte im Süden keine Route existieren, so werden wir wohl oder übel die Felskette nehmen und klettern müssen. Doch eins nach dem anderen. Das Königreich ist nicht so groß gewesen, so sollte die Reise zur Hauptstadt höchstens 3Tage dauern, wenn wir keine unerwarteten Probleme bekommen.
Castien wird als Späher vorgehen, weil er die besten Augen hat und vor Gefahren warnen kann, Sina und Sherry werde die Nachhut bilden.
Sobald es dunkel wird, werden wir rechtzeitig einen sicheren Schlafplatz aufsuchen und Wachen einteilen. Die Gilde hat Proviant für Monate vorgesorgt sowie andere Hilfsgüter, daran sollte es nicht scheitert. Irgendwelche Fragen?“ schaut der Expeditionsleiter Kunz bei den Teilnehmer herum.
„Ok, dann geht es los!“ und alle marschierten ins Land der Toten.
Einige Stunden später fragte Sina Sherry: „Was ich mich wundere ist, eine ganze Armee wanderte zur Brücke, da müsste man doch zumindest Spuren ihres Marsches sehen.“
„Das liegt am Land Sina. Ich bin kein Experte wie die anderen, aber wenn ich den Boden so betrachte, ist er nicht unbedingt… fest? Es ist so, als würde der Boden wieder seine alte Form annehmen, was ziemlich abnormal ist.“ erklärt Sherry.
„Verstehe. Da du ja relativ viel Wissen hast, was kannst du mir über Monster so erzählen? Ich meine jetzt nicht unbedingt die ganzen Untoten. Die habe ich zu Genüge kennengelernt, sondern ob es ähnliche Varianten der Untoten gibt oder sogar Monster existieren, die sich von Untoten ernähren.“
„Du machst mich ja ganz verlegen, soviel weiß ich doch auch nicht, aber gut. Lass mich mal überlegen. Es gibt bei den Untoten die du schon kennengelernt hast auch… Untote, die nicht wirklich Untot sind, zum Beispiel Vampire.“
„Vampire? Also die Typen, die Blut zum überleben brauchen, kein Sonnenlicht oder Knoblauch vertragen oder Angst vor Kreuze haben?“
„Das kann ich nicht so genau sagen, es gibt Geschichten, da machte Sonnenlicht dem Vampir gar nichts aus, andere brannten komplett auf als sie mit der Sonne in Kontakt kamen. Ein Vampirjäger könnte dir näheres erklären.“
„Sind die stark? Also können sie in der Liga des Skelettdrachen spielen?“
„Keine Ahnung, so viele Berichte über Vampire gibt es nicht, nur das sie unheimlich schwer zu töten sind.“
„Lass mich raten, Kopf abschlagen oder ihr Herz zerstören?“
„Richtig, aber genau dort liegt das Problem. Ein Vampir ist immer stärker als ein Mensch oder andere Rasse. Ich kenne mich mit der Mythologie der Vampire nicht aus, aber es soll zwei Arten von Vampiren geben.
Die einen, die als Vampir geboren sind und die, die zum Vampir gemacht wurden. Ersteres sind immer die stärkeren, zweiteres müssen trainieren, damit sie stärker werden. Außerdem sind sie alterlos. Sie haben alle Zeit der Welt sich ihre Stärke anzueignen.“
„Hmm, meinst du sie haben ihre Finger in der Gesellschaft? Ich meine, wenn jemand dir ewige Jugend, Macht und Stärke anbietet ist das ein ziemlich heißes Angebot. Natürlich wird der Vampir einiges verlangen, aber es gibt genug gierige Wesen, die so ein Angebot nicht ausschlagen würden.“
„Du, ich bin nur eine einfache Abenteurerin. Ich würde es nicht mal merken, wenn ich an einem Vampir vorbei laufen würde.“
„Hmm? Keine rote Augen, lange Eckzähne, fahle Haut?“
„Doch das schon, aber wenn die sich verkleiden würden? Oder im dunkeln sieht man das alles nicht so richtig.“
„Ich wette, wir treffen auf diese Wesen, du Glücksbringer.“
„Wieso grinst du mich so an Sina? Oh man… Du hoffst echt auf eine Begegnung mit diesen starken Wesen? Willst du dich nicht erst mal mit dem Lichkönig auseinander setzten?“
„Meinst du, der Lichkönig wird alleine in seiner Burg sitzen und auf uns warten? Dann hätte er aber ein sehr kurzes Leben gehabt. Nein, der wird bestimmt die stärksten Diener bei sich haben, sonst würden nicht so viele S-Leute dabei sein.“
„Hoffentlich muss ich nicht auch kämpfen, so kampferprobt bin ich nicht.“
„Nun, du kannst doch mit dem Schwert kämpfen und zeitgleich Magie nutzen. Auf mich machst du den Eindruck eines Schwertmagiers. Hast du schon mal versucht dein Pech zu kontrollieren?“
„Wie meinst du das?“
„Nun, sagen wir, wenn dein Gegner dich angreift, dass irgendwas zufälliges dazwischen kommt und er auf dem Boden landet.“
„Nein, ich wüsste gar nicht wie ich mein Talent kontrollieren könnte. Es ist nicht wie Magie.“
„Schade, dann wärst du ein ziemlich gefährlicher Gegner, wenn du deine Umgebung bewusst beeinflussen kannst zu deine Gunsten.“
„Hmm, der Gedanke wäre schön, aber leider ist da nichts zu machen.“
„Es ist wie es ist. Neben den Vampiren, gibt es Monster die von Untoten leben? Ich meine, hier müsste es ja das reinste Festmahl für diese Monstertypen sein.“
„Du stellst Fragen, ich bin kein Monsterforscher weißt du?“
„Nun, ich versuche mich halt etwas abzulenken. Die Gegend ist ja schon so trostlos genug.“
„Ich glaube es gab da diese Leichenwürmer, aber mehr weiß ich über sie nicht.“
„Siehst du, schon wieder was neues gelernt.“
„Sag mal Kunz, die beiden sind ziemlich geschwätzig und sorglos, obwohl wir in einem feindlichen Gebiet sind.“ meint Erilag.
„Jeder geht anders mit dem Stress um. Wobei bei Sina bin ich mir nicht so sicher, ob sie etwas andeuten möchte. Denkt an die Konferenzversammlung, wie sie durch ihre Fragen ganz bewusst Ma Shi gelenkt hat. Ansonsten müssten wir uns jetzt planlos durch die Gegend nach Ruinen und sonstigem umschauen.“ kommentiert Kunz.
„Kunz… Ich war so frei und habe mir ihre Werte analysiert. Wusstest du, dass sie Meister in zwei Waffentypen ist?“ flüstert Onesta.
„Zwei? Dann spielt sie doch in der Liga der S-Abenteurer. Wieso ist sie noch A?“ hakt Erilag nach.
„Ich weiß nicht ob einer von euch die Übertragung gesehen habt, wie Sina die Armee und den Skelettdrachen besiegt hatte, aber zu diesem Zeitpunkt hatte sie noch den Rang G gehabt. Rang A bekam sie als Belohnung. Wir wissen alle, wer in die S-Liga will, muss die Zustimmung aller Gildenmeister haben.“ erklärt Onesta.
„Erinnere mich nicht daran. Das war ein Aufstand gewesen, bis alle Gildemeister zugestimmt haben, vor allem diese gierigen aus dem Kaiserreich.“ murmelt Mariel.
„Aber erzähl doch mal ihre anderen Werte Onesta.“ sagt Erilag
„ … Ich glaube, wir würden gemeinsam nicht gegen sie gewinnen.“ flüstert Onesta wieder.
„Ich habe ihre Übertragung gesehen und es hätte mich wirklich nicht gewundert, wenn sie viel stärker ist als ihr Rang es anzeigt. Aber so schlimm?“ teilt Kunz seine Meinung mit und Onesta nickt nur.
„Vermutlich kann Sina es mit dem „Schwertheiligen“ oder dem „Brecher“ aufnehmen, wobei gegen den zweiten hatten wir ja ein Duell gehabt und mir tun immer noch die Knochen weh, wenn ich daran denke.“ erklärt Onesta
„Hmm, dann hoffe ich wirklich, dass sie eine SSS-Abenteurerin wird. Dann können wieder Änderungen in der Abenteuergilde stattfinden. Es nervt unheimlich, dass bei gewissen Themen die anderen SSS-Abenteurer immer drei für Ja und drei für Nein stimmen, zumal Sina mir sympathisch ist.“ meint Mariel.
„Doch erst mal muss sie in die S-Liga kommen!“ erhob Erilag seine Stimme.
„Onesta, nur ein grober Gedanke, haben wir etwas gegen Vampire?“ fragt Kunz.
„Haben wir, aber ich muss dafür gewisse Vorbereitungen treffen. Ich fange damit direkt an, sobald wir ein Nachtlager haben.“ erklärt Onesta und Kunz nickt zufrieden.
„Himmel, warum muss ich mit allen diesen Idioten unterwegs sein. Ich hätte das auch alleine geschafft.“ dachte Castien, der angefressen aussah.
„Nur am quatschen. Damit locken sie nur Monster an… Es widert mich an, dass wir noch einen Mischling in dieser Gruppe dabei haben!“ führte er seine Gedanken weiter.
Als es langsam dunkel wurde, richtet die Expedition ein Nachtlager ein. Die Nachtwachen wurden eingeteilt und Vergünstigungen wurden verteilt.
Die erste Wache übernahm Sherry. Ohne zu wissen warum, blieb Sina ebenso wach und spazierte ein bisschen um das Lager herum, obwohl sie alle zusammen bleiben sollen.
Sina hat immer wieder das Gefühl beobachtet zu werden, aber trotz ihrer Nachtsicht-Fähigkeit, findet sie ihren Beobachter nicht.
„Ja, meine Traumfrau ist dabei!“ freut sich Ludwig Kelmont, der aus einer sehr sicheren Entfernung die Eindringlinge beobachtet.
„Ich hatte recht gehabt. Die Menschen schicken eine Expedition raus und mein Wunsch wurde erfüllt. Har…“ seufzte der Vampir.
„Hmm, wie erkläre ich das dem Boss…? Ich habe eine Idee, aber dazu müsste er mitspielen, notfalls zwinge ich ihn dazu!“ redet Ludwig weiter, bis er was sah.
„Hmm, was kommt da angeflogen?!“ und weicht im letzten Moment einem großen Stein aus.
„Oh? Ohne zu wissen, wo ich stehe hat sie auf ihre Instinkte vertraut? Wobei der Stein sieht nicht gerade klein aus… am besten ich verschwinde mal lieber wieder. Doch wir werden uns wiedersehen, meine Traumfrau!“ und Ludwig gibt ein Lachen von sich.
Sina hat einen großen Stein geworfen ganz nach ihrem Bauchgefühl und scheinbar hat es was gebracht, denn das Gefühl beobachtet zu werden, ist verschwunden.
„Nun sollte es eine ruhige Nacht werden.“ murmelt Sina und schließt sich Sherry wieder an.
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