Ich bin wiedergeboren und die Arena des Todes?
Die Verräterin zittert fürchterlich am ganzen Körper. Sina hat ihr grausames Werk umgesetzt und war zufrieden. „Puh, musste auf einiges… verzichten, aber egal.“ schaute Sina an die Decke… wo die Haut des Foltermeisters hängt und auf dem Boden, wo der gehäutete Kadaver liegt.
„Und scheinbar haben sie auch in ihrem Körper… eine Kugel oder was auch immer das sein soll.“ hielt Sina eine blaue Perle vor ihre Augen.
„W… was bist… bist… du?“ stotterte Srusu fürchterlich. „Hmm… nah, ich behalte es für mich.“ drehte Sina sich mit einem irren Blick zu ihr um. „Sonst könntest du alles sagen und das würde meinen Spaß nur verderben.“
Die Naga schaute sich um, ihre Arbeit hat zwar einige Zeit benötigt, aber bisher ist niemand gekommen, der sie abholt. „Nur ein bisschen müde bin ich schon geworden.“ kroch Sina aus dem Zimmer raus und warf sich auf etwas, dass man als „Sessel“ betrachten konnte. „Nur ein ausgeruhter Körper… ist fit für den Kampf…“ schlummert Sina.
Srusu hat die Sprache verloren. Vor ihren Augen wurde der Foltermeister brutalst gehäutet und Sina kann einfach so schlafen? „Das… ist doch… Wahnsinn…“ murmelt Srusu und hoffte… dass bald irgendwer kommt…
Und irgendwer kam auch dann. Die „Tür“ öffnete sich und vier „Wächter“ kamen rein. „ X´rilii? Wir sind gekommen um die widerspenstige Sklavin abzuhol…“ merkte der Sprecher, dass Sina auf dem Sessel schlief.
„SCHNELL! TÖTET SIE!“ schrie Srusu. „SIE HAT DEN MEISTER GETÖTET!“ „Hmm… wer schreit denn hier so?“ rieb Sina sich die Augen. „Ah… mein Personal ist gekommen?“
„Was… hat das zu bedeuten?“ ging einer der Wächter an Sina vorbei zum Folterzimmer und… musste sofort würgen. „U´ruullu? Was ist los?“ fragte der Sprecher. „X´rilii ist… tot…“ murmelt der Wächter.
Sina war sehr erstaunt, dass diese Wächter einfach alle so an ihr vorbei gingen, nur um den Schrecken des Lebens zu erleben. „Du liebe Güte… Jeder guter Anführer würde über die unendliche Dummheit dieser Rasse den Kopf schütteln. Sie sind so klug, dass sie wieder dumm sind.“ grübelte Sina und richtete sich auf.
„Na? Genug gestaunt? Wenn ihr den Täter sucht, das war ich gewesen. Gute Arbeit gell?“ grinste Sina die Wächter an. Doch diese ignorierten Sina. „Hmpf.“ legte Sina sich auf den Sessel und holte aus ihrem Inventar Essen raus, das sofort nass wurde. „Naja… was solls.“ zuckte Sina mit der Schulter und nahm die nassen Sandwich zu sich.
„HALLO?! Wollt ihr endlich mal die Sklavin töten?!“ weckte Srusu die Wächter aus ihrer Trance. „Wer war das?!“ fragte der Sprecher. „Na die Sklavin HINTER EUCH IHR KNALLKÖPFE!“ schrie Srusu. „Und befreit mich hier endlich!“
Die Wächter drehten sich zu Sina um, die ihnen nur zuwinkte. „Jep, ich war´s. Danke das ich noch essen durfte. Bin ja mal gespannt, wie das Volk es aufnimmt, wenn sie den Tod des Foltermeisters zu hören bekommt.“
Der Sprecher hob seine Hand hoch und Sina stand wieder unter Schock. Doch diesmal spielte sie das Spielchen mit und fiel zappelnd auf den Boden.
„Das… darf doch nicht wahr sein.“ hörte der Sprecher mit dem schocken auf. „Wachen… zerrt sie sofort zur Arena, ich muss dem Herrscher das melden.“
„Wartet! Das Halsband wirkt nicht auf sie!“ warnte Srusu die Wächter. Doch diese schmunzeln alle nur. „Keine Ahnung… wie die Sklavin es geschafft, hat dich zu fesseln und X´rilii zu töten, aber das werden wir früh genug aus dir rausbekommen.“
„Vielleicht hast du ihr ja geholfen? X´rilii liegt tot und du bist einfach nur gefesselt.“ „Klingt sogar… logisch.“ finden die Wächter an zu murmeln, nun wurde Srusu ihr Gedankengang unheimlich.
„Nein wartet! Lass bitte dem Herrscher die Entscheidung!“ flehte die Verräterin und sah auf dem Boden wie Sina sie angrinste. „Du Miststück! Das ist dein Plan oder?!“ „Ahhh… ahh….“ schauspielert Sina nur ihre Schmerzen.
„Ein hohes Mitglied ist getötet worden, natürlich soll der Herrscher darüber entscheiden. Ihr zwei… schickt die Mörderin in die Arena, du und ich bringen Srusu zum Herrscher und berichten… was hier vorgefallen ist.“ teilte der Sprecher die Aufgaben ein.
Die Wächter nickten und zwei von ihnen hoben Sina unter den Armen auf und zogen sie aus dem Raum raus. „Wartet! Ihr müsst sie töten! Sie hat irgendetwas vor!“ warnte Srusu, als der Sprecher ihr ins Gesicht schlug.
Erschrocken und zugleich… erstaunt schlug ein Heiliger ihr einfach ins Gesicht. „Ruhe, du kannst dem Herrscher alles berichten.“ meinte der Sprecher nur und entfernte die Fesseln. „Nein… du willst wirklich… das ich alles verliere?“ hatte Srusu einen unendlichen Hass auf Sina bekommen.
Sina hielt bewusst ihre Augen zu und ließ sich tragen, was es ihr auch etwas einfacher macht. „Dann… bin ich mal gespannt, ob die Arena das toppen kann, was ich bisher erlebt habe.“ schmunzelt Sina in Gedanken.
Irgendwann wurde sie unsanft auf den Boden geworfen und die Wächter verschwanden aus ihrer Nähe. Langsam öffnete Sina die Augen und sah, dass sie in einer Zelle steckte. „Wie originell… Eigentlich hätte man mich von Anfang an hier rein werfen sollen, aber was soll´s…“
Die Naga stand auf und kroch auf die großen Gitterstäbe zu. Als sie die anfasste, stand sie wieder unter Strom. „Himmel… nervt das.“ zitterte Sina und schaute durch die Gitter…
Eine riesige Arena war zu sehen, wo überall Heilige auf den Tribünen am jubeln waren. „Wow… fast so groß wie das letzte Turnier auf Batzien.“ schaute Sina. Frauen, Männer, Kinder konnte sie keine ausmachen, jubelten.
„Puh… was ein großes Volk.“ ließ Sina die Gitterstäbe los und schaute auf die Arena, wo mehere Heilige gegeneinander kämpften. Sie benutzen alle Zweihandwaffen, egal wie man es dreht und wendet, Dreizack, Speer, Zweihandschwert sah die Naga bei ihnen.
Sina beobachtet die Kämpfe, bezweifelt aber, dass sie gegen diese Gladiatoren oder was auch immer sie momentan sind, kämpfen wird. „Wie war das? Ich würde mit anderen Sklaven von Runde zu Runde gegen Monster kämpfen?“ ruft die Naga ihre Erinnerung hoch.
„Meine… Damen und Herren!“ rief auf einmal ein lauter Sprecher. „Das waren die letzten Kämpfe und der Champion D´riilu hat seinen Titel verteidigt!“ Das Publikum jubelt laut auf, einer der Heiligen hob seinen Dreizack hoch.
„Nun… kommen wir zu den… schönsten Spielen unseres gelobten Volkes…“ versuchte der Sprecher die Stimmung auf zu heißen. „Die Todesspiele!“ nun jubelt das Volk erst recht laut auf. „Ernsthaft… wie kann man unter Wasser diese Lautstärke hören? Vorbeifahrende Schiffe hätten doch mal was mitbekommen.“ rollte Sina bei der Frage wieder die Ohren.
„Doch… heute ist es anders…“ machte der Sprecher eine Pause und das Publikum wurde leise. „Ein Sklave… hat es gewagt… die Hand gegen einen Heiligen zu erheben!“ Eine Totenstille war im Publikum, Sina sah überall die ungläubigen Augen in den „Helmen“.
„Einen Moment…“ unterbrach der Sprecher seine Rede, jeder wartete gespannt. „Der… Herrscher lässt uns wissen… dass an den Händen dieser Sklavin… auch das Blut des ehrenvollen X´rilii klebt.“ hörte man die Stimme des Sprechers, als würde er es selber nicht glauben wollen.
„Auf bestialischer Art und Weise hat sie ihn ermordet. Nicht einen, sondern gleich zwei unserer heiligen Rasse hat sie getötet! TOD DER SKLAVIN!“ rief der Sprecher und das Publikum ging darauf ein.
„Oh weh… ist ja nicht so, als würdet ihr kurz vor der Ausrottung sein, nur weil zwei eurer Leute gestorben sind…“ seufzte Sina.
„Der Herrscher… spricht nun.“ sagte der Sprecher noch, dann kam eine sehr… ruhige, aber tiefe männliche Stimme.
„Mein Volk… mein Herz trauert um die Gefallenen. Eine Sklavin, die scheinbar von den Wächtern unterschätzt wurde, hat ihr böses Gesicht versteckt und als sie sich ihrer sicher war… hat sie gnadenlos zugeschlagen.
Es ist Zeit, dass wir wieder zeigen, wer die wahren Herrscher der Ozeane sind. Es ist Zeit, dass alle Sklaven daran erinnert werden, was passiert, wenn sie unseren Zorn zu spüren bekommen. Es ist Zeit, dass unsere Feinde sich wieder an uns erinnern!
Die Sklavin… hat einen Namen. Einen Namen, den sie niemals verdient hat. Nur UNS sind die Namen erlaubt! Dieser Name wird heute für alle Zeiten ausgelöscht werden. Lass die Sklavin frei!“ rief der Herrscher.
Auf einmal ging das Gitter vor ihr hoch und eine „Wand“ drückte sich immer näher gegen Sina. „Verstehe, so bekommt man die Sklaven oder Unfreiwilligen heraus.“ dachte Sina und schwamm einfach raus in die Arena.
Sofort hörte man überall Buh-Rufe, andere schimpfen sie aus, doch es ließ Sina kalt in ihrem Krankenschwesternoutfit. Sie winkte allen herzlich zu und das machte die Zuschauer nur noch wütender. „Ah ha ha, ihr seid ja schön schnuckelig.“ grinste Sina.
Die Naga landete auf dem Boden, der sich wie Sand anfühlte. Überall lagen Knochensplitter, Zähne und andere Arten von Knochen. „Könnte glatt mein altes Zuhause sein.“ betrachtet Sina nun die Arena aus einer neuen Perspektive.
Wie ein Kolosseum ist die Arena aufgebaut, wo überall Türen mit Gittern vorhanden waren. Der „Himmel“ oder eher das Wasser hatte einen hellen Ton. Die Heiligen schienen auch alle unterschiedliche Hautfarben zu haben, doch das war Sina egal.
Sie hat das gefunden, was sie wollte… Die Königsatribute, wo ein Heiliger sehr hervorstach. Ein sehr muskulöser Oberkörper, der nur seinen Brustbereich mit einer goldenen Platte schützt. Aus seinem Helm hing ein leuchtender Bart raus, doch seine Augen fand Sina interessant. Trotz der großen Entfernung sah sie seine leuchtenden Augen, die einen leichten Silberton hatten.
„Herrscher Z´ruull. Endlich sehe ich mal den Mann, der meine Dämonen versklavt.“ grinste Sina und sah neben ihn Srusu. „Oh, sie sah schon mal besser aus. Vermutlich lernt die Schlampe, dass es doch keine gute Idee war, unser Volk zu verraten.“
„Diese Sklavin… wagte es, Hand zu erheben. Schaut sie euch alle genau an, damit jeder sie noch in Erinnerung hat, bevor sie von den Monstern zerfleischt wird! Damit… in der Zukunft nie wieder ein Sklave die Hand erhebt… habe ich erlaubt, auch unsere Sklaven diesen Kampf zu sehen zu lassen. Sie sollen sich stets erinnern… das ihr Leben in unserer Hand liegt!“ hob der Herrscher eine Hand hoch und das Volk jubelt.
Sina suchte auf dem Boden nach etwas… interessantem und fand es auch. Die Naga hob einen Knochensplitter und betrachtet ihn kurz in der Hand… dann warf sie ihn auf den Herrscher zu. Das Volk bekam den Angriff nicht mit, aber sehr wohl Z´ruull, der sofort seinen Kopf zur Seite neigte. Das Geschoss flog in die unendlichen Tiefen des Wassers, selbst seine Wächter haben nicht den Angriff von eben gemerkt.
Dann lehnte er seinen Kopf zurück und jeder spürte seinen Zorn… vor allem… als Blut aus seiner Helmwange herauskam. „Ok, der kann kämpfen.“ nickte Sina für sich und lächelt den Herrscher an. „Zeit… dass ich mal zeige was ich kann. Illusion: Laute Stimme…“ Sina atmet kurz ein und aus… und legte dann los. „Ihr… seid alle schwach.“
Ein Schock ging wieder durch das Publikum, sogar der Herrscher starrte Sina an. „Ich habe euch doch gesagt eure Majestät! Diese Naga kann Magie benutzen!“ redete Srusu auf ihn ein. „HALT DEINEN MUND!“ zischte der Herrscher sie an.
„All die Zeit… braucht ihr Sklaven… weil ihr selber nicht in der Lage seid, eure Arbeit zu machen. Und ihr nennt euch die Herrscher des Wassers? Darüber kann ich nur lachen!“ lachte Sina tatsächlich.
„Ihr habt es gewagt… Hand an die Dämonen zu legen und sie zu versklaven… Damit ist heute Schluss.“ Sina legte alle Hände an das Halsband und zerstörte es. Nun fiel vielen der Kiefer runter.
„Eurer… Stolz… worauf ihr alle euch ausruht… wird einfach zerstört. Ich bin das, was ich schon immer war. Eine freie und wahrlich stolze Dämonin. Doch frage ich mich… ob ihr das überhaupt versteht, was ein Dämon ausmacht.
Zu lange habt ihr auf eurem hohen Sitz gelebt und könnt… es euch nicht mal ansatzweise vorstellen, dass jemand an eurer Luschenrasse… Hand anlegen könnte. Ihr seid nichts anderes… als mickrige… kleine… Tintenfischmenschen.“
Das war wohl die größte Beleidigung, die man den Heiligen entgegenwerfen konnte, so wütende Augen sie alle bekamen.
„Herrscher von den Tintenfischmenschen… Schwachbirne, denn dein eigentlicher Name ist einfach zum einschlafen… Schick mir die Monster… schick mir einfach alles… und wenn ich sie alle getötet habe… Fordere ich euch zu einem Duell heraus!“
„Lass die Monster frei!“ befahl der Herrscher, der kurz vor der Explosion stand. „Und holt mir meine Waffe!“ „Eure Majestät! Das ist doch genau das, was sie will!“ warnte Srusu ihn, der sie aber ignorierte.
Die Fallgitter ALLER Eingänge wurden geöffnet und man spürte den Blutdurst, jemanden zu töten. „Schade, dachte der Herrscher wäre ein gesprächiger Typ.“ seufzte Sina und knackte ihren Nacken.
„Mögen die Spiele beginnen.“
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.