Ich bin wiedergeboren und die nächsten Schritte?
„Ich weiß nicht, was ich von diesen Stacheln halten soll. Bleiben sie drin, werden sie sterben und Untot. Ziehen wir sie raus, verbluten sie, weil die Wunde nicht mit der Medizin verheilen will.“ erklärte der Arzt die Situation für Sina.
Wie löst Sina so ein „Problem?“ Sie zog den Stachel mit Gewalt raus und fing direkt mit der Heilung an. Der Patient konnte überhaupt nicht so schnell reagieren, wie Sina den Stachel entfernt hat.
„Glaube, ich verstehe was die Seesternmonster machen. Ihr Hauptkörper mag vielleicht sterben, aber bei der Explosion geben sie sich, ihre Kinder, was auch immer weiter und entwickeln sich zu neuen Monstern.
Das ist eine… ganz neue Stufe, selbst mir ist so was noch nicht untergekommen. Ihr sagt, diese Echsenmenschen hätten ebenfalls diese Stacheln gehabt?“ zog Sina die nächsten Stacheln und heilte auch direkt die Wunden.
„Ling meinte es, dass in ihren Körper die Stacheln steckten.“ nickte der Arzt. Sina schaute sich den Stachel genauer an und konnte sehen, dass ganz kleine Tentakeln zu sehen waren. „Wir müssen auf Nummer sicher gehen und die Patienten isoliert halten.
Ich bin kein Arzt wie ihr, das allgemeine Wissen der Heilung kenne ich nicht mal. Die Stacheln mögen vielleicht entfernt sein, aber… ich weiß nicht, ob es reicht. Am Stachel selber sehe ich kleine Tentakel, wenn die auch ein Eigenleben führen… müssen wir vom Schlimmsten ausgehen.“
„Bei der Göttin… was sind das nur für Monster im Wasser? Wenn wir wirklich vom Schlimmsten ausgehen müssen, dann… gibt es keine Heilung dagegen.“ seufzte der Arzt.
„Keine Ahnung, ich bin froh, dass sie nur im Wasser vorkommen. Ich fände es viel problematischer, wenn es solcher Monstertypen auf dem Land ebenfalls gäbe.“ grinste Sina schief und war mit dem Patienten fertig. „Dann gehen wir die nächsten an…“
„Also… du bist Bariel und die… neueste Tochter von meiner Schwester Sina?“ fragte Lara, als sie mit Bariel alleine im Kommunikationszimmer war. „Ich glaube es? Zuerst war Mutter für mich nur eine Begleiterin, durch… diverse Umstände wäre ich beinahe gestorben und habe mich für den Weg des Lebens entschieden.“
„Respekt.“ lächelt Lara. „Und willkommen im Clan. Hier, in diesem Kasten sind die Ringe für weitere Hilfen.“ stellte die „kleine“ Vampirin einen Schmuckkasten auf den Tisch. „Wie sollen wir weiter vorgehen?“
„Wir müssen die noch wenigen Überlebenden von der Insel runter bekommen, es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir trotz eurer Hilfe überrannt werden. Ich habe mit dem Gildenmeister auf der anderen Insel gesprochen und sie können uns aufnehmen.
Sie haben eine bessere Verteidigung, sind sogar in der Lage sich gegen die Angriffe aus der Luft zu wehren… Im Grunde haben sie alles, was wir brauchen. Magier, richtige Heiler und des weiteren.“ erklärte Bariel.
„Hmm… wenn kann nur Sina die Leute rüber bekommen, denn wir können das schlecht in unserer Fledermausform. Mit den Schiffen, die nicht vorhanden sind? Doch irgendetwas schwimmt um die Insel, es hätte uns beinahe erwischt, als wir die erreichen wollten.“ grübelte Lara laut.
„Das dürfte der Herr des Wassers Peidelia gewesen sein. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war es auch er gewesen, der unsere Schutzmauer zerstört hat.“ meinte Bariel. „Der ist nämlich auch ein Problem und bestimmt die Ursache, warum die Insel dermaßen hart angegriffen wird.“
„Sagt mir nichts, aber das muss nichts heißen.“ grinste Lara. „Also letztendlich läuft es auf eine Evakuierung hinaus?“
„Ja, aber wie gesagt, wir müssen die Fehler von Ling wieder ausbaden. Ich bin froh, dass Mirizli uns um Hilfe gebeten hat, ich wollte nicht, das der nächste Protektor in die Geschichte eingeht, der zuschauen „durfte“ wie eine Stadt untergeht…“
„Ah, jetzt verstehe ich, wie du überhaupt eine Gildenmeisterin entfernen kannst. Kein Wunder, warum du in unseren Clan bist „Tochter“.“ zwinkert Lara und Bariel musste schmunzeln.
„Was ich dich bitten möchte ist, kannst du von den Vampiren drei einteilen, die sich die Situation auf der größten Insel anschauen könnten? Wir haben vielleicht den Kontakt verloren, aber vielleicht gibt es wie hier Überlebende.“
„Das lässt sich machen. Ich werde mich selber darum kümmern und die Zwillinge mitnehmen.“ nickte Lara. „Schon eigenartig, wie sich die Monster so verhalten. Da bin ich nun über 2000Jahre als Vampir und habe so was in der Form noch nicht erlebt.
Viele Dörfer, die zu nah am Meer gebaut waren, sind zerstört worden und die Hafenstädte schaffen es mit großer Mühe sich zu wehren. Das Problem für die Abenteuergilden ist einfach, dass wir nicht alle Abenteurer zum Schutz schicken können, weil die Banditenüberfälle immer schlimmer werden.
Scheinbar hat Sina irgendetwas mit dem König ausgemacht, dass die Hauptrouten vom Militär beschützt werden, aber…“
„Ich verstehe. Momentan bekommt man das Gefühl, dass die Welt irgendwie untergeht. Ich werde die mitgebrachte Hilfe kontrollieren und die Logistik verteilen. Hoffentlich bekommt Mutter irgendwie die Verletzten in den Griff, denn… jetzt sind sehr viele gestorben.“
„Tja… das Leben ist vergänglich. Das man es hätte vermeiden können, finde ich eigentlich viel schlimmer.“ schüttelt Lara den Kopf. Auf der Insel räumen die Vampire fleißig auf, nur zwei waren am Weinen, oh weh die nassen Beine…
Ein neuer Tag bricht an, die Verteidiger wirkten ausgeruhter. Die Verletzten wurden alle geheilt und konnten nicht glauben, am Leben zu sein. Nur die wenigen Patienten, die von den Stacheln kuriert worden sind, blieben unter Beobachtung in der Lagerhalle.
Alle haben sich mehr oder weniger versammelt, weil Bariel die nächsten Schritte vorgeben wollte. Ling sah man nicht unter der Menge, aber das war den meisten egal.
„Ich sehe, viele sehen nun ausgeruhter aus als vorher. Das ist ein gutes Zeichen, denn wir werden wieder die Fallen neu aufbauen sowie die Mauer reparieren.“ schaute Bariel die Überlebenden an.
„Die Vampire werden in zwei Team eingeteilt. Das Team von Lara mit Mio und Tio werden zur Nachbarinsel fliegen und sich dort erkundigen, wie die Lage ist. Nisha, Abby, Ivy und Jevera bleiben bei uns und werden uns weiterhin beschützen, damit ihr in Ruhe die Verteidigung wieder neu aufbauen könnt.
Steht die Verteidigung wieder, gehen wir den nächsten Schritt an und zwar das wir das Monster Peidelia im Meer angehen. Solange das vor unsere Insel schwimmt, wird es immer wieder die Verteidigung zerstören.
Meine Wendigkeit sowie Lady Sina werden das Lager der Echsenmenschen aufsuchen, Mirizli wird unsere Führerin sein. Ich will wissen, ob wir uns wegen ihnen immer noch Gedanken machen müssen oder nicht.
Ich kann es euch nicht verbieten, aber ich rate euch dringend ab, noch irgendwelche Befehle von Ling zu akzeptieren. Auf die Gründe werde ich nicht weiter eingehen, jeder hat selber gesehen, wohin verblendeter Stolz führt.“ ging Bariel in ihrem Kimono um die Runde und schaute jedem in die Augen.
„Die neuen mitgebrachten Hilfsgüter habe ich überall verteilt, wo es am nötigsten ist. Wir brauchen uns über Essensrationen sowie medizinischen Gütern keine Gedanken machen. Das Team, dass die Fallen letztes mal in der Stadt aufgebaut hat, bekommt gleich neue und weitere Fallen.
Die Vampire mögen stark sein, aber auch sie haben ihre Grenzen. Es wird dazu kommen, dass wir abwechselnd in der Zukunft die Kämpfe austragen. Ich mache uns nichts vor… Aus welchen Gründen auch die Inseln angegriffen werden, aber wir sind auf Dauer auf einem verlorenen Posten.
Das Hauptziel ist es, dass wir alle Überlebenden auf die letzte Insel bringen, weil sie dort alles haben, was wir nicht haben. Richtige Heiler, bessere Verteidigung, Magier, ihr versteht worauf ich hinaus will.“
Die Überlebenden machten betroffene Gesichter, als Bariel den Stand der Dinge erklärte. „Gut, dann fliegen wir mal los.“ klatsche Lara und machte ein blasses Gesicht sowie Tio und Mio. Sie gingen gemeinsam von der Menge weg und verwandelte sich vor allen Zuschauern in kleine süße Fledermäuse, die anschließend wegflogen.
„Wie süß…“ murmelt Sina. „Ich rate jedem dazu, immer wieder kurze Pausen zu machen, damit ihr immer die nötige Energie habt, für weitere Kämpfe.“ Das seltsamste Bild gibt immer noch Sina mit ihrem großen Schlangenkörper.
Bariel teilte noch gewisse Teams ein, dann machten sich ihr Team auf den Weg zu den Echsenmenschen. Es verging einige Zeit, Mirizli war überwiegend schweigsam gewesen bei der Reise.
„Sag Mirizli, du kennst die Echsenmenschen besser als wir. Wenn ich den Sprecher richtig verstanden habe, sind sie ja auch irgendwie ein Teil der Wassermonster. Wieso würden sie sich gegenseitig angreifen?“ fragte Bariel.
„Bedaure, aber das eigentliche Wesen der Echsenmenschen war uns immer fremd gewesen. Menschen oder andere Rassen durften nicht in ihrer Nähe leben, sie wollten immer unter sich bleiben. Keine Ahnung, ob sie einem Glauben nachgehen, wie ihre Strukturen aufgebaut sind.
Sie hatten immer einen Sprecher ausgewählt, der für sie ihre Bitten und Tribut zu uns kam. Man konnte auch mit ihnen Handeln, denn sie konnten die exotischen Fische fangen sowie kamen sie an Materialien unter Wasser heran.
Bevor… ihr wegen dem Tribut fragt, dass war schon immer so gewesen. Glaube das war die Vereinbarung gewesen, als die ersten Menschen sich auf der Inseln angesiedelt haben. Das war etwas wie ein Friedensabkommen, dass wir miteinander leben konnten.
Man konnte sich immer irgendwie einigen, aber… das ihr von dem Sprecher angegriffen worden seid, ist selbst für mich… sehr neu gewesen.“
„Hoffen wir herauszufinden, warum sie so aggressiv geworden sind.“ murmelt Sina nur… es verging gefühlt ein paar Stunden, als Sina Bariel und Mirizli zu Boden wirft. „Was soll…“ wollte Bariel einwenden, als Sina ihr eine Hand vor den Mund legt und mit dem Kopf nach vorne nickte.
Bariel und Mirizli schauten nach vorne und staunten… Riesige eigenartige Monster auf drei Tentakelbeinen mit einem humanoiden Körper liefen auf ein zerstörtes Dorf herum. Sie trugen eine eigenartige bläuliche Rüstung samt Helm und benutzen Speere als Waffen.
Auf dem Boden lagen die toten Echsenmenschen. Denn diese Monster rammten in die Kadaver die Splitter von den Seesternmonster rein. „Was… sind denn das für Monster?“ flüstert Bariel, denn die sind nun komplett anders. „Keine Ahnung.“ wimmert Mirizli leise.
Scheinbar gibt es unter den Monstern eine Hierarchie, denn als ein etwas… weibliches Monster kam, Sina vermutet es anhand ihrer Brüste, verbeugten sie sich alle sehr tief vor ihr. Sie hatte ebenfalls drei Tentakelbeine, doch was sich bei ihr unterschied war, dass es vier Arme hatte und eine große Rückenflosse.
„Bleibt hier, glaube… dass muss ich herausfinden.“ befahl Sina. „Warte Mutter!“ wollte Bariel sie daran hindern, doch Sina schüttelt den Kopf. „Bleibt liegen! Die Echsenmenschen auf dieser Insel sind nicht mehr! Dafür müssen wir herausfinden, was das denn für Monster sind.
Auf mich machen sie keinen dummen Eindruck. Gut, ich täusche mich oft, aber schau dir mal an, wie zivilisiert die sind! Rüstungen, Waffen und dieses Weibchen scheint so was wie ein Anführer zu sein. Wenn ein Sahagin sprechen kann, dann dürften diese es erst recht!“
„Dann… sei vorsichtig. Mirizli und ich gehen sofort zurück, diese Entwicklung gefällt mir überhaupt nicht.“ nickte Bariel zögerlich. Sie kroch langsam zurück, man merkte ihr aber an, dass die Flügel sie scheinbar störten. Dabei zog sie Mirizli mit sich, die sich nicht traute, irgendetwas zu sagen.
„Na dann? Bin ja mal gespannt, mit was wir es hier zu tun haben und ob die mich genauso verwechseln wie der Sahagin.“ knackte Sina jede Hand, bevor sie zu den Monstern runter kroch.
Die Soldaten sahen sie und nahmen Kampfpositionen ein, dabei gaben sie einen schrillen Ton von sich, wo jeder der Monster zu Sina schaute. Sina selber ließ sich nicht davon beunruhigen und kroch ihnen näher.
Die Anführerin konnte Sinas Gesichtsausdruck nicht richtig erkennen, weil sie einen eigenartigen Helm trug, der nur ihre Augen zeigt. Sie hob ihren rechten Arm hoch und alle Wächter machten Platz für sie.
Die Naga hielt kurz an und die Anführerin kam langsam mit ihren Tentakelbeinen auf Sina zu und brachte sie mit einer Frage zum Staunen.
„Was… macht ein Sklave hier? Wer und wo ist dein Herr?!“
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