Ich bin wiedergeboren und die Angriffe? II
Geruch vom verbrannten menschlichen Kadavern hing in der Luft. Die Toten, die von den Seesternmonstern mit den Stacheln verletzt wurden, sind gestorben und als Untote wieder auferstanden.
Zum Leidwesen der Verteidiger reichte es nicht aus, indem man einfach den Kopf abschlägt oder zertrümmert, sondern das eigentliche Problem waren die Stacheln. Sie haben Tentakeln in den Körper wachsen lassen und auf irgendeine Art und Weise es geschafft, den Kadaver zur ihren Zwecken nutzen zu können.
Man musste regelrecht die Untoten in Stücken schlagen und als selbst ein abgetrennter Arm immer noch… „Leben“ zeigte, verbrennt man nun alles. Die letzten Überlebenden der Stachelangriffe wurden isoliert und der Arzt überlegt nun fieberhaft, wie man diese Patienten retten könnte.
Die untoten Echsenmenschen hat man mit Brandpfeilen gebändigt bekommen, nachdem Ling klar wurde, wie man mit ihnen umgehen musste. Doch… sie saß auf einem Stuhl und war mit dem Nerven am Ende.
Ohne Pause kämpfte Ling, irgendwie das Beste aus der Situation zu machen, aber je weiter sie kämpfen, desto hoffnungsloser wurde die Situation. Es wurde langsam wieder Abend, die Verteidiger sind mit ihren Kräften am Ende.
Alle wussten genau, die Wassermonster werden wieder aus dem Meer kommen und das sie vermutlich es diesmal… nicht überleben werden. Mehrere Männer und Frauen gingen mit entschlossenen Gesichtern auf die Gildenmeisterin zu.
„Gildenmeisterin… es tut uns leid, aber wir brauchen die Hilfe der „beiden“.“ sagte eine der älteren Frauen. „Ich haben schon alles verloren. Mein Vater, mein Mann, der auf dem Scheiterhaufen verbrannt wird, ich will nicht noch meine Tochter verlieren. Wenn ich sterben sollte ok, aber das Kind kann nichts dafür!“
Andere hatten eine ähnliche Einstellung, es war wieder Ling, die stur war. „Nein, mit ihnen…“ wollte Ling was sagen, wurde aber unterbrochen. „Wir dachte es schon, dass sie in dieser Hinsicht antworten, deswegen werden wir uns einfach über sie hinwegsetzen. Ich will ihre Leistung nicht schmälern, aber ihr Stolz wird uns umbringen.“ sagte die ältere Frau wieder.
Ling fiel nur der Kiefer runter, was man ihr einfach dies so ins Gesicht sagt. Die Gruppe ging ohne abzuwarten nun auf das Haus zu, wo Bariel und Sina waren, als aus heiteren Himmel wieder Seesternmonster runter fliegen.
Wie diese Monster sich auch immer bewegen, sie haben es irgendwie geschafft, die Späher zu umgehen. Nun explodierten diese Monster schon während der Landung und zum Unglück der Gruppe landete ein Monster neben ihnen…
Ling sprang rechtzeitig in Sicherheit, die Gruppe wurde teilweise zerfetzt, die Überlebenden wurden von Stacheln des Monsters getroffen. „Nein…“ murmelt Ling, als sie aus ihrem Versteck kroch.
Die Schäden waren gravierend, mehrere Häuser sind durch die Aktion der Monster zerstört worden, überall will man helfen, die Organisation war wieder kopflos. Als wäre es nicht schlimm genug, schrien die Verteidiger auf den Mauern, dass schwer „ausgerüstete“ Sahagin aus dem Meer stiegen samt Krabbenmonster.
„Männer! Zu den Waffen! Wer eine Waffe halten kann, auf die Mauer!“ schrie Ling und ignorierte die Toten auf dem Boden. „Auch das werden wir schaffen! Wir haben jede Welle überlebt! Nur weil die Monster jetzt… schwerer werden, heißt es nur, dass sie uns komplett unterschätzt haben!“
Eine neue Motivation ging durch die Verteidiger und gaben ihr bestes, ihre Gefallenen zu ignorieren. Ling ging selber auf eine Mauer und begutachtet die neuen Monster. „Was… ist das nur? All die Jahrhunderte… Jahrtausende gab es noch nie einen Angriff in dieser Größenordnung…“ dachte Ling.
Man bemannte die improvisierten Katapulte und schoss die Fässer auf die nächsten Monsterwellen. Bogenschützen schossen ihre Pfeife ab und ignorieren ihre blutigen Finger. Das Erste-Hilfe Team versuchte die Verletzten durch die Seesternmonster irgendwie zu stabilisieren, doch es sieht düster aus.
Ling nahm selber einen Bogen und schoss Pfeile, ahnungslos, ob sie überhaupt was trifft. Es vergingen Stunden… es wurde langsam Nacht. Der brennende Ring um ihre Verteidigung ist schon lange erschlossen, man schoss auf gut Glück.
Noch waren die Monsterwellen nicht in der Nähe der Mauer, aber keiner wollte es laut aussprechen… Ling hat ihre eigene Grenze längst überschritten, sie stand nur noch, weil sie sich weigert, nachzugeben.
…
…
…
Ein gigantischer Wasserstrahl schoss aus der endlosen Dunkelheit und zerstörte die Schutzmauer, dabei traf er einige Überlebende. Der Schock saß tief, dass ihre Verteidigung nun durchbrochen ist. Die Gildenmeisterin nahm ein herrenloses Schwert vom Boden und stellte sich direkt in die Lücke. „NUR über meine Leiche werden die Monster kommen!“ schrie Ling. „Ich lass nicht zu, dass ihr an die letzten Überlebenden der Stadt ran kommt!“
Wie Ling es auch immer schaffte, scheinbar hat sie mit ihrem Tatendrang noch ein paar Kämpfer auf ihre Seite ziehen können und stellten sich neben sie. Sie nickte allen dankbar zu und wartete nur noch… auf ihre Gegner.
Und wartet… und wartet. „Wo… sind sie? So weit waren die Monster jetzt nicht…“ wollte jemand sagen, als man auf einmal Schlachtenlärm hörte. Verdutzt schauten sich alle Verteidiger an, aber man konnte klar hören, dass die Monster gegen etwas kämpfen.
„Du liebe Güte sind die schwach.“- „Die reichen ja nicht mal zum aufwärmen.“ „Haltet die Klappe und konzentriert euch, dass ihr alle Mistviecher tötet!“ „Hoffentlich werden wir bezahlt…“- „Glaube… wir sollten in dieser Hinsicht etwas vorsichtiger sein…“ hörte man mehrere Frauenstimmen trotz der weiten Entfernung.
Auf einmal krachte einer der gerüsteten Sahagin vor die Verteidiger. Sie nahmen alle Kampfhaltung ein, merkten aber schnell, dass es tot war. Sein Kopf war gespalten worden. Die Verteidiger staunten nicht schlecht.
Der Schlachtlärm ging noch ein Weilchen… dann herrschte eine Totenstille. Ling kniff ihre Augen zusammen um irgendetwas zu sehen, aber keine Chance. Dafür hörte man, wie mehrere Schritte auf die Verteidiger zu kamen.
„Holt schnell die Fackeln, ich will wissen, was da kommt!“ befahl Ling und zwei Verteidiger rannten los. So schnell wie sie los gerannt sind, so schnell kamen sie mit Fackeln die viel Licht spenden zurück.
Nun konnte man sieben unterschiedliche Frauen erkennen, die alle Lederrüstungen trugen. Das auffälligste waren ihre blasse Haut, rote Augen und ihre weißen bis grauen Haaren… Bis auf die Zwillinge, die scheinbar jeweils eine Seite schwarze und die andere Seite weiß hatten mit einem roten Haarstreifen.
„Ach… du Scheiße… nun kommen die Vampire…“ fluchte Ling und nahm eine Kampfhaltung ein. Die Frauen standen still, die kleinste kam einige Schritte vor. „Mein Name ist Lara, Abenteurerin Rang A. Wir wurden von der Gilde aus Fanfoss zur Unterstützung von Lady Sina geschickt.“
„Das… ist ein Scherz oder? Seit wann stellen wir Vampire in den Abenteuergilden ein?!“ schrie Ling fast. Lara suchte was in ihrem Inventar und holte ihre Abenteurerkarte raus. „Das hier sollte der Beweis sein. Bis auf Nisha und Abby sind wir alle Mitglieder der Abenteuergilde.“
„Sie könnte auch gefälscht sein.“ zischte Ling. „Natürlich. Wir fliegen mehrere hundert Kilometer von Fanfoss zu dieser verschissenen Insel, nur um von einer Rotzgöre der Lüge bezichtigt zu werden.“ rollte Abby die Augen.
„Halt die Klappe!“ befahl Lara. „Wenn ihr uns nicht glauben wollt, dann schickt uns zumindest Lady Sina. Immerhin sind wir ihretwegen hier.“
„Das ist ja so typisch, dass ein Monster nach weiteren Monstern ruft!“ zischte Ling und schien immer noch nicht nach zugeben. „Du… hast folgende Wahl.“ hatte Lara ein neutralen Gesichtsausdruck, aber die Stimme zwang jeden dazu, ihr zuzuhören.
„Entweder… du holst uns Lady Sina oder aber, wir gehen selber in das Lager und suchen sie. Ihr könnt ja nicht mal die Waffen richtig halten ohne das ihr vor Erschöpfung zusammenbrecht. Gildenmeister Ma Shi hat die Situation erklärt und ich habe im groben verstanden, warum Lady Sina uns haben wollte.
Wir wären die einzigen gewesen, die über die Luft kommen konnten und zugleich auch eine Kampferfahrung mitbringen, die euch alt aussehen läßt. Außerdem bringen wir weitere Hilfsgüter von der Gilde aus Fanfoss.
Also? Immer noch auf dieser Tour oder sollen wir das tun, was Vampire sonst so gerne machen?“ lächelte Lara zuckersüß bei der Drohung. Ling musste schlucken, doch ihr Stolz weigert sich weiterhin nachzugeben. Sie wollte schon den Mund öffnen, als…
„Ahh… meine Freunde sind da.“ rief eine weibliche Stimme hinter Ling. Sofort drehte sie sich um und sah Bariel und Sina stehen, daneben war Mirizli. „Entschuldigung, aber ich will nicht sterben. Ich habe die beiden um Hilfe gebeten.“ „WIE KANNST…“
„Halt dein Mund.“ sagte Bariel in einem Tonfall. „Du hast mit deiner Einstellung die Situation verschlimmert. Hast du nicht gemerkt, wie viel Blut an deinen Händen klebt? Wie viele müssen denn noch sterben?“ Ling knirschte mit den Zähnen.
„Wissen deine Leute überhaupt, dass du keine Gildenmeisterin mehr bist?“ frage Sina nur, sofort drehen die Verteidiger ihre Köpfe zu ihr mit erstaunten Augen.
„Sina? Was… ist denn… mit dir passiert?“ staunte Lara mit den anderen, als sie Sina in Schlangenform sehen inklusiv dem Krankenschwesteroutfit. „Tio und Mio wussten es doch? Haben sie nichts gesagt?“ „Sie haben nur von… „Müsst ihr selber gesehen haben“ angedeutet.“ drehte Lara sich zu den Zwillingen um die den Nachthimmel interessanter fanden.
„Ist das… wahr, was sie sagt?“ fragte einer der Verteidiger. „Mirizli! Stimmt es, was sie sagen?!“ fragte eine andere Kämpferin. Beschämt schaute Mirizli auf den Boden. „Ja… Bariel hat sie temporär vom Gildenmeisterstatus… raus genommen.“
„Jetzt für immer.“ sagte Bariel knallhart. „Du bist nicht nur in deinem Stolz verblendet gewesen, du hast unsere Abenteuergilde bewusst in den Schmutz gezogen. Alleine dass du es deinen Leuten verheimlicht hast, sollst du mit der Schande leben, das Blut Unschuldiger in deinen Händen klebt.
Das alles hätte nicht sein müssen, wenn du UNS unsere Arbeit einfach hättest machen lassen. Wir haben alles aus dem Fenster beobachtet. Eins muss man dir lassen, aber du weiß wie man Leute motivieren kann. Doch dazu gehört einiges mehr und wir haben auch die Gruppe gesehen, die zu uns kommen wollte.
Welch ein „Unglück“ dass ausgerechnet ein Monster neben ihnen gefallen und explodiert ist. Hoffentlich kannst du mit der Schande leben, denn nun werden wir das Problem endgültig in die Hand rnehmen!“
Ling fiel auf ihre Knie und konnte teilweise die Verachtung der anderen Kämpfer spüren. „Sag Sina… wer… ist die Frau?“ fragte Lara. „Meine neuste Tochter. Bariel und ist nun ein künftiges Mitglied unseres Clans.“ lächelt Sina.
„Was… sollen wir nun tun Lady Sina?“ fragte Nisha, die anderen Vampire warten ebenfalls auf die Entscheidung. „Ich habe nichts zu bestimmen, das wird Bariel hier alles machen.“ legte Sina eine Hand auf die Schulter ihrer Tochter.
„Besser ist es…“ murmelt Bariel. „Sina, ich will, dass du dich um die Verletzten kümmerst. Ihr… erm… „Vampire“, bis auf die „Kleine“ müsst in der Nacht alle Monster töten. Dazu zählen auch die Echsenmenschen als Feinde.
Achtet vor allem auf diese Seesternmonster, die aus der Luft kommen. Ihr müsst irgendwie verhindern, dass sie das Lager erreichen. Was auch immer es für ein Monster war, das die Schutzmauer zerstört hat, das werden wir auch irgendwie flicken müssen.“ teilte Bariel ein, nur Lara bekam ein Zucken im Mund, als sie als „klein“ beschrieben wurde.
Die Zwillinge mussten leise kichern, als sie dies hören. „Mio und Tio, ihr geht runter zum Strand und dürft dort eurer Arbeit nach gehen. Soweit, bis das Wasser eure Hüfte erreicht.“ drehte Lara sich lächelnd um. „Aber…!“- „Genau!“ wehrten sich die Zwillingsvampire. „Ja?“ „Nichts…“
Mit niedergeschlagenen Köpfen gingen die Zwillinge vom Lager weg. „Abby und Nisha, ihr beide schaut euch in der Stadt um und bring alles um. Ivy und Jevera werden das Lager verteidigen, ihr dürftet ja mit Wurfmessern am besten auskommen.“
„Wieso…“ wollte Nisha schon Einwand legen, als Sina sich laut, aber deutlich räuspert. „Ok…“
„Wunderbar, das wir das alles geklärt haben.“ nickte Bariel zufrieden und schaute Ling an. „Du wirst dich mit den anderen Verteidigern sofort hinlegen, wir werden uns jetzt darum kümmern, dass wir jetzt alle überleben.
Doch Ling hat sich wohl in ihrer eigenen Welt eingesperrt.
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