Ich bin wiedergeboren und die Angriffe?

„Das war es nicht, was du uns gesagt hast Gildenmeisterin!“ schimpfte ein Kämpfer, als Bariel und Sina ins das Haus gegangen sind. „Genau, wenn sie weg sind, könnten wir uns besser konzentrieren!“ fügte jemand anderes hinzu.

„Wir können aber nichts machen, so gerne wir es wollen. Solange die Schlange hier ist, gehen wir nur dabei drauf.“ knurrte Ling wütend. „Ignoriert sie, auf eines kann man sich bei ihnen verlassen, dass sie wirklich nicht zur Hilfe kommen werden.

Dann können wir zeigen, was wir Insulaner drauf haben. Alle Verletzten wurden geheilt und können wieder kämpfen. Zusätzlich wurden alle mit besseren Waffen ausgestattet und wir haben in den verloren Stadtteilen mehrere Fallen aufgestellt.

Wir können es schaffen, immerhin haben wir alle einen Grund zu kämpfen.“ schaute Ling jedem in die Augen und motivierte die Kämpfer. „Zu überleben und die Stadt wieder aufzubauen.“

Die Menge jubelte ihr zu und sie gingen wieder auf ihre Verteidigung. Nur wenige… schienen nicht der gleichen Meinung zu sein. „Ling… es ist in Ordnung Stolz zu haben, aber… denk auch an die Alten und Kinder.

Wenn die Kämpfe wieder stattfinden und die Echsenmenschen mischen mit, dann sind wir klar im Nachteil. Wenn ich sterbe… ist es mir egal, aber nicht meine Tochter. Es ist nicht… zu schade, die Hilfe der Beiden anzunehmen.“ kam eine ältere Frau auf Ling zu.

„Es hat nichts mit Stolz zu tun und was haben sie groß an Hilfe getan? Die Riesenkrabbe getötet, alle Verletzten geheilt, Hilfsgüter gebracht und DANK ihnen haben wir den Krach mit den Echsenmenschen.“ schüttelt Ling den Kopf. „Bevor alles schlimmer wird, übernehmen wir das wieder in die Hand.“ „Wir… vertrauen dir einfach mal…“

Ling teilte die Aufgaben ein, schaute auch zu, dass immer abgewechselt wird und die Späher oft genug ausruhen, denn ihr Instinkt sagt ihr, dass der nächste Kampf kommen wird… Wie recht ihr Instinkt hat.

Die ersten Krabbenmonster kamen direkt aus dem Wasser und zwar in Massen, die die Verteidigung früher durchbrochen hätte. Doch Ling hat mithilfe der Hilfsgüter Fallen in den zerstören Bereichen aufgestellt und sie machten ihre Arbeit sehr gut.

Der Panzer der Monster schützte sie nicht davor und so sterben sie zahlreich, die restlichen Monster sind so stark verletzt, dass die Bogenschützen sie töten konnten. Das motivierte die Verteidiger und Ling war zufrieden, als der nächste Späher eine weitere Welle ankündigte.

Diesmal sind es Sahagins in unterschiedlichen Farben, rot, grün, blau, gelb, eine bunte Mischung und sie gingen scheinbar ein bisschen klüger vor. Sie schickten einfach die schwächsten ihrer Vertreter als Opfer vor und kamen nach, als sie keine weiteren Fallen mehr zu befürchten hatten.

„Das… ist mir zu unheimlich… wie taktisch diese Monster vorgehen…“ murmelt ein Mann neben Ling. „Sollen sie doch, wir lernen daraus auch was. Setzt die Fassbomben ein!“ schrie Ling und kleine zusammen gebaute Katapulte schossen sie über die Mauer auf die Sahagins.

Das Sterben hat unter den Monster begonnen. Jeder Konzentrierte sich auf den kommenden Kampf… als die Späher sich wieder meldeten. „Achtung! Irgendwas kommt aus der Luft!“

Sofort schauten alle Kämpfer nach oben, als eigenartige wirbelnde orange Seesterne auf die Verteidigung zufiel. „Fangnetze aktivieren!“ schrie Ling, große Fischernetze wurden an der Mauer hochgeschoben, die die Sterne abfingen.

Die Taktik ging auf, der Schaden hielt sich in Grenzen. Alle waren auf diese Monster vorbereitet, als Mirizli ihnen erklärt hat, wie der Gildenmeister auf der anderen Insel gestorben ist. Leider zerstörten die Seesternmonster die Netze, wenn sie explodierten. „Mit den Verlusten habe ich gerechnet.“ murmelt Ling.

Von den Echsenmenschen ließ sich keiner blicken. Man wusste auch nicht so wirklich, ob sie den Tod ihres Sprechers mitbekommen hatten. Dann wurde es Abend und die Kämpfe haben aufgehört. Ling ging durch die Reihen der Kämpfer und motivierte sie, führte hier und dort ein paar Einzelgespräche… bis sie in der Lagerhalle für Verletzte ankam.

„Ling… einige der Verletzten haben einen Splitter von diesen… Seesternmonstern abbekommen und… es macht irgendetwas mit ihren Körpern. Ich habe versucht diese zu entfernen, aber das wurde dadurch nur schlimmer. Wenn die Leute es überleben sollen, brauche ich einen Heiler!“ drängte der Arzt.

„Bedaure, aber den haben wir nicht zur Hand. Können sie denn nicht mit den medizinischen Mitteln das Problem lösen?“ schüttelt Ling den Kopf.

„Nein, eher verbluten diese Leute. Solange diese Splitter im Körper stecken, leben sie, aber auch nicht wirklich lange. Es ist, als würde ihnen die Ausdauer abzogen. Gift kann es nicht sein, dann hätten sie irgendwelche Symptome gezeigt. Ich kann ihnen nur die traurige Nachricht sagen, auf diese Kämpfer können sie verzichten.“ reinigt der Arzt seine Brille. „Es sei denn, Sina hilft uns wieder.“

„Vergessen sie es, sie werden uns nicht helfen. Geben sie ihre Bestes, ich muss nach den anderen Problemen schauen…“ wollte Ling sagen, als die Sirene für ein nächtlichen Angriff aktiviert wurde. Die Frau fluchte und rannte direkt raus, überall rannten Kämpfer auf die Mauer zu.

„Gildenmeisterin, weitere Krabbenmonster greifen unsere Stellungen an!“ kam ein Späher angerannt. „Dann auf eure Positionen und aktiviert die Fackeln, dass eine Feuerspur um unsere Verteidigung ist, damit wir alle sehen können!“ befahl Ling und der Späher rannte los.

„Verdammt…“ fluchte Ling und rannte ebenfalls auf die Mauer. In der Zeit unterhielten sich Bariel und Sina weiter.

„Bisher war deine Prognose ziemlich gut.“ nickte Sina. „Deine Illusion übrigens auch, es wurde ja immer schlimmer mit deiner Sprache.“ nickte Bariel ebenfalls. Die Naga hat sich selber eine Illusion gegeben, dass ihre gespaltene Zunge keine Probleme mehr macht, wenn Sina ihr „S“ sagen will.

„Entschuldigung, dass ich eine gespaltene Zunge habe.“ streckte Sina ihre Zunge gaaanz weit raus. „Warum ich nicht früher daran gedacht habe wundert mich auch ein bisschen.“

„Vielleicht es einfach als natürlich betrachten? Du hast mir ja erklärt, wie du in diesen Zustand gekommen bist Mutter.“ grinste Bariel. „Und ja, hätte mich ein bisschen gewundert, wenn ich daneben liegen würde.“

„Diese Seesternmonster, ich wundere mich, warum die ein so… selbstmörderisches Verhalten haben. Ist das üblich bei einigen Monstervarianten?“ kratze Sina sich an der Wange und hatte aus irgendwelchen Gründen ein besseres Gefühl in ihren Armen, dass sie es nur mit einer Hand machte.

„Ich bin mir nicht sicher, wenn könnte es ein Matrose eher sagen, weil diese Monsterarten eher auf dem offenen Meer angetroffen werden. Die Schiffe haben ihre eigenen Verteidigungsmöglichkeiten, sodass die Explosionen dieser Dinger stark eingedämmt werden können.“ zuckte Bariel mit den Schultern.

„Wie… sind jetzt deine Zukunftspläne eigentlich?“ „Nun… mit meinem neuen Aussehen werde ich vorerst mit dir nach Fanfoss reisen, damit ich meinen neuen Körper trainieren kann. Alles weitere… ergibt sich irgendwie Mutter.“

„Verstehe und… wie fühlst du dich, mich als Mutter… zu bezeichnen? Mich wundert es auch, warum du dich so im Griff hast, wenn ich an Ruri denke, dass sie trotz ihrer Jugend ein so kindisches Benehmen aufzeigt.“

„Eigenartig, aber… bin nicht abgeneigt. Vielleicht lerne ich ja doch, gewisse Emotionen zu verstehen und vielleicht liegt es ja auch daran, dass ich mich so im „Griff“ habe, EINFACH weil ich es objektiv sehe.

Es bringt nichts, darüber nachzudenken, weil ich auch Tod hätte sein können. Das bin ich aber nicht und nun versuche ich einfach das neue Leben zu akzeptieren. Mit dieser Stärke, die ich als Chaosdämonin habe dürfte ich nun selbst Abenteurer ab Rang S und höher in die Schranken weisen können.“

„Wenn… du ein Zuhause haben willst, könnte ich dir was in Fanfoss anbieten. Für dich und… deinen Traum.“

„Danke Mutter, vielleicht werde ich auf das Angebot zurückkommen. Doch vorerst müssen wir das Problem auf der Insel lösen. Wenn die Kämpfe so weiter gehen, sehe ich es schon kommen, dass die zweite Nacht… ihre letzte Nacht werden kann.“ schaute Bariel aus dem Fenster, wie die Kämpfer ihre Pfeile von der Mauer abschossen.

Der nächste Morgen bricht an, Ling hatte tiefschwarze Augenringe. Scheinbar greifen momentan keine weitere Monsterwellen an, aber es hat sehr tiefe Spuren bei den Verteidigern hinterlassen. In der Nacht haben sich zwar keine explodierenden Seesterne an den Kämpfen beteiligt, doch viele der Verteidiger waren nur einfache Stadtbewohner.

Ling stand vor der Lagerhalle und atmet tief durch, als sie in das Haus rein ging und das Elend hörte. Überall lagen wieder verletzte Kämpfer, einigen wurden eine weiße Decke übergezogen. „Gildenmeisterin… auch wenn sie es nicht hören wollen, aber uns gehen nun die Kämpfer aus.“ stand der Arzt neben ihr.

„Wir sind auf einem verlorenen Posten, sie hatten ihre geheilten Verteidiger wiederbekommen und nun haben wir hoheVerluste in den Reihen. Ist das wirklich ihr Ziel, dass wir alle sterben?“

„Dann sagen sie mir einen Vorschlag, ohne dass die „beiden“ ins Spiel kommen.“ knurrte Ling gereizt. „Sie werden auch nicht mehr schaffen können, selbst das Schlangen…“

„Entschuldigung ihnen zu widersprechen, aber es wurde durch die beiden besser. Die Medizin, die sie uns gebracht haben geht nun zur Neige, weil ich sie einsetzen muss, was ein Heiler eigentlich besser weg heilen kann!“ wurde der Arzt sauer.

„Ich habe mir als Arzt geschworen, dass ich mein Bestes geben werde, allen das Leben zu retten. Doch SIE verhindern es, dass ich meinen Schwur nachgehen kann. So wie sie aussehen, werden sie auch bald eines der Betten hüten dürfen!“

„Dann geben sie aber nicht ihr Bestes, wenn Leute sterben. So einfach ist das!“ war Ling sehr gereizt. „Mir sind die mangelnden Ressourcen bekannt, aber mir wachsen keine Flügel oder Kiemen, um die Situation zu ÄNDERN!“

„Doch… das können sie. Schlucken sie ihren Stolz runter und holen sie die Hilfe der BEIDEN! Lady Sina ist eine sehr gute Heilerin, sie könnte ALLEN das Leben retten. DOCH SIE sind es, die alle in den TOD stürzen!“ wurde der Arzt laut.

Die mentale Ohrfeige war für Ling zu viel und sie ging ohne Worte wieder aus der Lagerhalle raus… als das Angriffssignal kam. „Ach verdammt…“ fluchte Ling und rannte zur Mauer, wo die Sirene aktiviert wurde. „Was ist los?“

„Die… Echsenmenschen kommen nun.“ murmelt der Späher mit dem Fernrohr. „Und… nicht gerade knapp.“ „Gib mir das Fernrohr.“ bat Ling und bekam es überreicht. Sie schaute durch und sah viele dutzende Echsenmenschen, die unterschiedliche Waffen in der Hand hielten, doch…“

„Wieso… sehen die so eigenartig aus?“ grübelte Ling, denn scheinbar bewegten sich die Echsenmenschen sehr eigenartig, unter anderem steckten in ihrer Haut orange Stacheln, die ihr sehr bekannt vor kamen.

„Männer! Ladet eure Bögen und schießt sie ab, bevor wir in den Nahkampf müssen!“ schrie Ling und hatte ein ungutes Gefühl bekommen mit den Stacheln. „Warum… beunruhigen sie mich so… Verdammt…“ bekam die Gildenmeisterin eine sehr… böse Vorahnung. „Du kümmerst dich um die Bogenschützen, ich muss sofort in die Lagerhalle!“

Wie von einer Tarantel gestochen rannte Ling zur Lagerhalle und erlebt hautnah ein Chaos. Hilfskräfte vom Arzt versuchten die Kämpfer an ihren Betten zu halten, die Totentücher sind von den Körpern runter geruscht.

„Verdammt, beruhige dich Fritz!“ schrie einer der Männer, doch der Verwundete, Tote oder was es auch immer war, wehrte sich nach Kräften und versuchte die Männer zu beißen. Was den Helfern nicht auffiel, aber Ling, dass der „Verwundete“ überhaupt nicht blinzelt und seine Augen milchig waren.

„TÖTEN DEN MANN! ER IST EIN UNTOTER!“ schrie Ling. Erstaunt drehten sich die Helfer zu Ling, die mit einem Schwert auf einen anderen Leichnam zu ging und den Kopf abschlug. „Was ist?! Tötet ihn endlich!“

Nun sahen sich die Helfer ihr „Opfer“ genauer an und wurden sehr blass, dabei fluchten sie. „Scheiße…“ In der Lagerhalle wurde ein Massaker veranstaltet, damit die Toten auch richtig tot sind. Hätte Ling nicht frühzeitig darauf reagiert… wäre der Tod innerhalb der Schutzzone für jeden gewesen.

„Verdammt… woher haben sie gewusst?!“ wischte der Arzt seine Stirn vom Schweiß ab. „Die Echsenmenschen greifen uns nun an und mir sind an ihren Körpern diese Stacheln aufgefallen. Keine… Ahnung was das zu bedeuten hat, aber…“ wollte Ling erklären als einer der kopflosen Körper sich aufrichtete.

„Was… ist denn jetzt wieder los?!“