„Wir“ sind wiedergeboren und der Wahnsinn in Fanfoss?

Ein neuer Tag bricht an, Lisa und Kyllia schlummerten Arm in Arm in ihrem Bett… als die Tür mit einem lauten Knall aufgetreten wird. Beide sprangen sofort nackt aus ihrem Bett und nahmen eine Kampfhaltung ein, als sie Sherina vor sich stehen sah.

„Leute, beruhigt euch! Wir sind es!“ hob Sherina in ihrem neuen Kleid mit einem sehr tiefen Ausschnitt beide Klauenhände hoch.

„SHERINA! ARSCHHIMMELUNDZWIRN! MAN KANN AUCH KLOPFEN!“ schrie Kyllia direkt los. Lisa zog mit roten Kopf die Decke vom Bett und warf sie um sich und Kyllia.

„Wir verstehen euer Problem nicht? Wir wurden gestern auch aus dem Bett geworfen? Ruri, hast du alles?“ drehte Sherina sich um, wo Ruri mit einem lächelndes Gesicht im Flur stand. Sie trug ebenfalls das Kleid mit dem Ausschnitt, was ihr scheinbar ein bisschen peinlich ist, weil sie nicht die Oberweite hat wie Sherina, aber sie genießt es.

„Jawohl Mutter, bereit alles aufzuschreiben.“ nickte Ruri, die ein Klemmbrett und Stift in der Hand hatte. „Was… hast du vor Sherina?“ fragte Kyllia.

„Wir brauchen die Maße von Lisa, denn wir haben sie bisher nicht gemessen. Zumindest haben wir es nicht in Erinnerung.“ holte Sherina ein Maßband aus dem Inventar raus.

„Was… willst du von mir?!“ bekam Lisa ein ungutes Gefühl. „Wir planen ein großes Show-Event für Zada´s Kleidergeschäft. Da werdet ihr, auch du Kyllia, Modells werden. Also? Wenn du mal eben die Decke runter nehmen könntest?“ wartet Sherina grinsend.

„Nein? Kyllia? Irgendwie…“ suchte Lisa nach Hilfe. „Wir… sollen Modells sein für das Kleidergeschäft? Was ist denn ein Show-Event?“ wundert sich Kyllia.

„Etwas… wo du definitiv Spaß haben wirst.“ lächelt Sherina geheimnisvoll. „Du kannst uns ruhig vertrauen. Die Kleider, die wir dann machen, dürft ihr behalten.“

Nun drehte sich Kyllia zu Lisa um, die glänzende Augen hatte. „Also…“ „Warum?!“ „Weil du mich liebst und bestimmt auch deinen Spaß haben wirst?“ „…“ Lisa kniff ihre Augen leicht zusammen… und ließ die Decke fallen. „Mach schnell, es ist kalt…“

„Wunderbar!“ freute sich Sherina und nickte Ruri zu. Sofort werden alle Maße von Lisa aufgenommen und eingetragen. „Danke für die Zusammenarbeit. Rechnet beide damit, dass in nächster Zukunft ein kleines Training auf euch zukommt für das Event.“ winkte Sherina und verließ mit Ruri das Zimmer.

„Soo… das war die einfachste.“ murmelt Sherina. „Nun… besuchen wir mal Rokea.“ „Ganz wie du wünscht Mutter.“ freute sich Ruri einfach nur, dass sie mit Sherina was zusammen tut. Lysa war alles recht, dass sie auch mal einen Tag Ruhe vor der Chaosdämonin hat.

Im Gegensatz bei Lisa und Kyllia klopfte sie an die Tür, wo eine Rokea im Bademantel stand. „Ja? Wer… bist du?!“ starrte Rokea Sherina an. Sie schnippte nur und Ruri holte aus ihrem Inventar ein Informationsblatt raus. „Bitte, da steht alles drin, was Mutter ist.“

Rokea nahm es und las es sich durch. Ihre Augen weiteten sich weit auf und man sah einen sehr gefährlichen Blick darin. „Nein Rokea, kein Duell.“ lächelt Sherina, die wusste, was in Rokea´s Gedankenwelt ablief. „Du würdest dem Teil von Sherry sehr weh tun.“

„Sicher? Das wäre eine einmalige Chance gegen mein Tier wieder zu kämpfen.“ versuchte Rokea zu feilschen, doch Sherina schüttelt den Kopf. „Sehr sicher. Wir brauchen deine Hilfe. Wenn du uns hilfst bei unserem Projekt, wirst die weiteren Kleidungsstücke kostenlos bekommen.“

„Wie… noch mehr?“ drehte Rokea sich in dem Zimmer, wo überall unterschiedliche Kleider rumlagen. „Wir Behemoth´s haben es nicht so mit der Mode, ich weiß so langsam überhaupt nicht, was ich denn noch anziehen soll?“

„Hmm wir merken, dass wir Rokea damit nicht ködern können…“ dachte Sherina in Gedanken und seufzte… „Du würdest ein Duell bekommen, wenn du uns hilfst.“ „Warum nicht gleich so?“ sah man den Sieg in den Augen von Rokea.

Rokea wurde abgemessen von Sherina, ihr behagt es nicht unbedingt, wieder einen Kampf gegen ihre Tiergestalt zu kämpfen. „Vielen Dank für deine Zusammenarbeit. Sobald du deinen Teil eingehalten hast, werden wir unser Duell austragen.“ verbeugte sich Sherina.

Bevor Rokea etwas sagen konnte, verschwanden Sherina und Ruri ganz schnell. „Ermmm?“ hörte man nur noch jemand laut grübeln. „Puh, gerade noch entkommen.“ grinste Sherina schief und Ruri nickte. „Wer kommt als nächstes Mama?“

„Hmm… schauen wir mal, ob „er“ auch bei Suki ist.“ gingen die Damen in die Küche. Doch sie fanden nur Suki alleine vor. „Huch? Wo ist denn dein Mann?“ wundert sich Sherina.

„ER. IST. NICHT. MEIN. MANN!“ schrie Suki. „Sag Ruri, wieso schreit uns jede Person eigentlich an? Haben wir was falsches an?“ drehte Sherina sich zu Ruri um. „Keine Ahnung, was meine „Schwester“ hat.“ sah man die Schadenfreude in ihren Augen.

Normal hat Suki sehr viel Geduld, aber diese Kombination von Sherina und Ruri war dann doch zu viel. „Liebe… Sherina… was willst du? Du lenkst mich von meinen häuslichen Pflichten ab, die meine „Schwester“ scheinbar nicht umsetzen kann.“

Blitze schissen zwischen den zwei ungleichen Damen hin und her, Sherina seufzte nur. „Wir suchen nach Nitir, dachten, er wäre bei dir. Besser du sagst es uns schnell, bevor es ungemütlich hier wird.“

„Es wurde ungemütlich, als du mit Ruri kamst. Nitir dürfte bei seinen Freunden sein, die von einer Jagd wiedergekommen sind.“ zuckte der Mund von Suki. „Ok, wie praktisch, dass sie auch da sind. Los geht’s Ruri!“ klemmte Sherina ein Arm unter Ruri und zog sie direkt mit.

Ein Weilchen später… Drei Behemoth lasen den Brief und schauten immer wieder abwechselnd zu Sherina. „Also… bei dir erlebt man Dinge, von denen wüsste ich nicht mal, dass es sie überhaupt gibst.“ meinte Nitir nur.

„Ohrringe der Transfusion. Was würde wohl passieren, wenn es ein Männlein und Weiblein ist?“ schaut Nijus Zuzan an. „Ernsthaft… Das ist etwas, was ich nie wissen will, weil ich Alpträume davon bekomme.“ verzog Zuzan sein Gesicht.

„Hmm….“ grübelt Sherina und Ruri schloss sich direkt an. „Ah besser nicht Ruri, sonst wird es uns ein Leben lang verfolgen dieser Gedanke.“ „Glaube ich auch Mama…“

„Also… wie können wir dir helfen?“ fragte Nitir und schaute Sherina an. Zehn Minuten später hatte Sherina die Maße der Männer genommen. „Warum… machen wir das noch mal?“ hat Nijus irgendwie den Teil nicht mitbekommen.

„Weil wir kostenlose Kleider bekommen. Nicht das es mich stört, aber man sagt ja, man soll unter Leute gehen und Kleider sagen viel aus.“ meinte Zuzan. „Ich… mache es, damit Suki mir ein bisschen mehr Beachtung schenkt.“ murmelt Nitir leise.

„Du schaffst das schon Nitir. Alles andere wäre doch langweilig gewesen, du hast dir halt das schwierigste Exemplar als Frau ausgesucht.“ klopfte Sherina an der Seite des Armes von Nitir, weil er so groß ist.

„Soo… nun gehen wir die nächsten Modells aufsuchen.“ schaute Sherina Ruri an. „Jawohl Mama!“ Beide Damen standen vor dem Haus von Gair und Sherina wollte eigentlich anklopfen, bis ein Instinkt ihr mitteilte, die Tür direkt zu öffnen…. und bereute, auf ihren Instinkt gehört zu haben.

„ABBEY! NISHA!“ schrie Sherina wütend. Wieder der übliche Saustall war vorhanden, als zwei halbnackte Vampirinnen angerannt kamen. Als sie Sherina sahen, zogen sie sofort ihre Waffen und machten einen wütenden Gesichtsausdruck. „WER BIST DU?!“

„Ruri?“ schnippte Sherina, die sich durch den Müll einen Weg bannen musste und den Damen ein Zettel vorhielt. „Erm… ihr solltet es besser lesen.“ meinte die eingeschüchterte Ruri. Nisha riss den Zettel aus der Hand und las ihn sofort… und wurde extremst blass. „Was ist Schatz?“ fragte Abby nur.

„Das da vorne ist Lady Sina, die mit ihrer Lebensgefährtin fusioniert hat und wir gerade sehr tief in der Scheiße stecken.“ zittert Nisha und Abby wurde ebenfalls blass. „Erm…“ zittert das Schwert in den Händen, weil Sherina nicht ein bisschen amüsiert aussah.

In Fanfoss entstand die Legende, dass an einen bestimmten Tag im Jahr zwei langgezogene Frauenschreie zu hören wäre. Ob an den Gerüchten was ist, wird man nie herausfinden. Auf jeden Fall lagen auf dem Boden zwei Frauen, dessen Hintern ziemlich rot glühte. Sie trauten sich überhaupt nicht, es anzufassen.

„Ruri, lerne daraus. Wer sein Leben nicht im Griff hat wie die zwei da, wird sich keine Freunde machen.“ musste Sherina ihre rechte Hand leicht wedeln. „Ja… mir ist es selber sehr unangenehm, hier zu sein.“ murmelt Ruri.

„Unsere… lieben Kinder… Wir denken, ihr habt uns ausgetrickst.“ blickte Sherina wütend von oben. „Scheinbar benötigt ihr beiden doch eine härtere Hand, wir würden uns nicht wundern, wenn Gair längst ausgezogen ist.

Folgendes… wir beauftragen jemanden, der nun täglich hier vorbeischaut. Dieser wird uns artig berichten, welcher Zustand hier herrscht. Dabei macht dieser immer eine Kontrolle in jedem Zimmer. Keller und Dach werden nun auch überprüft.

Sollte es nicht sauber sein… werde ich euch etwas antun, wovon ihr euch bis zum Rest des Lebens schämen werdet. Stellt euch einfach… ein Käfig mitten in der Stadt vor, wo ihr nackt drin seid. Davor wird ein Schild stehen: Bitte nicht füttern und ansprechen. Weibliche Vampirinnen gehörte zu der Gattung: Vampirische Säue.

Selbst… Schweine haben ein höheres Sauberkeitsempfinden, als ihr beiden. Ihr könnt natürlich auch die Stadt verlassen, wenn ihr auf den Luxus verzichten könnt, doch wir denken, dazu seid ihr dann doch zu faul.“

Tränen gingen den Frauen runter, ihr Stolz wurde regelrecht bei jedem Hinternschlag zerstört. „Es… tut uns leid…“ wimmert Nisha. „Wir… werden sie… nie wieder… austricksen…“ jammert Abby.

„Gut gut, wir denken, ihr meint es diesmal ernst. Nun steht auf, als Strafe werdet ihr ohne gefragt zu werden an meinem anderen Projekt teilnehmen. Wir müssen dazu eure Maße abmessen. Wo ist eigentlich Gair?“ holte Sherina ihr Maßband raus und Ruri bereitet sich vor alles aufzuschreiben.

„Ist… ausgezogen…“ murmelt Abby. Sherina klatscht sich ins Gesicht. „Ok… eines nach dem andere… Ruri?“ „Bin bereit Mama.“ Die Maße wurden abgenommen, dann kam die nächste Strafe. „Das ist euer Pyjama?“

„Erm… ja Lady… Sherina?“ war sich Nisha unsicher. Sherina holte auf einmal eine Schere und bearbeitet es so um, dass bei den Frauen die Intimzone soeben „bedeckt“ sind. „So werdet ihr nun fortan damit laufen, bis wir was anderes sagen.“ sprach Sherina ihr Machtwort aus.

„ABER! Der Stoff versteckt nur unsere Brustwarzen! Bitte! Gnade! Das könnt ihr uns nicht antun, ihr seid selber eine Frau!“ kniete Abby, die einen hochroten Kopf hat.

„Komm, lass uns gehen Ruri. Die Damen werden nun die Zeit brauchen, den Müll loszuwerden hier und wir sind gespannt, ob sie die Courage nochmal zeigen, mich wieder auszutricksen.“ legte Sherina ein Arm auf der Schulter von Ruri, wo beide gemeinsam rausgingen. Man hörte nur noch zwei Frauen weinen, als die Haustür zufiel.

„Versprich mir Ruri… werde nie… nie… nie zu einer Frau wie die beiden. Sie mögen gute Auftragskiller sein, aber ihr Leben… hast du eben gesehen.“ bat Sherina und Ruri nickte. „Jawohl Mama, wie gesagt… etwas Ordnung hat noch nie geschadet. Darf… ich dich was fragen?“

„Natürlich darfst du uns fragen, wenn es im möglichen Rahmen liegt? Wir wissen vieles, aber auch nicht alles.“ lächelt Sherina und Ruri bekam auf einmal… rote Wangen. „Wie… ist es, mit einer Frau zu schlafen?“

Sherina wusste nicht warum, aber sie hatte das Gefühl eines Deja´vüs. „Das ist eine Frage, die lässt sich schwer erklären. Nicht unbedingt… wie Frauen Sex miteinander haben, sondern weil damit die Liebe gemeint ist. Du kennst unseren Zustand und wir fühlen uns, als wären wir im Himmel, so stark glüht die Liebe in uns. Wie kommst du auf die Frage? Hat… Lysa bei dir was ausgelöst?“

„Nein! Nur… du und Sherry, Kyllia und Lisa, Zada und Lara, die beiden eben… Irgendwie… machte es mich schon ein bisschen neugierig.“ drückte Ruri das Klemmbrett an sich. „Ah… verstehe. Nun du kannst uns vertrauen, dass all diese Frauen sich vom Herzen lieben.

Es… gibt Bordelle in der Stadt, aber das ist ja gekaufte Liebe oder? Oder eher körperliche Befriedigung. Doch hier können wir dir sagen, jeder von uns liebt seinen Partner. Kommst du langsam in ein Alter, das du daran interessiert bist.“ grinste Sherina. „Ich… weiß nicht?“ meinte Ruri nur.

„Keine Sorge, du wirst schon deinen Partner für`s Lebens finden. Ob es ein Mensch, Dämon, Vampir, Frau oder Mann ist. Die Liebe ist manchmal so eigenartig und nimmt auch die seltsamsten Formen an.“

„Aber… ich liebe dich doch Mama…“ „Oh… das freut uns doch zu hören, doch bei der Liebe gibt es auch Unterschiede. Du liebst uns, weil wir wichtig sind und dich zu einem Chaosdämon gemacht haben. Das ist ein wichtiges Band zwischen uns. Aufgrund… das wir Sherina sind, sind wir uns etwas unsicher, ob wir das Gefühl einer Mutter haben.

Aber wir können dir versprechen… die erste Liebe… fühlt sich komplett anders an Ruri. Du fängst an, dich über jede Kleinigkeit der Liebe zu freuen, dass alles außenrum… zweitrangig wird.“ streichelt Sherina den Kopf von Ruri.

„Dann lass uns mal Aelfric besuchen, denn seine Jungs wollen wir auch haben.“ „Ok Mama!“ Die Damen gingen einfach zum Nachbarhaus, diesmal klopft Ruri an die Tür und nahm ein paar Schritte Abstand.

Die Tür wird geöffnet von Aelfric der Ruri anschaute…

Ein Blitz schoss zwischen den beiden durch, der Liebesengel hat seine Pfeile auf sie geschossen.