„Wir“ sind wiedergeboren und merkwürdige Probleme?
Ein riesengroßer Blutstrahl kam auf Sherina zu, Lisa sprang panisch in Sicherheit. Doch die Chaosdämonin hob nur ihre Hand hoch. „Verrotten“ sagte Sherina noch und der Strahl wird sofort in Nichts ausgelöst. „Hrm…“ kniff Layla wütend ihre Augen zusammen.
„Haben wir doch recht gehabt, dass du uns als Experiment betrachtest? Meine, das war ein klarer Angriff gewesen.“ betrachtet Sherina ihre Hand und schaute dann Layla in die Augen. „Und du hast sogar deine Tochter in Kauf genommen bei dem Angriff.“
„Lisa ist alt genug zu wissen, wie man überlebt.“ ging Layla mit ihrem Schwert langsam vom Thronbereich runter. „Du bist es, wo ich nun sehr überfordert bin. Nie machst du das, was man von dir erwartet. Selbst wenn man das Gegenteil erwarten würde, trifft das dann auch nicht ein!“
„Aha? Du kennst uns doch langsam gut genug, dass selbst wir manchmal eigenartige Dinge tun und selbst ins Staunen kommen. Sei ehrlich Layla, was genau… ist dein Problem? Du hättest es dir doch denken können, als wir beim letzten Vampirtreffen Lara zur Stellvertreterin gemacht haben.
Es ging uns nicht darum, dass wir einen Ersatzmann parat haben, sondern jemanden haben, der genau all die Dinge macht, die ein Clanführer machen sollte! Lara dachte auch in diesem Moment, dass sie nur dann was zu tun bekommt, wenn UNS was passiert.
Mitnichten! Lara soll die Arbeit eines Clanführers machen, ergo auch mit DIR und ROMAN die Vampirregeln durch besprechen. Aufgrund, dass sie mir eine Nachricht hinterlassen hat, verlief die Entwicklung ganz gut.“ ging Sherina langsamen Schrittes auf Layla zu.
„Gut?! Fast an jeder 2. Regel gab es was auszusetzen, selbst meine Kinder würden mich nicht so derart widersprechen!“ riss Layla weit die Augen auf. „„Diese Regel ist veraltet und gehört gestrichen.“ „Diese Regel ist in Ordnung, aber…“ Mir ist der Kragen geplatzt. Ich habe mir selber die Frage gestellt, warum ich mir überhaupt die Arbeit gemacht habe.“
„Du hast allen ernstes geglaubt, es wäre mit uns einfacher gewesen? Sei doch froh, dass so junges Blut den Mumm hat, es überhaupt mit dir besprechen zu WOLLEN! Du bist viel zu verwöhnt Layla. Entschuldigung, dass wir dir das so sagen müssen.
Die Zeiten, wo man was ansagt und alle nickten brav, hat an diesem Moment aufgehört, als Acula gestorben ist! Du stellst dir momentan selbst einen Fuß in den Weg, weil du selber weißt, dass du dich ebenfalls anpassen musst!“
Nun griff Layla mit ihrem Schwert Sherina an, die aber geschmeidig ausweicht. Acheron ist bei dem Krach schon angerannt gekommen, der aber sofort von Lisa abgefangen wird. „Lisa?!“ „Evakuiere alles um den Thronraum, Mama ist gerade explodiert!“ „Das sehe ich!“
„Was hat Roman eigentlich bei der Besprechung gemacht, wundern wir uns ein bisschen, wenn du dich so gehen lässt.“ fragte Sherina lässig.
„Mein lieber kleiner Bruder hat die meiste Zeit die Diskussion zwischen mir und Lara zugehört. Nur selten hat er was gesagt, ansonsten sah man es ihm an, dass er den Abend genossen hat, wovon ich selber nicht reden konnte!“ setzte Layla weiterhin ihre Schwertechniken ein.
„Ah, wir können uns das bildlich vorstellen.“ grinste Sherina. „Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Oder sogar der Vierte? Wir wissen nur, dass unsere momentane Beziehung ein Problem zwischen uns ist. Was hat sich geändert, dass du so… wütend bist?“
Darauf antwortete Layla nicht, aber um so mehr mit Schwertechniken. Lisa hatte große Schwierigkeiten, den Kampf überhaupt noch zu verfolgen. Nachdem mehrere Minuten immer noch keine Antwort kam, sprang Sherina mit einen großen Sprung nach hinten.
„Wenn du uns nicht antworten willst, können wir auch ernst machen. Wir haben ein Duell mit Rokea wiederholt um am Ende erschöpft zusammenzubrechen. Dabei haben wir festgestellt, dass der Kampf sehr viel Stress abgebaut hat und am Ende Rokea sogar dankbar war.
Wir können dir den Kampf liefen, wenn es dein Wunsch ist. Aber dann darfst du nicht beklagten, dass dieses Zuhause ebenfalls zerstört wird.“ zog Sherina zwei Schwerter aus dem Inventar. In der linken Hand hielt sie Nirwana, in der rechten Hand Blutklinge.
„Erm Mama?“ meldete sich nun Lisa sehr besorgt. „Wenn… du wirklich mit Sherina den Kampf führst, dann geht alles zu Bruch. Selbst dein neuer Garten!“
Scheinbar hat Lisa ihre Mutter erreichen können, denn sie wollte wieder Sherina angreifen. „Tzz… ich habe keine Lust, meine Pflanzen von vorne zu starten. Du willst wissen, warum ich so sauer bin?“ rammte Layla ihr Schwert in den Boden, was die gesamte Burg zum erzittern brachte.
„Wir würden es gerne wünschen. Du hast uns beigebracht, wie wir als Anführer die Probleme angehen sollen. Den Rat haben wir beherzigt und konnten ein Problem nach dem anderen klären. Wir… wollen einfach nicht glauben, dass du uns wirklich als Experiment betrachtest. Auch wollen wir nicht glauben, dass du Lisa dieses Ultimatum gestellt hast.“ ließ Sherina ihre Schwerter wieder verschwinden.
„Erstens…“ hob Layla einen Finger hoch. „Dein mangelndes Vertrauen in mir, dass ich dich bei dem Thema der Regeln ausnutzen würde. Liegt es daran, dass ich dich damals mit dem Vampirblut nicht aufgeklärt habe? Ich habe mich bei der Blutelfe entschuldigt, ich weiß nicht, was du noch von mir willst…“
„Sherry wurde auch zu einer Blutelfe, nachdem sie durch eine Bluttransfusion von Neia Blut bekam, damit sie eine magische Seuche überlebt. Wir beherrschen die Blutmagie, aber… haben keinerlei Wissen darüber.“ teilte Sherina mit. Nun schaute Layla sehr verdutzt Sherina an und dann Lisa.
„Erm… Ich wusste es auch erst gestern über die anderen. Ich kam nicht dazu, dir den Bericht zu liefern und Lysa dürfte ebenfalls ahnungslos sein.“ antwortet Lisa artig.
„Wir können aber problemlos das Blut von Blutelfen trinken, wir haben es ohne nachzudenken getrunken und… es war sooo lecker. So süßlich.“ legte Sherina beide Klauenhände an ihre Wangen und machte „eigenartige“ Hüftendbewegungen.
„Hrm…“ musste Layla sich konzentrieren nicht wieder wütend zu werden. „Zweitens, ist diese… Oberste Clanführerin-Sache eigentlich eine Lachnummer. Du und Roman habt mir die Schwüre gegeben, dass ihr mich zwar unterstützt, aber ansonsten auch machen könnt, was ihr wollt.
Im Grunde… habt IHR mir die Arbeit aufgedrückt, dieser Fehler ist mir erst viel zu spät aufgefallen und dafür könnte ich Roman ebenfalls in den Hintern treten. Es wird ja sowieso alles infrage gestellt, was soll ich bitte tun?
Du versklavst Vampire, schickst andere Personen zu wichtigen Gesprächen, ich fühle mich irgendwie… nicht wichtig bei der Sache. Drittens, ich habe irgendeinen Feind, der mich hier ausspioniert und Roman hat sogar einige Verluste, konnte aber nicht herausfinden warum! Und dann kommst du… und drückst MIR deine MEINUNG ins Gesicht ohne zu wissen, wie ich mich fühle?! Ist das denn ein Wunder, dass ich meinen „Stress“ abbauen will?“
„Hm… sollen wir draußen kämpfen? Die Methode der Tiermenschen hat was.“ bot Sherina an. „Ansonsten, danke, dass ihr uns eure Meinung gesagt habt. Nun wissen wir mehr, dass du eigentlich ziemlich gefrustet bist.
Doch was hat Lisa dir angetan, dass sie auch deinen Zorn bekommen hat? Das wundert mich ein bisschen.“
Layla schaut Lisa an, die beschämt auf den Boden schaut. „Sie hat es gewagt mir zu sagen, dass ich schuld wäre, dass mein Mann und ihr Vater sich versteckt. Ohne irgendwelche Hintergründe zu wissen kommt sie mit einer Behauptung, die kein Hand und kein Fuß hat.
Ich bin mir nicht sicher, ob das der schlechte Einfluss von Kyllia ist, dass sie so aufmüpfig wird. Es reicht schon, wenn meine anderen Kinder mir ihre schlechte Laune vorbei bringen werden. Irgendwie… musste ich bei den vielen Problem irgendwo eine schnelle Lösung finden, damit ich auch mal zur Ruhe komme.“
„Ok? Davon wussten wir nicht, aber… ist das nicht ein bisschen sehr… drastisch, die eigene Tochter aus dem Clan zu werfen? Du hättest dir doch denken können, dass WIR sie direkt aufnehmen. Dafür lieben sich Kyllia und Lisa nun wirklich, auch wenn sie einen sehr… „schlechten“ Start hatten.“ schaute Sherina Layla ernst in die Augen.
„Ja, hätte ich, aber ich wusste auch, dass meine Tochter diese einfache Aufgabe auch schafft. Es war nichts unmögliches gewesen, was ich von ihr verlangt habe.“ nickte Layla und wirkte nun etwas ruhiger.
„Doch… wie soll es nun mit uns weitergehen? Wir haben mit dem König von Efrana gesprochen, dass er sich auf ein „Gespräch“ mit dir vorbereiten soll. Er war alles andere als begeistert, aber lässt uns die Tür offen.“
„So? Schön davon zu wissen, wann wolltest du mir das denn mitteilen?“ kam die Gegenfrage sofort, die Stimmung wurde wieder hitzig.
„Erm… wir haben doch keinen Termin oder ähnliches vereinbart? Du hast UNS doch immer gesagt, sobald die Regeln fertig sind. Dieser Part läuft ja nun, also gehen wir einfach davon aus, dass es danach irgendwann stattfinden wird.“ hob Sherina eine Augenbraue hoch. „SO faul sind wir nun auch wieder nicht. Layla… was ist es, dass dir die Emotionen so durchgehen? Ist das dieser unbekannte Feind?“
„Ja, denn ich bin es überhaupt nicht gewohnt. Meine Wachen UND mein Sohn Acheron sind nicht in der Lage den Späher in die Finger zu bekommen. Ein unbekannter Feind ist das Schlimmste, was man haben kann!“
„Davon… wusste ich nicht?“ schaute Lisa ihren jüngeren Bruder an. „Mutter will nicht, dass ihr Clan in Sorge gerät und du kennst sie selber, wenn es um solche „Dinge“ geht. Sie war seitdem Zeitpunkt nicht mehr so in guter Laune gewesen.
Mich selber wurmt es auch ein bisschen, dass ich den Beobachter nicht in die Finger bekomme. Wir gehen also von jemanden aus, der sein Handwerk wirklich gut versteht.“ verzog Acheron leicht wütend sein Gesicht.
„Sag… wenn wir euch diesen… „Beobachter“ bringen, lässt sich… etwas für die Zukunft verhandeln?“ machte Sherina das Angebot.
„Du willst etwas schaffen, worauf meine spezialisierten Kinder es nicht konnten.“ hörte man den Zweifel von Layla. „Nur zu, bring ihn mir lebend, dann können wir weiter reden.“
Sherina lächelt nur und ging zum Loch in der Wand, was sie verursacht hat. Auf einmal legte sie beide Hände aufeinander und fing an was zu murmeln. Sofort ging bei allen Vampiren ein Schaudern über den Rücken, als Sherina ihre Magie einsetze.
Als sie fertig war schaute sie wieder Layla an. „Wir sind uns nicht sicher, ob der „Beobachter“ noch da ist. Wir setzen einen Wasserzauber ein, der alle Lebenden im Umkreis für 50km aufzeigt. Jeder in uns trägt Flüssigkeit, egal ob es Blut, Wasser oder ähnliches ist. Ein… sehr unnützer Zauber eigentlich, aber in diesem Fall…“ grinste Sherina sehr böse.
Layla verschränkt ihre Arme und wirkte nicht, als wäre sie überzeugt, scheinbar ist sie in ihrem wütenden Zustand etwas stur. Nun schnippte Sherina mit den Finger und etwas… ging über alle Lebewesen, als werden sie „gescannt“.
Sherina wartet und wartet… bis sie etwas merkte. Ohne abzuwarten schloss sie wie ein Blitz auf diese „Merkwürdigkeit“ zu. Scheinbar wollte dieses Lebewesen flüchten, als Sherina ihn erwischte. Sie rammte es in den Boden, es schrie laut auf.
„Na na, was bist du denn?“ lächelt Sherina und betrachtet es. Es war komplett in einer Verkleidung angezogen, die man schnell in dieser Umgebung übersehen könnte. Das einzige was Sherina wirklich sehen konnte, waren seine violette Augenfarbe.
Doch scheinbar wollte es sich nicht einfach seinen Schicksal ergeben und zog ein Dolch aus seiner Seite raus. Bevor dieser jedoch zum Einsatz kam, schlug Sherina mit der anderen freien Klauenhand ihm direkt ins Gesicht und verursachte ein Erdbeben in dieser Gegend.
Der Kopf steckte in der Erde, als es trotzdem mit dem Dolch zuschlagen wollte. Dies brachte Sherina dann doch ein bisschen Respekt, dass diese Person härter im Neben ist, als seine Verkleidung zeigt.
Sherina löste das Problem damit, indem sie einfach ein Bein packte und sofort mit ihren Flammenflügel zurück zu Layla flog. Der Unbekannte konnte überhaupt nicht so schnell reagieren, so schnell hat sich die Szene vor seinen Augen verändert.
„Hier hast du deinen „Beobachter“.“ warf Sherina die Person über sich und rammte ihn wiederholt in den Boden, diesmal wird die Burg erschüttert. „Hoffentlich beruhigst du dich nun.“ Die Vampire reagierten erstaunt, wie schnell Sherina das Problem von ihnen gelöst hat.
„Das… ist der Beobachter?“ war Layla verwundert. „Woher willst du das denn wissen?!“ „Weil unser Zauber auf ihn reagiert hat. Seine… Flüssigkeit im Körper war irgendwie abnormal, was unsere Aufmerksamkeit erregt hat. Dann wollen wir mal schauen… was wir hier haben…“ riss Sherina die Verkleidung ab.
Nun kam alle Anwesenden nicht vor lauter Staunen raus. Vor ihnen lag ein Vampir. Seine Hautfarbe ist extremst weiß, trug spitze Ohren, eine Glatze und hatte seine violetten Augenpupillen. Doch was bei ihm so eigenartig war, dass es ein eingebranntes Symbol auf der Stirn hatte. „Ein… Vampir, doch… wieso ist er so anders?“ murmelt Lisa.
Scheinbar war dieser Vampir immer noch bei Bewusstsein und fing an mit seinen Zähnen zu fletschen. Layla ging auf ihn zu mit ihrem Schwert und rammte es direkt in sein Knie rein, wo er laut aufschrie.
„WER bist du und WER ist dein Clanführer?“ knurrte Layla wütend auf ihn herab. Der Mann zischte Layla kurz an, dann macht er etwas sehr unerwartetes. Er rammt seine rechte Hand in sein Herz. „NEIN!“ schrie Layla, als der Mann mit einem Grinsen sich in Staub verwandelt.
„VERDAMMT!“
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