„Wir“ sind wiedergeboren und das Gespräch mit den Vampiren? III

Sherina schlummert glücklich in ihrem Himmelsbett, als Lisa ihr die Decke runter zog. „Sherina? Wie lange willst du eigentlich noch im Bett liegen? Wir haben bald Mittag.“

„Das verstehst du nicht, was wir fühlen.“ drehte Sherina mit geschlossenen Augen nackt zu Lisa um. „Wir haben uns geliebt, aber… zu wissen, wie sehr, es ist einfach ein herrliches Gefühl.“

„Eh… das werde ich auch nicht verstehen. Normalerweise… ist es nicht meine Aufgabe oder Arbeit, jemanden zu wecken, nur… will Mutter mit dir sprechen und zwar jetzt.“

„Och Mano. Warum gönnt uns niemand unseren Zustand.“ seufzte Sherina und stand nackt auf. „Alles… was wir fühlen, spüren, riechen und schmecken, einfach… alles… wir empfinden regelrechte Freude daran.“

„Schön für dich.“ seufzte Lisa. „Wenn du bittest was anziehen könntest? Sonst warst du doch immer eine Morgenperson. Hier, hat Lara heute morgen mit schwarzen Augenringen im Zimmer hinterlassen.“ drückte Lisa ein Zettel in die Klauenhand von Sherina.

Ich habe es geschafft, dass sie mich anerkennen.

Doch habe ich bei unserem Gespräch festgestellt,

dass Lady Layla und Lord Roman eine andere

Weltanschauung haben, trotz das sie Vampire sind.

Leider… führt kein Weg daran vorbei, dass ich weitere

Gespräche mit ihnen führen „darf“ wegen einer

gewissen faulen Dame.

Ich soll dir mitteilen, dass du HEUTE sowohl

mit Lady Layla als auch mit Lord Roman

sprechen sollst.

Lara

„Verstehe, doch warum so eilig? Wenn wir es lesen, sollte deine Mutter doch auch ausruhen wollen oder nicht?“ schaute Sherina Lisa an.

„Wenn ich ehrlich bin, glaube ich nicht dass Mutter oder Lord Roman überhaupt noch an Schlaf angewiesen sind. Wir tun es letztendlich, damit wir unseren Körper zur Ruhe bringen. Also… könntet ihr euch etwas… beeilen?“

„Tz…“ schnalzte Sherina mit der Zunge. „Meine Schwägerin geht uns irgendwie auf den Keks. Was soll´s, ziehen wir etwas an…“ und Lisa rollt nur genervt ihre Augen. Wie die Zeiten sich ändern können zwischen den Personen.

Etwas später…

Lysa und Ruri starrten Sherina an, als Lisa sie in ein Kleid vorbrachtet mit einem… sehr tiefen Ausschnitt. „Was habt ihr? Wir sind es, Sherina.“ winkte die Chaosbestie.

„Wer… ist das?“ fragte Lysa nur. Nach… mehrere Minuten erklären Lisa´s Seite seufzte Lysa nur und Ruri bekam glänzende Augen. „Mutter, Mutter, du siehst ja schön aus. Ich… spüre etwas zu dir, aber… irgendwie… verschwommen?“

„Oh… danke! Wir freuen uns immer über Komplimente. Wie findest du das Kleid?“ drehte Sherina sich mit dem schwarzen Kleid um. Der Ausschnitt ging bis zum Bauchnabel und zeigt großzügig die Andeutung der Brüste.

„Sehr gewagt Mutter. Ich würde mich nicht trauen, damit raus zu gehen.“ wiegelt Ruri den Kopf. „Warum mein Kind?“ hielt Sherina den Kopf schräg und stellte sich vor Ruri. „Du bist doch auch eine schöne Frau, lass anderen doch von deiner Schönheit teilhaben.

Die Welt ist hässlich genug, da müssen wir Frauen doch gemeinsam daran arbeiten, sie schöner zu gestalten. Mit unserem schönen Körper, Kleider, das würde alle viel glücklicher machen.“

„Meinst… du das… ernst?“ bekam Ruri rote Wangen. Doch bevor die Diskussion ausartet, mischte sich Lisa wieder ein. „Sherina… bitte… das Gespräch ok? Du kannst immer noch mit deiner Tochter das Gespräch führen.“

„Wir dürfen nicht schlafen, uns nicht mit unserem Kind unterhalten… hier ein Kleid, dass meinem ähnlich ist.“ drückte Sherina nebenbei ein Kleidungsstück in die Hand von Ruri und zwinkert. „Wird vielleicht nicht passen, aber… trau dich. Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, wir fühlen uns irgendwie… eingeengt.“

„Beim dunklen Gott… zwei Tage… muss ich das aushalten…“ presste Lisa genervt den Satz aus sich raus und bemerkte, dass Lysa ihren Spaß hat. „Warum grinst du so?!“ „Nichts, dann hast du so eine… ungefähre Ahnung, was ich jeden Tag mit Ruri habe.“

„Aber Herrin!“ wollte Ruri sich wehren, als Lysa eine Handfläche vor ihr Gesicht hält. „Habe ich dir erlaubt mich anzusprechen?“ „N… nein…“

„Hey… so kannst du doch nicht mit unserer Tochter umgehen.“ umarmte Sherina Ruri von der Seite. „Sie hat auch Gefühle!“

„Nimm sie mit, aber… bitte…“ drängte Lisa immer mehr, die das Gefühl bekam, dass ein Sturm kommt. „Lysa zieh Sherina direkt mit!“ „Eh…?“ „MACH HINNE!“

Layla starrte ungeduldig auf ihre Fingernägel, der Übertragungszauber war längst aktiviert und ihre Geduld ist bald aufgebraucht. „Wo… bleibt sie eigentlich?!“ knurrte die Vampirkönigin, als die Tür mit einen Knall aufging.

Lisa und Lysa kamen Rückwärts und hielten jeweils ein Bein, dann kam für Layla eine unbekannte Frau zum Vorschein, die sich an Ruri festklammert. „Hey! So könnt ihr nicht mit uns umspringen! Ruri wird noch dabei verletzt!“ meckert die Frau, dessen Stimme Layla leicht bekannt vorkam.

Als die Töchter die Frau in die Mitte des Zimmers gezogen haben mit Ruri, ließen sie ihre Beine los. „Mutter… hier ist… erm…“ pustet Lisa eine Strähne aus dem Gesicht und musste überlegen, wie sie das Problem erklären soll. „Die „Clanführerin“.“

„Wer… ist das?“ kam die berechtige Frage von Layla. „Ich habe nach Sina verlangt und nicht nach irgendeiner fremden Frau!“

„WIE?! Erkennst du uns nicht? Wir sind es! Sherina!“ rief die unbekannte Frau vom Boden hoch, die eine hochrote Ruri an sich klammert.

„Halt mal für eine Minute DIE KLAPPE!“ schrie Lisa, wo selbst Layla ins Staunen kam. „Also Mutter… darf ich vorstellen? Lady Sherina, eine Fusion von Sina und Sherry.“

Die Stille im Zimmer war atemberaubend, vor allem sah man Layla an, die das Gesagte verarbeiten musste… „Hä?“ „Ok… also folgendes…“ erklärte Lisa das volle Ausmaß um Sherina, die sich weiter an Ruri kuschelt. „Du riechst gut.“ „Erm… erm… danke?!“

Dann hörte jeder ein lautes Aufklatschen. Layla hat sich die Hand ins Gesicht geschlagen. „Ok… ich verstehe. Alle bis auf Sherina… SOFORT RAUS!“

„Aber…?“ wollte Sherina anmerken, doch sie wurde sofort schweigsam, als sie den wütenden Blick von Layla zu spüren bekam. „Ruri, scheinbar muss du gehen. Die Frau da vorne ist scheinbar nicht gerade gut gelaunt.“ streichelt Sherina den Kopf von Ruri.

„O… ok Mama.“ stand Ruri sehr schüchtern und rotem Kopf auf und ging schleunigst mit Lisa und Lysa aus dem Zimmer raus. Als die Tür zufiel, schauten sich die Frauen in die Augen. „Also… wie geht es dir?“ grinste Sherina schief.

„Ich bin MAßLOS enttäuscht von dir, kannst du dir das vorstellen?“ kam Layla direkt zu Sache. „Ich wollte mit DIR die Regeln besprechen und nicht mit Lara! Dann kam von ihr noch der Vorwurf, ich würde die Situation ausnutzen, dass dir die Vampirwelt fremd ist.

Weißt du wie wütend und traurig ich zugleich war? Ich hätte es dir mit Roman sachlich erklärt, wir haben uns darauf eingestellt, dass wir mehrere Tage für die Besprechung der Regeln benötigen werden. Glaubst du, die Welt dreht sich für dich?!“

„Ja? Das glauben wir, denn immerhin müssen WIR ja irgendwie alles regeln. Sind WIR mal nicht da, läuft ja scheinbar nichts mehr. Es besteht sogar die GEFAHR, dass sogar ein Rückschritt entsteht!

WARUM müssen WIR dabei sein? WIR haben das Buch komplett durchgelesen und WIR hätten es gerne in den Kamin geworfen! Da sind mehr Regeln, als irgendeine Zivilisation jemals hätte. Selbst die Dämonen genießen mehr Freiheiten!

WIR hatten keine Lust auf das Gespräch, also haben WIR jemanden geschickt, wo WIR uns darauf verlassen können, das richtige FÜR den Clan UND für alle Vampire zu machen! WIR verstehen nicht DEIN Problem!

WIR haben dafür gesorgt, dass jemand ANDERES für UNS die Entscheidung übernimmt! Scheinbar war es sogar die RICHTIGE Entscheidung von UNS gewesen, Lara zu schicken. JEMAND der genau weiß, was richtig oder falsch ist!

NUR hast DU uns unter Zeitdruck gesetzt und WIR hätten gerne Lara besser vorbereitet mit gewissen Andeutungen, aber nein die Welt dreht scheinbar auch nur für DICH!“ war Sherina direkt auf Krawall gebürstet. Den Streit konnte man durch die Tür hören, wo einige am lauschen waren.

Sherina selber stand längst und musste mehrmals ihr langes Haar vor ihr beiseite schieben, was ein sehr merkwürdiger Anblick war.

„Außerdem denken wir, dass du mit Lisa sehr hart umgehst. Aus dem Clan werfen, wenn sie UNS nicht zu dem Gespräch bekommt? Weißt du, was du damit deiner Tochter angetan hast?! Du gibst ihr nicht mal eine Chance, ihren Fehler gut zu machen!

Damit du es weißt, WIR halten Lisa eine offene Hand hin, solltest DU es wirklich umsetzen wollen! WIR wissen, WENN wir Lisa in unseren Clan aufnehmen, dass ein Streit und Stress vorprogrammiert ist, aber das ist es Wert für Lisa zu kämpfen!

DU sagst immer, wir müssen einsame Entscheidungen treffen. Wir fragen uns langsam, ob du dir nicht selber ins Fleisch schneidest! Deine Freunde, deine Familie von dir abgrenzen! Wenn du deine eigene Einstellung NICHT änderst, wirst du sehr einsam werden!

Layla… wir wollen wieder die alte Layla haben und nicht die kalte Layla, die die oberste Clanführerin aller Clans geworden ist. Oder hast du all die Zeit uns nur irgendetwas vorgegaukelt? Siehst du uns als Experiment oder als Freundin? Wir wissen es nicht.“ schüttelt Sherina den Kopf.

Layla sah aus, als wäre sie geohrfeigt worden und zugleich vor Wut explodieren würde. Bevor Sherina weiter angehen konnte, warf die Vampirkönigin etwas auf ihren Übertragungsstein und die Übertragung wurde unterbrochen. „DU FEIGLING!“ schrie Sherina.

Sofort stürmte Sherina zur Tür öffnete sie, wo direkt neugierige Fledermäuse nach hinten sprangen. Bevor Lisa reagieren konnte, hob Sherina sie wie eine Prinzessin hoch und ging raus. „Sherina?! Was hast du vor?!“ verlangte Lisa zu wissen.

Die Haustür trat Sherina mit einen Tritt auf und flog direkt in den Himmel. „Du sagst uns SOFORT wo deine Mutter lebt!“ starrte Sherina Lisa wütend an. „Das lassen wir nicht auf uns sitzen! Flammenflügel!“ aktivierte Sherina ihre Fähigkeit, wo statt grüne Flammen, nun blaue Flammen um ihre Flügel sind.

Layla musste sich in ihrem Thronsaal beruhigten, jeder Vampir in der Burg wusste sofort, dass es reinster Selbstmord ist, sie in diesem Zustand aufzusuchen. „Das… gibt es nicht…“ knurrte Layla wütend. „Wie kann sie mir das ins Gesicht sagen?!“

Auf einmal krachte es an der Mauerseite des Thronsaals und eine große Staubwolke entstand. Layla zog sofort ihr Schwert aus dem Inventar und machte sich auf einem Kampf bereit… Als Sherina mit Lisa in den Armen aus der Staubwolke kamen.

„Danke, das du uns den Weg gezeigt hast Lisa.“ setzte Sherina die Vampirin ab. „Beim dunklen Gott… wie schnell war das denn… gewesen.“ musste Lisa erst mal realisieren, wie schnell Sherina überhaupt geflogen ist. Direkt von Fanfoss losgeflogen und in einen geheimen Berg hinter dem ehemaligen Tuzato ist Sherina mit voller Geschwindigkeit geflogen.

„WAS WILLST DU HIER?!“ schrie Layla wütend, dass man ihr anderes Zuhause nun auch zerstört. Mehrere Haarsträhnen sind nach vorne gerutscht, sie sah wirklich aus, dass sie einen Mord begehen könnte.

„Unsere Diskussion weiterführen.“ prallte es an Sherina ab. „So einfach machen wir dir das dann doch nicht.“

„Erm… Sherina, vielleicht solltest du Mutter nicht noch weiter provozieren, denn sonst…“ wollte Lisa die Chaosbestie noch warnen, aber zu spät. Layla hob ihre freie Hand hoch und setzte ihre Blutmagie ein.

„Dann überlebt es mal.“ knurrte Layla nur wütend.