Ich bin wiedergeboren und das Chaos mit den Accessoires geht weiter?
Sina löffelt lustlos am Abend in der Suppe, die Suki mit viel Liebe gemacht hat. Alle freuten sich, dass Sina sich mit Sherry und Neia vertragen hat. Doch das Lisa mit einer Botschaft ihrer Mutter gekommen ist, hat die gute Laune in den Keller gestürzt.
„Was ist los Sina? Hast du überhaupt keine Lust darauf?“ fragte Kyllia ihre Schwester. „Definiere Lust auf eine Arbeit, an der man kein Interesse hat. Ich habe das Buch der Regeln über die Vampire komplett durchgelesen und… hätte es liebend gerne in den Kamin geworfen.“ kam die Antwort.
„Uh, lass das bloß nicht meine Mutter hören, sie würde sauer werden, wenn ihre Arbeit einfach so… ignoriert wird.“ teilte Lisa mit. „Sie hat immerhin auch ihre eigenen Probleme und würde daher das Thema… gerne abschließen.“
„Wuhu…“ rührte Sina weiterhin lustlos die Suppe. „Ich hätte lieber mehr Spaß mit euch gehabt. Meine… Sherry ist nun auch eine Blutelfe geworden und wäre Lisa nicht dagewesen, hätte ich Viktoria geholt, mal ein bisschen mit Blutmagie zu spielen…“
„Ich finde es erstaunlicher, dass ihr alle es mehr oder weniger… so hin nehmt?“ meinte Sherry, die neben Sina saß. „Als wäre es etwas… alltägliches?“
„Naja… das beste Beispiel sitzt neben dir.“- „Genau, Sina verändert sich immer.“ nickten Tio und Mio gleichzeitig. „Hrm…“ knurrte Sina nur.
„Also… wenn ich dich richtig verstehe Neia… Sina hat das Blut von Sherry getrunken, die in DIESEM Moment eine Blutelfe war und ihr ist nichts passiert?“ fragte Lisa nebenbei die Blutelfe im Zimmer.
„Sah zumindest so aus. Keine Ahnung, inwiefern es damit zu tun hat, ob man ein Elf sein muss und mein Blut trinken darf oder ob es allgemein mit dem Prozess zu tun hat, dass Sherry nun auch eine „reine“ Blutelfe geworden ist, nachdem sie einer Bluttransformation unterzogen wurde“ nickte Neia.
„Mich interessiert eher der Zauber, mit dem du es umgesetzt hast. Das war bestimmt keine Blutmagie gewesen.“ meinte die Vampirin dann. „Es… ist eine Kombination aus Erde und Luft. Glaube mit Blutmagie dürfte es einfacher sein.“ nickte Neia wieder.
„Das stimmt und dürfte nicht mit Schmerzen und Manakosten verbunden sein. Nun, wenn Sherry auch Blutmagie einsetzen kann und sie hat scheinbar auch die Regeneration, wird ja meine „Klasse“ irgendwie immer größer.“ grinste Lisa bei der Vorstellung.
Kyllia setzte sich ganz nah an Sherry. „Du… Sherry.“ flüstert sie auf einmal geheimnisvoll. Sherry schaut sie verwundert an mit einem ? auf dem Kopf. „Sina hat etwas sehr… dummes und gleichzeitig interessantes getan.“
„OR!“ starrte Sina wütend ihre Schwester an. „Ja ok. Bevor die Traschtweiber in der Villa durchgehen, ich habe mir an meinen eigenen Brustwarzen Piercings angebracht. Einfach weil ich wütend war und irgendwie was trotziges machen wollte. Zufrieden?“
Erstaunt schauten alle Sina bei dem Geständnis an, vor allem Sherry. „Du… hast was? Ich dachte, du wolltest natürlich bleiben?!“
„Wollte ich auch, aber meine Emotionen gingen an dem Abend mit mir durch und habe es einfach gemacht.“ blies Sina schmollend ihre Wangen auf.
„Ich glaube… das sind Dinge, die wollte ich nie wissen…“ murmelt Suki mit roten Wangen. „Und gut das Rubina wieder mit Dalmaz abwesend ist… Ich wüsste überhaupt nicht, wie ich meiner Tochter das alles erklären soll…“
„Tja Schwesterlein… ich wollte eigentlich, dass Sherry dich ins Schlafzimmer lockt, aber wenn du es auf diese Art und Weise machen willst?“ grinste Kyllia gemein. „Sind übrigens sehr hübsche Piercings Sherry. Durfte schon an ihnen spielen.“
Scheinbar reichte es Sherry, die sofort aufstand, eine Hand von Sina nahm und aus dem Wohnzimmer ins Schlafzimmer zerrte. Das ging alles so schnell, dass selbst Sina keine Chance hatte, irgendeinen Kommentar oder ähnliches zu sagen. Oben hörte man nur noch, wie die Tür laut zufiel.
„Oder so.“ grinste Kyllia sehr breit. „Sag Kyllia… das war doch dein Ziel, dass deine Schwester abgelenkt ist oder?“ setzte sich Lisa neben ihre Liebe. „Vielleicht? Zumindest hat es die Stimmung aufgehellt und wir haben Neia für uns.“
„Erm… wieso? Kann ich euch irgendwie… helfen?“ fühlte sich Neia nun irgendwie unwohl, als alle sie anstarrten.
„Tja… du willst doch Sina haben oder?“- „Genau, wir wussten es ja alle länger.“ „Wir wundern uns nur, wann du eigentlich um Sina kämpfen willst.“- „Denn sosehr Sina sich auch sträubt…“- „sie ist definitiv daran interessiert.“ antworten die Zwillingsvampire.
„Deswegen… habe ich ein paar Kleider besorgt, damit Sina nicht von dir wegschauen kann.“ lächelt Kyllia breit. „Und ich werde dir ein bisschen die Haare machen.“ fügte Lisa hinzu. „Und ich habe passende Parfüms besorgt, auf die Mutter reagiert.“ kam auch der Kommentar von Suki.
Neia fühlte sich nun wie ein Schäfchen, das mitten in einem Wolfsrudel gelandet war…
Am nächsten Morgen starrte Sina die Decke mit weit aufgerissenen Augen an, während Sherry auf sie schlummert. „Was… habe ich da nur für ein Monster an meiner Seite großgezogen?“ überlegte Sina mit hochroten Kopf.
Es verging noch einige Zeit, bis Sherry wach wurde. „Umm… morgen?“ schaute Sherry sehr dümmlich, aber trotzdem sehr sexy. „Lag ich wieder auf dir?“
„Du magst meine Brüste. Egal ob du daran spielst, knetest oder einfach nur als Kopfkissen benutzt.“ murmelt Sina. „Sag Sherry… du warst wirklich darauf fixiert gewesen oder?“
„Tjaa…“ schnurrte Sherry. „Ich war in deinem Körper, ich weiß wie empfindlich du auf alles reagierst, wenn ich deine erogenen Zonen kontrolliere. Also… wenn du meine ehrliche Meinung hören willst zu den Piercings… behalte sie noch ein bisschen.“
Sina schloss die Augen und bereut nun, dass sie am Abend den Kopf verloren hat. „Ok, wenn mein Schatz das wünscht?“ kam eine fremde Stimme aus dem Mund von Sina. „Wtf was sage ich da?!“ kam der Gedanke noch hinterher.
„Ja… das ist mein Schatz. Alles bereit zu tun, was ich… gerne wünsche.“ kroch Sherry zu Sina hoch und gab ihr einen Kuss. „Danke… das du mir verziehen hast und… danke das du mich gerettet hast. Danke… das du ein Auge zugedrückt hast, als ich Neia geküsst habe.“
„Mir… ist klar geworden, dass du mir wirklich sehr… wichtig bist. Vermutlich war ich so eifersüchtig gewesen, dass ich es als Treuebruch gesehen habe.“ seufzte Sina. „Die Lippen von Neia… sind sehr weich.“ grinste Sherry gemein an der Seite.
„Hrm…“ schob Sina Sherry runter und stand vom Bett auf. „Meine süße kleine Sherry… es ist ja schön, das du versuchst, mich zu überzeugen, aber irgendwie… sollte auch was von Neia kommen.“
„Glaube… das wird brauchen. Ich war mit Neia nun alleine unterwegs und wenn wir am Lagerfeuer saßen, hatte sie immer… diesen fernen traurigen Blick, verstehst du? Ich habe sie nicht darauf angesprochen, weil wir uns beide unsere Gedanken machen mussten, doch…
Es fiel mir schon sehr früh auf, als Neia zu uns gezogen ist. Glaube, sie trägt ein Geheimnis mit sich, dass sie vermutlich nicht teilen wird. Meine… du kennst ja unsere Geheimnisse überwiegend alle. Doch bei Neia… glaube wirst du nicht drum herum kommen, etwas… „Druck“ auszuüben.“
„Wieso… muss es von mir ausgehen? Sie will mich doch? Ich bin ihr wirklich sehr dankbar, dass sie dich gerettet hat, doch… Sie sagte, sie will um mich kämpfen. Die ersten Schritte hat sie ja gemacht, aber du kennst auch meinen Schwur.
Sie muss sich selber von der Vergangenheit lösen und mir ihr Problem nahe legen. Ich habe bisher niemanden wegen seiner Vergangenheit verurteilt und das werde ich auch nicht machen. Dinge, die eins passiert sind, kann man nicht beeinflussen. Es ist dämlich, wenn sogar die Eltern was getan haben und die Schuld an die Kindern weiter gibt.“ war Sina sehr ernst.
„Hört sich komisch an, wenn jemand in die Vergangenheit reist. Aber… ich verstehe was du sagen willst.“ nickte Sherry und begutachtete die nackte Sina vor sich. „Ja… die Piercings solltest du wirklich noch ein bisschen behalten.“
Sina rollt nur ihre Augen und zog sich einen Morgenmantel an. Dabei sah sie auf dem Schminkschrank die Schüssel mit den ganzen Ringen und paar Ohrringen. „Hmm…“ Sherry folgte ihren Blick und sah die Schüssel. „Erm…?“
„Da sollten wir auch ein bisschen weiter machen.“ ging Sina mit einem Grinsen auf sie zu und holte die Ohrringe raus. Sie löste das Band und schaute die Ohrringe an, die eine schwarze Perle haben. „Als ich sie letztes mal getestet habe, funktionierten sie nicht. Alsoooooo…“
„Erm… Schatzilein? Muss… das wirklich sein? Du hast heute dein Ge…“ wollte Sherry Einspruch legen, als Sina ihr einen Ohrring zuwarf. „Und wie ich mir sicher bin. Wenn ich schon den Blödsinn machen darf, dann will ich auch irgendwie meinen Spaß dabei haben. Also… hop hop…“
„Bist du wirklich sehr sicher? Nicht das wir zu irgendwelchen… Monstern werden oder so!“ starrte Sherry ihre Frau an. „Als ob. Wir haben größte Erfahrung gemacht, als wir die Körper ausgetauscht haben, was sollte schon passieren.“ hat Sina ihren Ohrring angelegt.
„Wir wissen beide GENAU das es ein Fehler ist, warum mache ich es trotzdem?!“ gibt Sherry immer noch nicht auf. „Weil… es dich insgeheim doch auch interessiert? Vielleicht bist du ja wieder in meinem Körper? Oder wir tauschen mehrere… Fähigkeiten oder ähnliches aus? Alles möglich. Komm schon… wenn ich die Piercings für dich tragen soll…“ machte Sina einen Hundeblick und Sherry hatte verloren.
„Das… war jetzt Erpressung…“ seufzte Sherry sehr laut. „Das geht so schief, aber was soll´s.“ zuckte die junge Blutelelfin mit den Schultern, dann legte sie auch den Ohrring an.
Auf einmal flogen Sina und Sherry aufeinander zu durch unsichtbare Kräfte, sie hatten überhaupt keine Chance gehabt, irgendwie zu reagieren. Ein lauter Knall entstand und das Schlafzimmer war in eine weiße Wolke.
Die Schlafzimmertür wird aufgerissen, den Knall konnte man überhaupt nicht überhören. „Sina?! Sherry?! Alles in Ordnung?!“ rief Kyllia, erstaunt über die Wolke. „Was ist denn jetzt schon wieder passiert?!“
„Alles… *hust**hust* in Ordnung. Wir haben uns nur erschrocken.“ meldete sich eine… bekannte und zugleich unbekannte Stimme hustend. Lisa und Suki standen hinter Kyllia die verwundert über die Stimme waren.
„Erm… wer… ist da?“ fragte Kyllia, bereit für einen Kampf, denn diese Stimme… war zu eigenartig und benutzte ihre Flügel, um die weiße Wolke verschwinden zu lassen. „Wir sind es Kyllia, Sherina.“ hustet die weibliche Stimme weiter.
„Wer zum Geier ist Sherina?!“ zog Lisa ihr Schwert, Suki ihre Dolche. Kyllia versuchte irgendetwas auszumachen… als „Sherina“ zu sehen war. Nackt stand sie vor den Frauen und wie man sie beschreiben müsste?
Hochgewachsen, hatte lange Elfenohren und hohe Wangenknochen, aber ein weiches Kinn. Ihre Augenpupillen… waren merkwürdig. Eine Hälfte der Pupille blutrot, andere blau. Dies traf auf beide Augen zu. Eine sehr schlanke Figur, aber gepiercte Brüste, die etwas… bei der schmalen Figur zu groß wirkten.
Am auffälligsten waren beide Arme, denn sie wirkten wie dicke Arme mit Klauenhände. Die Frau hatte große Fledermausflügel und… überall an ihrem Körper waren bunte Tätowierungen, dass einem der Überblick verloren geht. Diese Frau besitzt auch einen Schwanz, der an einem bestimmten Knochenschwanz erinnert, aber hatte eher eine „normale“ Schwanzlänge.
„Wer… bist du?“ staunte Kyllia, selbst die anderen Frauen hinter ihr. „Wir sagten doch, wir sind es, Sherina! Erkennst du uns nicht Kyllia? Oh… wo ist unser Morgenmantel?!“ suchte Sherina nach einem Morgenmantel, dann zog sie die Decke vom Bett um sich.
„Warte… du kennst mich?“ hakte Kyllia direkt nach und Sherina nickte. „Natürlich! Du bist unsere geliebte Schwester, hinter dir Lisa und unsere Tochter Suki! Was hast du eigentlich?“
Nun war Kyllia erst recht überfordert, merkte aber, dass Sherina nicht „feindselig“ ist. „Sherina… wo… sind die eigentliche Frauen, die in diesem Zimmer sein sollten? Sina und Sherry?“
„Huch? Wir sind es, siehst du das nicht?“ hielt Sherina den Kopf schräg. „Wir haben uns wieder aus der Schüssel der Accessoires bedient und uns Ohrringe angesetzt. Irgendwie scheinen die Ohrringe kaputt zu sein, weil wir nichts merken.“
„Ach… du… Scheiße.“ fluchte Kyllia. „Lisa… Suki… denkt ihr das gleiche wie ich?“ drehte die Dämonin sich zu den Frauen um und sah, dass die Angesprochenen fast die Augen aus dem Gesichter fielen.
„Was ist los? Worüber regt ihr euch auf? Wir wundern uns nur, warum es einen Knall gab und diese komische weiße Wolke entstanden ist.“ merkte Sherina an. „Meine… Mutter würde ausflippen, wenn sie das hier vor Augen hat.“ murmelt Lisa.
Kyllia drehte sich wieder um. „Erm… Sherina? Diese Ohrringe… wenn… ich deinen Namen und dein Aussehen, dass mir etwas… bei zwei Damen bekannt vorkam… richtig deute… Habt ihr euch beide… fusioniert. Schaut euch mal… in dem Spiegel da am Schrank an.“
Sherina schaute in den Spiegel und riss weit ihre Augen auf.
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