Ich bin wiedergeboren und weiter geht’s?

Sina beruhigte sich wieder. „Schade… das ich damals einfach so verschwunden bin. Ich hätte mir ein schöneres Abschied vorstellen können, als mit Cimmeris durch die Zeit zu reisen.“

„Es war die richtige Entscheidung gewesen. Cimmeris hätte damals niemand aufhalten können, nicht mal der Dämonenkönig Rarkas. Der war… so fertig mit der Welt, der Wolf hätte ihn einfach so getötet.“ lächelt Sherry.

„Ich… will die Stimmung ungern kaputt machen, aber… bevor es dunkel wird, sollten wir unseren Auftrag erledigen.“ grinste Neia schief.

„Besser ist das.“ nickte Sina und wischte sich die Tränen vom Gesicht. „Heute sind wir aber auch alle etwas… nah am Wasser gebaut. Wundere mich, ob man die Stadt wieder neu aufbauen könnte.“

„Könnte schon, nur wird keiner freiwillig hier leben wollen. Selbst wenn wir das Eklomabombo einsetzen, ist Angst trotzdem vorhanden.“ schüttelt Neia den Kopf. „Vielleicht ist es auch besser so. Ich selber habe nicht gehört, dass man solche alte… Ruinen wie diese hier wieder neu aufgebaut hat.“

„Was nicht unbedingt… unmöglich ist.“ dachte Sina in diesem Moment. „Ok, dann… denke ich habe ich alles gesehen. Das Zimmer des Erzmagiers wäre lohnenswert gewesen, aber dürfte zu dem eingestürzten Bereich gehören. Hoffentlich finden wir einen Weg nach oben.“

Gesagt getan, die Damen verließen den Thronsaal und Sina musste nochmal die wichtige Nachricht an der Wand anschauen, bevor sie dann auch ging. Es verging gut eine Stunde, bis sie auf einem „Dach“ standen.

„Denke, hier sollte es reichen. Ist zwar nur ein Schutthaufen, aber besser als nichts.“ nickte Neia zufrieden und schaute Sherry an. Diese schaute zurück mit einen ? auf dem Kopf. „Sherry… wer hat das Teil? Wie nennt man es nochmal?“

„E… e… bumm. Warte ich hol es raus.“ kramte Sherry in ihr Inventar. Neia rollte nur ihre Augen und schaut Sina an. „Was? Keine Ahnung warum Sherry damit ein Problem hat.“

Sherry förderte ein großes metallisches Ei zur Tage, was sie mit beiden Händen halten musste. „So sieht ein Eklomabombo aus?“ wurde die Dämonin neugierig.

„Das ist richtig. Als die Dämonen anfingen, Seuchen und ähnliches im Krieg einzusetzen, haben sich die klügsten Köpfe der Zwerge und Elfen zusammengetan, wie man dagegen ankämpfen kann.

So… eigenartig es aussieht, aber es ist relativ einfach gebaut. Die Zwerge bauen das Gehäuse auf, ihre Runenmagier fügten die Magie in das Metall ein. Danach wird es den Elfen weitergereicht, die IM Ei erm… „geheimnisvolle“ Magie einsetzen.

Ich selber kenne es, aber für das Wissen muss ich ein Schwur abgeben, darüber nicht zu reden. Das Einzige, was zu wissen gibt ist, wie ein Magier das Eklomabombo mit seiner Magie verstärkt und aktiviert.“

Die Blutelfe nahm es von Sherry ab und setze es auf dem Boden ein. Dann drehte sie an etwas, wo man ein Loch sehen konnte und steckte ein Finger rein. „Es… ist unangenehm, aber es entzieht die Mana von mir. Aufgrund… unseren Status kann es so einiges von mir abziehen.“ grinste Neia schief.

„Wenn… es so einfach geht, sollen wir unsere Mana auch abgeben?“ fragte Sherry und Neia wirkte, als müsste sie überlegen. „Warum nicht? Je mehr, desto stärke wird das Eklomabombo und steigert seine Reichweite.“

„Hoffentlich geht es nicht kaputt, wenn es mal wirklich viel Mana haben sollte.“ war Sina der Technik nicht unbedingt geheuer. „Keine Sorge, es hat nur eine gewisse Kapazität. Die Zwerge dachte auch an dieses Problem.“ beruhigte Neia sie. „Denke… das sollte genug von mir sein. Der nächste darf.“

Nun kam Sherry und machte Neia einfach nach, indem sie den Finger in das E… e… egal steckte. „Irgendwer macht sich über mich lustig…“ murmelt Sherry. „Wie meinst du das?“ hakte Neia nach. „Nichts, ich hatte nur… ein eigenartiges Gefühl bekommen und laut gedacht.“

„Denk daran, das Eklomabombo zieht dir alles an Mana aus. Es weiß nicht, wann es aufhören soll.“ warnte die Blutelfe ihre Schülerin und Sherry nickte. Es vergingen einige Minuten, als Sherry dann ihr Finger raus zog. „Eigenartiges Gefühl, scheinbar kann es immer noch Mana aufnehmen oder?“

„Lass mal schauen… ja, kann es. Ich bin mir nicht sicher, ob es überhaupt mal auf maximale Stärke eingesetzt wurde.“ überprüfte Neia das Eklomabombo. „Wir können es jetzt schon einsetzen oder Sina möchte auch etwas… von ihrem Mana abgeben.“

„Komm, wenn wir schon dabei sind, dann richtig.“ kniete die Dämonin sich vor das Ei und steckte ihr Finger in das Loch. Sofort spürte Sina, wie ihre Mana aus dem Finger gezogen wird. „Vielleicht… ist es ein bisschen zu spät, aber meinte Exos nicht, dass ich die Mana verunreinigen könnte?“

„Gute Frage, nächste Frage. Ich weiß es nicht.“ schüttelt Neia ahnungslos den Kopf. „Nur Exos könnte es wenn überhaupt erklären. Außerdem… es zieht ja nur deine Mana ab, um seinen eigenen Zauber zu verstärken.“

„Wenn du meinst… *biep**biep**biep* Was ist nun los?!“ wundert sich Sina. „Schnell! Zieh dein Finger raus, es hat irgendwie zu viel Mana von dich gesaugt!“ wurde Neia panisch, dass es so schnell auf einmal ging.

Ohne groß nachzufragen zog Sina den Finger raus und Neia drehte das Eklomabombo zu sich. „Komisch, es hätte doch selber aufhören sollen, deine Mana zu ziehen. Kann es sein, dass du es unbewusst sogar abgegeben hast? Der Tank hier… siehst du die Nadel? Hier ist der rote Strich, wo es aufhört.“ zeigte Neia mit einem Finger auf die Tankanzeige.

„Ui, dass ist sogar über den roten Strich gekommen.“ staunte Sherry, die sich neben Sina bückte. „Kann man es noch einsetzen.“

„Ich hoffe es. Bisher wurde nicht erklärt, was passiert, wenn es „ZU“ voll mit Mana gefüttert worden ist. Vermutlich noch nie passiert außer uns natürlich mal wieder.“ merkte Neia die Ironie an.

„Komisch, ich habe gemerkt, dass Mana von mir gesaugt wurde, aber nicht… dass es irgendwie bedrohlich war.“ wundert sich Sina etwas. „Vielleicht… weil es zum ersten Mal Mana von einem Dämonen saugt?“

„Du keine Ahnung. Ich werde es einsetzen und danach meine Meinung geben, weil wenn wir die Aufgabe abgeben, werde ich direkt ein Bericht mitschicken. Das wird den Ersteller dieser wunderbaren Eklomabombo auch bestimmt interessieren und vielleicht… sogar weiterentwickeln. Nun denn… ich werde es jetzt einsetzen, nicht erschrecken, wenn euch etwas… „seltsames“ kurz erfasst.“ warnte Neia lächelnd.

Die Blutelfe nahm Abstand von den Damen, drückte mehrere Knöpfe und stellt es auf dem Boden. Anschließend stellt sie sich dann wieder zurück. „Bei dieser Stärke wird selbst die magische Seuche es nicht überleben und vermutlich sogar ein Schutz über diese Ruine legen, dass nicht mal eine neue Seuche ansetzen kann.“

Das Eklomabombo fing an hin und her zu wackeln, Sina und Sherry sehen zum ersten Mal so einen Gegenstand arbeiten. Es fing dann an zu schweben und gab ein lautes Summen von sich. An der Seite leuchtete es nun auf, es wackelt immer mehr und mehr.

„Ist… das „normal“?“ fragte Sina. „Nun… vermutlich muss es irgendwie die überschüssige Mana in sich um bearbeiten. SO genau kenne ich seine Funktion auch nicht. Aber es macht schon seine… richtigen Schritte. Glaube ich.“ grinste Neia schief.

Auf einmal explodierte aus dem Eklomabombo, aus ihm kommt eine gigantische leicht bläuliche Schockwelle raus. Es erfasste kurz die Frauen, da breitete es sich über die Burg und darüber hinaus aus. Die Bäume knickten leicht durch den Druck nach hinten, aber als die Welle durch war, nahmen sie ihre normale Haltung wieder ein.

„Wow, ich fühle mich irgendwie… „sauber“?“ musste Sina mehrmals blinzeln, als vor den Damen das Eklomabombo auf dem Boden fiel.

„Puh… dachte, dass es funktioniert nicht.“ seufzte Neia erleichtert. „Schaut doch… die Welle breitet sich immer noch aus.“ zeigte Sherry mit dem Finger. Die Frauen sahen, wie die Welle immer weiter und weiter ausdehnte, sogar den Himmel weit über ihnen erreichte.

„Glaube… das diese Gebiet dürfte alles von der magischen Seuche entfernt haben.“ grinste Sina. „So… groß war sie nicht mal, als ich sie mit meinen Gefährten eingesetzt habe.“ murmelt Neia staunend.

Die Blutelfe ging zum Eklomabombo und begutachtet es. „Es hat seinen Dienst getan, wunderbar. Doch das es Risse an der Seite hat, denke… das kann man nicht mehr wieder einsetzen. Damit haben wir unseren Auftrag erledigt Sherry.“

„Wuhu und ein Streit zwischen uns geschlichtet.“ jubelt die neue Blutelfe. „Glaube… wir haben heute echt… viel erlebt.“ Sina und Sherry schauten sich wieder in die Augen… und küssten sich schüchtern.

Neia steckte das Eklomabombo in ihr Inventar und schaut etwas… traurig zur Seite. „Schon… gemein, was ihr macht.“

„Du hast dich in mich verliebt, nicht umgekehrt. Außerdem hilft mir mein Schwur, dass ich dich weiterhin als wichtige Freundin ansehe. Waren es nicht… deine Worte, dass du um mich kämpfen willst?“ löste sich Sina von Sherry.

„Schon… aber meine liebe Schülerin küsst mich ja ständig…“ machte Neia den Vorwurf. „Nun… vielleicht können wir uns ja mal ohne Sina besprechen, wie du sie um die Finger bekommst.“ machte Sherry den leisen Vorschlag. „Jetzt… wo Sina alles weiß und… die Türen offen hält, betrachte ich es als gute Chance, dass es… „mehr“ wird.“ Nun bekam Neia rote Wangen bei der Vorstellung.

„Bevor… wir irgendetwas noch bereden… Lass uns bitte nach Hause ok? Unser Streit belastet auch unsere Freundinnen und machen sich alle Sorgen um uns.“ holte Sina ihr Handschuhkompass raus und stellt die Ruine als Zielort ein.

„Glaube… das wäre gut.“ schaut Sherry Neia an, die nur nickte. „Ja… das wäre wirklich gut. Meine Kuscheltiere… dürften vereinsamt sein und Louis sich bestimmt wundern, wo ich bleibe.“

„Wie klappt es mit den Schwertern so überhaupt?“ kam die Frage von Sina und Neia musst den Kopf wiegeln. „Solala, ihre Funktion sind da, aber es mangelt stark an meiner Technik. Glaube, da brauch ich wirklich einen erfahrenen Schwertlehrer an meiner Seite.“

„Gut zu hören, dann kann ich das meinen Leuten in der Schmiede die frohe Botschaft mitteilen.“ freute sich Sina. „Und ich meinte es ernst, du siehst wirklich gut aus mit der Lederausrüstung.“ „D… danke…“ bekam Neia wieder rote Wangen.

„Wenn… ihr kommt?“ öffnet Sina beide Arme weit auf. Sherry kam sofort nach, danach Neia. Die Dämonin griff beide um die Bäuche und flog vorsichtig in den Himmel, denn die Bäume sind teilweise im Weg.

Als sie dann in der Luft waren, konnte man nur bedingt die kaputte Burg sehen, aber sehr deutlich den Fluss, der daneben floss. „Wie auch immer der Fluss entstanden ist, aber… die Ruine ist wirklich im Wald versteckt.“ meinte Sina.

„Das stimmt allerdings.“ nickte Sherry. „Hätte nicht gedacht, dass meine alte Heimat… sich nach so langer Zeit sich verändert. Warum hast du es eigentlich in deinen Kompass gespeichert diesen Ort?“

„Nun… weil ich es ersten gerne wieder besuchen will und zweitens die Burg etwas genauer untersuchen will. Vielleicht finden wir ja gewisse Schätze.“ teilte Sina grinsend mit. „Außerdem, vielleicht können wir hier ja eine geheime Basis errichten. Einfach… einen Ort erschaffen, den nur wir kennen.“

„Das klingt ja nach etwas besonderem.“ lächelt Neia. „Denke ich auch. Dann… fliege ich heim und verkünde allen, dass wir uns wieder vertragen haben.“

Doch Zuhause angekommen hatte Lisa etwas zu verkünden, die wieder da war. „Ich soll euch von Mutter mitteilen, dass ihr morgen auf das Gespräch einstellen sollt. Sie kann es nachvollziehen mit… eurem „alten“ Problem, aber als Anführer muss man über solche Probleme stehen.“

„Hrm…“ war Sina alles andere als begeistert.