Ich bin wiedergeboren und das wahre Böse?

Jeder sah, wie der Kopf von Eleanor in die Höhe flog. Durch die kurze Ablenkung nutzte Rokea dies eiskalt aus, die Sina provoziert hatte. Der Körper von Eleanor fiel auf ihre Knie und sollte eigentlich in Asche verwandeln, wie man es von Vampiren üblich kennt.

Doch es passierte etwas… ganz anderes. Aus dem Halsstumpf schossen auf einmal mehrere… Blutadern, Blut, irgendetwas rötliches raus und verbindet sich mit dem Kopf. Der Kopf machte mehrere Mimen, als würde er lachen, doch fehlten ihm die Stimmbänder.

Rokea und Sina reagierten erstaunt, denn dass so was möglich ist, hätten sie nicht mal gedacht. Die anderen anwesenden Vampire wirkten etwas… als wäre es für sie kein neuer Anblick. „Sieht ihr… wie will man etwas töten, wenn man Herz zerstört oder den Kopf abschlägt, es aber nicht funktioniert?“ murmelt James.

Der Kopf und Körper verbinden sich wieder und nun hörte man Eleanor laut lachen. „Herrlich… das habe ich schon lange nicht mehr gefühlt!“ Sie knackte den Kopf nach links, nach rechts, als würde sie kontrollieren, dass alles richtig sitzt. Anschließend stand sie wieder auf und widmete sich Rokea.

Diese rammte auf einmal beide Schwerter in den Boden und machte einen nachdenklichen Eindruck. „Ich hatte es bisher nicht mit Vampiren zu tun gehabt, aber… Nein, du bist nicht unsterblich. Es waren zwar tödliche Angriffe, aber irgendetwas machst du, dass man dich nicht umbringen kann!“

„Oh? Ohhh?“ kichert Eli. „Ich mach doch nichts? Mein Körper… will einfach nicht sterben. Ich konnte es schon immer. Man wollte mich in Säure auflösen… verbrennen, zerquetschen… … … Sooft wäre ich schon gestorben, aber es geht einfach nicht.“ wurde die Vampirin immer verrückter.

„War sie wirklich so oder habt ihr nachgeholfen?“ fragte Sina die Vampire direkt. „Da wird ja jeder wahnsinnig im Kopf und das makabere ist ja… Sie hat nicht mal die Fähigkeit Bizarre Gedanken.“

„Nein, wir haben überhaupt nichts gemacht. Sie war schon so, als sie geboren wurde. Das fing schon als Kleinkind an… ach was. Sie hat schon als Baby Messer genommen und überall eingestochen, wo es ging.“ knurrte Zetta bei der Erinnerung.

„Eine… wahre… Inkarnation des Bösen.“ flüstert Spikes dies schon. „Als ob. Sie hätte von ihrem Daddy ab diesen Moment schon richtig erzogen werden sollen. Das ist das Ergebnis einer falschen Erziehung, aber dafür seid ihr Flaschen zu blöde um das zu erkennen.“ schnaufte Sina durch die Nase.

Auf einmal machte Eli mit ihren rechten Hand ein Zeichen und um Rokea ging eine Blutwand hoch. Sie wirkte nicht wirklich besorgt darüber, als sie eingeschlossen wurde, es sah aus wie ein Zylinder… Dann schrie die Tierfrau laut auf, als überall Blutstacheln aus dem Zylinder rauskommen.

„Eh eh eh eh ha hA HA HA!“ lachte Eleanor laut auf, dabei hielt sie ihren Bauch, während Rokea weiterhin schrie. Dann krachte es im Zylinder. Nochmal und nochmal, als er Risse bekam… bis eine blutige Faust ihn aufschlug.

Der komplette Zylinder löste sich auf und man sah, wie Rokea Blutstacheln im Körper stecken hatte. Noch mehr, dass Teil ihrer Kleidung sich irgendwie durch Säure auflöste. Wütend zog die Tierfrau ein Blutstachel aus ihrem Bauch raus und rammte ihn seitlich ins Ohr von Eli.

Eleanor wurde stocksteif bei der Aktion, dann fiel sie seitlich auf dem Boden, dabei zuckte ihr Körper immer wieder mal. Schwer schnaufend zog in der Zeit Rokea weitere Blutstacheln aus ihrem Körper raus.

„Verdammte Scheiße, tut das weh.“ knurrte Rokea. „Das…“ wollte die Tierfrau was sagen, als Eleanor mit dem Stachel wieder aufstand und kicherte. Die Vampirin nahm die Spitze des Blutstachels im Kopf und zog ihn wieder aus dem Kopf raus. Alle konnten das große Loch im Kopf von Eleanor sehen, bevor es sich wieder schloss.

„Ich… bin… un… sterb… lich…“ summte Eli glücklich, dabei drehte sie sich einmal und sich selbst, als würde sie tanzen. „Nie… mand… kann… mich… töten!“

„Ich schon.“ sagte auf einmal jemand hinter Eleanor. Verdutzt drehte sich die Vampirin um und sah Sina hinter sich lächelnd stehen. Sofort schlug die Dämonenkönigin ihr ins Gesicht mit einer Faust, wo sie mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit zur Seite geschleudert wird.

„WAS MISCHT…“ wurde Rokea auf einmal sehr wütend. „Rokea? Denke, du solltest fair bleiben und auch mir ein bisschen den Spaß gönnen. Du hast jetzt drei erfolgreiche Tötungsversuche umgesetzt, die sie aber leider nicht getötet haben.“ sagte Sina ihr dies direkt ins Gesicht der Tierfrau.

„Außerdem solltest du die Wunden versorgen, die sehen alles andere als Gesund aus.“ kam noch der Kommentar von der Dämonin. Wütend starrte Rokea ihr in die Augen, anschließend seufzte sie nur. „Mach was du willst…“

„Wunderschön das wir uns darauf einigen konnte.“ lächelte Sina. „Nun zeige ich dir, was ich in unserem Kampf alles nicht eingesetzt habe.“ „Huh?“ hob Rokea misstrauisch eine Augenbraue hoch, da ging aber Sina pfeifend zur Eleanor.

Diese stand langsam auf und musste erst mal ihren Unterkiefer wieder einrenken. „Ah… ah….! Dasch tut wähhh!“ beklagte Eli sich direkt.

„Soll es auch.“ flüstert Sina es hinter ihrem Ohr. „Lass… dir mal meine Welt zeigen… Eine Welt der Finsternis. Ich bringe dir was bei… was du noch nie… noch nie… erlebt hast.“ kichert Sina. „Illusion: Welt des Schreckens.“

Beide Frauen standen auf einer hohen Wiese, wo ein paar Bäume und Sträucher waren. Dann aber verschwanden beide in einer großen schwarzen Kugel, zumindest sahen nur die Außenstehenden dies so.

Eleanor sah nur Finsternis um sich, wo sie selbst mit ihrer Fähigkeit „Nachtsicht“ nichts sehen konnte. Auf einmal erschien ein kleines blondes Mädchen in weißen Kleid mit einem Schirm. Sie sprang von einem Bein auf das andere, dabei summte sie das Lied von Eli.

Misstrauisch kniff die Vampirin die Augen zusammen, als weitere Mädchen erschienen. Sie folgten dem ersten Mädchen hinterher, die sich nicht wirklich vom Ersten unterschieden. Dabei drehten sie immer wieder ihren Körper.

„Ich… weiß… dass das alles… nur eine Illusion ist.“ fing Eleanor wieder an zu kichern, doch keine Antwort von Sina oder weiteres. Auf einmal tanzten die Mädchen um Eleanor herum, die Gesichter konnte die Vampirin von ihnen nicht sehen.

Sie tanzten und tanzen, Eleanor drehte misstrauisch den Kopf, als alle ihre Schirme zusammenklappten und ihre Gesichter zeigten. Nur schwarze Löcher waren in ihren Gesichter zu sehen, nichts anderes. Einfach… nur ein großes… schwarzes Loch.

„Uh… wie… gruselig.“ hob Eleanor interessiert ihre Augenbrauen hoch, als alle ihre Schirme in den Körper von der Vampirin stoßen. Sofort schrie Eleanor laut auf, als die Schirme tiefe Wunden im Körper verursachten.

Anschließend rannten alle Mädchen kichern weg. Die Vampirin legte kurz ihre Hand auf die Wunden von ihrem Bauch, die sich längst schon regenerierten. „Was… soll das? Da hat die andere… Frau mehr geschafft.“

„Es war einmal…“ erschien über Eleanor ein riesiger Mund mit langen Eckzähnen. „ein Dämonenkönig… Vor langer langer Zeit… nannte man diesen König… Rargros der Schreckliche.“

Die Finsternis löste sich auf und man sah ein riesiges Schlachtfeld, wo man überall Kadaver von Dämonen und Menschen liegen sah. Der Himmel war blutrot, der Boden blutgetränkt. Eleanor wurde schlagartig steif.

„Was ist los Eli?“ fragte der Mund grinsend. „Das ist doch nur eine Geschichtsstunde.“ „Die… langweilig ist.“ kontert die Vampirin nur.

„Oh? Was ist los Eli? Sonst hast du doch die ganze Zeit gelacht. Gelacht, weil die Welt ein Witz ist. Ich kann das verstehen, wirklich.“ wurde das Grinsen immer breiter. „Du stehst da so steif, als… wäre dir… irgendetwas unangenehm?“

Eleanor schaute sich um nach einem Ausgang, aber keine Chance, die Illusion von Sina zeigte dies nicht. „Rargros der Schreckliche. Einer der wenigen Dämonenkönige, die Alliancia selber betreten haben. Einer der wenigen Dämonen… die es fast geschafft hätten, Alliancia komplett zu erobern.“

Auf einem Hügel stand eine schwarze Gestalt mit Flügeln. Egal wie Eleanor es betrachten wollte, man sah nur die Form, ansonsten Schwärze.

„Seine Spezialität war es, seine Opfer vor der ganzen Welt zu quälen. Menschen, Zwerge, Elfen… sogar seine eigene Dämonen hat er gefoltert. Egal, ob… alt oder jung, er war sich zu nichts zu fein…

Doch… in letzter Stunde… kam ein Held! Ein besonderer Held… oder eher… Heldin?“ hörte man das Kichern aus dem Mund.

„BLUTIGEL!“ schrie Eleanor. Rokea versorgte draußen mit Mullbinden ihre Wunden und beobachte die schwarze Kuppel, als überall riesige Blutstacheln erschienen. „Hmm? Irgendwie geht das kleine Mädchen gerne auf ihre Stachel zurück.“ murmelt die Tierfrau und schloss das nächste Loch.

Auf dem Körper von der Vampirin sind überall Stachel entstanden, die sie wie ein Igel aussehen lässt. „Eli… Eli… Eli…“ kichert Sina. „Was ist los? Magst du die Geschichtsstunde nicht? Ich auch nicht, musste ich aber lernen, damit man die Fehler der alten Dämonenkönige nicht wiederholt.“ lachte die Stimme von Sina laut auf.

Eleanor fletschte ihre Zähne weit nach hinten und gab ein lautes Knurren von sich. „Die Heldin… hatte einen interessanten Spitznamen. Die summende Heldin. Ihre Feinde tötete sie alle mit einem Lied auf dem Mund.

Ihre Verbündeten wurden motiviert, ihre Feinde demotiviert. Eine… wahre Heldin, die aus einer anderen Welt kam. Sie schaffte es im letzten Moment… die Dämonen aufzuhalten, doch die Geschichte… ging nicht unbedingt mit einen Happy End zu Ende.

Nein… Auf einem Schlachtfeld trafen sich der Dämonenkönig und die summende Heldin. Sie kämpften und kämpfen. Tage vergingen, Nächte vergingen… Das Schlachtfeld konnte man wegen der Zerstörung nicht mehr richtig erkennen, was beide verursacht haben.

Dann passierte es… der Heldin ging die Ausdauer aus. Schwer angeschlagen nutzte der Dämonenkönig die Chance und legte die Heldin in Ketten. Normalerweise… hätte man sie töten können, aber Rargros hatte andere Pläne gehabt.

In seinem Wahn… hatte er die Idee aller Ideen gehabt. Er zauberte eine große Säule vor die feindliche Armee und kettete die Heldin an. Mittels seiner Magie… zeigte er wieder der Welt… was er mit der Heldin machte…

Er folterte sie auf übelste Art und Weise.

Ohne zu zögern schnitt er der Heldin die Haut auf, entfernte hier und dort etwas aus ihrem Körper… Auge, Darm, Finger, alles was ihm selber als nächstes in die Augen fiel. Gleichzeitig sorgte er dafür… das die Heldin am Leben blieb.

Es sollen der Legende nach… mehrere Tage vergangen sein, als selbst Rargros müde wurde mit der Folter… und soll den Gerüchten nach der Heldin… sogar Respekt gezollt haben, weil sie das erste Opfer ist, dass am Leben war.

Ob es… Großzügigkeit ist oder er noch seinen letzten Teil seines Sadismus frönen wollte, wird man nie herausfinden, aber… „Heldin… hast du irgendwelche letzten Worte?“ fragte er die Heldin.

Irgendetwas flüsterte sie mit gebrochener Stimme, was er nicht verstand und kam näher. Auch das verstand er nicht, als er… mit seinem Ohr vor dem Mund der Heldin war, gierig zu wissen… was ihre letzte Worte sind…

Und die Heldin biss zu. Laut schrie er auf und wollte sich von der Heldin entfernen, aber keine Chance. Die Heldin biss mit ihrer letzten Kraft in das Ohr des Dämonenkönig fest und dann soll… etwas passiert sein.

Etwas… weißes wanderte vom Körper des Dämonenkönigs in den geschändeten Körper der Heldin. Aus Panik zog Rargros sein Schwert und rammte es mit aller Kraft in das schwach klopfende Herz der summenden Heldin. So stark… dass er die Säule sogar zerstörte!“

„HÖR AUF!“ schrie Eleanor zitternd, sie hat sich komplett verändert. Ihre Hände waren am zittern und drehte ihren Kopf immer wieder… in allen Richtungen, suchend nach einem Ausweg aus der Illusion.

„Eigentlich… hätte die Heldin tot sein müssen, doch irgendwie… weigerte sie sich in diesem Moment zu sterben… also richtig zu sterben. DAS führte dazu… dass… nach späterer Erkenntnis, die Seele des Dämonenkönigs aus dem Körper verschwand.

Der seelenlose Körper des Dämonenkönigs brach in sich zusammen und seine Seele? Sie wanderte in die Heldin rein… und verstarb dann doch letzten Endes.“ erzählte die Stimme gnadenlos weiter. Dies wurde alles auch mit einer Illusion gezeigt, auch wenn die Gestalten nur schwarz waren.

Auf einmal verschwand wieder alles. Schlachtfeld, der Ort des Folterns, selbst der riesige Mund. „Der Name der Heldin… hieß… Kaja.“ flüsterte auf einmal etwas hinter Eleanor.

„GEH WEG!“ schrie die Vampirin. Aus ihren Fingernägeln hat sie wieder ihre Blutklingen gezaubert und schlug um sich herum. „GEHWEGGEHWEGGEHWEGGEHWEG!“ schrie Eleanor um sich herum.

„AH HA HA HA HA!“ lachte Sina in einem sicheren Abstand, auch wenn Eleanor es geschafft hatte mit ihren Stacheln sie zu durchbohren, denn der Stoffanzug zeigte mehrere Löcher. „Was ist los… Kaja?“

„ICH HEIßE ELEANOR DU MISTSTÜCK!“ schrie die Vampirin. „Weißt du… „Kaja“, wie ich darauf kam?“ kichert die Dämonenkönigin laut. „Na, ich sagst dir einfach mal: Dein Gesumme. Ich brauchte lange Zeit, bis ich es erkannte, denn Lieder sind in unserer Welt nicht bekannt, verstehst du?

Hmm hmmmmm hmmmm hmmm.“ summte Sina nun das Lied von Eleanor. „Die Vampire waren tödlichst genervt davon, aber du hast dir damit deine Seele nur geheilt. Doch… das reichte nicht aus verstehst du?

Deswegen habe ich den Schwachbirnen von dem Glauben der Dämonen erzählt, damit ich sehen kann… wie du reagierst. Oh oh oh oh! Du hast mir alles gesagt was ich wissen wollte. Ich hatte einen Lehrer… der ist der klügste Kopf der Dämonen.

Dein Körper… hat mir mehr verraten als dir lieb war, du hast mich sogar unbewusst angestarrt. Den Rest habe ich mir dann denken können.

„HALT DIE KLAPPE! WO BIST DU!“ suchte Eleanor in der Illusion nach Sina. Auf einmal erschien ein Abbild von Sina, worauf die Vampirin zu rannte. Angekommen, schlug Eli sofort nach ihr und das Abbild verschwand.

An einer anderen Stelle entstand eine neue Sina und noch eine weitere und eine weitere, bis überall Sinas standen.

„Eli Eli Eli…“ kicherten alle Abbilder gleichzeitig. „Oder… Kaja?“ dann lachten alle Sinas auf, überall in der Kugel entstanden weitere Münder, die ebenfalls lachten.

„Ich weiß nicht… so genau was passiert ist, aber deine Aktionen vor… deinem Gefängnisaufenthalt im Sarg… Diese Gier zum Foltern… vermutlich hat sich deine Seele mit der Seele vom Dämonenkönig Rargros verschmolzen.

Nicht komplett… sondern nur der pure Sadismus von ihm oder ähnliches. Vielleicht auch was anderes… ich weiß es nicht. Du sollst als Baby sogar schon angefangen haben mit dem Blödsinn, vermutlich hast du ab diesem Moment erkannt, dass du wiedergeboren wurdest.“

„ZEIG DICH DU FLITTCHEN! ICH WERDE DICH TÖTEN, ICH WERDE DICH LANGSAM UND SICHER TÖTEN!“ ignorierte Eleanor in ihrem Berserker-Zustand das Gesagte. Auf einmal schlug aus dem Nichts etwas in ihr Gesicht und rammte den Kopf in den Boden.

Eleanor wollte sofort aufstehen, als ein Fuß auf ihrem Hinterkopf drauf trat. „Ich vermute, dass… du überhaupt keine Ziele hattest in deinem neuem Leben. Hauptsache du konntest dich an dem Elend einer Opfer ergötzen Kaja.“ sagte Sina über ihr.

„OH ja… dir werde ich meine Zeit widmen!“ knurrte Eleanor vom Boden aus. Sina drückte den Kopf weiter in den Boden rein, wo Eleanor nun doch vor Schmerzen aufschrie. Gnadenlos trat Sina noch mal auf den Boden und löste die Illusion auf.

Die Vampire und Rokea rissen erstaunt ihre Augen auf, als sie Eleanor auf dem Boden sahen und wie Sina ihren Schuh auf dem Hinterkopf rieb. Die Dämonenkönigin nahm ihren Fuß runter und packe die Vampirin am Hals, dann hob sie sie anschließend hoch.

„Ich… kenne nun dein Geheimnis „Kaja“. Wie… du stärker wirst.“ flüstert Sina dies ins Ohr von Eleanor. Eli packte die Klauenfinger von Sina und wollte sie aufbiegen, wo selbst nun Sina sich anstrengen musste, dass die verrückte Vampirin es nicht hinbekommt.

„Blutmagie und Absorption.“ flüstert Sina weiter und Eleanor wurde still. „Die Vollidioten von… deinem Vater haben mit deinem Blut Experimente angestellt. WIE genau… du es machst… das weiß ich nicht. Aber… deine Stärke ist der Beweis.

Die… Monster, Vampire und alles andere… die durchgedreht sind… denen hast du mittels deines Blutes und Absorption die Stärke entnommen. Du hattest… all die Zeit die volle Kontrolle über dein Blut gehabt.“

Wütend verzog Eleanor ihr Gesicht. Ein Gesichtsausdruck, den James, Spike und Zetta von ihr überhaupt nicht kannten.

„Wie gesagt, das wie… weiß ich nicht, aber es hat funktioniert. Blutmagie Level 15 und Absorption Level 10. Irgendwie ist es möglich. Ich rate einfach mal… dass Absorption auch die Kraft ist… womit du die Seele des Dämonenkönigs gezogen hast.

Dein größtes Pech ist einfach nur… das ich nun dein Gegner geworden bin. Hättest du dich… vor mehreren Jahrhunderten befreit… sähe die Geschichte komplett anders aus.“ kicherte Sina.

„Ich habe Rokea… dich zuerst angreifen lassen, damit ich selber… sehen kann, was deine „Unsterblichkeit“ sein soll. Respekt, für deinen Clan und viele andere… sieht das wirklich wie Unsterblichkeit aus… aber ist es nicht.“ kam Sina der Vampirin näher. „Du bist nicht unsterblich.“

„Und wie ich das bin…“ bog Eleanor nun doch zwei Finger auf. Unerwartet ließ Sina die Vampirin los, wo Eleanor nun doch etwas verwirrt reagiert… Dann kam der Knochenschwanz der Dämonenkönigin und schlug den Kopf ab.

Blitzschnell fing Sina mit beiden Händen den Kopf auf und trat den Körper von Eli ein bisschen von sich weg. Anschließend wickelte sich der Knochenschwanz um den Körper, mit den Stacheln nach innen.

Das Gesicht machte einen erschrockenen Eindruck, während Sina einen leicht irren Gesichtsausdruck hatte. Sofort schoss wieder Blut aus dem Körper von Eleanor und verbindet sich mit dem Kopf…

Doch Sina ließ es nicht zu, dass Kopf und Körper eins wurden!

„Ah ah ah ah!“ schüttelt Sina grinsend den Kopf. „Solange… ihr beide nicht eins werdet… ist dein Körper nutzlos Eli.“

Eleanor bewegte ihren Mund, aber… ohne Lungen oder Stimmbänder wird man nicht wissen, was sie sagt.

„Dein Geheimnis… deine Unsterblichkeit… ist deine Blutmagie.“ hielt Sina den Kopf vor ihr Gesicht. Das Gesicht machte zwar einen neutralen Gesichtsausdruck, aber dass sie den Mund soweit offen lässt, war sehr verräterisch.

„Das kleine Wolfsmädchen meinte… deine Blutmagie war früher nicht so hoch, aber… Das ist doch egal oder? Scheinbar hat du das tiefe Geheimnis der Blutmagie herausgefunden, wie du dein zerstörtes Herz mittels Blut ersetzen kannst. Selbst dein Gehirn, wobei du da scheinbar ein bisschen Zeit brauchst.

Nur wenn dein Kopf abgetrennt wird… wird es schon etwas schwieriger… wie du es gerade schon bemerkst.“ lachte Sina ins das wütende Gesicht von Eleanor.

„Und ich kann es unterbrechen.“ hielt die Dämonenkönigin den Kopf mit der linken Hand. Nun sah man in den schwarzen Augen Panik, während Sina ihre Klauenhand vor Eleanor hielt.

„Meine Klauenhand… beherrscht eine besondere Fähigkeit. Es nennt sich „Verrotten“. Alles… aber auch wirklich alles, egal ob es lebt, künstlich ist oder einen anderen unbekannten Zustand hat… kann ich damit verrotten… damit ist auch die Magie gemeint.“

Irgendetwas wollte Eleanor sagen, aber ohne Stimmbänder? „Du hast vorhin… einen sehr dummen Schwur abgegeben, weil du dir selbst ins Knie geschossen hast Kaja. Aber… ich habe schnell einen neuen Plan entwickelt, denn immerhin sind Schwüre und weiteres mein Metier. Doch bevor… wir darauf eingehen… zeigte ich dir mal meine Fähigkeit. „Verrotten“!“

Mit dem Zeigefinger ihrer rechten Hand ging sie auf die Verbindung vom Kopf und Körper und… löschte etwas aus. Eleanor verzog ihr Gesicht, als hätte sie Schmerzen… und dann kam die Panik.

„Oh… welch eine Wonne… welch einen schönen Gesichtsausdruck du machst. Bestimmt war es auch der Gesichtsausdruck, was du deinen Opfern angetan hast als Eli…“ lachte Sina. „Wie schmeckt es… deine eigene Medizin zu erleben? Dürfte… sehr ungewohnt sein.“

Die Vampirin fletsche ihre Zähne wieder weit nach hinten. „Ah… du bist ja richtig… angepisst. Soo… du verstehst nun, dass dein Leben in meinen Händen liegt oder? Ich kann… alles mit dir machen. ALLES hörst du?“ hielt Sina den Kopf wieder vor ihr Gesicht.

„Am einfachsten… ist es wirklich dich zu töten Kaja. Ich unterbreche die Verbindung und du wirst wieder sterben. Ob du dann nochmal wiedergeboren wirst… ich bin ehrlich, daran habe ich meine Zweifel. Weißt du auch warum?“ drückte Sina ihre Nase gegen die von Eleanor.

Der Kopf sagte wieder irgendetwas … doch die Lippen lesen konnte die Dämonin nicht, das war ihr auch egal. „Weil… ich auch die Seele schlucken kann. Ich… war von Anfang an… dein größter Feind gewesen.

Neben der Dämonenkönigin bin ich nicht nur eine Chaosbestie… nein… ich bin auch eine stolze Sukkubus, die mit Seelen spielen kann. Doch sie hat nicht den Nachteil wie es bei dir der Fall ist… Ich schlucke deine Seele, ohne irgendeinen Nachteil davon zu haben Kaja.

Vielleicht… warst du mal anders gewesen Kaja. Eine Sängerin oder ähnliches, aber mit den kaputten Gedanken von Rargros? Dazu in einem Körper wiedergeboren als Vampirin, da musste der dunkle Gott sich einiges dabei gedacht haben.

Das alles… kann ich beenden. Für alle Ewigkeiten. Ich… ziehe deine Seele raus und befreie die Welt Gaia vor einer Katastrophe…“

Alle Außenstehen konnten das Gespräch hören und bekamen ein kalten Schauer über den Rücken, selbst Rokea. Nur wunderten sich alle, warum Sina die Vampirin immer wieder mal mit einem anderen Namen anspricht.

Und Eleanor selber? Sie hatte einen panischen Gesichtsausdruck bekommen, sie glaubte Sinas Aussage vollkommen.

„Aber das mache ich nicht. Willst du wissen warum?“ grinste Sina. „Ich brauche dich. Ich brauche jemand, der so verrückt ist wie du. Ich brauche jemanden, der so stark ist wie du. Ich brauche jemanden, der für mich meine Feinde foltert. Ich brauche jemanden, den ich an die Front schicken kann ohne das er stirbt. Ich brauche jemanden… der mir dient.

Das bist du Eleanor. Eine Seele, die aus Kaja und Rargros besteht. Eine wandelnde Tötungsmaschine. Vermutlich breche ich alle Vampirregeln der Welt, aber das ist mir egal, du bist mein, hörst du?

DU gehörst mir, niemand anderem! Du glaubt, du bist verrückt, dann hast du mich noch nicht in voller Pracht erlebt.“ konnte Sina ihren Wahn nicht mehr beruhigen.

„Doch… damit… das alles klappt, damit du die Chance bekommst zu Leben, was dir enthalten wurde… will ich dass du zwei Schwüre laut und klar aufsagst. Machst du das… lasse ich dich am Leben…

Machst du das nicht… werde ich dich töten und werde… nein. Ich wäre nur etwas enttäuscht über deine Dummheit, die Chance abzulehnen.“ hob die Dämonenkönigin eine Augenbraue hoch, anschließend flüstert sie was ins Ohr der Vampirin.

„Meine… Fresse…“ murmelt Zetta. „Lady Sina… übertrifft alles… Dabei dachte ich immer… Eleanor… wäre schon verrückt…“

Auf einmal ließ Sina den Kopf los, der sich nun mit dem Körper verbindet. Eleanor schwitzte aus jede Hautpore von ihrem Körper, während der Knochenschwanz ihr unheimliche Schmerzen verursacht. Die Stacheln sind alle tief in ihren Körper eingedrungen und sie konnte sich denken, wie es enden wird.

„DU MISTSTÜCK!“ schrie Eleanor, dabei spuckte sie Speichel raus. „DU VERRÜCKTE SCHLAMPE! SELBST RARGROS WAR NICHT MAL SO WAHNSINNIG! ICH HABE IHM IN SEINE AUGEN GESEHEN, ICH WEIß WAS WAHNSINN BEDEUTET!

ABER DU?! IN DEINEN AUGEN IST KEIN WAHNSINN MEHR, DU ÜBERTRIFFST ES BEI WEITEM! EINE BODENLOSE LEERE, DIE SELBST DEN WAHNSINN VERSCHLINGT!

DU WILLST MICH? KANNST DU HABEN! ICH SCHWÖRE BEI ALLEN GÖTTER AUF MEINEN NAMEN ELEANOR, DASS MEIN LETZTER SCHWUR FÜR ALLE ZEITEN AUFGEHOBEN WIRD. FORTAN WERDE ICH ALLES TUN, WAS LADY SINA, MEINE HERRIN, VON MIR WÜNSCHT!

OH! Du glaubst nicht was du dir selbst angetan hast.“ kicherte Eleanor laut und lang. „Ich verspreche dir eins… Du wirst dich in deinem Wahn verlieren und die Welt zerstören, ich weiß wovon ich spreche. Du wirst alles… ALLES was du aufgebaut hast… mit deinen eigenen Händen zerstören!“

„Eleanor, ich befehle dir deinen Mund zu halten.“ sagte Sina nur. Sofort schloss sich der Mund der Vampirin und sie reagiert nur wütend.

„Das… darf doch nicht wahr sein!“ fiel der Mund von Spike fast runter. „LADY SINA! SIE HABEN KLAR GEGEN DIE VAMPIRREGELN VERSTOß…“ wollte der Vampirelf brüllen, als Sina samt Eleanor vor ihm stand und wieder in die Augen stach.

„Das will ich nicht aus deinem Mund hören du kleines Arschloch.“ stand Sina über ihm, während der Elf vor Schmerzen brüllte.

„Ich brauche euch einfach nur zu töten und schiebe die Schuld Eleanor zu, einfache Sache oder? Rokea dürfte es eh egal sein, was mit euch Flaschen passiert, es ist… euch überlassen, wie ihr nun aus dieser Sache lebend raus kommen wollt.“

Zetta knurrte nur wütend, während James schweigend stand. „Außerdem… was heulst du eigentlich hier herum? Ihr hatte all die Zeit gehabt Eli in den Griff zu bekommen, aber habt es nicht geschafft.

Nun gehört sie MIR! In meinen Händen wird sie das richtige Werkzeug sein, was ich brauche in der Welt der Dunkelheit! Sie gehört jetzt meinem Clan an, ob ihr es wollt oder nicht. Sagt es ruhig eurem Herrn, ihm dürfte es letztendlich auch egal sein.

Das kleine Wolfsmädchen meinte, ich wäre die Reinform des Bösen? Ihr könnt es euch nicht vorstellen, wie ich die Welt sehe. Überall brennt es. Alles brennt, selbst Gaia brennt.“ kichert Sina zu den Vampiren.

„Sina?“ musste Rokea nun fragen, denn ihre Rivalin… verhält sich nun komplett anders, was selbst ihr Angst machte.

„Was? Ich will auch mal meine Momente auskosten, die Wahrheit zu sagen.“ drehte Sina sich kurz zu der Tierfrau um, dann widmet sie sich Eleanor. „Du darfst jetzt wieder den Mund aufmachen Eli.“

„Vielen Dank.“ meinte Eleanor sarkastisch und wunderte sich, als Sina ihr ein Buch vor die Nase hielt.

„Ich befehle dir, dass du jede Zeile aus diesem Buch laut aufsagst. Du wirst das Buch nicht vorher durchlesen, sondern direkt laut vorlesen, was ich dir geschrieben habe. Dabei wirst du das Buch nicht zerstören oder ähnliches.“ kam der Befehl von Sina, gleichzeitig löste sich der Knochenschwanz von der Vampirin.

Eleanor schrie vor Schmerzen laut auf, als sich die Stacheln von ihrem Körper lösten und nahm das Buch gegen ihren Willen in der Hand. Sie klappte die erste Seite auf:

„Mein Name ist Eleanor und schwöre alle Regeln aus diesem Buch für alle Zeiten ein zu halten. Regel Eins, ich schwöre…“ las Eleanor vor während sich ihre Augen weit öffneten.

„Das könnte etwas dauern, aber die Zeit nehme ich mir, damit ich mein Werkzeug in den Griff bekomme.“ kichert Sina wieder.

„Was… ein Monster…“ dachte Zetta.

„Nicht nur die Reinform ist es… sondern das wahre Böse…“