Ich bin wiedergeboren und gefährliche Begegnungen?

Während Sina ihre Gäste „bedient“, drehte sich die Welt auch ohne sie weiter. Sarless stand neben dem Kommandanten der Stadtwache und begutachtete die Wächter.

„Ehrlich? Seid… ihr denn in der Lage, auch einfache Streitigkeiten zu lösen? Damit meine ich jetzt nicht unbedingt die… betrunkenen Menschen, sondern eher Abenteurer, Vampire oder nun… naja wir Dämonen.“ teilte Sarless direkt ihre Meinung mit.

Für die meisten Stadtwachen war das mehr oder weniger eine Ohrfeige gewesen und der Kommandant wollte ihr schon die Meinung sagen, hätte ihn Hillar nicht darauf hingewiesen, dass es ein großer Vorteil wäre, von einem starken Dämon trainiert zu werden.

„Ich kann ihre… Meinung nicht teilen Lady. Einige Männer kenne ich von Kindesbeinen aus an und würde für sie meine Hand ins Feuer legen. Sie haben mehr als genug Probleme gelöst und werden sie auch in der Zukunft meistern.“ nahm der Mann seine Wachen in Schutz.

„Hrm… Lady Sina teilte mir mit, dass ich euch nicht zu sehr in der Mangel nehmen soll, deswegen machen wir es auf die einfache Art und Weise. Ihr alle gegen mich. Sofort und ohne Ausrede. Schafft ihr es mich zu besiegen, hat diese Stadt schon die stärksten Wächter der Welt.

Trifft das aber dann nicht zu, werdet ihr alles ertragen, was ich euch an Wahrheiten sage und anschließend zu den stärksten Wächtern der Welt machen. Ihr werdet in der Lage sein, gegen jeden Dämonen aus Deymonlia in einem Einzelkampf zu gewinnen.

Es macht einfach keinen Sinn, jetzt unsere wertvolle knappe Zeit mit Worten zu diskutieren. Lady Sina möchte von mir Taten sehen und keine Ausreden.“ zog Sarless auf einmal ihr Schwert. „Keine Sorge, es wird niemand getötet oder die Knochen gebrochen.“

„Wie?! Warten sie…“ wollte der Kommandant die Dämonin aufhalten, dann fing der „Kampf“ an. Gefühlt mehrere Minuten später lagen überall verletzte Stadtwachen verteilt auf dem Boden. Einigen wurden die Waffen und Schilder zerstört, andere stöhnten, als würden sie sterben.

„Ihr habt es nicht mal geschafft, mich ins Schwitzen zu bekommen. Ich könnte… euch dazu meine Kommentare geben, aber es ist eine sehr gefährliche Sache, auf dem Stolz anderer herumzutrampeln.

Die am lautesten herum stöhnen… ich werde mich nicht entschuldigen, was ich eben getan habe, aber hoffentlich ist euch jetzt etwas aufgefallen. Ich hätte euch auch töten können. Wir alle wissen, dass ich es aber nicht tun werde, doch das trifft nicht auf unsere zukünftigen Feinde zu.

DIE werden euch umbringen ohne zu zögern. Mit der aktuellen Lage werden sie euch nicht mal als Feind betrachten, so sieht die harte Realität aus.“ kam die knallharte Wahrheit von der Sukkubus. Selbst der Kommandant wurde in dieses „Training“ reingezogen.

„Bevor ich euch irgendwelche Kampftechniken oder ähnliches beibringe, werden wir an euren Attributen arbeiten. Lady Sina hat mir glücklicherweise die Gravitationsarmringe zur Verfügung gestellt und damit werdet ihr trainieren.

Trainieren, damit ihr die stärksten und besten Verteidiger dieser Stadt werdet. Mit dieser Stärke werdet ihr später dann auch die Vampire und andere Rassen ohne Probleme in den Griff bekommen. Ist es nicht… irgendwo auch ein innerlicher Wunsch bei euch, dass ihr mehr Stärke haben wollt?

Egal, ich erkläre euch nun das Training, wo selbst der Kommandant hier mitmachen wird als ein gutes Vorbild!“ stellte sich Sarless breitbeinig vor den Wachen hin. Viele mussten auf einmal schwer schlucken.

„Vielen Dank… dass ihr die Welt sicherer gemacht habt.“ zwang Ethice diesen Satz mehr aus sich heraus. „Ernsthaft. Das war nur eine Aufgabe, Heilkräuter zu sammeln. Welcher Teil davon macht denn die Welt sicherer?!“

Die Abenteurer vor ihr sowie auch Prashi an der Seite stöhnten sehr hörbar. „Ethice… Gibt es… irgendwann mal einen Moment, wo du was nicht infrage stellen musst? Warst du bei deinen Dämonen im Dorf auch so nervig?“ fragte Prashi mit sehr müder Stimme.

„Keine Ahnung? Ich war immer mit Sarless unterwegs gewesen und haben mehr oder wenigster alles in Vurdinia angeschaut.“ schaute die Schlangenfrau verwundert ihre Aufseherin an. „Die Nomaden hatten auch kein Problem mit uns gehabt?“

„Bezweifele dass sie in irgendeiner Form eine Organisation führen wie wir. Ok Ethice, hör zu. Diesen Satz sagen wir, damit wir die Arbeit der Abenteurer anerkennen, denn damit werden Heiltränke oder andere medizinische Salben hergestellt.

Damit lindern wir irgendwelchen Personen in der Stadt, auf dem Land oder woanders Schmerzen, wenn kein Heiler in ihrer Nähe ist. Es ist… wirklich egal, ob es eine Aufgabe war, bestimmte Ressourcen zu sammeln.

Dies betrifft auch Monster und dabei lachst du NICHT die Abenteurer aus, nur weil sie irgendwelche Goblins oder Orks getötet haben. Das ist nicht nett und lässt an Respekt von dir Mangeln.

Du wurdest von Lady Sina hier dieser Rolle zugewiesen, weil sie scheinbar dir am meisten vertraut mit den Veränderungen umzugehen. Igriz… ist eine Sache für sich, aber scheinbar kann er wirklich den einen oder anderen Tipp unseren Abenteurer beibringen.

Ethice, du verkörperst gerade hier und jetzt die Gilde. Es ist dabei egal, ob du ein Dämon, eine Götterbestie oder was anderes bist. Du bist eine Rezeptionistin, die unsere Abenteuergilde präsentiert.

All… deine Taten haben einen großen Einfluss, auch wenn du es selbst nicht bemerkst hast. Wir sind momentan DIE Gilde, die neben Vampiren auch Dämonen als Mitarbeiter eingestellt haben. Viele Abenteurer sind vielleicht nur einmal im Leben hier, aber…

Wenn du sie auslachst, ihre Arbeit infrage stellst oder… egal. Sie werden dies anderen weitererzählen, wie wir mit Abenteurern umgehen. Das wir eher… dich und deine Einstellung vorziehen, als die Neutralität, den Respekt und weiteres den Abenteurern zu gebühren.“ redete Prashi auf Ethice ein und hat auch die Aufmerksamkeit der anderen bekommen.

„Einfacher ist es sogar… würdest du Lady Sina und ihre Taten auch in dieser Form wie du es momentan machst, infrage stellen? Wir wissen beide genau, wie Lady Sina… den mangelnden Respekt angehen wird.“

„Nein… wir brauchen die Kö… Lady Sina nicht hinzuzuziehen. Ich… denke, ich habe nun verstanden, was ich genau machen soll.“ wurde Ethice nun leicht blass. Alleine die Vorstellung, was die Dämonenkönigin mit ihr machen könnte…

„Das hoffe ich wirklich. Ich bin froh, dass die Vampirzwillinge mit Nea nun alles im Griff haben. Ich hatte mir bei dir eigentlich gute Hoffnungen gemacht, aber… besser ich bleibe weiterhin eine Weile bei dir.“ nickte Prashi langsam ihren Kopf.

„Natürlich… Verzeiht, dass ich mit meiner Art noch Probleme verursache.“ bat Ethice um Vergebung und wollte die nächsten Abenteurer empfangen, als sie jemand am Eingang reinkommen sah.

„Huh?! Ist das nicht… ?“ staunte Ethice nicht schlecht und zeigte mit einem Zeigefinger auf den Vampir, der zwei Frauen jeweils einen Arm auf die Schulter gelegt hat.

„Hm?“ schaute Prashi und erkannte sofort, wen Ethice meinte. „Ja, dass ist Gair. Scheinbar hat er es geschafft, jemanden in die Finger zu bekommen.“ Ethice bückte sie kurz und holte ein Schild mit: „Rezeption für kurze Zeit außer Betrieb.“

„Ich muss mal eben was klären…“

„Aber aber meine Lieben. Es muss Schicksal sein, dass ich euch im letzten Moment vor dieser Orkmeute retten konnte.“ grinste Gair breit, während er sich von den Frauen anhimmeln ließ. „Ich war wirklich froh, dass ich als Abenteurer in eurer Nähe war und zur Hilfe eilen konnte.“

„Gair… ich dachte wirklich, dass ich heute sterbe.“ meinte die blonde Frau. „Genau, normalerweise haben wir genug Erfahrung, aber aus irgendeinen Grund… wurden wir von einer weiteren Gruppe überrascht.“ nickte die schwarzhaarige Frau.

„Oh ja… hätte ich nicht den passenden Duftstoff dabei gehabt, hättet ihr auch kein Problem gehabt.“ grinste Gair tief in seinen Gedanken. „Endlich… habe jemanden gefunden, der kein Bewohner der Stadt ist.“

„Vermutlich muss der Schock sehr tief bei euch sitzen. Was haltet ihr davon, wenn ihr für die heutige Nacht… in meinen bescheidenen Heim übernachtet? Dann werdet… ihr einen angenehmen Schlaf haben.“ versuchte der Vampir nicht zu offensichtlich zu sein.

„Nun… wenn du es uns anbietest?“ schaute die Blonde die Schwarzhaarige an. Sie nickte nur und ihre Augen… zeigten eine leichte Gier. „Dachte immer… Vampire sind Monster. Hättest du uns nicht die Abenteurerkarte gezeigt… scheinbar liegt doch was an den Gerüchten.“

„Meine Damen… es stimmt, denn unsere Taten waren die eines Monsters. Doch ich kann euch beide beruhigen, dass wir Vampire, also zumindest in dieser Stadt durchaus das zivilisierte Verhalten kennen.

Wäre ich wirklich das Monster, wie man es üblich von meinen Kollegen kennt… ich hätte von einem Baum zugeschaut, versteht ihr? Ich bin froh, dass ihr mir die Chance gebt… meine gute Seite zu zeigen.“ lächelt Gair die Frauen abwechselnd an.

Auf einmal packte etwas ihn am Gesicht und rammte ihn in den Holzboden. Die Frauen, die neben ihm standen, sprangen erschrocken zur Seite, dass… eine Schlangenfrau den Vampir angriff. „Das… ich dich von allen Orten hier antreffe, mein lieber lieber Gair.“ lächelte Ethice ihn von oben an.

Gair musste sich erst orientieren, als er erkannte, wer ihn im Griff hatte und bekam einen Schweißausbruch. „Ah ha ha… hallo Ethice. Lange… nicht gesehen?“

„So… lange war es nun doch nicht her. Du weißt warum… ich dich jetzt so behandle? Ich habe… dir damals was versprochen oder?“ lächelte die Schlangenfrau sehr düster. Prashi sprang auf den einen Arm und „wollte“ Ethice von Gair trennen. „ETHICE! Lass sofort Gair los!“

„Bedauere, aber… dieser Vampir hat meine Warnung damals ignoriert und er weiß es sehr genau. Da hast du… meine Freundin in die Finger bekommen und sie hatte wirklich… Interesse an dir gehabt verstehst du?“ schaute Ethice Gair wütend an.

„Und was machst du? Direkt nach dem Sex mit ihr hast du sie ohne ein Wort oder Abschied verlassen. Sarless… ist vielleicht in vielen Dingen etwas… verrückt, aber auch sie ist letztendlich eine fühlende Person.

Im Kopf hatte sie es schon geahnt, dass du ein Schürzenjäger bist. Doch ihr Herz? Das war am bluten gewesen, dass man sie in dieser Form ausgenutzt hat. Ich bin nur ein paar Jahre älter als sie, aber für mich ist sie wie eine kleine Schwester.“

Auf einmal glühte die Hand blau auf, Gair wurde panisch und wollte sich irgendwie befreien. „ES TUT MIR LEID!“

„Das… hättest du dir vorher überlegen sollen.“ meinte Ethice nur, als auf einmal zwei lange Schwerter vor ihrem Gesicht gehalten wurden. Gleichzeitig wickelten sich Spinnenfäden um ihren Oberkörper und wickelte sie ein. Dadurch löste sich die Hand vom Gesicht und Gair konnte aufatmen.

„Beim dunklen Gott… danke das ihr erschienen seid, Nisha und Abby.“ seufzte Gair, als seine Vampirinnen ihn nun beschützen. „Wir… können ja schlecht der Clanführerin erklären, dass dein Hobby dich umgebracht hat.“ „Stimmt, wobei ihr das vermutlich egal sein wird.“ kamen nur die Kommentare.

Nea stand hinter Ethice, die mit ihren Händen die Spinnenfäden die Dämonin gut im Griff hält. „Vielleicht kann ich ja doch mal einen Dämon probieren.“ meinte die Spinnenfrau nur.

„Ethice! Was ist eigentlich los?“ stellte Prashi sich vor die Dämonin hin, während sie ein wütendes Gesicht macht. „Was habe ich denn vorhin erklärt?“

„Dieser Scheißkerl hat meine Freundin benutzt und ich habe ihm ein Versprechen gegeben, dass ich ihn langsam, aber sicher töten werde! Der dunkle Gott musste sich ja wohl was dabei gedacht haben, dass wir uns wieder treffen!“ zischte Ethice.

„Also das Übliche mit dem Schwachkopf.“ seufzte Abby. „Vielleicht hätten wir uns wirklich nicht einmischen sollen, dann wäre dieses Elend auf zwei Beinen endlich weg.“

Auf einmal stürzten die beiden Frauen von eben sich auf Gair und wollten ihn irgendwie versorgen. Dabei fielen die Sätze wie „Wieso tut man es dir an?“ „Du bist doch ein netter Vampir?“ „Unser Held hat es nicht verdient.“ und so weiter.

„Danke danke für eure Fürsorglichkeit, mir geht es schon gut. Ich… war nur etwas überrascht, ehrlich.“ stand Gair mit einem Grinsen auf. Nisha schaut mit einer hochgehobenen Augenbraue ihre Freundin an, die ebenfalls das Spiel merkwürdig fand.

„Sag… weswegen klebt ihr eigentlich an diesem Kerl?“ wundert sich Nisha. „Das ist ein Schürzenjäger, der alles knallt, wenn man ihn an sich ran lässt.“

„Niemals! Er hat uns vor einer Meute voller Orks gerettet!“ „Genau! Ohne ihn wären wir längst… gestorben!“ erklärten die Frauen. Gair hörte mit seinem Grinsen einfach nicht auf und schaute die Vampirinnen provokant an.

„Sag… habt ihr einen eigenartigen Geruch bei den Orks bemerkt? Meine… einen etwas unüblichen Geruch als sonst?“ hakte Abby direkt nach und das Grinsen von Gair ist eingefroren. Verdutzt schauten sich die beiden Frauen an und mussten grübeln.

Gair wollte das Thema schnell ändern, als Abby ihr Schwert vor seine Nase hielt. „Du hältst mal die Klappe „Held“. Wenn ich ebenfalls einfügen darf, waren die Orks etwas… mehr voller Energie? Was man bei Orks so überhaupt nicht kennt?“

„Das stimmt allerdings… für gewöhnliche Orks waren sie stärker als sonst. Selbst Verletzungen haben einige nicht zur Kenntnis genommen.“ nickte die Schwarzhaarige langsam.

Nisha steckte ihr Schwert in die Schwertscheide und ging auf den schwitzenden Vampir zu, der lieber die Flucht ergreifen will. Doch dazu kam es nicht, als sie ihm in den Bauch schlug, wo er kurze Zeit in der Luft schwebte und ihm beinahe die Augen aus dem Gesicht fallen.

Blitzschnell griff Nisha in seine innere Westentasche und förderte auf einmal ein kleines Fläschchen raus. Ethice wird in der Zeit weiter von Nea unter Kontrolle gehalten, während Prashi ihre Augen weit aufriss.

Nur Abby sowie Nisha schauten wütend Gair an. „Hast… du schon die Regeln von Lady Sina vergessen Idiotengair? Keine Viecher und weiteres in Gefahr bringen?“ knurrte Nisha wütend während sie das Fläschchen begutachtet. „Abby und ich fühlen uns hier ziemlich wohl. Nicht mehr groß unserer Arbeit nachgehen, sind reich geworden und würden liebend gerne zu dem Clan von Lady Sina überwechseln.

Und was machst du wieder mal? Dich von deinem Schwanz kontrollieren lassen, dass du keine Frau bekommst und Unschuldige in dein Spielchen hineinzuziehen. Was… glaubst du, was Lady Sina mit dir… mit uns machen wird, wenn sie von dieser Sache erfahren wird?“

„Es… ist doch nichts passiert oder? Ha ha… Ich habe die Damen hier doch gerettet, verstehe doch dein Problem nicht?“ grinste Gair steif, aber man sah ihm an, dass er flüchten will. Also stand Abby sicherheitshalber hinter ihm.

„Ihr jungen Dinger… Dieser Mann ist nur an weiblichen Körpern interessiert. Weil ihm aber eine Regel gegeben wurde, die Frauen in der Stadt in Ruhe zu lassen, seid ihr nun Opfer seiner Intrige geworden.“ schloss Nisha auf einmal ihre Nase und Abby tat es auch.

Verwundert schauten die Frauen sich gegenseitig an, als Nisha den Korken des Fläschchens öffnet. Sofort musste jeder anwesende Vampir die Nase von dem Gestank schließen, Ethice musste schwer husten und Nea? „DAS STINKT!“ schrie die Spinnenfrau und rannte direkt durch eine Mauer um ins Freie zu gelangen.

Erschrocken schauten die „Opfer“ sich gegenseitig an, als Nisha das Fläschchen schloss. „Das ist ein Duftstoff um Monster anzulocken. In diesem Fall ist es scheinbar für Orks gedacht. Wenn männliche Orks das riechen, wollen… sie nichts anderes als sich mit einer Orkin zu paaren. Dabei setzt bei diesen Idioten was im Gehirn aus und… tja, wir wollen nicht weiter darüber reden oder?“

Langsam drehten sich die beiden Opfer zu Gair um, der etwas Abstand genommen hatte. Ethice befreite sich von den Spinnenfäden und Prashi war scheinbar ein bisschen überfordert, was man in solch einer Situation machen soll.

„Eh… ich kann das erklären, wirklich. Man kann das alles in…“ wollte Gair was sagen, als die Blonde ihm eine schallende Ohrfeige verpasste. Auf der anderen Gesichtshälfte folgte die Ohrfeige von der Schwarzhaarigen.

„DU ARSCHLOCH!“ „VAMPIRE BLEIBEN DOCH MONSTER!“ schrien die Frauen das geohrfeigte Monster an, anschließend gingen sie wutentbrannt aus der Gilde heraus.

„Wow, aber verdient Idiotengair.“ grinste Abby genüsslich. „Also… eigentlich müssen wir dich töten, weil du eine Regel missachtet hat. Weißt du… Nisha und ich fühlen uns seit langem hier richtig wohl und wollten nicht aus der Stadt raus fliegen.“

„Deswegen… viel Glück mit der Schlangenfrau.“ grinste Nisha ebenfalls und beide Frauen gingen zu den Sitzplätzen an der Eingangshalle.

Gair konnte nicht so schnell denken, wie ihm gerade die Situation außer Kontrolle geraten ist, als ein großer Schatten vor ihm erschien. Er schaute nach oben und sah wieder sein kleines, altes Problem vor sich stehen.

„Nun bist du fällig.“ knurrte Ethice ihn wütend an. Sofort fiel der Vampir auf die Knie und flehte. „Nein, warte! Ich bin viel zu jung zum sterben!“ „Lüg doch nicht.“ rief Abby von weitem. „Du bist mehrere Jahrtausende alt.“

Wenn Blicke töten könnten, aber diese Fähigkeit gibt es leider nicht in dieser Welt. Ethice hielt eine Hand vor Gair. „WARTE! ICH TUE ALLES, NUR WILL ICH NICHT STERBEN!“ brüllte er in seiner Verzweiflung.

Dies hielt Ethice an. „Hmm? Wirklich? Oder ist das wieder einer deiner vielen Lügen? Ohne die anderen Frauen dort… weiß man eigentlich nicht, wann du lügst oder nicht, Lügner.“

„Ich schwöre beim dunklen Gott, dass ich für den heutigen Tag alles tue, was du von mir verlangst!“ gab Gair sein Schwur ab. Nisha und Abby staunten nicht schlecht, als er den Schwur von sich abgab.

Ethice nahm die Hand runter und bekam ein sehr böses Lächeln auf dem Gesicht. „Na… das ist schön. Dann hör mal her…“

Einige Stunden später lief ein blasser, nackter Mann durch die Straße, der vor und hinter dem Körper ein Schild trug. Vorne stand: Achtung, ich bin ein notorischer Lügner. Hinten: Ich bin ein böser Schürzenjäger.

Und Gair selber? Er würde lieber in den nächsten Abgrund stürzen wollen. Hinter ihm liefen Nisha und Abby, die diese Szene auf keinen Fall verpassen wollten und man hörte sie regelrecht laut auflachen.

„Herrlich… die Dämonin weiß, wie man jemand so richtig erniedrigt.“ kicherte Abby, während sie eine Hand von Nisha hielt. „Stimmt, aber das ist nur ein Teil seiner Strafe. Idiotengair wird sich für den anderen Teil der Strafe einiges einfallen lassen müssen. Puh… wie heilt man denn gebrochene Herzen?“

Gair hielt ein Pokerface und ging weiter nackt mit den Schildern durch die Stadt. Er war an diesem Tag Thema Nummer Eins geworden und hinter seinem Pokerface drehten sich die Räder, wie er es seinen Vampirinnen heimzahlen kann.

„Sarless… heiraten… und keine… andere Frau… mehr… verführen… Diese Stadt ist meine größte Schande…“