Ich bin wiedergeboren und der Ring der Fruchtbarkeit?
Am gleichen Tag hat Lisa sich mit ihrer Mutter ausgesprochen und kam am Abend mit Kyllia sehr verweint wieder. Kyllia hat sie aufs Bett gelegt und die anderen gebeten, Lisa vorerst in Ruhe zu lassen.
„Lady Layla… hättest du nicht erkannt. Sie war… so sauer, da wäre selbst ein Vulkanausbruch vermutlich noch harmlos. Lisa… wurde vermutlich noch nie auf dieser Art und Weise von ihrer Mutter so… fertig gemacht.
Man hat aber auch die Erleichterung an Lady Layla erkannt, dass Lisa wieder gefunden wurde. Sie hat sich wirklich sehr große Sorgen um sie gemacht.“ erklärte Kyllia dies Sina.
„Verstehe, dann bin ich froh, dass dieses Problem soweit… geklärt ist. Dann sollte das Gespräch mit Layla selber nicht so angespannt sein.“ nickte Sina.
„Das könnte dauern, weil Lady Layla sich beruhigen muss. Lysa schätze circa von einer Woche, weil sie selbst ihre Mutter noch nicht so erlebt hat. Ansonsten scheint sie und ihre Hausdienerinnen ziemlich vorbeireitet zu sein. Die Betten haben sie direkt entsorgt und ihr eigene Möbel mitgebracht.“
„Vermutlich hat Layla das kommen sehen. Dann fehlen nur noch zwei Clans und der problematischste ist noch nicht mal angekommen.“
„Du meinst den von Taos? Ist das denn wirklich eine gute Idee… so ein unkontrollierbares Monster in Fanfoss zu haben?“ wundert sich Kyllia und bekam auf einmal einen Zettel zugeschoben. „Was ist das?“
„Alles Schwüre die Eleanor aufsagen muss. Vermutlich findet sie trotzdem irgendwie eine Möglichkeit, ihrem Treiben nachzugehen, aber vielleicht können wir das Opfer dann noch retten, bevor sie anfängt.“
„Sie… soll ernsthaft bis 100.000 zählen, bis sie ein Instrument in die Hand nehmen darf und dann für jeden Schritt weitere 100.000? Ehrlich… wenn sie es dann noch schafft… das Opfer zu töten, dann kannst du nicht abstreiten, dass sie der geduldigste Folterer der Welt ist.“ grunzte Kyllia.
„Wenn überhaupt. Für Zetta gibt es auch einen Zettel, denn wenn Eleanor nichts machen darf, dann wird sie es über ihre Sklaven machen lassen. Wäre nicht schlecht, wenn du und Lisa zumindest ein Auge auf Zetta halten könntet.“
„Hmm… wenn wir zumindest in der Stadt sind. Hoffentlich passiert wirklich nichts, aber du bist ja nicht blöd und hast bestimmt die eine oder andere… Sache gleichzeitig am Laufen.“ nickte Kyllia langsam und verabschiedet sich von ihrer Schwester.
Am nächsten Morgen ging es Neia merklich besser, dass sie langsam ihre Übungen wie angehen konnte. „Erm… ich weiß zwar was passiert ist, aber… darf ich dich was fragen Lisa?“ stellte die Blutelfe am Frühstück vorsichtig die Frage, weil Lisa sehr gerötete Augen hatte.
„Was… möchtest du denn wissen?“ schaute Lisa Neia an. „Du… als geborener Vampir beherrscht ja von Anfang an die Blutmagie. Vermutlich hast du es dir ja ein bisschen antrainiert und… wollte fragen, ob du mir das beibringen könntest?“
„Huh? Seit wann kann eine Elfe Blutmagie benutzen?“ wundert sich Lisa, die scheinbar nichts über die neuste Änderung von Neia mitbekommen hat. Die körperlichen Änderungen sind ihr schon aufgefallen, aber dass da noch mehr ist, wusste sie nicht.
Sina seufzte nur und erklärte der Vampirin, was Neia geworden ist und wie es dazu kam. Sie ließ auch nicht aus, dass sie sich mit ihrer Mutter beinahe in der Wolle gehabt hatte.
„Oh… Mutter hat sich entschuldigt? Dann… musste sie regelrecht ihren Stolz heruntergewürgt haben. Ihr scheint meiner Mutter wirklich am Herzen zu liegen.“ murmelt Lisa, man hörte wieder die Trauer in der Stimme. „Nun… wenn es mir besser geht, kann ich dir ein… zwei beibringen, die man am ehesten benutzt, doch…“
„Ich besitze die Fähigkeit „Regeneration“, falls du es anmerken wolltest. Bisher… habe ich noch nichts von der Fähigkeit gemerkt, aber die Grundvoraussetzung für diese Magie habe ich erfüllt.“ grinste Neia.
„Dann bringe ich euch nur einen Zauber bei. Es ist zwar richtig, dass man die „Regeneration“ benötigt, aber wenn ihr sie vor kurzem erst bekommen habt, ist euer Level dafür zu niedrig.“ Auf einmal nahm Lisa ein Messer und schnitt ihr den kleinen Finger ab.
Jeder schaute erstaunt, was Lisa da machte, als ihr Finger schon in wenigen Sekunden wieder komplett regeneriert ist. „Diese Geschwindigkeit etwa benötigst du, damit du mit Blutmagie arbeiten kannst.“
„Verstehe… danke für deine Erklärung. Ich wundere mich nur… Damals habe ich gegen Fae, eine Meisterin des Blutes gekämpft…“ und Neia berichtete den Kampf gegen diese Vampirin, die nur mit Blut gekämpft hat.
„Ich bin selber keine Meisterin des Blutes, aber… sie musste wohl schon zigtausende Lebewesen das Blut entnommen haben, dass dieser Raum… so blutgetränkt war. Scheinbar gibt es noch ein paar Geheimnisse in der Blutmagie, die ich selber nicht kenne.
Das wäre auch eine Möglichkeit, fremdes Blut nach deinem Willen zu beeinflussen, aber… wieso ist sie so eigenartig gestorben? Es gibt noch ein paar andere Vampire, die Meister der Blutmagie sind, aber…“ wunderte sich Lisa ein bisschen.
„Stimmt was nicht Lisa? Warum stört dich der Tod von dieser Fae eher als der Kampf selber?“ fragte Kyllia sie.
„Weil ich noch nie gehört habe, dass ein Vampir auf diese Art und Weise gestorben ist. Sicher… dass es wirklich Fae war, gegen die du gekämpft hast? Ich kann mich nur dunkel an sie erinnern. Irgendwie wollte sie mal einen Krieg gegen Maeve oder Cassius anzetteln, bis ihr Vater… das gestoppt hat.“ zweifelte Lisa.
„Willst du sagen… dass Fae eventuell sogar noch am Leben sein könnte?“ fragte Sina sofort, denn das wäre ein… sehr großes Problem.
„Ich weiß es nicht, vielleicht solltet ihr mit meiner Mutter darüber sprechen. Ihr… Tod ist einfach zu merkwürdig, kein Vampir verwandelt sich in verkohlten Schleim oder so. Oh… deswegen die Frage.“ merkte Lisa das Problem.
„Was ist los?“ wundert sich Sherry. „Wenn diese Fae am Leben sein sollte, dann gehört der Clan nicht mehr mir und das Chaos wäre so was von sicher.“ erklärte Sina.
„Ich denke nicht.“- „Genau, wenn hätte sie sich schon längst gemeldet.“ meinten die Zwillingsvampire, die nicht so besorgt sind. „Außerdem… ihr seid von allen offiziell anerkannt worden.“- „Wenn müsste Fae es durch ein Duell gegen euch wiederbekommen.“
„Ok? Dann verlasse ich mich einfach auf eure Aussage. Trotzdem werde ich das mit Layla bereden müssen. Schon interessant, denn für mich war… es ziemlich egal, wie sie gestorben ist. Gut das wir nun eine weitere Meinung gehört haben.“
„Hrmm… wäre glücklicher, wenn sie tot wäre. Ihr Blutschleim war wirklich… extremst nervig gewesen.“ murmelt Neia. „Dann freue ich mich zumindest, dass ich überhaupt einen Zauber kann.“
„ … Gerne. Ein Nebeneffekt mit Blutmagie ist, dass man durch den Blutverlust auch ein bisschen die Regeneration steigern kann.“ nickte Lisa.
„Taos hatte kein Problem damit gehabt, mit diesem riesigen Blutstrahl einmal komplett die Arena zu verwandeln.“ merkte Sherry trocken an.
„Hm… wundere mich, ob bei Onkel Taos neben seiner Stärke auch einige andere Dinge anders sind. Ich… kenne zwar diesen Zauber, aber könnte ihn nicht lange einsetzen, ohne dass ich mein Blut komplett verliere.“ wiegelt die Vampirin den Kopf.
„Eine weitere Randnotiz für mich wenn es um Eleanor geht.“ dachte Sina, während sie einen Apfel schälte. „Dann sollte ich mir ein paar Schwüre mehr für sie einfallen lassen.“
Später saß Sina wieder in ihrem Büro. „Komisch, normalerweise mache ich das immer im Wohnzimmer…“ merkte Sina für sich an.
„Vielleicht bist du ein bisschen erwachsener geworden und hast die Vorteile eines geordneten Zimmers erkannt?“ grinste Suki, die einen Tee vor ihr hinstellte.
„Hmm… Mit Verantwortung entstehen Änderungen oder? Egal, wie sieht es mit dem Operationszimmer für Christoper aus?“
„Ich habe einfach Lara´s altes Zimmer genommen und das Bett entfernt, dafür einen großen Tisch besorgt sowie eine Schreibtafel. Zusätzlich warte ich auf eine Bestellung von mehreren Weltkarten, ich denke, das Christoper ähnlich wie du, Pinne an der Karte befestigen will.
Das Regal war eh leer gewesen, also habe ich von einem Trödelmarkt in der Stadt einige… Bücher besorgt über die Götterbestien. Legenden, Geschichten und ähnliches, vielleicht hilft es ihm ja auch ein bisschen.“
„Ich kann nicht stolzer sein dich als Tochter zu haben.“ lobte Sina das Katzenmädchen. „Dann haben wir unsere Vorbereitungen für ihn soweit erledigt. Vielleicht… hängst du ein Schild vor die Tür, damit jeder es sieht und es nicht für ein Gästezimmer hält.“
„Danke für dein Lob.“ bekam Suki rote Wangen und ihr Katzenschwanz wedelte vor sich hin. „Dann werde ich mich mal nach einem… schönem Schild umschauen.“ verabschiedete sich Suki. Nun war Sina alleine mit ihrem Tee und… war ruhelos.
„Hrm… ich muss mir wirklich angewöhnen, zur Ruhe zu kommen.“ nervte es der Dämonin selber. „Vielleicht… ist ja mal der Zeitpunkt gekommen, meine Siegesprämie genauer anzuschauen.“
Sina stellte auf ihrem Schreibtisch den Accessoirekoffer hin und öffnete die erste Schublade, wo mehrere Ringe drin waren. In jeder Schublade lag auch ein Zettel bei, welchen Effekt die Zubehöre haben.
Was Sina sofort auffiel bei den Ringen, einer war sehr rot. „So eine Farbe fällt sehr deutlich auf. Mal schauen…“ nahm die Dämonin den Zettel und versuchte die richtige Erklärung zu finden. Auf dem Zettel war ein Bild gewesen mit Nummern, so schaute Sina welche Position der Ring hatte und dann wieder auf den Zettel.
„Hmm… Ring der Fruchtbarkeit. Der Träger ist empfänglicher für eine Schwangerschaft. Kann nur von Personen getragen werden, die auch Kinder gebären können. Für eine sehr sichere „Empfängnis“ wird eine längere Dauer des Tragens empfohlen.“ las Sina laut vor.
„Öh…“ holte Sina den Ring aus dem Koffer raus und schaute ihn sich näher an. „So was… gibt es?! Ich kann damit nichts anfangen und meine anderen Freundinnen sind ja auch irgendwie lesbisch… Warte…“ kam Sina auf einmal eine Idee.
Sie steckte den Koffer wieder in ihr Inventar und suchte mit dem Ring nach Suki. Sie fand sie in der Küche vor. „Suki, hast du oder wir irgendwo einen Behälter für Ringe? Ich will diesen Ring jemanden schenken.“
Gesagt getan, Suki hat alles, so bekam Sina eine schwarze Ringschachtel. „Ist das für Sherry?“ lächelte Suki neugierig, aber Sina schüttelt ihren Kopf. Sie erklärt kurz, was dieser Ring kann, wo Suki rote Wangen bekommt.
„Denke… du weißt wie die Welt funktioniert. Nein, den soll jemand bekommen, der noch auf eine Entschuldigung wartet.“ Sina flüstert den Namen ins Ohr von Suki und sie verstand sofort, warum es bei dieser Frau am besten ist. „Interessant…“
„Finde ich auch. Dann gehe ich sie mal eben aufsuchen und sie… „glücklich“ machen.“ grinste Sina und machte sich auf den Weg zur Gilde. Kurz bevor Sina reingehen wollte, schloss sie kurz ihre drei Augen. „Bitte… lass es drin wieder normal sein.“
Anschließend ging sie rein und ihr Wunsch wurde erhört… fast. Vor Tio und Mio standen zwei große Schilder, bis wie weit die Abenteurer sich anstellen durften. Alles dahinter ist aufgefordert, die anderen Rezeptionen zu benutzen.
„Hmm… das ist natürlich auch eine Lösung.“ dachte Sina. „Zumindest hat es verhindert, dass die Zwillinge keinen Stress bekommen haben.“ Die Dämonin stellte sich an der Schlange von der Rezeption von Prashi an und wartete geduldig.
Die Zeit verging, bis Sina selber an der Reihe war. „Na? Wie geht es dir? Scheinbar habt ihr einen Kompromiss gefunden mit den Zwillingen?“ grüßte Sina ihre Freundin.
„Denke, dass ist besser als Tio und Mio zu bestrafen, wofür sie nichts können. Die Idee kam vom Gildenmeister und nun hat es wieder seinen gewohnten Gang hier.“ nickte Prashi. „Wie kann ich dir helfen?“
„Du… da war die eine Sache gewesen und ich denke… ich habe das richtige Entschuldigungsgeschenk für dich.“ legte Sina die Ringschachtel auf den Tisch. Sofort jubelten einige Abenteurer hinter Sina und warten gespannt.
„Leute… das ist kein Antrag für eine Hochzeit!“ rief Sina, um das Missverständnis direkt aus der Welt zu schaffen. „Prashi ist mit Louis verlobt, habt ihr das verstanden?!“
„Erm… danke, dass du es nun allen mitteilst, was bisher keiner wusste.“ lächelte Prashi sehr wütend. „Nur mein engster Bekanntenkreis wusste davon. Ist das deine Rache… vom letzten Mal?“
„Huch?! Wieso… verschweigst du das denn?“ staunte die Dämonin. „Dann hast du deine Ruhe und jeder überlegt es sich zweimal, ob er sich mit deinem Verlobten anlegen möchte.“
„Hrm… Nun ist es ja auch egal. Was… genau ist da drin?“ zeigte Prashi mit dem Finger auf die Ringschachtel.
„Das… ist meine Entschuldigung von MIR für DICH. Denke… du hast in der Zukunft ein paar Pläne und es soll für dich eine Unterstützung sein. Na los… es gehört dir.“ schob Sina die Schachtel weiter auf Prashi zu.
Diese seufzte nur und öffnete ihn, wo sie den roten Ring sah. „Hmm eine interessante Farbe, aber… inwiefern soll er mir helfen?“ schaute Prashi dann die grinsende Sina an. Die Dämonin kam um die Rezeption und flüstert es ins Ohr von Prashi.
Zuerst kniff sie ihre Augen leicht zusammen und riss sie dann erstaunt weiter auf. „Das… können sie?“ fragte Prashi vorsichtshalber und Sina nickte. „Laut dem Zettel sollen sie es können. Und? Denke… in deinen Händen wären sie gut angebracht.“
Bevor Prashi die Antwort gab, schob sie den roten Ring auf ihren Finger und schaute Sina lächelnd an. „Danke… damit verzeihe ich dir und… behalte die Wirkung für dich ok? Besser, mein Schatz weiß davon nicht allzu viel.“
„Hat er denn… solche Wünsche?“
„Nö, aber in der Sache hat er sowieso nichts groß zu sagen, wenn er wieder kommt.“
„Der Arme.“
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.