Ich bin wiedergeboren und die Aufklärung?
Prashi klopfte an die Tür und man hörte ein leises „herein“. Die Tür wird geöffnet und die Damen sahen den Gildenmeister Ma Shi auf seinem Sessel sitzen.
„Gildemeister, Lady Sina wollte sich nach ihnen erkundigen.“ blieb Prashi sehr formal. „Ah… Lady Sina ist schon wieder zurück? Dann kann ich meine Freundin doch nicht stehen lassen.“ lächelte Ma Shi.
„Hi alter Mann, ich habe gehört, dass es dir… nicht besonders gut geht?“ kam Sina in das Zimmer mit einem besorgtem Blick.
„Was heißt gut, ich bin einfach nicht mehr jüngste oder? Das ich dann… die bittere Meinung meiner Kollegen anhören musste, war es scheinbar ein bisschen zu viel für mich gewesen, komm… nimm doch platz.“ wurde der Gildenmeister ein bisschen traurig.
„Ich lass euch dann alleine.“ verabschiedete sich Prashi und schloss die Tür hinter sich. „Ma Shi…“ hörte sich Sina´s Stimme sehr traurig an.
„Sina… vielleicht ist es auch die Aufregung gewesen, wie du bei all… deinen Kämpfen beschreiten musstest. Titanus und Tierra habe ich durch deine Illusionen erkannt, aber gerade diese Kämpfe… waren es, wo du dich so verändert hast.“
„Wenn… ich es dir erzähle, kannst du damit dann umgehen? Wenn der Arzt schon bei dir ist… gibt es vielleicht Dinge, die dir nur mehr Sorgen machen werden.“
„Meine Güte… ich bin vielleicht alt und auch mit meiner Gesundheit ist es gerade jetzt nicht am Besten, aber im Kopf, da bin ich immer noch fit.“
„Wegen den anderen Gildenmeistern… ich habe gerade mit Ascal ihnen meine direkte Meinung ins Gesicht gesagt und auch angedroht, wenn sie nicht schnell auf ihre neutrale Haltung zurückgehen, dass ich sie ersetzen lassen werde.
Scheinbar… gefiel es ihnen nicht so, dass ich ihnen so hart ins Gesicht gefahren bin, aber mir fiel jetzt nichts auf die Schnelle ein, wie man sie allesamt zum Schweigen bekommt. Doch was ich versprochen habe ist, wenn die anderen SSS-Abenteurer kommen, dass wir noch ein paar Reformen machen werden.“
„Das freut mich zu hören. Dieses Theater hatte ich schon mal gehabt, als Kyllia Abenteurerin wurde. Ich… ging mehr den diplomatischen Weg und dann war Ruhe, aber jetzt… war es dann doch ein bisschen zu viel.“ schüttelt Ma Shi den Kopf.
„Ich weiß sowieso nicht… wieso die so… eine eigenartige Einstellung haben. Jedenfalls, sollten sie wieder so ein Theater machen, wissen sie, was ihnen blüht. Kann man einen Gildenmeister eigentlich so schnell loswerden?“
„Bisschen spät die Frage oder?“ hob Ma Shi eine Augenbraue. „Eigentlich nicht, vor allem, wenn dass so viele Gildenmeister sind. Doch aufgrund dass du die gleichen Rechte hast wie wir und auch die SSS-Abenteurer hinter dir hast, sieht es ein bisschen anders aus. Doch… das erkläre ich dir ein anderes Mal. Nun… ich höre?“ lächelte der Gildenmeister wieder.
„Nun gut…“ seufzte Sina und erzählte, was vor dem Turnier, während des Turnier und nachdem Turnier passiert ist. Dabei verging die Zeit wie im Fluge und Prashi brachte beiden immer wieder eine Tasse Tee vorbei.
„Puh… scheinbar hattest du, aber auch die anderen Abenteurer sowie Freundinnen keine einfache Zeit gehabt, wenn man es milde ausdrücken darf.“ nickte Ma Shi am Ende. „Einerseits… bin ich froh, dass die anderen Vampirclans dir nun helfen wollen, doch…
Du müsstest sie alle ziemlich gut im Auge behalten, wenn sie in der Stadt leben. Vor allem… wenn diese Eleanor so ein Problem dar stellt. Nur du kannst es mit ihr dann aufnehmen oder?“
„Vermutlich, aber bevor sie in die Stadt kommt, werde ich vorher ein Gespräch außerhalb der Stadt mit ihr führen und ihr ein Buch vorlegen, was sie alles schwören muss. Wenn sie so… eine diabolische Ader hat, wird sie vermutlich auch einen Weg um die Schwüre finden.
Doch… irgendwie mache ich mir um sie nur bedingt Sorgen, denn wenn ich alles richtig mache, wird sie mich anflehen, alles zu tun, damit ich sie von den Schwüren befreie. Mehr Sorgen mache ich mir um die Elfen, die irgendwann von Neia erfahren werden.
Ascal hat mich schon aufgeklärt und wenn die Rassisten tatsächlich so mächtig sind… Also keine Scheu zeigen, eine bekannte Abenteurerin anzugreifen, dann kommen auf uns Probleme zu, da ist auch wieder der Krieg mit den Dämonen nebensächlich.“
„Mir tat Neia leid, als man ihr die Augen… zerstört hat, aber mit den jetzigen Problemen, übertrifft das ja mehr als mit den Augen oder? Mit den Elfen habe ich nur Kontakt, wenn sie Mitglieder unserer Gilde oder selber Gildenmeister sind.“
„Ich habe nachher noch ein Vampirtreffen mit meinen Vampiren, da werden wir die Schutzmaßnahmen der Stadt bereden sowie wie wir das mit den Vampiren aus dem anderen Clan regeln wollen.
Da kann ich auch gleich mit ihnen Überlegungen anstellen, wie wir Vorsichtsmaßnahmen bauen können, wenn die Elfen dann in der Zukunft sich melden. Ich kann und will Neia nicht verstecken, sie hat ebenfalls ein Recht auf ihre Freiheit.
Also wegen den Vampiren in der Stadt solltest du dir keine Sorgen machen, darum werde ich mich kümmern. Die Dämonen die kommen werden, auch darüber brauchst dir keine Sorgen zu machen.“
„Du willst wirklich das unmögliche Ziel umsetzen, das Dämonen mit den Völkern von Alliancia harmonisieren oder? Schade… dass ich schon zu alt geworden bin, um die Fortschritte zu sehen in der Zukunft.“
„Alter Mann… ich… es tut mir leid, dass ich mich offenbaren musste, aber… besser aus meinen Mund als von irgend jemand anderem. Nichts ist… schlimmer, als wenn dass das Volk erfährt, dass es zwei Dämonenkönige gibt.
Scheinbar… habe ich mir irgendwie zu viele Sorgen gemacht, aber jeden, den ich hier treffe… Es war allen ziemlich egal gewesen irgendwie. Es… war wie an dem einem Abend, wo ich mich vor dir und den anderen die Wahrheit erzählt habe.
Meine… Gefühle gingen mit mir durch und… sie haben mich getröstet. Ich… die über einen langen Zeitraum von Dämonen im wahrsten Sinne gefoltert wurde… werde von meinen Feinden getröstet.“ lächelte Sina schief.
„Das Leben ist voller Überraschungen. Es ärgert mich ein bisschen… das meine Rede damals einfach… so ins Leere ging, aber wenn du dadurch wieder weiter leben kannst, ohne Sorgen zu haben… Dann kann ich damit leben.“
„Wenn… es dir wirklich… so ein Problem macht mit dem Posten als Gildemeister… wer soll denn der Nachfolger werden?“
„Ah… ich habe meinen Nachfolger schon bestimmt. Zwar weiß die Person davon nichts, aber sie ist genau die richtige Person, die in diesem Zeitalter der Veränderung die Aufgabe mit Bravour meistern wird.
Ich werde mein Amt noch weiter nachgehen und wenn der Zeitpunkt gekommen ist, werde ich mich zur Ruhe setzen. Vermutlich… werde ich noch eine Zeitlang eine beratende Funktion haben, aber… der Druck, Entscheidungen zu fällen, fällt für mich dann weg.
Keine Sorge, du bist das bestimmt nicht, dass sehe ich an deinem Gesicht. Du hältst dich ja nicht mal an die meisten Regeln der Abenteurer, wie soll das dann als Gildenmeister klappen?“ lächelte Ma Shi.
„Gott sei Dank…“ murmelt Sina. Die beiden Herrschaften unterhielten sich noch ein bisschen und Ma Shi war dann auf dem neuesten Stand der Dinge. „Danke für den kurzen, aber ausführlichen Bericht. Ich bin wirklich gespannt, wie das mit den ankommenden Vampiren und Dämonen funktionieren wird.“ sagte Ma Shi noch zum Abschied.
In der Empfangshalle hatten Mio und Tio immer noch alle Hände voll zu tun, während ihre Kolleginnen ein bisschen… gelangweilt an ihren Rezeptionen standen. „Scheinbar waren sie beliebter als gedacht, wenn Nea dann wieder hinzukommt, ist das übliche Chaos vorhanden.“ grinste Sina.
„Alles besprochen?“ fragte Prashi auf einmal hinter Sina. „Ja, der Gildemeister ist auf dem neusten Stand der Dinge, doch… macht mir seine Gesundheit ein bisschen Sorgen. Ist dir aufgefallen das…“
„Seine Hände zittern? Ja, jedem ist es aufgefallen und jeder gibt sich Mühe, dies zu ignorieren.“ wurde Prashi nun traurig. „Doch… das ist wohl das natürlichste auf der Welt oder? Also… älter werden…“
„Stimmt. Naja… Wesen wie Vampire oder meiner Rasse… dürfte es unbekannt sein, aber ich kann es sehr gut nachvollziehen.“ grinste Sina schräg. „Na gut… ich muss jetzt aber gehen, denke das meine Vampire auf mich warten.“
„Ich werde nachher noch vorbeikommen. Will doch immerhin sehen, wie es Sherry und Neia geht.“ nickte Prashi.
„Normal müsste ich die Zwillinge mitnehmen, aber… denke, sie können auch später eingeweiht werden.“ schaute Sina noch die Schlange an, dann verschwand sie aus der Gilde. Sie ging mit neuem Gewissen durch die Straße, sie hat mehr als genug Aussagen gehört, was sie ungemein beruhigte.
Sina sah das Waisenheim und war am überlegen, auch dort einen Besuch abzustatten, aber: „Nein… für die Kinder nehme ich mir einen ganzen Tag. Außerdem wird es langsam Abends, wenn ich jetzt noch komme… Keine Sorge, euch besuche ich auch noch.“
Einige Zeit verging und Sina ging wieder auf ihre Villa zu, als Suki schon angerannt kam und sie umarmte. „Danke Mutter…“ flüstert sie.
Bisschen verwundert drückte die Dämonin Suki an sich. „Erm… Hallo erst mal, willkommen zurück und… wofür?“
„Das du Neria in den Clan aufgenommen hast. Ich… habe mich mit ihr schon ausgesprochen, wo es… ein bisschen hässlich wurde im Gespräch. Als ich aber ihr dann… bestimmte Bücher gezeigt habe von Vater, fing sie an mir zu glauben.
Ich denke… mit der Zeit wird sich das Verhältnis zwischen uns noch bessern. Nur… glaubt sie noch, dass dies hier alles ein Traum ist. Es war ihr eigener Großvater gewesen, der sie ausgeschlossen hat. Diese… Schmerzen, ich verstehe sie sehr gut.“ schaute Suki ihre Mutter an.
„Hoffentlich… erfahren wir irgendwie, wie sich dein Clan ändern wird, wenn sich dein Vater das Problem annimmt. Ich kann deinen Vater überhaupt nicht einschätzen, was er alles unternehmen wird, nur… ich möchte mich jetzt auch nicht weiter mit dem alten Clan beschäftigten.“ streichelt Sina eine Wange von Suki.
„Rubina ist auch zurück, aber sie liegt erst mal auf ihrem Bett. Sie hat zwar nichts gesagt, aber ich habe schon gemerkt, dass diese lange Strecke für sie ein bisschen an den Kräften zerrte. Sie ist es halt noch nicht so gewohnt oder?
Mich… hat nur erstaunt, dass Lisa auch hier ist, auch wenn ich wusste, dass sie bei Kyllia… eh… im wahrsten Sinne Unterschlupf gefunden hat. Übrigens… die Tür wurde repariert? Kaum bist du einen Tag hier, geht es wieder los mit dem Chaos?“ grinste Suki schief.
„Liebe Tochter… geh DU mal die Treppe runter und dein Vater grüßt dich, dabei geht er hoch. Kannst du dir vorstellen, was für eine Denkblockade ich in diesem Fall bekommen habe?“ hob Sina beide Augenbrauen hoch und zog Suki mit in die Villa.
„Kann ich mir bildlich vorstellen und hab dann die Tür von Kyllia aufgetreten. Die anderen haben mich schon darüber aufgeklärt und… dass Sherry irgendwie was… unglückliches gesagt hätte?“
„Trifft fast zu oder?“ nickte Sina und kam im Wohnzimmer an… „Was… ist denn…“ staunte die Dämonin. Sherry stand mit einem sehr… knappen Lederkleid auf dem Tisch, ihre Haut wurde komplett weiß geschminkt, im Grunde ein Gothic-Girl in erotischer Aufmachung.
Sofort spritze Blut aus der Nase von Sina, denn… das war zu sexy für sie. „Sina! Hilf mir mal lieber!“ beschwerte Sherry sich.
Lisa, Kyllia, Lara und Zada drehte ihre Köpfe zu Sina und schienen auf irgendetwas zu warten. Sina hob nur einen Daumen hoch. „Gut gemacht!“
„Siehst du Sherry, selbst Sina findet es sehr schön.“ grinste Kyllia gemein. „Wäre viel einfacher gewesen, wenn du direkt am Anfang mit gemacht hättest.“ „Sag… Würde es mir auch stehen?“ flüstert Lisa ins Ohr und Kyllia schaute nur Zada an.
„Dafür müsste ich die Maße von Lisa kennen, dann könnte ich es ihr schon schneidern. Machen… wir das später ok? Nur Sherry hat unsere Aufmerksamkeit jetzt verdient.“ wackelte Zada mit den Augenbrauen.
„Puh, einfacher wäre es, wenn wir Sherry zu einem Vampir machen würden. Sie komplett weiß zu schminken… könnte auf Dauer teuer werden.“ grübelte Lara laut.
„Sinaaaaa!“
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