Ich bin wiedergeboren und das Chaos kehrt zurück?
Es verging einige Zeit, doch schaffte Sina es zur Nachmittagszeit vor ihrer Villa zu landen. Sie ließ ihre Freundinnen Sherry und Neia los, dessen Haare ziemlich zerzaust aussahen.
„Wow… einfach nur wow…“ konnte Neia ihr Grinsen nicht verstecken. „Daran… könnte mich wirklich auf Dauer gewöhnen. Wie lange dauerte die Schiffsfahrt? Eine Woche oder? Und Sina macht das in wenigen Stunden.“
„Was glaubst du, warum ich so glücklich bin, wenn ich immer mit ihr fliegen kann? Aus irgendeinem Grund scheint sich mein Herz jetzt erst recht so zu freuen. Vermutlich weil… einige meiner Erinnerungen sich immer gewünscht haben zu fliegen.“ lächelte Sherry.
„Es freut mich, dass ihr damit kein Problem hattet.“ löste Sina ihren linken Handschuh und verstaute es in ihren Inventar. „Trautes Heim, glückliches Heim. Wäre schön, wenn ich mich wenigsten ausruhen könnte, aber was soll´s…“
Edwin kam schon aus dem Haus heraus und grüßte die Damen. „Lady Sina, die Damen. Willkommen zurück in ihrer Villa. Ich beglückwünsche sie, dass sie das Turnier auf ihre Weise gewonnen habt.“
„Danke danke. Ist in unserer Abwesenheit irgendwas passiert?“ nickte Sina und Edwin bekam ein düsteres Gesicht. „Erm… ja und nein. Ich würde ihnen empfehlen, in ihrem Haus das zu besprechen.“
„Oh? Dann tun wir das mal besser.“ wurde Sina ernst und die Damen gingen in die Villa rein. Als sie ins Wohnzimmer gingen, riss Sina erstaunt ihre Augen auf, wer dort gefesselt auf dem Boden sitzt.
„Neria? Du hier?“ hörte man den Schock aus der Stimme der Dämonin. Die Katzenfrau wirkte blass, stank und hat sich nicht geändert, als Sina sich von ihr getrennt hatte. Sie starrte Sina nur kurz an und wendete den Blick ab.
„Neria heißt die junge Wandlerin?“ stellte sich Edwin neben der Katzenfrau hin. „Sie streunte seit einiger Zeit um die Villa herum, so habe ich versucht ein Gespräch mit ihr zu finden. Doch jedes Mal verschwand sie, bevor es dazu kam.
Dann haben wir sie dabei erwischt… wie sie einen der Bürger fast angegriffen hat, also haben wir die Aufgabe übernommen, sie zu fangen. Man… kann sagen was man will, aber sie war sehr geschickt gewesen, uns zu entkommen, bis wir alle vom Clan gegen sie eingesetzt haben.
Nun haben wir sie über eine Woche hier gefesselt liegen. Sie nimmt zwar Mahlzeiten und Trinken an, aber weigert sich zu reden. In der Zeit haben wir auch herausgefunden, dass sie bald ein Vampir wird.“ berichtet der Butler.
„Ah… Wandlerin ist das was ihr das Zwischenstadium nennt?“ fragte Sina und Edwin nickte. „Das ist richtig. Wir… haben gewisse Vorbereitungen getroffen, dass sie frühzeitig mit Blut in Kontakt kommt, denn der Angriff auf den Bürger sah danach so aus.“
„Werft mal die Fledermäuse aus dem Beutel raus, ich denke, wir brauchen da Zada und Lara.“ bat Sina und Neia… ging ziemlich gemein vor. Sie zog die Schnur auf und drehte den Beutel um, wo vier Fledermäuse auf dem Tisch fielen.
„Hmm… nicht auf den Sessel oder so? Kommt die gemeine Ader doch bei dir durch?“ schaute die Dämonin Neia in die Augen. „Huch? Ich dachte, das wäre in Ordnung?“ staunte Neia.
„Hrmm…“ war Sina nicht wirklich zufrieden. Sie berichtet Edwin, was es mit Neria auf sich hat und das Lara die Meisterin ist.
„Ah, verstehe. Das erklärt auch den Grund, warum sie in Fanfoss ist. Damit gehört sie automatisch in unseren Clan. Wäre… natürlich nur besser gewesen, wenn die junge Dame uns das gesagt hätte.“ schaute der Butler die Katzenfrau an, aber sie ignorierte ihn gekonnt.
„Was machen wir mit den Fledermäusen? Sie sehen nicht so aus, als würden sie bald wach werden, vor allem… ich weiß nicht mal wer wer ist.“ stupste Sherry die Fledermäuse an. Sina schaute Edwin an, der kurz überlegte. „Wenn sie einen Tropfen Blut in ihren Mund stecken, sollte es sie wecken.“
Nun schaute jeder Sherry an. „Ich?!“ „Nun… Ich bin ein Dämon oder? Edwin ist ein Vampir und ich denke Blut von Vampiren hilft nicht unbedingt anderen Vampiren oder?“ Der Butler schüttelt den Kopf. „Und Neia… ist eine Blutelfe. Ich möchte jetzt keine Experimente starten, was alles dann passieren kann… also ja.“
Das Zaubermädchen seufzte nur und holte eine kleine Nadel heraus, die sie in die Fingerkuppe pikste. Anschließend drückte sie einen Tropfen Blut heraus und gab es einer Fledermaus nach der anderen.
Scheinbar hat es geholfen, denn die Fledermäuse werden nach und nach wach und fliegen im Wohnzimmer herum. „Hmm… Verstehe nicht, wieso sie sich nicht in Fledermäuse verwandeln, wenn sie so einen Spaß haben?“ grübelte Sina.
„Es sind die Schmerzen Herrin, die so unangenehm sind. Sie müssen sich vorstellen, unsere Knochen werden regelrecht gebrochen, damit wir die Größe annehmen können.“ erklärte Edwin.
„Uh… wie ist das denn in Nebel zu verwandeln? Fae schien damals nicht unbedingt unter Schmerzen gestanden zu haben.“ wunderte sich Neia. „Die Nebelform ist die schwierigste und höchste Form der Verwandlung. Wenn ich mich nicht irre, kann Lara sie glaube ich, aber irgendetwas ist mal vorgefallen bei ihrem… Training.“
Auf einmal flatterte eine Fledermaus vor dem Mund des Butlers, mit hoher Wahrscheinlichkeit Lara, die ihn am Reden hindern will. „Meine lieben Kinder… ich würde euch bitten, euch wieder zurückzuverwandeln, wir sind nämlich zu Hause. Wenn ihr es nicht wollt, dann zumindest Lara, weil ihr Kind hier liegt.“ bat Sina freundlich… noch.
Eine Fledermaus flog vor Neria und wirkte ein bisschen… erstaunt? Man kann die Emotionen einer Fledermaus schlecht deuten. Sie nahm Abstand von der Frau und verwandelte sich… zu Lara! „Ah… diese Schmerzen… Edwin… ich wäre dir sehr dankbar, wenn du nicht allzu viel von meinem Training erzählen würdest…“
Zwei flogen direkt aus dem Wohnzimmer raus, während die letzte sich auf dem Sessel verwandelte und zu Zada wurde. „Riskel muss mir mal erklären… wie er sich immer so problemlos in die Tierformen verwandeln kann…“
Nun kam leben in Neria rein, als sie Lara sah. „Bitte… ich will nicht zu einem Vampir werden… Ich tue alles aber…“
Lara streichelt die Wange von der Tierfrau und schüttelt den Kopf. „Nein… wie ich es damals erklärt habe, aber die Verwandlung ist nicht mehr aufzuhalten. Selbst… wenn es irgendetwas auf der Welt gäbe, das es rückgängig machen könnte… In deinem Fall ist es zu spät.
Ich hatte eigentlich… dir zwei Monate gegeben, aber irgendwie… ging der Prozess doch schneller als erwartet.“
Alle sahen, wie die Hoffnung aus den Augen von Neria verschwand. „Dann… töte mich bitte. Ich will nicht in dieser… Welt der Vampire sein… Mein Clan hat mich ausgeschlossen… Keine Heimat… nichts…“
„Du, ich wäre da mal nicht so sicher.“ merkte Sina an. „Wie hießen die drei noch? Erm… Cixo, Hiro und Sumi sind auf der Suche nach dir. Sie wissen bereits, dass du zu einem Vampir wirst, aber das war ihnen egal.“
„Warum…? Der Clan Älteste hat es doch…“ wunderte sich Neria. „Der hat andere Sorgen. Suki hat gegen alle Ungesehenen gewonnen, sogar gegen ihren Vater Satu. Hm… besser ist, wenn Suki es dir selber erzählt, daher kürze ich es ab.
Wenn ich deine Freunde richtig verstanden habe, wollte Satu irgendetwas gegen die Traditionen in deinem alten Clan ändern. Inwiefern.. er das macht, weiß ich nicht. Auf jeden Fall wird er Sorge tragen, dass Suki nun unbehelligt immer Batzien betreten kann, wie sie es möchte.“ nahm Sina Platz auf dem Sessel.
„Woher… weiß ich denn, dass es die Wahrheit ist? Ihr habt mich ja gegen meinen Willen zu einem Vampir gemacht!“ wehrte sich Neria.
„Die Frage ist, kannst du es dir leisten, nicht auf uns zu hören? Alleine… dass du schon hier bist, nehme ich an… dass du auch nicht abgeneigt bist, ein Teil unseres Clan´s zu werden.“ löste Lara die Fessel.
„Es mag sein, dass ich gegen deinen Willen vorgegangen bin, aber wer meiner Tochter ans Leben gehen will oder gar meiner Familie, dem droht nur gnadenlose Vernichtung. Denke, du kannst dich wirklich glücklich schätzen, dass man dir überhaupt eine Chance gewährt.“ überkreuzte Sina ihre Beine.
„Doch… wenn du ein Teil meiner Familie wirst, kannst du nur Gutes erwarten. Ein neues Heim, eine Familie, die dich beschützen wird und ähnliches. Eigentlich bist du schon ein Teil meines Clan´s, aber ohne jegliches Wissen wirst du nur Unruhe stiften und das brauche ich nicht.
Du kannst wirklich Gift nehmen, DAS deine Freunde kommen werden, denn immerhin haben wir ihnen gesagt, WO du eventuell sein könntest. DAS du aber auch hier bist, dass wusste ich nicht, wenn dann hätte ich eher mit später gerechnet.“
Aus Neria´s Augen fielen nun die Tränen heraus. „Außerdem… wenn ich Suki richtig verstanden habe, wart ihr auch Trainingspartner oder nicht? Du hättest dann definitiv jemanden… den du auch kennst.
Ich kann talentierte Leute in meinen Clan gebrauchen. Wenn du es geschafft hast, meinen Vampiren, die alle ausgebildete Assassinen sind, solange entkommen konntest, spricht es für dein Talent. Wie meine kleine Schwester Lara es dir schon angeboten hat, so biete ich es dir als Clanführer an: Schwöre mir deine Loyalität und du wirst alles bekommen.
Du hast selbst erlebt wozu ich in der Lage bin. Himmel, Suki selbst hat sich von deinem alten Clan befreit, alleine diese Stärke muss man akzeptieren. Deine Freunde wollten sogar Lara töten, zumindest deine neue Freundin Hiro.“
„Das… ist bestimmt nicht meine Freundin!“ presste Lara dies wütend aus dem Mund heraus. „Nicht in diesem Leben!“ „Och komm schon Schatz, bist du immer noch wütend auf damals?“ hielt Zada den Kopf schräg.
„Das Problem haben wir mittels eines Schwurs geklärt, also sehe ich kein Problem.“ grinste Sina. „Also… wirf dein altes Leben weg und beginn ein neues… an unsere Seite. Erlebe neue Dinge, die du nur als Vampir erleben wirst.“
„Ihr… nehmt mich auf, trotz… dass ich die M… Suki töten wollte?“ fragte Neria vorsichtig nach und sah alle die Köpfe nicken.
„Ja, auch wenn man mir das nicht ansieht, aber auch ich kann jemandem verzeihen. Hat… zwar gedauert, bis ich es kann, aber ich kann es. Ich verlange… nichts anderes als ein Schwur der Loyalität.
Wirst du es machen, wird Lara dir zur Seite stehen, bis du ein vollständiger Vampir wirst. Ich denke, einen Mentor oder in diesem Fall einen Meister zur Seite zu haben, ist das sicherste für dich, aber auch für die Stadtbewohner hier.“
„Ich werde mich nicht entschuldigen, was ich dir angetan habe, denn ich bin was ich bin. Aber ich werde dir dann zur Seite stehen.“ nickte Lara der Frau noch zu.
Scheinbar… kam Neria zu einem Entschluss. „Was… soll ich denn schwören?“ fragte die Katzenfrau und Lara flüstert es ihr ins Ohr. Sie nickte und kniete vor Sina sich hin. „Mein… Name ist Neria, mit meinen Blut verspreche ich euch bis zum eurem Tod zu folgen und jeden Befehl zu achten.“
„Wunderbar. Willkommen in der Familie. Lara wird dir die Regeln erklären und direkt… mit dir das Badezimmer aufsuchen. Danach werden wir immer noch sehen.“ war Sina sehr zufrieden. „Und Zada… gibt dir auch was vernünftiges anzuziehen. Ich verspreche dir… du wirst keine Minute dein neues Leben bereuen.“
„Ja… Herrin…“ nickte Neria langsam. Lara führte sie mit Zada aus dem Wohnzimmer raus und als oben die Tür zufiel, hörte man Sina nur lauf seufzen. „Puh… damit wäre es eine Hürde weniger. Wie kommt es, dass die Verwandlung doch so schnell ging?“
„Wenn ich meine Vermutung äußern dürfte, aber… Neria war das erste Kind für sie oder? Man muss schon… einige Personen zu Vampiren verwandeln, um wirklich gut abschätzen zu können, wie lange die Verwandlung gehen soll.“ erklärte Edwin.
„Verstehe… dann ist es ja gut, dass du dich um Neria gekümmert hast, bevor sie zu einem Vampir mit rotem Hunger wurde. Edwin… ich möchte, dass du für morgen Abend allen Vampiren mitteilst, dass wir ein eigenes Vampirtreffen abhalten werden. Es werden einige Änderungen kommen, die uns alle betreffen. Ist es bis dahin möglich?“
„Das ist kein Problem Herrin. Wünschen sie weiteres zu erfahren oder Anweisungen zu geben?“ verbeugte sich der Butler.
„Hm… im Laufe des Tages wird Kyllia noch eintreffen und morgen Suki mit Rubina. Ab dann wird Suki deine Arbeit wieder übernehmen. Nicht missverstehen, denn du hast wirklich lobenswert gearbeitet, aber ich brauche dich… für andere Dinge.
Du hast mir bewiesen, dass ich mich auf dich verlassen kann und bekommst Aufgaben, wo ich mir sicher sein muss, dass ich meinen Leuten dies auch zutrauen kann. Dies werde ich aber morgen alles in Ruhe erklären.
Gibt es denn noch was wichtiges zu wissen in der Stadt? Gab… es irgendwelche Vorfälle, als ich zugegeben habe, ein Dämon zu sein?“
„Ich… danke für eurer Lob und freue mich vom Herzen, dass ich euer Vertrauen habe. Vorfälle in der Stadt… Dieses Viertel hier ist fast unbewohnt, es wurden weitere Häuser verkauft. Ich selber habe nicht nach der Ursache geforscht, wenn dann müsste man die Leute fragen, die diese Häuser nun verwalten.
Erstaunlicherweise… scheinen die Bewohner überhaupt kein Problem damit zu haben, selbst nicht die Abenteurer. Wenn ich vermuten dürfte, aber vielleicht hatte jeder im Inneren geahnt, dass ihr nie ein Mensch gewesen seid.
Dadurch, dass ihr aber offen und ehrlich zugegeben habt was ihr seid, mit einer Erklärung, warum diese Lüge und dann auch um eine Verzeihung gebeten habt, seid ihr nur eine offene und ehrlichere Abenteurerin.“ lächelte Edwin.
„Ich schlage vor… Ihr geht morgen einfach ein bisschen durch die Stadt spazieren und macht euch selber ein Bild davon.“
„Das… werde ich wohl machen müssen, damit ich es auch glauben kann.“ sah man die Unsicherheit bei Sina, als Neia und Sherry von der Seite sich hinsetzen und eine Hand nahmen.
„Wenn du möchtest, können wir dich ja begleiten.“ lächelt Sherry und Neia nickte.
„Danke…“
„Uff… endlich angekommen.“ schwitze Kyllia aus jede Hautpore, es war schon mitten in der Nacht. „Trautes Heim… irgendwie fühlt es sich wie eine Ewigkeit an.“
Die Dämonin holte eine… sehr nasse Fledermaus aus ihrem Hemd raus. „So Lisa… nun kannst du dich aber wieder zurückverwandeln. Ich hatte echt paar Mal Angst gehabt, dass du mir stirbst!“
Den Gefallen tat Lisa und nahm wieder ihr normales Aussehen an… klitschnass in Schweiß. „Kyllia… schnell eine Dusche, sonst sterbe jetzt noch!“
„Gemeinsam?“
„Natürlich gemeinsam!“
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.