Ich bin wiedergeboren und ein besonderer Abschied?

Alle Freunde jubeln Suki zu, die… es kaum fassen konnte. Rubina drückte sich an ihre Seite, Sina an die andere, glücklich das Suki überlebt hat.

„Geht… es dir wirklich gut Mama?“ schniefte Rubina und Suki nickte. „Ja mein Kind, mir geht es gut. Vater… hat mir scheinbar ein Elixier gegeben und das mich von allen Verletzungen geheilt hat.“

„Was… genau ist geschehen? Wir haben doch alle… gesehen, wie er dich am erwürgen war.“ fragte Lara nach.

„Ich… weiß es nicht. Mein Seh- sowie Hörsinn wurde mir genommen und habe gemerkt… wie ich keine Luft mehr bekam… Als Vater sich von mir gelöst hat.“ schüttelt Suki ihren Kopf.

„Dazu… kann ich was sagen.“ meldet sich Mel. Alle schauten sie sofort an und die Killerpuppe bekam rote Wangen für die Aufmerksamkeit. „Mehr noch… die Person selber würde es sagen.“

„Erm… was meinst du?“ hakte Sina nach. „Es… ist Fuyu, Suki´s Mutter. Ihr Geist steht neben mir, doch… sie kann nicht mehr lange, daher würde ich direkt anfangen.“ wirkte Mel etwas unter Druck gesetzt. „Mama?!“ riss Suki erstaunt ihre Augen auf.

„Nicht wundern, wenn ich ein bisschen anders spreche, aber ich erzähle es direkt aus ihrem Mund.“ warnte Mel und räusperte sich.

„Mein… kleines Tigerlein… Es tut mir so leid, was… wir dir angetan haben. Kein Kind darf dieses Schicksal erleiden so wie du.

Wie stolz war ich, welche erstaunlichen Talente du früh in deiner Kindheit zeigtest, als wärst du eine Versammlung aller besten Kämpfer gewesen. Ich erinnere… mich immer wieder sehr gerne an den Tag, wie dein Vater voller Stolz erzählte, in welcher Zeit du die Shuriken benutzen konntest.

Doch scheinbar… beneidete man dein Talent wie du… es selber heute zu spüren bekamst. Mein Herz… ist vor voller Trauer stehen geblieben und… als du deinem Vater in aller Öffentlichkeit gedankt und sogar verziehen hast… konnte ich nicht stolzer sein, dass du mein Kind bist.

Ich schämte mich damals… so sehr, dass wir dir verschwiegen haben, dass du geopfert werden sollst. Für deinen Vater ist die Welt zusammengebrochen und hat seine Gefühle komplett… versperrt und sich an die Traditionen gehalten.

Immer… wieder habe ich versucht, einen Ausweg zu finden. Einen Ausweg… wo wir alle glücklich werden aber… unsere Clanältesten sind nicht für Kompromisse bereit. Selbst bei Satu bin ich auf… taube Ohren gestoßen.

Deswegen… habe ich mich entschlossen… dich selber zu töten, was heißt zu töten… ich wollte dich soweit in meiner Wergestalt verletzten, dass du mich töten kannst. Wie… erstaunt war ich, als du es geschafft hast und bereute es zutiefst… nicht erleben zu können, wie du dich weiter entwickelst.

Doch was danach passierte… konnte ich nicht ahnen. Das dein Vater dich so sehr hasste… das man dich aus dem Clan verbannte und sogar aus Batzien vertrieb… Es… tut mir so leid…

Ich konnte mit diesem Wissen… meinen Seelenfrieden nicht finden, daher blieb ich so… nah wie möglich bei Satu. Seine Trauer… war echt, noch mehr… blendete seinen Selbsthass sein logisches Denken, dass… du an allem schuld bist. Das er seine Familie, die er über alles liebte… verloren hat.

All die Jahre… mordete er für unseren Clan, hielt sich an die Traditionen und wer… Anzeichen von Schwäche zeigte, wurde schnell „kuriert“.

Bis… zu dem Tag, wo du in Batzien erschienst. Sein Hass, der sich etwas beruhigt hatte… flammte wieder so stark auf, man konnte ihn überhaupt nicht mehr erreichen. Dann… kam der Tag. Satu sah dich in der Stadt und… griff sich ans Herz.

Auch wenn da nur Hass in seinen Augen war… seine weggesperrten Gefühle… waren voller Stolz gewesen. Wie du furchtlos durch die Straße gegangen bist mit all deinen Freunden, wie… schön und stark du geworden bist.

Du warst ein gebrochenes Kind gewesen und kommst… als strahlende junge Frau wieder. Ich… kann diese Gefühle nicht beschreiben, als ICH dich gesehen habe. Dein Kind… Rubina? So merkwürdig… es ist aber man spürte sofort eine Mutter-Tochter-Beziehung.

Deine Freunde… sie vertrauen dir alle so wie du ihnen vertraust. Die Welt ist groß und voller Gefahren und doch… hast du die merkwürdigsten Freunde. Menschen, Elfen, Zwerge, Vampire, Dämonen sogar… eine Arachne.

Wie… gerne würde ich deine Geschichte hören, wie du sie alle kennengelernt hast, wie gerne… dein Vater sie bestimmt hören würde.*seufz*

Wie traurig… dass deine Worte ihn nicht erreicht haben. Immer wieder… hielt er innerlich an, als du eine von uns beigebrachte Technik umsetztest. Du ahnst… nicht wie erstaunt er war, als all die Zuschauer nach dir gejubelt haben, die deine Freunde hier ausgelöst haben.

Sogar… die Technik der Familie… wolltest du an Satu einsetzen… Wärst… du nicht so verletzt gewesen durch all die Kämpfe, du hättest es geschafft.

Die Gründe… von den anderen Kämpfern waren… so banal. Neid, Eifersucht, Rache, Ehrgeiz… würden sie alle diese dummen… Gedanken nicht haben, wäre es alles anders gewesen.

Dein Vater… ließ sich von seinem Hass kontrollieren und… wollte dich töten. Also… habe ich mit all… meiner Kraft und Liebe eingegriffen… und seine eingesperrten Gefühle… daran erinnert, was du bist.

Niemand anderes als unsere Tochter. Ich war… wirklich froh… dass er wieder zur Besinnung gekommen ist. Als Satu erkannte… was passiert ist. Meine Worte konnte er noch hören, doch meine Kraft schwindet immer mehr… wo ich nicht mehr mit ihm sprechen konnte.

Suki… Tigerlein… gibt deinem Vater… die nötige Zeit, damit er sich selber wieder akzeptiert. Du… hast ihm schon verziehen, du hast ihm sogar angeboten… dich besuchen zu kommen. So ein junges Mädchen und doch ein so großes Herz…

Auch… wenn du es selber herausgefunden hast, wie es damals passiert ist, ich verzeihe es dir. Ich war verzweifelt und wollte irgendwie… dich sowie Satu retten und… ahnte nicht, wie die Konsequenzen waren.

Freunde von Suki… ich danke euch allen, dass ihr so einer besonderen Person zur Seite steht. Steht ihr auch weiterhin zur Seite, auch wenn sie manchmal… etwas anstrengend und stur ist. Gerade dies… macht sie ja doch so interessant.

Schade… dass wir uns nicht besser kennenlernen können Tochter von Tigerlein… Rubina. Nie hätte ich mir vorstellen können, dass meine Enkelin… ein hmm… Drachenmensch sein könnte? Doch das ist egal, ich hätte dich ebenfalls so akzeptiert wie meine Tochter.

Orhami Sina… bitte… pass auf meine Tochter für mich und Satu auf. Auch… wenn Satu glaubt, keine Tochter mehr zu haben… kann die Zeit auch Wunden heilen. Ihr seid eine sehr besondere Person und damit meine ich nicht euer Aussehen.

Ihr habt… mit wenigen… Details herausgefunden, was ich damals wirklich getan habe und damit den Seelenschmerz von Suki geheilt. Ich finde keine Worte… wie ich es ausdrücken kann… daher sage ich nur… Danke.

Danke das du meiner Tochter zur Seite stehst, sie doch als Orhami akzeptierst. Danke dass du ihre Vergangenheit akzeptierst und ihr zur Seite standet. Danke… einfach nur Danke. Ich überlasse Tigerlein… in eure Obhut.

Gib Suki… ihr das Leben, was wir ihr nicht geben konnten. Mach Tigerlein… wieder so glücklich wie sie in ihrer Kindheit war…

Suki… ich habe… meinen Seelenfrieden gefunden… nun… muss ich gehen… Ich verzeihe… dir… das… du mich getötet… hast… und verzeihe… mir… dass… es so gekommen ist… Vielleicht… sehen wir uns ja… wieder… die Zukunft… ist immer ungewiss…“

„Warte! MAMA!“ rief Suki mit einer Hand ausgestreckt, als auf einmal neben Mel etwas anfing zu glitzern. Alle sahen auf einmal, wie Fuyu eins ausgesehen hat und nicht die verdrehte Illusion von Aglon.

Fuyu weinte, lächelt aber voller Stolz wie eine Mutter auf ihre Tochter sein kann. Sie winkte kurz und verwandelte sich in viele unterschiedlich große Glitzer, dann flog sie in den stark bewölkten Himmel.

Alle folgten ihr mit weinenden Augen, die Szene war zu herzzerreißend und staunten… Die Glitzer erreichten den Himmel und ein gigantisches Loch erschien, wo ein großer Sonnenstrahl herunter schien.

„Ma… ma…“ weinte Suki und drückte sich an Sina. „Du hast eine… wundervolle Mutter, es… macht mich sehr traurig… dass ich nie die Gelegenheit bekomme… es ihr persönlich zu sagen.“ streichelt Sina ihren Kopf.

Die Übertragung zeigte das auf aller Welt, ob… es Zufall ist oder nicht, die Szene berührte alle die zugehört haben. Die Tiermenschen standen alle auf der Bühne und legten ihre Faust auf die Brust, dabei starrten sie in den Himmel.

Satu… war in einen Einzelzimmer, sitzt auf dem Boden mit geschlossenen Augen und ließ die Worte auf sich einwirken. „Es… tut mir… so leid Fuyu…“

Die beschworenen Helden waren erstaunt… zu sehen, wie Lady Sina anders sein kann. Sie haben alle die Veränderungen bei ihr gesehen und schon die eine oder andere Frage gestellt, zu was für ein Monster sie mutiert. Doch das sie so offen ihre Gefühle zeigt für Freunde, war erstaunlich.

„Mama…“ flüstert Suki und konnte sich nicht mehr beruhigen. Sina tränte ebenfalls und gab sich wirklich Mühe, dieses… traurige Kind zu trösten.

„Damit wissen wir ja, wen wir als nächstes bekämpfen.“ ließ die Szene Rokea etwas kalt. „Hoffentlich unterschätzt ihr die Damen nicht, mit einer von ihnen habe ich mich schon nett unterhalten.“

„Du denkst wirklich nur an den Kampf oder?“ wurde Nitir leicht wütend. „Das… was hier eben passiert ist, ist Legende geworden. Dieses Turnier… wird Geschichte schreiben, damit kein Tiermensch jemals vergisst, was alles passierte.

Irgendwie… waren es schon sehr intensive Kämpfe gewesen, vor allem immer, wenn es die „Abenteurergruppe“ und die „Monstergruppe“ waren. Ich bin wirklich froh… mit Sina befreundet zu sein.“

„Aha? Wann wolltest du mir das denn mitteilen?“ stand Rokea leicht wütend auf und stellte sich vor Nitir hin.

„Ich wüsste nicht… dass ich DIR irgendwelche Rechenschaft schuldig bin. Sonst interessiert dich doch sonst nichts. Bevor du auf irgendwelche Ideen kommst, nein ich weiß NICHT wie stark Sina ist!“ knurrte Nitir zurück.

„Beruhigt euch beiden!“ stellte sich Rokus zwischen die beiden Tiermenschen, man sah den Streit förmlich brennen. „Jeder geht seinen Weg denn jetzt ist das Turnier für heute vorerst zu ende.“

Rokea und Nitir funkelten sich noch gegenseitig an, als Nitir mit seinen Jungs das Zimmer verließ. „Gibt es einen… einzigen Tag… wo wir einfach mal friedlich miteinander sein können ohne das es Stress gibt?“ fragte Risia.

„Diesen Tag kann es nur geben, wenn man Rokea vermöbelt.“ kommentierte Narya. „Dummerweise wird es diesen Tag nie geben.“

„Tzz…“ schnalzte Rokea mit ihrer Zunge und verließ wütend das Zimmer. „Nun… ich möchte mich nicht beklagen, aber bisher… richtig schwere Kämpfe hatten wir jetzt nicht gehabt.“ schaute Risia ihren Anführer an.

„Umso heftiger wird der nächste Kampf. Wir wissen alle, wie stark sie sind und welcher Ehrgeiz auch dahinter steckt. Ich muss Suki tatsächlich den Respekt zollen, dass sie all… diese schrecklichen Dinge überstanden hat. Es ist nicht nur eine Stärke des Herzens, es erfordert auch viel Mut gegen etwas anzukämpfen, was so festgefahren ist wie die Traditionen der Tiermenschen.“ warnte Rokus.

Es verging einige Zeit, die Zuschauer verlassen immer mehr und mehr die Publikumsbühne, bis Suki sich ein bisschen beruhigen konnte.

„Orhami…“ schaute Suki Sina in die Augen. „Es… tut mir so leid, dass ich dir… solche Sorgen gemacht habe.

„Es ist schon in Ordnung. Die anderen können bestätigen, wie gerne… ich mich einmischen wollte, sogar Louis war bereit gewesen, deinen Vater aufzuhalten.“ streichelt Sina ihren Kopf.

„Doch ich ahnte, dass du es nicht gewollt hättest. Du wolltest wirklich dein Schicksal mit eigener Kraft bekämpfen, was dir gegen deinen Willen auferlegt wurde. Wir alle hier… haben dir auf dem Weg geholfen und waren bereit, dich aufzufangen, wenn du hinfällst.

Nur… dieses Orhami… klingt zu archaisch in meinen Ohren und… so alt bin ich nun auch wieder nicht.“ grinste Sina schräg.

„Ok… Mutter.“ lächelt Suki mit weinenden Augen. Sina seufzte nur, sie wollte wirklich eher bei ältere Schwester bleiben. „Und auch dir danke Rubina.“ drehte Suki sich zu ihrer Tochter um und streichelt ihr an der Wange.

„Irgendwann… werden wir schon herausfinden, wo dein Volk lebt, damit ein weiteres Mysterium bei uns gelöst wird.“ versprach Suki und Rubina nickte lächelnd.

„Wo ihr Volk ist?“ meldet sich eine männliche Stimme und es war Zhin, der sich ihnen nähert mit Viktoria im Schlepptau.

„Am einfachsten ist es, wenn ihr einen Drachen „lebend“ fangt, denn die wissen es zu 100%. Wir sind auf der Reise auch einem anderen Drachenmensch begegnet. Das war schon eine coole Socke gewesen der Typ.

Dummerweise trennten sich unsere Wege recht schnell weil er irgendetwas auf der Welt suchte, meine… einen Reisenden hält man nicht von seiner Reise ab oder?“ grinste Zhin.

Alle schauten Sina an. „Was?! Der letzte Drachen war nicht unbedingt wohlgesinnt gewesen und einen Drachen lebend zu fangen übersteigt selbst meine Möglichkeiten!“ wehrte sich Sina bei dem Gedanken.

„Vielleicht könnt ihr Vater um einen Rat fragen, immerhin hat er… erm ein anderes Mal.“ murmelt Viktoria, als sie tödliche Blicke auf ihrem Rücken spürte.

„So… sehr ich euch die Feier gönnen möchte, aber ich muss euch bitten Lady Sina… mitzukommen. Ihr kennt den Grund.“

„Kein Wunder, dass niemand Vampire mag, wenn sie solche Spaßverderber sind.“ rollte Sina mit ihren Augen.

„So sehr… ich bei dir bleiben möchte mein Kind, aber ich muss erst meinen… neuen Körper kennenlernen. Hm… warum kommt ihr nicht alle morgen zu dem Geheimversteck der Vampirkönige?“ schaute Sina Suki und die anderen Frauen einzeln an.

„Dort können wir in Ruhe reden und ihr könnt euer eventuelles Meeting gegen eure nächsten Gegner planen. Einer von Layla´s Kindern wollte eh Lara, Sherry und Mel holen, dann können auch gleich alle kommen. Melaine und Christopher werden ebenfalls dort sein, um ein Spezialtraining mit Vicky zu absolvieren.“ „Eh… Vicky?“ hörte Viktoria nicht schlecht.

„Ich würde wirklich… mit dir schlafen Sherry, aber… ich bin irgendwie auf Blut angewiesen… oder auch nicht. Layla hat ein sehr gutes Argument abgegeben, weswegen ich besser bei ihnen bleiben sollte.“ schaute Sina traurig ihre Freundin an.

„Verstehe… vermutlich können nur die Vampirkönige dich aufhalten, wenn es ernst wird oder? Ist schon in Ordnung, werden wir halt ohne dich feiern.“ scherzte Sherry. „Tzz…“

„Sag „Vicky“… bist du Single?“ fragte Zhin die Vampirin von der Seite. Sie schaute ihn an, ob er sie gerade verarscht.

„Ja, Nein?“

„Verzieh dich…“