Ich bin wiedergeboren und ein andere Verhältnis?

Die Gruppe lief weiter, sie hat sich von ihrem Schock erholt haben, als sie die Magie von Sina sahen. Es herrschte wieder eine Stille aber…

„Sina war euer Name oder?“ fragte Leena auf einmal die Dämonin, die wieder hinter der Gruppe herlief und vor sich her gesummt hat. „Das ist richtig.“

„Können alle Dämonen so… eine starke Magie nutzen?“

„Wenn dann nur der Dämonenkönig und seine Generäle. Wie gesagt, ich bin eine Götterbestie und die Magie kann ich nach belieben einsetzen. Bestimmt gibt es Dämonen, die ebenfalls eine starke Magie einsetzen können, aber irgendwie vertrauen sie ja die meistens auf ihre eigene Stärke.“

„Ich weiß immer noch nicht, was eine Götterbestie sein soll… Meine Zauber… konnten an euch nichts ausrichten oder?“

„Liegt daran, dass ich bis auf wenige Magiearten eine Immunität dagegen habe. Wenn… es keine neutrale Magie ohne Element ist, dürfte es sehr schwierig sein, mich mittels Magie zu bekämpfen.“

„Bitte?! Selbst ich habe nur… eine Feuerresistenz von Level 3 und Windresistenz von Level 2! Ihr könnt mir doch nicht weismachen, dass ihr eine Immunität dagegen habt! Selbst starke Dämonen sind durch meine Feuermagie gestorben!“

„Es ist wie ich es gesagt habe, ich bin dagegen Immun. Aber… für die Immunität musste ich einen großen Preis zahlen… Ich rate dir davon ab, in irgendeiner Form solch hohe Resistenten zu erlangen, denn diese sind alle nur mit Schmerzen verbunden.

Aber es freut mich, dass wir uns auch normal unterhalten können ohne irgendwelche unnötigen Kommentare.“ lächelt Sina.

„Ich… weiß nicht. Nachdem ich euch mit meinem stärkstem Zauber angegriffen habe und ihr eure Magie dann gezeigt habt… Musste ich mir die Frage stellen, bin ich überhaupt wirklich ein starker Magier?“

„Bist du doch oder nicht? Laut deiner Aussage kannst du dich gegen Dämonen wehren. Dein momentanes Pech ist einfach, dass nun Monster kommen, die in einer komplett anderen Liga spielen, mich eingeschlossen.

Ich würde nicht unbedingt den Kopf hängen lassen und weiter deine Magie stärken. Eine meiner Freundinnen kann alle Arten der Magie nutzen und hat sich zur Meisterschaft gelevelt… ok als Elf hat man auch die nötige Zeit oder?“

„Wer… seid ihr wirklich? Erst diese… Aktion um Sakura zu helfen, dann last ihr mitteilen, dass ihr den Frieden vorzieht und nun erzählt ihr mir, dass ihr mit einer Elfe befreundet seid? Gerade die Elfen sind für ihre ausdauernde Geduld und Hass auf Dämonen bekannt.“

„Ok? Das Gefühl hatte ich bei den Elfen, die mir bekannt sind, nicht gehabt. Vielleicht sind sie einfach nur aufgeschlossen für Veränderungen und haben unbewusst gegen den Hass gekämpft.“

„Stammt… ihr wirklich von dieser Welt ab? Alles was ihr sagt… klingt wie ein Märchen, doch sieht man in euren Augen, dass ihr fest daran glaubt.“ wundert sich Leena.

„Ah… wenn ich ehrlich bin, ich weiß es selber nicht. Ich bin auf der Welt Gaia geboren und kenne Alliancia, aber… das Reich Ethia ist mir überhaupt nicht bekannt. Königreich Efrana, Kaiserreich Osnain und die ehemalige Theokratie Tuzato ja, aber…“

„Entschuldigung, aber von diesen Namen höre ich zum ersten Mal. Auf Alliancia sollen sie sein? Das bezweifele ich doch recht stark, weil hier nur das Reich Ethia existiert.“

„Deswegen… suche ich nach Hinweisen oder Ähnlichem… um herauszufinden, wo ich wirklich gelandet bin. Wie gesagt, ich bin durch ein misslungenes Experiment in dieser Wüste gelandet.“

„Ich… verstehe.“ meinte Leena, aber man sah ihr was anderes an. Sie nahm wieder Abstand von Sina, nun kam Sakura stattdessen.

„Ich… möchte mich bedanken.“ murmelt Sakura, die neben Sina herlief. Man sah Axel an, dass die Aktionen von Leena und Sakura ihm überhaupt nicht passten, aber mit der Aktion bei dem Sandgolem überlegt er es sich nun zweimal, ob er irgendetwas gegen Sina planen will, obwohl sie immer noch die Stahlketten trug.

„Gerne geschehen. Scheinbar geht es dir ja wenigsten etwas besser, auch wenn es schon ironisch ist, dass ich als angeblicher Dämon dich aufmuntern musste.“ grinste Sina. Sakura musste bei der Bemerkung ebenso schmunzeln.

„Kannst du mir mal den Mann beschreiben? Ich… habe eine ungefähre Vorstellung, WAS der Mann sein könnte.“ fragte Sina auf einmal.

„Huch? Erm… er war sehr groß, größer als normale Männer, trug weiße Haare, wobei… sie wirkten schon eher silbern. Sehr blasse Haut und rote Pupillen, ansonsten ein sehr dunkler Umhang, mehr konnte ich nicht sehen.“ beschrieb ihn Sakura.

„Das ist definitiv ein Vampir. Wundere mich, dass du oder ihr ihn nicht als solches erkannt habt?“

„Ein Vampir… das macht natürlich Sinn. Aber am helllichten Tag? Dachte die müssten wegen der Sonne…“

„Nein? Man hat mir ähnliches zu Beginn erklärt, aber jeden Vampir den ich bisher getroffen habe, konnte ohne Probleme unter der Sonne gehen.“

„Ich sprecht, als kämt ihr mit diesen Monstern ständig in Kontakt?“

„Monster? Ich habe drei Vampire, die bei mir leben. Zwei sind geborene Vampire, während der dritte erschaffen wurde und meine kleine Schwester ist.“

„Huh? Wo ist denn der Unterschied bei den Vampiren?“

„Ernsthaft, was hat man dir eigentlich beigebracht über diese Welt? Du zum Beispiel wirst zu einem erschaffenen Vampir, wenn dich einer beißt. Dann bekommst du deren Vor und Nachteile, aber auch deine Stärke bessert sich… minimal. Bei den geborenen Vampiren haben sie von Anfang schon eine Stärke, die die erschaffenen Vampire sich erst antrainieren müssen.

Die Faustregel bei den Vampiren war bisher immer, dass die geborenen Vampire immer stärker sind als die erschaffenen. Abgesehen davon tötet man beide auf die gleiche Art. Kopf vom Körper trennen oder ihr Herz zerstören.“

„Ihr seid… wirklich sehr bewandert in solchen Dingen oder?“

„Hm… das Wissen habe ich im Laufe der Zeit gesammelt, ansonsten hatte ich schon einen Vampirkrieg hinter mir. Dem Anführer… verdanke ich, dass ich nun meine großen Flügel habe.“

„Aha…?“

„Hey, ich glaube… ich habe was gefunden!“ rief Axel von vorne und winkte. Sakura trennte sich von Sina und rannte zu ihren Leuten.

„Hm… vermutlich sollte ich mir überlegen, meine Flügel zu verdecken, wenn ich in eine Stadt gehe. Sie lassen sich nicht einfach… überzeugen mit dem Vampirfluch.“ grübelte Sina.

„Was ist denn Axel?“ fragte Sakura. Der junge Mann zeigte mit seinem Finger und die Anführerin folgte seiner Richtung, als sie eine große verfallene Wüstenstadt sahen. „Was… ist das für ein Ort?“

„Keine Ahnung, aber diese Stadt ist definitiv nicht auf der Karte verzeichnet. Ich bin aber auch ehrlich, dass ich die Wüstenecke kaum kenne.“ meinte Axel. „Ihr vermutlich ebenso oder?“ schaute er dabei Rose und Leena an.

„Bedaure, aber… nein, ich kenne diesen Ort nicht.“ schüttelt Leena den Kopf. „Ich wundere mich, warum man von dieser Stadt nicht gehört hat?“ wiegelt Rose den Kopf. Sina kam nun ebenso bei der Gruppe an und sah sich die Stadt an.

„Zumindest könnte man dort sein nächstes Nachtlager aufschlagen.“ schlug Sina vor. „Bitte?! Ich bekomme dort kein Auge zu. Wer weiß was dort passiert ist!“ schlug Axel die Idee direkt ab.

„Aber wir können trotzdem mal die… Stadt anschauen. Wer weiß, ob wir vielleicht etwas finden können.“ murmelt Rose.

„Ohh? Da hat jemand Lust auf eine Entdeckungsreise.“ grinste Sina und Rose sagte nichts, aber bekam rote Wangen.

„Nun, es schadet nicht, die Ruine zu besuchen.“ kam Sakura zu einem Entschluss. Axel war natürlich nicht begeistert, aber akzeptierte dies.

Die Gruppe ging gemeinsam zur Stadt, ohne zu merken, dass ihnen jemand folgte…

Später standen sie alle vor der Stadt. Aus der Nähe sah man, wie viele Häuser durch die Zeit und Hitze der Wüste in sich zusammengebrochen sind.

„Hmm… merkwürdig.“ meinte Sina. „Wie meinst du das?“ fragte Sakura direkt. „Nun… die Stadt ist definitiv sehr alt und zerfallen, keine Frage, aber… Irgendwie… fehlt etwas. So eine große Stadt wird ja nicht von heute auf morgen einfach so aufgegeben, die Überlebenden hätten ja davon berichtet.“ teile Sina ihre Gedanken mit.

„Du meinst… weil man keine Kampfspuren oder ähnliches sieht, dass etwas… in der Stadt passiert sein muss?“ hakte Leena direkt nach.

„Nun… vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken. Ich würde vorschlagen, jeder schaut sich selbständig ein bisschen um und wir treffen uns in der Mitte der Stadt wieder. Bevor irgendwelche Kinder denken, dass ich flüchten will aber… Kein Essen oder Wasser, ergo werde ich weiterhin in eurer Nähe bleiben.“ grinste Sina Axel böse an.

„Du kannst mich mal!“ wurde Axel direkt sauer. „Ich kann dir nicht vorschreiben, was du tust, aber wir werden auch nicht extra auf dich warten.“ meinte Sakura ernst.

„Keine Sorge, ich werde euch schon finden.“ ging Sina ihren Weg in die Stadt. „Das wäre jetzt ein sehr guter Zeitpunkt, die Dämonin loszuwerden!“ schlug Axel sofort vor.

„Und… wie genau stellst du dir das vor? Wir konnten ihr nicht mal das Wasser reichen.“ sagte Leena trocken.

„Keine unnötigen Streitigkeiten, wir lassen Sina ihren Weg gehen. Aber wir bleiben zusammen und schauen, ob wir nicht etwas nützliches finden können.“ teilte Sakura ihren Entschluss mit.

„Hoffentlich ist diese Stadt auch leer…“ murmelt Rose etwas ängstlich. „So eine große Stadt und zugleich eine Ruine?“

Sina schaute sich die verfallene Stadt in Ruhe an. Die Häuser, die noch relativ stabil aussahen, begutachtete die Dämonin sogar von innen.

„Hmm… alles was man für einen Haushalt braucht, aber… wenn man die Stadt aufgegeben hätte, dürften diese Sachen nicht hier rumliegen.“ grübelt Sina. Auch wenn die Möbel ebenso durch das Alter zusammengebrochen sind, konnte man eine klare Struktur sehen.

Dieses Phänomen findet Sina auch in den anderen Häusern vor. „Es ist… als wären die Bewohner einfach so verschwunden.“ kam Sina zu dem Entschluss. Dann flog Sina in den Himmel und suchte nach etwas wie eine Stadtverwaltung und wurde durch ein großes Gebäude, dessen Dach nur eingestürzt ist, aufmerksam.

Sina flog direkt dorthin und trat die Tür beiseite. „Sieht aus, als wäre das hier das Rathaus gewesen, zumindest könnte ich mir die vielen Schränke so vorstellen.“ war der erste Eindruck in dem großen Eingangsbereich.

Vorsichtig öffnet Sina mit ihren gefesselten Armen einen der Schränke, aber der Inhalt war nutzlos geworden. Wenn irgendwelche Papiere vorhanden waren, zerfielen sie wie nichts, sobald Sina sie berührt.

„Verdammt, das wäre auch zu schön gewesen…“ nörgelt Sina. Sie hatte gehofft, irgendwelche Hinweise zu finden… Hinweise auf ein bestimmtes Monster. „Hrm… hoffentlich finden die anderen etwas nützliches.“

„Was… genau sollen wir hier überhaupt suchen? Die Aktion lenkt nur von unserer eigentlichen Mission ab.“ meinte Leena.

„Keine Ahnung. Waffen, Rüstung, etwas was uns allen ein bisschen hilft. In meiner Welt konnte man Spiele spielen, wo man so was ähnliches wie hier tolle Schätze finden kann.“ erklärte Sakura.

„Erm… nichts für ungut, aber… das sind Spiele oder? Wie kann man das mit unserer Situation vergleichen?“ wundert sich Axel.

„Nun… ich selber habe nichts gegen die Erkundung in dieser Stadt. Wenn wir von der Mission erfolgreich zurückkehren, kann ich meinen Freunden davon berichten.“ nahm Rose ihre Anführerin in Schutz.

„Ich wundere mich nur, was Sina wieder für Gedanken hatte. Es wirkte, als hätte sie eine Ahnung, was hier passiert ist.“ murmelt Sakura.

Die Gruppe suchte ebenso nach etwas, aber werden am Ende nur enttäuscht. Es ist und bleibt eine Ruine. Sie kamen irgendwann an einen ausgetrockneten Springbrunnen an.

„Für so einen großen Springbrunnen, musste die Stadt aber ein geregeltes Wassereinkommen haben, aber wenn das Wasser… nicht mehr in die Stadt kam, wäre es schon ein Grund, die Stadt zu verlassen.“ meinte Axel.

„Aber Axel, wundert dich das nicht ein bisschen, dass wir in den wenigen Häuser… alles vorgefunden haben, was man zum leben benötigt? Wir haben ein paar Münzen entdeckt, aber… irgendwie ist es sehr merkwürdig, als wären die Bewohner einfach so verschwunden.“ zeigte Rose eine ungewohnte Energie.

„Es bringt nichts darüber nachzudenken. Hier müsste man jeden Stein auf den Kopf stellen um „eventuell“ einen Hinweis zu bekommen, was hier passiert ist. Ich halte es immer noch für eine Zeitverschwendung.“ teilte Leena ihre Meinung mit.

„Tja… aber wenigstens haben wir ein bisschen was gelernt. Hoffentlich kommt bald Sina zurück.“ zuckte Sakura mit ihrer Schulter, als sie auf einmal eine Aura spürte… alle spürten.

Sofort zogen sie alle ihre Waffen und halten Ausschau nach einem Monster, als dieses um ein Haus kommt. Es war der Mann, der ihnen die ganze Zeit folgte. Er klatschte in die Hände, als er der Gruppe näher kam, während sie alle verzweifelte Gesichter bekamen.

„Glückwunsch, wirklich. Ihr seid eine der wenigen, die sich mir so lange entziehen konnte.“ lächelte der blasse Mann.

„Nein… wieso…“ stottert Rose und der Mann lachte. „Habt ihr ernsthaft geglaubt, diese Schlucht würde mich daran hindern euch zu suchen?“

„Am Anfang ja, aber nachdem… ich weiß was ihr seid, wundert es mich ehrlich gesagt nicht Vampir!“ brannte in Sakura eine neue Entschlossenheit. Axel, Leena und Rose reagierten erstaunt, als Sakura dies sagte und der Mann hob fröhlich eine Augenbraue hoch.

„Oh? Interessant, aber es wundert mich schon ein bisschen, dass ihr als beschworener Held solange Zeit brauchtet, um dies herauszufinden. Sag… wo ist der alte Mann? Er war von eurer Gruppe der Stärkste gewesen.“

„Getötet durch einen schwarzen Wolf, während wir vor dir geflüchtet sind!“ zischte Sakura wütend, während der Vampir wieder lachte.

„Zu schade aber auch, er wäre ein sehr interessanter Vampir geworden. Aber… nun habe ich ja euch oder? Die Jagd hat endlich ein Ende und ihr werdet mir diesmal nicht entkommen!“ sagte der Vampir.

„Wir werden auch nicht mehr flüchten. Wir werden euch bekämpfen und siegen!“ schrie Sakura und ihre Entschlossenheit sprang sogar zu ihren Freuden über. Jeder von ihnen nickte und sie drückten ihre Waffen fester.

„Dann bin ich mal gespannt…“