Sin Roswell

Web Novel Deutsch

Kapitel 242

Ich bin wiedergeboren und die Folter des Kitzelns?

Am nächsten Tag wurde Sina wach und musste direkt ihre Augen schützen, weil Suki so vor Energie strahlte.

„Guten Morgen Sina, ich war so frei gewesen und habe uns Frühstück gemacht. Scheinbar hattet ihr doch einen festeren Schlaf gehabt.“ grüßte Suki glücklich.

„Ah… morgen. Scheinbar habe ich wieder meine alte Suki.“ murmelt Sina noch verschlafen. Ihr taten ein bisschen ihre Flügel weh, weil sie gegen die Wand gedrückt waren.

„Und ich werde sie auch wieder bleiben. Übrigens, ich habe meine Dolche Blitz und Donner getauft. Nachdem Frühstück werde ich das Spezialtraining angehen, so wie ihr es geplant habt Sina.“

„Ah, das freut mich. Das Training geht solange, bis du alle Untoten aus in dieser Stadt getötet hast, dazu trägst aber auch du die Fesseln. Wir wollen doch nicht, dass deine anderen Attribute vernachlässigt werden.“

„Verstehe, was werdet ihr in der Zeit machen?“

„Uff keine Ahnung? Mir ging es in erste Linie nur um dich, aber hätte eigentlich erwartet, dass ich… ein bisschen mehr Zeit brauchen werde, bist du dich mir öffnest. Vielleicht werde ich ein bisschen herumfliegen und nach anderen Monsternestern suchen.“

Die Damen unterhielten sich noch ein bisschen bei dem Frühstück, dann ging wie besprochen Suki auf Untotenjagd mit ihren Fesseln. Sina hat endlich ihr eigenes Fernrohr und beobachtet, wie die Katzenfrau ohne Probleme in der Menge ihr Werk nachgeht.

„Hoffe, dass ich mich zurückhalten kann, wenn ich ihren Vater treffen sollte. Wieso… sind alles so wunderbare Personen in meiner Nähe mit solch schlimmen Schicksalsschlägen betroffen…“ dachte Sina traurig.

Währenddessen…

Die Abenteurer werden nun nicht mehr durch die Stadt laufen, sondern sind nun auf dem Weg zur Brücke des Schicksals. Tatsächlich haben sie es ohne großes Genörgel akzeptiert, als Kyllia dies verkündet hat.

Sherry übernahm die Führung, weil sie den Weg kannte, obwohl er sich durch die Erdbeben von Titanus verändert hat.

Im Geheimen hat Kyllia die Fesseln wieder schwerer gemacht und ist sogar einen Schritt weitergegangen. Sie hat Edwin eine Flasche gegeben, die er in der Kleidung der… Sportler benutzen soll.

Es war nämlich ein Duftstoff, der Monster anlockte. Nea reagierte schon ziemlich empfindlich, wusste aber nicht warum. Als sie alle draußen waren, dauerte es nicht lange, als schon die ersten Orks angerannt kamen.

„Eh? Sherry?“ kam direkt der Vorwurf. „Tötet sie, aber ohne Magie oder Waffen!“ kam der knallharte Befehl von Kyllia. Tja… die Orks waren schnell Geschichte, aber es dauerte nicht lange, bis schon die nächsten Monster angerannt kommen.

„Sherry, kannst du bitte deinem Pech sagen, dass wir trainieren wollen?“ nörgelt Falco, während sie mit ihren Fäusten die neuen Orks umbringen… was scheinbar ziemlich kreativ aussah, wenn man keine Erfahrung ohne Waffen hatte.

„Irgendwie… ist das doch extremer als sonst?“ wundert sich selbst Sherry. Am schlimmsten trifft es ja nur Neia, weil sie überhaupt nichts ausrichten kann. Dann kam es, wie es kommen musste. Sherry´s Talent und der Duftstoff in der Kleidung lockte scheinbar auch einen großen Schwarm von Flugmonstern an.

Wenn man sie beschreiben müsste, sahen sie wie riesige Wespen aus, aber kombiniert mit einem Skorpion. „Kyllia… bitte, lass mich Magie benutzen, die Viecher sind giftig!“ flehte Neia direkt.

„Nö. Nun macht weiter.“ lächelt Kyllia freundlich die Magierin an. Die Schadensfreude konnte man an ihrem Gesicht überhaupt nicht übersehen.

Am Abend kamen alle mehr oder weniger schwerst erschöpft zurück. Die vielen Wunden konnte man an ihren Körpern nicht übersehen. „Ho? Scheinbar habt ihr euch auf eurer Reise ein bisschen wehren müssen.“ kommentierte Edwin es mit einem neutralem Gesicht.

„Ein Monsterschwarm nach dem anderen hatte die armen Sportler angegriffen, aber keiner ist gestorben und morgen geht es weiter.“ nickte Kyllia zufrieden.

„Wer ist eigentlich nun schlimmer? Sina oder Kyllia?“ murmelt Christoper dies zu Falco und Louis. „Ehrlich? Ich würde mich nicht wundern, wenn es alles die Idee von Sina ist und Kyllia setzt es nur um…“ brummte Falco.

„Hoffentlich geht es Suki wieder besser. Man konnte es ja nicht übersehen, dass es ihr schlecht ging.“ meinte Mel.

„Macht dir keine Sorge. Sina kümmert sich nun um sie und macht sie nebenbei so stark, dass wir hinterher hinken.“ beruhigte Sherry sie.

„Glaubst du? Suki kann auch ein ziemlicher Sturbock sein, auch wenn man es ihr nicht ansieht.“ grübelte Melaine laut.

„Du scheinst sie doch länger zu kennen, kannst du uns nicht irgendetwas sagen?“ hakte Lara nun nach, die anderen starrten sie nun ebenso an.

„Er… Entschuldigung, aber ich kann euch leider nicht hey! Was habt ihr vor?!“ wollte Melaine ablehnen, weil sie die Drohung von Suki kannte, als Mio und Tio sie an den Armen packten. Sie zogen sie mit in den Garten und sie wird auf den Boden gelegt.

Man konnte sagen was man wollte, Melaine gab ihr Bestes sich zu wehren, aber scheinbar machte sich das Training bemerkbar und die Vampirzwillinge haben nun eine Stärke, dass die Wolfsfrau nichts mehr machen konnte.

Lara zog die Schuhe aus und hielt einen Fuß. „WAS HABT IHR VOR?!“ fragte Melaine panisch, während Lara nur eine Feder aus dem Inventar herausholte und sie freundlich anlächelt.

„Wir wollen gerne wissen, warum Suki so todunglücklich ist.“ antwortet Rubina. Nun war Melaine erst recht erstaunt, dass das Drachenmädchen solche Fortschritte gemacht hat und sich um andere Sorgen machte.

„Also?“ lächelt Lara. „Ich… kann es euch nicht sagen, sonst bringt mich Suki um!“ versuchte Melaine ihren Standpunkt zu erklären, aber…

Die grausamste Folter für Melaine begann, als Lara nun die Feder über ihren Fuß streicheln ließ. Melaine versuchte noch am Anfang sich zu konzentrieren, aber es dauerte nicht lange, dann musste sie gezwungener weise lachen.

„H… Hi… ha ha ha… HILFE!“ versuchte Melaine irgendjemanden um Hilfe zu bitten, aber die anderen Abenteurer waren irgendwie bewusst nicht im Garten, sodass nur Lara,Mel,Mio,Tio und Rubina anwesend waren.

Sherry wusste von dem Plan, aber hielt sich bewusst heraus, weil sie lieber aus dem Mund von Suki hören wollte und Nea war in ihrem Zimmer.

Gut eine halbe Stunde später wurde Melaine gebrochen… wortwörtlich. Sie lag schwer atmend auf dem Boden mit einem roten Gesicht. „Bitte… ha… ich… kann… ha… nicht mehr…“

„Dann sag uns endlich was los ist. Wir werden uns schon was einfallen lassen, damit Suki dich nicht umbringt.“ sagte Lara dies.

„Suki… wurde aufgrund dämlicher Traditionen in ihrer Kindheit gezwungen, ihre eigene Mutter zu töten und anschließend vom Clan verbannt. Ihr Vater hat sie von sich abgestoßen und wollte sie töten, aber der Stammesältester gab Suki drei Tage Zeit, aus Batzien zu verschwinden.

Ich… war bei der Aktion dabei, unwissend worum es geht, nur das Suki einen Todeskampf mit einem Wertiger hatte, der ihre Mutter war. Mein… Vater erklärte mir, dass es eine sehr alte Tradition war, um die Geister, die sie immer um Rat fragen, wieder gehörig zu machen und Suki das Opfer sei.

Aber… scheinbar war es nicht einfach nur so daher gesagt, dass Suki das talentierteste Kind im Dorf gewesen sei. Nachdem Kampf habe ich mich sofort um sie gekümmert und wollte sie mit einem Wolf aus Batzien in Sicherheit bringen…

Leider kam ihr Vater und hat meinen Wolf getötet, mich geohrfeigt und von Suki fortgeschafft. Ich musste mir einen dummen Blödsinn von meinen Vater anhören, dass es sich nicht gehört, sich in andere Clans einzumischen und ähnliches.

Was mich aber glücklich machte war, dass Suki irgendwie ihren Willen gefunden hat, aus Batzien zu entkommen. Ich kann nie… nie vergessen, wie leer ihre Augen waren nachdem Kampf. Noch schlimmer als Louis ohne seine Emotionen.

Dann habe ich sie aus den Augen verloren, zumindest am Anfang. Viele Jahre später habe ich sie in der Stadt, wo der Verbindungstunnel war, als Hausdienerin gefunden. Ich traute meinen Augen nicht und habe sie zur Rede gestellt.

Wer auch immer sich um sie gekümmert hat, in Suki war wieder Leben in den Augen zu sehen. Diese Person verdient meinen größten Respekt, ein verlorenes Kind wieder aufzubauen. Leider… war Suki nicht so erbaut gewesen, mich zu sehen.

Nun kennt ihr die Geschichte von Suki und bin ehrlich gespannt, wie ihr sie aufhalten wollt, mich nicht zu töten, denn ihr Clan ist berühmt für die Kunst des heimlichen Tötens, ähnlich wie Meuchelmörder oder Attentäter dies sind.“ berichtete die Wolfsfrau nun die Vergangenheit von Suki.

„Mama…“ flüstert Rubina auf einmal und eine Träne fiel von ihrem Gesicht. Die anderen Zuhörer waren ebenso erstaunt, dass die fröhliche Suki so eine schlimme Kindheit hatte. Dabei ist sie nicht mal wirklich alt, sondern vermutlich die jüngste Dame in der Monstervilla.

Mel umarmte Rubina zum Trost, während die Vampire das noch verarbeiten müssen. „Sei ehrlich, was passiert, wenn Suki in Batzien ankommen wird?“ fragte Lara nun.

„Keine Ahnung… aber du kannst dir sehr sicher sein, wenn ihr Clan mitbekommt, dass sie auf dem Kontinent ist oder sogar am Turnier teilnimmt, dass sie versuchen werden, sie zu töten. Ich glaube zwar… nicht an einen Erfolg, denn dazu müssten sie alle erst an euch vorbeikommen, aber…

Wie wird Suki das verarbeiten können? Wenn sie so bleibt, wie sie jetzt aktuell ist, wird sie vermutlich zusammenbrechen vor Sorge.“ teilte Melaine es nach kurzer Überlegung mit.

„Sie gibt sich stark vor, damit wir uns keine Sorgen um sie machen, aber ihr kennt sie definitiv besser und länger als ich. Suki wird wohl viel Unterstützung brauchen, damit alleine der Aufenthalt in Batzien für sie erträglich ist.“

„Ach man… warum behält Suki das für sich? Gerade sie müsste doch wissen, dass wir uns um sie kümmern werden, sowie Suki sich um uns kümmert.“ meinte Mel.

„Aus Angst, dass ihr sie verstoßen könntet. Vermutlich würde sie es kein zweites Mal überstehen können. Es nagt ihr unheimlich, dass sie ihre Mutter töten musste, unwissend wer der Wertiger eigentlich damals war.“ vermutet Melaine.

„Glaube, wir werden sie wohl mehr oder weniger dazu zwingen, ihre Geschichte zu erzählen und dann ins Gesicht sagen, dass es unbegründete Sorgen sind.“ „Genau, wie können wir eine so tolle Freundin einfach so abstoßen!?“ sagten die Vampirzwillinge dies mit ernsten Augen.

„Hm… besser wir warten ab, wie Suki ist, wenn sie von dem Spezialtraining zurückkommt. Glaube, dass Sina sie auf ihre Weise dazu bringen wird, auf freiwilliger Basis ihre Geschichte zu erzählen und sie anschließend ausschimpft, dass ihre Sorgen unnötig waren.“ grübelte Lara.

Suki und Sina mussten auf einmal beide gleichzeitig niesen, während sie ihr Mahl in der zerstörten Burg nahmen. „Da redet jemand von uns!“ sagte Sina und Suki nickte zustimmend.

„Wenn ihr nun alles geregelt habt… ich würde gerne den Garten für das Abendessen nutzen wollen.“ meldet sich auf einmal der Vampirbutler.

„Wir haben alles geregelt. Danke das du uns alles erzählt hast Melaine.“ bot Lara der Wolfsfrau eine Hand an.

„Ihr hättet mich doch bis zum nächsten Morgen gekitzelt, damit ich es euch erzähle…“ murmelt Melaine.

„Das kommt der Wahrheit ziemlich nahe. Suki ist für uns eine wichtige Freundin und das wir zu solch einem Schritt gehen, sollte dich überzeugt haben oder?“

„Ich kann Suki dafür nur beneiden…“

Kapitel 241

Ich bin wiedergeboren und die traurige Vergangenheit?

Sina flog mit Suki ins Land der Toten, genauer gesagt, zu der Burg wo der Kampf gegen den Lichkönig stattgefunden hatte. Die Katzenfrau war während des Fluges relativ still gewesen und machte auch keine Anzeichen, ob sie irgendwelche Ängste oder Probleme wie Lara es hat.

Dann war es soweit, Sina landete vor dem zerschnittenen Torgitter und die Untoten, die das Massaker damals überlebt haben, kommen schon angeschlichen.

„Töte die Nervensägen, ich muss eben das Gitter… „flicken“.“ befahl Sina und Suki nickte. Sie nahm ihre Dolche und schritt geschmeidig zu den Zombies sowie Skeletten und machte sich ans Werk.

Währenddessen überlegte Sina, wieso sie es so kompliziert machte und zerstörte mit der Fähigkeit „Schockexplosion“ den Torbogen komplett, so dass der Eingang der Burg nicht mehr betreten werden konnte. Über dem zerstörten Eingang wurde von Sina ein neuer „Eingang“ mit ihrer Blutklinge geschnitten.

„So, damit haben wir unser Nachtlager gesichert, die Untoten dürften damit unsere Zuflucht nicht betreten können.“ nickte Sina zufrieden. „Ok, du kannst kommen Suki!“ rief sie dies zur ihrer Freundin.

Suki tötete noch ein paar Untote und kam wie eine Ninja ohne Probleme neben Sina zum Stehen. „Was… genau soll ich denn für ein Training machen?“ wunderte Suki sich die ganze Zeit schon.

„Sobald wir drinnen ein Zimmer für uns gefunden haben, werde ich es dir erklären.“ teilte Sina es geheimnisvoll mit. Es dauerte nicht lange, da fanden sie ein Zimmer mit Fenster das relativ unbenutzt und leer war. Das Zimmer ließ sich einfach verteidigen und sie hätten notfalls einen Fluchtweg und ein weiterer Vorteil, es war in der Nähe des Eingangs.

Sina holte aus ihrem Inventar zwei Betten und alles nötige für eine längere Übernachtung, während Suki ein bisschen die Burg erkundet. „Hier hat die Herrin gegen die starken Gegner gekämpft?“ dachte die Katzenfrau unterwegs.

Später war Suki wieder im Zimmer und musste staunen, was Sina daraus gezaubert hat. „Her… Sina, ich nehme an wir werden wohl ein bisschen länger hier bleiben oder?“

„Das ist richtig. Da du wieder da bist, können wir besprechen, was ich mit dir vor habe, aber vorerst…“ kramte Sina in ihren Inventar und holte zwei große Kisten heraus.

„Der Inhalt der Kisten gehört dir. Du warst und bist mir immer eine große Hilfe in der Villa gewesen, ohne dich wäre ich aufgeschmissen. Das ist mein Dankeschön für dich.“ lächelt Sina.

Erstaunt nahm Suki die Kisten und stellte sie auf den runden Tisch, den Sina ebenso mitgebracht hat. Vorsichtig wird die erste Kiste geöffnet und darin waren zwei weiße Dolche mit wunderschönen schwarzen Griffen dran.

Zwischen den Klingen und den Griffen war scheinbar eine Fassung eingebaut worden, aber leer gelassen worden. Die Schneide scheint extrem scharf zu sein. Auf der Unterseite der Dolche las Suki einen kleinen Text:

„Für meine loyale Freundin Suki.“

„Herrin…“ bekam Suki nun doch nasse Augen und schaute Sina an. „Ich habe dir doch gesagt, dass du mich beim Namen nennen sollst oder?

Diese Dolche gibt es kein zweites Mal auf der Welt, die wurden aus den Zähnen von Tierra geschliffen, was laut Brandrulim fast die Nerven gekostet hat. Die Griffe die du hältst sind eine Kombination aus Knochen und Leder, ebenso von Tierra. Damit hast du die schärfsten und stärksten Dolche aus einer Götterbestie.“ erklärte Sina. „Du solltest die andere Kiste ebenso öffnen.“

Suki tat dies und drin waren zwei leuchtende Steine, die scheinbar in die Fassung ihrer Dolche passen könnten. „Wenn du dich erinnerst, bekam ich sie von Lisa. Mit diesen Edelsteinen kannst du deine Dolche zu einer lebendigen Waffe verwandeln.“ grinste Sina.

Nun liefen Suki die Tränen nur so runter. „Ich… wieso…“ schüttelt Suki den Kopf, … war es scheinbar doch zu viel für die junge Katzenfrau.

„Vermutlich wiederhole ich mich, aber ich sage es gerne wieder. Ohne dich, wäre meine Villa schon lange… in sich zusammengebrochen. Dank dir steht die Villa immer noch und dann sorgst du dich auch noch um den Garten.

Die Liste ist zu lang und es würde vermutlich Abend werden, bis ich fertig bin, aber ich bin dir einfach nur dankbar. Dankbar, dass du von Anfang an mit Mel zurechtkamst, dankbar das du Sherry´s Pech akzeptiert hast, dankbar dass du sogar mit ihr und den Zwillingsvampiren trainiert hast und soweit gingst, Camilla in den Hintern zu treten.

Aber mein größter Dank ist einfach, das du am besagten Abend wo meine Identität bestätigt wurde, immer noch auf meiner Seite warst. Mel hat mir zugesteckt, wäre ich abgehauen, wärst du mir definitiv gefolgt, egal was ich dir damals gesagt habe.

Ich könnte dir im Grunde alles geben, aber ich hatte den Verdacht, dass es dir nicht so wichtig ist, also habe ich mich auf das Konzentriert, was du am besten kannst und das war nun mal deine Kampffähigkeiten mit den Dolchen.“

Suki musste schwer schlucken, sie ist soviel Lob nicht gewohnt und nahm nun einen der Dolche. Es erstaunte die Katzenfrau, wie leicht sie waren.

„Ich wollte extra alleine mit dir sein, damit ich dir das geben kann. Diese zerstörte Stadt hat so viele Untote, damit wirst du deinen Level sowie die deine Waffen aufwerten. Aber das ist noch nicht alles. Scheinbar habe ich mit meiner Aktion, dich mit nach Batzien zu nehmen, eine alte Wunde aufgerissen.

Ich kannte immer eine fröhliche Suki, eine lächelnde Suki und auch… eine wütende Suki, wenn irgendjemand wieder was in der Villa angestellt hat, aber jetzt? Je näher die Zeit kommt, desto unglücklicher wirst du.

Ich mache mir große Sorgen, was wirklich passiert, wenn wir in Batzien ankommen, ob du… dir nicht doch was antust. Mein Angebot bleibt immer noch bestehen, dass ich dir zur Seite stehen werde und zuhöre, denn ich möchte dich nicht dazu zwingen, aber…“ war nun selbst Sina ein bisschen traurig.

Die Katzenfrau fiel auf die Knie und weinte stark, sie ist es wirklich nicht gewohnt, so einer Herrin zu dienen, die sich wirklich um ihre Diener kümmert… nein, solch eine Freundin zu haben. Sina kniete sich vor Suki und umarmte sie, um Trost und Wärme zu spenden.

Einige Zeit später hat sich Suki beruhigt. „Falls du es nicht wusstest, aber du bist nicht alleine. Auch die anderen machen sich Sorgen um dich. Melaine wirkte, als wüsste sie was, aber es würde mich nun nicht wundern, wenn du ihr einen Dolch an den Hals gehalten hast zu schweigen.“ tröstet Sina ihre Freundin.

„ … Ich…“ wollte Suki sprechen, aber… scheinbar fehlte noch irgendetwas. „Suki, was auch immer in deiner Vergangenheit passiert ist, überleg doch mal.

Lara, die gegen ihren Willen zum Vampir gemacht worden ist und nun wieder lacht. Mel, die ihre eigene Vergangenheit hatte und nun eine Killerpuppe ist. Rubina, dessen Vergangenheit wir beide nicht kennen und…die so tolle Fortschritte macht, dank dir.

Wir alle haben mehr oder weniger ein so schweres Los gehabt, dass… wir es irgendwie… nun… keine Ahnung wie ich es sagen soll. Bei mir hast du es ja gesehen, was ich bin und ich wollte flüchten, als Sherry mich aufgehalten hat.

Selbst… wenn es so grausam war, dass man nicht darüber sprechen KANN, werden wir trotzdem an deiner Seite bleiben. Du musst nicht darüber sprechen, aber du kannst davon ausgehen, dass die anderen irgendwann auch anfangen dir auf den Keks zu gehen, einfach nur um dir zu helfen!“ sagte Sina dies Suki ins Gesicht.

„Ich habe meine Mutter getötet.“ kam es aus Suki heraus. Sina sagte nichts, endlich hat sie es geschafft, das Suki redet.

„Mein… Clan lebt sehr abgeschieden von den anderen Clans in Batzien, das liegt daran, dass wir noch die sehr alten Traditionen und… verbotenen Techniken nachgehen. Verbotene Techniken, weil wir… mit den Seelen sprechen, aber nicht wie Nekromanten oder Totenbeschwörer, sondern weil wir sie um Rat und Weisheit erfragen.

Der letzte… Tierkönig hat es verboten, weil wir angeblich die Ruhe der Toten schänden würden, aber… das stimmt nicht so wirklich. Unsere Rituale kann der Beschworene annehmen oder aber auch ablehnen, wir können niemanden zwingen uns zu helfen.

Wir sind nicht wirklich ein großes Dorf gewesen, es war relativ überschaubar. Jeder kannte jeden, jeder wusste die Regeln. Unsere Kampftechniken… könnte man mit einem Attentäter vergleichen, aber wir sind viel präziser bei unseren Aktionen.

Jedenfalls… soll ich… begabter gewesen in der Kampftechnik sein als andere. Wenn ein Kind fünf Jahre alt wird, wird es ins Training hinzugezogen. Ich dagegen habe schon mit vier Jahren angefangen, indem ich den anderen heimlich beim Training zugeschaut habe.

Mein Vater… der stärkste Kämpfer unseres Clans hat mich dabei erwischt und wollte mich dafür schelten, aber Mutter hat sich eingemischt, dass man ein Kind für die Neugier nicht bestrafen darf und er lieber stolz sein solle, das sein Blut so stark in mir sei.

Mutter… war auch eine Kämpferin oder eher eine „Mishoi“, Meisterin des Totenkunst. Sie konnte sofort die Schwachstellen eines Gegners sehen und damit ihre Gegner ausschalten. Ich kann diese Technik nur bedingt, eher habe ich den Kampfstil meines Vaters übernommen.

Fortan wurde ich von meinen Eltern im Geheimen unterrichtet, bis der Zeitpunkt kam, dass ich auch offiziell mit den anderen Kindern trainieren musste. Aber die Lehrer haben schnell gemerkt, dass ich… zu gut war.

Meine Eltern wurden zur Rede gestellt, denn es war verboten, so früh den Kinder die Kampfkunst beizubringen, eine Tradition, die sie eisern einhalten. Mutter hat es irgendwie… geschafft einen Kompromiss zu erzielen, aber mehr wusste ich leider auch nicht.

Etwa vier Jahre später wurde eine alte Traditionen wieder eingesetzt… die schon Ewigkeiten nicht mehr eingesetzt wurde. Uns Kinder wurde nahegelegt, nur jemand besonderes kann auserwählt werden, weswegen wir alle unser bestes gaben, diese einmalige Chance zu nutzen.

Ich war aber die talentierteste von allen gewesen. Ich war sogar besser als mein Lehrer gewesen, was seinen Stolz etwas verletzt hat, aber er hat es damals akzeptiert.

Was war ich glücklich gewesen, als ich erwählt worden bin, ohne zu wissen, worum es eigentlich ging und war dann sehr… erstaunt gewesen, dass meine Eltern todunglücklich waren. Was man auch von ihnen sagen konnte, aber sie hielten sich sehr eisern an die Traditionen außer in meinem Fall.

Bevor der Tag kam… hat uns ein anderer Clan besucht, weil er seine Neugier befriedigen wollte über die… kommende Tradition, unter anderem habe ich dort Melaine kennengelernt. Sie war älter als ich gewesen, aber trotzdem… haben wir uns irgendwie damals verstanden. Sie wünschte mir viel Glück bei der Tradition, selbst ahnungslos worum es geht.

Dann war es soweit, man gab mir ein bisschen Proviant, zwei Dolche und eine Karte, die mich zum Ziel führen würde. Mir wurde gesagt, am Ende der Reise werde ich geprüft. Da war ich natürlich aufgeregt gewesen, denn das war für mich mehr oder weniger ein Abenteuer gewesen aber…

Meine Eltern waren an diesem Tag nicht mehr gesehen worden und haben in der Zeit auch kaum mit mir gesprochen oder in die Augen geschaut. Ich dachte immer, ich hätte irgendetwas falsch gemacht und wollte daher alles geben, damit sie stolz auf mich waren…

Aber ich habe mich geirrt. Ich fand schnell meinen Zielort, eine sehr alte Arena, die… leer zu sein schien, als auf einmal ein… großer Wertiger erschien. Ich wusste damals nicht, dass wir Tiermenschen uns verwandeln konnten und wie, das Wissen hat man uns bewusst vorenthalten.

Es kam zu einem… Kampf auf Leben und Tod. Dieses Monster hat mir mehrmals starke Verletzungen zugefügt. Bis es mich am Hals packte und hochzog, dabei… hat es seine Pranke hochgehoben zum Todesstoß…

Ich… habe ohne nachzudenken einen Dolch in sein Handgelenk gerammt, wo es laut aufschrie und mich losließ. Die Chance nutze ich und sprang mit meinen gebrochenen Beinen auf seine Brust zu, denn ich hatte irgendwie die Schwachstelle gesehen und mit dem anderen Dolch zugeschlagen.

Mein Dolch hat das Herz des Wertigers erreicht und getötet. Er schaute mich voller Unglauben an, bevor er nach hinten fiel. Ich lag da mit schwer verletztem Körper in dieser alten Arena und konnte es nicht glauben, dass ich diesen Kampf… überlebt hatte.

Als ich bemerkte, dass ich nicht alleine war. Überall standen die Leute aus meinem Clan, aber auch die von den Besuchern und waren entsetzt gewesen. Ich wusste überhaupt nicht was los war, als… der Wertiger anfing, sich zu verwandeln… in meine Mutter.

Mein Vater kam von der alten Zuschauertribüne runter gesprungen und landete neben meiner Mutter, überprüfte sofort nach Lebenszeichen, aber… Er schrie laut vor Wut und Trauer auf… dann starrte er mich hasserfüllt an.

Kannst du dir vorstellen, wie leer ich in diesem Moment war? Ich… habe meine Mutter getötet und mein eigener Vater starrte mich hasserfüllt an, dabei wusste ich immer noch nicht, worum es bei der Traditionen ging.

„Du… hättest es nicht überleben dürfen.“ zischte mich mein Vater an. „Du solltest ein Opfer für die Geister werden, weil sie in letzter Zeit nicht mehr auf unsere Rufe reagiert haben. Du wurdest auserwählt, weil wir eine Traditionen missachtet haben und der Kompromiss war, sobald du das richtige Alter hattest, dafür geopfert wirst.“

Erst… da habe ich verstanden, warum meine Eltern mir nicht mehr in die Augen geschaut haben, warum sie nicht am großen Tag anwesend waren. Sie mussten mich opfern… mit ihren eigenen Händen.

Da ist etwas… kaputt gegangen bei mir, vermutlich meine… Seele, Liebe, Vertrauen, ich wusste es nicht. Mein Vater hat einen Dolch genommen und wollte mich töten, aber… der Stammesälteste hat sich eingemischt.

„Ein Opfer wurde dargebracht, weitere Opfer sind nicht mehr nötig. Doch das Kind hätte niemals überleben dürfen. Ich setzte daher die Verbannung auf Suki. Sie hat drei Tage Zeit aus Batzien zu flüchten, bevor wir die Jagd auf sie eröffnen.“

Vater reagierte entsetzt, aber… zog seine Waffe zurück. Er nahm meine tote Mutter in den Arm und… ging mit ihr fort, ohne mich noch eines Blickes zu würdigen. Alle Zuschauer gingen fort und ließen mich… dort verletzt auf der Plattform zurück… ein Kind, das gebrochen war.

Nur Melaine kam auf mich zugerannt und nahm mich in den Arm. Dass es nicht richtig sei, was eben passiert ist, dass ich nicht schuld sei, dass ich Mutter getötet habe. Aber… es war mir egal. Ich habe Mutter getötet oder? Die Person, die mich geboren hat. Die Person, die mir die Tricks gezeigt hat. Die Person, die mir eingehämmert hat, niemals in einem Kampf aufzugeben!

Aber Melaine war es… scheinbar egal. Sie hat meine Beine geschient sowie meine anderen Verletzungen versorgt, während ich nichts machte. Am Ende rief sie einen ihre… Wölfe, der mich schnellst möglich zum Verbindungstunnel bringen sollte, aber…

Vater kam zurück und hat den Wolf getötet, dann hat er Melaine geohrfeigt, dass sie sich gefälligst raus halten soll.

„Du bist für mich heute gestorben. Selbst wenn du… entkommen solltest, wirst du für unseren Clan immer gestorben sein. Kehre nie wieder zurück auf Batzien, sonst werden wir dich jagen.“ sagte mein Vater zu mir und warf eine Karte vor meine Füße, dann nahm er Melaine mit.

Seine Augen… ich habe da keine Liebe mehr gesehen, ich war wirklich für ihn tot. Ich… wollte sterben an diesem Tag, wirklich. Habe alles verloren, was es zu verlieren gab. Keine Familie, keinen Clan, keine Freunde.

Irgendwann… bin ich eingeschlafen, als… ich eine Vision bekam. Ein… sehr alter Katzenmann mit einer riesigen Mähne, man könnte ihn mit einem Löwen vergleichen, sprach zu mir.

„Deswegen habe ich die Geisterbeschwörung verboten. Die primitiven Traditionen, wo Kinderopfer immer noch eingesetzt werden, das waren die Gründe, warum ich sie verbat. Suki, überlebe. Überlebe, um deinem Clan die Augen zu öffnen, dass ihre Traditionen veraltet sind.

Die Gründe, warum die Geister ihnen nicht mehr geantwortet haben, war einfach das sie keine Ratschläge benötigt haben, aber das haben ihre… Seher nicht verstanden.

Du bist jetzt alleine, aber die Welt ist groß und du wirst eine neue Familie finden, die dich lieben wird. Du wirst mit ihnen Spaß und Trauer erleben, du wirst mit ihnen kämpfen und gegen sie kämpfen, aber letztendlich werdet ihr zusammenhalten!

Suki, was man dir angetan hat, ist nicht richtig, aber gib nicht auf. Überlebe!“

Am nächsten Tag wurde ich wach und… meine Verletzungen waren irgendwie verschwunden. Keine Ahnung… ob der Geist mich geheilt hat oder jemand anderes, aber ich… stand auf, nahm die Karte von Vater und… machte mich auf den Weg…

Doch scheinbar… nahmen einige meiner Clanleute die Ansage des Stammesältesten nicht so genau und… setzten mir viele Fallen auf dem Weg. Ich habe sie überlebt… ich habe sogar einige von ihnen getötet… sie haben mir Tiermenschen der Hyänen auf den Hals gehetzt, auch diese habe ich überlebt…

Keine Ahnung ob ich es wirklich in drei Tagen geschafft habe, den Verbindungstunnel zu finden und aus Batzien zu entkommen, denn ich hatte kein Zeitgefühl mehr. Als ich auf Alliancia ankam, bin ich vor Hunger und Erschöpfung zusammengebrochen. Man konnte meine Knochen sehen, so abgemagert war ich, als ich… in der Stadt zusammengebrochen bin.

Irgendwann wurde ich wach und sah eine ältere Frau in einer Haus-Dieneruniform, die mir eine Suppe einflößte. Ich war noch zu sehr geschwächt gewesen und dachte, dass es eine Falle war, aber…

„Du armes Ding, nun iss erst mal die Suppe, damit du wieder zu Kräften kommst.“ sagte die Frau zu mir und lächelte aufmunternd. Ich tat dies, aber… meine Gefühle waren taub. Das hat die Hausdienerin gemerkt und setzte alles ein, dass… ich wieder lachen konnte.

Keine Ahnung… was in der Zeit passierte, sie hatte ihren Herren gehabt und ihre Freizeit opferte sie für mich, einem verbannten Tiermensch. Sie… Helga hieß sie, gab sich wirklich Mühe, einer Puppe wie mir das Leben wieder einzuhauchen…

Glaube… zwei Jahre später, hat es bei mir… „Klick“ gemacht. Ich konnte wieder lächeln und… konnte wieder leben, verstehst du? Helga war richtig glücklich gewesen, als sie die Veränderung bei mir sah.

Dann habe ich sie gefragt, warum ich? Warum von allen… Wesen, haben sie mir geholfen?

„Mein Schatz, das ist eine Frage, die kann ich dir nicht beantworten. Ich kann den Tag nicht vergessen, als alles anfing. Für meinen Herren musste ich Einkäufe tätigen und als ich die erledigt hatte, sah ich dich.

Ein abgemagertes Katzenmädchen, das mitten auf der Straße einfach zusammengebrochen war. Die anderen Passanten hatten dich einfach ignoriert und irgendwann… hätte man dich vermutlich… egal. Das kann es nicht sein, war mein erster Gedanke und nahm dich sofort in den Arm und mit nach Hause. Mein Herr war eine gütige Person gewesen und hat meine… Hilfe zu dir akzeptiert.

Es gibt Dinge… die kann man einfach nicht erklären, ich wusste nur, dass es richtig war, was ich getan hatte.“

Von dem Tag an wurde Helga mein Vorbild und ich wollte ihrem Pfad folgen. Ich bekam eine Ausbildung zur Hausdienerin und war Klassenbeste gewesen. Helga wollte nicht, dass ich auch eine Hausdienerin werde, aber in dieser Hinsicht war ich ziemlich stur gewesen.

Dann… kam der Tag, wo ich Melaine zufälligerweise getroffen habe. Ich wollte ihr aus dem Weg gehen, aber…

„Du hast es überlebt?! Dann hast du dich zum zweiten Mal einer der alten Traditionen widersetzt! Wenn die anderen…“

Aber ich wollte davon nichts wissen und habe Melaine das auch so klar gemacht. Irgendwie wollte sie es nicht verstehen, also musste ich gemein werden. Das ist der Grund, warum ich aktuell so fies zu Melaine bin, auch wenn sie mir damals helfen wollte.

Irgendwann war meine Ausbildung zu Ende und ich musste dann meine eigenen Wege gehen, aber Helga war deswegen nicht glücklich, dass ich eine Hausdienerin geworden bin, sondern weil ich wieder voller Leben strotzte.

„Ich kann nicht vergessen, wie ich dich damals gefunden habe und was nun für eine wunderschöne Frau aus dir geworden ist.“

Ihr Herr ließ seine Kontakte walten und ich wurde dann nach Fanfoss geschickt, wo ich… nun, den Rest kennst du ja.“ erzählte Suki ihre Geschichte. Es wurde schon dunkel draußen und Sina hat seit der Erzählung kein Wort mehr gesagt.

Sofort wurde Suki von Sina umarmt, die nun selber weinte. „Das was man dir angetan hat… keine Worte, aber… du bist ein Teil meiner Familie, hörst du? Du hast deine alte… Familie verloren, aber eine neue gewonnen, die dich über alles liebt!“

Nun weinte Suki ebenso. Sie wollte nie, dass ihre neue Familie das erfuhr, nun hat sie es doch schweren Herzens gesagt. Aber ihre Sorge war wohl unbegründet gewesen.

„Suki, egal was in Batzien passiert, aber wir werden dich beschützen! Wer ist denn so beknackt und legt sich mit einer Familie an, wo eine Götterbestie, drei Vampire, eine Spinnenfrau, ein Drachenmädchen, eine verrückte Elfe sowie Sherry vorhanden sind?

Selbst wenn man dich nur konfrontiert und dich nicht angreift, wir werden hinter dir stehen. Wir werden dich auffangen, wenn du hinfällst. Suki, du bist nicht alleine!“ sagte Sina das verheult.

„Was glaubst du, wie die anderen reagieren werden, wenn sie deine Geschichte zu hören bekommen? Wie würden die SSS-Abenteurer reagieren, die alleine nur wegen deinem leckeren Essen kommen werden? Ich glaube, der Geist wusste, welch eine Zukunft auf dich zukam und hat sich deswegen bei dir gemeldet!“

„Ich habe verstanden!“ schniefte Suki. „V… vielleicht hätte ich das früher sagen sollen. Es tut mir leid, dass du… ihr euch solche Sorgen um mich gemacht habt.“

Es dauerte einige Zeit, bis sich Suki und Sina wieder beruhigt haben, dann schauen sie sich wieder in die Augen.

„Nun weiß ich, wie du dich damals gefühlt hast, als ich den Eindruck vermittelt habe, zu flüchten. Ich sollte mich bei dir entschuldigen.“ murmelt Sina.

„Herr… Sina. Ich sollte mich eher entschuldigen, dass ihr euch solche Sorgen um mich gemacht habt. Hätte… ich früher von mir, als ich die Chance hatte, erzählt, wäre es nicht so ausgeartet.“ verbeugte sich Suki vor Sina.

„Glaube… wir sollten einfach akzeptieren, wie Dinge gekommen sind oder? Sind wir beide dann doch nicht letztendlich glücklich, dass wir uns gefunden haben?“ streichelt Sina den Kopf. Suki´s Schwanz wedelt zufrieden hin und her.

Aber was Sina zufriedenstellte war, dass Suki nicht mehr diese todunglücklichen Augen hatte, sondern wirklich davon erlöst wurde, an ihre Vergangenheit erinnert zu werden. Sie wurde unwissend in Traditionen benutzt und hat gegen ihren Willen ihre Mutter getötet.

„Scheinbar… ist es jetzt spät für das Spezialtraining, aber das können wir ja dann morgen in Ruhe starten, wenn du deine neuen Dolche einsetzt.“ lächelt Sina.

„Ich… kann mich nur für das wunderschöne Geschenk bedanken…“

Nebengeschichte 10.

Ich bin wiedergeboren / Nebengeschichte 10

Amy saß nun mit den restlichen Helden alleine in einem Besprechungszimmer. Sie hat sich von den Todesängsten ziemlich gut erholt und man sah es ihren Augen an.

„Ich möchte mich mit meiner Aktion in der Gilde von damals entschuldigen, scheinbar… war meine Aktion ein Schuss nach hinten gewesen.“ kam Amy direkt zum Punkt.

„Ich bin nur froh, dass du wieder ein Teil unseres Teams geworden bist. Wir müssen mit dir noch ein paar Sachen nachholen wie Abenteuergilde anmelden, stärker werden und ähnliches.“ freute sich Miyu.

„Yeah dabei hast du das Beste verpasst. Lady Sina hat eine echte Dämonin mitgebracht, die einen ausführlichen Bericht über die Dämonen auf ihrem Kontinent gegeben hat. Zu dumm, dass du damals… noch „krank“ warst, weil die Dämonin ein Zwilling von Lady Sina war.“ grummelt Davino.

„Der König hat uns abgeraten, dass wir uns.. irgendwelche Gedanken machen sollen gegen Lady Sina, weil sie uns mehr oder weniger geholfen hat. Momentan sucht der König das Gespräch mit mit den Elfenfürsten sowie Zwergenkönigen.“ fügte Matthieu hinzu.

„Oh? Da habe ich wirklich was verpasst…“ meinte Amy ein bisschen traurig.

„Aber scheinbar hast du ja auch irgendwie mit Ralph einiges an Chaos angerichtet oder?“ grinste Davino.

„Ich… will das Thema nicht wirklich vertiefen, aber dank Ralph sehe ich wieder klar meine Ziele vor Augen… Und ja, bevor ihr das durch Tratschweiber zu hören bekommt, ich habe mich in Ralph verliebt und dies mitgeteilt.

Leider war die dumme Pute auch vor Ort, bevor ich eine Antwort von ihm hören konnte und klaute sich auch direkt seinen ersten Kuss vor meinen Augen!“ war Amy empört.

„Eh…“ für Matthieu brach eine Welt zusammen, weil er sich in Themba verliebt hat und diese Information neu war.

„Aber keine Sorge, ich werde weiterhin unserer Aufgabe nachgehen.“ nickte Amy ernst. „Schade das ich die Dämonin nicht kennengelernt habe, dann hätte ich zumindest ihren Status gesehen.“

„Hm… ich will offen und ehrlich sein, aber Lady Sina spielt ein falsches Spiel. Nicht nur mit uns, sondern komplett mit Alliancia.“ meinte Davino und schob das Berichtsheft hin, eine Kopie von Lady Sina.

Amy nahm es verwundert an und las es komplett durch bis sie auf der letzten Seite ankam über die verschollene Prinzessin.

„Bevor du was sagst, ich werde dir meine Gründe sagen. So sehr Lady Sina uns… auf ihre Weise hilft, hat sie überall ihre Finger im Spiel. Ihre Stärke haben wir alle zum eigenen Vergnügen kennengelernt, dazu kommt auf einmal eine „richtige“ Dämonin, ein exakter Zwilling von ihr, die ebenso sehr stark war.

Der König sagte dazu nichts und… ich will nicht ins Kaiserreich reisen um die Kaiserin nach ihrer Meinung zu fragen, aber ich kann nicht vergessen, wie der König Lady Sina misstrauisch begutachtet hat.“

„Dachte, wir wollten sie nur beobachten?“ grübelte Miyu laut, auch wenn sie ähnliche Gedanken hatte.

„Schon, aber wie wollen wir in der Zukunft weiter vorgehen? Wenn Amy auch Abenteurerin wird und ihre… verlorene Zeit nachholt um unseren Stand des Levels zu haben, was dann?“ Davino

„Auf mich wirkt die verschollene Prinzessin wie ein indirektes Geständnis. Scheinbar will Lady Sina irgendwelche Vorbereitungen treffen, sollte man ihrem… „Geheimnis“ auf die Spur kommen? Aber… warum dieser Schritt?“ Amy

„Nehmen wir an, sie wäre wirklich die Dämonenprinzessin, dann sind wir ja mehr oder weniger ihre Feinde oder nicht? Einige Aktionen hat sie schon gegen uns geführt, aber was ist, wenn wir der Welt vor Augen führen, wer sie in Wirklichkeit ist?“ Matthieu

„Das wird nichts. Sie hat zu viel Kontrolle und Macht, selbst wenn… wir sie in Efrana irgendwie von ihrer Macht abkapseln könnten, so ist sie immer noch die Reichskanzlerin aus Osnain. Dann wären da auch die Abenteurer, die sie scheinbar ziemlich stark in Schutz nehmen.

Wir… müssen uns wirklich klar vor Augen führen, dass wir nichts, aber auch gar nichts gegen Lady Sina machen können. Leider weiß ich auch nicht… wo wir Hilfe suchen können, der keinen Kontakt mit Lady Sina hatte.“ Amy

„Ob… sie nicht vielleicht doch der Teufel ist? Ralph hatte ja damals ein gutes Argument gegeben, was gegen die Theorie spricht aber… was ist, wenn der Teufel nur ein Titel ist? Dann kann Lady Sina ihn auch als Götterbestie haben.“ Miyu

„Dann sind wir erst richtig im Arsch. Stärker als der Dämonenkönig, dabei haben wir Kyllia nicht mal richtig in Aktion erlebt, wie werden dann die Dämonen erst sein?“ Davino

„Lasst uns nicht zu schnell die Hoffnung aufgeben. Die Göttin hat ja nur gesagt, dass wir vor dem Teufel warnen sollen, vielleicht ist das Lady Sina, vielleicht auch nicht.“ Amy

„Mich würde es gerne interessieren, welche Quelle die SSS-Abenteurer haben, was der Teufel ist. Das kann ja nur eine Person wissen die aus einer anderen Welt stammt.“ Matthieu

„Glaubt ihr wirklich, dass noch andere… Helden auf der Welt leben? Meinst du nicht auch, dass die Göttin dies uns vielleicht gesagt hätte?“ Miyu

„Was… mir gerade einfällt, aber… woher wusste die Vampirfrau damals, was Telekinese ist? Das ist ebenso ein Begriff aus unserer Welt.“ Davino

„Eh? Nicht paranoid werden Davino. Vampire haben ein ewiges Leben und wer weiß, ob sie nicht mal andere Helden getroffen hat aus der Vergangenheit.“ Amy

„Also… sollen wir nichts tun und einfach nur… stärker werden?“ war Davino frustriert, dass… man wirklich nichts machen kann gegen Lady Sina.

„Auch wenn du es nicht hören willst, aber… leider ja.“

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Mehrere Stunden sind vergangen, nachdem die Gruppe von Sakura sich von der Brücke entfernt hat. Axel hatte sich abmühen müssen, das Sakura nicht zurückrennt, um ihrem Meister zu helfen aber…

„Könnt ihr nicht irgendwas… tröstendes für sie machen?“ flüstert Axel es zu seinen Teamkameradinnen Leena und Rose.

„Nein… Markus war die wichtigste Bezugsperson für Sakura gewesen und ein Vorbild, der vor unseren Augen durch dieses… Monster gestorben ist.“ schüttelt Leena den Kopf.

„Das ist… nur meine Schuld. Wäre das Brett nicht in diese… Tiefe gefallen, dann wäre…“ fielen Rose die Tränen runter.

„Stop! Wir waren uns alle der Gefahr bewusst über diese Brücke. Das da unten nun so ein Monster sein Nickerchen gehalten hat, konnte nun wirklich niemand riechen, trotz der Aura die wir gespürt haben!“ beruhigte Axel die Heilerin.

„Es… ist nicht deine Schuld Rose.“ meldet Sakura sich, die hinter ihnen herlief und mehr oder weniger ein verweintes Gesicht hatte.

„Geht es dir besser?!“ fragte Axel sofort, aber Sakura schüttelt nur den Kopf. „Sehe ich so aus, als würde es mir besser gehen, wenn auf einmal eine… vertraute Person von dir weggerissen wird?

Erst die Soldaten und Kain… nun Markus, seitdem wir die Reise angetreten sind. Warum… bin ich so pessimistisch, dass es nur noch schlimmer wird?“

„Sakura…“ wollte Leena sie aufmuntern und eine Hand auf die Schulter legen, aber Sakura schlug sie weg.

„Bitte… ich muss für mich alleine sein.“ sagte Sakura das mit weinenden Augen, als sie Leena´s schockiertes Gesicht sah.

Leena nahm wieder Abstand von Sakura, aber man sah, dass die Aktion sie verletzt hat. „Hoffentlich… wird es wieder besser, sonst habe ich ernsthafte Bedenken, dass wir die Mission noch erfolgreich schaffen werden.“ murmelt Leena.

„Glaube, du solltest wirklich an was anderes denken als an die Mission, meinst du nicht auch? Ich bin froh, das wir diesen unheimlichen Mann losgeworden sind…“ murmelt Rose…

Als alle ein lautes Wolfsgeheul hörten. Sofort drehten sie sich alle panisch nach hinten, aber sie konnten niemanden sehen.

„Jagt uns jetzt etwa das Mistvieh oder wie?“ fluchte Axel. Rose hat ihre Hände zusammengefaltet und betet förmlich nach der Hilfe der Göttin.

„Wir haben keine Chance gegen dieses Monster, wir sollten lieber größeren Abstand gewinnen!“ war es die Meinung von Leena.

Sakura hielt immer noch nach hinten Ausschau, wo aber keine Spur von diesem Wolf zu sehen war. „Leena, kannst du irgendwie unseren… Duft verzaubern oder so? Vermutlich verfolgt uns dieses Biest anhand unseres Geruches.“

„Eh… vielleicht, aber ich kann für nichts garantieren.“ zaubert Leena einen Zauber auf die Gefährten, dann nahmen sie wieder eine schnellere Gangart.

Es war Abend und die Gruppe hat sich ein Nachtlager aufgebaut. Es war zwar mit Risiken behaftet, aber sie waren fast an ihre Grenzen angekommen und mussten sich ausruhen. Alle saßen schweigend um das Lagerfeuer, man merkte sofort, dass Markus fehlte.

Axel versuchte ein paar mal ein Gespräch am Laufen zu halten, aber… bei der aktuellen Stimmung ging das Gespräch sehr schnell wieder weg.

Sakura hatte sich als erstes hingelegt und sich mehr oder weniger in den Schlaf geweint, der Tod von ihrem Meister hat sie immer noch am schlimmsten getroffen. In ihrem Traum sah sie immer wieder, wie Markus von diesem eigenartigen Atem getötet worden ist.

„Bitte… ich brauche jemanden, der mir hilft…“ murmelt Sakura im Schlaf. Axel hat die erste Nachtwache übernommen und war mit der Situation überfordert.

„Ach Mensch… es fehlt nicht mehr viel und… Sakura bricht wirklich zusammen, dabei habe ich nicht den Eindruck, dass die Dämonen mit ihrem eigentlichen Krieg angefangen haben.“ grübelt Axel.

Wieder sah Sakura ihren Traum, es scheint eine Endlosschleife zu sein, als auf einmal ihr Traum sich veränderte…

Eine weiße große Gestalt erschien… und zeigte Sakura ein neues Bild. Es zeigte den Rücken einer Frau mit gigantischen Fledermausflügeln, dann verschwand das Bild wieder. Die Gestalt zeigte eine Richtung und klatschte mit ihren Händen auf Sakura.

Schreiend wurde Sakura wach. Leena und Rose wurden ebenso wach durch das Geschrei, Axel kam auf Sakura zu gerannt und legte eine Hand auf ihre Schulter.

„Alles ist gut, du bist bei uns und in Sicherheit!“ beruhigte Axel die verschwitze Heldin, die panisch hin und her schaute. „Du hattest nur einen Alptraum…“

„Nein… ich hatte eine Vision!“ widersprach Sakura sofort. Rose legte eine Hand auf ihren Kopf, konnte aber kein Fieber feststellen.

„Eh, wie meinst du das?“ fragte Leena. „Die… Göttin hat mir eine Person mit großen Flügeln und eine Richtung gezeigt aber…“ wollte Sakura berichten, als sie sich selber fragte, in welche Richtung eigentlich.

„Ja?“ hakte Axel nach. Sakura schaute nach irgendwelchen Hinweisen, denn ohne eine Markierung oder ähnliches bringt es nichts, die Frau zu suchen. Als auf einmal eine große Sternschnuppe erschien, die die Landschaft stark erhellte.

Alle schauten erstaunt über das Naturspektakel, als Sakura verstand. „Wir müssen in diese Richtung weiterreisen. Ich glaube… dort werden wir unsere Antwort finden und was auch immer diese Frau mit diesen Flügeln sein soll!“

Kapitel 240

Ich bin wiedergeboren und das Training geht weiter?

Kyllia war in ihrem Zimmer um sich zu beruhigen, in der Zeit wurde Zada vorgestellt, wo Mel anfing leicht nervös zu werden aber:

„Keine Sorge, ich habe keinerlei Rachegedanken oder ähnliches. Im Grunde bin ich dir sogar dankbar, dass du meine sadistische Mutter getötet hast. Das sieht mein älterer Bruder Riskel ein bisschen anders, aber ansonsten?“ beruhigte Zada sie.

„Es fällt mir schwer zu glauben…“ murmelt Mel, als Lara ihr eine Hand auf die Schulter legte zur Beruhigung. „Glaub mir, sie ist wirklich dankbar über den Tod ihrer Mutter.“

Ansonsten berichtet Sina ihren Freunden in groben Zügen, was beim Vampirtreffen passiert ist und wie Kyllia an ihre Veränderung kam. „Scheinbar löst das Blut aber aus, dass sowohl Dämonen als Vampire stärker werden. Auf jedenfalls sind Kyllia´s Werte höher geworden.“ „Aber dann hatten wir ja unverschämtes Glück, dass uns kein Schwanz gewachsen ist, wobei… Flügel würde ich jetzt… nicht so ablehnen.“ meinten Tio und Mio.

„Verwandelt euch einfach in Fledermäuse…“ kommentierte Christopher. „Warum mehr fordern, wenn ihr eure Fähigkeiten schon habt oder? Nutzt sie einfach.“

„So, ab heute wird das Training für euch einfacher. Was heißt einfacher, ihr werdet jetzt nicht mehr so ein Problem haben oder? Wenn ich eure Gesichter so anschaue, wirkt ihr nicht mehr so müde wie in den letzten Tagen.“ kündigte Sina an.

„Soll… das wirklich so einfach sein?“ zweifelt Falco immer noch bei der ganzen Sache, aber es ließ sich nicht abstreiten, dass… es irgendwie einfacher wurde.

„Ja, einfach nicht groß nachdenken, sondern mir glauben was ich sage. Es ist weiterhin euch verboten, euren Status zu sehen und Edwin wird weiter das richtige Essen für euch machen. Melaine behält alles im Auge, wann wir rechtzeitig los müssen, für Nea habe ich eine… Transportkutsche organisiert, dass sie mitreisen kann.“ nickte Sina.

„Aber… ich kann doch laufen?“ hielte Nea ihren Kopf schräg, während sie ein paar tote Mäuse isst. Alle haben längst aufgegeben, wieso Nea nicht auch einfaches Essen nehmen kann.

„Das mag sein, aber überlege mal, wie alle reagiert haben, als du das erste Mal in die Stadt kamst? War gleich mit einer Massenpanik zu vergleichen und ich will ungern auf der Reise immer wieder angehalten werden, dass eine Arachne die Kutschen verfolgst, verstehst du?“ erklärte Sina geduldig.

„Wenn ihr meint?“ schluckte Nea die Maus runter. „Auf jeden Fall werden Suki und ich nach dem Frühstück verreisen, damit sie ihr Spezialtraining bekommt. Kyllia sollte bald runterkommen und das Training weiter antreiben..“ kam Sina zum Ende.

„Wohin wollt ihr denn eigentlich gehen?“ war Melaine neugierig. „An einen Ort, wo ich schon mal war und glaube… dass es für das Training meinen Zwecken dienlich ist.“ antwortet Sina geheimnisvoll.

„Ah…“ war Melaine niedergeschlagen. „Himmel, ich fliege mit Suki ins Land der Toten, zufrieden nun?“ rollte Sina mit ihren Augen.

„Was… willst du denn da?“ war Sherry erstaunt. „Training, ähnliches was Mel und Lara unbewusst auf ihrer Reise ebenso getan haben, nur mache ich es mit Suki gezielt. So, ich werde mich eben umziehen und Suki sollte das ebenso tun.“ verschwand Sina.

Suki war die ganze Zeit über still gewesen, auch beim Training. Scheinbar lastet es ziemlich schwer auf ihrer Seele, zurück nach Batzien zu reisen. Die Dämonin ging vorsichtshalber an die Tür von Kyllia und klopfte. „Kyllia? Alles in Ordnung?“

Keine Reaktion kam aus dem Zimmer, so öffnet Sina die Tür und sah, wie Kyllia auf dem Boden schlief. „Himmel…“ stöhnte Sina und legte ihre Hand auf die Stirn ihrer Schwester, dann aktivierte sie ihre Fähigkeit „Traumwandeln“.

Einige Minuten später war Kyllia hellwach, aber man sah die Panik in ihren Augen. „Warum hast du das gemacht? Du kannst mich auch normal wecken!“ beschwerte sich Kyllia.

„Wie? Fandest du es nicht toll mit Lisa ins…“ wollte Sina erklären, als Kyllia eine Hand auf den Mund von Sina legte. „Halt. Die. Klappe. Ich zieh mich eben um und gehe runter, keine Sorge!“

Grinsend ging Sina raus und verschwand in ihr eigenes Zimmer. Nach langer Zeit zog sie wieder ein Kimono an mit einer Kettenrüstung. Sherry hat beides so verarbeitet, das Sina es mit Flügeln anziehen konnte.

„Jetzt kommt die eigentliche Arbeit, Suki wieder aufzupeppen.“ dachte Sina und hofft, das Suki ihr die Aktion verzeiht. Die Dämonin machte aus ihren langen Haaren noch einen Pferdeschwanz und war damit zufrieden, als sie in den Spiegel schaute.

Als es auf einmal an ihrer Tür klopfte. „Herein.“ und Suki öffnete die Tür. Sie sah aus wie ein Ninja, ihr gestreifter Schwanz und mit ihren Katzenohren konnte Sina sich nicht zurückhalten und umarmte sie sofort.

„Du bist zu süß für die Welt, irgendwann werde ich daran sterben, weißt du das?“

„Eh eh… ok? Ich wollte… eigentlich sagen, dass ich fertig bin Herrin.“ bekam Suki rote Wangen.

„Nenne mich bitte auch Sina ok? Wir sind doch schon lange über dieses Herrin-Diener-Verhältnis oder?“

„Ich… meine Ausbildung verbietet mir das…“

„Suki… dann machen wir es so. Wenn wir unter uns sind, nenne mich beim Namen ok? Dann bekommt es keiner mit.“

„Wie du… wünscht Sina.“

„Wunderbar. Dann lass uns nicht trödeln und direkt fliegen. Hoffentlich hast du kein Problem damit?“

„Keine Ahnung, bisher war ich noch nicht mit dir geflogen.“

„Du wirst es lieben. Nur Mel und Lara stellen sich an, der Rest kann nicht genug vom fliegen bekommen.“

Sina verabschiedet sich mit Suki bei ihren Freunden und flog direkt ins Land der Toten. Dank ihr frühen Reise, kannte sie die Strecke, so war es kein Problem gewesen, die Brücke des Schicksals zu finden.

Währenddessen…

Alle rannten wieder mit ihren Fesseln durch die Stadt, angetrieben von Kyllia. Aber man merkte ihr an, dass sie sehr müde war.

„Wenn du willst, kannst du dich auch hinlegen, weißt du?“ schlug Sherry vor, aber Kyllia schüttelt ihren Kopf.

„Danke, aber… ich habe das Vertrauen meiner Schwester schon einmal enttäuscht, ich möchte das nicht nochmal wiederholen. Daher ziehe ich das durch.“

„Ok?“ hob Sherry misstrauisch ein Auge hoch. Die anderen sagten nichts, denn man wollte ihr auch nicht zu sehr ins Gewissen reden.

„Sag Neia, du siehst schon viel fitter aus als am Anfang.“ merkte Melaine an. „Stimmt, wo du das jetzt sagst? Hat sich meine Ausdauer tatsächlich etwas gebessert?“ wundert sich die Magierin.

„Komisch, aber irgendwie fühlen sich die Fesseln immer gleich schwer an.“ rieb sich Thomddir am Kinn.

Mio, Tio, Lara sowie Mel sagten nichts und konzentrierten sich beim Laufen, als… „Du Lara, wie ist Zada so?“ „Genau, sie wirkte schon richtig cool.“ flüstern die Zwillingen.

„Erm… sie ist auch irgendwie faszinierend. Hoffentlich findet sie den Weg zu Ronald…“ murmelt Lara. Sie kann nicht vergessen, wie Zada sie langsam am Rücken gestreichelt hatte. Jeder der die Narbe von Lara sieht, hat das Bedürfnis sie anzufassen, nur bei Zada… hatte Lara das Gefühl gehabt, dass da mehr im Spiel war.

„Du bist ja in letzter Zeit ziemlich… bei den Frauen beliebt. Kann es sein?“ merkte Mel an und Lara rollte mit ihren Augen. „Ich stehe eigentlich auf Männer…“

„Sei doch offen für Neues.“ „Genau, man sollte nichts ausschlagen.“ „Kannst ja Sina oder Sherry nach Tipps fragen wie…“ „Glaube… ich spüre was an meinen Rücken.“ schauten die Zwillinge vorsichtig nach hinten.

Sherry lächelt Mio und Tio freundlich an, aber ihre Augen warnten sie, weiter zu sprechen. „Gruselig…“ „Yeah…“

„Wie schaut es aus Mel, wenn wir das Turnier in irgendeiner Form… überstanden haben, hättest du dann nicht Lust mit Lara und mit mir ein Dungeon zu besuchen? In Batzien gibt es den einen oder anderen, den ich noch nicht erkundet habe.“ versuchte Christopher zu flirten.

„Bedaure, aber ich habe einfach kein Interesse daran.“ lehnte Mel ab. Christopher rannte wieder ein bisschen langsamer um Abstand zu gewinnen, dann sah man sein niedergeschlagenes Gesicht.

„Du schaffst das schon Christ.“ tröstet Falko ihn. „Vielleicht musst du mit irgendwas ködern, was sie nicht ablehnen kann.“ schlug Louis vor, aber Christopher schüttelt nur den Kopf.

„Menschen sind schon eine komische Rasse.“ merkte Nea an. „Wie meinst du das?“ fragte Rubina neugierig. Irgendwie haben sich die beiden exotischen Frauen in letzter Zeit gut angefreundet.

„Wenn wir uns fortpflanzen wollen, nehmen wir uns irgendeinen starken Mann und nehmen uns seinen Samen. Irgendwann ist die Zeit reif und legen dann unsere Eier, woraus unsere Kinder schlüpfen. Die Starken werden überleben, die Schwachen werden Futter für andere Wesen.“ erklärte Nea.

„Ok? Hast du denn schon Kinder?“ hat Rubina das Konzept nicht so verstanden, aber Nea schüttelt den Kopf.

„Nein, denn ich bin noch sehr jung für eine Arachne. Kinder zu bekommen ist kein Problem, aber irgendwie… möchte ich mir gerne Zeit lassen. Es macht mir sehr viel Spaß bei euch zu sein und ich habe schon viel gelernt.“ nickte Nea.

„Das ist doch toll!“ freute sich Rubina. „Suki meinte, meine Rasse müsste irgendwo auf der Welt leben. Ohne eine Mama und Papa könnte ich nicht existieren laut ihrer Erklärung. Vielleicht finden unsere Freundinnen ja Personen, die wissen, woher ich komme.“

„Oh? Würdest du dich denn freuen, wenn du andere Personen deiner Rasse siehst? Ich weiß nur, dass wir Arachnen Einzelgänger sind und unser Revier heftig verteidigen würden.“ lächelt Nea, als sie ihre Erinnerungen schwelgen ließ.

„Ich weiß nicht, irgendwie ist Suki für mich wie eine Mutter geworden. Sie bringt mir alles bei und meinte, dass ich langsam eigene Entscheiden treffen kann.“ strahlte Rubina vor Freude. „Aber… irgendwie tut Suki was weh, nachdem Sina entschlossen hat, dass wir zu ihrer Heimat reisen sollen.“

„Hmm ich habe nichts gemerkt. Für mich sehen sie alle gleich aus von den Gesichtsausdrücken her.“ hielt Nea den Kopf schräg.

„Faszinierend das Nea nicht einen von uns während der Unterhaltung überrannt hat…“ flüstert Thomddir.

„Nun… Rubina und Nea haben sich ja sowieso die meiste Zeit in den letzten Trainingstagen unterhalten oder? Aber ich will auch nicht wissen, wie schwer ihre Fesseln eingestellt worden sind…“ flüstert Melaine zurück und hatte leichte Freude ein Gespräch mit dem Zwerg zu führen.

„Wenn wir zu diesem Turnier reisen, ist es denn weit von dem Verbindungstunnel zu der Arena?“ fragte Neia neugierig.

„Hmm ein paar Tage, aber der Weg ist nicht das eigentliche Problem, sondern das wir uns früh anmelden müssen, denn wenn wir zu spät kommen… Nun den Rest könnt ihr euch vorstellen.“ lächelt Melaine schräg.

„Ah… verstehe. Meinst du, da wird was los sein?“ konnte Neia es sich immer noch nicht so vorstellen.

„Alle Clans der Tiermenschen werden teilnehmen und nur die Besten kommen weiter. Dann rechne uns dazu und weitere Abenteurer, die ebenso ihr Glück versuchen wollen. Sina, glaube ich, hat nicht unrecht, dass bestimmt noch andere starke Personen teilnehmen werden wie die Vampire oder sogar Dämonen, wenn die davon wissen. Die Liste wird gigantisch sein und… egal ob wir gewinnen oder verlieren, aber so eine Aktion ist es, womit man zur Legende wird.“ war Melaine richtig aufgeregt.

„Oh, da steht aber unsere Freundin unter Feuer.“ grinste Thomddir.

Kapitel 239

Ich bin wiedergeboren und die Wut auf Kyllia?

Sina kam sicher mit den Vampiren wieder in ihrer Villa an und Sherry war noch wach gewesen, müde, aber glücklich Sina wieder zu sehen. Zada sowie Lara wurden abgesetzt und Sherry kam aus der Villa raus gestürmt.

Dann sprang sie Sina an und küsste sie ausgiebig, was Zada zum Staunen brachte. „Ich habe mir solche Sorgen gemacht.“ sagte Sherry, nachdem sie sich von Sina gelöst hatte und den neuen Gast noch nicht gemerkt hat.

„Ah… diesmal war ich nicht Schuld an dem Chaos sondern Kyllia… glaube ich erzähle es dir, wenn wir im Bett liegen. Irgendwie… war heute alles anders als geplant.“ streichelt Sina ein Haar aus dem Gesicht von Sherry.

„Erm… Lady Sina?“ hustet Zada. „Ah… darf ich vorstellen, das ist Zada ein Mitglied aus dem Clan von Riskel, der nun das neue Oberhaupt geworden ist, nachdem seine Mutter Maeve von Mel getötet worden ist.“ stellte Sina die Vampirin vor.

Zada verbeugte sich vor Sherry, während sie strahlende Augen bekam. „Du hast ja einen richtig interessanten Style als Vampir. Hast du deine Haare gefärbt?“ war Sherry neugierig.

„Erm… ja das ist richtig.“ war Zada sich ein bisschen unsicher, wie sie mit Sherry umgehen sollte. „Das ist, falls man es jetzt nicht übersehen konnte, meine Geliebte Sherry. Mit ihr kannst du dich über Klamotten und ähnliches unterhalten, sie wird sie auch für dich dann schneidern.“ stellte Sina ihre Freundin vor.

„Wird sie nun…?“ fragte Sherry das Offensichtliche, aber Sina schüttelt den Kopf. „Sie kann heute im Zimmer von Lara schlafen, aber soweit ich das mitbekommen habe, will sie eines der Häuser kaufen. Am besten ich schicke dich zu Ronald, der wird mit dir das Geschäftliche klären.“

„Oh, das wäre sehr freundlich von ihnen. Es ist das erste Mal für mich, das ich dann offiziell in einer Stadt lebe. Das wird meinem Bruder Riskel vermutlich nicht gefallen, aber wen juckt es. Unser Clan ist eh zu klein für einen Krieg, genauso der von Violet.

Unsere Eltern… waren sehr wählerisch gewesen, wen sie als Vampir akzeptieren und… das rächt sich nun vermutlich ein bisschen. Keine Ahnung ob sich das unter Riskel ändern wird, aber wie gesagt: Mir egal.“ grinste Zada.

„Wünschte die anderen Vampire hätten ebenso die tolle Einstellung von Zada.“ meinte Sherry grinsend. „Wo ist eigentlich Kyllia?“

„Sie wird nachkommen, wie gesagt, ich erkläre es dir gleich im Bett.“ grinste Sina anrüchig ihre Freundin an.

„Wenn… ihr mir zeigen könntet wo das Zimmer von Lara ist, bringe ich sie dorthin. Sie wird vermutlich in nächster Zeit nicht wach.“ meinte Zada.

„Magst du mir den Gefallen tun Sherry?“ bat Sina lächeln und Sherry nickte. „Übrigens, schönes Pyjama trägst du.“

„Huh?“ schaute Sherry runter und merkte, dass sie mehr oder weniger ein großes Shirt trug. Zada wusste nicht, wie schnell man rot werden konnte wie es bei Sherry der Fall war.

„Tzz, du bist doch nur traurig, dass ich überhaupt was anhabe.“ behielt Sherry noch ihre Würde. „Ah? Das klingt nach einer Herausforderung.“ grinste Sina.

Sherry zeigte Zada, die Lara über der Schulter trug das Zimmer und verabschiedete sich von den Vampiren.

Zada schaute sich im Zimmer von Lara um und war erstaunt… wie einfallslos es wirkte. Nur ein Bett, Bücherregel und Schreibtisch, kaum irgendwelche Persönlichkeiten. „Oh je… dann will Lara mein Zimmer nicht kennen, wobei… egal.“ grinste Zada und zog Lara komplett nackt aus und legte sie ins Bett, dann kam Zada ebenso nackt mit und zog die Decke über sich.

„Hoffentlich stellt sich Kyllia mir nicht in den Weg, denn Lara gehört mir.“ streichelt Zada die Wangen von Lara, die nicht ahnte, das ihre neue Freundin sich in sie verliebt hat. Aber das ist eine Geschichte für später…

Ein bisschen heiß ging es in einem anderen Zimmer her. Die anderen Gäste bekamen es nicht mit, so dringend hatten sie den Schlaf gebraucht. Irgendwann berichtete Sina ihrer Freundin, was alles beim Vampirtreffen passierte.

Wie das Gespräch verlief und wer die anderen Clanführer waren. Das Taos vermutlich einer der wenigen sein wird, der noch Probleme machen wird.

Das Kyllia und Lisa in einen fürchterlichen Streit kamen und die Burg zerstörten und nur durch den Einsatz von Sina sowie Layla gestoppt werden konnten.

Das beide zu einem Bluteid gezwungen wurden und in ihrer Dämlichkeit das Blut getrunken haben. In allen Einzelheiten erzählte Sina wie sich Lisa sowie Kyllia verändert haben und das ihre Schwester neue Wege suchte, Lisa das Leben schwer zu machen.

Und schlussendlich von Layla, durch die Erlaubnis von Sina, Kyllia ins Land der Träume geschickt hat, damit endlich Ruhe war.

„Wow, scheinbar war in den wenigen Stunden viel passiert.“ staunte Sherry. „Normalerweise ist das, was in mehreren Tagen passiert und nicht in Stunden…“ stöhnte Sina.

„Dann bin ich ja mal gespannt, wie Kyllia nun aussieht. Glaubst du, ihre Werte haben sich geändert?“

„Gute Frage, daran habe ich nicht gedacht. Das werde ich morgen mal direkt überprüfen.“

„Sei ehrlich, das Chaos hast du doch geplant oder?“ fragte Sherry. Einen kurzen Moment sah man an Sina, wie sie lächeln wollte, aber es unterbunden hat.

„Nein, nicht wirklich. Ich hatte eine starke Vermutung gehabt, das Lisa zwar vor Ort sein wird, aber nicht dass es so dermaßen ausartet. Dann hätte ich lieber dich mitgenommen, zumindest beim nächsten Treffen nehme ich dich mit.“

„Aww…“

Am nächsten Morgen wurde Lara wach und schaute in das schlafende Gesicht von Zada. „HUH?“ war der erste Gedanke von Lara und merkte schnell, das sie unter der Decke nackt war. „Warte, was ist gestern zuletzt passiert und warum bin ich nackt?!“ überlegte Lara fieberhaft.

Scheinbar konnte man Zada leicht wecken, denn sie fing an, ihre Augen zu öffnen: „Ah… Morgen Lara… du bist ja ein Frühaufsteher.“

„Eh… wieso liegst du in meinem Bett und wieso sind wir nackt?“

„Wie? Hast du unsere tolle Nacht vergessen? Ich wusste ja nicht… dass man als Frau solche tollen Erfahrungen machen kann.“

„ … “

„Das war ein Scherz. Sherry hat mir dein Zimmer gezeigt, weil Lady Sina sagte, dass ich bei dir schlafen soll, nur warst du im Tiefschlaf gewesen. Den Rest kannst du dir ja denken, weil ich kein Theater machen wollte.“

„Aber… warum nackt?“

„Eh? Wo ist das Problem? Noch nie nackt geschlafen? Dann hast du dich noch nie so richtig frei gefühlt oder?“

„Doch… schon, aber glaubst du nicht, dass… wenn wir erst vor kurzem Freunde geworden sind, es nicht ein bisschen merkwürdig ist, wenn wir auf einmal nackt zusammen im Bett schlafen?!“

„Ich sehe da kein Problem, werde heute diesen Ronald aufsuchen, damit ich mir ein schönes Häuschen kaufen kann. Mutter hat mir ein ziemlich großes Erbe hinterlassen und solange Riskel es nicht merkt, wird es auch keine Probleme geben.“

Lara seufzte nur schwer und zog die Decke runter, erschrak aber, als sie die vielen Narben an Zada´s Körper sah.

„Bevor du fragst, ich sage nur Mutter und sie wusste, wie man Narben in Vampire rein brennen konnte. Ekelhaft oder?“

„N… nein. Du hast mir ja schon ein bisschen von dir erzählt, aber… wie kann eine Mutter das nur ihrem Kind antun?“

„Lara… die alten Vampire haben einfach eine andere Sichtweise, besser kann ich es dir nicht erklären.“ war Zada traurig, auch wenn sie das mit einem Lächeln verbergen will.

„Keine Sorge, ich habe auch eine Narbe. Eine sehr große am Rücken, die mir der letzte Dämonenkönig angetan hat.“ tröstet Lara sie, ignoriert dabei, dass sie sowohl Zada im Zimmer nackt waren.

„Darf… ich sie mal sehen?“ fragte Zada schüchtern. „Wieso… habe ich das Gefühl, dass in letzter Zeit so einige Frauen auf mich stehen?“ hatte Lara den Gedanken…

Sina verlässt im Morgenmantel ihr Zimmer und sah im Vorgarten durch ein Fenster, wie Kyllia erschöpft auf dem Boden lag. Also ging Sina nach draußen, um ihre Schwester auf zu gabeln.

„Ah… guten Morgen Schwesterlein, du hast es ja noch rechtzeitig geschafft vor dem Training anzukommen.“ lächelt Sina.

„Du… kannst… mich… auch… mal…“ atmet Kyllia schwer. „Aber nein, einer muss doch meine Freunde dazu antreiben. Und wie war der Flug mit den neuen Flügeln?“

„Irgendwie… schneller. Zumindest hatte ich das Gefühl gehabt. Ich war nur froh, so schnell wie möglich vor der wütenden Lady Layla entkommen zu sein, nachdem ich mit Eiswasser geweckt worden bin.“

„Jetzt mal ehrlich, was ist eigentlich mit dir und Lisa? Dachte, du magst Lara?“

„Ich bin an ihr interessiert, das heißt aber nicht, dass ich sie liebe oder? Ich weiß ja nicht mal, ob ich auf Männer oder auf Frauen stehe!“

„Aha… und der Kuss mit Lisa? Es ist eine Sache, wenn es in einem Traum bewusst manipuliert wird, aber eine andere, wenn man jemand wirklich küsst!“

„Keine Ahnung. Seit dem Eid kann ich Lisa ja nicht mehr schlagen, aber das betrifft nicht solche Aktionen wie streicheln, küssen und ähnliches wie du gemerkt hast.“

„Das konnte man nun wirklich nicht übersehen, aber du hast meine Frage nicht beantwortet!“

„Keine Ahnung verdammt! Ich weiß nur, dass ich Lisa nicht mehr aus dem Kopf bekommen werde, dank dir!“

„Willst du jetzt ein Taschentuch von mir haben oder wie? Ich bin ehrlich gesagt ein bisschen enttäuscht von dir, weißt du das? Ich wusste das Lisa auch dort in der Burg sein wird, aber dass es zu so einen Desaster kommen wird? Den Rest hast du ja dort mitbekommen.“

„Es… tut mir auch leid…“

„Das sollte es auch. Ich kann nur froh sein, das Layla keine Rache oder ähnliches plant, zumindest hatte ich nicht den Eindruck gehabt, dass sie darüber nachgedacht hat.

Aber denk jetzt einfach mal in der Zukunft nach, welche Entscheidungen du triffst und welche Konsequenzen dadurch entstehen. Du hast Lisa geküsst, was glaubst du, wie sie sich nun fühlt hmm? Entweder hasst sie dich weiterhin oder es entsteht eine Romanze, die nicht mal du kontrollieren kannst!“

„Eh…“

„Das ist wie im Schach, du planst doch auch deine Züge des Gegners heraus oder nicht? Wenn du eine falsche Entscheidung triffst, wird der Gegner es gnadenlos ausnutzen. Mir ist es egal, was du mit Lisa machst, nur denk vorher nach.“

„ … Es… tut mir wirklich leid…“

„Und dann die Aktion mit dem Blut, weißt du, wie ich mich in diesem Moment gefühlt habe? Ich habe mir unendliche Sorgen um dich gemacht! Gerade ich weiß es, was passiert, wenn man mit Vampirenblut in Kontakt kommt und du trinkst ein ganzes Glas!“ fing Sina an zu Tränen.

„Du kannst wirklich von Glück reden, dass dir nur die Flügel größer geworden sind und sich ebenso nur eine Augenfarbe geändert hat. Nun sehen wir noch identischer aus als vorher, aber das ist egal. Ich war total perplex, dass du es überhaupt getan hast, dir hätte auch sonst was wachsen können, ich kenne nicht alle Nebenwirkungen.

Lisa hat nun einen Dämonenschwanz wie du und ihre Brüste sind größer geworden, wenn ich raten müsste, liegt es vermutlich an unserer Rasse der Sukuben und scheinbar war Lisa jetzt nicht SO unglücklich darüber gewesen.

Ich kenne dich jetzt erst für eine kurze Zeit, obwohl wir beide nun über hundert Jahre alt sind, aber in der kurzen Zeit hast du dich an mein Herz angeschlossen und da mache ich mir schon große Sorgen um dich als große Schwester!“

Die Schimpftirade haben alle in der Villa mitbekommen und schauten neugierig aus dem Fenster. Alle schauten die Veränderung bei Kyllia erstaunt an, fragend was am Abend passiert war, da Kyllia nun ein neues Aussehen hatte.

Kyllia fielen nun ebenso die Tränen herunter vor Scham. Sie als auch ihre Schwestern hatten alle keine Mutter, aber so eine Schimpftirade hatte Kyllia noch nicht erlebt.

„Glaube… Kyllia hat verstanden, wie sehr du dich um sie gesorgt hast.“ meinte Sherry, die an der Haustür stand.

„Mir egal, sie soll mitbekommen, was ich in dem Moment gefühlt habe. Das ist das ähnliche Gefühl, was ich bei Sherry immer habe, wenn ich um ihre Sicherheit besorgt bin!“

Die Zwillingsschwestern ließ ihre Tränen ungehemmt fallen. Sie fand keine Worte, denn sie wusste auch nicht, was man in solch einer Situation sagen soll. Sina kniete vor ihr und umarmte sie.

„Einfach… nur ein bisschen nachdenken, bevor du was tust, mehr will ich nicht von dir…“ flüstert Sina ihrer Schwester ins Ohr.

Nun weinte Kyllia laut und drückte sich an Sina fest.

Kapitel 238

Ich bin wiedergeboren und die Rückreise?

„Ich schlage vor… das wir nochmal ein weiteres Treffen organisieren, aber diesmal ohne irgendwelche… Unterbrechungen. Betrachten wir das Treffen heute einfach als eine Vorstellung und wie wir zueinander stehen.“ schlug Roman vor.

„Zumindest weiß ich, wen ich das nächste Mal nicht mitnehmen werde.“ war Sina sich sehr sicher. Kyllia tat auf einmal ahnungslos und schaute Lara an. „Sie meint dich Kyllia…“

Nun stand Lisa hinter Kyllia und streichelt die neuen Flügel von Kyllia. Die Dämonin stöhnte auf einmal laut auf und sprang nach vorne, um Abstand von Lisa zu bekommen. „Ey!“

„Ho? Scheinbar bist du aber auch nicht unempfindlich wie ich anmerken darf.“ sah man das pure Vergnügen in den Augen von Lisa, ihr Schwanz wedelt hin und her.

„Das darf doch nicht wahr sein…“ schüttelt Layla den Kopf. Da dachte man, dass man die Streithähne im Griff hätte, kommen sie vor ihren Augen direkt mit neuen Ideen um die Ecke.

„Sagt, nur so aus Interesse, aber habt ihr euch verliebt und könnt es euch nicht zugestehen hmm?“ fragte Sandor frech grinsend. Sofort landeten zwei Fäuste in seinem Gesicht und er rauschte mit einer Geschwindigkeit in die Burg, dass man es nicht wirklich mitbekommen hat. Man bekam nur mit, wie etwas in eine Mauer rein krachte.

Lisa und Kyllia standen nebeneinander mit wütenden Augen. Dann schauten sie sich an und man sah wieder die Blitze aus den Augen fliegen.

„Hmm… hoffentlich hat Sandor das überlebt, was reißt er auch seinen Mund auf…“ schüttelt Renee den Kopf. „Wir werden uns noch unterhalten Fräulein.“ kam die Bemerkung von ihrem Vater und Renee ließ den Kopf hängen.

„Lass uns verschwinden, das Treffen ist ja scheinbar zu Ende Zada.“ beschloss Riskel dies, aber Zada schüttelt den Kopf. „Nein.“

„Dann mach was du willst.“ kam die verärgerte Antwort von Riskel. Er schaute Sina nochmal mit zusammengekniffenen Augen an und ging ohne Abschied.

Violet machte sich erst gar nicht die Mühe des Abschieds oder ihrem Bruder Gair was zu befehlen, sondern ging ebenso, sie ist des Theaters müde und will auch nicht mehr die Leute sehen. Wie Riskel schaute Violet ebenso Sina an, scheinbar um sich jedes Detail von Sina zu merken.

„Was, soll ich dich nicht begleiten Schwester?“ meinte Gair, dessen Sarkasmus in der Stimme nicht zu überhören war, die Clanführerin ignorierte dies. „Tz…“

„Rechnet nicht damit, dass ich zum nächsten Treffen erscheinen werde, solange… Lady Sina Clanführerin ist.“ teilte Taos seinen Entschluss mit, bevor er sich auf die Suche nach seinem Sohn Sandor machte.

„Taos…“ wollte Layla was sagen, aber Taos hob nur eine Hand hoch, dass er nichts mehr hören wollte. „So ein Sturkopf… Da konnte man sogar besser mit Acula reden“

„Was willst du denn jetzt machen?“ fragte Lara ihre neue Freundin Zada. Sie wiegelt mehrmals den Kopf und kam zu einem Entschloss.

„Ich ziehe nach Fanfoss, dann bin in der Nähe und schaue es mir so an, was dein Clan macht.“ grinste das Gothic-Girl. „Eh?!“

„Hmm… wenn da so viele freie Häuser sind, sollte ich es mir auch anschauen.“ nickte Gair. „Eh… dich will ich aber nicht meiner Nähe sehen.“ kommentierte Zada.

„Oh? Ich habe alle Zeit der Welt und kann machen was ich will. Falls du es nicht bemerkt hast, aber Violet will mich nicht in ihrer Nähe haben.“ grinste Gair.

„Glaube, du hast vergessen, dass da einige Schulden auf dich zukommen?“ murmelt Lara. „Ah… solange ich keine Rechnung…“ wollte Gair sagen, aber der Blick von Layla reichte aus, dass er vorerst in ihrer Nähe bleiben wird.

„Dann… werde ich auch mit meiner Begleitung zurückkehren, auch… wenn ich mir nicht sicher bin, ob das richtig ist, dich im Chaos zurückzulassen Layla.“ grübelt Sina.

„Nun… die Burg ist nicht mehr zu retten, soviel ist klar. Da haben Kyllia und Lisa wirklich sehr gute Arbeit geleistet. *seufz* Das Schlimme ist vermutlich sogar, dass die beiden wirklich Überlegungen anstellen, wie sie den Eid umgehen können.

Eigentlich müsste man sie dazu nötigen, sich zu lieben, dann sollte es ruhiger sein, aber… selbst das müsste ja heiß zugehen.“ schüttelt Layla den Kopf.

„Mutter! Ich werde bestimmt nicht die Milchkuh lieben!“ drehte Lisa sich mit einem roten Kopf um und warf ihren Einwand vor.

„Nicht? Dabei bist du doch viel weiblicher geworden.“ flüstert Kyllia ins Ohr von Lisa. Man sah die Selbstbeherrschung von Lisa, nicht wieder aufzuschreien. „Außerdem… du hast doch auch nun interessante Brüste durch mein Blut bekommen.“ und die Dämonin packte die Brüste von Lisa von hinten an.

Lisa wehrte sich nun mit einem sehr roten Kopf, dabei ließ Kyllia nicht locker und lachte dabei laut auf… Bis Sina sie am Nacken packte und vor der Vampirin wegzog. Lisa fiel keuchend auf die Knie und man sah ihr an, dass die Demütigung Spuren hinterlassen hat.

„Am besten ich gehe langsam, bevor das nicht mehr aufhört. Denke du bist an Lara interessiert?!“ zischte Sina ihrer Schwester zu.

„Eh? Was hat es damit zu tun, dass ich überlege, wie ich Lisa ärgern kann?“ wundert sich Kyllia, die nun sehr nah an Sina´s Gesicht gezogen wird.

„Liebe kleine Schwester, wir werden in meinen Heim noch ein langes Gespräch führen.“ versprach Sina, wo Kyllia nun schwer schlucken musste.

„He he he.“ hörte man Lisa die Schadenfreude an, als Layla auf ihren Schwanz trat. „Wir werden auch noch ausführlich miteinander sprechen.“ während Lisa aufschrie. „Was für ein Chaos…“ schüttelt Roman den Kopf.

„Glaubst du… das Lady Sina mich auch mitnehmen kann? Ich kann mich an ihre Regeln halten.“ flüstert Zada, die scheinbar wirklich mitwollte.

„Klar kann ich dich mitnehmen. Kyllia sollte ja wissen, wie man wieder zurückkommt, denn sie kann ja selber fliegen!“ sagte Sina es laut, bevor Lara was sagen konnte.

„Eh?!“ reagierte Kyllia erstaunt. „Du hast doch alles um mich zu finden oder? Ich will dich natürlich morgen beim Training wieder sehen.“ reagierte Sina gelassen.

Layla stand immer noch auf dem Schwanz von Lisa, die nun weinte. „Hm, jeder hat seine Art jemanden zu bestrafen oder? Vielleicht können wir uns auch einfach mal so treffen.“ lächelt die Vampirkönigin.

„Gerne, meine Villa steht dir jederzeit offen, wenn ich nicht gerade auf der Jagd nach Götterbestien bin.“ lächelt Sina zurück.

„Es… ist so ein komisches Bild. DA wären Lisa und Kyllia die eine Art Hassliebe führen und zu einem Eid gezwungen werden, dann Layla und Sina die sich scheinbar wirklich verstehen.“ flüstert Zada.

„Das dürfte der Vorteil sein, wenn man Verantwortung trägt und dadurch erwachsener sein muss. Vermutlich würden sich Lisa und Kyllia auch besser verstehen, wenn sie sich anders getroffen hätten.“ flüstert Lara zurück.

„Aber was meinte Lady Sina damit, dass Kyllia an dir interessiert ist?“ grinste Zada nun, die rote Wangen bekam. „Ich will es nicht wissen…“ seufzte Lara nur.

„Bitte… ich will mit dir fliegen!“ bettelte Kyllia nun wirklich förmlich, aber Sina war erbarmungslos. „Nein heißt nein. Hättest du dich benommen, wäre es nicht soweit gekommen. Du hast dich ja nicht mal bei Layla entschuldigt für das Chaos!“

„Ah…“ ging ein Licht bei Kyllia auf. Sie ging zu Layla hin und verbeugte sich tief. „Es… tut mir leid Lady Layla, dass ich mit eurer Tochter gemeinsam euer Heim zerstört habe. Uns ist vermutlich das Blut zu Kopf gestiegen und alles andere wäre nur eine Ausrede.“

Layla nahm ihren Schuh vom Schwanz ihrer Tochter, den sie sofort schützend in den Händen hielt, während Layla eine Augenbraue misstrauisch hochhob.

„Aha? Für eine Dämonenprinzessin steigt euer Blut ziemlich schnell in eurem Kopf hoch.“ merkte Layla an.

„Bedaure euch zu korrigieren, aber ich bin keine Dämonenprinzessin. Wir teilen zwar den gleichen Vater, aber nur Sina wurde als Prinzessin akzeptiert.“ schüttelt Kyllia den Kopf. Erstaunt schauten die restlich anwesenden Vampire Sina an.

„Was sie sagt, stimmt. Sollte… mein Vater sterben, wäre ich die nächste Dämonenkönigin. Fragt bitte nicht tiefer, wie und warum, mein Vater hat es so entschieden.“ seufzte Sina.

„Verstehe, scheinbar habt ihr es in vielen Dingen nicht wirklich einfach.“ wirkte Layla etwas mitfühlend.

„Irgendwann… gewöhnt man sich leider daran.“ murmelt Kyllia und schaute Lisa an. Sie kniete sich vor die Frau, während sie wieder was dummes ahnte. „Du solltest wirklich mit einen Ball üben die Kontrolle über deinen Schwanz zu bekommen, bei einer meiner Schwestern hat es geklappt.“

„Was… hast du wirklich vor?“ war Lisa zurecht misstrauisch, als Kyllia sie auf den Mund küsste. So schnell der Kuss kam, so schnell war er auch wieder zu Ende. „Das hatte ich vor.“ lächelt Kyllia böse.

Lisa glaubte nicht, was eben passierte. Das sie den abscheulichen Traum gesehen hatte, den Sina ihr gezeigt hatte, verursachte ihr schon Magenschmerzen, aber es nun in Echt zu erleben? Sie wurde im sitzen bewusstlos.

Layla glaubte ebenso nicht, was vor ihren Augen passierte und bekam nun eine Zornesader auf der Stirn. „Du kannst sie ruhig schlagen. Kyllia kann wohl nicht mehr vernünftig denken, solange sie Lisa sieht.“ gab Sina ihre Zustimmung und das ließ Layla sich nicht ein zweites Mal sagen.

Kyllia wurde mit dem Kopf in den Boden gerammt, was ein Erdbeben verursachte, dann lag sie still auf dem Boden.

„Wenn es euch nichts ausmacht, weckt sie mit einen eiskalten Eimer Wasser wieder auf, sie wird eine Zeit brauchen, bis sie wieder zu Hause angekommen ist.“ meinte Sina schmunzelnd.

Sina ging zu Layla hin und trat bewusst auf Kyllia drauf, dann bot Sina ihre Hand zum schütteln an. „Ich hoffe wirklich, dass das nächste Treffen besser verläuft.“ Layla schlug ein. „Ich auch, meine neue Freundin.“

„Lord Roman, vielleicht sollten wir uns auch einmal richtig aussprechen, denn ich hatte nicht so einen schlechten Eindruck bei euch wie bei eurem Bruder Taos.“ meinte Sina. „Das können wir tun.“ nickte Roman.

„Ok, dann nehme ich mal Zada und Lara mit. Bitte nicht vergessen, meine dumme Zwillingsschwester zu wecken und am besten, wenn Lisa nicht in der Nähe ist, sonst nimmt sie das arme Ding noch mit.“ schlug Sina vor.

„Soll sie es ruhig versuchen…“ murmelt Layla. Sina ging zu Lara und Zada und nahm sie unter die Arme.

„Eh?!“ staunte Zada. „Was hast du denn jetzt erwartet?“ wundert sich Lara viel mehr. „Naja… irgendwie was anderes?“

„Das ändert sich, wenn wir fliegen.“ grinste Sina. Lara zeigte Sina die Richtung, diese nickte noch einmal zu Layla. Dann ließ sie ihre Flügel in Flammenflügel verwandeln und flog mit einer Geschwindigkeit weg, dass selbst Layla und Roman nicht folgen konnten.

„Wuhuuuuuuuu!“ kreischte Zada vor Freude, während Lara ihr Bewusstsein verloren hat. „Das ist ja cool!“

„Das freut mich zu hören.“

Kapitel 237

Ich bin wiedergeboren und die dummen Blutschwestern?

Kyllia sowie Lisa haben ihre Gläser mit ihrem eigenen Blut gefüllt. „Ich schlage vor, dass ich den Prozess übernehme. Das ist das erste Mal, das wir diesen Bluteid einsetzen müssen.“ meint Roman.

„Ist das eine Regel von den Vampiren? Bei den Dämonen kenne ich solche Eide nicht.“ wirkte Sina interessiert.

„Ja. Wir haben die Regel erschaffen, sollte es mal einen fürchterlichen Streit unter unseren Kindern geben, dass er damit gestoppt wird. Das… hat sie scheinbar alle mehr oder weniger zur Besinnung gebracht, wobei Justus es förmlich herausgefordert hat in der Vergangenheit.

Keine Sorge, Roman wird schon darauf achten, dass sie kein Blut trinken werden. Wir kennen ebenso die Problematik, mir ist es nur wichtig, dass sie den Eid aussprechen und das Blut nur symbolisch ansetzen, aber nicht trinken.“ erklärte Layla.

Roman nahm die Gläser den Streithähnen ab und gab das Glas des anderen in die Hand zurück. Kyllia und Lisa starrten sich weiterhin an, jederzeit zum Schlagen bereit, was selbst Roman auf die Nerven ging.

„So nun hört zu, damit ihr das direkt beim ersten Mal richtig macht. Ich werde euch den Eid zitieren und ihr werdet es nachsprechen. Wenn ihr das getan habt, setzt ihr das Glas an die Lippen, aber trinkt es nicht.“ erklärte Roman, Kyllia und Lisa nickten dabei.

„Ich, „Name“, werde ab heute und in der Zukunft meiner Blutschwester „Name“ keine Gewalt mehr zufügen und fortan mit meinem Leben beschützen. Unter Gewalt verstehe ich körperliche Schäden zufügen, die ich aber nie wieder gegen meine Blutschwester einsetzen werde. Keine soll mehr unter der anderen leiden müssen. Das schwöre ich auf den dunklen Gott und der Göttin.“

Lisa und Kyllia sagten den Eid auf, dabei starrten sie sich weiter in die Augen. Als sie am Ende angekommen sind, sagte Roman dann: „Nun zum symbolischen Akt.“

„Ich bereue es zutiefst, dich nicht getötet zu haben.“ knurrte Lisa. „Willst du jetzt ein Taschentuch haben um dich aus zu weinen?“ provozierte Kyllia sie.

Beide bekamen einen Nackenschlag von Roman. „Ich sagte: Nun zum symbolischen Akt und nicht gegenseitig beleidigen.“

„Eins muss man deinem Bruder lassen, er weiß wie man Kinder erzieht.“ nickte Sina. „Ah… lass uns das ein anderes mal bereden, am besten… wenn wir unter uns sind.“ schmunzelt Layla.

„Na traust du dich?“ ärgert Kyllia nun Lisa. „Ahh? Glaube ich rieche deine Angst!“ kam der Konter von Lisa.

Dann kam es, was selbst für Roman unerwartet war… Beide tranken gleichzeitig ihr Glas mit dem Blut ihres Gegners, was sie aber niemals hätten trinken dürften. Die kommende Stille war ohrenbetäubend, niemand wollte glauben, was eben passiert ist.

„Seid… ihr… so… dämlich?“ presste Sina es vor Unglauben aus ihrem Mund heraus. Nun schlug Roman erst richtig auf die Köpfe beider Frauen.

„Ihr Idioten! Ihr sollt es NICHT trinken, nur an die Lippen anlegen!“ war Roman nun sauer. Da setzt man die Regel um, macht sogar Kompromisse, weil es unterschiedliche Rassen waren und nun dies.

Beide knieten auf dem Boden und hielten ihren Hinterkopf mit beiden Händen fest vor Schmerzen, als nun die Nebenwirkungen eintraten. Kyllia sowie Lisa fingen auf einmal laut an zu schreien. Die Schmerzen in ihren Körpern waren unerträglich.

„Nun… heißt es nur noch abwarten.“ schüttelt Layla den Kopf. „Es reicht schon ein einzelner Tropfen, so heftig ist die Wirkung für uns und den Dämonen.“

„Tio und Mio mussten unverschämtes Glück gehabt haben, dass mein Blut ihnen nur eine rote Haarsträhne gegeben hatte sowie ihre Attribute in die Höhe geschossen sind, aber diesmal… dürfte es wohl anders ausgehen.“ fügte Sina hinzu.

Selbst die anderen Vampire schauten gespannt zu, wie die Änderungen bei Kyllia und Lisa stattfinden, die niemals hätten stattfinden dürfen, wenn sie in diesem Moment nicht so dumm gewesen wären.

Beide Frauen wälzen sich auf dem Boden, man sah nur noch das weiße ihrer Augen. Ihre Pupillen sind irgendwie verschwunden, als bei Kyllia die ersten Veränderungen starten.

Ihr schwarzes Haar bekam nun überall weiße Strähnen und ihre Flügel wurden nun größer. Dazu wurde ihr Flügelmembran genau so blutrot wie die Flügel von Sina. Dann hörten die Veränderungen auf und der Schmerz von Kyllia verging. Ihre Pupillen kehrten zurück, nur dass sie nun eine rote und blaue Pupille hatte.

Ihre Flügel waren ein bisschen kleiner als die von Sina, aber man musste schon genauer hinschauen, um den Unterschied zu bemerken. Nun kamen die Veränderungen bei Lisa.

Ihre weißen Haaren bekamen rote Strähnen, ihre Brüste scheinen anzuschwellen und… irgendetwas ändert sich an ihrem Steißbein, während Lisa sich kniend auf dem Boden mit ihren Armen abstützte. Es bildete sich eine Beule unter der Haut im Bereich des Steißbeines, dann platzte sie auf ein langer schwarzer Schwanz mit einer Herzform am Ende kam heraus.

Die Schmerzen verschwanden und Lisa´s Pupillen erschienen wieder. Eine rote und eine blaue Pupille war in ihren Augen zu sehen. Kyllia sowie Lisa atmeten sehr schwer, als sie sich wieder in die Augen sahen.

„Welch ein Glück, ich hatte schon befürchtet, dass meiner kleinen Schwester ein zweiter Kopf wächst, aber damit kann ich leben.“ meinte Sina, die hinter Kyllia stand und ihre neuen Flügel anfasste.

„Ahh…“ stöhnte Kyllia und schaute verwundert mit ihrem Kopf nach hinten. Sie riss erstaunt ihre Augen weit auf, als sie die neuen Flügel sah.

„Aber…“ wollte Kyllia es nicht glauben. Sie flattert mit ihren Flügeln, die sich aus der Hand von Sina lösten und es waren tatsächlich ihre eigenen Flügel.

„Wieso… ha… bekomme ich kaum Luft?“ atmet Lisa, während sie misstrauisch die Veränderungen von Kyllia im Auge behielt.

„Vermutlich, weil deine Brüste durch das Blut der Dämonin gewachsen sind und durch den wenigen Stoff, den du noch um dich trägst zum reißen spannst.“ kommentierte Layla es trocken. Sofort schaute Lisa nach unten und tatsächlich, ihre Brüste sind mehrere Nummern größer geworden.

Sie können zwar nicht mit denen von Sina und Kyllia mithalten, aber damit hat sie mehr weibliche Attribute als vorher. Ihr Schwanz schlug freudig vor sich hin, ohne das Lisa es bemerkte.

„Scheinbar hat sie es noch nicht gemerkt.“ flüstert Lara es zu Zada. „Meinst du… uns würde auch ein Schwanz oder so wachsen?“ wirkte Zada neugierig.

„Ich… will es nicht so genau wissen…“ meinte Lara flüsternd. „Aber… das ihre Brüste gewachsen sind… macht mich schon ein bisschen neidisch.“

Kyllia hat sich von ihrem Schock erholt und begutachtet nun Lisa, dann fing sie laut an zu lachen, mit dem Zeigefinger auf Lisa gerichtet.

„Was?!“ war Lisa sofort gereizt, aber Kyllia konnte sich nicht beruhigen, als sie einen Nackenschlag von Sina bekam. „Wenn ich du wäre, würde ich in in dieser Situation nicht lachen, Schwesterlein.“

„Aua! Das tat weh!“ beschwerte Kyllia sich. „Kann ich doch nichts dafür, dass die alte Schachtel nun einen Dämonenschwanz hat. Das passt doch genau zu ihrem ewigem Gekläff!“

Lisa wusste nicht, was Kyllia meinte und schaute mit ihren Kopf nach hinten. Dort sah sie ihren langen schwarzen Schwanz unkontrolliert hin und her wedeln. Die Vampirin blinzelt mehrmals und ging vorsichtig mit ihrer Hand an den Schwanz. Als sie ihn berührte, merkte sie sofort wie sensibel ihr Schwanz war und konnte es nicht glauben. „Nein… das… darf doch nicht wahr sein!“

„Aber sicher doch „Blutschwester“. Unsere Schwänze sind ziemlich sensibel, aber bei dir? Viel Spaß dabei, die Kontrolle zu bekommen.“ grinste Kyllia böse.

„Du kannst mich mal! Wenigstens passen die weißen Strähnen zu deinen Haaren, damit zeigt es nur, dass du langsam alt wirst!“ wurde Lisa wütend.

„Ah ha ha. Scheinbar kommst du nun in die Pubertät, sonst hättest du nicht die geschwollenen Brüste.“ prallte die Provokation von Lisa bei Kyllia ab. Nun hatte Lisa wieder die Schnauze voll und stürmte auf Kyllia zu.

Als sie kurz davor war, Kyllia ins Gesicht zu schlagen… stoppte ihre Faust davor. „Eh?!“ staunte Lisa. Kyllia erholte sich schnell und wollte Lisa in den Bauch schlagen, was auch nur wenige Zentimeter davor ihre Faust zum anhalten brachte.

„Wunderbar, der Eid hat damit funktioniert.“ nickte Roman zufrieden, auch wenn er ein anderes Ergebnis gewünscht hätte.

„Hmm… bin mir nicht sicher, ob es für die beiden ein Nachteil ist, dass sie das Blut getrunken haben.“ murmelt Sandor, der wieder lüsterne Blicke hatte. Dieser wurde aber von Taos mit dem Kopf in den Boden gerammt.

„Ich kann mich nicht erinnern, dass ich einen perversen Sohn erzogen habe.“ zischte Taos mit einer Zornesadern auf der Stirn.

Renee dagegen sah so aus, als hätte sie Gedanken, es auch mit Dämonenblut zu versuchen, aber der Blick von ihrem Vater Roman sagte schon alles: „Denkt nicht ansatzweise darüber nach!“

„Waren die Vampirtreffen in der Vergangenheit immer so… heiß hergegangen?“ fragte Gair, aber Layla antwortet darauf.

„Nein, das ist die größte Schande aller Treffen. Dabei wollte ich, das wir die neuen Clanführer kennenlernen und uns auf einen neuen Weg einigen können, aber was passiert? Meine geliebte Burg ist ein Trümmerhaufen, verursacht durch meine eigene Tochter, die auch noch so dämlich ist, Dämonenblut zu trinken. Wenigsten kann man nun wirklich von einem „Bluteid“ sprechen…“ man sah das Layla einen wütenden Frust hat.

„Hmm… scheinbar ist mein Beiname wohl durchgekommen.“ dachte Sina, denn der hieß Chaosbringerin. Scheinbar stürzte gerade ein weiterer Raum in der Burg zusammen.

„Ich glaube, die Burg kannst du nicht mehr retten. Die haben die beiden Damen wunderbar zerstört, hoffentlich hast du noch weitere Heime? Habe gehört das Acula sehr viele hatte.“ meinte Sina.

„Ja, aber hier hatte ich wenigstens meine Ruhe gehabt.“ wirkte Layla zerknirscht. Roman legte ihr eine Hand auf die Schulter um sie zu trösten.

„Was hältst du davon, wenn du einen komplett neuen Schritt wagst Lady Layla?“ kam Sina mit einer Idee. Verwundert schaute die Vampirkönigin Sina an.

„In Fanfoss gibt es mehrere leer stehende Häuser und Villen, in die man jederzeit einziehen könnte. Vielleicht habt ihr ja Interesse zu sehen, wie mein Clan sich für die Zukunft entwickelt hat. Aber… die Bewohner dort stehen unter meinem Schutz, wenn ihr versteht.“ schlug Sina vor.

„Bitte?! Ihr wollt, dass Lady Layla in eine Menschenstadt zieht? Ihr seid noch verrückter, als ihr ausseht.“ traute Taos seinen Ohren nicht.

„Dich werde ich umbringen, solltest du in meiner Stadt gesehen werden. Betrachte es als eine Warnung, Regeln hin oder her.“ drohte Sina dem Vampir mit der Glatze.

„Euch ist schon bewusst, dass selbst ich mich nicht mal eben so anpassen kann. Wir sehen nicht ohne Grund Menschen und ähnliches als Vieh an. Wenn man so zeitlos lebt wie wir, entwickeln sich solche Gedanken.“ merkte Roman an.

„Na und? Schon mal überlegt, auch wieder neue Gedanken zuzulassen und nicht nur in alten Mustern zu verbleiben? Meine Vampire sind alle älter als ich, zumindest meine kleine Schwester Lara, trotzdem können sie es. Selbst Tio und Mio, die eine Erziehung ihres Vaters Acula „genossen“ haben, sind bei den Menschen beliebt, dass sie freiwillig ihr Blut geben.

Euer Problem ist einfach, dass ihr euch einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden könnt, Veränderungen zu akzeptieren. Ihr seid vermutlich die Clans gewesen, die mehr im Hintergrund ihren Arbeiten nachgegangen ist, während Acula sehr aktiv im Offenen seinen Tätigkeiten nachgegangen ist. Nun ist er tot, sowie Maeve und Cassius, die dumm genug waren, gegen mich vorzugehen, aber durch meine Leute gestorben sind.

Wenn ihr euch nicht ändern wollt, werdet ihr unweigerlich zurückgelassen und eine neue Generation von Vampiren wird die Welt erblicken, worauf IHR keinen Einfluss mehr haben werdet.“ hielt Sina ihre Rede.

„Glaube… ich wechsele die Clans, bei euch kann man definitiv mehr Spaß haben.“ flüstert Zada dies Lara zu. „Ah… wenn du meinst?“ musste selbst Lara überlegen.

„Wer… seid ihr eigentlich? Ich habe noch keinen Dämon wie euch getroffen und selbst die Dämonenkönige haben nicht so eine Denkweise. Meistens haben sie nur ihre Eroberungen im Kopf.“ wundert sich Roman.

„Was soll ich sagen? Ich bin nur ein einfacher Dämon, der für Veränderungen ist und mein Vater hat die Veränderungen ebenso in seinem Reich zu spüren bekommen.“ zuckte Sina mit ihrer Schulter.

„Ein einfacher Dämon? Ihr könnt uns das nicht weismachen, dass ihr dies seid, dafür seid ihr viel zu intrigant! Zusätzlich durch euren Götterbestienstatus habt ihr die komplette Kontrolle auf Alliancia und Deymonlia.

Wenn die Gerüchte stimmen, habt ihr auch einen großen Einfluss auf Vurdinia, ihr seid die schlimmste Kreatur auf der Welt Gaia! Euer eigentliches Ziel ist die Weltherrschaft oder? Anders kann ich mir das nicht erklären!“ wurde Roman ein bisschen laut.

„Beim dunklen Gott, weißt du wie viel Arbeit auf mich zukommt, wenn ich die Weltherrschaft habe? Darauf pfeife ich ehrlich gesagt, ich wollte nichts als eine einfache Abenteurerin sein, die die stärksten Monster jagt, mit Freunden das Leben genießen und ähnliches erleben.

ICH wurde gegen meinen Willen zur Interimskönigin von Efrana gemacht, ICH wurde gegen meinen Willen zur Reichskanzlerin gemacht, ICH wurde gegen meinen Willen zum Clanführer gemacht. Bisher hat mich niemand gefragt, ob ich es denn auch will?

Aber scheinbar ist ja dazu keiner in der Lage und sollte ich mal verschwinden, ahne ich schon, dass die Welt wieder in ihre alten Muster zurückkehrt, wo doch endlich Veränderungen stattfinden. ICH bin sogar ein Dorn im Auge der Göttin, wenn sie schon vor mir warnt!“ Sina redet sich in Rage, es wurde immer wärmer, bis es fast unerträglich war.

Die Vampirkönige hatten alle eine sehr hohe Feuerresistenz, aber scheinbar nicht Zada, die sich nun bei Lara vor Schmerzen windet.

„ICH wurde gegen meinen Willen zur Götterbestie gemacht, ICH wurde gegen meinen Willen zum Feind einer verbannten Gruppierung voller Götterbestien, die die Welt „reinigen“ will. Erklärt mir also bitte, was du in meinen Aktionen sieht, dass ich die Welt beherrschen will?

Ich scheiße auf die Weltherrschaft, die kann jemand anderes haben, solange er mich und meine Freunde in Ruhe lässt!“ brannte nun alles um Sina herum. Lara und Kyllia sprangen Sina von der Seite an, um sie zu beruhigen.

„Sina, tief ein und ausatmen!“ flüstert Lara ihr ins Ohr. „Es tut mir so leid, dass ich dir so einen Ärger bereitet habe, aber das zu hören tut mir noch mehr weh, als die Schläge die ich von Lisa bekommen habe.“ streichelt Kyllia den Rücken von Sina.

Die Hitze nahm wieder ab, es war noch warm, aber erträglich. Nun hatten die Vampire eine ungefähre Ahnung, wie gefährlich Sina wirklich ist.

„Ich kann nicht mal richtig sauer werden, ohne dass die Umgebung brennt! Wisst ihr also, wie beschissen das ist?! Wenn ich Tierra nochmal töten könnte, würde ich es wieder machen, einfach um meinen Frust an diesem Mistvieh auszulassen!

Also Lord Roman, noch ehrlichere Worte wirst du aus meinem Mund nicht zu hören bekommen, dabei streite ich nicht mal ab, dass ich die eine oder andere Intrige geplant habe!

Dabei wollte ich überhaupt nicht mal zu diesem Treffen kommen, weil bisher j e d e r Vampir, außer mein Clan, bei mir für soviel Chaos sorgte, dass ich das Kotzen kriegen könnte. Aber nein, ich bin gekommen um euch kennenlernen und scheinbar habe ich bei euch und Lady Layla das Gefühl, dass ihr eventuell mitziehen könntet, aber…

Violet und Riskel könnte man auch mit Puppen austauschen, das einzige wo sie sich mal gemeldet haben war die Aktion mit ihren toten Eltern, das war es und Taos… ach scheiß drauf… Er ist es nicht wert, meine Zeit zu verschwenden.“ ätzte Sina am Ende.

Layla war ziemlich still gewesen und hat sich alles angehört, scheinbar hatte sie Sina falsch eingeschätzt. Die Vampirkönigin löste sich von Roman und ging zu Sina, die misstrauisch ihre Augen zusammenkniff.

Kyllia sowie Lara lösten sich von Sina, während Lisa sich wundert, was ihre Mutter vorhat, dabei wedelt ihr Schwanz aufgeregt hin und her. Taos hatte dagegen mehrere Zornesadern auf seiner Glatze über die Beleidigung am Ende von Sina.

„ … “ Layla und Sina starrten sich an, wobei letzte nicht wusste, was die Vampirkönigin vorhatte. Dann auf einmal wird Sina von Layla umarmt. Jeder reagiert geschockt über diese Tat von Layla, weil das niemand erwartet hatte.

„Erm…?“ flüstert Sina, aber Layla schüttelt nur den Kopf. „Schon gut. Es tut mir leid, dass mein Bruder Roman dir einiges vorgeworfen hat und Taos… hat seinen eigenen Kopf. Scheinbar… kennen wir uns nicht so gut, dass wir wissen wie es im Inneren einer Person aussieht.

Aber… ich kann mich wirklich nicht erinnern, dass mich jemals jemand als Freundin genannt hat, so wie ihr es getan habt. Lass uns also die Förmlichkeiten ersparen und lassen nun die Anrede der Titel weg. Unsere dämlichen Kinder können sich soviel zanken wie sie wollen, aber das sollte uns Erwachsenen nicht daran hindern… Freundschaften zu schließen.

Ich bin ehrlich, am Anfang hatte ich überhaupt keine gute Meinung von dir, aber… Je näher ich dich kennenlerne, desto faszinierender bist du. Über deinen Vorschlag nach Fanfoss zu ziehen werde ich mir zumindest überlegen, aber keine Entscheidung in der nächsten Zeit treffen.

Vergessen wir die Strafe, ich finde die neue Freundschaft ist mir irgendwie… wichtiger als das wir nun wirklich überlegen müssen, wie wir Kyllia und Lisa richtig bestrafen können, wobei meine Tochter mit ihrem Schwanz… vermutlich genug bestraft worden ist.“

„Hm… ich werde das Angebot einer Freundschaft nicht ablehnen.“ grinste Sina, die Hitze aus ihrer Aura verschwand komplett.

Kyllia stand auf einmal hinter Lisa und streichelt ihren Schwanz, was Lisa sofort zum quietschen brachte und mehr, sie bekam rote Wangen. Die Dämonin grinste nun sehr sadistisch, scheinbar versucht sie herauszufinden, wie sie den Bluteid umgehen kann…

„Ah… Lisa, meine Blutschwester. Wenn du deinen Schwanz kontrollieren willst, solltest du mit einem Ball üben.“ gab Kyllia auf einmal einen netten Vorschlag. Jeder, auch Sina und Layla drehten sich zur Dämonin um und schauten sie misstrauisch an über ihre Nettigkeit.

„Eh?! Was… willst du jetzt von mir du Zicke?“ nahm Lisa einen großen Abstand von Kyllia, die nur genüsslich lächelt, dabei nahm sie ihren Schwanz in Schutz.

„Nichts, ich wollte dir nur ein bisschen helfen.“ lächelt Kyllia freundlich. Jeder wusste sofort, dass dahinter mehr stecken musste.

„Kyllia, lass das.“ kam die Warnung von Sina.

„Ach mano…“

Kapitel 236

Ich bin wiedergeboren und die Blutschwestern?

Lisa sowie Kyllia lagen bewusstlos auf dem Boden, für Sina war es ein Déjà-vu. Die Dämonin Sina sowie die Vampirkönigin Layla standen vor ihnen und man sah ihnen die Wut an, wobei Sina sich ziemlich unter Kontrolle halten musste, sonst würde alles brennen.

Die Vampire Sandor, Renee, Gair, Zada und Lara wurden von den Clanführern Roman, Taos, Riskel und Violet zum Befragen runter gebracht.

„So, könnt ihr mir sagen, was hier eigentlich los ist und meine Burg… aussieht, als hätte es mehrere Kriege hinter sich?“ fragte Layla freundlich die jüngeren Vampire. Für sie war es der blanke Horror, so wie Layla lächelt, könnte man sie auch mit einem Metzger vergleichen, der überlegt, wie er sein Tier umbringt.

„Und denkt ja nicht daran, irgendetwas auszulassen.“ lächelt Sina ebenso, aber in ihren Augen sah man die kommende Folter. Renee musste mehrmals blinzeln, denn man könnte meinen, dass auch Kyllia und Lisa vor ihnen stehen würden, so ähnlich sahen sie mit den Bewusstlosen aus.

„Nun, wir hatten alle mehr oder weniger ein nettes Gespräch unter uns gehabt, als Kyllia und Lisa wie vom Blitz getroffen, anfingen gegeneinander zu kämpfen.“ erklärte Gair ohne eine Miene zu verziehen.

„Wir wollten sie ja irgendwie aufhalten, aber wir waren ihnen einfach nicht gewachsen.“ fügte Renee hinzu.

„Nicht das ich meinen Mut herunterspielen will, aber manchmal sollte man… sich aus solchen intensiven Kämpfen heraushalten, denn Lara hat uns berichtet, das ihr letzter Kampf schon sehr schlimm war.“ rieb Sandor sich an der Wange.

Zada und Lara sagten nichts, als die älteren Vampire ihre Ausreden zum Besten gaben. Layla und Sina hoben beide eine Augenbraue misstrauisch hoch.

„Also ihr drei seid keiner Ausrede zu Schade oder? Lügen, dass sich die Balken biegen. Wie war das mit der Wette die Zada und Lara angesprochen haben hmm?“ sagte Sina es ihnen direkt ins Gesicht. Sina hat es durch Roman erfahren, als sie irgendetwas darüber gefaselt haben.

Nun schwiegen die drei Vampire, scheinbar hat Sina einen wunden Punkt getroffen. „Fragen wir mal die anderen beiden hier. Zada und… Lara oder?“ fragte Layla.

„Das… ist richtig. Mein Name ist Lara, ehemals Heldin, bevor… ich zum Vampir verwandelt wurde.“ war Lara sehr nervös, Zada aber ebenso.

„Sagt uns einfach ehrlich, was sich hier wirklich zugetragen hat, dann werden wir weiter sehen.“ beruhigte die Vampirkönigen Layla die beiden Vampirmädchen.

„Und ihr drei haltet die Klappe, verstanden?“ gab Sina den drei Vampiren eine deutliche Warnung. Sie nickten nur, aber nun wundert es sie nicht, wieso Lisa mit einem Schlag besiegt worden ist bei ihrer Erzählung.

„Also…“ fing Lara an zu erklären. Das der Streit direkt begonnen hat, als sie in das Gästezimmer kamen. Es sind ziemlich lange nur Provokationen hin und her gewechselt worden, bis es soweit kam, dass Lisa den ersten Schritt machte und Kyllia den Inhalt ihres Glases ins Gesicht warf.

Als Gegenreaktion kam von Kyllia dann, dass „aus Versehen“ ihr Schwanz ins Gesicht von Lisa knallte, was dann zum Kampf führte.

Die… älteren Gäste haben sich dem Kampf enthalten, bis Gair auf die Idee mit der Wette kam und das der Sieger von dem Verlierer einen Gefallen einfordern könnte, was sie idiotisch fand, weil es am Ende sowieso keinen Gewinner geben konnte.

„Zada und ich haben mehrmals versucht, dass Sandor und Renee den Kampf beenden könnten, aber Sandor war nur auf die Körper der Frauen interessiert und Renee… hatte wohl Angst gehabt. Bis ihr endlich erschienen seid.“ antwortet Lara ehrlich und Zada nickte.

Sina und Layla konnten nicht glauben, was sie da zu hören bekamen. Die Dämonin schlug sich die Hand ins Gesicht, während Layla nur den Kopf schüttelt.

„Ich bin sehr enttäuscht von dir Renee.“ sagte Roman knallhart zu seiner Tochter, die nun vor Scham auf den Boden schaute.

„Darüber werden wir noch unter uns reden Sandor.“ meinte Taos dies zu seinem muskelbepackten Sohn, der nichts sagte, aber ahnte, dass es kein angenehmes Gespräch sein wird.

„Du könntest auch Vater sein mit dieser Einstellung Gair.“ hatte Violett keine gute Meinung von ihrem Bruder. Gair sagte nichts, aber man sah ihm an, dass er von seiner Schwester ebenso keine gute Meinung hatte.

„Ich würde vorschlagen Layla, dass die drei Vampire sich bei den Reparaturkosten beteiligen dürfen. Sie hatten die Möglichkeit den Kampf in irgendeiner Form zu beenden, haben es aber aus Eigennutz nicht getan. Dank ihres langen Lebens dürften sie die Zeit haben, irgendwann aus den Schulden herauszukommen.

Zada und Lara… waren zumindest ehrlich, aber sie zu bestrafen? Lara hatte schon eine Auseinandersetzung mit deiner Tochter gehabt und durfte eine bittere Niederlage erfahren. Zada macht mir nicht den Eindruck, als wäre sie stärker als die anderen Vampire.“ schlug Sina vor.

Layla rieb sich am Kinn. „Was machen wir mit Lisa und Kyllia? Die beiden… Damen haben mein Zuhause ziemlich… zerstört so wie meinen geliebten Garten.“

„Was glaubst du, wie es bei mir aussieht? Wobei ich das Glück habe, dass sich die Schäden an meiner Mauer sowie Villa in Grenzen hielt. Tja… wie wäre es, wenn wir sie aufwecken und dann mal ihre Meinung hören? Vielleicht fällt uns ja was passendes ein, wie man deine berechtigte Wut stillen könnte.“ kam der nächste Vorschlag von Sina.

„Eigentlich müsste ich dich dafür zur Verantwortung ziehen, aber Lisa hat den Streit angefangen, also…“ war Layla unzufrieden.

„Ich kann es verstehen. Kyllia wird auch definitiv bestraft werden, nur die Strafform müssten wir überlegen. Dabei habe ich meiner kleinen Schwester ausdrücklich gesagt, dass sie Lisa aus dem Weg gehen soll…“ seufzte Sina.

„Wie sollen wir die beiden wecken? Ich habe mich nicht gerade… zurückgehalten.“ meinte Layla, als Sina zu den beiden Bewusstlosen ging. „Lass mich mal. Keine Sorge ich werde nichts gewalttätiges machen.“ grinste Sina und legte ihre Hände auf die Stirn von Kyllia und Lisa, dabei setzte Sina ihre Fähigkeit: „Traumwandeln“ ein.

Die Hände von Sina leuchteten kurz auf und es vergingen ein paar Minuten, als Kyllia und Lisa gleichzeitig kreischend wach wurden. Beide atmen sehr schwer und als sie sich gegenseitig sahen, mussten sie auf einmal sehr schwer würgen.

„Was… hast du getan?“ wirkte Layla interessiert. „Ich habe ihre Träume verbunden, sie an einen schönen Strand versetzt, wo sie sich ausgesprochen haben. Dann ließ ich sie einander küssen, bis sie beide im Bett landeten und Sex hatten.“ grinste Sina genüsslich.

„Wow… deine Herrin ist ja übel drauf.“ flüstert Zada zu Lara. „Das war noch harmlos…“ flüstert Lara zurück, was Zada nur zum Staunen brachte.

Scheinbar konnten sich Kyllia und Lisa wieder beruhigen, aber man sah sofort die Blitze aus ihren Augen springen, bereit den Kampf fortzusetzen.

„Ich erkenne dich nicht mehr wieder Lisa. Was… hat Kyllia bei dir ausgelöst, dass du dich so vergisst? Ist das etwa die rebellische Phase, die jetzt bei dir durchkommt?“ starrte Layla fassungslos ihre Tochter an.

„Wünschte, ich könnte dasselbe sagen, aber solange kenne ich Kyllia dann doch nicht. Wenn ich raten müsste, holst du alles nach, was du in der Vergangenheit nicht machen konntest oder?“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

Erst jetzt fiel Lisa und Kyllia auf, wer vor ihnen stand und beide wurden extrem blass und schwitzten. Man hörte aus der Burg, wie wieder ein weiterer Raum einstürzte.

„Warte, bevor du mich bestrafst Sina, aber Lisa hat angefangen! Erst verlangte die alte Schachtel, dass ich mich entschuldige, dann kamen die Beleidigungen und dann warf sie mir ihren Wein ins Gesicht. Ich kann mir im Leben nicht vorstellen, dass du dir das Gefallen lassen würdest!“ wehrte Kyllia sich sofort.

„Hör nicht auf die dämliche Kuh! Sie hat mich beleidigt und auch meinen Stolz verletzt. Jeder hat eine Grenze, aber diese Frau hat sie bei mir extrem überschritten!“ kam die Verteidigung von Lisa.

„Ach ja? Dann hättest du mich ja einfach in Ruhe lassen können, aber nein, du wolltest nur deine Aufmerksamkeit wieder bekommen. Kann es sein, dass du zu wenig Streicheleinheiten bekommen hast oder wie?“

„Wie war das?! Ich habe bestimmt vierzig mal länger gelebt als du, also erzähl deinen Schmarren jemand anderem, der dir zuhören will! Du schreist doch förmlich immer nach Aufmerksamkeit!“

Wieder funkeln Lisa und Kyllia sich gegenseitig an, während Sina sowie Layla die Sprache verloren haben, dass die beiden den Ernst der Lage noch nicht mitbekommen haben.

„Glaube… wenn wir dazu nicht eine Lösung finden, bringt auch die Strafe nichts.“ meinte Sina, was Layla sofort zustimmen musste. „Es würde mich wirklich nicht wundern, wenn wir sie heute trennen, dass der nächste Zusammenstoß wieder in einer totalen Zerstörung ausartet…“

„Nun… es gibt vielleicht eine Möglichkeit, um das für alle Ewigkeiten zu verhindern.“ meldet sich Roman nun. „Und der wäre?“ kam die Frage von Taos.

„Ein Bluteid. Beide füllen ein Glas mit ihrem Blut auf, was sie tauschen und trinken müssen. Dabei schwören sie einen Eid, dass sie Blutschwestern werden, damit sie niemals mehr gegeneinander kämpfen können.“ erklärte Roman.

„Erm… nein? Gerade ihr müsstet doch wissen, dass Vampire und Dämonen das Blut des anderen nicht trinken dürfen. Ich bin das beste Beispiel, als ich Acula´s Blut in meinen Körper und dadurch die riesigen Flügel bekam.“ wandte Sina sofort ein.

„Man könnte es auch symbolisch machen, aber der Eid würde dann für alle Zeiten dafür sorgen, dass sich die beiden nicht mehr die Köpfe einschlagen.“ war Layla mit der Idee zufrieden.

„Hmm… dann müssen wir ihnen nur Nahe legen, auch diesen Eid auszusprechen.“ grübelte Sina, aber dann kam sie auf eine Idee.

Sina ging zu den Streithähnen, packte sie beide gleichzeitig am Hals und hob sie in die Höhe. „So ihr Dumpfbacken, nun ist aber Schluss mit dem Gezanke. Wisst ihr eigentlich was ihr getan habt?“

Kyllia und Lisa versuchten sich aus dem Griff von Sina zu befreien, aber schafften es nicht mal ansatzweise, dann versuchten sie ihre Köpfe zu schütteln.

„Die Burg drüben war noch relativ vollständig gewesen, bevor ihr den Kampf gestartet habt. Nun ist meine neue Freundin Layla ziemlich traurig und wütend zugleich, was ich wirklich nachvollziehen kann. Nun haben wir beschlossen, dass ihr einen Eid aussprechen werdet.

Solltet ihr euch aber weigern, werde ich dafür sorgen, dass euer Leben ab jetzt nicht mehr dasselbe sein wird, wie ihr es kanntet und ich kann ziemlich kreativ dabei werden. Da war euer gemeinsamer Traum das geringste Übel gewesen.“ warnte Sina nun die beiden Damen. Layla hob erstaunt ihre Augenbrauen hoch, als Sina sie als Freundin genannt hat.

„Also, was werde ich zu hören bekommen? Entscheidet euch schnell.“ setzte Sina sie nun unter Druck und ließ sie los. Beide plumpsten auf den Boden und gaben einen leichten Quietschton ab.

„Drei… Zwei…“ fing Sina an zu zählen, als beide panisch ihre Antworten gaben. „Ich werde diesen Eid sagen!“ „Bitte, keine weiteren Qualen. Was muss ich aussprechen?“

„Ich hatte schon einige Gerüchte gehört, dass ihr jemand seid, der Personen mental foltert, aber es vor meinen Augen zu sehen?“ nickte Layla zufrieden, auch wenn es ihre eigene Tochter war, aber momentan ist sie die reinste Enttäuschung.

„Körperliche Folter kann ich auch, aber das ist für mich immer so eine Sauerei und ein langwieriger Prozess.“ zuckte Sina ihre Schulter.

Roman kam mit zwei Gläsern und Messer zu den beiden Damen und stellte sie auf den Boden. „Hier, füllt die Gläser mit eurem Blut voll. Danach erkläre ich euch die nächsten Schritte.“ Kyllia und Lisa wirkten ziemlich ratlos, taten es aber.

Beide schnitten sich tief in die Handfläche und ließen Blut in das Glas laufen, bevor ihre Regeneration ihre Wunde wieder verheilte. Leider brauchten sie mehrere Ansätze, bis die Gläser gleichmäßig voll waren.

Trotzdem starrten sich beide Damen hasserfüllt in die Augen, was bei den anderen Zuschauern zum Kopfschütteln brachte.

„So ein Hass. Ich kann es nachvollziehen, aber die beiden haben sich doch erst das zweite Mal getroffen.“ wundert sich Sina. Sie hatte eine ungefähre Ahnung gehabt, dass Kyllia und Lisa nicht auf dem gleichen Nenner sein werden, aber das dies so extrem ausfällt, konnte sie nicht ahnen.

„Das wundert mich ebenso. Ich dachte, ich hätte Lisa soweit erzogen, sich zu benehmen, aber…“ war Layla immer noch sehr enttäuscht.

„Schon eine Idee, wie ihre Strafe aussehen könnte?“

„Nein… nicht wirklich…“

Kapitel 235

Ich bin wiedergeboren und das Vampirtreffen? IV

Kyllia und Lisa trafen gleichzeitig mit ihrer Faust auf die Faust des Gegners, was eine Schockwelle auslöste.

Sofort packte Kyllia die Faust von Lisa und wirbelt die Vampirin in die Wand, die sofort durch die Kraft der Dämonin zerstört wird. Staub und kleine Steine fielen von der Erschütterung. Nun macht Lisa das selbe Spielchen mit Kyllia, nur statt sie zu wirbeln, warf Lisa die Dämonin über sich und ließ sie auf den Steinboden krachen, was sofort riesige Risse verursachte.

Renee, Sandor und Gair setzten sich nun zu Lara und Zada an den Tisch, während sich nun die zwei Frauen prügelten.

„Wow, hätte es im Leben nicht gedacht, dass Lisa austickt.“ kichert Sandor. „Vor allem, dass der Kampf bei einem Vampirtreffen stattfindet.“

„Es gibt immer ein erstes Mal oder? *Eine Wand wird im anderen Zimmer zerstört.* Frage mich wirklich, was Königin Layla machen wird, wenn sie das mitbekommt, denn ich habe sie noch nicht sauer erlebt.“ nippte Renee an ihrem Weinglas.

„Eher ist die Frage, was wird allgemein passieren, wenn *SCHOCKEXPLOSION! Ein weiterer Raum in Trümmerteile zerfällt.* die Clanführer das mitbekommen? Drei von ihnen sind neu, sie dürften nicht wirklich hohe Fähigkeiten als Clanführer haben.“ grinste Gair.

„Bist du dir da wirklich sicher? Das kannst du nur sagen, weil du Sina noch nicht kennengelernt hast.“ mischte Lara sich ein. Auf einmal kam ein roter Schnitt durch den Raum und zerteilte den Tisch durch die Mitte, dabei zerstört er weitere Räume.

Der Tisch kracht vor den Vampiren zusammen. „Ho? Dass ein erschaffener Vampir es wagt, mir zu widersprechen.“ hob Gair eine Augenbraue hoch und ignorierte die Aktion von eben.

„Du solltest dich an den Gedanken gewöhnen, dass vermutlich der Zeitpunkt kommen wird, dass es keinen Unterschied zwischen erschaffenen und geborenen Vampiren mehr geben wird.“ nahm Zada Lara in Schutz.

Eine große Staubwolke kam aus einer der zerstörten Wände heraus, vermutlich hat Kyllia wieder eine ihre Faustattacken eingesetzt, denn man hörte, wie große Steinbrocken ineinander krachten.

„Vielleicht wenn die Welt neu erschaffen wird, aber nicht in dieser Welt.“ war sich Sandor sehr sicher.

„Lara, die beiden haben sich schon mal gegenseitig bekämpft oder? Wie war denn das Resultat eigentlich?“ ignorierte Renee den Muskelprotz.

„Erm… sie waren gleichstark gewesen, aber ihr Kampf wurde von mir und meinen Freunden unterbrochen.“ berichtet Lara.

„Ho? Das ist wirklich selten, dass Lisa mit gleichwertigen Gegnern zu tun hat.“ wirkte Renee interessiert, während Gair an seinem Kinn rieb.

Nun wurde die gesamte Burg erschüttert, überall kam Staub und Steinkiesel von der Decke herunter, man hörte, wie die Ritterrüstungen auf den Boden fielen.

„Was haltet ihr davon, wenn wir eine Wette machen?“ schlug Gair grinsend vor. Sandor und Renee wirkten interessiert, während Lara sowie Zada scheinbar davon nichts wissen wollten. Mehrere rote Schnittfähigkeiten rasten wieder in den Raum, aber noch weit entfernt von den anderen Gästen.

„Da beide Frauen scheinbar gleichstark sind, können wir ja trotzdem wetten, wer am Ende gewinnt.“

„Hmm… und was soll der Einsatz sein?“ rieb sich Sandor an der Wange, während Renee selber überlegte.

„Nun, sind wir ehrlich. Gold haben wir alle, die nötige Ausrüstung sowieso, was will man daher mehr. Ich schlage daher vor, dass der Verlierer dem Gewinner einen Gefallen schuldet. Natürlich sollten wir bedenken, dass wir jetzt nicht alle auf eine Person setzten, denn dann lohnt sie die Wette nicht.“ grinste Gair.

„Har! Damit kann ich leben. Ich tippe auf Kyllia. Die hat vielleicht eine große Klappe, aber sie hat es geschafft, Lisa soweit zu provozieren, dass sie den ersten Angriff machte.“ Sandor

„Wunderbar. Ich tippe auf Lisa. Sie mag zwar gerade ausflippen, aber vermutlich wird sie trotzdem einen kühlen Kopf behalten.“ Gair.

„Ich tippe ebenso auf Lisa. Das sie gegen Lady Sina verloren hat, kann ich noch irgendwie nachvollziehen, aber gegen die Dämonin, die schon beim ersten Mal nicht die Führung gegen Lisa haben konnte? Da hat Lisa dann doch mehr Kampferfahrung.“ Renee.

„Ich enthalte mich. Das du auf so was kindisches kommst, kann auch nur dir einfallen Gair. Schon mal darüber nachgedacht, ob die Clanführer uns nicht eventuell belangen können, dass wir nicht eingegriffen haben?“ Zada

„Du liebe Güte, wir saßen alle am Tisch und haben über das Wetter geredet, als die beiden Damen auf einmal in einen Streit gerieten. Außerdem, wenn dann könnten nur Sandor und Renee die beiden aufhalten.“ Gair

„Ho? So stark schätzt du mich ein? Nun, vermutlich könnte ich mich in den Kampf einmischen, aber… *Eine weitere Erschütterung gab es in der Burg, die Bilder fielen von den Wänden, man hörte die Hausangestellten herumschreien.* nah, so ist es doch viel spannender oder?“ Sandor

„Wie steht ihr dazu Lara?“ Renee

„Ich sage, dass beide verlieren werden.“ Lara

„Da ist aber jemand sehr mutig. Wie soll dass eigentlich gehen? Es kann nur einen Gewinner geben in einem Kampf, selbst in einen Unentschieden, gewinnt derjenige, der zuerst wieder aufsteht.“ Gair

„Mein Gefühl sagt es mir und mein Gefühl hat mich noch nie wirklich im Stich gelassen. Ich weiß nur, dass… es hässlich wird, wenn die Clanführer aus ihrem… was auch immer Zimmer herauskommen.“ Lara

„Papperlapp, die Wetten sind gesetzt worden, nur meine Cousine Zada ist scheinbar eine Spielverderberin.“ Gair

Nun gab es wirklich ein Beben in der Burg, wo die Vampire von den Stühlen fielen und sich irgendwie auf dem Boden festhalten müssen, auch wenn es nicht wirklich geht. Zwischen Lara und Zada entstand ein großer Riss, der den kompletten Raum mehr oder weniger trennte…

Als auf einmal die Seite von Lara von Zada weggedrückt wird, als würde die Burg durch ein richtiges Erdbeben zweigeteilt, aber es hörte auch so schnell auf, wie es begonnen hat. Die Vampire hörten über ihnen, wie weitere Zimmer einstürzten, ganze Decken fielen herunter.

„Grundgütiger, die zwei halten sich ja echt nicht zurück. Normalerweise ist das doch eher ein Kampf von zwei Vampirkönigen, aber doch nicht von einem Dämon und erstgeborenen Vampir.“ staunte Renee, die den Schaden anschaute. Unter ihr konnte sie die anderen Räume sehen und in einigen Zimmer brannte es scheinbar.

„Vielleicht… ist es nun ein Zeitpunkt, die zwei aufzuhalten.“ schlug Zada vor, was Lara nur zustimmen konnte. „Ich gebe Zada recht, es wird nur noch schlimmer!“

„Dann lasst sie uns suchen, danach können wir ja immer noch entscheiden, ob ein Eingriff von Nöten ist.“ meinte Sandor.

„Als ob. Ihr wollt doch nur wissen, wer momentan die Führung hat!“ warf Lara ein, aber die drei älteren Vampire ignorieren den Einwand von Lara und gingen auf die Suche. Zada nahm einen Arm von Lara: „Es hilft nichts, lass uns mit ihnen gehen.“

Man ging einfach dem Kampflärm nach, bis die beiden Damen in einer großen Halle gefunden wurden. Die Kleider sind fast komplett zerrissen, nur die nötigsten Stellen sind noch bedeckt. Ansonsten sehen die Gesichter von Kyllia sowie Lisa ziemlich… angeschlagen aus. Beiden lief das Blut aus der Nase, überall blaue Flecken und verschmierte Blutstreifen.

„Wow… Respekt an die Götter, dass die Kleidung das noch aushält.“ meinte Sandor dies lüstern, während die weiblichen Vampire ihm böse Blicke zuwarfen.

„Was ist los Lisa? Geht dir schon die Puste aus hmm?“ ärgert Kyllia ihre Gegnerin. Die Dämonin trägt die Schlagringe von Sina und musste Lisa schon ein bisschen Respekt zollen, dass sie mehrere Schläge geschluckt hat, ohne vor Schmerzen zusammenzubrechen.

„Das sollte ich eher dich fragen, deine Schläge waren schon mal kräftiger gewesen.“ zog Lisa ihre Nase hörbar, aber in ihren Gedanken, kam auch ein leichter Respekt, den sie Kyllia zollen musste, weil sie ein paar Mal von „Allesschneider“ getroffen wurde, ohne aufzuschreien.

„In dir ist ein Mann verloren gegangen, du hast ja kaum weibliche Attribute.“ streckte Kyllia provokant ihre Brust heraus. Lisa kneift bei der Beleidigung ihre Augen zusammen. So hat sie noch nie jemand beleidigt.

„Tz… nur Fleischklöpse dran, unnützes Gewicht. Ich könnte dich glatt mit einer Kuh verwechseln, irgendwie höre ich immer ein leises „Muuh“ aus dir!“ kam der Konter von der Vampirin. Wieder sprangen Blitze aus den Augen beider Frauen.

Sofort rannten sie sich wieder an und schlugen sich gegenseitig mit ihren Waffen. Beim Aufprall erzeugte es eine sichtbare Schockwelle, was die Halle komplett in Risse verzog. Die Zuschauer wurden davon ebenso getroffen und leicht aus ihrem Gleichgewicht gerissen.

„Meine Fresse, wie stark sind denn diese Weiber?“ staunte Sandor. „Ehrlich? Wenn wir in deren Kampf reingehen, gehen wir vermutlich sogar noch drauf!“ kam Renee zu einem Entschluss.

Die beiden Kämpfer schlugen mehrmals aufeinander ein, ohne einen Treffer zu landen, aber lösen weitere Schockexplosionen aus, was nun den Boden unter ihnen zum Einsturz brachte. Beide Damen fielen in die Tiefe, aber es hinderte sie nicht daran, trotzdem sich weiter gegenseitig zu schlagen.

„Können wir nicht einfach zu den den Clanführern gehen? Ich wundere mich, dass sie überhaupt noch nicht hier sind!“ wandte Lara ein.

„Das liegt daran, dass der Raum so speziell konstruiert wurde, dass ihm selbst ein Tritt von Titanus nichts anhaben kann. Dafür hat die Königin Layla sehr viel Gold investiert, was… jetzt natürlich ein Nachteil ist.“ erklärte Zada.

„Dann gehen wir halt zu ihnen hin!“ kam der Vorschlag von Lara, aber Renee schüttelt den Kopf. „Ich bezweifele, dass der Weg zu ihnen noch begehbar ist.“

Nun hörten die Vampire, wie unter ihnen was gegen die Mauer krachte, was hinaus zum Innenhof führte. Sofort rannten sie auf einen der Balkone und sahen von oben weiter den Kampf zwischen ihnen.

Kyllia und Lisa setzen abwechseln wieder ihre Fähigkeiten ein, was den „Dschungel“ im Hof ziemlich stark in Mitleitschaft zog. „Oh… wenn ich es richtig in Erinnerung habe, liebt die Königin Layla ihre Pflanzen über alles…“ merkte Renee an.

„Dafür ist es nun wirklich zu spät.“ kommentierte Zada es trocken. „Tja, aber dafür sehen wir einen Kampf, der es in sich hat.“ grinst Gair.

„Nun ist Schluss mit den Mätzchen!“ knurrte Lisa laut genug, dass jeder es mitbekam. Ihr Schwert leuchtet auf einmal violett auf.

„Oh? Na dann bin ich ja mal gespannt, was jetzt auf mich zukommt.“ gähnte Kyllia und griff Lisa an, was scheinbar ein Fehler war. Lisa grinste auf einmal sehr böse und setzte ihre Fähigkeit „Vampirischer Todesschnitt“ ein!

Eine Fähigkeit, die ähnlich von Sina und Louis war, schlug Kyllia schräg auf ihren Körper ein und nun schrie sie laut auf. Ein Genuss für Lisa, die endlich das zu hören bekam, was sie hören wollte. Die Fähigkeit raste auf die Burg zu und halbierte sie fast senkrecht, die Zerstörung ist fatal.

„Ah… das kleine Mädchen hat endlich mal geschrien. Scheinbar bist du doch nicht so stark wie du denkst.“ lachte Lisa. Die Wunde, die schräg über den Rumpf von Kyllia verläuft war grauenhaft. Ihre Regeneration arbeitet zwar nun, aber die Schmerzen konnte sie nicht einfach so ignorieren.

Kyllia zeigte nun mit dem Finger auf Lisa, die misstrauisch ihre Augenbrauen hochhob. „Zauberreflexion!“ und ein gigantischer Blitzstrahl fiel auf Lisa herunter, die nun ebenso laut aufschrie. Ihre Haut wirkte stark verbrannt und Rauchfahnen kamen von ihrem Körper empor.

„Oh? Bist du doch nicht so taff, wie du denkst hmm?“ grinste Kyllia sadistisch ihre Gegnerin an. Beide Gegner waren leicht außer Atmen, aber behielten sich weiterhin im Auge. Dann stürmen beide gleichzeitig wieder auf einander zu…

Als hinter ihnen schwarze Figuren erschienen. „LIEBESFAUST!“ „DIZIPLINSSCHLAG!“

Sina und Layla schlugen beide gleichzeitig den Kämpfern auf den Hinterkopf und beide wurden mit dem Kopf in den Boden gerammt, was ein sehr heftiges Erdbeben verursachte, was selbst die Zuschauer auf dem Balkon zu spüren bekamen.

„Kann mir einer sagen was eigentlich hier los ist?!“ war Layla ziemlich wütend und bei Sina fehlte auch nicht viel, wütend zu werden, wenn sie ihre Wut nicht kontrollieren würde.

„Glaube, da werden wir noch einiges bereden müssen.“ schaute Sina die Vampire auf dem Balkon an, die alle schwer schluckten. Hinter ihnen sind die anderen Clanführer erschienen und ihre Augen sagten nur, dass sie Antworten hören wollen.

„Bevor wir Rede und Antwort stellen, aber Lara hat die Wette gewonnen.“ merkte Zada den anderen Vampiren an. „Beide Kämpfer haben verloren.“

Ungläubig starrten Renee, Sandor und Gair Lara an, die leicht schmunzelte musste. „Wettschulden sind Ehrenschulden, damit schuldet ihr mir einen Gefallen.“

„Shit…“

Kapitel 234

Ich bin wiedergeboren und das Vampirtreffen? III

„Was machst du eigentlich hier?“ verlangte Lisa sofort von Kyllia zu wissen und ignorierte Lara. „Hallo auch, ich bin die Begleiterin von Sina sowie meine Freundin hier!“ legte Kyllia eine Hand auf die Schulter der kleinen Vampirin. „Ah… hi.“ winkte Lara ein bisschen schüchtern.

„Eine Dämonin? Denke, die Barriere steht noch?“ wundert sich eine Vampirin, die ebenfalls so groß war wie Kyllia, aber sie hatte sehr viele gebundene Zöpfe, dazu trug sie ein schwarzes Kleid, was ihre… mollige Figur betonte.

„Sollte man annehmen, aber man sieht es ja Renee. Wenn meine Augen mich nicht täuschen, ist diese kleine Vampirin doch Lara oder?“ grinste ein großer Vampir, der eine Glatze trug, aber einen kleinen Zopf hinten fallen ließ. Er trug nur eine Lederhose und Lederweste, die aber wegen seinem großen Brustkorb nicht zuging auch wegen seiner Muskeln.

„Das ist Lara? Irgendwie habe ich sie mir größer vorgestellt.“ zog ein Vampir seine Belustigung durch die Nase. Er trug einen grauen Anzug, so wie Justus es gerne tat. Sofort bekam der Vampir den wütenden Blick von Lara zu spüren, als er einen Klaps auf seinen Hinterkopf bekam.

„Benimm dich gefälligst Cousin! Entschuldigung, Gair kann manchmal ein Arschloch sein. Mein Name ist Zada.“ stellte sich Zada vor. Sie war etwas größer als Lara, aber was Lara wunderte ist, dass sie schwarze Haare hatte und ein schwarzes Lederkleid trug. Spontan würde Lara meinen, dass Zada ein Gothic-Girl ist, das ihre Haare gefärbt hat.

„Dich mag ich definitiv mehr als der Rest.“ kam es direkt aus dem Mund von Lara raus und bereute es, als sie die Blicke der anderen Vampire bekam.

„Glaube, du hast vergessen mit wem du es zu tun hast. Held? Das warst du vielleicht einmal, aber nun bist du in der Welt der Vampire!“ grinste der große Vampir immer noch.

„Scheinbar hat das Großmaul vergessen, wie man sich anständig vorstellt. Aber bei den vielen Muskeln würde es mich nicht wundern, dass dein Gehirn durch dein Ohr herausgerutscht kam und deine Muskeln das Denken übernehmen.“ ätzte Kyllia. Sofort machte fast jeder Vampir im Raum „Pff“ und verdrehte sein Gesicht.

„Gnrr… auf den Mund bist du nicht gefallen Dämonin. Ich bin Sandor, erster Sohn. Darf ich annehmen, dass du die Dämonin bist, worüber Lisa sich momentan bei uns die Ohren voll heult?“ stellte der Riese sich vor und bekam einen empörten Blick von Lisa.

„Kann sein. Mein Name ist Kyllia und ich bin die Zwillingsschwester von Sina. Lara scheint ihr ja zu kennen, aber es mangelt trotzdem an Höflichkeit, wenn sie nicht die Chance bekommt, sich vorzustellen.“ hob Kyllia eine Augenbraue hoch.

„Erm… Mein Name ist Lara, ehemals Heldin.“ verbeugte sich Lara. Als sie wieder den Kopf hob, stand Zada vor ihr.

„Hmm… dein Style zu schminken finde ich sehr interessant. Vielleicht hast du ja Lust mit mir darüber zu reden.“ bot Zada lächelnd an.

„Warte, bevor ihr irgendetwas macht, will ich von der Dämonin eine Entschuldigung hören!“ verlangte Lisa. Sie trug ebenfalls ein Kleid, aber ein blutrotes, was zu ihrer blassen Haut ein extremer Kontrast war.

„Von mir? Du hast doch angefangen den Streit zu suchen. Eher müsste ich das von dir fordern!“ grinste Kyllia.

„Beim dunklen Gott… sicher das du nicht gerade Sina bist?“ fragte Lara ihre Begleiterin. „Wieso?“ wundert sich Kyllia.

„Weil Sina ebenso selten einen Streit schlichtet, sondern lieber Öl… ach was… ein ganzes Fass voller Öl in das Feuer kippt.“ erklärt Lara.

„Entschuldigung, aber du weißt doch, was damals mit der alten Schachtel passiert ist. Ich bereue es immer noch, dass ich nicht mitbekommen habe, wie sie auf dem Boden kniend bei den Menschen und anderen sich entschuldigt hat.“ meinte Kyllia.

„Du hast was?“ zuckte das Gesicht von Renee, sie gab ihr bestes, nicht zu lachen, was aber Sandor tat. Lisa bekam einen roten Kopf, aber vor Wut!

„Deswegen heult sie so herum. Kein Wunder, das war wohl der fehlende Teil der Geschichte.“ grinste Gair. Zada nahm einen Arm von Lara und flüstert ihr ins Ohr: „Du solltest ein bisschen Abstand von deiner Freundin nehmen, es dürfte… gleich interessant werden.“

Verwundert schaute Lara Zada an, die aber nur nickte. „Glaub mir, dass Fass ist schon am brennen.“ und Lara ließ sich von Kyllia wegziehen.

„Scheinbar wurdest du aber ebenso mit einem Schlag umgehauen, also warst du damals schon ein bellender Köter.“ versuchte Lisa nun die Aufmerksamkeit auf Kyllia zu lenken.

„Illusion.“ setzte Kyllia ihre Rassenmagie ein und die Dämonin zeigte, wie Lisa weinend vor den Abenteurern sich entschuldigt. „Hmm… genau so stelle ich mir das vor. Scheinbar hast du all dein Gold bei meiner Schwester abgegeben, damit du am Leben bleiben darfst.

Also… ich würde sagen, dafür das ich mit einem Schlag umgehauen wurdest, kam ich aus der Sache besser weg als du, alte Schachtel.“ ätzte Kyllia.

Sofort bildeten sich Zornesadern auf der Stirn von Lisa. „Wow, ich wusste ja nicht, dass Lisa so ein Gesicht machen kann. Kann sich jemand daran noch erinnern?“ frage Sandor grinsend.

„Einmal, aber da musste Justus sich wirklich ins Zeug legen, damit Lisa in diesen Zustand kam. Aber bei Kyllia geht es ja scheinbar ohne Probleme. Das sind Freunde fürs Leben.“ meinte Renee sarkastisch.

„„Sind wir nicht!““ antworten Kyllia und Lisa synchron.

„Auf jedenfall bist du nur ein Gast auf der Burg meiner Mutter.“ zog Lisa ihre Luft durch die Nase und streckte das Kinn zu Kyllia.

„Aha? Nicht nur ein bellender alter Köter bist du, sondern versteckst dich auch noch hinter deiner Mutter? Ein feiger, bellender, alter Köter. Irgendwie… muss ich dich langsam bemitleiden.“ schüttelt Kyllia den Kopf. Weitere Zornesadern bilden sich auf Lisa´s Stirn.

Lara saß mit Zada weit entfernt vor den Streithähnen. „Das wird gleich in einen Kampf ausarten, das weiß ich jetzt schon. Dabei kenne ich Lisa eigentlich als sehr geduldige Person, wobei ich ehrlich bin, dass ich von zwei Händen abzählen kann, wie oft ich wirklich was mit ihr zu tun hatte.“ sagte Zada.

„Ich… hoffe, dass es nicht in einen Kampf ausartet. Sina hat ihr eigentlich gesagt, dass sie Lisa aus dem Weg gehen soll…“ war Lara sich ein bisschen unsicher mit dem Gothic-Girl.

„Sie haben beide schon mal gekämpft oder? Wie ist es denn damals ausgegangen?“ flüstert Zada neugierig.

„Eh… ich würde sagen, dass sie gleich stark waren, aber… die Umgebung hat sofort gelitten.“ berichtet Lara flüstern zurück.

„Uh… ok? Weil Lisa stärker als Justus ist, ich würde sogar behaupten, dass sie es sogar mit meiner verstorbenen Mutter Maeve aufnehmen könnte.“ grinste Zada Lara an, die bei der Information schwer schlucken musste.

„Ah… ok? Ist… das nicht ungewöhnlich… wenn der Erstgeborene stärker ist, als ein Clanführer?“ versuchte Lara das Thema zu wechseln, aber sah den wissenden Blick von Zada.

„Nicht unbedingt. Die Mutter von Lisa, die Vampirkönigin Layla, weiß wie man effektiv stärker wird, aber das Geheimnis kennt nur sie und Lisa. Die anderen Kinder wurden nicht in das Geheimnis eingeweiht.

Sag… du weißt wer meine Mutter getötet hat oder? Ich rieche an dir den widerlichen Duft, den Mutter immer aufgetragen hatte. Damit hat sie immer ihre… Ziele markiert.“ grinste Zada ungebrochen weiter.

„Erm… was würdest du denn tun, wenn ich es wüsste?“ fragte Lara leicht schwitzend. Nicht das Lara in Zada eine Gefahr sah, aber sie ist sich dann doch etwas unsicher, wenn sie mit Kyllia gegen die Vampire kämpfen müssten, wie hoch die Siegeschancen sind.

Lisa ist definitiv die stärkste Vampirin, dann kommen Renee sowie Sandor, zum Schluss Gair und Zada. Wenn Lara einschätzen müsste, hätte sie gegen Zada und Gair keine Probleme, aber die kommen erst bei den anderen beiden. Gegen Lisa selbst hatte sie leider schon ihre Erfahrung gemacht.

Kyllia und Lisa sind immer noch im Zickenmodus und die Zuschauer warten scheinbar wirklich gierig auf den eventuell kommenden Kampf.

„Nichts. Meine Mutter war eine Schlampe, die nur Riskel mehr oder weniger liebte. Ich und mein kleiner Bruder sind mehr oder weniger aus irgendwelchen Liebschaften entstanden, dessen Vater wir nicht mal kennen.“ offenbarte Zada ihre Meinung. „Huch?“ reagierte Lara erstaunt.

„Das ist meine ehrliche Meinung und ich mache auch keinen Hehl daraus. Mein großer Bruder Riskel ist nun der Clanführer geworden und hat mich wohl nur aus reiner Pflicht mitgenommen, irgendeinen Begleiter dabei zu haben als aus reiner Geschwisterliebe.“ zuckte Zada ihre Schulter.

„Erm… ok? Ja… ich weiß wer deine Mutter getötet hat, aber… gibt es nicht Probleme, wenn dein Bruder das erfährt?“ war das Gespräch für Lara ihr nicht ganz geheuer.

„Was soll er denn groß machen? Es ist verboten, dass Vampirclans sich gegenseitig bekriegen und er ist definitiv schwächer als Mutter. Nicht das ich jetzt stärker bin oder so, aber man merkte schon, dass Mutter bei seiner Erziehung… etwas rücksichtsvoller war.

Vermutlich sitzt er überfordert mit den anderen Clanführern in diesem Raum und kriegt kein Wort heraus, wenn nur über den Tod unserer Mutter. Das trifft auf meine Cousine Violet ebenso zu.

Sie sind so erzogen worden, dass sie Befehle ausführen sollen und keine Entscheidung hinterfragen, was ich persönlich ein bisschen dumm finde, aber auf meine Meinung wird ja nicht gehört, weil mein Vater unrein war.

Tja, mein Kommentar war damals nur gewesen, wieso meine Mutter jedem Vampir ihre Beine breit machte, weswegen ich fast ein halbes Jahr kein Blut nehmen durfte. Ich war nur froh, dass mein kleiner Bruder mir trotzdem heimlich ein paar Tropfen Blut gebracht hat, sonst würde ich nicht hier sitzen.“ erzählt Zada dies Lara traurig.

„Sie hat dich wirklich mehr als ein Objekt, als eine Tochter angesehen oder?“ reagierte Lara mitfühlend. „Das stimmt.“ nickte Zada.

„Ich weiß… wer der Mörder deiner Mutter ist, aber wie sieht es mit deinem Onkel Cassius aus? Gair… müsste dann doch sein Sohn sein oder?“ versuchte Lara mehr an Informationen zu bekommen.

„Hm… wenn ich ehrlich bin, hätte Gair eher der Clanführer sein sollen als Violet, weil er zumindest selbstständig denken kann. Leider ist er auch ein Sadist. Keine Ahnung wie Gair reagiert, wenn er erfährt, wer die Mörder sind, aber ich traue es ihm zu, dass es ihm egal ist.“ grübelte Zada.

„Das macht es mir nicht wirklich einfach, weil ich keinen Grund für einen Kampf liefern will…“ ließ Lara den Kopf hängen.

Zada schob ihre Hand unter Laras Gesicht. „Dann schreib es. Ich schwöre auf den dunklen Gott, dass ich es nicht weitersagen werde.“ sagte Zada es sehr ernst.

Lara schloss ihre Augen, atmete mehrmals tief ein und aus, dann schrieb sie die Namen der Sieger über die Vampirkönige. Mel, die Maeve getötet hat und Lara, die Cassius getötet hat.

„Echt jetzt?“ strahlte Zada. „Erm… ja. Wenn wir unter uns sein würden, könnte ich dir alles erzählen aber… nicht hier mit den anderen.“ nickte Lara.

„Wow, dass ist nun unerwartet. Wobei, wenn ich richtig mitbekommen habe, warst du ja mit deiner Clanführerin sowie Freundin auf Vurdinia gewesen. Vermutlich wird Riskel deine Clanführerin ausfragen.“ grinste Zada schräg.

„Und ich hoffe, dass Sina ihm nahelegt, keine Racheaktionen zu starten, denn das wird für ihn… böse enden.“ konnte Lara sich die Zukunft vorstellen. Dann hielt Zada ihr nochmal eine Hand hin.

„Ich… würde gerne mit dir befreundet sein. Also…nur wenn du möchtest. Im Gegensatz zu den… älteren Vampiren dort drüben habe ich weniger ein Problem damit, Menschen und ähnliches als Gleichgesinnte zu betrachten. Nur weil du ein erschaffener Vampir bist, heiß das nicht, dass du niedriger bist, weißt du?“ wirkte Zada auf einmal sehr schüchtern.

„Huch? Gerne. Ich freue mich immer, neue Freunde zu haben.“ lächelt Lara nun und nahm die angebotene Hand an. Eine neue Freundschaft wurde geschlossen… und woanders kam der Kampf näher.

„Weißt du, langsam ermüdest du mich wirklich mit deinem Gebell. Vielleicht ist es ja wirklich Zeit, dass du deinen Sarg aufsuchst und schlafen gehst… für alle Ewigkeit. Damit würdest du der Welt einen großen Gefallen tun.“ ätzte Kyllia.

„Hättest du nicht deine Schwester im Rücken, würde ich dich schon längst für all die Unverschämtheiten töten!“ knurrte Lisa, die ein Sektglas mit roter Flüssigkeit in der Hand hielt.

„Ach du lieber dunkler Gott, glaubst du allen ernstes, dass ich mich auf meine Schwester berufe? So ein feiger Dämon bin ich nicht, auch ich habe meinen Stolz, aber bezweifele, dass du das kennst.“ musste Kyllia fast lachen.

Unbewusst waren Kyllia und Lisa sich bei dem Gezanke irgendwie immer näher gekommen wie schwache Magnete. Renee, Sandor und Gair dagegen haben bewusst Abstand genommen, weil sie schon ahnten, dass es nur eine Frage der Zeit war.

Scheinbar war die letzte Aussage zu viel für Lisa gewesen und warf den Inhalt ihres Glases ins Gesicht von Kyllia. „Ups… mir ist wohl die Hand ausgerutscht.“ lächelt Lisa wütend.

Die Flüssigkeit tropfte von Kyllia´s Gesicht runter auf das Kleid, das Sherry für sie organisiert hatte und nun nass wurde. Kyllia aber grinste nur und drehte sich um, dabei schlug ihr Dämonenschwanz volles Programm ins Gesicht von Lisa. „Hoppla, da ist wohl mein Schwanz in deinem Gesicht gelandet.“

Eine Seite der Wange von Lisa wurde rot und sie rieb mit ihren Finger darüber, während Lisa und Kyllia sich wieder anstarrten.

Dann schlugen beide gleichzeitig zu.

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