Sin Roswell

Web Novel Deutsch

Kapitel 252

Ich bin wiedergeboren und ???

Der Vampir machte keine Anstalten Sakura und ihre Freunde anzugreifen. Er stand einfach nur da und grinste sie an.

„Axel, du greifst ihn von der Seite an, Leena wird sich darauf konzentrieren seine Bewegung einzuschränken und Rose, du benutzt deine Schleuder!“ befahl Sakura, dann stürmte sie mit Axel auf den Mann zu.

Je näher sie heran kamen, desto intensiver wurde seine Aura, aber… auch wurde er immer größer. Sie hatte in der Hauptstadt von Ethia schon einige große Männer gesehen, aber er übertrifft sie bei weitem.

Als Sakura in Angriffsreichweite war, schlug sie mit ihrem Schwert nach dem Mann, aber er blockte sie mit seinen kleinen Fingernagel ab. Dies brachte Sakura zum Staunen und den Vampir zum lachen.

„Was ist los Heldin? Ihr wisst was ich bin oder nicht?“ ärgert der Mann Sakura, als Axel nun von hinten mit seinen Schwert zuschlug. Der Vampir wusste es natürlich und wich im letzten Moment aus, wo er beinahe nach Sakura geschlagen hätte, wenn sie den Angriff nicht geblockt hätte.

„Herrlich, so eine tolle Zusammenarbeit die ihr zeigt.“ grinste der Vampir weiter, als ein Stein auf sein Gesicht zuflog. Rose benutzte ihre Steinschleuder um ihn damit irgendwie zu verletzten, aber der Vampir fing den Stein einfach mit der Hand auf.

„Bitte… diese Angriffe könnte ich sogar blind auffangen.“ seufzte der Vampir und warf den Stein zurück zu Rose. Diese wollte ihm ausweichen, aber der Angriff kam so schnell, dass der Stein durch ihren Bauch geschossen kam und ein Gebäude hinter ihr zerstörte.

Unglaubwürdig legte Rose ihre Hand auf die Wunde und sah ihr eigenes Blut an den Händen, als sie vor Schmerzen zur Seite fiel.

„Du Mistkerl!“ schrie Sakura und schlug einen Schwertsturm auf den Vampir nieder. Dieser lachte wieder und wehrte die Angriffe mit seinen kleinen Fingernagel ab. Axel unterstützte Sakura von der Seite, aber dies brachte den Mann noch nicht mal ins schwitzen.

Rose heilte ihre Verletzung selber, als Leena einen starken Blitz auf den Vampir zauberte, der ihn auch traf. Sakura sowie Axel nahmen nachdem Angriff sofort Abstand von dem Mann und warten ab, dass die Rauchwolke verschwand, die durch den Angriff entstanden ist…

„Herrlich… wie lange ist es her, dass man mich mit einem Blitz getroffen hat?“ lachte der Vampir in der Rauchwolke, dann ließ er den Rauch durch seinen großen Umhang verschwinden.

Leena verstand die Welt nicht mehr. Erst die Dämonin, nun dieser Vampir. Ist sie wirklich so schwach? Der Vampir hatte es in ihren Augen gemerkt, dass sie starke Selbstzweifel hatte. „Oh… hat das kleine Magiermädchen auf einmal Zweifel an sich selber?“ heuchelt der Mann Mitleid vor.

„Lass sie gefälligst in Ruhe!“ griff Sakura wieder mit Axel an. Diesmal gähnte der Mann vor Langweile. „Es war ja schon ein bisschen unterhaltsam, aber ehrlich? Dieser Kain konnte mich schon etwas eher unterhalten und habe ihn zu einem Vampir verwandelt. Nun heult er sich in meiner Burg aus, aber keine Sorge, bald wird er mein Geschenk zu schätzen wissen.“ teilte der Vampir mit.

„Was hast du mit Kain angestellt du Monster?! Er war ein Schüler von Markus und hatte einen rechtschaffenden Geist!“ schrie Sakura wütend, genau was der Vampir erreichen wollte.

„Das hat jeder meiner Neuzugänge, aber irgendwann… fangen sie ebenso an euch Menschen als Vieh und Futter zu betrachten. Es ist alles nur eine Frage der Zeit und… richtigen Erziehung.“ kichert der Mann. „Aber danke für dein Kompliment, wirklich.“

Sakura verlor sich fast in ihre eigenen Wut, als Axel sie wieder zur Besinnung brachte: „Sakura! Vergiss nicht, was Markus dir beigebracht hat!“

„Urgh… danke.“ meinte Sakura ehrlich. Axel nickte und griff diesmal alleine den Mann an. Sakura nutzte die Chance und beobachtete den Vampir, wie er die Klinge mit dem Fingernagel aufhält, als ihr was auffiel.

Sofort griff Sakura ebenso an und als der Vampir mit seinen Fingernagel ihr Schwert aufhalten wollte, drehte Sakura im letzten Moment ihre Klinge, sodass sie über den Fingernagel kam und verletze die Hand vom Vampir. Einen roten Schnitt konnte man auf der Rückseite der Hand sehen und der Vampir reagierte leicht erstaunt.

„Ho? Scheinbar könnt ihr tatsächlich mehr als es den Anschein hat.“ lobte der Vampir. „Das wird nicht die letzte Wunde bleiben!“ sagte Sakura zuversichtlich. Aber der Vampir zeigte seine Rückhand und man sah keine Wunde mehr.

„Aber…?“ staunte Axel und der Vampir lachte wieder. „Tja… überlegt mal scharf nach, was wohl eben passiert ist.“

„Regeneration. Anderes fällt mir nicht ein.“ fluchte Sakura mit ihren gekniffenen Augen und hätte es eigentlich besser Wissen müssen.

„Richtig. Nun kommt die spannende Frage. Wie wollt ihr mich denn ernsthaft verletzten, dass selbst meine Fähigkeit nicht mehr hinterher kommt?“ grinste der Vampir wissend, als ein Feuerball ihn am Kopf traf.

Leena konnte sich wieder einkriegen und hat einen weiteren Zauberspruch benutzt. Sie stand vor Rose, die scheinbar immer noch am heilen war.

„Wie unhöflich mich mitten im Gespräch anzugreifen.“ war der Vampir nun nicht mehr amüsiert. Man sah leichten Ruß an seinem blassen Gesicht, ansonsten konnte man keine Verletzung an seinem Gesicht sehen.

„Denke, wir werden das Spiel nun beenden, aber vorher… werde ich dir mal richtige Magie zeigen.“ öffnete der Mann seine rechte Hand nach Leena. Ein gigantischer Blutangriff schoss auf die beiden Frauen… als sie verschwanden und der Angriff weitere Gebäude zerstörte.

„Huch? War mein Angriff etwa zu stark?“ wirkte der Vampir ein bisschen verwundert. Sakura fiel auf ihre Knie, als sie den Tod ihrer Freundinnen mit ansehen musste. Axel schrie seine Wut heraus und griff wieder den Vampir an, aber wie der Mann schon angekündigt hat, beendet er nun das Spiel.

Der Vampir fing das Schwert mit einer Hand auf, riss es Axel weg und schlug ihn mit einer Handfläche direkt in den Boden, wo er bewusstlos wurde. Das Schwert warf der Mann achtlos nach hinten und ging langsam auf die Heldin zu.

„So… endlich habe ich auch einen beschworenen Helden in meiner Sammlung.“ grinste der Vampir gierig. Aber der Gedanke, ein Vampir zu werden widerte Sakura so stark an, dass sie in der Verzweiflung nochmal den Mann angriff.

„Ja ja, der letzte Akt. Das übliche mit Viechern, aber keine Sorge, du wirst dein neues Leben lieben.“ lachte der Vampir wissend. Er wich allen Schwertangriffen von Sakura aus und stand auf einmal hinter ihr.

Sakura ahnte nun, dass sie verloren hatte und gab ein letztes Stoßgebet… und hofft, dass Markus sie ihr Versagen verzeiht… Die Heldin schloss ihre Augen…

„Zeit das du mit jemanden kämpfst, der in deiner Liga spielt.“ meldete sich auf einmal eine bekannte weibliche Stimme und Sakura hörte, wie der Vampir hinter ihr laut aufschrie.

Sofort riss Sakura ihre Augen auf und drehte sich um, dabei sah sie, wie eine Hand aus dem Bauch des Mannes ragte. Aber der Blick in den Augen des Mannes wird Sakura nie wieder vergessen, soviel Unglaube steckte darin.

Sina riss ihre Hand aus dem Körper von dem Vampir raus und trat ihn mit voller Kraft zur Seite, der Vampir hatte keine Chance gehabt, dem Angriff auszuweichen. Der Mann flog mit großer Geschwindigkeit in eines der Häuser rein, es krachte dann anschließend in sich zusammen.

„Sina!“ rief Sakura erstaunt. An die Dämonin hatte sie überhaupt nicht mehr gedacht. „Entschuldigung für die Verspätung, aber ich musste die Stahlketten aufsprengen.“ grinste Sina, während die Ketten lose um ihre Arme hingen.

„Das ist der Mann, der uns das Leben schwer machte und… meine Freundinnen getötet hat!“ weinte Sakura, aber Sina schüttelt den Kopf.

„Denen geht es gut. Ich habe den Angriff von dem Vampir für sie geschluckt.“ meinte Sina und schnippst mit dem Finger. Sofort wurden Rose und Leena sichtbar und standen Abseits von dem Kampfplatz.

„Eh?!“ verstand Sakura die Welt nicht mehr, als sie und Sina ein lautes Gerümpel hörten. „Schnapp dir Axel und halt Abstand, das könnte ein bisschen hässlich werden, weil das nicht irgendein Vampir ist.“

„Wie… meinst du das?“ hakte Sakura nach, aber Sina schüttelt den Kopf. „Später, ich darf ihn nicht aus den Augen verlieren, er hat einen sehr verdorbenen Charakter.“

„Ok?“ stand Sakura auf und ging zu Axel, während Sina nun dem Vampir ihre Aufmerksam widmete. Sie hat den Krach frühzeitig mitbekommen und ist sofort zu dem Ursprung gerannt, als ihr beinahe die Augen aus dem Gesicht gefallen wären.

Nie im Leben hätte sie damit gerechnet, nochmal einen alten Feind zu sehen. Einen Feind, dem sie ihre Flügel zu verdanken hatte. Lord Acula, den sie eins bekämpfte und im letzten Moment getötet hat. Ihn zu sehen beweist nur eines: Sie wurde in die Vergangenheit geschickt und verstand nun so einiges, aber darüber will sie sich erst später den Kopf zerbrechen.

Sina hätte gerne früher in den Kampf eingegriffen, aber sie wollte ihm nicht mit den Fesseln um die Arme entgegentreten und musste alle ihre Kraft einsetzen, bis sie zerbrochen sind. Einen Dämon könnten die Ketten vielleicht standhalten, aber nicht eine Götterbestie.

Acula kam aus dem zerstörten Haus heraus, seine Wunde am Bauch ist wieder verheilt und er zeigte ein wütendes Gesicht. Für Sina war es aber die größte Freude gewesen, ihm die gleiche Medizin schmecken zu lassen.

„Grrr… wer seid ihr und warum hilft ein Dämon Menschen?“ fragte Acula sofort und begutachtet seinen neuen Gegner. Ihm fielen sofort die riesigen Flügel der Dämonin auf sowie das sie unterschiedliche Haarfarben hatte.

„Wer ich bin? Jemand der dir in den Arsch tritt und ich helfe den Menschen hier, weil sie mir mein Leben gerettet haben. Darf ich mal vorsichtig nach eurem Namen fragen, Lord…?“ grinste Sina wissend.

„Acula, aber das ist das letzte was ihr von mir wissen werdet.“ knurrte Acula. „Ah sicher, warum nicht.“ grinste Sina immer noch. „Wie geht es eurer Verletzung? Es hat sich ziemlich herrlich angefühlt, als ich meine Hand einfach durch euren Körper gerammt habe.“

„Das wird kein zweites Mal passieren!“ versprach Acula und griff Sina an. Die Dämonin… reagierte leicht erstaunt, wie langsam Acula sie angreift. „Bin ich so stark geworden, dass… selbst meine alten Feinde keine wirkliche Bedrohung mehr sind?“ grübelte Sina.

Acula schlug mit einer Faust nach Sina´s Gesicht, aber sie schlug mit ihrer Stirn nach der Faust, die sofort gebrochen wurde. Der Vampir schrie fluchend, dann wollte er mit der anderen Hand Sina ohrfeigen, aber alle Aktionen, die Acula macht… Sind einfach langweilig. Sie ist zu stark und der Vampir war in der Vergangenheit wohl um einiges schwächer gewesen.

Auf jeden Fall fing Sina die Hand des Vampirs auf und knickte sie sofort nach hinten, wodurch sie sofort gebrochen wurde.

„Acula Acula, ihr seid wirklich ein Schwächling.“ provozierte Sina den Vampir, während sie weiterhin die Hand hält.

„GNNRRRRR!“ wurde Acula wütend wie nie zuvor. Wie kann es ein Dämon wagen, einfach in seinen Spiel zu erscheinen und es zu ruinieren? Wie kann diese Frau es wagen, Hand an ihn zu legen? Eine Zornesader bildete sich auf der Stirn von Acula und er trat nach Sina.

Sie ließ die Hand los und fing sein Bein auf. Dann krallte ihre Hand sich tief in das Bein rein, wo Acula wieder laut aufschrie, Blut floss sofort aus den Wunden heraus.

„Das ist Musik in meinen Ohren, wirklich.“ teilte Sina dies lächelnd mit, dann zog die Dämonin Acula über sich und rammte ihn auf den Boden, der sofort mit den Boden in die Tiefe ging.

Sakura hat Axel längst ihn Sicherheit gebracht und dieser wird von Rose geheilt, nun schauten sie den Kampf an. „Einfach… unglaublich. Wir… hatten niemals eine Chance gegen diesen Vampir gehabt, selbst… mit Meister nicht.“

„Scheinbar… Irgendwie… bin ich nun froh, dass wir diese Frau gefunden haben“ murmelt Leena. Ihr Selbstvertrauen in ihre Magie hat ziemlich gelitten und sie konnte immer noch nicht glauben, wie Sina auf einmal vor ihr erschien und den Zauberangriff gegen sie und Rose abgefangen hatte.

Sina wiederholte das Spielchen ein paar mal wieder, sodass der komplette Boden um sie herum völlige Zerstörung aufzeigte, dann warf sie Acula von sich weg.

Dieser stand wieder sofort auf, aber er hatte wirklich schwer zu kämpfen. Überall sah man Wunden, der Vampir atmete selber schwer.

„Wer… seid ihr?! Es ist, als würde ich gegen einen Dämonenkönig kämpfen!“ fluchte Acula, dabei überlegte er, wie er gegen die Dämonin vorgehen soll.

„Uninteressant und nein, ich bin nicht die Dämonenkönigin, wenn ihr in dieser Richtung denkt.“ lächelt Sina böse. Nun hatte Acula die Nase voll und holte ein Falchion raus.

„Verwandele dich Tram!“ befahl Acula und das Schwert fing an, weiß-bläulich Muster auf der Klinge zu bilden, dabei nahm es eine gezackte Form an. Sina hob nur eine Augenbraue hoch, denn ihr war nicht bewusst, dass Acula auch eine lebendige Waffe besaß.

Sie sah auf dem Boden ein herrenloses Schwert und nahm es auf. „Hmm ungewohnt ein fremdes Schwert zu benutzten, aber für meine Zwecke wird es ja reichen.“ murmelte Sina.

Acula griff sie wieder an und Sina blockte es mit dem Schwert ohne Probleme ab, die Blitze die auf das Schwert sowie Sina zuflogen, merkte die Dämonin nicht einmal. Dies bekam der Vampir mit und reagierte sehr erstaunt.

„Ernsthaft! Wer seid ihr?!“ hakte Acula sofort nach. „Besiegt mich und vielleicht werde ich es euch sagen.“ schmunzelt Sina. Sie würde dem Vampir soviel sagen wollen, aber… Acula wird nichts davon verstehen.

„Allesschneider!“ brüllte der Vampir und ein violetter Schnitt aus nächster Nähe wurde auf Sina losgelassen, aber Sina zerstörte es mit dem Schwert einfach. „Das… war alles? Irgendwie hatte ich mehr erwartet.“ reagierte Sina enttäuscht.

„Als ob ihr es besser machen könntet!“ knurrt Acula. „Und wie ich es kann. „Zerstörungsschnitt!“ benutzte Sina nun ihre eigene Fähigkeit. Eine schwarze Linie mit brennenden Schweif flog auf Acula zu.

Panisch hob er sein Schwert hoch, aber… es wird von der Fähigkeit vom Griff getrennt und zerstörte seinen Waffenarm. Acula fiel schreiend auf die Knie, Blut spritze aus dem Armstumpf heraus. Aber die Fähigkeit hat das Schwert von Sina ziemlich verformt, sodass sie es nicht mehr wirklich benutzen kann.

Das hielt Sina aber nicht davon ab, Acula ins Gesicht zu treten, so dass er einen Salto nach hinten machte, bevor auf den Boden fiel.

„Soo… scheinbar seid ihr nicht in der Lage es mit mir aufzunehmen, dabei dachte ich immer, dass solche starken Vampire wie ihr es mit den stärksten Monstern der Welt aufnehmen könntet.“ ärgert Sina den Vampir.

Acula hat sich vom Angriff erholt und stand wieder auf, seine Regeneration arbeitete daran, seinen Arm wieder herzustellen. Er kniff wütend seine Augen zusammen, aber… leider hat die Dämonin recht. Seine lebendige Waffe wurde zerstört durch ein einfaches Schwert und bisher konnte er keinen nennenswerten Angriff landen, als er die Menschen sah.

Sofort stürmte Acula auf die Menschen zu, aber Sina hat es kommen sehen und nur auf diesem Augenblick gewartet. Sie packte Acula an den Haaren und riss ihn wieder zurück, der große Mann fiel zu Boden.

Dann schlug Sina ihre Hand in die Brust von Acula und packte sein klopfendes Herz. Der Vampir schrie laut auf und packte mit seiner gesunden Hand den Arm von Sina, aber dieser wird einfach mit dem anderen Arm von Sina aufgehalten.

„Nun ist euer Leben in meinen Händen, Lord Acula. Wie fühlt es sich an… ein Verlierer im eigenen Spiel zu sein?“ lächelt Sina sadistisch.

„Was… wollt ihr? Ihr hättet mich längst töten können!“ knurrte Acula, dabei überlegte er, wie er aus der Falle entkommen kann.

„Tja… das hätte ich oder? Dummerweise… habe ich meine Gründe euch „noch“ am Leben zu lassen. Schwört auf den dunklen Gott, dass ihr die Menschen hinter mir für alle Zeiten in Ruhe last. Das gilt für euch und eure Nachkommen sowie eure Untergebenen, selbst die Nachkommen der Menschen sind unantastbar für euch alle.

Also… für mich klingt das wie ist ein ziemlich fairer Handel oder?“ grinste Sina und drücke leicht das Herz von Acula zu. Sofort schrie er wieder laut auf vor Schmerzen.

„Noch nie wurde ich so gedemütigt, aber… eure Stärke muss ich anerkennen… Gnrrrr… Ich schwöre, dass diesen Viechern… ab jetzt und in der Zukunft sowie deren Nachkommenden kein weiteres Unheil von mir sowie meinen Kinder und Untergebenen erleiden werden.“ leistete Acula seinen Schwur.

Sina riss ihre Hand aus der Brust von Acula heraus und nahm Abstand von ihm. Ungläubig starrte der Vampir die Dämonin an, dass sie einfach so von ihm losgelassen hat.

„Nun verschwindet, bevor ich es mir anders überlege.“ befahl Sina. „Denk nicht mal daran, uns zu folgen.“ kam die Warnung hinterher.

„Das werdet ihr mir büßen Dämonin. Der Schwur beschützt nur die Viecher, aber nicht euch!“ knurrte Acula wütend.

„Ja ja, kommt wieder, wenn ihr wirklich stärker geworden seid.“ drehte Sina sich um und widmete Acula keine weitere Aufmerksamkeit. Sie hörte den Mann nur laut fluchen, dann verschwand seine Aura.

„Deswegen… hakte Acula damals in meinen Kampf so sehr nach der Dämonin…“ fiel Sina eine Erinnerung ein.

Sakura und ihre Freunde, selbst Axel kamen auf Sina zugerannt. „Wieso… habt ihr ihn am Leben gelassen?!“ verlangte Sakura zu wissen.

„ … Ich habe meine Gründe, aber dieser Vampir wird euch noch euren Nachkommenden nichts mehr antun, sein Schwur wird dies verhindern. Nun könnt ihr… eurer Mission wieder nachgehen.“ teilte Sina dies mit.

Sakura wirkte sehr unzufrieden über diese Antwort, aber… musste es akzeptieren, weil die Dämonin sie und ihre Freunde letztendlich gerettet hat.

„Was hast du mit meinen Schwert gemacht?!“ fluchte Axel sofort. Sina fiel das Schwert in ihrer Hand wieder ein, was sie auf dem Boden nochmal aufgehoben hat.

„Es hat gute Dienste geleistet, aber meinen Kräften können gewöhnliche Waffen wohl… nicht wirklich standhalten.“ grinste Sina.

„Das werdet ihr mir büßen!“

„Halt die Klappe Axel, sie hat uns gerettet!“

„Rose?!“

Kapitel 251

Ich bin wiedergeboren und ein andere Verhältnis?

Die Gruppe lief weiter, sie hat sich von ihrem Schock erholt haben, als sie die Magie von Sina sahen. Es herrschte wieder eine Stille aber…

„Sina war euer Name oder?“ fragte Leena auf einmal die Dämonin, die wieder hinter der Gruppe herlief und vor sich her gesummt hat. „Das ist richtig.“

„Können alle Dämonen so… eine starke Magie nutzen?“

„Wenn dann nur der Dämonenkönig und seine Generäle. Wie gesagt, ich bin eine Götterbestie und die Magie kann ich nach belieben einsetzen. Bestimmt gibt es Dämonen, die ebenfalls eine starke Magie einsetzen können, aber irgendwie vertrauen sie ja die meistens auf ihre eigene Stärke.“

„Ich weiß immer noch nicht, was eine Götterbestie sein soll… Meine Zauber… konnten an euch nichts ausrichten oder?“

„Liegt daran, dass ich bis auf wenige Magiearten eine Immunität dagegen habe. Wenn… es keine neutrale Magie ohne Element ist, dürfte es sehr schwierig sein, mich mittels Magie zu bekämpfen.“

„Bitte?! Selbst ich habe nur… eine Feuerresistenz von Level 3 und Windresistenz von Level 2! Ihr könnt mir doch nicht weismachen, dass ihr eine Immunität dagegen habt! Selbst starke Dämonen sind durch meine Feuermagie gestorben!“

„Es ist wie ich es gesagt habe, ich bin dagegen Immun. Aber… für die Immunität musste ich einen großen Preis zahlen… Ich rate dir davon ab, in irgendeiner Form solch hohe Resistenten zu erlangen, denn diese sind alle nur mit Schmerzen verbunden.

Aber es freut mich, dass wir uns auch normal unterhalten können ohne irgendwelche unnötigen Kommentare.“ lächelt Sina.

„Ich… weiß nicht. Nachdem ich euch mit meinem stärkstem Zauber angegriffen habe und ihr eure Magie dann gezeigt habt… Musste ich mir die Frage stellen, bin ich überhaupt wirklich ein starker Magier?“

„Bist du doch oder nicht? Laut deiner Aussage kannst du dich gegen Dämonen wehren. Dein momentanes Pech ist einfach, dass nun Monster kommen, die in einer komplett anderen Liga spielen, mich eingeschlossen.

Ich würde nicht unbedingt den Kopf hängen lassen und weiter deine Magie stärken. Eine meiner Freundinnen kann alle Arten der Magie nutzen und hat sich zur Meisterschaft gelevelt… ok als Elf hat man auch die nötige Zeit oder?“

„Wer… seid ihr wirklich? Erst diese… Aktion um Sakura zu helfen, dann last ihr mitteilen, dass ihr den Frieden vorzieht und nun erzählt ihr mir, dass ihr mit einer Elfe befreundet seid? Gerade die Elfen sind für ihre ausdauernde Geduld und Hass auf Dämonen bekannt.“

„Ok? Das Gefühl hatte ich bei den Elfen, die mir bekannt sind, nicht gehabt. Vielleicht sind sie einfach nur aufgeschlossen für Veränderungen und haben unbewusst gegen den Hass gekämpft.“

„Stammt… ihr wirklich von dieser Welt ab? Alles was ihr sagt… klingt wie ein Märchen, doch sieht man in euren Augen, dass ihr fest daran glaubt.“ wundert sich Leena.

„Ah… wenn ich ehrlich bin, ich weiß es selber nicht. Ich bin auf der Welt Gaia geboren und kenne Alliancia, aber… das Reich Ethia ist mir überhaupt nicht bekannt. Königreich Efrana, Kaiserreich Osnain und die ehemalige Theokratie Tuzato ja, aber…“

„Entschuldigung, aber von diesen Namen höre ich zum ersten Mal. Auf Alliancia sollen sie sein? Das bezweifele ich doch recht stark, weil hier nur das Reich Ethia existiert.“

„Deswegen… suche ich nach Hinweisen oder Ähnlichem… um herauszufinden, wo ich wirklich gelandet bin. Wie gesagt, ich bin durch ein misslungenes Experiment in dieser Wüste gelandet.“

„Ich… verstehe.“ meinte Leena, aber man sah ihr was anderes an. Sie nahm wieder Abstand von Sina, nun kam Sakura stattdessen.

„Ich… möchte mich bedanken.“ murmelt Sakura, die neben Sina herlief. Man sah Axel an, dass die Aktionen von Leena und Sakura ihm überhaupt nicht passten, aber mit der Aktion bei dem Sandgolem überlegt er es sich nun zweimal, ob er irgendetwas gegen Sina planen will, obwohl sie immer noch die Stahlketten trug.

„Gerne geschehen. Scheinbar geht es dir ja wenigsten etwas besser, auch wenn es schon ironisch ist, dass ich als angeblicher Dämon dich aufmuntern musste.“ grinste Sina. Sakura musste bei der Bemerkung ebenso schmunzeln.

„Kannst du mir mal den Mann beschreiben? Ich… habe eine ungefähre Vorstellung, WAS der Mann sein könnte.“ fragte Sina auf einmal.

„Huch? Erm… er war sehr groß, größer als normale Männer, trug weiße Haare, wobei… sie wirkten schon eher silbern. Sehr blasse Haut und rote Pupillen, ansonsten ein sehr dunkler Umhang, mehr konnte ich nicht sehen.“ beschrieb ihn Sakura.

„Das ist definitiv ein Vampir. Wundere mich, dass du oder ihr ihn nicht als solches erkannt habt?“

„Ein Vampir… das macht natürlich Sinn. Aber am helllichten Tag? Dachte die müssten wegen der Sonne…“

„Nein? Man hat mir ähnliches zu Beginn erklärt, aber jeden Vampir den ich bisher getroffen habe, konnte ohne Probleme unter der Sonne gehen.“

„Ich sprecht, als kämt ihr mit diesen Monstern ständig in Kontakt?“

„Monster? Ich habe drei Vampire, die bei mir leben. Zwei sind geborene Vampire, während der dritte erschaffen wurde und meine kleine Schwester ist.“

„Huh? Wo ist denn der Unterschied bei den Vampiren?“

„Ernsthaft, was hat man dir eigentlich beigebracht über diese Welt? Du zum Beispiel wirst zu einem erschaffenen Vampir, wenn dich einer beißt. Dann bekommst du deren Vor und Nachteile, aber auch deine Stärke bessert sich… minimal. Bei den geborenen Vampiren haben sie von Anfang schon eine Stärke, die die erschaffenen Vampire sich erst antrainieren müssen.

Die Faustregel bei den Vampiren war bisher immer, dass die geborenen Vampire immer stärker sind als die erschaffenen. Abgesehen davon tötet man beide auf die gleiche Art. Kopf vom Körper trennen oder ihr Herz zerstören.“

„Ihr seid… wirklich sehr bewandert in solchen Dingen oder?“

„Hm… das Wissen habe ich im Laufe der Zeit gesammelt, ansonsten hatte ich schon einen Vampirkrieg hinter mir. Dem Anführer… verdanke ich, dass ich nun meine großen Flügel habe.“

„Aha…?“

„Hey, ich glaube… ich habe was gefunden!“ rief Axel von vorne und winkte. Sakura trennte sich von Sina und rannte zu ihren Leuten.

„Hm… vermutlich sollte ich mir überlegen, meine Flügel zu verdecken, wenn ich in eine Stadt gehe. Sie lassen sich nicht einfach… überzeugen mit dem Vampirfluch.“ grübelte Sina.

„Was ist denn Axel?“ fragte Sakura. Der junge Mann zeigte mit seinem Finger und die Anführerin folgte seiner Richtung, als sie eine große verfallene Wüstenstadt sahen. „Was… ist das für ein Ort?“

„Keine Ahnung, aber diese Stadt ist definitiv nicht auf der Karte verzeichnet. Ich bin aber auch ehrlich, dass ich die Wüstenecke kaum kenne.“ meinte Axel. „Ihr vermutlich ebenso oder?“ schaute er dabei Rose und Leena an.

„Bedaure, aber… nein, ich kenne diesen Ort nicht.“ schüttelt Leena den Kopf. „Ich wundere mich, warum man von dieser Stadt nicht gehört hat?“ wiegelt Rose den Kopf. Sina kam nun ebenso bei der Gruppe an und sah sich die Stadt an.

„Zumindest könnte man dort sein nächstes Nachtlager aufschlagen.“ schlug Sina vor. „Bitte?! Ich bekomme dort kein Auge zu. Wer weiß was dort passiert ist!“ schlug Axel die Idee direkt ab.

„Aber wir können trotzdem mal die… Stadt anschauen. Wer weiß, ob wir vielleicht etwas finden können.“ murmelt Rose.

„Ohh? Da hat jemand Lust auf eine Entdeckungsreise.“ grinste Sina und Rose sagte nichts, aber bekam rote Wangen.

„Nun, es schadet nicht, die Ruine zu besuchen.“ kam Sakura zu einem Entschluss. Axel war natürlich nicht begeistert, aber akzeptierte dies.

Die Gruppe ging gemeinsam zur Stadt, ohne zu merken, dass ihnen jemand folgte…

Später standen sie alle vor der Stadt. Aus der Nähe sah man, wie viele Häuser durch die Zeit und Hitze der Wüste in sich zusammengebrochen sind.

„Hmm… merkwürdig.“ meinte Sina. „Wie meinst du das?“ fragte Sakura direkt. „Nun… die Stadt ist definitiv sehr alt und zerfallen, keine Frage, aber… Irgendwie… fehlt etwas. So eine große Stadt wird ja nicht von heute auf morgen einfach so aufgegeben, die Überlebenden hätten ja davon berichtet.“ teile Sina ihre Gedanken mit.

„Du meinst… weil man keine Kampfspuren oder ähnliches sieht, dass etwas… in der Stadt passiert sein muss?“ hakte Leena direkt nach.

„Nun… vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken. Ich würde vorschlagen, jeder schaut sich selbständig ein bisschen um und wir treffen uns in der Mitte der Stadt wieder. Bevor irgendwelche Kinder denken, dass ich flüchten will aber… Kein Essen oder Wasser, ergo werde ich weiterhin in eurer Nähe bleiben.“ grinste Sina Axel böse an.

„Du kannst mich mal!“ wurde Axel direkt sauer. „Ich kann dir nicht vorschreiben, was du tust, aber wir werden auch nicht extra auf dich warten.“ meinte Sakura ernst.

„Keine Sorge, ich werde euch schon finden.“ ging Sina ihren Weg in die Stadt. „Das wäre jetzt ein sehr guter Zeitpunkt, die Dämonin loszuwerden!“ schlug Axel sofort vor.

„Und… wie genau stellst du dir das vor? Wir konnten ihr nicht mal das Wasser reichen.“ sagte Leena trocken.

„Keine unnötigen Streitigkeiten, wir lassen Sina ihren Weg gehen. Aber wir bleiben zusammen und schauen, ob wir nicht etwas nützliches finden können.“ teilte Sakura ihren Entschluss mit.

„Hoffentlich ist diese Stadt auch leer…“ murmelt Rose etwas ängstlich. „So eine große Stadt und zugleich eine Ruine?“

Sina schaute sich die verfallene Stadt in Ruhe an. Die Häuser, die noch relativ stabil aussahen, begutachtete die Dämonin sogar von innen.

„Hmm… alles was man für einen Haushalt braucht, aber… wenn man die Stadt aufgegeben hätte, dürften diese Sachen nicht hier rumliegen.“ grübelt Sina. Auch wenn die Möbel ebenso durch das Alter zusammengebrochen sind, konnte man eine klare Struktur sehen.

Dieses Phänomen findet Sina auch in den anderen Häusern vor. „Es ist… als wären die Bewohner einfach so verschwunden.“ kam Sina zu dem Entschluss. Dann flog Sina in den Himmel und suchte nach etwas wie eine Stadtverwaltung und wurde durch ein großes Gebäude, dessen Dach nur eingestürzt ist, aufmerksam.

Sina flog direkt dorthin und trat die Tür beiseite. „Sieht aus, als wäre das hier das Rathaus gewesen, zumindest könnte ich mir die vielen Schränke so vorstellen.“ war der erste Eindruck in dem großen Eingangsbereich.

Vorsichtig öffnet Sina mit ihren gefesselten Armen einen der Schränke, aber der Inhalt war nutzlos geworden. Wenn irgendwelche Papiere vorhanden waren, zerfielen sie wie nichts, sobald Sina sie berührt.

„Verdammt, das wäre auch zu schön gewesen…“ nörgelt Sina. Sie hatte gehofft, irgendwelche Hinweise zu finden… Hinweise auf ein bestimmtes Monster. „Hrm… hoffentlich finden die anderen etwas nützliches.“

„Was… genau sollen wir hier überhaupt suchen? Die Aktion lenkt nur von unserer eigentlichen Mission ab.“ meinte Leena.

„Keine Ahnung. Waffen, Rüstung, etwas was uns allen ein bisschen hilft. In meiner Welt konnte man Spiele spielen, wo man so was ähnliches wie hier tolle Schätze finden kann.“ erklärte Sakura.

„Erm… nichts für ungut, aber… das sind Spiele oder? Wie kann man das mit unserer Situation vergleichen?“ wundert sich Axel.

„Nun… ich selber habe nichts gegen die Erkundung in dieser Stadt. Wenn wir von der Mission erfolgreich zurückkehren, kann ich meinen Freunden davon berichten.“ nahm Rose ihre Anführerin in Schutz.

„Ich wundere mich nur, was Sina wieder für Gedanken hatte. Es wirkte, als hätte sie eine Ahnung, was hier passiert ist.“ murmelt Sakura.

Die Gruppe suchte ebenso nach etwas, aber werden am Ende nur enttäuscht. Es ist und bleibt eine Ruine. Sie kamen irgendwann an einen ausgetrockneten Springbrunnen an.

„Für so einen großen Springbrunnen, musste die Stadt aber ein geregeltes Wassereinkommen haben, aber wenn das Wasser… nicht mehr in die Stadt kam, wäre es schon ein Grund, die Stadt zu verlassen.“ meinte Axel.

„Aber Axel, wundert dich das nicht ein bisschen, dass wir in den wenigen Häuser… alles vorgefunden haben, was man zum leben benötigt? Wir haben ein paar Münzen entdeckt, aber… irgendwie ist es sehr merkwürdig, als wären die Bewohner einfach so verschwunden.“ zeigte Rose eine ungewohnte Energie.

„Es bringt nichts darüber nachzudenken. Hier müsste man jeden Stein auf den Kopf stellen um „eventuell“ einen Hinweis zu bekommen, was hier passiert ist. Ich halte es immer noch für eine Zeitverschwendung.“ teilte Leena ihre Meinung mit.

„Tja… aber wenigstens haben wir ein bisschen was gelernt. Hoffentlich kommt bald Sina zurück.“ zuckte Sakura mit ihrer Schulter, als sie auf einmal eine Aura spürte… alle spürten.

Sofort zogen sie alle ihre Waffen und halten Ausschau nach einem Monster, als dieses um ein Haus kommt. Es war der Mann, der ihnen die ganze Zeit folgte. Er klatschte in die Hände, als er der Gruppe näher kam, während sie alle verzweifelte Gesichter bekamen.

„Glückwunsch, wirklich. Ihr seid eine der wenigen, die sich mir so lange entziehen konnte.“ lächelte der blasse Mann.

„Nein… wieso…“ stottert Rose und der Mann lachte. „Habt ihr ernsthaft geglaubt, diese Schlucht würde mich daran hindern euch zu suchen?“

„Am Anfang ja, aber nachdem… ich weiß was ihr seid, wundert es mich ehrlich gesagt nicht Vampir!“ brannte in Sakura eine neue Entschlossenheit. Axel, Leena und Rose reagierten erstaunt, als Sakura dies sagte und der Mann hob fröhlich eine Augenbraue hoch.

„Oh? Interessant, aber es wundert mich schon ein bisschen, dass ihr als beschworener Held solange Zeit brauchtet, um dies herauszufinden. Sag… wo ist der alte Mann? Er war von eurer Gruppe der Stärkste gewesen.“

„Getötet durch einen schwarzen Wolf, während wir vor dir geflüchtet sind!“ zischte Sakura wütend, während der Vampir wieder lachte.

„Zu schade aber auch, er wäre ein sehr interessanter Vampir geworden. Aber… nun habe ich ja euch oder? Die Jagd hat endlich ein Ende und ihr werdet mir diesmal nicht entkommen!“ sagte der Vampir.

„Wir werden auch nicht mehr flüchten. Wir werden euch bekämpfen und siegen!“ schrie Sakura und ihre Entschlossenheit sprang sogar zu ihren Freuden über. Jeder von ihnen nickte und sie drückten ihre Waffen fester.

„Dann bin ich mal gespannt…“

Kapitel 250

Ich bin wiedergeboren und der Kampf gegen einen Held?

Am nächsten Morgen hatte jeder der Menschen sichtbare Augenringe, während Sina wie versprochen sich ausgeruht hat. Man gab ihr einen Wasserschlauch und trockenes Brot zum Frühstück, besser als nichts.

Nur fiel ihr auf, das Sakura sehr sehr niedergeschlagen aussah, bei dem Gespräch am Abend. Die Hohlbirne Axel dagegen starrte Sina nur hasserfüllt an.

„Nun haben wir ja diese „Frau“ gefunden, was machen wir nun hmm?“ hakte Axel bei Sakura nach, aber die schüttelt den Kopf. „Ehrlich? Keine Ahnung.“

„Was war denn euer ursprüngliches Ziel gewesen? Vielleicht solltet ihr ihm wieder nachgehen, meine ja nur.“ schlug Sina vor, um die Stille zu knacken.

„Halt verdammt nochmal deine Klappe Dämonin!“ brüllte Axel wieder, aber den Blick, den Sina ihm zuwarf, brachte ihn schnell zum Schweigen.

„Ich frage mich ernsthaft, ob du immer noch so eine große Fresse hast, wenn ich diese Fesseln nicht habe. Was ist der Grund für deinen Hass? Sind deine Eltern vor deinen Augen von Dämonen getötet oder so?“

„Das geht dich nichts an!“ platzte Axel fast der Kopf, selbst seine Kameradinnen sind erstaunt, wie anders er ist. Sie wussten ja immer, dass er bei Dämonen generell schnell zur Waffe greift, aber nun wünschen sie sich lieber wieder den alten Axel, der sich um die Gruppe sorgte.

„Ernsthaft, wenn du mal eine Gruppe leiten müsstest, tun mir deine Teamkollegen jetzt schon richtig leid, wenn du jedes mal so eine Kindershow wie hier abziehst.“ schüttelt Sina den Kopf. Axel legte eine Hand auf das Schwert, als Leena sich einmischte.

„Ignoriere sie einfach, auch wenn es dir schwer fällt. Wir wissen doch genau, wie das wieder enden wird, wenn du sie angreifst.“

„Wenigstens die Magierin hat den kühleren Kopf in der Gruppe. Sakura sieht ja eher aus, als wüsste sie nicht, aus welcher Richtung der Wind weht und die mit der Kochschürze… Rose? Keine Ahnung warum sie den Mund nicht auf bekommt.“ grinste Sina, während sie ihr Brot isst.

„Irgendwie dreht sich mir der Magen, wenn ein Dämon mir Komplimente macht…“ verzog Leena ihr Gesicht.

„Aber… in einem hat sie doch Recht… momentan… haben wir kein Ziel oder?“ murmelt Rose, die Sina unheimlich findet.

„ … Wir gehen wieder unser ursprüngliches Ziel an. Axel, kannst du uns den Weg weisen?“ kam Sakura zu einem Entschluss. „Bist… du dir sicher? Du weiß schon, dass wir nun eine Dämonin an der Backe haben oder?“ hakte Axel vorsichtig nach.

„Besser als nichts, notfalls müssen wir uns unterwegs was einfallen lassen.“ nickte Sakura. Axel holte seine Landkarte raus und versuchte ihren ungefähren Standort zu finden, als er auf einmal einen Schatten auf der Karte sah.

„Hmm… das ist Alliancia? Irgendwie… ist die Karte komplett anders, als wie ich sie kenne…“ dachte Sina laut. Axel knirschte mit den Zähnen und nahm sofort Abstand von Sina mit der Karte.

„Da du ja scheinbar die Anführerin bist, aber was genau hast du denn mit mir als „Geisel“ vor?“ fragte Sina nun Sakura.

„Ehrlich? Keine Ahnung. Ich weiß nicht, was die Göttin mir genau zeigen wollte noch inwiefern mir ein Dämon helfen soll. Aber einfach töten… kann ich dich ebenso nicht.“ meinte Sakura.

Danach ging die Reise los. Wie Sakura schon gesagt hatte. Sina kann ihnen zwar jederzeit weg fliegen, aber ohne ausreichenden Schutz gegen die Sonne oder Proviant wird sie nur wieder einen Hitzschlag erleiden, so folgt sie der Gruppe.

Axel ging einen Weg entlang, Leena und Sakura folgten ihm, den Abschluss bildeten Sina und Rose. Nicht das jemand die Dämonin bewachen will, aber trotzdem wollte man sie im Auge behalten, in der Zeit stellte Sina ihre Überlegungen an.

„Also, meine Inventarringe funktionieren nicht, aber sehr wohl meine Ohrringe, die weiterhin meinen Status fälschen, aber interessanterweise fehlen mir die Titel Lady, Reichskanzlerin, Verteidiger und Freund der Wüstenwächter.

Nicht das sie jetzt ein Problem darstellen, aber… wieso sind sie weg? Selbst Held, Teufel oder Prinzessin habe ich ja noch weiterhin.

Was war nochmal der Grundgedanke bei der Leere… das sie Raum und Zeit verändern kann. Ich muss wohl annehmen, dass Dr. Ruin die Ziege… entweder in eine andere Welt schicken wollte oder in ein anderes Zeitalter, aber…

Hat er nicht erklärt, dass er einen Schutzmechanismus eingebaut hat, damit sich sein Zauber im Notfall auflöst? Scheinbar… hat es doch nicht so richtig funktioniert.

Egal, bleiben wir vorerst bei dem Gedanken andere Welt oder Zeit. Wenn ich nur… irgendwelche Beweise sehen würde, dass es dieselbe Welt ist, die ich sonst kenne. Alliancia und einige andere Begriffe waren ihnen bekannt, aber…

Das sie keine Götterbestien kennen, das wundert mich doch schon sehr. Ich kann es ja irgendwie… akzeptieren, wenn sie die Tode von Titanus und Tierra verpasst haben, aber dann kennt man sie doch wenigsten.

Warum… schauen sie immer wieder nach hinten? Ich glaube nicht, dass es an mir liegt.“ fiel Sina was auf.

„Sag… Rose, wieso schaut ihr immer nach hinten? Nicht das ich gegen Aufmerksamkeit was habe, aber… werdet ihr verfolgt?“ fragte Sina und hat scheinbar einen Nerv getroffen, als Rose zusammenzuckte.

„ … Tut mir leid… ich kann einem Dämon nichts sagen…“ stottert Rose nervös. „Beim dunklen Gott, können wir die Dämonensache nicht einfach mal beiseite schieben und ein normales Gespräch führen?

Gestern Abend ist es mir nicht so aufgefallen, aber Sakura sieht ja ziemlich beschissen aus, diese schwarzen Augenringe bekommt man nicht einfach so. Dann die sorgenvollen Blicken in euren Augen? Scheinbar war Sakura ja mal ein bisschen anders drauf gewesen, sonst müsste man sie ja nicht wirklich so unter Druck setzen, damit sie zu einer Entscheidung kommt.

Wenn ich raten müsste, aber das… was euch verfolgt, setzt eure Moral ziemlich runter oder? Hat „es“ jemanden von euch getötet?“ analysiert Sina die Gruppe und scheinbar hat sie wieder einen Nerv getroffen.

„Ich… ich… kann nicht!“ nahm Rose sofort Anstand von Sina, die nur ihre Augen rollt. „Oi, lass Rose in Ruhe!“ rief Axel von vorne.

„Immerhin tue ich was gegen diese Totenstille! Himmel, ich könnte sogar Fliegen furzen hören, so eine Stimmung herrscht in eurer Gruppe!“ wurde Sina nun ein bisschen lauter.

Sakura sowie Leena drehten ihre Köpfe zu Sina um, fragend was die Dämonin schon wieder vor hat, denn bisher gießt sie ja mehr oder weniger nur Öl ins Feuer.

„Auch wenn Rose mir nichts gesagt hat, aber dieses „etwas“ hat scheinbar eine für euch wichtige Person umgebracht oder? Lasst mich raten, er oder sie war die beratende Stimme für eure Gruppe und hat sein Leben gegen dieses „etwas“ eingesetzt, richtig?“ mutmaße Sina.

Wieder hat Sina einen Treffer gelandet, weil Sakura sofort ihren Kopf wegdrehte und Leena ein wütendes Gesicht zog. Axel hatte scheinbar nun die Schnauze voll und kam auf Sina mit einem Schwert zu.

„Nun reicht es mir. Du bist Gift für unsere Gruppe!“ rief Axel wütend. „Warte, nein!“ rief Sakura noch, aber es war zu spät. Der junge Mann war Sina nah genug, die nur leise lachte und dabei den Kopf schüttelte.

„Scheinbar kennst du deine Grenzen nicht Kleinkind!“ grinste Sina böse. Axel hob sein Schwert hoch während des Rennens und wollte dann nach Sina schlagen. Aber sie wich ohne Probleme aus seinem Schlag aus.

Sofort trat sie ihm in den Magen, wo er vor Schmerzen auf dem Boden kniete. Aber Sina trat nun an der Seite nochmal nachträglich zu, dass er mehrmals zur Seite rollte.

„STOP!“ schrie Sakura. „Dann halte mich auf, Anführerin! Du sollst ein beschworener Held sein und den Dämonenkönig töten? Los, beschütze deinen Freund!“ befahl Sina, während sie auf Axel zuging.

Leena ließ sich das kein zweites Mal sagen und zaubert einen großen Feuerball auf Sina. Dies hat Sina natürlich bemerkt und schlug die Magie mit ihrem Flügel einfach beiseite, womit Leena im Leben nicht gerechnet hat.

„Aber… wie ist das möglich?!“ stottert die Magierin, die so eine Aktion noch nicht erlebt hat. Sakura hat ihr Schwert gezogen und rannte auf Sina zu.

„Ich lasse nicht zu, dass noch jemand stirbt!“ rief Sakura wütend und schlug mit dem Schwert nach Sina. Sie setzte ihre Tricks ein, die sie von ihrem Meister gelernt hat, aber…

Sina blockierte es einfach mit den Stahlketten um ihre gefesselten Arme. „Was? Hast du ernsthaft geglaubt, dass man diese Fesseln nicht als Waffen nutzen kann?“ grinste Sina böse. Rose hat sich zu Axel geschlichen und heilte seine Verletzungen, die scheinbar nicht ohne waren.

Man konnte sagen was man wollte, aber Sakura gab wirklich ihr Bestes. Die bekanntesten Schwerttricks, Tricks die sich selber beigebracht hat oder von ihrem Meister Markus beigebracht bekam, aber Sina blockierte sie alle mit den Fesseln.

„Wenn das alles ist, was du kannst, brauchst du es nicht mal gegen den Dämonenkönig zu versuchen. Hast du schon ein paar Dämonen getötet?“ provozierte Sina ihre Gegnerin.

„Mehr als genug und doch zwingt ihr mich, dass ich weitere töte!“ verzog Sakura ihr Gesicht und schlug wieder nach Sina.

„Aha, verstehe, dann ist dir töten nicht fremd und doch… ist das hier ein Trauerspiel, was du abziehst. Wer ist gestorben, dass du so… schwach geworden bist? Vermutlich bist du viel stärker, aber deine Stärke wurde dir ja scheinbar weggenommen.“ fragte Sina während des Kampfes.

Sakura biss sich auf die Zähne, als Axel von der Seite angerannt kam. „Verrecke!“ schrie er dabei, aber Sina schlug ihn mit ihren Flügel beiseite und Axel machte dabei eine ganz neue Flugerfahrung, als er den Sandboden näher kommen sah.

Sofort brach er sich mehrere Knochen bei der Landung und man hörte Axel laut aufschreien. Rose rannte wieder zu ihm hin, man sah ihre Panik in den Augen. Die Magierin dagegen versuchte den nächsten Zauber und ließ einen Blitz auf Sina fallen.

Leena war froh, dass die Dämonin ihr keine Aufmerksamkeit geschenkt hat, denn dieser Zauber benötigte seine Zeit um ihn benutzen zu können. Der Blitz traf Sina und sollte sie in die Knie zwingen, aber… außer ein paar Rauchfaden schien der Zauber nichts an der Dämonin ausgerichtet zu haben.

„Wie… kann das sein?! Wie hoch ist denn ihre Resistenz, dass nicht mal so ein mächtiger Zauber ihr Schaden zufügen kann?“ flüstert Leena, die nun langsam auch Panik bekam.

„Da kann ja meine Freundin sogar stärkere Zauber einsetzen, aber das? Habe ich nicht einmal gespürt, also… ruhe dich mal kurz aus.“ flüstert Sina auf einmal hinter der Magierin. Sakura sowie Leena reagierten erstaunt, wie schnell Sina war, fast als hätte sich die Dämonin teleportiert.

Sina wollte ihr keine ernsthaften Schäden verpassen, also schlug sie mit ihrem Flügel Leena einfach beiseite, sodass sie in einen Sandhügel rein flog.

Sakura kam nun auf Sina zugerannt, aber man sah ihr an, dass es nur noch ein Akt der Verzweiflung war.

„Ich frage wieder, wer ist gestorben, dass du so eine Schwäche zeigst? Was ist es, wovor ihr wegrennt?“ fragte Sina unbarmherzig weiter.

„Das geht dich nichts an!“ fluchte Sakura, die einen Sturm von Schwertschlägen auf Sina niederprasseln ließ. Die Fesseln sind scheinbar wirklich so stark, dass nicht einmal Kratzer darauf zu sehen sind.

„Hm… warum ist es für dich so ein Problem es zu sagen? Ist es wirklich Angst oder eher sogar Scham, dass du die Person nicht retten konntest?“

Kurz hielt Sakura mit ihrem Angriff an, dann kamen wieder die nächsten Angriffe. Leena versuchte sich aus dem Hügel zu befreien, während Rose immer noch Axel heilte.

„Vermutlich war diese Person sogar mehr für dich gewesen oder? Ein Vorbild? Dann müsste diese Person älter gewesen sein als du und einige Kampferfahrung besessen haben.“ rätselt Sina weiter.

„Was… willst du eigentlich? Ist es dein Dank, dass wir dich gerettet haben?!“ zischte Sakura durch die Zähne.

„So wie deine Gruppe momentan ist, könntet ihr euch nicht mal gegen eine Horde von Goblins wehren, wenn die Anführerin in einer Depression steckt, der Späher eine Hohlbirne ist, es der Heilerin an Selbstvertrauen mangelt und die Magierin leicht aus der Ruhe zu bringen ist.

Das ist der Standpunkt, den ICH bei euch sehe und solange sind wir ja nun wirklich nicht unterwegs. Was ich also WILL ist, euch erst mal wieder auf Vordermann zu bringen und eure Moral stärken, aber mit diesem Mimimi Dämon hier, Mimimi Dämon dort muss ich ja auf etwas radikale Mitteln zurückgreifen.“ erklärte Sina, während sie den Schwertschlägen ausweicht.

Nun hörte Sakura auf mit ihrem Angriffen und starrte Sina an. „Wieso… will mir ein Dämon helfen? Ich dachte, das ich euer größter Feind bin?“

„Vielleicht für die momentanen Dämonen, aber ich nicht. Ich ziehe lieber den Frieden vor, denn wirkliche Unterschiede zwischen den Völker von Alliancia und den Dämonen gibt es ja nicht wirklich.“

„Das… soll ich dir ernsthaft glauben? So wie deine Leute… mit den armen Menschen umgehen, die nicht mal kämpfen können?!“

„Ich wiederhole mich gerne wieder, aber ich bin kein Dämon, sondern eine Götterbestie. Früher ein Mensch, durch einen Vampirfluch bekam ich diese Flügel und nach einem heftigen Kampf gegen eine gigantische Feuerschlange zur Götterbestie. Wenn du die Fähigkeit „Analyse“ hättest, könntest du es überprüfen, aber… es ist wie es ist.“

„Deine Geschichte wird immer fantasievoller, sobald du deinen Mund aufmachst.“

„Egal, nun zurück zum eigentlichen Problem, WER ist gestorben und WOVOR rennt ihr weg?“

Axel wurde wieder komplett geheilt und wollte eingreifen, aber wird von Rose festgehalten. „Warte… lass sie miteinander reden.“ drängte Rose auf ihn ein, der sie ungläubig anstarrte. „Mein Instinkt sagt mir, dass die Dämonin nie vor hatte, uns wirklich zu töten.“

Sakura biss sich auf die Lippe und zitterte am gesamten Körper. Sina ging langsam auf sie zu, während Sakura immer noch nichts sagte.

Es passierte momentan nichts zwischen den beiden Frauen, Leena hat es geschafft, aus dem Sandhügel raus zukommen und starrte von einem Hügel runter, was Sakura und Sina machten.

Als immer noch nichts passierte, seufzte Sina nur und legte ihre gefesselten Arme um den Kopf von Sakura und drückt die Heldin an sich.

„Was?!“ wehrte sich Sakura sofort, aber Sina ließ es nicht zu. „Ist schon gut.“ flüstert Sina ihr ins Ohr.

„Lass mich los!!“ schrie Sakura, aber sie schaffte es einfach nicht, ihr kam nicht mal die Idee, das Schwert zu benutzen.

„Wenn… ich raten müsste, aber die Person, die gestorben ist, war für dich ein Wegweiser oder? Du kommst aus eine anderen Welt und wirst direkt mit Verantwortung konfrontiert, die dich fast erdrückt hat, aber… jemand hat dich wohl gerettet.“ flüstert Sina weiter.

Die Gegenwehr von Sakura hörte auf, als ihr nun die Tränen aus den Augen kamen. „Wer ist diese Frau? Ist das wirklich noch ein Dämon.“ dachte die Heldin in dem Moment.

„Deine Freunde waren… scheinbar mit der Situation überfordert gewesen und konnten dir nicht wirklich helfen, Blind, dass du wohl eine Schulter brauchtest zum ausweinen.“ kam der nächste Satz von Sina.

Das war für Sakura schon zu viel, nun weinte sie wirklich laut auf der Brust von Sina. Das Schwert ließ sie unbewusst fallen und bekam weiche Knie. Sina merkte dies und ging mit ihr auf den Boden, dabei versuchte sie irgendwie ihren Kopf zu streicheln.

„Man… kann mir vieles vorwerfen, aber ich erkenne jemanden sofort, wenn dieser leidet. Deine Freunde werden deine verletzliche Seite nicht sehen.“ sagte Sina und legte ihre Flügel um Sakura. Sie wusste zwar, das es nicht viel bringt, aber… sie wollte es nicht unversucht lassen.

Sakura umarmte Sina nun ebenso, damit sie sich an etwas festklammern kann, dabei laut weinend. All ihre aufgestauten Gefühle kamen wie ein Vulkanausbruch heraus.

Rose hielte Axel immer noch fest, aber nun bekam sie ebenso weinende Augen. „Lass es Axel, die Dämonin wird Sakura nichts antun!“

„Aber!“ „Ruhig Blut, scheinbar ist diese Dämonin mehr als sie zu sein scheint.“ pflichtete Leena ihrer Freundin zu.

Es vergingen mehrere Stunden, bis sich Sakura einigermaßen beruhigen konnte. „Es tut mir leid, dass ich deinen Freunden… ein bisschen wehgetan habe, aber in dieser Stimmung hatte ich keine Lust gehabt zu Reisen.“ sagte Sina. Sakura sagte nichts und umarmte Sina weiter, eine Dämonin, die eigentlich ein Feind für sie sein sollte.

„Möchtest… du mir deine Geschichte erzählen?“

„ … Ich komme aus einer anderen Welt… Meine Heimat war in Tokio, auf der Insel Japan. Meine Eltern… waren sehr beschäftige Geschäftsleute gewesen, wenn… ich Glück hatte, sah ich sie vielleicht einmal in der Woche, aber…

Ein wirkliches Gefühl von Zuneigung habe… ich nicht wirklich in meiner Familie gemerkt. Ich musste vieles selber machen und… egal was passierte, es wurde entweder mit Geld oder Kontakten geklärt.

Mein Wunsch… aus diesem langweiligen Leben zu entkommen, war scheinbar so groß, dass die Göttin ihn mir erfüllte. Mein Herz hat Luftsprünge gemacht, als sie mir diese Welt erklärte und was meine Aufgabe sei, so wie ich es aus den Mangas kenne!

Aber… die Realität war viel härter gewesen, als ich es aus den Mangas kenne. Ich sollte lernen wie man richtig kämpft sowie Wissen über die Welt aneignen… mein Meister… Markus war sein Name, hat frühzeitig erkannt das ich dem Nervenzusammenbruch nahe war, als ich… die ersten Dämonen getötet habe.

Irgendwie… hatte er einen großen Einfluss auf den König und seine „adeligen“ Berater geltend gemacht, dass ich eine andere Art von Training benötigte. Das war mein… Rettungsanker gewesen. Fortan hat mein Meister das komplette Training übernommen und ging es langsamer an.

Der Krieg tobte schon ziemlich fürchterlich auf Alliancia, als ich die Welt betreten habe, aber… aus irgendwelchen Gründen wurden die Dämonen sehr ruhig. Man vermutete, dass es interne Streitigkeiten oder ähnliches geben musste.

Die Zeit nutzte mein Meister um… mich besser auf die nächsten Kämpfe vorzubereiten und hat unsere momentane Gruppe geformt. Sie… ist so wie ich es aus den klassischen RPG-Spielen kenne. Ein Magier, ein Heiler, ein Schurke und der Held mit seinem Berater…

Wir wurden alle mehr oder weniger stärker, als der König uns auf eine Mission schickte… Und ab da fingen die Probleme erst an…

Unsere Gruppe, die du jetzt siehst, ist der Rest. Markus… sowie sein Schüler Kain und mehrere Soldaten haben uns begleitet, als wir auf einen unheimlichen… Mann getroffen sind, der… eine sehr komische Aura hatte.

Aus irgendwelchen Gründen wollte er mich haben und griff die Soldaten an, Kain versuchte ihn aufzuhalten, damit wir flüchten konnten. Mein Meister war ein starker Schwertmeister, aber… selbst er war der Meinung gewesen, dass er keine Chance gegen diesen Mann hatte.

Wir haben alles versucht ihn irgendwie abzuschütteln aber… er hat uns immer wieder gefunden, keine Ahnung wie. Haben sogar Schutz in einem Dorf gesucht, in der Hoffnung, dass er uns nun in Ruhe lässt… aber er hat das Dorf mitten in der Nacht angegriffen!

Irgendwann… kamen wir in einem Wald an und mussten überlegen, ihm… auf andere Weise zu entkommen. Axel hat eine große Schlucht gefunden mit einer sehr alten Hängebrücke…

Was der Mann auch ist, aber so eine Schlucht kann man nicht einfach so… überqueren, wenn man keine Flügel hat. Aber… die gesamte Schlucht sowie die angrenzenden Wälder… wir haben direkt seine Aura gespürt…

Meister Markus meinte, alte oder starke Monster hätten solch eine Aura, aber wir haben sie nicht wirklich gefunden, nur vermutet, dass es auf dem Grund der Schlucht liegen musste. Dann kam die Qual der Wahl…

Die Hängebrücke benutzen oder eine andere Fluchtmöglichkeit finden… ich war müde von der ständigen Flucht. Wofür habe ich… das Kämpfen gelernt, wenn es nicht gegen diesen Mann funktioniert? Also habe ich mich für die Hängebrücke entschieden, damit wir sie am Ende zerstören können…

Axel ging zuerst… Leena folgte ihm und sollte die Brücke etwas… stabiler zaubern, dann… kam Rose… Irgendwie ging eines der alten Holzbretter kaputt und fiel in die Tiefe, aber Rose konnte sich an der Brücke halten.

Mein Meister sowie ich waren die letzten gewesen, die die Brücke überqueren mussten, als… die Aura sich komplett veränderte und auf meiner Seite der Boden am zittern war. Rose war noch auf der Brücke gewesen, aber beeilte sich, auf der anderen Seite anzukommen.

Dann kam er… ein gigantischer… Wolf, aber… er wirkte, als bestände er aus Schatten, keine Ahnung wie man es beschreiben kann. Rose war drüben und… und…

Meister Markus wollte, dass ich die Brücke überquere, solange wollte er das Monster… ablenken. Ich wollte nicht, aber… Meister war sich sehr sicher gewesen, dass wir den Wolf nicht bekämpfen können und drängte mich.

Schweren Herzens tat ich es und ging über die Brücke. Ich hörte immer wieder, wie mein Meister gegen den Wolf gekämpft hat, dann drehte ich mich um meinem Meister zu sagen… dass ich ihn immer noch brauche aber… aber…“

Ein weiterer Anfall von Trauer überwältige Sakura und sie musste wieder weinen. Sina hörte ihr schweigend zu und streichelt weiter den Kopf.

„Er sagte… Ich hätte meine Freunde, ich soll ihnen vertrauen, seine Zeit wäre nun gekommen und… er wollte mich nicht sterben lassen!“

Rose, Axel und Leena wussten diesen Teil nicht, weil sie damals zu weit entfernt waren, nun musste Leena ebenso weinen, während Rose es schon tat. Axels Zorn wechselte zur Trauer, dass Markus… solche Einsichten bei dem Kampf hatte.

„Also rannte ich weiter über die Brücke, als meinem Meister ein Arm abgerissen wurde… dieser Wolf… man hat in seinen Augen eine teuflische Intelligenz gesehen, er wusste genau, was er tat…

Irgendwie… hat Meister Markus es geschafft diesen Wolf zu verletzten, als ich auf der anderen Seite angekommen bin… als dieser Wolf… einen schwarzen Atemangriff einsetzte, der den Meister und einen großen Teil des Waldes zerstörte…

Ich wollte wieder… zurückrennen, aber Axel hat mich festgehalten, während Leena die Brücke zerstört hat, dann sind wir komplett in die Wüste gerannt…

Mein… Anker wurde mir genommen. Meister Markus war wie ein Großvater für mich gewesen, streng aber trotzdem wurde ich herzlich von ihm aufgenommen. Mein Kopf war leer und… ich brauchte meine Zeit für mich…

Als wir ein Wolfsgeheul hörten… sofort sind wir wieder panisch fortgelaufen, Leena hat uns verzaubert, damit sie unseren Duft nicht wahrnehmen können. Welch eine Ironie… da sind wir vermutlich dem Mann entkommen, folgte uns nun stattdessen ein Monster…

bis zum jenem Abend, als ich eine Vision von der Göttin bekam. Den… Rest hast du ja selber erlebt…“ beendete Sakura ihre Geschichte.

„Mein Respekt geht an deinen Meister, dass… er sich für dich geopfert hat sowie die Erkenntnis hatte, zu wissen, dass man gewisse Gegner nicht bekämpfen kann. Sollte… ich ihn in irgendeiner Form beleidigt haben durch mein Unwissen, dann entschuldige ich mich.“ flüstert Sina.

„ … Was bist du? Kein Dämon auf dieser Welt tut das, was du mit mir machst… Eher hätten sie mich ausgelacht und ihre Waffe gegen mich gerichtet…“

„ … Ich bin was außergewöhnliches und wenn diese Dämonen in dieser Welt wirklich… so fies sind, dann bin ich für sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch ein Feind, wenn sie meine Einstellung kennen.“ gab Sina nun indirekt zu, dass sie selber ein Dämon ist.

Auf einmal bebte der Boden unter den Füßen aller Personen, Sakura bekam sofort Panik und griff nach ihrem verlorenen Schwert.

„Nein… bitte nicht…“ murmelt Sakura verängstigt und suchte nach dem Grund des Bebens, selbst ihre Kameraden waren sehr unglücklich. Sina dagegen stand ruhig wieder auf und wartet einfach ab.

Aus der Ferne sah man, wie ein Sandhügel immer größer und größer wurde, die Menschen staunten über das Spektakel.

„Ich… glaube… das ist ein Sandgolem! Aber… wie groß ist dieses Monster?!“ rief Leena panisch. Der Sandgolem hörte einfach nicht auf zu wachsen. „Wie kann man ihn besiegen?“ fragte Axel sofort.

„Erm… man muss ihren Kern zerstören, aber bei dieser Größe kann er überall sein!“ erklärte Leena, als der Golem nun zwei riesige Arme bildete.

Sakura stand mit dem Schwert in der Hand bei ihren Freunden und überlegte, welche Schritte sie als nächstes gehen als…

„Überlasst mir das Monster, es pisst mich ein bisschen an, dass es unser Gespräch stört.“ meldete sich Sina. „Nun zeige ich mal richtige Magie.“

Während der Golem immer noch in seine Transformierung war, zeigte Sina mit ihrem linken Zeigefinger auf den Golem und aktivierte ihre Magie: „Inferno.“

Ein gigantischer Feuerball umschlang den Sandgolem, während er vor Schmerzen scheinbar schrie, dann explodierte er zu einer Feuersäule, aus denen unzählige Blitze herausschossen. Die Gruppe traute ihren Augen nicht und spürten aus der Entfernung die Hitze, als eine Druckwelle sie erfasste.

Alle, bis auf Sina, fielen auf ihre Hintern und schützen ihre Augen vor dem Sand. Irgendwann hörte die Druckwelle auf und Sakura öffnete als erstes ihre Augen.

Ein gigantischer Krater war nun zu sehen, wo der Sandgolem zuletzt war, während das Sand auf dem Grund geschmolzen ist. Selbst die anderen trauten ihren Augen nicht.

„Wenn also dieser Mann oder Wolf kommt, werde ich mich seiner annehmen. Zumindest das bin ich euch schuldig, dass ihr mich gerettet habt.“ lächelt Sina.

Viele Kilometer weiter sah ein Mann, wie ein mächtiger Zauberspruch aktiviert wurde und spürte die Druckwelle von diesem Zauber. Auf einmal musste er grinsen, als er wieder den Geruch von seiner Beute witterte.

Kapitel 249

Ich bin wiedergeboren und die Heldin Sakura?

Am Abend wurde Sina langsam wach. Sie merkte, dass sie auf dem Sand lag und wollte aufstehen, aber ihre Arme werden irgendwie daran gehindert. Als sie ihre Augen öffnete, sah sie mehrere Personen um ein Lagerfeuer sitzen.

Dann sah sie den Grund, warum sie ihre Arme nicht mehr benutzen kann, sie waren nämlich mit Stahlketten gefesselt. Also hob Sina sich mit ihrem Oberkörper hoch, dabei merkte sie, dass ihre Flügel wehtaten.

Die Personen haben es gemerkt und alle bis auf die weißgekleidete Person zogen ihre Waffen, dabei kamen sie langsam auf Sina zu.

„Erm… wieso habe ich die Ketten?“ fragte Sina, als der Mann auf sie zugerannt kam und mit voller Kraft ins Gesicht von Sina schlug, dabei fiel sie wieder auf ihrem Rücken.

„Halt die Klappe Dämonin!“ fluchte der Mann. „Verdammt, Axel du kannst sie doch nicht einfach so schlagen!“ beschwerte sich die weißgekleidete Frau. „Doch, das kann ich! Solange sie auf dem Boden liegt, droht uns weniger eine Gefahr!“

Sina konnte sich nicht erinnern, wann jemand die Eier hatte, ihr so ins Gesicht zuschlagen. Sie drehte ihren Kopf zu Axel um und sah den Hass in seinen Augen brennen.

„Schlag mich noch einmal und ich zeigte dir Sachen, die man selbst im Liegen schafft.“ knurrte Sina, ihre Drohung wirkte sehr glaubhaft, trotz der Fesseln. Sina hob ihren Oberkörper wieder, da wollte Axel wieder zuschlagen, aber diesmal war sie vorbereitet.

Die Dämonin schlug mit ihrer Stirn in die Faust des Mannes, wo man sofort das Brechen der Faust hören konnte. Axel schrie laut auf und drehte sich leicht zur Seite, die Chance nutze Sina, indem sie ihn in die Kniekehlen trat, wo Axel nach hinten fiel.

Bevor die anderen Frauen reagieren konnten, hat Sina beide Oberschenkel um den Hals des Mannes gelegt und drückte zu. „Ein Schritt näher und er wird sterben.“ drohte Sina.

„Verdammt, wir hätten die Dämonin töten sollen!“ sagte die Frau mit dem komischen Spitzhut, während Axel versuchte, sich irgendwie zu befreien, aber mit einer gebrochenen Hand tut er sich sehr schwer.

„Ich habe nicht zu viel versprochen oder? Selbst liegend ist man für andere eine Gefahr.“ grinste Sina böse den Mann an. „Nun zu euch, wer seid ihr und wo zum Geier bin ich überhaupt gelandet?!“

Die weißgekleidete Frau starrte Sina einige Minuten an und kam zu einem Entschluss. „Mein Name ist Sakura, die beschworene Heldin aus Alliancia. Ihr solltet von mir ja gehört haben.“

„Eh… was?“ staunte Sina. „Wie viele beschworene Helden will die Göttin zur Hölle noch schicken?! Langsam sollte es mal einen Punkt geben!“ schimpfte Sina.

Axel bekam die Aussage nicht richtig mit und versuchte mit seiner gesunden Hand sein verlorenes Schwert zu erreichen, aber es lag zu weit weg.

„Erm… wie meint ihr das? Ich bin die einzige Heldin, mir sind keine andere Personen aus meiner Welt bekannt.“ wundert sich Sakura.

„Amy, Miyu, Matthieu und Davino, klingelt da nicht irgendetwas? Alles Personen aus deiner Welt, gerufen von der Göttin.“ half Sina nach.

„Bedaure, aber nein! Davon höre ich zum ersten Mal!“ widersprach Sakura und eine Stille trat zwischen Sina und den Damen ein.

„Was zum Teufel ist hier eigentlich los?!“ grübelte Sina in Gedanken. „Ok… dann sag mir, wo ich bin, damit ich wieder nach Hause kann.“

„Wie wäre es wenn du dich vorstellst, meinen Freund wieder loslässt und für unsere Hilfe dankst, dass wir dein Leben gerettet haben?!“ widersprach Sakura, ihre Begleiterinnen standen immer noch schweigsam daneben.

„Oh, danke, wirklich.“ antwortet Sina sarkastisch. „Bezüglich deines Freundes… nein, er bleibt da, wo er besser aufgehoben ist und mein Name ist Sina, von mir solltest du ja definitiv was gehört haben.“

„Nein?“ antwortet Sakura, dabei schaut sie die anderen Frauen an, die nur ihre Köpfe schütteln. „Nie gehört, trotz das ihr einige bekannte Dämonen habt.“

„Warte… wie meinst du das mit den Dämonen? Die sind doch in ihrer Welt durch eine Barriere eingesperrt!“ war Sina nun verwundert. „Ist sie etwa nun zerstört worden?“

„Huh? Was für eine Barriere?! Ihr habt doch den Krieg wieder gestartet und tötet unsere Völker!“ meinte die Frau mit dem Spitzhut.

„Leena hat nicht unrecht. Ihr seid doch ein Dämon, ihr müsstet doch wissen, das wir uns im Krieg befinden.“ hob Sakura eine Augenbraue hoch, aber Sina wurde immer verwirrter.

„Moment… eins nach dem anderen… Ich war zuletzt in der Magierschule gewesen und wollte mir von Dr. Ruin ein Experiment anschauen, als ich das Opfer des Experiments wurde, nun bin ich ja scheinbar in Vurdinia gelandet.“ erklärte Sina.

„Nein? Du bist in Alliancia, nordwestlich vom Reich Ethia, wo es auch eine Wüste gibt. Wärst du in Vurdinia gelandet… wärst du definitiv gestorben.“ erklärte die Frau mit der Schürze.

„Aha?“ war Sina nur verwirrt. „Was zum Teufel hat Dr. Ruin mir angetan?!“ fluchte Sina in Gedanken.

„Wenn euer Freund… sich benimmt, lasse ich ihn los, aber ich kann nicht versprechen, dass bei seinen nächsten gewaltsamen Aktionen… mehr passieren wird.“ bot Sina an.

„Axel, benimmst du dich nun?“ fragte Sakura und der Mann nickte, ihm wird die Luft langsam mehr als knapp. Die Dämonin nahm ihre Beine von Axel und sofort rollte er sich von der Dämonin weg, dabei verzog er schmerzlich sein Gesicht.

„Rose, kannst du dich um seine… Verletzungen kümmern, ich glaube, Sina wird nichts mehr… böses tun oder?“ hob Sakura beide Augenbrauen hoch.

„Solange mir niemand dumm kommt, wird nicht passieren. Nun entfernt mir diese komischen Stahlketten.“ verlange Sina, aber Sakura schüttelt nur ihren Kopf.

„Bedaure, aber sie bleiben wo sie sind. Deine Aktion von eben zeigt ja, wie gefährlich du auch im gefesselten Zustand bist.“

Sina begutachtet ihre Stahlketten und nahm einige Versuche, sie zu zerstören. „Hm… wenn ich alles gebe, sollte ich sie kaputt bekommen.“ grübelte die Dämonin.

„Sie sind stark genug, dass selbst der Dämonenkönig sich nicht befreien kann.“ füge Sakura hinzu, was bei Sina unweigerlich zu einem Lachanfall führte. „Ich meine das ernst!“

„Ja natürlich und wenn du Glück hast, kommt der Dämonenkönig vorbei und bietet dir seine Freundschaft an.“ antwortet Sina sarkastisch, als sie auf einmal ein leises „Pff“ zu hören bekam.

„Du bist verdammt anstrengend für einen Dämon…“ schüttelt Sakura ihren Kopf. „Erm… ich bin kein Dämon?“

„Huh? Natürlich, du hast zwar keine Hörner oder Schwanz, aber deine Flügel sind ja wohl der eindeutige Beweis.“

„?! Ich bin eine Götterbestie du Knalltüte, DAS müsstest du definitiv mitbekommen haben!“

„Was ist denn eine Götterbestie?“

„Huh? Du willst mich doch auf den Arm nehmen oder? Was haben deine Freunde da drüben dir eigentlich beigebracht? Das sind die Stärksten der stärksten Monster auf der Welt, die in der Lage sind, komplette Kontinente zu zerstören! Titanus hat auf Alliancia komplette Landstriche verändert und Tierra hat auf der Welt Meteore fallen lassen!“

„Habt… ihr euch irgendwie am Kopf verletzt oder so? Mir sind solche Monster nicht bekannt noch dass sie irgendwelche Schäden an der Welt angerichtet haben. Die momentanen Probleme seid ihr Dämonen.“

„!?“ staunte Sina und verstand nun wirklich die Welt nicht mehr. Sie sah Sakura an, dass sie wirklich nicht wusste, was Sina versuchte zu erklären.

„Nachdem ich eure… Vorstellungen angehört habe, habe ich wohl das Recht auf ein paar Antworten oder?“ hielt Sakura den Kopf schräg.

„Du kannst es ja versuchen, aber ich habe den Eindruck, dass meine Antworten dir nicht unbedingt helfen.“ murmelt Sina.

„Wieso dieser Krieg?“

„Keine Ahnung? Ich habe ihn nicht begonnen.“

„Ich meine das ernst.

„Ich auch!“ nun starrten sich Sina und Sakura gegenseitig an.

„Ok, andere Frage. Was wollt ihr Dämonen durch den Krieg erreichen?“

„Huh? Woher soll ich das denn wissen? Mir ist ja nicht mal bekannt, dass die Dämonen einen neuen Krieg gestartet haben, weil ich fest der Annahme bin, dass sie immer noch auf Deymonlia feststecken!“

„Ihr seid wirklich eine sehr schlechte Lügnerin, ich habe schon überzeugende gehört.“

„Mir ziemlich egal, was ihr von mir denkt, aber diese Ketten werden mich nicht lange halten, dann werde ich meine Freundin suchen, die dank Dr. Ruin in der Magierstadt festhängt!“

„Sina… ihr müsst euch wirklich den Kopf verletzt haben, aber es gibt keine Magierstadt in Alliancia, dass weiß selbst ich.“

Nun sagte Sina nichts mehr. „Verdammt, wenn die Knalltüte Ruin wenigsten gesagt hätte, worum es in seinem Experiment ging, wüsste ich mehr, aber muss wohl annehmen, dass ich wohl in einer anderen Welt gelandet bin.“ kombinierte Sina. Sie war zwar der Wahrheit recht nah, aber liegt leider immer noch daneben.

„Sakura, was hast du nun mit der Dämonin vor? Sie ist und bleibt weiterhin eine Gefahr!“ sagte Axel, nachdem seine gebrochene Hand geheilt wurde.

„Ich… weiß es nicht… Die Göttin hat mir ein Bild von dieser Frau geschickt und die Richtung gezeigt, wie wir sie finden. Ich hatte gehofft, dass sie eine… Hilfe sein könnte, aber…“ war Sakura nun überfragt.

„MOMENT! Was hat die Göttin mit mir zu schaffen? Ich dachte, sie schickt nur die beschworenen Helden aus der anderen Welt hierher.“ mischte sich Sina ein. „Den anderen beschworenen Helden hat sie zwei Warnungen mitgegeben, eine dass die Dämonen sich bald aus ihrer Barriere befreien und die andere, dass ein Teufel auf der Welt wandelt!“

„Davon weiß ich nichts. Mir hat die Göttin den Auftrag gegeben, dass ich den neuen Dämonenkönig töten soll, damit die Dämonen sich wieder in ihre Welt zurückziehen.“ meinte Sakura.

„Was… ist ein Teufel?“ fragte Rose, die mit dem Namen nichts anzufangen weiß. „Gegenteil vom Gott, dass ist der Teufel.“ erklärte Sina.

„Wieso… weiß du das?“ hakte Sakura nun nach.

„Wieso sollte ich das nicht wissen? Die Informationen habe ich von den anderen Helden und habe mich des Teufelsproblem angenommen, weil ich als Abenteurer mich nicht am Krieg beteiligen werde.“

„Das war nun wirklich der schlechteste Witz des Jahrhundert. Ein Dämon ist Abenteurer? Was kommt als nächstes?“ ätze Axel.

„Bedaure, aber wir kommen nicht wirklich zu einem Punkt. Du wirst vorerst bei uns bleiben, es bringt nichts, wenn du versuchst von uns wegzufliegen, du wirst nur unweigerlich in der Wüste sterben ohne Wasser oder Nahrung.“ teilte Sakura ihren Entschluss mit.

„Ok, was auch immer. Weißt du was nun das Schöne ist?“ grinste Sina böse.

„… Nein?“

„Ich kann in Ruhe ausschlafen, während ihr abwechselnd eine Nachtwache halten müsst, damit ich euch nichts böses antue.“

„Eh?!“

Kapitel 248

Ich bin wiedergeboren und… wo bin ich?!

Sina´s Blickfeld war kurz schwarz gewesen, als sie von dem schwarzen Ball getroffen wurde. Kurzer Zeit später konnte sie wieder sehen und eine brennende Hitze direkt auf sich spüren. Mehrmals musste Sina mit ihren Augen blinzeln, bis sie endlich verstand, wo sie war.

„Verdammte Scheiße, ich bin in einer Wüste?!“ fluchte Sina lauthals. „Wieso hat sich meine Vorahnung nicht gemeldet?!“ Die Aura von Sina fing an zu brennen, was den Sand zum Schmelzen brachte.

„Orrrr!!!! Ruhig Blut…“ versuchte Sina sich zu beruhigen. „Eins nach dem anderen… Dr. Ruin wollte was mit der Ziege machen, aber vermutlich nicht töten oder so. Zuletzt hat er über Raum und Zeit gefaselt, vermutlich bin ich nun auf Vurdinia, denn andere Wüsten sind mir nicht bekannt.“

Doch die Hitze schlug stark auf Sina ein, zumal die schwarze Stoffkleidung nicht für die Wüste gedacht ist. „Ich sollte mein Kutten noch haben… … … HM?!“ Sina versuchte in ihr Inventar zu greifen, aber es funktionierte nicht.

„Wi… WIESO GEHT DAS NICHT?!“ wurde Sina nun sehr unruhig, denn in ihrem Inventarring wäre nicht nur die Kleidung für die Wüste, sondern auch Wasser sowie Proviant. Egal was sie machte, Ring vom Finger runter und wieder rauf, andere Finger, nichts funktionierte, sie kam nicht an ihr Inventar heran.

„W… was ist los?! Hat der Zauber irgendetwas angestellt?“ wurde Sina mulmig bei dem Gedanken, dass ihre… Gegenstände verlorengegangen sind. Ihre Waffen, ihre Rüstung, ihre Instrumente, alles.

„Ich schwöre beim dunklen Gott, wenn der Zauber daran schuld ist, werde ich Dr. Ruin für alle Zeiten leiden lassen!“ hatte Sina eine Zornesader auf der Stirn.

Aber die Hitze wurde für Sina immer schlimmer. Sie war von Yaasir aufgeklärt worden, welche Gefahren jemanden droht, der sich nicht ausreichend vorbereitet hat für die Wüste… und Sina war mitten in einer Wüste.

„Himmel und Erde, am besten ich fliege direkt mit voller Kraft raus!“ flog Sina direkt in den Himmel und aktivierte ihre Flammenflügel, dann schoss sie per Zufall in eine Richtung…

Als sie auf einmal im Flug bewusstlos wurde und abstürzte. Verursacht durch einen Hitzschlag, weil die Sonne ohne Gnade auf Sina fiel und sie sich nicht ausreichend geschützt hatte, dazu dass sie nichts getrunken hatte…

„Sakura… wir laufen jetzt mehrere Tage in die Richtung, die diese Sternschnuppe gezeigt hat. Bist du dir wirklich, wirklich sehr sicher, dass es von der Göttin gezaubert worden ist und nicht irgendein natürlicher… nah… du weißt schon.“ fragte Axel zweifelnd.

„Wie kannst du jetzt nach der Zeit noch an mir zweifeln?! Ich hatte eine Vision gehabt, von der Göttin persönlich! Rose selbst hat doch damals überprüft, dass ich keinen Fiebertraum oder ähnliches hatte! Ich gebe jetzt nicht einfach so auf!“ widersprach Sakura leicht wütend.

„Aber Sakura… bist du denn sicher, dass wir immer noch… in die richtige Richtung laufen? Wir können froh sein, das wir Leena dabei haben, die uns immer Wasser sowie Proviant zaubern kann, aber…“ stimmte Rose Axel zu.

„Wie könnt ihr denn so sehr an mir zweifeln? Ich bin nicht verrückt geworden oder ähnliches, die Göttin muss erkannt haben, dass diese Mission mehr zu sein scheint, als wir denken! Und ja, wir laufen immer noch in die richtige Richtung, Kompass kann ich immer noch benutzen… wie Meister Markus es mir beigebracht hat…“ wurde Sakura wieder traurig.

„Ok, aber… selbst wir haben ein Limit, weiß du? Ich möchte dir kein Messer in den Rücken rammen, aber wir sind vermutlich nun weit von unserem Zielort entfernt. Bin nur froh… dass diese Monster uns nicht mehr folgen.“ murmelt Leena.

Sakura sagte nichts mehr sondern ging weiter eisern den Weg entlang, ihre Kameraden seufzten alle sehr schwer.

„Axel, irgendetwas müssen wir doch tun. Ich will hier nicht mein Leben in der Wüste verbringen!“ flüstert Leena eindringlich zu dem jungen Mann.

„Dann schlag was vor! Ich habe schon auf die Karte geschaut und… irgendwann werden wir auf Berge stoßen, wenn wir weiter in diese Richtung laufen. Aber… das sind Gebiete, die für ihre starken Monster bekannt sind.“ murmelt Axel leise.

„Sakura hat sich so… verändert, nachdem Markus gestorben ist. Er hätte vermutlich die richtigen Worte gehabt, ihr Vorhaben zu beenden.“ flüstert Rose ebenso.

„Axel?!“ rief Sakura auf einmal und der junge Mann rannte zu Sakura. „Was? Ist was passiert?!“ hakte Axel sofort nach.

„Schau… du hast doch bessere Augen als ich, aber… was liegt da?“ zeigte Sakura mit ihrem Zeigefinger. Axel kneift seine Augen zusammen und hob eine Hand schützend darüber…

„Hmm… Hmmm? Da liegt was „schwarzes“.“ musste sich Axel konzentrieren, aber mehr konnte er nicht erkennen. Axel holte ein Fernrohr raus und schaute sich die Stelle genauer an. Nachdem der junge Mann sein Fernrohr richtig eingestellt hat, konnte er die schwarze Stelle noch genauer definieren. „Dort liegt etwas, aber irgendwie… ist es im Sand vergraben!“

„Vermutlich nur ein Stein oder Monster, komm… lass uns endlich wieder unserer Mission nachgehen.“ drängte Leena, aber Sakura ignorierte sie und ging zu der schwarzen Stelle.

„Bei der Göttin, sind die Menschen aus der anderen Welt immer so anstrengend?!“ nörgelt die Magierin und Rose legte ihr eine Hand zur Beruhigung auf die Schulter. Sakura… hatte es irgendwie eilig, denn was es auch immer ist, aber es war endlich ein Zeichen, dass eine Änderung stattfand. Die Heldin hoffte es so sehr.

Es dauert nicht lange, als Sakura an der schwarzen Stelle ankam. Sie wunderte sich sofort, warum dieses „schwarze“ Etwas flatterte und kniete sich daneben. Axel stand nun hinter ihr: „Und… was ist das nun?“

„Keine… Ahnung, aber… Hmmm?!“ wollte Sakura erklären, aber als sie ihre Hand auf das Etwas legte, fühlte es sich an wie Stoff und darunter war… etwas anderes. Sakura schob nun den Sand beiseite und es kam immer mehr schwarzer Stoff zutage.

„Komm hilf mir mal, irgendetwas ist im Sand!“ rief Sakura aufgeregt. Axel kniete sich neben Sakura und half ihr, ebenso den Sand beiseite zu schieben. Als Sakura auf einmal eine Hand sah. „Oh mein Gott, das ist ein Mensch, schnell!“

Mit neuer Energie schoben sie größere Sandbereiche beiseite, als Sakura eine Nase sah. Sofort versuchte die Heldin ihren Arm unter den Sand zu schieben, damit sie den Rücken greifen konnte, dann drückte sie die Person nach oben.

Raus kam eine Frau mit schwarzen Haaren, dazu hatte sie rote Strähnen an der Front. „Bei… der Göttin! Schnell Rose! Komm her!“ rief Axel. „Lebt sie noch?!“

„Ich… weiß es nicht, ich versuche ihren Puls zu fühlen, aber… irgendwie… keine Ahnung, entweder ich bin zu aufgeregt, aber ich weiß nicht, ob sie noch lebt!“ war Sakura sehr nervös.

Rose und Leena kamen nun auch angerannt und reagierten erstaunt, dass sie eine schwarzgekleidete Frau im Sand sahen. Rose beeilte sich und legte sich neben die Frau hin, dann überprüfte sie ihre Vitale.

„Sie… lebt noch?!“ staunte Rose und fing sofort an, zu heilen. „Schnell Leena, die Frau braucht sofort Wasser!“ Leena nickte, holte einen leeren Trinkschlauch aus ihrem Inventar und füllte ihn mit Wasser auf. Dann gab sie ihn Sakura, weil momentan kaum Platz vorhanden war.

Sakura setzte den Trinkschlauch an die Lippen der Frau und ließ immer wieder vorsichtig das Wasser in den Mund rein. Rose heilte immer noch, ahnungslos ob die Frau überhaupt Verletzungen hatte.

Auf einmal hustete die Frau, trank noch ein bisschen gieriger. Danach blinzelte sie kurz ihre Retter an, bis sie wieder ohnmächtig wurde.

„Puh… vermutlich in letzter Sekunde gerettet.“ seufzte Sakura. Rose hörte mit ihrer Heilung auf, während Leena die Frau analysierte.

„Wer zum Geier ist diese Frau und warum liegt sie hier mitten in der Wüste?!“ stellte nun Axel die richtigen Fragen.

„Keine Ahnung, aber das können wir sie fragen, sobald… hmm?“ wollte Sakura was sagen, als sie was merkwürdiges am Rücken fühlte. „Was?“ hakte Axel nach.

„Leena, kannst du sie… aus dem Sand heraus zaubern? Irgendetwas… steckt an ihr.“ bekam Sakura eine böse Vorahnung. „Dann macht mal Platz.“ nickte Leena. Rose, Axel und Sakura standen auf und stellten sich neben Leena.

Diese fing an, einen Zauber zu murmeln, was die Frau zum glühen brachte, dann schwebte sie langsam in die Höhe. Immer mehr Sand rieselte von ihr runter, man sah, dass sie ziemlich… gut gebaut war. Bis man einen Teil der Flügel aus dem Sand sah.

„Scheiße! Das ist ein Dämon!“ fluchte Axel sofort und zog ein Schwert. „Warte! Lass Leena sie komplett aus dem Sand holen!“ befahl Sakura, dabei legte sie eine Hand auf die Schulter von ihrem Kameraden.

Leena tat es und nun war die schwarzgekleidete Frau frei vom Sand, man sah ihre gigantischen Fledermausflügel.

„Erm… wenn mich nicht alles täuscht, sollte das eine Sukkubus sein, aber… ich habe noch nie eine gesehen, die so große Flügel hat.“ meinte Rose.

„Das ist auch ziemlich egal, es war ein Fehler gewesen die Frau zu retten.“ schimpfte Axel wütend, während er sein Schwert weiter in der Hand hielt.

„Nein… das ist die Frau die mir die Göttin gezeigt hat. Ich… habe nur die schwarzen Umrisse gesehen, aber die Flügel sind eindeutig der Beweis!“ wunderte sich selbst Sakura, was die Göttin damit sagen wollte.

„Es wird ja immer schlimmer. Vermutlich hat die Göttin sie dir gezeigt, damit sie getötet wird! Wir wissen doch genau, dass die Dämonen die Kreaturen vom dunklen Gott sind!“ redet sich der junge Mann in Rage.

„Axel hat recht, wir können sie nicht am Leben lassen. Aus welchem Grund sie auch immer hier ist, aber vermutlich ist sie ein Späher oder ähnliches und hat sich nicht richtig für die Reise in der Wüste vorbereitet.“ stimmte Leena ihm zu.

„Du hast doch selber schon ein paar Dämonen getötet, du weißt wie grausam sie sind.“ pflichtet Rose ihnen bei.

Sakura schaute die Frau an. Nur Stoffklamotten, ansonsten… wären die Flügel nicht da, könnte man sie auch mit einer normalen Frau verwechseln.

„Nein… so schätze ich die Göttin nicht ein. Dafür ist es zu viel Aufwand, erst die Vision, dann die Sternschnuppe? Die Dämonin muss eine höhere Bedeutung haben.“ schüttelt Sakura ihren Kopf. Ihre Freunde trauten ihren Ohren nicht, was sie zu hören bekamen.

„GNNN!“ nahm Axel sofort Abstand von den Frauen, bevor er Sachen sagt, die er bereut. „Sakura… ich kann verstehen, dass der Tod von Markus dich verändert, aber… selbst er würde die Dämonin nicht am Leben lassen!“ redete Leena weiter auf die Heldin ein.

„Nein heißt nein. Wir bringen sie nicht um!“ sagte Sakura mit festem Entschluss. „Dann lass uns ihr die heiligen Fesseln an legen…“ holte Rose Stahlketten aus dem Inventar. „Wenigsten… das solltest du schon tun, sonst bringt die Dämonin uns vermutlich aus reiner Dankbarkeit um!“

Sakura merkte selbst, dass sie sehr viel von ihren Freunden verlangte und ging den Kompromiss ein. Die Dämonin lag auf dem Boden, so legte Sakura die Arme übereinander und legte die Stahlketten um die Arme herum. Danach wurden die beiden Enden von der Kette magisch verbunden und nur Sakura kann die Fesseln lösen.

„Diese Fesseln könnte selbst der Dämonenkönig nicht zerstören, dafür hat man die seltensten Erze mit dem stärksten Zauber verwendet.“ erklärte Rose, weil Leena skeptische Augen hatte.

„Und wie geht es nun weiter?!“ kam Axel zurück, nachdem seine Wut verraucht ist. „Nun werden wir ein Lager aufstellen und warten, bis die Dämonin wach ist.“ antwortet die Heldin auf die Frage.

„Na super…“

Kapitel 247

Ich bin wiedergeboren und die Magie der Leere?

„Habe ich es richtig verstanden, dass es eine Götterbestie der Leere geben soll?“ fragte der schmierige Professor.

„Erm… ja. Darf ich fragen wer sie sind?“ fragte Sina, die sich aber schon denken konnte, wer der komische Kauz ist.

„Ah Entschuldigung, wo sind meine Manieren. Ich bin Doktorand dieser Schule, mein Name ist daher Dr. Ruin. Sie… große Flügel, Knackarsch und große Brüste, sind vermutlich die legendäre Lady Sina.“ stellte der Doktor vor.

Eine Zornesader bildete sich auf der Stirn, aber nicht von Sina, sondern von Sherry. „Irgendwie… hörte es sich nach einer sexuellen Belästigung an.“ zuckten die Mundwinkel von Sherry.

„Hmm… blaue Haare, Elfenohren, schmale Statur, kaum ausgeprägte weibliche Formen, sind vermutlich Gräfin Sherry. Ihr Pech soll ja ziemlich berüchtigt sein.“ führte Dr. Ruin vor. Eine Hand packte ihn am Hals und hob ihn hoch.

„Langsam verstehe ich, was Neia damit meinte, dass sie eine Schraube locker haben.“ hat Sina ihn geschnappt. „Erg… lassschne… sie…. misch… losch!“ gurgelt der verrückte Doktor.

„Was machen sie mit Dr. Ruin?! Lassen sie ihn sofort los oder ich rufe die Wachen!“ beschwerte sich die Rezeptionistin. Sina zog den Mann nah zu sich: „Ich gebe ihnen einen guten Ratschlag: Sie hören auf unsere Körper zu betonen und es entstehen keine ernsthaften Verletzungen.“

Dr. Ruin nickte und Sina ließ ihn los, dabei fiel er auf die Knie und rieb sich am Hals. „Und ihr berühmtes Temperament, dass immer Personen dabei darauf gehen habe ich vergessen zu erwähnen.“

„Bei der Göttin, was stimmt mit dem Kerl nicht? Hat eines seiner Leeren-Zauber seinen Kopf getroffen oder so?“ reagierte Sherry erstaunt.

„Aber mitnichten Gräfin Sherry, mit meinen Kopf ist alles in Ordnung, nur habe ich irgendwie den Tick entwickelt, das auszusprechen, was mir gerade im Kopf schwirrt. Wissen sie, Magie ist schon so komplex, aber wenn man sich für ein Element entscheidet, wird es nur noch komplexer.“ erklärte Dr. Ruin.

„Aha… Hoffentlich haben sie die nötigen Informationen die ich über Leere wissen will. Sie gehen mir jetzt schon auf den Keks und ich habe schon für weniger getötet.“ sagte Sina.

„Verstehe verstehe, bitte, wenn sie mir folgen würden? So was sollte man eher… privat besprechen. Nichts gegen meine Kollegen, aber sie suchen immer Gründe, mich irgendwie loszuwerden und diesen Gefallen tue ich ihnen dann doch nicht.“ zeigte Dr. Ruin den Weg.

Die Damen folgten dem Doktor, dabei liefen sie an mehreren Klassenräumen vorbei, wo unterrichtet wurde.

„Wie besteht denn das Interesse für die Leeren-Magie allgemein?“ versuchte Sina ein bisschen das Gespräch aufzulockern.

„Kaum jemand interessiert sich dafür. Die meisten wollen irgendwelche belanglosen Zauber können, um ihre Feinde schnellstmöglich zu töten. Nicht das ich die anderen Magiertypen kritisieren will, aber sind wir doch mal ehrlich.

Je komplexer ein Zauber ist, desto mehr Vorbereitungszeit benötigt man sowie die nötige Mana, dies trifft auf alle Magietypen zu.

Bei… der Leeren-Magie ist es leider der Fall, dass selbst die einfachen Zauber davon sehr kostspielig sind und eher nutzt man die Magie, um unüberwindliche Hindernisse loszuwerden, wie Gräfin Sherry das bei der Verteidigung der Hauptstadt getan hat.

Können sie sich vorstellen, wie mein Herz geklopft hat, als ich es in der Zeitung gelesen habe? Ein Magier setzt Leeren-Magie zur Verteidigung ein!“ berichtet Dr. Ruin und zollte Sherry ziemlich großen Respekt.

„Eh… das war einer der wenigen Zauber, die mir einfielen, gegen diese Masse der Meteore anzukommen, danach bin ich zusammengebrochen.“ murmelt Sherry.

„Tja… das ist das Problem mit der Leere. Bisher habe ich nicht herausfinden können, warum sie eigentlich so teuer ist. Selbst die mächtigsten Dunkel- oder Lichtzauber kann man sogar öfters verwenden.

Aber was ich herausgefunden habe ist, dass Leeren-Magie wunderbar bei der Fusionsmagie mit allen anderen Magietypen harmonisieren. Dummerweise… habe ich niemanden, der für mich die Zauber testen will, nachdem mein letzter Assistent… „verschollen“ ist.

Keine Sorge, vermutlich hat sie sich auf der Welt irgendwohin teleportiert und kommt dort nicht mehr weg.“ lächelt Dr. Ruin. „Aha…“ murmelt Sina.

Dr. Ruin öffnete eine Tür und ließ die Damen rein, was sie als erstes sahen, war ein Chaos vom feinsten… und eine Ziege. „Bääh!“

„Ah… darf ich vorstellen, das ist Liselotte, mein Versuchskaninchen. Bitte versuchen sie meine Unordnung zu… ignorieren, aber tatsächlich ist hier ein System, was nur ich kenne.“ rieb Dr. Ruin den Hinterkopf.

„Keine Sorge, ich kenne jemanden, der kann das toppen.“ meinte Sina und Ronald musste auf einmal bei einem Beratungsgespräch niesen.

„Soo… Götterbestie der Leere. Normalerweise wird ja immer gesagt, dass zu jedem Element eine Götterbestie existieren müsste, aber sollte es dieses Wesen wirklich geben, gehört es mit Abstand zum gefährlichsten Monster.“

„Bedaure, aber ich kenne jemanden, der ist noch schlimmer als diese Götterbestie.“ korrigierte Sina den Doktor und erzählt ihm ihren Stand des Wissens über die verbannten Götterbestien sowie Exos.

„Bei der Göttin, ein Monster, dass alle Magien nutzen kann die existieren? Aber leider muss ich ihnen widersprechen, Leere ist immer noch schlimmer.“ hat sich Dr. Ruin in Ruhe den Bericht angehört.

Irgendwie hat er es bei der Erklärung geschafft, Sitzplätze freizuschaufeln, wo Sina und Sherry endlich sitzen können.

„Hmm… ich hatte Aort als den zweitstärksten eingestuft, weil Leere so gefährlich ist, aber klären sie mich besser auf.“ bat Sina und nun waren die Damen gespannt auf die Erklärung.

„Ganz einfach. Leere verschlingt einfach alles, egal ob es Gegengenstände, Lebewesen, Fähigkeiten oder Magie ist. Wenn der Nutzer… die richtige Stärke hat, gibt es keinen Widerstand und sobald man in dieser… Leere drin ist, gibt es kein Entkommen mehr. Weder für den Körper noch für die Seele.

Soweit ich weiß, gibt es ja Monster, die ganz speziell ein Element vertreten, nehmen wir mal Feuer. Wenn es Feuermagie einsetzt, kostet es ihm nichts oder nur minimal an Mana. Nun stellen sie sich ein Monster vor, das Leeren-Magie nutzen kann, was bisher noch nicht… entdeckt wurde.

Die Schäden wären sehr gravierend, zumal man mit der Leere sogar Raum und Zeit manipulieren kann. Es ist eine gewagte Theorie, aber eine Theorie der ich zustimmen muss, nachdem ich einige Experimente umgesetzt habe.“

„Aber wie kann man gegen die Leere ankommen?“ fragte Sherry, denn bisher wurde nur das bestätigt, was sie selber ahnte.

„Hmm… ich bin kein Kämpfer, aber wenn man gegen die Leere kämpfen müsste, dann nur mit demselben Element. Es könnten zwei Dinge passieren: Entweder die Zauber heben sich gegenseitig auf, aber eher ist es der Fall, dass die Zauber miteinander fusionieren und beide Zaubernde sich verletzten.

Doch… wenn es eine Götterbestie der Leere ist dürfte das Problem sein, dass es eine Immunität dagegen hätte. Also…“ wollte Dr. Ruin weiter erklären, als auf einmal die Tür vom Forschungsraum aufgerissen wird.

„Tach Doc, wo solln wirsche den Spiegele hinstelln?“ rief ein grobschlächtiger Typ, der ein langen Gegenstand mit seinem Kollegen trug.

„Bei der Göttin, könnt ihr nicht anklopfen?! Ich habe Gäste verdammt noch MAL!“ brüllte Dr. Ruin, mehrere Zornesadern bildeten sich auf seinem Gesicht.

„Tschundigung, nu wo soll es hinne?“ wirkte der Mann sehr desinteressiert. „GNRR stellen sie es hinter die Ziege und verschwinden sie!“ verlor Dr. Ruin bald seine Geduld. Die Männer taten es und gaben sich nicht wirklich die Mühe aufzupassen.

Sina und Sherry reagierten erstaunt, dass es solche unhöflichen Menschen gibt, denn Sina hätte das Problem schnell aus der Welt geschafft.

Die Männer stellten den Spiegel wie gewünscht hinter die Ziege, die friedlich ihr Heu futterte. Beim Aufstellen des Spiegels, ist das Tuch heruntergerutscht und die Männer legten es einfach locker darüber.

„Sin dann ma wech näh.“ verabschiedeten sich die beiden Männer und schlossen die Tür hinter sich. Der Doktor brauchte mehrere Anläufe, bis er wieder sprechen konnte.

„Entschuldigung, dass ich ihnen meine… unangenehme Seite gezeigt habe.“ verbeugte sich der Doktor. „Dachte, das haben sie schon längst?“ hob Sherry eine Augenbraue hoch.

„Wo waren wir stehen geblieben? Ah… wenn sie einen Körper hat, der aus Leere besteht, selber auch eine Immunität gegen Leere hat, dann… müsste man Zauber anwenden, das kein Element besitzt.“ rieb Dr. Ruin sich am Kinn. „Aber die gibt es ja leider nicht.“

„Und wie es sie gibt.“ klärte Sina den Doktor auf und zeigte ihm über Illusion den Kampf mit Exos, wo er am Ende Ultima eingesetzt hat.

„Du… heilige… Scheiße…“ fiel dem Doktor nichts besseres ein, aber scheinbar war er nun Feuer und Flamme. „Der Magiertyrann, ich wundere mich, welches Wissen er über die Welt und der Magie haben muss, egal ob er uns auslöschen will oder nicht.

Nun… nüchtern gesagt, aber wenn Exos so einen Zauber benutzt hat, muss es logischerweise auch weitere solche Zauber geben, auch wenn… keine Person sie kennt. Es würde mich nicht wundern, wenn man davon nicht mal in Zauberbüchern oder ähnlichem was finden wird, weil das sind ja mehr oder weniger Zauber, die nur die Götter kennen oder?

Aber… die Göttin gibt ja immer mehrere Hinweise auf die Welt, zwar in ihrer Sprache und… meistens ohne einen Sinn, vielleicht ist es doch möglich… diese Zauber zu lernen, verstehen sie, was ich versuche zu erklären?“

„Nur ansatzweise. Letztendlich gibt es keine Möglichkeit, Aort in irgendeiner Form zu verletzten, solange man ihn mit bekannten Mitteln angreift oder?“

„Das ist leider richtig. Aber seinen Angriffen kann man wenigsten mit Leere mehr oder weniger entgegenkommen wobei… kein Magier auf der Welt hat die nötige Menge an Mana, um diese Götterbestie ins Schwitzen zu bekommen.“

„Meine Freundin hier lernt die Leeren-Magie und versucht, es auf eine Waffe zu übertragen, kann man damit nicht Aort verletzten?“

„Wie gesagt, dieses Monster hat mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine Immunität dagegen. Ihr habt doch Tierra bekämpft oder? Was glaubt ihr, hätte es gemacht, wenn man es mit Feuermagie bekämpft hätte?“

„Nichts wäre passiert.“

„Und so wird es auch mit der Götterbestie der Leere sein… hmmm… Es ist… nur eine Theorie, aber wenn… man es schafft, diese Götterbestie mit einem starken Leerenzauber zu bombardieren, dass es selbst mit dem Zauber mehr oder weniger gezwungen wird, zu fusionieren, dann könnte man es… vielleicht töten, aber…

Die Welt würde bei der Explosion vermutlich dabei draufgehen und dann haben wir alle nichts davon oder?“

„Hm… laut dem Bericht ist sein Gefängnis auf dem Mond…“

„Ein idealer Ort, aber… wir können nicht in der Schwerelosigkeit atmen und kämpfen oder? Wir wissen ja nicht mal, ob diese Götterbestie einen festen Körper hat oder ähnliches. Bedaure… dass ich tatsächlich nicht wirklich weiterhelfen kann außer das man neutrale Zauber kennt wie Exos es mit Ultima getan hat.“

„Sie haben uns wenigsten einige gute Hinweise gegeben, die wir vorher so nicht wussten.“ sagte Sina es freundlich und Sherry nickte.

„Zu gültig… wie wäre es, wenn ich ihnen mein aktuelles Projekt zeige?“ fragte der Doktor aufgeregt. „Hat auch was mit Leeren-Magie zu tun und ich würde gerne ihre Meinung hören, wenn sie es gesehen haben.“

„Erm… gerne? Wobei Sherry kann ihnen eine bessere Meinung dazu sagen, sie ist die Magierin von uns.“

„Schwertmagier wenn schon.“

„Entschuldigung, Schwertmagierin…“

„Wunderbar, kommen sie, ich zeige es ihnen direkt an Liselotte.“ stand der Doktor auf und die Damen folgen ihm. Er hielt einen Abstand zu der Ziege und beide Damen stellten sich neben ihn. Die Ziege schaute sie kurz neugierig an, dann nahm sie wieder ihr Futter.

„Ich arbeite an einem neuen Zauber, der Raum und Zeit krümmen soll. Wenn… es klappt…“ fing der Doktor an zu erklären, dann murmelt er an seinen Zauber.

„Eh… sicher das sie es uns zeigen wollen? Ich meine, ich bringe Pech mit.“ murmelt Sherry, aber der Doktor nickte. „Keine Sorge, der Zauber wurde so von mir konstruiert, dass er sich in Nichts auflösen soll, wenn was schief geht. Habe ich bewusst eingebaut, nachdem mein Assistent verschwunden ist.“

Der Doktor murmelt wieder seinen Zauber und war sehr konzentriert… als die Ziege an der Decke nun kaute, aber keiner konnte es bei der Unordnung wirklich sehen, als die Ziege wieder nach oben blickte.

„So… nun staunt!“ rief Dr. Ruin erregt und ein schwarzer Zauberball flog auf den Kopf der Ziege… als das Pech eintrat.

Die Ziege fand den Geschmack der Decke so lecker, dass sie sich bückte und an dem Stoff zog, so dass der Spiegel frei war.

Der Zauberball wird durch den Spiegel reflektiert und schoss mit einer noch schnelleren Geschwindigkeit zurück… und trifft Sina!

Bevor Dr. Ruin oder Sherry reagieren konnten, löste Sina sich in vielen… Seifenblasen auf, die nun überall flogen. Sherry musste mehrmals mit ihren Augen blinzeln, ob sie gerade geträumt hat, als ihre Laune auf 180°C gestiegen ist.

Sofort drehte sie den Doktor um und packte ihn am Hals. „WAS BEI DER GÖTTIN HABEN SIE ANGESTELLT?!“ schrie Sherry wütend.

Der Doktor war erstaunt, wie stark die Halbelfe war und versuchte sich zu befreien, als sein Gesicht langsam blau wurde und er Zeichen machte, dass er sprechen will. Sherry ließ ihre Hand etwas lockerer, sodass er atmen und reden konnte.

„Erm… wie unerwartet?“

Eine Ader platze und Sherry warf ihn mit ihrer Kraft gegen eine Wand. Dr. Ruin schrie laut auf, als er dagegen knallte. Blut floss von der Stirn runter, so wütend war Sherry noch nie im Leben gewesen.

„Warten sie! Lassen… *hust* sie mich erklären!“

„Dann ohne irgendwelche dummen Kommentare!“

„Erinnern sie sich, als ich gesagt habe, dass Leere Zeit und Raum verändern kann?“

„Weiter?!“

„Diesen Zauber den ich entwickelt habe, sollte es ermöglichen, durch die Zeit zu reisen. Mein Zauber… war perfekt und sollte Liselotte in die Vergangenheit bringen.“

„BITTE?! Und was passiert nun mit Sina?!“

„Erm… sie wird irgendwo… in der Vergangenheit gestrandet sein…“

Kapitel 246

Ich bin wiedergeboren und der verrückte Doktor?

Wieder war es mal Abend und die Sportler waren froh, dass die Monsterhorden diesmal nicht so extrem waren wie früher. Alle saßen im Garten und genossen die Mahlzeit, als Sherry was einfiel:

„Sag Sina, was hast du mit dem Monsterstein von Tierra gemacht?“

„Öhm… daran habe ich bisher nicht gedacht!“ staunte Sina selber über die Frage und kramte im Inventar, da hatte Sina einen rotglühender Monsterstein in der Hand. Sofort wurde es allen sehr heiß, aber sie reagierten erstaunt.

„Wow… der reinste Monsterstein, der dem Element Feuer zu zu ordnen ist.“ sah man die respektvollen Blicke von Neia.

„Ich würde ihn ja herumreichen, aber vermutlich verbrennt sich jeder die Hände.“ grübelte Sina. Sherry versuchte ihre Hand in der Nähe zu halten, aber keine Chance, eher holt sie sich schwere Verbrennungen.

„Was sind deine Pläne mit dem Ding?“ fragte Christoper. Sina holte Blutklinge aus ihrem Inventar und legte sie auf den Tisch.

„Mein Teufelsschwert damit füttern.“ grinste Sina und legte den Stein auf die Klinge ihrer Waffe. Alle schauten gebannt auf das Ergebnis, wie das Katana den Stein zum schmelzen brachte und die Flüssigkeit dann absorbierte.

„War… das jetzt alles?“ fragte Falko vorsichtig und Sina nickte. „Das war alles. Um zu sehen, wie der Monsterstein sich auf meiner Waffe auswirkt, müsste ich es verwandeln, aber dann werdet ihr vermutlich alle unter Feuer stehen.

Das ist der Grund, warum Blutklinge diese Aura´s hat und weswegen ich die anderen Götterbestien früher zumindest jagen wollte um die ultimative Waffe für mich zu erschaffen.“

„Zumindest gehört sie zu den stärksten Waffen der Welt, selbst für lebendige Waffen. Dann wäre noch das Gottesschwert von Sherry und ein paar verlorengegangene Waffen aus der Vergangenheit, die man selbst in Dungeon nicht wiederfinden wird.“ rieb Christoper sich am Kinn.

„Doch was bringt die stärkste Waffe der Welt, wenn der Halter der Waffe nicht stark ist? Ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit und man hat verloren.“ philosophiert Sina. „Was mir einfällt aber… was ist eigentlich aus Zada geworden? Irgendwie habe ich sie komplett aus den Augen verloren.“

„Oh… wo du es ansprichst, aber ich habe sie auch nicht mehr gesehen, als sie zu Ronald gehen wollte. Vielleicht hat sie es sich doch überlegt.“ grübelte Lara.

„Schade eigentlich, sie machte auf mich den Eindruck, als hätte sie kreative Ideen bei Mode und Style.“ war Sherry ein bisschen traurig.

„Ich habe übrigens die starke Vermutung, dass die Vampire ebenso am Turnier teilnehmen werden, Gründe habe ich ihnen zur Genüge gegeben.“ teilte Sina die Information mit und jeder reagiert erstaunt.

„Bitte?! Fällt dir aber früh ein, uns das zu sagen!“ beschwerte sich Melaine auf einmal. „Was willst du denn machen, wenn wir sie als Gegner haben?“

„Ich werde brav zuschauen, was glaubst du denn? Glaub mir, sobald das Training zu Ende sein wird, werdet ihr in der Lage sein, gegen sie kämpfen zu können. Aber vermutlich müsst ihr es selber erleben, so wie ich den Unglauben in euren Augen sehe.

Nochmal, ich sitze auf der Ersatzbank, damit IHR stärker werdet, nicht ICH! Nur wenn ein Gegner kommt, der definitiv meine Aufmerksamkeit hat und meine Kämpferseele danach schreit, komme ich zum Einsatz!“ erklärte Sina.

„Da bin ich ja mal gespannt…“ brummte Falco.

Am nächsten Tag schliefen Sina und Sherry etwas länger, damit sie alleine waren, bevor sie den verrückten Doktor aufsuchen. Beide wurden gemeinsam wach und nahmen dann ihr Frühstück.

„Sag Sina, was glaubst du, was diesmal passieren wird? Alle meine Achtung-Sina-Chaos-Meter-Instinkte schreien förmlich.“ grinste Sherry frech und Sina hob bei dem langem Wort eine Augenbraue hoch.

„Du bist aber ein freches Mädchen, weiß du das? Wieso muss denn immer was passieren, wenn wir gemeinsam was machen?“ fragte Sina.

„Erfahrung? Ich kann an einer Hand abzählen, wie oft was NICHT passiert ist.“

„Wie gemein…“

„Als ob dich das wirklich betrübt, du brauchst doch das Chaos um dich!“ und Sherry streckte ihre Zunge raus.

Sina zog ihre schwarzen Stoffklamotten an, denn irgendwie ist sie tatsächlich von den Kimonos weggekommen. Sie liegen zwar eng an, aber von Sherry mit viel Liebe geschneidert. Ihre Freundin dagegen trug ein blaues Kleid mit Fledermaussymbolen, Batman wäre vermutlich stolz auf sie gewesen.

„Verdammt, siehst du schön damit aus.“

„Ah… danke.“ bekam Sherry rote Wangen.

„Du weißt wo die Stadt legen soll?“

„Ja, interessanterweise liegt… lag sie früher fast an allen Grenzen der Reiche in Alliancia. Aufgrund das diese Stadt in der Lage ist jedem Reich die… Steuern zu zahlen, wird ihre Neutralität sowie Eigenständigkeit akzeptiert und keiner kann der Stadt vorschreiben, was sie zu tun hat.

Sie dürfte neben der einzigen Magierschule der Welt auch die meisten Personen beherbergen, die der Magie mächtig sind. Man könnte ja fast vermuten, dass es eine Magierstadt ist, wie die Stadt aber geregelt wird… dazu habe ich keine Informationen.“

„Dann gibt es vermutlich auch eine Magiergilde oder ähnliches?“

„Offiziell nicht, aber ehrlich? Wundern würde es mich nicht nicht, wenn sie eine Geheimorganisation haben, denn nicht alles Wissen… sollte für alle zugänglich sein, wobei ich selber nicht so genau weiß, welche Magie verboten sein soll?“

„Verstehe. Dann lass uns mal die Stadt aufsuchen und hoffentlich bleibt es wirklich nur bei einem Gespräch, danach können wir ja in der Stadt ein bisschen bummeln gehen.“ lächelt Sina süß.

„Aww… ein Date? Warum nicht?“ freute sich Sherry.

Gemeinsam flogen die Damen in der Luft mit einer Geschwindigkeit, die Sherry wirklich vermisst hat. Sina dagegen bekam das Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht, wieder gemeinsam was mit Sherry zu unternehmen, irgendwie war ihr Sherry-O-Meter leer gewesen.

Es dauerte nicht lange, bis die Damen die Stadt aus der Ferne schon sehen. Scheinbar hat sie sehr viele große Türme mit komischen Formen.

„Sehen aus wie Zwiebeln die Dächer.“ kommentierte Sherry dies und Sina musste ihr zustimmen. Sie umrundeten die Stadt, damit sie einen Überblick hatten.

„Dort müsste die Magierschule sein, sonst kann ich mir nicht erklären, warum sie so hohe Mauern mit magischen Schutzschilden hat.“ zeigte Sherry auf ein großes Gelände. Es bestand aus mehreren großen Gebäuden, die miteinander verbunden waren, dazu ein großes Übungsgelände und eine Arena.

„Na dann lande ich doch mal davor oder? Nicht… das die Schutzschilde für mich ein Problem darstellen werden, aber ich will ja kein Ärger verursachen.“ meldete Sina sich.

Sina suchte nach einem möglichen Eingang und landete mit Sherry auf der Straße. Beide bekamen sofort die Aufmerksamkeit der Bewohner, viele zeigten auf Sina. Aber daran ist sie längst gewöhnt und ignorierte alles.

„Hmm… dann wollen wir mal.“ nahm Sina einen Arm von Sherry und sie gingen zum Tor, wo ein Wächter stand.

„Grüße euch, kann man die Schule einfach so betreten oder muss man sich anmelden?“ fragte Sina, während Sherry sich alles in Ruhe anschaute.

„Erm… sie können sie betreten, müssen sich aber an der Rezeption anmelden.“ schluckte der Wächter, denn er wusste sofort, wer die Frau vor ihm war.

„Wunderbar, ich nehme an, wir müssen die Straße einfach geradeaus gehen?“

„Das ist richtig.“

„Ich bedanke mich. Komm, dann lass uns die Schule genauer anschauen.“ zog Sina Sherry mit sich. Die Wache schaute den Damen noch hinter her und fragt sich, ob es ein gutes oder schlechtes Omen ist, wenn diese Frau erscheint.

Die Damen sahen mehrere Schüler, die ihre Magie auf Attrappen zaubern oder andere, die mit ihrer Magie andere magische Dinge verrichten.

„Wow, alleine beim zuschauen würde es mich schon reizen, mich in dieser Schule anzumelden, aber wenn ich ehrlich bin, habe ich doch den weltbesten Lehrer oder?“ lächelt Sherry.

„Dazu das du sehr klug bist und dir viele Zauber selber beigebracht hast, würde es mich nicht wundern, wenn die Schule dich als Lehrerin abwerben würde, selbst mit deinem Pech.“

„Nah… besser nicht. Ich glaube nicht, dass ich eine gute Lehrerin wäre, weil ich mehr eine praktische Person bin und Theorie nicht wirklich vermitteln kann. Außerdem will ich meine Zeit lieber mit dir verbringen.“

„Nun… wenn du wirklich in der Schule was lernen willst, können wir auch in der Zeit solange in dieser Stadt wohnen, wenn das Problem mit den Götterbestien geklärt ist. Für uns spielt die Zeit keine Rolle mehr so wirklich.“

„Wow, das würdest du für mich tun?“


„Ich würde sogar für dich die Welt erobern, wenn du sie willst.“

Eine große rosa Wolke bildete sich um den Damen, während sie sich verträumt in die Augen schauten, als auf einmal ein Feuerball auf sie zuflog. Einer der Schüler ist durch das Pech von Sherry ausgerutscht und schoss seinen Zauber in die falsche Richtung.

„Ladys! Bringt euch in Sicherheit!“ schrie einer der Lehrer, aber die Sorge war unbegründet, als ein Flügel von Sina den Ball einfach in die Luft schleuderte. Danach gingen die Damen verträumt weiter. Den Schülern als auch den Lehrern fielen die Kinnladen herunter und sie trauten ihre Augen nicht.

„Danke für dein Angebot, aber ich will nur dein Herz. Die Welt, was soll ich damit?“ lächelt Sherry mit roten Wangen.

„Das hast du doch schon längst.“ grinste Sina, beide haben den Feuerball ignoriert und sorgten für weitere Gesprächsthemen in der Schule. Nicht das Lady Sina ihnen unbekannt war, aber das die Magie einfach so weggeschlagen werden kann, wirft dann doch ein paar Fragen auf.

Irgendwann kamen die Damen im Hauptgebäude an. Eine kleine Rezeption mit einer älteren Dame wurde sofort gesichtet und sie gehen darauf zu.

„Willkommen in der Schule der arkanen Künste, wie kann ich ihnen helfen?“ lächelt die Rezeptionistin professionell, auch wenn man den Schweiß auf ihrer Stirn sehen konnte. Sie selbst hat nämlich Lady Sina ebenso erkannt.

„Mein Name ist Lady Sina und das ist meine Freundin Gräfin Sherry. Ich wünsche ein Gespräch mit Dr. Ruin, er wurde mir empfohlen.“ kam Sina direkt auf den Punkt, als Sherry ihre Wangen aufblies, dass Sina ihren Titel bei der Vorstellung mit geäußert hat.

„Erm… Dr. Ruin? Sind sie sicher?“ fragte die alte Dame erstaunt.

„Ja, Dr. Ruin. Neia, die Elementarmagierin hat ihn mir persönlich vorgeschlagen, weil er ein Spezialist für Leerenmagie ist.“ nickte Sina, während sie Sherry grinsend beobachtet.

„Nun… er ist in seinem Forschungsraum, aber… er schätzt es nicht wirklich Gäste zu haben. Wenn sie keinen Termin haben, kann ich sie leider nicht durchlassen.“ schwitze die Dame.


„Können sie sich mit ihm in Kontakt setzten?“

„Erm ja?“

„Dann sagen sie ihm, dass es eine Götterbestie gibt, dessen Element die Leere ist und seine Hilfe benötigt wird. Mir selber sind keine Monster bekannt, die überhaupt dieses Element besitzen.“ meinte Sina.

„BITTE?! Erzählen sie doch keine Märchen, als ob es so eine Götter…“ wollte sich die alte Dame beschweren, aber die Blicke von Sina und Sherry zeugten von großer Ungeduld.

„Einen Moment…“ stand die ältere Dame auf und ging in ein Nebenzimmer. Sina und Sherry warten einige Minuten, als auf einmal ein Mann auf sie zugerannt kam.

Es war ein sehr blasser dürrer Mann mit schmierigen langen, braunen Haaren, der einen langen Laborkittel trug. Dabei trug er einen langen Ziegenbart und seine Brille war so dick, dass seine Augen schon gigantisch wirkten.


„Eine Götterbestie der Leere?!“

Kapitel 245

Ich bin wiedergeboren und die kommende Schiffsreise?

Am nächsten Tag lag Kyllia bewusstlos vor der Eingangstür. Sina kippte ihr einen Eimer mit eiskaltem Wasser über und Kyllia schrie laut auf.

„VERDAMMT! Hast du es verlernt, wie man jemanden normal weckt oder was?!“ kam direkt die Beschwerdewelle von Kyllia.

„Auch dir einen guten Morgen. Hoffentlich… weißt du es zu schätzen, dass es nur dabei blieb, wieder nach Hause zukommen.“ grinste Sina.

„Gn…“ hielte Kyllia sofort ihren Mund, denn wenn sie so überlegt, hätte es auch viel schlimmer ausgehen können für sie.

„Ich habe dein… „Training“ nochmal ein bisschen angepasst. Es werden noch weiter Monster erscheinen, aber etwas geregelter, wir verstehen uns?“

„Natürlich… große Schwester…“

„Ihr solltet nicht so gemein zu eurer Schwester sein Herrin. Sie wollte auch nur das beste für unsere Leute oder?“ nahm Suki Kyllia in Schutz.

Verwundert schaut Kyllia hoch und musste ihre Augen schützen, so sehr strahlte Suki. „Habe… ich was verpasst? Du bist ja komplett wie ausgewechselt.“ wundert sich Kyllia.

„Hm… nein nicht wirklich. Hauptsache, es geht euch gut und wir können weiter unser Training angehen.“ überlegte Suki kurz. „Aber dank deiner großen Schwester geht es mir tatsächlich viel besser… und meinen Freunden hier natürlich.“

„Verstehe…“ murmelt Kyllia in sich hinein. „Lass den Kopf nicht hängen. Geh dich direkt duschen, damit du deinen „Duft“ los bist, dann geht das Training wieder weiter nach dem Frühstück.“ nickte Sina zufrieden.

Aber die Atmosphäre war… nicht gerade freundlich, als die Sportler Kyllia wieder sahen. „Beim dunklen Gott… ja, ich bin schuld daran, dass uns die ganze Zeit die Monster angegriffen haben. Es tut mir leid, aber ich wollte noch ein bisschen mehr aus euch herausholen, damit alle zum Finale kommen werden!

Ja, ich wollte ganz bewusst, dass ihr alle die Fähigkeit „Unbewaffnet“ hoch levelt, denn der Körper ist auch eine Waffe. Man sollte daher nicht unbedingt… Potenzial ungenutzt lassen!

Nein, ich hätte euch nicht sterben lassen, sondern wirklich in aller letzten Moment eingegriffen, aber bei so einer großen Gruppe hättet ihr vermutlich auch eine Götterbestie mit bloßen Händen umbringen können!

Es tut mir leid…“ flüstert Kyllia am Ende und schaute auf den Boden.

„Wenigsten bereust du deine Tat. Deine Gründe… kann man jetzt nicht unbedingt abstreiten, aber du solltest wirklich überlegen, von welchem Niveau du das angehst.

Wir sind nicht so stark wie du. Ich kann mir nicht mal vorstellen, was du im Dunkeln alles für Monsterhorden bekämpfen musstest, wenn du einen kompletten Flascheninhalt an dir kleben hattest… und ich will einen Stoffhasen als Entschuldigung!“ sagte Neia.

„Eh… ok?“

„Solltest ja mehr als genug Monstersteine in deinem Inventarring haben, den ich dir geschenkt habe. Die gibst du einfach in der Gilde ab und bekommst dafür Geld, den Rest… darfst du selber erledigen.“ gab Sina einen Hinweis.

„Wie lange können wir eigentlich noch trainieren?“ fragte Thomddir dies berechtigt Melaine, die schwarze Augenringe hatte. Keiner traute sich zu fragen, was ihr passiert ist, aber alle haben den starken Verdacht, das Suki… ihre Finger im Spiel hatte.

„Noch drei Wochen, dann müssen wir los. Aber wir nehmen nicht den Verbindungstunnel, sondern eine Schiffsfahrt. Mein… Kontaktmann hat sich gemeldet und wird uns mit seinem Schiff so nah wie möglich an unseren Zielort bringen.

Ich habe mich bewusst für diese Reise entschieden, weil der Tunnel vermutlich so dermaßen voll sein wird, dass man sogar damit rechnen muss, dass wir uns verspäten könnten. Natürlich… könnten Sina, Kyllia und Rubina uns rüber fliegen, aber ich hatte den starken Verdacht, dass ich auf eine Wand knallen werde mit dem Vorschlag.

Die Kosten sind gedeckt und eine Schiffsfahrt tut unserer Seele vermutlich auch ganz gut, bevor unser Körper anstrengenden Kämpfen ausgesetzt wird. Diesmal werden uns keine Heiler, wie es bei unserem Turnier der Fall war, zur Verfügung gestellt, sondern jede Gruppe muss auf ihre… Art ihre Verletzungen regeln.

Wir haben halt den Vorteil, dass beiden Teams ein fähiger Heiler zur Verfügung steht. Neia und Sherry, sollten aber auch Vorbereitungen planen, dass… sie beide eventuell sogar ausfallen könnten, wenn ihr versteht was ich meine.

Tja, ansonsten werde ich den Rest während der Schiffsfahrt und vor Ort erklären, solange sollte unser Kopf vor unnötigen Sorgen frei bleiben. Suki könnt ihr zwar auch fragen, aber… bei unserem Gespräch gestern… kam zu Tage, dass ihr doch einige Informationen fehlen, nichts für ungut.“ erklärte Melaine.

„Und… weswegen hast du nun solche Augenringe?“ traute Thomddir sich doch zu fragen, aber… „Wir haben uns ausgesprochen und ich habe ihr meine Meinung ins Gesicht gesagt, was sie nicht so toll fand, aber das bleibt ja diesmal unter uns, nicht war Mela?“ lächelt Suki.

„Ja… natürlich.“ nickte Melaine panisch ihren Kopf. Nun ließ jeder seine Fantasie im Kopf arbeiten, was… bei dem Gespräch noch zusätzlich passiert ist.

„Mela? Das freut mich, dass eure Freundschaft wieder gerettet worden ist.“ kommentierte Sina es grinsend. „Hm… dann werde ich übermorgen mit Sherry diesen Dr. Ruin aufsuchen, damit wir auch ein paar Informationen sammeln können.“

„Eh? Bist du dir sicher?“ fragte Sherry und Sina nickte. „Aber natürlich, der Feind wartet doch nicht extra nur für uns oder?“

„Hmm… ich warne dich jetzt schon mal, aber… Dr. Ruin hat eine Schraube locker. Entweder du verstehst dich mit ihm oder auch nicht. So eine Person ist er halt. Aber dafür wirst du keinen besseren Magier finden, der sich so in die Materie von Leere vertieft hat wie Dr. Ruin.“ meinte Neia.

„Dann lasse ich mich doch einfach überraschen oder? Das ist eine Magierschule oder? Warum gibt es so viele Magier, die ihre Magie sich selbst beibringen müssen?“ grübelte Sina.

„Das liegt daran, dass es eine Privatschule ist. Hast du Kontakte oder das nötige Geld, steht dir die Schule zur Verfügung. Dummerweise lernt man wirklich sehr viel als Magier dort, so dass man nicht argumentieren kann, dass es für alle offen sein soll.

Mit den Geldern finanzieren die Lehrer ihre Projekte, denn manchmal benötigt man nicht wenig Geld um etwas… zu bekommen, zum Beispiel an bestimmte Gegenstände oder Studien zu finanzieren.

Ich wurde mal angeworben, ebenso als Lehrer zu arbeiten, aber ich hatte kein Interesse daran, zumal mir es irgendwie… damals nicht geheuer war, irgendwelche verzogenen Kinder oder Adelige zu unterrichten.“ erklärte Neia.

„Werde ich denn einfach so durchgelassen oder muss ich… etwas nachhelfen?“ hakte Sina nach, denn wenn es eine Privatschule ist, helfen Kontakte nur bedingt.

„Vermutlich rollen sie sogar für dich den Teppich raus, wenn eine so berühmte Person kommt, egal ob es spontan ist oder nicht. Du machst auf jeden Fall Werbung für die Schule… naja, wenn sie halt heil bleibt oder?“ grinste Neia.

„Möchtest du etwas andeuten?“

„Ah nein…“

Das Training ging wieder weiter, nur Sina bliebt zu Hause. Sie fummelt wieder an ihrem Ring, in der Hoffnung, nochmal mit ihrem Vater sprechen zu können.

„Sina?“ kam wieder die Stimme ihres Vater, der Dämonenkönig Mephisto.

„Hallo Vater, ich hoffe, ich störe dich nicht?“ grüßte die Prinzessin Sina.

„Ich bin schwer am überlegen, wie ich diesen Schwachkopf vor mir töten soll. Er hat mir eine schlechte Nachricht geschickt und nun muss er leiden!“

„Zieh ihm doch die Haut ab, steck ihn in einen kochenden Kochtopf rein und lass ihn zu Tode brutzeln. Die Aktion dauert zwar ein bisschen, aber… das dürfte ja in deinem Sinne sein, da du langsame Tode versprichst oder?“

„Wusste ja nicht, dass du dich in diesem Bereich ebenso auskennst. Aber das müsste die kreative Ader in dir sein.“

„Wie geht es meinen Schwestern?“

„Keine Ahnung, aber ich habe mich an den Schwur gehalten und sie selber entscheiden lassen, wer wohin will. Meldest du dich extra deswegen bei mir?“

„Hm… nein. Ich wollte testen, ob ich weiterhin einen Kontakt zu dir bekommen kann. Kyllia ist ja richtig süß und so, aber manchmal… brauche ich jemand anderen aus der Familie, mit dem ich sprechen kann.“

„Ah… verstehe? Ist für mich jetzt ein bisschen überraschend, dass du eine Schulter brauchst, vor allem bei mir?“

„Beim dunklen Gott, ich will mich nicht ausweinen, sondern einfach mal ein bisschen… unterhalten. Übrigens, Kyllia meinte sie wären nur 14 Schwestern, aber ich weiß genau, dass ich 15 hatte.“

„ … Nicht… jeder hat das Glück oder Pech zu überleben.“

„Du verschweigst mir doch was oder? Wie ist sie denn gestorben?“

„Keine Ahnung. Calligus hat mir in dem Bericht mitgeteilt, dass eines der Versuchskaninchen verstorben ist, aber du kannst dir ja denken, wie sehr mich das interessiert hat.“

„Ja… bildlich sogar. Ich vermute, dass der Krieg weiterhin ein fester Bestandteil bleibt bei deinem Plan?“

„Mehr denn je. Die Nervensägen, die ich loswerden will, brauchst du nicht mit einem Frieden zu kommen, die kennen dieses Wort nicht mal.“ knurrte Mephisto.

„Ich verstehe das nicht. Du bist doch der Dämonenkönig, deine Entscheidung ist doch absolut. Wie können sie dir dann solche Probleme machen?“

„Weil es zu einem Bürgerkrieg kommen wird. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit werde ich den gewinnen, aber… dann kann ich auch gleich unsere Rasse zur Auslöschung anbieten. Das Problem hatten die früheren Dämonenkönige halt nicht gehabt. Wie denn auch, wenn sie sofort die Welt angegriffen haben.

Nein, da müssen wir beide sie so sehr manipulieren, dass sie selber den Gedanken entwickeln, warum wir überhaupt einen Krieg wollen. Im Gegensatz zu meinen Vorgängern habe ich den Krieg nämlich nicht ausgesprochen noch begründet.

Ich lasse sie einfach machen, wie es ihnen beliebt, denn ich rechne fest damit, wenn Alliancia vier beschworene Helden zur Verfügung stehen, dass sie eine blutige Nase bekommen werden.“

„Hm… weil von meiner Seite aus kann ich direkt einen Waffenstillstand bringen, verstehst du? Dann würde nicht mal ein Dämon sterben müssen.“

„Das ist gut, aber hilft trotzdem nichts, dass sie weg müssen.“

„Argh… dann wundere dich bitte nicht, dass ich ein paar von ihnen umbringen muss. Die Abenteurer werden sich aus dem Krieg enthalten, aber aufgrund meiner vielen Positionen muss ich meine Stellung halten.“

„Tue das was nötig ist.“

„Wusstest du, dass eine Dämonin aus der Vergangenheit mit einem beschworenen Held gegen eine Götterbestie gekämpft hat?“

„Bitte?!“

„Ah… scheinbar nicht…“ Sina erzählte ihrem Vater die Geschichte, die sie bereits in Erfahrung bringen konnte.

„Davon höre ich zum ersten Mal und mir ist keine Dämonin namentlich bekannt, die so offen gegen ihr Volk rebelliert hätte wie in deiner Geschichte.“

„Was… mir einfällt, aber… habe ich eigentlich eine Mutter?“

„Tut mir leid, aber das kann ich dir nicht sagen.“

„BITTE?! Wieso nicht?“

„ … Du und deine Schwestern teilten alle unterschiedliche Mütter, aber für das Projekt… mussten sie alle ihr Leben lassen, damit Calligus und seine Leute die Modifikationen an euch umsetzten konnten.“

„Ich hoffe aus tiefsten Herzen, dass dieses Projekt nie wieder gestartet werden muss. Soviel Elend nur um ein Ziel zu erreichen.“

„ … “

„Vater, gibt es eine Möglichkeit, dass du dem dunkeln Gott sagen kannst, dass ich ein Gespräch mit ihm suche? Du hast zwar erwähnt, dass du dich selber verzaubert hast, aber ich glaube immer noch, dass ein Gespräch mit dem dunklen Gott eher zu erreichen ist, als mit der Göttin.“

„ *seufz* Du bist keine Schöpfung von ihm, deswegen wird ein direktes Gespräch mit ihm nicht möglich sein. Sobald der Krieg stattfindet, werde ich… deine Bitte vortragen und vielleicht ergibt sich eine Möglichkeit, dass du mit ihm reden kannst, aber vorher nicht.“

„Immerhin etwas… Sag… kannst du irgendetwas gegen Gedankenlesen machen? Exos konnte meine Gedanken ohne Probleme lesen und mir fällt keine Idee ein, wie ich das verhindern kann.“

„Gedankenlesen über Magie. Ich weiß nicht mal, mit welchem Element man überhaupt anfängt, diesen Zauber einzusetzen. Sicher das es nicht eine Fähigkeit ist?“

„Selbst wenn es dann eine Fähigkeit wäre, so muss ich trotzdem verhindern, dass er in meinen Kopf reinschaut, meinst du nicht auch? Dabei weiß ich nicht mal, ob er die Gedanken so liest oder auch an mein gesammeltes Wissen ran kommt, denn das macht diese Sache umso gefährlicher.“

„Wenn… das eine Götterbestie der Magie ist, wird es nicht viel bringen, auch mit Magie zu kontern. Vielleicht sollte ich selber Überlegungen anstellen, ob ich diesen Zauber nicht einfach entwickeln kann, dann sollten die Gegenmaßnahmen einfacher sein, wenn man die Struktur kennt.

Wobei ich mir die Götterbestie allgemein immer noch nicht so richtig vorstellen kann, obwohl du zwei von ihnen erschlagen hast.“

„Sie sind stark genug, dass sie auch dich zu Fall bringen können, wenn du nicht aufpasst. Das kann ich dir garantieren.“

„Hm… und doch erschlägt meine Tochter zwei von ihnen. Wärst du dann stärker als ich?“

„Glaube… das ist ein Gespräch was ich nicht wirklich fortführen will, weil ich es selber nicht wissen will.“

„Das denke ich auch so. Ich bin froh, dass ich diesmal ein… etwas friedlicheres Gespräch mit dir führen konnte, das letzte… mussten einige Dämonen dafür leiden.“

„Ah… nicht mein Problem.“ meinte Sina noch und merkte, wie die Verbindung sich auflöste. „Puh… damit sollte ich ein bisschen weniger Stress in der Zukunft haben.“ murmelt Sina mit sich.

Aber die Zukunft hat andere Pläne für Sina…

Kapitel 244

Ich bin wiedergeboren und die Veränderung bei Rubina?

Am Abend kamen die Sportler, wie Edwin es gemutmaßt hatte, wieder zurück. Suki half Edwin beim kochen, während Sina vor der Haustür ihre Gäste empfing. Alle waren erstaunt, das Sina da stand und wollten direkt ihre Fragen stellen, aber…

Sina hielt ein Fläschchen hoch und starrte Kyllia lächelnd an, die nun einen üblen Schweißausbruch bekam und lieber woanders sein möchte.

„Kyllia? Kann es sein, dass… du das Sportprogramm etwas… geändert hast hm?“ lächelt Sina, aber jeder kannte „dieses“ Lächeln von Sina, etwas was Konsequenzen hatte.

„Ja… ein bisschen…“ gab Kyllia zu, während die anderen sie nun fragend anstarrten. „Ihr wurdet in den letzten Wochen ununterbrochen von Monstern angegriffen oder? Dabei dachtet ihr bestimmt, dass Sherry´s Talent daran schuld ist aber…

Diese Flüssigkeit in der Flasche enthält Duftstoffe, die Monster anlockt. Diese hat Edwin in eure Klamotten getröpfelt, als er sie gewaschen hatte im Auftrag von Kyllia. Nun rechnet selber zusammen, wie viele Personen ihr seid, die nun diesen Lockstoff in den Hemden hatten, zusätzlich das Talent von Sherry.

Das war niemals mein Plan gewesen, euch in Lebensgefahr zu bringen. Nun, Kyllia, möchtest du dazu was sagen?“ lächelt Sina.

„Tja… ich wollte ihnen helfen, noch ein paar Levels zu machen, denn das hilft ja auch bei deinem Training.“ schaute Kyllia weg, als sie die vorwurfsvollen Blicke bekam.

„Wegen dir sind wir beinahe öfters gestorben!“ beschwerte sich Neia sofort. „Was sollten wir alles in letzter Zeit mit unseren Fäusten töten… Orks, Oger, Steingolem, Goblins… die Liste ist verdammt lang! Dabei haben wir sogar Monster getötet, von denen ich nicht mal wusste, dass es sie überhaupt gibt!“

„Nun… dafür bist du vermutlich die erste Magierin, die einen Ork erwürgt hat. Wie hoch müsste deine Fähigkeit „Unbewaffnet“ sein für so eine Tat?“ murmelt Thomddir grinsend, dieses Bild kann er einfach nicht mehr aus dem Kopf bekommen.

„Level 4 und ich will darüber nicht nachdenken! Dabei habe ich die ganze Zeit Sina für dieses Training verflucht, aber nun höre ich, dass es nicht mal ihr Plan war?!“ warf Neia dem Zwerg einen Todesblick zu.

„Aber die Gegend um Fanfoss und zu den anderen Gebieten war noch nie so sicher wie jetzt.“ nahm Lara ihre Ausbilderin leicht in Schutz.

„Wir haben ihre Kadaver auch eingepackt, aber ich glaube, die Gilde wird uns verfluchen, wenn wir alle Monstersteine abgeben.“ „Genau, woher beziehen wir eigentlich das Gold?“ wunderten sich Mio und Tio.

„Das ist alles egal. Kyllia kannte meinen Plan und hat ihn geändert, so was hat seine Konsequenzen, wenn ich nicht bei der Planänderung einbezogen werde.“ ging Sina zu Kyllia.

„Erm… mach jetzt nichts Unüberlegtes!“ versuchte Kyllia sofort Abstand von Sina zu nehmen, aber man entkommt der Heldin der Dämonen nicht.

„Keine Sorge, ich hatte den ganzen Tag Zeit gehabt, was deine Strafe sein wird.“ erwischte Sina ihre Schwester. Sie öffnet die Flasche und schüttelt sie komplett auf Kyllia, dann schnappte Sina den Schwanz ihrer Schwester.

„Morgen bist du natürlich wieder da.“ warnte Sina noch ihre Schwester. „Wa… was soll das?!“ staunte Kyllia, als sie mit dem Duftstoff benässt worden ist. Auf einmal wird sie wirbelnd um Sina gedreht, so schnell, dass man Kyllia nicht mehr erkennen konnte und dann ließ Sina sie in eine bestimmte Richtung los.

Die Sportler versuchten noch hinterher zu schauen, aber sie sahen im Himmel nur noch einen Stern, dann war Kyllia weg.

„Nun soll sie ihre eigene Medizin schmecken. Mal schauen, was für Monsterhorden sie angreifen werden, wenn man die komplette Flasche abbekommt.“ lächelt Sina noch weiterhin, dann verbeugte sie sich vor ihren Freunden. „Es tut mir leid, was meine kleine Schwester euch da angetan hat.“

„Erm… die Monster können ruhig weiter kommen, aber nicht so im extremen Maße wie in der letzter Zeit.“ meinte Louis. „Bitte?!“ traute Neia ihre Ohren nicht.

„Sei doch ehrlich. Auch ohne unseren Status zu kennen, wir haben bisher alle Monster mit unseren Händen und Füßen getötet. Sollte man uns in dem Turnier entwaffnen, wird der Gegner sein blaues Wunder erleben.“ grinste Christoper.

„Vor allem wenn du deine Gegner als Magier ohne Magie besiegen kannst, wäre es für den Gegner die schlimmste Erniedrigung, die er erleben könnte.“ fügte Melaine hinzu.

„Ach macht doch was ihr wollt…“ gab Neia auf, aber man sah sie schon schmunzeln, als Rubina fröhlich aufschrie! „Suki!“

Alle drehten sich um und sahen Suki in der Eingangstür stehen, weil sie bei dem Krach nachschauen kam. Rubina rannte direkt auf sie zu und umarmte sie mit ihren Kräften, während man ein leises „Uff“ von Suki hörte.

„Ja, ich bin auch wieder da.“ strahlte Suki. Das war für die Sportler nun die größte Veränderung. Als sie Suki zuletzt gesehen haben, war sie todunglücklich gewesen, nun strahlte Suki wieder voller Leben, mehr als zuvor.

„Wow… welche Magie du auch benutzt hast Sina, aber Respekt.“ brummte Falco, während die anderen ihm zustimmten. Die Bewohner der Villa kamen auf Suki zu gestürmt, als Rubina sie fragte: „Wie geht es dir?“

„Gelevelt.“ antwortet Suki mit einem Pokerface. Nun hob jeder eine Augenbraue bei der Antwort hoch, als Suki wieder lächelt. „Mir ging es noch nie besser dank der Herrin.“

Sherry war bei Sina, die einen Arm zufrieden von ihr nahm. „Ich habe dich ganz doll vermisst, aber das ist es mir wert, wenn ich Suki so strahlend sehe.“

„Ich glaube, ihr habt alle gewisse Fragen. Warum geht ihr euch alle nicht vorher waschen, denn… ich habe euch allen was wichtiges zu sagen.“ hörte man einen gewissen Ernst von Suki. „Es… ist mir wichtig.“

„Ok? Das können wir natürlich machen.“ sagte Mel, die ahnte, was vermutlich für ein Gespräch kam.

Gesagt getan, zum ersten Mal gab es richtigen Stress, wer zuerst die Badezimmer nutzen durfte, als Sina mit einem Papierfächer um die Ecke kam. „Ich kann verstehen, dass ihr ungeduldig seid, aber…“ schlug Sina mehrmals mit dem Fächer auf ihre Hand. „Wir wollen doch nicht die Disziplin vergessen oder?“

Währenddessen prügelt sich Kyllia mit extrem vielen Monstern, dass sie keine Chance hatte, auch nur der Villa näherzukommen. Sina könnte schwören, dass sie ein leises „Neeeeiiiinnnnn“ schreien gehört hat.

Dann war es soweit, alle waren im Wohnzimmer und warten gespannt, was Suki ihnen zu erzählen hatte. Sie trug ihre normale Hausdienerin-Uniform, das gewohnte Bild von Suki.

„Ich möchte… mich in erster Linie Entschuldigungen, dass ich euch unnötige Sorgen gemacht habe, die überhaupt nicht nötig waren.

Lady Sina… hat auf ihre charmante Art und Weise geschafft mit mir zu reden, dass ich eigentlich mit euch über alles reden kann, jeder hat seine Vergangenheit, was auch irgendwie stimmte.“ begann Suki.

Die Katzenfrau sagte es mit traurigen Augen, aber der Ernst in ihrer Stimme war weiterhin erhalten geblieben.

„Ich war…“ fing Suki mit der Geschichte aus ihrer Kindheit an zu erzählen, die gleiche Version, die auch Sina zu hören bekam. Alle lauschten Suki, sie konnten sich bildlich vorstellen, wie Suki als Kind war und wie die Geschichte weiterging.

Es war dann fast schon Nachts, als Suki mit der Geschichte zu Ende war. „Das… ist meine Geschichte.“

Es war eine Stille im Wohnzimmer, alle mussten die Geschichte verarbeiten, als Rubina als erstes aufstand und zu Suki ging.

„Suki… nein… Mama, du kannst nichts dafür, was passiert ist. Nun bist du hier und hilfst mir oder?“ hatte Rubina feuchte Augen. Das war für Suki ein richtiger Schock gewesen und ließ ihren Tränen freien Lauf.

Rubina umarmte Suki und gab ihr bestes, ihre Kräfte zu kontrollieren, dass sie Suki nicht wehtat. „Mama… dank dir… kann ich, glaube ich nun selber Entscheidungen treffen oder? Du hast mir beigebracht, dass man die Vergangenheit nicht verändern kann und das jeder seine Gründe hatte bei gewissen Entscheidungen.

Die hat man dir aber… irgendwie nicht gegeben, sondern du wurdest gezwungen. Wenn… es dir hilft, aber ich verzeihe dir.“ sagte Rubina es auf kindliche Art und Weise.

Selbst Sina musste staunen, wie sehr Rubina sich verändert hatte, konnte aber nicht verhindern, dass selbst ihr eine paar Tränen aus den Augen kamen.„Ja, Rubina hat sich in der Abwesenheit ein bisschen entwickelt.“ flüstert Sherry Sina ins Ohr, hatte aber selbst weinende Augen.

Für Suki war es aber scheinbar zu viel, dass sie auf ihre Knie ging. Es waren nicht Tränen des Trauerns, sondern… des Glücks.

„Vermutlich hat Sina es dir schon gesagt, aber sollte dein Vater oder jemand aus deinem Clan dir was antun wollen, muss er erstmals an uns vorbeikommen.“ sagte Mel.

„Wie kann man dir das antun? Sind sie so dumm oder so?“ „Genau, deine Clanleute verhalten sich ja wie Monster aus der Vergangenheit!“ fügten die Zwillingsvampire hinzu.

„Auch wenn wir uns noch nicht solange kennen, aber… ich bin froh, dass du deine Geschichte erzählt hast.“ lächelt Lara.

„Ich spreche jetzt mal für die Abenteurer, aber… dein leckeres Essen, deine Stärke… ich kann und werde nicht deine Vergangenheit kritisieren. Du wurdest als Kind in etwas… abscheuliches rein gesetzt und hast nur dein Leben verteidigt.

Du hast meinen… unseren größten Respekt, dass du nun so bist, wie du bist. Ich kann nur sagen, danke für dein Vertrauen.“ sprach Neia für alle anderen.

Suki hörte sich alles an und nickte, aber bekam kein Wort heraus, während die Tränen bei ihr endlos fielen. Rubina gab ihr… bestes sie zu trösten, aber man sah ihr an, dass sie damit überfordert ist. Melaine kniete sich auf einmal neben Suki und rieb ihren Rücken zum Trost.

„Hoffe… das du nun nicht mehr so gemein zu mir bist, aber… auch ich werde weiterhin an deiner Seite stehen, nur… ohne eine Waffe am Hals oder so.“ grinste Melaine.

„Es… tut mir leid… was ich dir angetan habe.“ murmelt Suki. „Ich wollte einfach… nichts mehr mit meiner Vergangenheit zu tun haben…“

„Das wollen die meisten von uns nicht so wirklich, aber… leider hat das Schicksal manchmal andere Pläne parat, öfter gegen unseren Willen. Aber du bist eine starke Frau und du hast Freunde hinter dir, die werden dir helfen.“ lächelt Sina.

„Es… tut mir leid, das nächste Mal… sage ich es direkt, wenn ich irgendwelche Sorgen habe!“ lächelt Suki nun mit verweintem Gesicht. „Aber Rubina… es ehrt mich zwar, dass ich für dich deine Mutter geworden bin… aber vermutlich bist du viel älter als ich es bin.“

„Nein, du bist Mama!“ war der Entschluss von Rubina. „Du hast… mich vermutlich nicht gemacht, aber du bist die Person, die sich um mich kümmert.“

„Hm… das lässt sich nicht abstreiten.“ lächelt Suki.

„Dann hätten wir Melaine doch nicht foltern brauchen.“ murmelt Lara ganz leise, aber Suki bekam es mit. „Hmm? Was habt ihr mit Melaine gemacht?“

„Ah… nichts. Wir hatten nur ein Gespräch gehabt, aber das war es auch schon gewesen.“ versuchte Melaine das Thema zu wechseln.

„Wir haben sie solange gekitzelt, bis sie dein Geheimnis verrät, damit wir dir helfen können, sollte… Sina es nicht schaffen, aber scheinbar war es eine unnötige Aktion.“ meinte Mel.

Suki drehte sich zu Melaine und lächelt sie… etwas „anders“ an. „So?“

„Danke auch Lara…“ ahnte Melaine nichts gutes.

„Eh!?“

Gaaaannnzzzz woaaaaannderrrsssss…

„Hilfeeeeeeeeeee!!!!“ kämpfte Kyllia immer noch ihren Weg nach Hause durch.

Kapitel 243

Ich bin wiedergeboren und Suki wird stärker?

Über eine Woche sind Suki und Sina von den anderen getrennt. Kyllia´s Gruppe wird immer extremer trainiert, ohne das Sina das eigentlich wusste. Daher fluchen sie im geheimen immer wieder über den Trainingsplan von Sina.

Suki bekommt nun ein persönliches Training von Sina. Die verlorene Stadt wurde längst von den Untoten befreit und von den Knochenwürmern aus dem Knochenfriedhof trauten sich auch keine weiteren mehr raus zu kommen.

Die Augen von Suki wurden verbunden und Sina greift sie immer bewusst mit einem langen Stock an. Bei dieser Art von Training geht es vor allem, die Selbstbeherrschung im Kampf zu weiterhin zu behalten, während der Gegner angreift.

Am Anfang hatte Suki große Probleme gehabt, bis Sina ihr einen kleinen Trick beigebracht hat. Nun kann sie mit den Dolchen ohne Probleme den Stock von Sina angreifen.

„Katzen haben ein sehr gutes Gehör, besser als von jedem Menschen oder Dämonen auf der Welt. Du hast ja immer wieder betont, dass dir in der Villa fast nichts entgeht, nun setzten wir das in einem Kampf ein.“ erklärte Sina, die um Suki herumläuft.

Die Katzenfrau schweigt, damit sie sich konzentrieren kann und die Schritte sowie die Luftbewegungen zu orten die Sina verursacht.

„Das ist nur der erste Schritt. Sobald du die Grundlage beherrscht, gehe ich in die nächste Stufe. Es ist sehr… unwahrscheinlich, dass es im Turnier so ruhig bleibt wie wir es gerade haben.“ fügte Sina hinzu und schlug wieder zu.

Suki wich den Schlag aus und zerstörte etwas weiches. Ihre Dolche wurden stark gelevelt und mit der Zeit haben sowohl die Dolche als auch Suki das gleiche Level.

„Doch… wie hört man die richtigen Geräusche? Wenn dein Gegner ein Schreihals ist, wäre es kein Problem, aber betrachten wir das mal nüchtern: An diesem Turnier werden nur Veteranen teilnehmen und weiterkommen.

Ich wurde so gedrillt, dass ich meine Gegner blind und gehörlos bekämpfen soll. Das heißt jetzt nicht, dass ich das sofort umsetzen kann, aber ich habe für mich den Trick herausgefunden, dass man über Echos seinen Gegner finden kann.“ erzählte Sina weiter, dann kam der nächste Schlag nach Suki.

Wieder wich Suki den Stock aus und zerstörte wieder ein weiteres Stück vom Stock. „Sina… was genau wollt ihr mit dieser Aktion bewirken?“ fragte nun Suki.

„Ganz einfach, solltest du so einen Kämpfer haben wie Christoper, der mit vielen Tricks um die Ecke kommt, will ich, dass du als Anführerin alles kontern kannst. Aber das ist nicht alles. Ich will dein geheimes Talent, dass du von… deiner Mutter geerbt hast, fördern.

Bevor du jetzt sauer oder traurig wirst, hör mich vorher an. Ich habe deiner Geschichte gelauscht und wunderte mich, inwiefern man… die Schwachstelle eines Gegners sieht. Man müsste die komplette Anatomie eines Lebewesens kennen, aber was ist, wenn diese Person eine Rüstung trägt?

Selbst ich könnte das nicht, zumal ich diese Person vermutlich komplett zerstöre, aber wie in deinem Fall mit einem gezielten Dolchtreffer den Gegner ausschaltest?

Ich vermute daher, dass es ein geheimes Talent sein muss. Das ist es, was ich aus dir rausholen will, dass ist es, was dich vermutlich nochmal stärker machen wird.

Deinem Bericht nach bis du eher ein Kämpfer, wo du nach deinem Vater kommst, aber warum kombinierst du nicht einfach beide Stile?“

Suki nahm die Augenbinde ab und schaute Sina mit leicht traurigen Augen an. „Sina… auch wenn ich das verstehe, aber… der Kampfstil von meiner Mutter benötigt ein spezielles Training, dass selbst ich nicht kenne.“

„Nicht schlimm, deswegen habe ich Überlegungen angestellt, WIE man dieses Talent aus jemanden herausbekommt.“

„Was… soll ich eigentlich machen, wenn ich auf meinen Vater treffen sollte?“

„Das kann ich dir nicht sagen, aber du kannst auf eines sicher sein. Wir stehen hinter dir und wenn du ihn… nicht ruhig stellst, werden wir das wohl machen. Ist nur die Frage, wer das von uns machen wird.“

„Mein… Vater ist… nicht umsonst der stärkste Kämpfer aus dem Clan. Vielleicht wurde er besiegt und ein Nachfolger hat seinen Posten eingenommen, aber…“

„Daran glaubst du nicht. Nun, ich wiederhole mich gerne wieder, wir stehen hinter dir. ER kann dich anschreien, anstarren, was auch immer, aber letztendlich ist es seine Schuld, dass es überhaupt zu diesem Desaster damals gekommen ist.

Wenn er wirklich der Stärkste aus deinem Clan war, dann hätte er ohne Probleme dieser Tradition entgegenkommen können, aber dein Vater hat sich mit deiner Mutter für einen Weg entschieden und das ist die Konsequenz, so hart es sich auch anhört.

Sollte dein Vater jemanden die Schuld zuschieben, dann sollte er sie bei sich selber suchen. Keine Eltern, die ihre Kinder lieben, würden so einen Weg gehen, wie es bei dir der Fall war. In meiner alten Welt gibt es Eltern, die stellen ihren Glauben über die Kinder, ihre Hobby´s und ähnliches, aber… dort kann man von keiner wahren Liebe zwischen Eltern und Kindern sprechen.“

„ . . . Ich werde mein Bestes geben, dass mein Team bis zum Finale kommen wird, egal wer unser Gegner sein wird.“

„Das hast du schön gesagt, dann lass uns nun etwas ernster kämpfen!“ holte Sina zwei große Äxte aus dem Inventar heraus. „Finde mein Schwachstelle!“

„Eh?! Warte…“ wollte Suki noch zurufen, aber da griff Sina schon ihre Freundin an. Die Katzenfrau war nur noch beschäftigt auszuweichen mit den schweren Fesseln.

Es vergingen weitere Tage…

Sina griff wieder weiter Suki an, die der Erschöpfung nahe war, als… sich die Vorahnung bei Sina zeigte, dass Suki ihre Dolche ihr ins Herz rammte. Sofort verhinderte die Dämonin die drohende Gefahr und beendete den Kampf.

„Sina… ich glaube… ich habe deine Schwachstelle für einen kurzen Moment gesehen!“ keuchte Suki schwer, aber erstaunt, dass es scheinbar doch zu Resultaten führte.

„Oh ja, das glaube ich nämlich auch. Hast du irgendeine Fähigkeit freigeschaltet?“ ließ Sina es sich nicht anmerken, wie knapp die Geschichte eben war.

„Ich… bin mir nicht sicher? Du hast doch verboten, dass ich meinen Status anschauen darf.“

„Hrm… ok, du darfst dir alles anschauen, aber du sagst den anderen nicht, welche Fortschritte du erzielt hast.“ erlaubte Sina es ihrer Freundin und sie tat es. Sina wusste nicht, dass jemand ein so glückliches Gesicht machen konnte wie Suki, die ihre Attribute und Fähigkeiten anschaute.

„Sina?! Alle meine Werte sind ja dermaßen in die Höhe geschossen, dass sie schon fünfstellig geworden sind! Selbst meine Fähigkeiten… ah…“ war Suki zuerst glücklich, als sie scheinbar was gefunden hat.

„Ich habe die Fähigkeit „Schwachstellen entdecken“, damit wäre ich selber nun auch eine Mishoi, aber eine Anfängerin.“

„Das ist doch wunderbar! Auch wenn… ich immer noch nicht so genau weiß, was die Fähigkeit ausmacht mit richtiger Kampferfahrung, so sollten wir das gezielt trainieren. Bevor du jetzt in Scham und Trauer fällst…“ sagte Sina und schaute in den Augen von Suki.

„Es ist DEINE Fähigkeit. Nicht von deiner Mutter oder Vater oder irgendwelchen Vorfahren, sondern DEINE, ok?“

„Danke… du weißt wirklich, wie man jemand aufmuntern kann. Ich… werde mir deine Worte zu Herzen nehmen.“ lächelt Suki, wird aber von Sina spontan umarmt. „Du bist zu süß für diese Welt!“

Sherry musste während des Kämpfens auf einmal niesen und wich damit einen Kopfangriff eines Ogers aus. „Wieso… werde ich auf einmal eifersüchtig?!“

„Dann werden wir mal schauen, dass du noch ein paar Level mehr bekommst, dann reisen wir zurück.“ sagte Sina es nach der Umarmung, wo Suki ein roten Kopf hatte.

„Ist das eigentlich für dich auch eine Art Training? Von allen bist du ja mehr oder weniger… nun… du bist bei den normalen Trainingsstunden dabei gewesen, aber bei mir musstest du dich vermutlich stark zurückhalten oder?“

„Macht dir mal keine Sorgen, ich wusste, warum ich meine Äxte gezielt zu den Übungen genutzt habe. Ich hoffte nämlich, dass ich den nächsten Meistertitel freischalten kann.“ grinste Sina.

„Aber… ich dachte, ihr kämpft nur mit euren Katanas?“

„Das stimmt, aber ich will mehr Möglichkeiten freigeschaltet haben gegen Exos. Je… mehr Fähigkeiten auf die ich zurückgreifen kann, desto schwieriger sollte es selbst für den Spinner werden, obwohl er Gedankenlesen kann.“

Eine weitere Woche verging, als Sina und Suki wieder vor der Monstervilla landeten. Es war gegen Mittag und die „Sportler“ waren noch unterwegs gewesen.

„Seid gegrüßt Herrin Sina. Die anderen sind noch unterwegs nach Saifa oder auf dem Rückweg? Nicht schlimm, sie werden Abends wieder da sein. Eure Schwester treibt sie wirklich zur Höchstform.

Wenn man nicht eine gewisse Routine hat, dürften selbst Vampire wie ich daran sterben vor Erschöpfung, so unglaublich sich das anhört.“ grüßte Edwin die beiden Damen.

„Saifa?! Was stellt meine Schwester denn mit denen an, selbst die Dämonen übertreiben das nicht.“ staunte Sina nicht schlecht.

„Eh… ok? Dann ist es auch nicht „eure“ Idee, dass ich die Sportklamotten mit Duftstoffen versetzen soll, damit Monsterhorden eure Leute während des Trainings angreifen?“ fragte Edwin vorsichtig nach, aber der unglaubwürdige Blick, den Sina eben zeigte, beantwortete schon alles.

„Wer… hat dir das denn aufgetragen?“ hakte Sina freundlich nach, aber Edwin als auch Suki spürten die kommende Wärme. „Sina, beruhig dich!“ kam direkt der Versuch von Suki, ihre Herrin zu beruhigen.

„Erm… Kyllia gab mir die Fläschchen. Ich sollte immer nach dem Waschen ein paar Tropfen rein setzen, damit die Sportler auch ein paar Fähigkeiten aufleveln sowie ihre eigenen. Ich war wirklich im Glauben, das wäre eure Idee.“ antwortet Edwin nüchtern.

„Warum glaubt eigentlich jeder, dass ich hinter jeder bösen Tat stecke oder es meine Idee sein könnte…“ war Sina nun traurig, die Hitze nahm wieder ab.

Sowohl Suki als auch Edwin schwiegen, sie wollten so eine Frage nicht beantworten wollen, auch wenn Sina es in der Vergangenheit öfter zu hören bekam.

„Gibt es sonst etwas zu berichten, bevor ich Kyllia schnappen werde?“ traute Sina sich fast nicht zu fragen.

„Nichts… besonderes. Vermutlich werden sich nur die anderen Gäste freuen, wenn sie Suki wieder sehen werden.“ antwortet Edwin nach langer Zeit.

„Eh… wieso war da jetzt so eine Pause?“ wundert sich Suki, selbst Sina fand es komisch. „Wusste nicht, wie ich es besser in Worte fassen sollte. Lassen sie sich einfach überraschen.“ lächelt Edwin.

„Dann warten wir mal auf heute Abend und was Kyllia mir zu sagen hat.“ lächelt Sina nun ebenso, aber es war wieder das Lächeln, was Folgen hatte.

„Oh…“

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