Ich bin wiedergeboren und die Sklaven?

Die Männer griffen die Frauen an, aber Mel sowie Lara haben sie sofort umgebracht, ganz wie Sina es ihnen erklärt hat, sollten sie keine Dummheiten begehen.

„Scheinbar waren es nur die vier Männer, irgendwie… hatte ich ein bisschen mehr Kampfkraft von ihnen erwartet aber…“ murmelt Mel.

„Ich frage mich eher, warum die uns sofort angegriffen haben. Irgendwas ist doch bei der Sache hier faul.“ meinte Lara.

„Dann gehen wir doch mal ins Lager und schauen, ob wir irgendwo so was wie einen Sultan finden oder ähnliches. Wenn ich tippen müsste, könnte es das prunkvolle Zelt da drüben sein. Wir gehen einfach darauf zu und wer die Waffen gegen uns erhebt, den dürft ihr umbringen.“ fasste Sina den Plan.

Mel und Lara nickten und gingen mit Sina auf das Zelt zu. Auf dem Weg sahen sie viele Personen, die an den Hälsen angekettet und der Sonne ausgesetzt sind. „Wenn… ich das richtig sehe, wirken sie, als wären sie Sklaven.“ murmelt Lara.

Nun kamen die nächsten Männer mit Speeren angerannt und griffen die Frauen an. Die Sklaven drehten ihre Köpfe weg, aber als sie nichts hörten, drehten sie sich zurück und sahen, wie die Wachen von den zwei Frauen getötet worden sind, als wären sie Kinder.

Es dauerte eine Weile, bis die ersten Sklaven um Hilfe riefen. „Was sollen wir tun?“ fragte Lara. „Ignoriere sie vorerst, wir müssen in Erfahrung bringen, was hier los ist. Nicht das es Schwerverbrecher oder ähnliches sind.“ meinte Sina.

Die Damen gingen weiter auf das Zelt zu, als ein dicker Mann aus dem Zelt herauskam. „Was ist das für ein Krach? Bringt die Sklaven zum schweigen! … Wer seid ihr denn?!“ verlangte der Mann sofort zu wissen.

„Ich nehme an… das du der Sultan diesen Ortes bist?“ fragte Sina und es kamen noch weitere Männer angerannt. Der dicke Mann hob seine Hände hoch und sie hörten auf mit dem Angriff.

„Das ist richtig. Wie könnt ihr es wagen, meine Männer zu töten?“ schaute der Sultan Sina an. Irgendwie konnte der Mann was hinter Sina sehen, aber dann verschwand es auch wieder.

„Weil wir es können? Sie greifen uns ohne Grund an, da ist es das normalste auf der Welt, sich zu verteidigen.“ hob Sina eine Augenbraue.

„Erzählt mir keinen Blödsinn! Ihr seid doch wegen der Sklaven gekommen, die wir gefangen halten!“ wurde der Sultan leicht rot im Gesicht.

„Bedaure, aber diese Sklaven… wirkten wie Nomaden oder nicht? Wusste nicht, dass in dieser Welt Sklaverei erlaubt ist.“ wundert sich Sina.

„Hach! Seid der Kalif das Sklavensystem eingeführt hat, blüht das Geschäft geradezu! Die Nomaden sehen zwar nach nichts aus, aber ihre Ausdauer ist extrem hoch als bei den weichen Menschen aus Alliancia.“ lachte der Sultan.

„Der Kalif hat was? Glaube ich habe genug gehört. Bringt alle diese Sklaventreiber um, ich werde mich um den Sultan kümmern.“ wurde Sina sauer. Mel sowie Lara nickten und griffen sofort die Männer an.

„Wie was?! Wie könnt ihr es wagen? Legt Hand an mich und der Kalif wird sich rächen! Niemand berührt seine ARGHHHH!“ schrie der Sultan, als Sina ihm ein Bein brach.

„Sklaven… alleine das Wort widert mich schon an. Dein Kalif wird dich vielleicht rächen, aber tot bist du dann sowieso.“ sagte Sina dem Sultan, während sie ihm das andere Bein brach und er laut aufschrie.

„Bitte… Gnade! Ich… gebe euch alles was ich habe!“ bettelt der Sultan um sein Leben, als er erkannte, das Sina sich nicht davon beeindrucken ließ, wenn man den Kalifen erwähnt.

„Lasst mich raten. Das sind alles Besitztümer der Nomaden oder?“ fragte Sina und der Sultan nickte. Sofort brach Sina den nächsten Knochen vom Sultan und die Sklaven schauten nun doch weg.

„Ihr ekelhaftes Pack. Irgendwie wirkt es, als wären alle verdorbenen Menschen hier heimisch in Vurdinia geworden. Zeit das man hier aufräumt!“ war Sina angewidert. Sie riss eine Zeltstange vom Zelt ab und rammte sie in den Kopf vom Sultan, der versuchen wollte, von Sina wegzukommen.

Der Sultan zuckte ein paar Mal, dann fiel er regungslos auf den Boden. Die anderen Abenteurerinnen jagten die restlichen Sklaventreiber und Sina ging nun auf die Sklaven zu.

„Es tut mir leid, dass ich euch als Schwerverbrecher angesehen habe, aber ich musste mich vergewissern, dass ich nichts falsch mache.“ entschuldigte Sina sich verbeugend bei den Nomaden an den Ketten.

„Ihr… habt nichts falsch gemacht. Wir sind nur einfache Menschen, die in der Wüste leben.“ stand eine alte Frau auf.

„Diese Ketten an euren Hälsen, wisst ihr, wer die Schlüssel hat?“ fragte Sina sofort. „Der Sultan hat die Schüssel immer bei sich gehabt.“ sagte die alte Frau sofort.

Sina ging zurück zu dem Toten und untersuchte ihn, aber fand nichts. Dann ging sie in das Zelt rein und sah mehrere nackte Frauen am Boden angekettet. Sie schauten Sina erschrocken an und Sina wünschte sich spontan, dass sie den Sultan nicht so schnell umgebracht hätte.

„Ihr müsst nicht länger… diese Erniedrigung erdulden. Wisst ihr wo der Fettsack die Schlüssel für die Ketten rumliegen hat?“ fragte Sina die Frauen. Sie schauten sich verdutzt an und eine zeigte auf die Truhe an der Seite. Die Dämonin ging direkt dorthin hin, öffnete sie und fand jede Menge Schüssel die alle gleich aussahen.

„Hmm…“ grübelt Sina, dabei nahm sie einen Schlüssel und ging zu den Frauen, aber er ließ sich nicht drehen im Schloss. Dann nahm Sina das Schloss in die Hand und zerstörte es. Die Frauen staunten sofort, wie Sina das Schloss zerstört hat und wollten gleich alle befreit werden.

„Beruhigt euch, ich habe nur zwei Hände!“ mahnte Sina zur Ruhe. Sie knackte ein Schloss nach dem anderen und die Frauen konnten ihre Freiheit nicht glauben. „Zieht euch was an, ich muss die anderen auch befreien.“ schlug Sina vor.

Ohne zu schauen, ob die Frauen den Vorschlag umsetzten, ging Sina raus und sah, dass Lara und Mel immer noch am Kämpfen waren, aber scheinbar hatten sie alles unter Kontrolle.

Sina ging direkt zu der alten Frau und zerstörte das Schloss. „Ich habe die Schlüssel gefunden, aber keine Ahnung welche die Richtigen sind, daher… mache ich euch einfach die Schlösser kaputt.“ grinst Sina.

Die alte Frau rieb sich am Hals und bekam nasse Augen. „Danke…“ flüstert sie. „Keine Ursache.“ meinte Sina und machte sich an die Arbeit.

Etwas später hatte Sina alle Sklaven befreit, die am Jubeln waren und ihr Glück nicht fassen konnten. Lara sowie Mel haben die letzten Männer umgebracht und kamen blutverschmiert zurück.

„Wie können wir euch jemals danken?“ fragte die alte Frau. Sina zeigte ihr die Medaille, die sie vom alten Mann bekommen hat und riss erstaunt ihre Augen auf.

„Wir werden heute hier bleiben, damit die Damen sich drüben waschen können. Ihr solltet… euch irgendwie organisieren, dass ihr hier wegkommt, falls irgendwelche Sklaventreiber noch ihrem Werk in der Gegend nachgehen.“ meinte Sina, aber die alte Dame schüttelt den Kopf.

„Nein, darüber braucht ihr euch keine Sorgen zu machen. Ihr habt sie wahrlich alle erwischt, doch muss ich euch warnen. Der Kalif hat ein ausgezeichnetes Spitzelsystem und wird nicht lange brauchen, um zu wissen, wer seine Leute umgebracht hat.“ warnte die alte Frau.

„Der Kalif wird bald ganz andere Sorgen haben, sollte ich in die Stadt zurück kommen. Wenn er nicht die Kräfte einer Götterbestie hat, sieht es sehr düster für ihn aus. Dieses Sklavensystem, wieso hab ich den Eindruck, als wollte der Kalif euch systematisch loswerden?“ wundert sich Sina.

„Der Kalif ist ein grausamer Herrscher, der Vurdinia kontrollieren will. In den Bergen gibt es Erze, die man teuer verkaufen kann und wenn man dazu billige… Sklaven hat umso besser für ihn oder? Vor allem, wenn wir es sind.“ erklärt die Frau.

„Aber es kommt mir zu persönlich vor. Habt ihr ihn mal aus Versehen in die Suppe gespuckt oder ähnliches?“ glaubte Sina der Frau nicht. Die Nomaden wurden alle schweigsam, denn sie ahnten, das Sina nicht locker lassen will.

„Was würde es euch helfen, wenn ihr es wisst?“ beobachtet die Frau Sina nun, aber auch Mel und Lara.

„Helfen? Kein bisschen, aber ich würde gerne verstehen, warum ich nur Probleme habe, seit ich die Stadt Besma verlassen habe. Die Stadt wirkte lebendig und sehr geschäftig, nichts was andeutete, dass ein Krieg außerhalb der Stadt stattfindet.

Erst greifen uns irgendwelche Räuber an, die einen Spitzel in der Stadt hatten, der definitiv nicht den Tag überleben wird, wenn ich zurückkehren werde.

Dann habe ich mit dem Träger dieser Medaille ein Gespräch geführt über den Verrat von Yaasir, den ich für einen guten Berater gehalten habe, aber wenn ich nun überlege, hat er uns ja die bestimmten Verkäufer angeboten, also werde ich ebenso ein Gespräch mit ihm führen, vermutlich wird er sich wünschen, dass er danach einfach nur getötet wird.

Nun kommen wir hier her und haben eigentlich gerechnet, dass diese Sultane dass Wasser verkaufen wollen und wir hätten sie dann sowieso umgebracht, aber nein, da müssen wir feststellen, dass ihr als Sklaven gehalten werdet. Irgendwie muss ich in der nächsten Oase damit rechnen, dass wieder was passieren wird, in welcher Form es auch immer sein wird.

Also ist es nicht… irgendwie mein… unser gutes Recht zu wissen, was hier los ist? Ah… bevor ich vergesse…“ schnipste Sina mit dem Finger und ihre Flügel wurden wieder sichtbar.

„Bei der Göttin…“ zuckten alle Nomaden ängstlich zurück. „Aber… was seid ihr?“ fragte die alte Frau.

„Eine verfluchte Person, die den Fluch von einem Vampirkönig bekommen hat und nun auf der Jagd nach Tierra ist. Bevor ihr zusammenbrecht, Yaasir hat mir von einer Prophezeiung erzählt und ich glaube nicht, dass sie gelogen war.“ sagte Sina.

„Darf ich nach eurem Namen fragen?“ wurde die Frau wieder selbstsicherer. „Sina die Verteidigerin, das ist meine kleine Schwester Lara und die Dame hier ist Mel. Wir sind Abenteurer und bevor ihr fragt, ja ich habe Titanus getötet.“

„Ihr seid ein Dämon, die Frau ein Vampir und die andere… weiß ich nicht wirklich zu deuten, aber es ist definitiv kein Mensch.“ sagte die alte Frau es ihnen direkt.

„Ho? Woher kommt eure Zuversicht, dass ich ein Dämon bin?“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Weil es ein Dorf in Vurdinia gibt, wo Dämonen leben und wir treiben mit ihnen Handel. Fragt uns bitte nicht nach seinem Standort, denn wie sie es auch immer schaffen, aber sie bringen ihr Dorf mit ihrer Magie immer zu einem anderem Ort. Daher wissen wir auch nicht, wie man sie finden wird. Ich… war oft genug in diesem Dorf gewesen, um zu wissen dass ihr eine Sukkubus seid.“ antwortet die Frau ehrlich.

Sina war zu perplex gewesen, als sie hörte, dass es noch andere Dämonen gibt und ausgerechnet in Vurdinia.

„Verstehe. Nun haben wir ein kleines Problem, denn ich wollte nicht, dass diese Geheimnis bekannt wird.“ sagte Sina.

„Ihr habt mein Wort… unser Wort, dass wir kein Wort über euch sagen werden, was ihr in Wirklichkeit seid, das schwören wir alle als Wächter von Vurdinia.“ legte die Frau eine Hand auf der Brust und die anderen Nomaden taten es ebenso.

„Das… sollen wir einfach so glauben?“ staunte Lara. „Ja, falls du es nicht wusstest, aber wer einen Schwur in dieser Welt abgibt, wird sich unweigerlich daran halten.“ erklärt die Frau.

„Ich dachte immer… das es pure Loyalität sei.“ murmelt Lara. „Keine Sorge, du hast mit Mel bei mir einen Eid geleistet, aber letztendlich sind wir doch auch eine Familie.“ grinst Sina.

„Darf ich… nach dem Grund eurer Tarnung fragen?“ lächelt die Frau vorsichtig. Sina wiegelt den Kopf hin und her, aber wenn sie tatsächlich Handel mit den anderen Dämonen treiben, geht sie dieses Wagnis ein.

„Lara, ich habe dir nie meinen kompletten Plan erzählt, nun ist der Zeitpunkt gekommen, was eigentlich los ist.“ und Sina erzählt den Nomaden sowie Lara, warum diese Lüge notwendig ist und wer Sina in Wirklichkeit ist, dazu ihr Auftrag, den sie vom dem Dämonenkönig bekommen hat.

„Die Dämonen aus Deymonlia wollen den Frieden?“ staunte die Greisin und die anderen Nomaden schauten sich abwechselnd an.

„Das ist richtig, zumindest wollte man es mir weismachen und ich habe keinen Grund zur Annahme, dass mein Vater mich in dieser Hinsicht anlügen sollte.“ nickte Sina.

„Dann hoffen wir, dass es möglich ist, denn die Dämonen aus dem Dorf wünschen sich ebenso einen Frieden mit der Welt. Danke das ihr euer Geheimnis geteilt habt, denn wir werden es sicher verwahren und niemanden, auch nicht den Dämonen weitererzählen.

Der Grund… warum der Kalif uns alle… jagen lässt ist, dass er bestimmte Personen in die Finger bekommen will, die den Standort von dem Brunnen der ewigen Jugend kennen.“

„Das soll es geben?“ war Mel skeptisch, aber die Frau nickte. „Ja, wer wünscht sich nicht ewiges Leben? Ewige Jugend und keine Nachteile, da wächst schon die Gier danach oder?“

„Lass mich raten, der Kalif weiß es von Yaasir?“ mutmaßte Lara und wieder nickte die Frau. „Leider ja. Wir erzählen diese Geschichten nur Unsersgleichen, aber nur auserwählte Personen kennen tatsächlich den Ort. Ich gehöre nicht zu ihnen, weswegen ich dankbar bin, nicht diese Bürde tragen zu müssen.

Ihr habt nicht nur das Vertrauen von dem weisen Greis erlangt, sondern auch meins, deswegen sage ich euch den Grund für diesen… dummen Krieg gegen uns.“ war die alte Frau traurig.

„Wer es auch immer weiß, wo dieser Brunnen ist, aber ihr solltet ihn zerstören.“ schlug Sina vor und die Nomaden schauten Sina an, als wäre sie nun ein Oger.

„Sollte man einen legendären Ort einfach so zerstören?“ zweifelt die Frau. „Legendär hin oder her, aber was passiert, wenn noch mehr böse Personen von diesen Brunnen erfahren? Reicht es nicht, dass solche bösen Menschen wie der Kalif schon eine Machtposition haben? Sollen die dann auch für alle Zeiten am Leben bleiben?“ argumentiert Sina.

„Ihr seid schon merkwürdig, selbst für ein Dämon. Aber… ich werde diesen Vorschlag weiterleiten und möge es dann an die richtigen Personen kommen. Wir werden hier… aufräumen und euch ein kleines Festmahl machen als Dank.“

„Das braucht ihr nicht extra zu machen, kümmert euch erst um euch!“ lehnte Sina die Idee ab: „Nein, wir machen es, weil wir es machen wollen. Wie können wir sonst der nächsten Generation sagen, dass wir gerettet worden sind, aber keinen Dank zeigen konnten? Lass uns dies zumindest gewähren.“ argumentiert die alte Frau.

„Na gut, macht was ihr wollt…“