Ich bin wiedergeboren und die Oase?

Das Pferd von Sina bockt beim reiten öfters, weil es irgendwie merkte, dass sein Reiter nicht das zu sein scheint, was es ist. Sina hat ihre Flügel unsichtbar gemacht, weil am Anfang gab es nur Probleme mit dem Pferd, bis ihr auffiel, dass es ihre Flügel immer anstarrte.

Dank den Pferden konnte die Abenteurergruppe am Abend die Oase finden und Mel kümmert sich direkt darum, dass die Pferde verkauft werden, denn dort war scheinbar ein Nomadendorf aufgebaut.

„Du gehst dich sofort waschen Lara. Falls du es nicht bemerkt hast, aber du stinkst in deiner blutigen Kutte. Es grenzt ja schon an ein Wunder, dass nicht irgendwelche Geier erschienen sind!“ befahl Sina.

„Ja ja Mutter…“ nörgelt Lara und rannte direkt weg. Eine kleine Zornesader bildet sich auf der Stirn von Sina und sie selber atmet langsam ein und aus zur Beruhigung. Mel kam zurück:

„Die Pferde sind wir los und scheinbar wirkten die Nomaden ziemlich glücklich, dass wir die Räuberbande ausgelöscht haben, so dass sie uns ein leeres Zelt zur Verfügung stellen.“

„Wunderbar. Haben sie noch irgendetwas gesagt?“ nickte Sina zufrieden. „Das die Kannibalen wieder aktiv geworden sind und wir vorsichtig auf unserer Reise sein sollen.“ erklärt Mel.

„Dann löschen wir sie halt aus. Wer sich uns in den Weg stellt, wird sterben.“ grinste Sina böse. „Scheinbar habt ihr euch von eurem Schock erholt.“ nickte Mel zufrieden. „Erinnere mich nicht daran…“

Später kam Lara frisch gewaschen zurück und trug eine neue Kutte. „Wehe du hast wieder was drunter an…“ warnte Sina, aber Lara schüttelt sofort den Kopf. „N… nichts drunter…“

Lara wurde auf den neuesten Stand der Dinge gebracht und nickte zufrieden. „Ich wundere mich nur, wie man ein Kannibale hier in der Wüste werden kann. Wenn ich mir die Oase so anschaue, sieht es doch alles geregelt aus?“ wiegelt Lara den Kopf.

„Das liegt daran, dass die nächsten Oasen von selbsternannten Sultanen kontrolliert werden und man das Wasser kaufen muss.“ meldet eine sich sehr alte Stimme. Die Damen drehten sich in Richtung der Stimme und sahen einen alten Mann.

„Keine Sorge, ich werde euch nichts tun. Ich bin vielleicht alt, aber selbst ich kann eine Gefahr erkennen und ihr drei strahlt eine tödliche Gefahr aus.“ lächelt der alte Greis.

„Ah? Müssen wir uns also durchkämpfen um an das Wasser zu kommen?“ fragte Sina direkt. „Hmm… es wäre nicht schlecht, wenn das wieder für alle zugänglich wird. Das Problem ist nur… diese Sultane sind mit dem Kalifen aus der Stadt Besma verwandt und wer Hand an sie legt, bekommt den Zorn des Kalifen zu spüren.“ erklärt der Greis.

„Ah… langsam verstehe ich das System auf diesem Kontinent. Ok, töten wir direkt mal alle diese sogenannten Sultane sowie seine Leute und sorgen ein bisschen für Gerechtigkeit, auch wenn es mir egal ist, aber was mich wundert ist, warum Yaasir uns das nicht gesagt hat?“ überlegte Sina laut.

„Yaasir? Ein fetter schmieriger Mann?“ fragt der Greis sofort nach und die Damen nickten. „Er ist eine Schlange und hat seine Leute verraten. Wo habt ihr ihn getroffen?“ hakte der Greis nach.

„Eh… er ist ein Mitarbeiter der Abenteuergilde und machte jetzt nicht den Eindruck, dass er Dreck am Stecken hat.“ meinte Mel.

„So sind die meisten Schlangen oder? Sobald sie eine Möglichkeit wittern, schlingen sie sich durch alles. Aber er ist ein Spion des Kalifen. Nun fragt ihr euch woher ich alter Mann das weiß oder?“ grinst der Greis mit mehreren Zahnlücken und die Frauen nickten.

„Wir sind vielleicht Nomaden, aber letztendlich sind wir die eigentlichen Wächter dieses Kontinents. Egal wo was passiert, wir tauschen die Informationen unter uns aus und schließen uns zusammen, sollte eine Gefahr zu groß sein, als das man sie ignorieren könnte.

Wir wünschen wirklich, dass mehr Abenteurer hier sind, aber müssen der Realität ins Auge sehen, dass die Belohnungen oft zu niedrig und die Gefahren zu hoch sind. Yaasir ist berühmt für seinen Verrat. Indem er diesem Kalifen unser System verraten hat und als Vertrauensbeweis seine eigenen Leute in den sicheren Tod schicken sollte, bleibt diese Schlange nur noch in der Stadt.

Wegen ihm sind wir gezwungen, ein komplett neues System der Informationsbeschaffung zu entwickeln und sind mehr oder weniger alle auf sich selbst angewiesen. Hättet ihr vor mehreren Jahrzehnten unsere Welt aufgesucht, wäre es friedlicher gewesen.“ lächelt der Greis traurig.

„Ich werde dir nichts versprechen, aber meine kleine Schwester hier führt uns vermutlich durch alle Oasen, damit wir sicher zur letzten Oase ankommen. Sollten… irgendwelche Spinner meinen, Geld für das Wasser zu verlangen… kann es sein, dass der Kalif ein paar Verwandte weniger hat.“ dachte Sina laut.

„Und du hast heute wegen dem Titel noch herum geheult…“ merkte Lara an, als Sina das Ende von der Kutte leicht hochhob. Sofort wurde Lara panisch und drücke ihre Hände auf die Beine. „Lass das!“

„Wer… seid ihr, dass ihr soweit gehen würdet?“ wurde der Greis neugierig.

„Ich bin Sina die Verteidigerin, das ist meine kleine Schwester Lara und die weiße Dame hier meine Freundin Mel. Wir sind Abenteurer und reisen zum größten Vulkan.“ stellte Sina sich vor.

„Zum größten Vulkan? Aber dort gibt es nichts lohnenswertes außer… Ihr wollt zu Tierra oder? Sina sagtet ihr? Seid ihr diese Sina, die auch Titanus besiegt hat?“ stellte der Greis fest.

„Das ist richtig in beiden Punkten, sonst würde ich nicht durch die Wüste reisen wollen, wenn es nichts Interessantes gäbe.“ nickte Sina.

„Hm… warum wollt ihr diese Götterbestie jagen? Ist es Gold oder Ruhm?“

„Gold brauche ich nicht, aber ich nehme es gerne mit. Ruhm brauche ich ebenso nicht, denn wer will es denn toppen, dass ich Titanus besiegt habe? Selbst wenn jemand anderes eine Götterbestie nun tötet, dann ist es so. Ich bin mehr daran interessiert, stärker zu werden und die Monstersteine von diesen Bestien zu sammeln für meine persönlichen Interessen.“ erklärt Sina.

„Nicht… um die Welt vor einer drohenden Gefahr zu schützen, wenn Tierra nicht irgendwann gestoppt wird?“ hielt der Greis den Kopf schräg.

„Du meinst, dass die Welt irgendwann zusammenbrechen könnte, wenn Tierra weiter den Erdkern aushöhlt?“ fragte Sina nun.

„Huch? Davon höre ich zum ersten Mal, aber das wäre ebenso beängstigend oder? Nein, wir Nomaden haben festgestellt, sollte Tierra den Vulkan verlassen, wird die Welt unter Feuer stehen und niemand wird ihn daran hindern können. Wir… wissen nicht, welche Bedingungen erfüllt werden müssen, damit Tierra es tut, aber da sind wir uns alle einig, dass er jederzeit damit starten kann. Allein die Götter kennen die Gründe für seine Existenz.“ wurde der Greis sehr ernst.

„Dann ist es gut, dass ich mich auf den Weg mache mit meinen Damen hier. Aber ob es von Erfolg gekrönt ist, dass bleibt ungewiss.“ meinte Sina.

„Ich wünsche euch wirklich mein ausdrücklichstes Glück und den Segen der Göttin, dass ihr… ihn erfolgreich bekämpfen könnt. Meine Leute werden die Kunde verbreiten, dass demnächst viele natürliche Gefahren kommen werden, sollte der Kampf mit Tierra beginnen.“ sah man im Greis Respekt in seinen Augen.

„Hier… nehmt dies. Solltet ihr andere Nomaden treffen, zeigt diese Medaille. Dann werden sie euch ein bisschen mit Informationen unterstützen.“ gab der Greis eine kleine Medaille, auf der ein Wassertropfen abgebildet ist an Sina weiter.

„Huch? Erm… danke, aber haben wir das Vertrauen wirklich verdient?“ wundert sich Sina, aber der Greis nickte.

„Ich bin alt, aber ich hatte nicht den Eindruck gewonnen, als würdet ihr mich anlügen, zumal ihr die ganze Zeit offen mir gegenüber , einem Fremden, wart. Soo… ich lasse euch dann allein. Danke für das Gespräch und solltet ihr Yaasir treffen… sagt ihm bitte „Verräter kommen nicht ins geheiligte Land.“ Er wird es schon verstehen.“ verabschiedet sich der Greis.

„Wow, das verspricht ja richtig viel Arbeit zu werden, sollten wir zurückkehren.“ kommentiert Mel es. „Aber wir können vermutlich nicht einfach Yaasir so töten ohne Beweise oder?“

„Wenn das wirklich eine solche Schlange ist, dann hat er dafür gesorgt, dass es keine Beweise gibt. Die Aussage des Greisen hilft nicht viel, weil es dann am Ende Aussage gegen Aussage ist. Aber darüber mache ich mir Gedanken, wenn es wirklich so weit ist.“ meinte Sina.

„Darf… ich wenigstens Unterwäsche tragen?!“ war es Lara scheinbar ziemlich peinlich, nach der Aktion die Sina mit ihr gemacht hatte. „Aber nein meine kleine Tochter, wer so unartig wird, muss halt mit Konsequenzen rechnen.“ lächelt Sina süß.

„Och manno!“ nörgelt Lara. „Sag mir nicht, dass du noch eine Jungfrau bist nach all der Zeit…“ hob Sina eine Augenbraue und nun wurde Lara erst recht rot. „Ernsthaft?“

„Das geht dich bestimmt nichts an Sina“ rannte Lara schreiend aus dem Zelt raus. „Wow… das war jetzt unerwartet für mich.“ schmunzelt Sina und Mel schüttelt nur den Kopf.

Am nächsten Morgen ging ihre Reise weiter. „Der Greis hat uns ein Paket gegeben, wo ein Zelt drin ist wie das wo wir drin geschlafen haben. Das können wir dann aufbauen, denn bis zur nächsten Oase werden wir ein bisschen mehr Zeit brauchen.“ erklärt Lara und schaut Sina dabei nicht in die Augen.

„Lara… es tut mir leid. Damit habe ich nicht gerechnet, wenn ich dein Alter bedenke.“ umarmte Sina die Vampirin von hinten. „Pff…“ schmollte Lara weiter.

„Soll ich dir ein leckeres Essen machen, wenn wir wieder Zuhause sind? Bestimmt magst du Apfelpfannkuchen oder?“ lockte Sina mit einem Angebot und scheinbar traf sie sogar den richtigen Nerv bei Lara.

„Das… kannst du?“ fragte Lara vorsichtig. „Sollte ich noch zumindest können, denn im alten Leben habe ich gerne Pfannkuchen gegessen, am liebsten die von meiner….“ wurde Sina nun still.

„Sina?“ wundert sich Lara und drehte ihren Kopf, dabei sah sie Sina weinen. „Was hast du denn?!“

„Ich… weiß es nicht, aber… ich kann mich nicht erinnern wer ich bin noch wer meine Familie ist, aber mir tat es auf einmal im Herz weh, als ich ans Essen dachte und irgendwie… konnte ich mich an meine Mutter erinnern, aber… kein Name oder Gesicht, nur wie lecker das Essen immer war…“ tränte Sina.

„Alles ist gut… ich bin bei dir… und Mel auch.“ tröstet Lara und Mel legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Versuch nicht darüber nachzudenken. Vielleicht kommt irgendwann deine Erinnerung wieder. Ich würde mich wirklich freuen, wieder Pfannkuchen zu essen, von jemanden der auch weiß, wie die Zutaten sind.“

„Danke… es geht glaube ich wieder.“ grinst Sina schüchtern, dass sie ihre andere Seite unweigerlich gezeigt hat.

Die Reise durch die Wüste ging unbeschwert weiter, die Abenteurer hatten keinen Feindkontakt oder ähnliche Probleme. Als es Abend wurde, bauten sie das Zelt auf, das wirklich sehr einfach gestrickt war. Es wurde ein kleines Lagerfeuer entfacht mit Holz, was sie in ihren Inventaren dabei hatten und machten ihr Proviant warm.

„Ich habe mir bisher nie wirklich die Zeit genommen, aber… der Sternenhimmel ist wunderschön oder? In unserer alten Welt konnte man es nicht so sehen, weil die Welt viel zu hell beleuchtet wurde in der Nacht.“ schaute Sina in den Himmel.

„Stimmt… da lebe ich schon solange auf der Welt, aber… irgendwie nimmt man sich nicht wirklich die Zeit und schaut sich die Welt in Ruhe an, wie die Götter sie erschaffen haben.“ nickte Lara.

„Ihr wollt nicht wissen, wie ich die Welt sehe…“ murmelt Mel.

Die Reise ging am nächsten Tag weiter und als die Sonne am höchsten Punkt stand, sahen die Damen schon die nächste Oase und das sie definitiv schwer bewacht wird.

„Und? Wie sollen wir vorgehen Schwester?“ fragte Lara. „Wir gehen hin und schauen uns das aus der Nähe an. Wenn die… so sind wie der alte Mann beschrieben hat, dürft ihr euch austoben. Wenn sie uns ohne Probleme an das Wasser lassen … Naja, dann geht unsere Reise halt weiter.“ grübelte Sina.

Als die Abenteurer fast vor der Oase angekommen sind, kamen direkt dunkel gekleidete Männer mit Speeren auf die Damen zu. „Wer seid ihr und was wollt ihr?“ verlangte einer der Männer zu wissen.

„Wir sind Abenteurer und sind auf der Durchreise für einen Auftrag. Wir wollten unsere Wasservorräte wieder auffüllen.“ antwortet Sina. Die Männer schauten sich erstaunt an und lachten auf einmal.

„Bring sie um!“