Ich bin wiedergeboren und plane den nächsten Schachzug?
Am Abend kam es zu einer hitzigen Diskussion zwischen Prinzessin Themba und dem König. Letztendlich setzte sich Themba durch mit dem Argument, dass sie doch schon seit Wochen mit Ralph und den anderen in einem Raum geschlafen hat.
Der König gab auf und ließ die Betten in das Zimmer bringen, sodass alle zusammen in einem Zimmer schlafen konnten. Eine kleine Warnung gab der König an Ralph trotzdem, dass er schön auf seinen Bett liegen bleiben soll.
Am nächsten Morgen traf Friedrich Prinzessin Themba alleine im Flur. „Guten Morgen Prinzessin Themba, kann ich euch kurz alleine sprechen?“ brummte Friedrich.
„Aber sicher“ wundert Themba sich und Friedrich führte sie in ein Zimmer wo sie sich ungestört unterhalten können.
„Prinzessin Themba, könnt ihr mir ein bisschen mehr über Ralph erzählen? Ich bin ein bisschen neugierig über den Jungen.“ fragte Friedrich.
„Huch? Gerne?“ und Themba erzählt von Ralph. Er sei ein Waisenkind und lebe mit vielen Geschwistern in einem Waisenhaus und dass er sich Gedanken über die Zukunft macht und eine Position versucht zu erreichen, dass er auch weiterhin seine Geschwister, aber auch das Waisenhaus unterstützen kann.
„Er ist nicht nur klug und mutig, sondern hat eine große Güte. Er denkt immer zuerst an die anderen oder?“ schlussfolgert Friedrich.
„Stimmt. Anfangs hatte ich meine Probleme mit Sina, da hat Ralph mir immer geholfen. Allein seine Anwesenheit hat mir auf der Reise sehr geholfen.“ wurde Themba rot im Gesicht.
„Nun, der König macht sich Gedanken, inwiefern er Sina und Ralph belohnen kann und tut sich scheinbar sehr schwer. Aber… ich glaube, ich habe was für Ralph.“ lächelt Friedrich und Themba hielt ihren Kopf nur schräg.
Sina schlief noch immer und gab keine Anzeichen aufzustehen. Ralph hielt ihre Hand und wollte ihr Kraft spenden. Alwin schaute bei den Bauarbeiten zu und Themba sprach sich mit ihrem Vater in seinen Gemächern aus. Es war eine hitzige, aber auch dringende Aussprache zwischen den Beiden und am Ende zeigten beide Seiten Verständnis.
Zu Mittags trafen sich wieder alle im Zimmer der Prinzessin. „Sagt, warum schleicht Thorgil im Flur so herum?“ wundert Simon sich.
„Vielleicht hat er Schuldgefühle, weil er mir die Nachricht übermittelt hat, dass meine Kinder gestorben sind? Er ist scheinbar auch einer Intrige verfallen.“ rät der König.
„Solange er nicht in mein Zimmer kommt, ist es mir egal. Ich mag den Mann nicht.“ sagt Themba.
„Ralph, mein Freund Friedrich möchte dir gerne was sagen. Ich… würde dir gerne eine Belohnung geben, aber ich denke, Friedrich hat was besseres im Sinn.“ und der König gab das Wort an Friedrich weiter.
Er wirkte sehr ernst als er mit Ralph sprach, der sich wundert. „Ralph. Du bist nicht nur ein Held, sondern auch ein Freund der Königskinder. Ich habe die Geschichte von Prinzessin Themba ebenso gelauscht wie die anderen und muss deinen Mut bewundern. Nicht viele Menschen helfen einfach so fremden Personen, noch bringen sie sich selbst in Gefahr.
Stets hast du Prinzessin Themba und Prinz Alwin geholfen auf der Reise und motiviert, sie vertrauen dir vollkommen.
Ich… habe Prinzessin Themba heute morgen ein bisschen über dich ausgefragt und mein Respekt zu dir ist noch größter geworden, als ich erfahren habe, dass du dir sehr um deine Geschwister, aber auch Gedanken um die Zukunft der Waisenheime machst. Du möchtest gern eine Postion erlangen, wo du Veränderungen durchführen kannst, nicht wahr?“ fragte Ralph.
„Erm… ja, soweit ist das richtig. Meine Geschwister werden auch irgendwann älter und müssen sich selber versorgen, aber die Welt… ist grausam und wenn weitere Waisenkinder nachkommen, wer soll sich dann um sie kümmern? Die Schwestern werden auch nicht jünger und einige Waisenheime haben personelle Probleme.
Ich hätte kein Problem damit, selbst als Aufpasser und Vorbild in einem Waisenheim zu arbeiten, aber das löst nicht den Kern des Problems. Deswegen will ich irgendwie auch an Geld kommen, das ich Personal einstellen, aber auch materielle Hilfen leisten kann.“ erklärt Ralph ernst. Simon und selbst der König staunen, wie erwachsen Ralph ihnen auf einmal vorkam.
„Ralph, das sind sehr noble Gedanken von dir. Ich möchte dir… eine Chance geben. Meine Frau und ich können keine Kinder bekommen und haben den Wunsch aufgegeben, aber… ich würde dich gerne adoptieren.“ lässt Friedrich die Bombe platzen.
Ralph riss erstaunt die Augen auf und wusste nicht, was er sagen sollte, selbst als Themba eine Hand von ihm nahm.
„Ich… wir, meine Frau und ich, werden nicht versuchen deine Eltern zu ersetzen. Du sollst ihr Andenken weiter ihm Herzen tragen. Ich bin selber ein Ritter und Adeliger. Ich würde dir helfen, deinen Traum zu erfüllen.
Dein Zuhause wäre ein Anwesen von mir in der Hauptstadt. Ich will dich aber nicht von deinen Geschwistern trennen, daher werden wir oft genug nach Fanfoss reisen, damit du dich selber überzeugen kannst, dass es ihnen gut geht.
Solltest du mein… Angebot annehmen, wären ich und meine Frau sehr glücklich. Ich werde dich zu einem Ritter ausbilden, denn Talent hast du und bist klug. Dies würde dir ermöglichen im Königreich, je nachdem wie du dich anstrengst, Veränderungen umzusetzen.“ nickte Friedrich Ralph zu.
„Und zu wärst in der Nähe von Prinzessin Themba.“ warf Simon noch rein, der einen strafenden Blick vom König bekam, aber Ralph als auch die anderen ignorierten dies.
„Ich… weiß nicht was ich dazu sagen soll…“ antwortet Ralph mit leichten Tränen in den Augen. Themba drückte ihm die Hand und Alwin legte eine Hand auf Ralphs Schulter, sie standen auf seiner Seite.
„Dämlack, nimm das Angebot an…“ hörte jeder eine weibliche Stimme flüstern.
„Sina?!“ riefen die Kinder aufgeregt und stürmten auf das Bett zu, als sie sahen, das Sina ihre Augen öffnete.
„Ja ich. Ralph, ernsthaft. Was habe ich dir zu Beginn der Reise erzählt?“ murmelt Sina.
„Das eine Gelegenheit kommen wird.“ antwortet Ralph ohne lange zu überlegen.
„Richtig, nun das ist es eine Gelegenheit. Du machst dir gerade mehr Sorgen um deine Geschwister, aber glaube mir, die Welt dreht sich auch ohne dich weiter. Außerdem, irgendwann müssen sie sich ebenso weiterentwickeln, ob mit dir oder ohne.“ murmelt Sina weiter aus dem Bett heraus.
Ralph ließ Sinas Worte in sich fließen und man sah ihm an, dass er wirklich überlegte. Dann atmete er einmal tief ein und aus und schaute Themba an. Anschließend ging er zu Friedrich.
„Ich… werde gerne das Angebot… annehmen.“ flüstert der rothaarige Junge schüchtern zum Ritter Friedrich. Dieser grinste groß und umarmte Ralph unerwartet.
„Heißt dass das wir Ralph immer sehen werden?“ fragte Alwin glücklich. „Ja, jeden Tag.“ antwortet Themba glücklich.
„Man kann nicht mal in Ruhe schlafen. Wieso müsst ihr ausgerechnet hier eure Gespräche halten?“ murmelt Sina wieder.
„Erm, das ist mein Zimmer, wo ich mich am sichersten fühle?“ teilt Themba mit.
„Was habe ich getan, dass ich in Nervis Zimmer schlafe…“ schlummert Sina wieder ein.
Themba bekam einen roten Kopf, aber schluckte ihren Ärger herunter, als sie Sina wieder schlafen sieht.
„Oh ich sehe schon, dass dein Abenteuer mit Sina ziemlich spannend war.“ kommentiert Simon.
Am späten Abend wachte Sina wieder auf. Sie schaute sich um und war alleine. Die Chance nutze sie und entledigte den engen Schlafrock. „Endlich, wie auch immer sie es geschafft haben mir den anzuziehen, aber ich bekam keine Luft!“
Sina holte ein eingewickeltes Paket aus ihrem Inventar heraus. Dies war ein anderes Kleidungspaket von Sherry. Sie öffnete es und zog die Kleidung heraus. Die üblichen Lederhosen sowie Schuhe und eine lange Bluse mit tiefen V-Ausschnitt.
„Kein BH oder so was ähnliches?!“ knurrt Sina. In der Villa von Sina übte Sherry gerade die nächsten Zauber auswendig, als sie auf einmal niesen musste. Der V-Schnitt ging runter bis zum Bauchnabel.
Als Sina fertig war, schüttelt sie nur den Kopf, bis sich auf einmal die Tür öffnete und Simon das Zimmer betrat. Er sah Sina im neuen Outfit und hatte auf einmal fürchterliche Schmerzen im Brustbereich.
„Alles in Ordnung Simon?“ brummte Friedrich, als er seinen Freund auf den Knien sieht und seine Brust hält. „Es ist… als hätte ein Pfeil mein Herz gerade durchbohrt.“ murmelt er. Themba die hinter den Männer stand, verzog das Gesicht und gab ein leises „Uwaaah“ ab.
„Hast du eigentlich kein Schamgefühl Sina?“ schimpft Themba und Sina hob nur eine Augenbraue hoch. „Sagt das meiner Freundin, die mir solche Kleidung andreht.“ kommentiert Sina.
„Wie ich sehe *hust* geht es ihnen gut.“ versuchte der König den Streit zu beenden. „Ich glaube, wir haben uns noch nicht vorgestellt. Mein Name ist Karl-Horst von Fürstenbusch, ich bin der König dieses Königreiches und Vater von Themba und Alwin. Die beiden Herren sind meine Freunde Simon und Friedrich.“ stellt der König sich vor.
„Sina die Verteidigerin, S-Abenteurer. So treffen wir uns scheinbar doch.“ grüßt Sina. Ralph, Alwin und Themba, die nun auch alle im Zimmer waren, wirkten etwas verwundert.
„Zu eurer Information, der König wollte mich sehen und ich hatte keine Lust.“ erklärte Sina und die Kinder staunten nur.
„Wie wahr. Das Schicksal kann seltsame Formen annehmen.“ philosophiert der König und Sina musste ihm zustimmen.
„Nun denn, ich habe von den Kinder eure Reise erfahren und mich schon bei Ralph bedankt. Ralphs Belohnung… hast du ja mitbekommen.“ nickt der König zu Ralph.
Der König wollte seine Rede fortführen, als es an der Tür klopft und Kanzler Thorgil sie öffnete. „Mein König, ich bedaure sie zu stören, aber mehrere Adelige wünschen ein Treffen mit ihnen. Sie verlangen zu wissen, was mit Baron Schmu passiert ist und wer der Feind des Angriffes auf euch war.“
„Himmel, was wollen sie denn noch alles?“ grollte der König und der Kanzler verbeugte sich entschuldigend, dabei legt er seine rechte Hand auf die Brust.
Sina sah einen Ring, dessen Insignien sie überall auf der Welt erkannt hätte und musste leise lachen, dass nicht mehr aufhörte.
„Sina? Ist alles in Ordnung?“ fragte Themba, ob Sina nun doch verrückt geworden ist.
„Aber sicher, mir ging es noch nie besser. Mein König, lassen sie das Treffen mit den Kindsköpfen so früh wie möglich starten, nur möchte ich dabei sein.“ lächelt Sina.
Der König schaut Sina verwundert an. „Wie soll ich das verstehen?“ und selbst Kanzler Thorgil wirkte misstrauisch.
„Vertrauen sie mir, sie werden es nicht bereuen. Themba, du hast mir doch eine spezielle Frage auf der Reise gestellt oder? Ich kann ihn dir liefern.“ sagte Sina zu Themba. Sie wusste nicht, was Sina meinte, bis ihr dämmerte, „was“ Sina meinte.
„Papa, ich glaube, du solltest auf Sina hören.“ unterstützt Prinzessin Themba den Vorschlag von Sina.
„Hmm…? Wann kann das Treffen mit den Adeligen stattfinden Kanzler Thorgil?“ fragte der König, aber wundert sich, warum das Grinsen von Sina nur noch boshafter wirkte, als sie den Namen des Kanzler hörte.
„Mein König, morgen zur Mittagszeit wäre der schnellstmögliche Termin, den ich umsetzten kann.“ schlägt Kanzler Thorgil vor und der König nickte. „Dann wünsche ich ihnen einen schönen Abend.“ und Kanzler Thorgil verlässt das Zimmer.
„Darf ich nun erfahren, was ich da zugestimmt habe?“ verlangte der König zu wissen.
„Gerne, der Krieg gegen sie und ihre Kinder läuft ja noch immer und wird erst aufhören, wenn entweder sie und ihre Kinder tot sind oder ihr Feind. Mein König, ich kann dafür sorgen, dass der Krieg morgen zu Ende ist. Dafür müssen sie mir nur freie Hand gewähren.“ antwortet Sina ernst.
„Sie können es beenden, was Kanzler Thorgil und ich nicht schafften?“ fragte der König staunend.
„Nicht nur das, ich bringe ihnen den Kopf ihrer Organisation. Ich denke, Themba hat ihnen gesagt, dass ihre Frau ermordet wurde?“
„Ja, auch wenn es mir schwerfällt. Es wurde nichts festgestellt bei ihr damals.“
„Ist der Arzt, der damals bei der Geburt anwesend war, noch in der Burg?“
„Ja, ich glaube schon.“
„Er muss als Zeuge ebenso anwesend sein.“
„Das lässt sich einrichten.“
„Dann wird morgen einmal richtig aufgeräumt.“ rieb Sina sich die Hände.
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