Ich bin wiedergeboren und werde wie eine Prinzessin getragen?
Themba und Alwin reagierten panisch, als Sina auf den Boden fiel und liefen zu ihr. Ralph schüttelte sie an der Seite, ihm liefen die Tränen nur so runter.
„Papa, du musst ihr helfen!“ rief Alwin nach Hilfe. Der König kam zu Sina und drehte sie auf den Rücken. „Lasst mich das bitte überprüfen.“ brummte Friedrich und kontrollierte die Lebenszeichen von Sina.
„Ihr könnt euch beruhigen. Sie hat zwar überall Verletzungen, aber es war die Erschöpfung, weswegen eure Freundin nun bewusstlos ist.“ erklärte Friedrich.
„Aber wir müssen was gegen die Pfeile und ihre Wunden am Körper machen, sie blutet doch überall.“ rief Themba panisch.
„Hmm, schau doch, ihre Wunden schließen sich schon selbst… Himmel, dass ich das selbst erlebe, dass ein Mensch diese Fähigkeit hat.“ murmelt Simon.
„Was?“ fragte Ralph und Friedrich erklärte es. „Eure Freundin hat eine Fähigkeit die sich „Regeneration“ nennt. Monster, Vampire und andere Ungeheuer haben diese Fähigkeit. Menschen können diese haben, aber… man muss schrecklich leiden, bis sich diese Fähigkeit überhaupt bei einem Menschen aktiviert. Bisher war mir noch kein Mensch bekannt, der diese Fähigkeit hatte.“
„Sagt meine Kinder, wer ist diese Heldin?“ fragte der König, nachdem sie sich alle langsam beruhigten.
„Das ist Sina die Verteidigerin…“ sagte der rothaarige Junge Ralph. „Die beiden haben uns vor dem versuchten Attentat im dunklen Wald beschützt.“ erklärt Themba und der König bekam große Augen.
„Das ist Sina? Die Sina, die gegen eine Armee von Untoten und einen Skelettdrachen gekämpft hat?“ traute der König seine Ohren nicht.
„Und jetzt eure Armee besiegt hat.“ fügte Ralph grinsend hinzu, was Simon zum Lachen brachte. „Der Junge hat Humor, das muss man ihm lassen.“
„Das… ist einfach unglaublich. Sie hat meine Einladung abgelehnt und wollte ihre Ruhe haben, bringt aber trotzdem meine Kinder zurück.“ schüttelt der König den Kopf.
„Papa! Wir haben dir soviel zu erzählen!“ rief Alwin freudig, aber Themba mischte sich ein. „Später Alwin. Papa, egal was man dir erzählt hat, es ist gelogen. Wir sind am Leben und Sina hat uns viele Male beschützt. Wenn ich jemandem in dieser Burg mein Leben anvertrauen würde, ist das nur Sina!“ erklärt Themba mit ernster Stimme.
„Ich verstehe. Ich vertraue deinem Urteil.“ nickte der König.
„Was sollen wir mit ihr machen? Wir können sie ja nicht hier liegen lassen und sollten die Pfeile aus ihr herausholen.“ brummte Friedrich.
„Sie kann in meinem Zimmer schlafen!“ schlägt Themba vor. Der König wollte ihr vorschlagen, dass sie ins Krankenzimmer getragen werden kann aber…
„Papa, weißt du wie viele Soldaten Sina fertig gemacht hat? Schau doch in die Halle, die Schwertmeister hat sie besiegt. Auf dem Weg hierhin wirst du nur verletzte Soldaten vorfinden. Dort ist definitiv kein Platz. Also bringt Sina in mein Zimmer!“ stieß Themba die Prinzessin heraus.
„Es ist, als würde ich ihre Mutter sehen. Wenn sie in dieser Stimmung war, brauchte man nicht mehr mit ihr zu diskutieren.“ kommentiert Simon und der König musste ihm insgeheim zustimmen.
„Das ist Sina die Verteidigerin. Erst beschützt sie das Land vor dem Unheil und nun meine Kinder. Ich weiß nicht, wie ich ihr danken soll…“ dachte der König. Er griff mit beiden Armen unter Sina und hob sie wie eine schlafende Prinzessin hoch.
„Papa?“ wundert Themba sich. „Ich trage die Heldin in dein Zimmer. Simon kümmere dich um die Verletzten und Friedrich, du informierst dich über den Schaden, den Sina angerichtet hat. Ich will alles wissen!“ befahl der König und die beiden Männer grinsten. „Machen wir.“ sagte Simon und Friedrich nickte nur.
„Ralph, du kommst natürlich mit in mein Zimmer!“ nahm Themba den rothaarigen Jungen an die Hand, der ziemlich ruhig war. Der König hob eine Augenbraue hoch und Ralph bemerkte den Blick vom König. „Glaubst du das es eine gute Idee ist, dass wir Hände halten?“ versuchte Ralph die Situation zu entschärfen.
„Du bist ebenso mein Held und es ist mein Recht als Prinzessin, dass ich deine Hand halten will!“ antwortet Themba daraufhin. Simon war noch in der Halle und konnte sich wieder sein Lachen nicht verkneifen. Er ahnte schon, welch ein Sturm noch kommen wird.
„Papa, ich… bin irgendwie müde?“ zupfte Alwin an seinem Hut, den er von Sina bekam. „Ist schon gut mein Junge, bringen wir die Heldin in das Zimmer von Themba.“ und alle machten sich auf den Weg.
Doch sie kamen nicht weit, als Kanzler Thorgil sich in der Vorhalle ihnen in den Weg stellte. „Was hat das zu Bedeuten mein König? Diese Frau hat uns angegriffen und ihr lasst die Soldaten sich zurückziehen?“ verlangte Thorgil nach Antworten und sah dann die Kinder.
„Ihr… ihr seid am Leben? Aber wie ist das möglich?“ stottert Kanzler Thorgil. „Das ist auch was mich brennend interessiert mein Lieber. Diese Frau hat meinen Kindern das Leben gerettet und scheinbar mehr als nur einmal. Themba und Alwin vertrauen ihr ihr Leben an und wie könnte ich ihnen dies verdenken? Nun geht mir aus dem Weg!“ befahl der König und der Kanzler machte sofort Platz.
„Aber das ist doch kein Grund unsere Soldaten und die Burg anzugreifen, was sollen wir dem Volk sagen? In der Stadt herrscht Panik!“ merkte Thorgil an.
„Schick die Soldaten raus, die nicht verletzt wurden und verkünde, dass der Feind besiegt ist. Anschließend sagt dem Volk das die Informationen über den Tod meiner Kinder eine Falschinformation war und dass ich in den nächsten Tagen sie darüber aufklären werde.“ kommandiert der König.
„ … Wie ihr wünscht mein König.“ verbeugte sich Kanzler Thorgil und der König sowie die Kinder verschwanden aus seinem Blickfeld.
„VERDAMMT“ schrie der Kanzler im Kopf
Sina wurden die Pfeile entfernt und sie wurde von den Hausdienerinnen gewaschen, dann zog man ihr einen Schlafrock über. Die Hausdienerinnen warfen Sina immer wieder neidvolle Blicke zu wegen ihrer Schönheit und… sehr großen Brüsten.
Es war Abends als sich die Kinder, der König sowie Friedrich und Simon im Zimmer der Prinzessin treffen. Die Kinder haben sich gewaschen und bekamen ihre Mahlzeit, Ralph sieht nun aus wie ein kleiner Butler.
„Hmm, ist das eine gute Idee in diesem Zimmer die Besprechung zu halten während eure Freundin sich ausruhen soll?“ fragt Simon.
„Sie wird eh nichts mitbekommen Außerdem will ich in ihrer Nähe sein, wenn sie aufwacht, damit ich sie ausschimpfen kann, weil es sehr leichtsinnig von ihr war.“ kommentiert Themba. Sie trägt nun wieder ihre Kleider als Prinzessin und nicht mehr das Bauernkleid.
„Bevor ihr uns alles erklärt, Simon und Friedrich. Erzählt mir den Stand der Dinge.“ fordert der König zu wissen. Er selbst hat nun wieder mehr Farbe im Gesicht und allgemein ist der König wie ausgewechselt.
„Dann fange ich mal an. Also Sina hat die Zugbrücke komplett demoliert. Sie ist zwar unten, aber ohne eine Halterung werden wir das schwere Ding nicht mehr hochbekommen. Ich habe nach den Zwergen gefragt, sie sind ja die Spezialisten für solche Technik. Bei der Aktion ist auch ein Teil der Straße zerstört worden und… ein Stück entfernt von der Stelle wurde der Boden ebenso zerstört. Es sieht aus, als hätte jemand mit aller Kraft auf den Boden gestampft.“ fing Friedrich mit seinen Bericht an.
„Das war Sina!“ meldet Alwin sich.
„Ok gut zu wissen. Nun kommen wir zum Hof. Ein ziemlich großes Loch ist dort. Wieso wurden Feuerbälle zu den Türmen zurückgeschleudert?“ fragte Friedrich.
„Sina.“ nickten Themba und Ralph.
„Die Eingangshalle der Eingang wurde komplett zerstört. Die Stützsäulen sind zusammengebrochen und die Mauern halten irgendwie nur an einem Nagel. Unsere Ingenieure haben die Säulen notdürftig repariert, aus Angst das die Decke einstürzt. Zumindest wurden dort Risse entdeckt.“
„Sina.“ antworten die Kinder synchron.
„Eine der Treppenwege wurde zwischen zweiten und dritten Stock ebenso demoliert und kann nicht mehr benutzt werden.“
„Sina.“
„ … Kommen wir dann zur Vorhalle, die Stützsäulen stehen zwar noch, aber der gesamte Raum zeigt Risse. Die Ingenieure wissen nicht, wo sie anfangen sollen zu reparieren und die Tür zum Thronsaal ist zerstört. Ja, das war Sina.“ beendet Friedrich seine Erklärung.
„Dann bin ich ja froh, dass Sina uns so schnell gefunden hat, sonst wäre von der Burg nicht viel heil geblieben.“ kommentiert der König leicht sarkastisch.
„Nun, dann berichte ich von den Verletzten. Die Ärzte arbeiten momentan im Akkord. Wir haben sogar aus der Stadt einige zwangsverpflichtet, weil wir zu wenig Ärzte in der Burg hatten. Abgesehen von den materiellen Schäden an der Ausrüstung sowie Waffen gibt es keine Toten zu beklagen.
Viele sind traumatisiert und andere haben… Angst vor Frauen entwickelt. Die Anzahl der verletzten Soldaten ist momentan noch steigend. Viele werden auf dem Hof betreut, weil unsere Krankenzimmer überlastet sind. Einer murmelte sogar, das Sina einen Morgenstern mit ihrer Faust zerstört hat?“ schaut Simon die Kinder fragend an, aber diese drehten alle ihre Köpfe weg.
„Verstehe… Nun, ich runde einfach mal die Zahl der Verletzten auf und komme auf eine vierstellige Summe an Verletzten. Das wäre mein Bericht.“ beendet Simon seinen Bericht.
„ … Sie hat meine Armee wahrlich ohne Waffen besiegt.“ staunt der König und Ralph fügte noch hinzu: „Mein König, ihr solltet eurer Tochter danken, da sie Sina darum bat, keine Waffen einzusetzen oder zu töten. Normalerweise setzt Schwester Sina ihre langen dünnen Schwerter ein, dann hätte sie vermutlich nicht die Probleme gehabt, in den Thronsaal zu kommen.“
„Ihr wollt mir sagen, wenn Sina ihre Waffen benutzt hätte, sie nicht in diesem Zustand wäre und die Armee vermutlich vernichtet worden wäre?“ hakt Simon nach.
„So ist es. Wenn Sina ihre Waffen einsetzt, gibt es kein Leid oder Elend, sondern nur Tote.“ kommentiert Themba.
„Puh, bin ich froh, das Sina auf der richtigen Seite war. Nun denn, Themba, Alwin und auch du Ralph. Ihr habt jede Menge erlebt und nun haben wir die Ruhe, dass ihr darüber berichten könnt, was alles vorgefallen ist.“ nickt der König den Kinder zu.
Sie schauten sich an und Themba fing an zu erzählen. Die Reise von der Schule zum dunklen Wald, als sie dort von den Meuchelmördern angegriffen wurden.
Die Flucht aus der Kutsche und wie sie von Ralph gerettet wurden und er sich selber mit dem Assassine anlegte. Ralph bekam von den Männer im Raum respektvolle Blicke für seinen Mut.
Das erste Treffen mit Sina und wie sie gezwungen worden sind, eine Verkleidung anzulegen. Auf der Suche nach Hilfe suchten sie Baron Schmu auf, im Glauben das er noch ein Familienfreund sei.
Wie Sina den Giftanschlag verhinderte und dem Baron seine eigene Medizin zu schmecken gab. Dies brachte Simon ein leichtes Lächeln aufs Gesicht. Den Feind mit den eigenen Waffen zu töten.
Ihre Flucht aus der Stadt und ihre Reise zur Mine, die ein Monsternest gewesen war. Wie Sina ihnen eine Musik vorspielt damit sie drinnen schlafen konnten. Anschließend nach der Mine in den nächsten Hinterhalt gerieten, dieser aber von Sina vereitelt wurde.
„Papa?“ schaut Themba ihren Vater ernst an. „Ja?“
„Sina hat herausgefunden, das Mama von der selben Person getötet wurde, die auch uns töten wollte.“ Der König reagierte geschockt und dann kam Wut in sein Gesicht.
„Ich habe immer daran gezweifelt, das Mama einfach so gestorben ist. Das passte einfach alles nicht. Ihr ging es die ganze Zeit gut und nach der Geburt verstirbt sie einfach so?“ erklärt Themba.
„Woher weißt du das?“ hakt der König nach.
„Ein Graf Herz, der gegen Sina kämpfte hat es ihr erzählt, als er im Glauben war, dass er gewinnt.“ antwortet Themba.
„Verdammt, ich hätte ihm gerne ein paar Fragen gestellt.“ murmelt der König, aber Ralph gab seinen Kommentar dazu: „Laut Sina war er ein Vampir. Wir haben vor Ort eine leere Ritterrüstung mit viel Staub gesehen.“
„Er war was?!“ fluchte Simon. Vampire waren schon immer ein Problem gewesen und je verdorbener ein Mensch war, desto weniger hatte er ein Problem, ein Vampir zu werden.
„Graf Herz und Fürst Schnara, es ist nicht schade um sie, dass sie tot sind.“ brummte Friedrich, vor allem letzterer, weil er so einige Gerüchte über Schnara gehört hatte.
„Nun, nach dem Hinterhalt rasten wir zu einem Dorf und waren dann auf dem schnellsten Weg zur Hauptstadt. Den Rest… kann sich ja jeder selber vorstellen in der Burg.“ beendet Themba ihre Reise.
„Ihr hattet eine lange und gefährliche Reise. Ralph, im Namen des Königreichs bedanke ich mich, dass du meiner Tochter Themba und meinem Sohn Alwin das Leben gerettet hast sowie eine seelische Unterstützung gewesen seid.“ verbeugte der König sich vor Ralph. Ralph wurde rot und wusste nicht, was er darauf antworten sollte, dass ein König sich vor einem Waisenkind verbeugte. Themba nahm seine Hand und er wurde etwas ruhiger.
„Erm, ich habe nur das getan, was jeder getan hätte.“ rieb sich Ralph nervös die Haare. Simon grinste und Friedrich… hatte die ganze Zeit einen nachdenklichen Eindruck gemacht.
„Nein, hätte nicht jeder. Du warst es mit Sina und damit seid ihr Helden. Nicht nur die Helden des Königreiches sondern auch meine persönlichen.“ erklärte der König ernst.
„Sag einfach Danke Ralph.“ hilft Themba ihrem Freund. „Erm… Danke?“
„Wann können wir schlafen? Ich bin so müde.“ gähnt Alwin. Es war schon fast Nacht, die Erzählung von Themba benötigte ihre Zeit.
„Stimmt, wir können morgen alles weitere besprechen. Nun, da Sina das Zimmer von Themba benutzt, könnt ihr beide ja bei mir schlafen.“ macht der König ein Angebot, aber Themba schüttelt nur den Kopf.
„Ich schlafe hier. Alwin kann bei dir schlafen, aber ich passe auf Sina auf. . . . . Ralph ebenso!“ erklärt Themba und Ralph schaut sie verdutzt an.
„Hoooo? Sagt, Held hin oder her, aber in welcher Beziehung stehst du zu meiner Tochter?“ fragte der König freundlich, aber Ralph sah nur ein unaussprechliches Grauen.
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.