Ich bin wiedergeboren und der Feind schlägt zu?

Am nächsten Morgen hat sich die Gruppe vorbereitet und jeder kennt den Plan. Castien führte die Gruppe zielsicher zur Außenmauer, ohne dass sie von dem Feind entdeckt wurden.

An der Außenmauer angekommen, zogen alle ihre Waffen, denn nun befindet sich der Feind in Reichweite, aber noch musste die Gruppe noch etwas weiter schleichen.

„Wie lange bräuchten wir vom Treffpunkt bis zur Burg?“ fragt Erilag den Anführer. „Ohne Gegenwehr… 10-15 Minuten, wenn wir im Dauerlauf sind?“ versucht Kunz abzuschätzen.

„Verstehe…“ murmelt Erilag in seinen Bart und folgt Castien weiter, denn an der eigentlichen Stelle war die Gruppe noch nicht.

„Na, aufgeregt Sherry? So was ähnliches wirst du vermutlich nicht noch mal erleben… vielleicht.“ grinst Sina ihre Freundin an.

„Wolltest du mich jetzt aufmuntern oder nur drauf hinweisen, dass es Standard werden könnte, feindliche Burgen oder ähnliches zu stürmen?“ fragt Sherry.

„Wer weiß? Die Zukunft ist noch nicht festgeschrieben, von daher…“ grinst Sina weiter. „Ruhe da hinten!“ fluchte Castien und Sina rollt die Augen.

Nach einigen Minuten kamen sie an der richtigen Stelle an und Kunz erklärt noch schnell die Formation. Nachdem alle verstanden haben, positionierten sich Castien und Erilag und warten auf das Zeichen von Kunz.

„3… 2… 1… LOS!“ zählte Kunz runter und alle liefen sofort los. Zu Beginn merkten die Untoten nichts von den Eindringlingen, bis die ersten durch die Frontkämpfer getötet werden mussten. Als wäre es ein Signal gewesen, reagierten alle Untoten auf ihr Eindringen.

„Der Vorteil mit den Untoten ist ja eigentlich, dass sie zwar endlos Ausdauer haben, aber richtig schnell rennen können sie ja nicht.“ meint Sherry, die nun auch die ersten Untoten töten musste.

„Unterschätzt das nicht, je näher wir zur Burg kommen, desto dichter wird die Masse der Untoten!“ warnt Kunz vor der kommenden Gefahr.

„Armer Murtair, kommst nicht richtig zum Einsatz, dabei merkte ich doch, wie gierig du bist.“ redet Sina mit ihrer Waffe.

„Sina? Das ist eine Waffe mit der du sprichst?“ fragt Mariel, während sie versucht, überall ihre Augen zu haben.

„Und? Kunz oder Erilag haben doch auch ihre Waffen, denen sie bestimmt seit Jahren treu zu Seite stehen oder nicht? Im Kampf ist die Waffe dein größter Vertrauter. Behandelst du sie gut, wird sie dich dein Leben lang begleiten und beschützen.“ erklärt Sina.

„Hm, so habe ich das bisher noch nicht gesehen.“ murmelt Mariel über die neue Erkenntnis.

„Achtung, langsam werden die Untoten vorne dichter!“ ruft Erilag, während er die nächsten Untoten zu Fall bringt.

Die Gruppe kämpfte sich verbissen vor, aber dann passierte es. Die Frontkämpfer können nicht mehr weiter nach vorne rücken. Die Masse der Untoten verhindert es.

„Es ist, als würde irgendjemand alle Untoten auf diese Straße lenken!“ fluchte Castien, während er einen nach dem anderen tötet. „Wir müssen dringend den Plan ändern, sonst sitzen wir wirklich fest. Du weißt, was ich meine Kunz!“

Kunz wusste was Castien meinte, aber er will es ungern umsetzen, weil sie eigentlich alle ihre Kräfte schonen sollen. Nach dem er paar Minuten schweigend gekämpft hat und es keinen Fortschritt gab, kam er zu einem Entschluss.

„Sina! Wechsel mit Erilag und mach uns den Weg frei!“ befiehlt er laut genug, das jeder es mitbekam.

„Mit dem größten Vergnügen, Blutklinge… Murtair… ihr wisst was zu tun ist.“ und Sina hat ein sehr sadistisches Grinsen.

„Brr, ist es mir gerade kalt geworden oder hat sich die Atmosphäre geändert?“ murmelt Mariel, als Sina an ihr vorbei ging. Nachdem Sina vorne ankam, ging Erilag nach hinten und die Postionen sind gewechselt.

„Haltet euch bereit zu rennen!“ ruft Sina und alle nickten. „Schwertwirbel!“ Das Zerstören hat begonnen, keine Gnade für den Feind, Sinas zerstörerische Fähigkeit macht den Weg frei. Erst langsam, doch wurde es immer schneller bis jeder rennen konnte.

„Erinnere mich daran, niemals vor ihr zu stehen…“ murmelt Onesta, der das Gemetzel beobachtet. „Eine sehr gute Idee.“ meint Mariel nickend, während überall Körperteile flogen.

„Himmel, ich kann ihre Bewegungen nicht sehen, soll die lästige Frau etwa schneller sein als ich?“ dachte Castien, während er versuchte ihre Kampfgeschwindigkeit zu analysieren.

„Diese Fähigkeit hätte ich an der Brücke am dringendsten gebraucht, dann hätte ich damals mich nicht so hart abrackern brauchen. Egal, wir kommen der Burg langsam näher und ich habe das Gefühl, dass wir aus der Ferne beobachtet werden.“ überlegte Sina nachdenklich.

Thronsaal:

„Mein König… die Untoten… sind keine Gegner… für diese Gruppe.“ stöhnt der Priester Örnd. Im Thronsaal waren alle versammelt und sehen per Übertragung den Kampf.

„Das sehe ich selber, du Schwachkopf!“ schimpfte der Lichkönig, der immer noch schlechte Laune hatte. „Ist das die Frau, die für die Niederlage meiner Pläne verantwortlich ist?

„Welch eine Schönheit… Welch ein Kampfstil… Aber ja, das ist die Frau, die für alles Verantwortlich ist.“ antwortet Ludwig Kelmont.

„Sie ist“ „stark oder?“ wundern sich die Zwillinge über die Frau während der Riesenleichnam mit seiner großen Henkers Axt herumfuchtelt und Grunzlaute von sich gibt.

„Ich hoffe, ihr erinnert euch an den Plan, den ich euch gegeben habe, Lichkönig? Ich kann verstehen, wenn ihr sie lieber tot sehen wollt, aber sie gehört mir und niemand nimmt mir meine Beute weg!“ warnt der Vampir den Lichkönig.

„Allein für die Unverschämtheit mir zu drohen, sollte ich dir die Haut abziehen und dich vor die Sonne werfen!“ grollt der Lichkönig.

„Wir wissen beide genau, wie das enden wird, wenn wir einen Kampf anfangen. Tut einfach, was ich euch aufgetragen habe und alles wird gut.“ grinst Ludwig den Lichkönig wissend an.

Der Blutdurst, den der Lichkönig gegen den Vampir ausstrahlte, spürte jeder, aber er ist kein Dummkopf. Der Lichkönig war alt genug, um zu wissen, mit wem man sich anlegte und der Vampir ist leider tatsächlich stärker.

Aufgrund das der Lichkönig öfters mit Vampiren zusammen gearbeitet hat für gewisse Dienste, forderte er einen Gefallen ein und bekam Ludwig Kelmont sowie die Zwillinge gestellt. Was er aber anfangs nicht ahnte, war der Kräfteunterschied zwischen sich selber und dem Vampir.

„Selbst wenn ich dich töten würde, hätte ich deinen Meister als Feind und dies werde ich bestimmt nicht überleben.“ knurrt der Lichkönig.

„Wenn ihr meint?“ grinste Ludwig nur höhnisch, während die Zwillinge kicherten. „Dann sollten wir uns zu unseren Bestimmungsorten aufmachen und die Gäste gebührend empfangen. Denn es wird nicht lange dauern, bis sie die Burg erreichen.“

Alle Diener verließen den Thronsaal, bis nur noch der Lichkönig und Priester Örnd anwesend waren. „Die Zauber für den Plan sind fertig, du weißt was du zu tun hast Priester Örnd.“ dabei überreichte der Lichkönig dem Priester eine Kristallkugel.

„Ja… mein Herr. Ich… werde euch… nicht enttäuschen.“

Vor der Burg:

„Wir kommen der Burg immer näher, halt noch etwas aus Sina!“ ruft Sherry von hinten.

„Als ob mich das bisschen außer Puste bringen würde, es reicht ja nicht mal zum Aufwärmen, seitdem ich die neue Fähigkeit habe.“ meldet Sina sich.

>Schwertwirbel: Level 3 erreicht<

„Aber der Vorteil mit dieser Masse ist wirklich, dass man wunderschön seine Fähigkeiten leveln kann.“ freut sich Sina.

„Wenigsten einer freut sich bei der ganzen Aktion hier.“ murrt Erilag. Seitdem Sina die Front übernommen hat, sind alle nur am rennen, statt zu kämpfen. Die Schneise, die Sina hinterlässt, ist breit genug, dass keine Untoten an die Gruppe herankommt.

„Ich glaube, Sina könnte mit ihrer Aktion dem „Brecher“ Konkurrenz machen. Er würde ja auch mit dem Kopf durch die Menge stürmen.“ murmelt Onesta.

„Lass ihn das bloß nicht hören, sonst wird er Sina herausfordern, wer die meisten Monster töten kann.“ meint Mariel.

„Deswegen meinte ich ja, Sina hätte von Anfang an an der Front stehen müssen, so hätten wir mehr erreicht. Auch wenn ich nachvollziehen kann, warum du ihre Kräfte schonen wolltest.“ diskutiert Castien mit Kunz.

„Es ist wie es ist. Wie du schon gesagt hast, die Untoten werden alle hierher gelenkt. Das hätten wir vielleicht ahnen müssen. Vermutlich ist das der Lichkönig selbst, der sie steuert. Ich frage mich, wenn er stirbt, wie die Untoten sich dann verhalten.“ überlegt Kunz laut.

Einige Minuten später löste sich der Widerstand der Untoten auf und Sina legte ihre Katanas wieder in ihre Schwertscheiden. Dann rannten sie auf den Burgeingang zu, wo ein großes Tor war, dessen Gitter noch oben war.

„Sina, sobald alle durch das Tor sind, schneide die Ketten durch!“ befiehlt Kunz und Sina nickt. Es dauert nicht mehr, da lief die Gruppe durch das Fallgitter. Sina musste sich orientieren, wo die Ketten waren und als sie die fand, zerschnitt sie sie, aber…

„Das Fallgitter klemmt! Vermutlich fest gerostet nachdem es wohl nie eingesetzt worden ist!“ ruft Sina. Kunz überlegte schnell wie man das Problem lösen könnte, bis er eine Idee hatte.

„Erilag, schnappe deinen Enterhaken und versuch es in das Gitter zu werfen. Sobald der fest ist, werden wir alle gemeinsam ziehen! Schnell!“ ruft Kunz den Plan.

Aufgrund der jahrelangen Teamarbeit stellte Erilag keine Fragen, sondern schritt direkt zur Tat und holte aus seinem Inventar einen Enterhaken mit einem stabilen Seil. Er drehte den Enterhaken mehrmals und wirft ihn mit Schwung in das Gitter. Als es sich festhakte, schnappte jeder aus der Gruppe das Seil und fing an zu ziehen.

Als sie nach mehrmaligen Versuchen keinen Erfolg hatten und die Untoten langsam in Sichtweite kamen, hatte Sina eine Idee. „Zieht mal kurz das Seil stramm und lasst mich daran hochklettern. Dann werde ich versuchen von oben zu drücken!“

Kunz nickte und alle zogen das Seil stramm. Nach anfänglichen Schwierigkeiten schaffte es Sina, das Seil zu erklimmen und hing nun am Gitter. Mit etwas Akrobatik gelang es Sina, ihre Füße auf eines der Gitterlöcher zu stellen und stemmte ihre Hände gegen die Decke. Dann setzte sie ihre ganze Kraft ein um das Tor in Bewegung zu setzen.

„Himmel, klemmt das Ding!“ schimpfte Sina, man hörte aber das knarren und knarzen von dem Tor. „Streng euch mal mehr an, die Untoten kommen“ und die Gruppe gab sich noch mehr Mühe, einige wurden schon rot im Gesicht.

Wie aus dem Nichts löste sich die Sperre und das Tor fiel ungebremst runter… mit Sina, die sich nicht darauf vorbereitet hatte und mit dem Gesicht auf den Boden krachte.

„Alles in Ordnung Sina?“ fragt Sherry, die noch etwas außer Puste ist. Langsam erhob sich Sina vom Sturz und tat so, als wäre nichts passiert.

„Wie kommst du darauf? Verlief doch alles nach Plan? *hust*“ und wischte sich den Dreck vom Körper runter. Die Untoten haben nun das Tor auch erreicht. Doch das Torgitter ist noch stabil genug und hält dem Ansturm stand.

„Ok, es verlief nicht alles nach Plan, aber wir haben die Burg erreicht. Nehmen wir ein bisschen Abstand vom Tor und ruhen uns kurz aus. Keiner verlässt die Gruppe.“ weist Kunz alle an.

Die Gruppe gönnt sich eine Pause, einige trinken was, andere nehmen sich einen Snack, nur Sina wirkt ungeduldig.

„Auch wenn man es dir ansieht, Sina, aber wir kennen den Feind nicht und ich möchte ungern ihm irgendwelche Vorteile geben, auch du brauchst eine Pause.“ erklärt Kunz.

„Ich richte mich ganz nach euch. Wie ist eigentlich der Plan hier in der Burg?“ fragt Sina, um von dem Thema abzulenken.

„Keiner von uns kennt den Grundriss dieser Burg, aber wenn der Lichkönig tatsächlich sich wie ein Anführer benimmt, wette ich um eine Goldmünze, dass wir ihn im Thronsaal antreffen werden. Die meisten Burgen haben eine gewisse Struktur, wo was stehen könnte und danach werden wir uns richten.“ erläutert Kunz den Plan.

Mehrere Minuten sind vergangen und die Gruppe machte sich nun auf den Weg ins Innere der Burg. Alle hielten ihre Waffen, man wusste nicht, mit welchen Tricks oder Fallen der Feind kommen wird.

Die Gruppe betrat einen riesigen Eingangsbereich, viele Treppen und Türen sind im Raum zu sehen, sowie ein Balkon. Auf einmal erschien eine Leiche im Priestergewand auf dem Balkon.

„Seid gegrüßt… werte Gäste… Hoffentlich… hat euch… das Volk… nicht zu sehr… belästigt. Mein Name… ist Örnd… ein bescheidener… Diener des Lichkönigs.“ grüßt ein Zombie.

„Sollten Zombies sprechen können?“ fragt Sherry und die Experten schütteln nur den Kopf.

„Ich muss… euch leider bitten… wieder zu gehen… Ihr seid… unerwünscht.“ erklärt der Zombie.

Castien trennt sich etwas von der Gruppe und ruft ihm zu: „Und wenn wir ablehnen? Wir sind hierher gekommen, um deinen König zu töten!“

„Mein König… ist unsterblich… älter als das… Land der Toten… und mächtiger… als ihr es seid… Aber keine… Sorge, mein König… ist gnädig… Schließt euch… ihm an!“ machte der Zombie ein Angebot.

Castien trennte sich unbewusst weiter von der Gruppe und schreit: „Ich denke, ich spreche für alle, aber wir lehnen das Angebot ab!“

„Schade… aber es ist… nicht schlimm… Ihr werdet… den Lichkönig… nicht lebend… erreichen, wenn ihr… vorher die… Bekanntschaft macht mit… seinen Dienern!“ und der Zombie hielt eine Kristallkugel.

Durch die Fähigkeit Vorahnung, konnte Sina sehen, dass jeder in einem magischen Kreis war und schubst Sherry aus ihrem Kreis. Dummerweise hat sie nicht aufgepasst, in welche Richtung sie Sherry geschubst hat. So landete sie nach vorne in dem Kreis von Castien. „Ah…“

Dann leuchteten die Kreise… Castien und Sherry, die Höllenschwerter und Sina hatten jeweils einen Kreis. Kunz wollte schon alle warnen, aber da war es schon zu spät und jede Gruppe wurde zu ihrem Bestimmungsort teleportiert.

„Der Plan… ist aufgegangen… mögen die… Kämpfe beginnen…“