Ich bin wiedergeboren und gefährliche Begegnungen? V

Zwei Vampire und drei Tiermenschen schauten zu, wie Neria sich nun vollständig verwandelt. Ihr schwarzes Haar sowie ihr Fell wurden komplett grau, ihre Augen rötlich und ihre ohnehin langen Eckzähne wurden ebenfalls etwas länger.

„Damit… bist du nun ein vollständiger Vampir geworden. Wie geht es dir mein Kind?“ legte Lara ihr eine Hand auf die Schulter. Simone überreichte Neria einen Handspiegel, wo sie ihr neues Aussehen begutachten konnte.

„Ich… weiß nicht. Irgendwie… unverändert? Nur… dass ich wie ein… Albino aussehe.“ murmelt Neria. Auf einmal ließ sie den Handspiegel fallen und hielt sich den Bauch. „Ah… was…?“ „Was ist los Neria?“ fragte Hiro sofort nach.

„Schmerzen… mir… tut der Bauch so weh.“ kniete Neria sich auf den Boden. „Das mein Kind ist der rote Hunger. Jeder neugeborene Vampir wird mit diesem Problem konfrontiert und es gibt nur ein einziges Heilmittel: Blut.“ erklärte Lara in ihrem Lederkleid.

„Worauf wartest du dann? Gib ihr Blut!“ verlangte Sumi sofort, weil Neria ihr Gesicht so vor Schmerzen verzog. „Halt dich gefälligst raus.“ merkte Simone an. „Das ist eine sehr ernste Sache und je früher Neria versteht, desto schneller wird sie lernen, vorsichtig mit diesem Problem umzugehen.“

„Wie Simone es sagt. Neria, jeder Vampir in unserem Clan wurde mit diesem Problem trainiert auf unseren Meister zu hören. Du glaubst, dass sich dein Magen umdreht, aber das ist noch nichts. Es wird immer schlimmer und schlimmer…

Bist das Monster in dir die Kontrolle deines Körpers übernimmt. Es ist richtig zu sagen, dass wir Vampire Monster sind, aber nur, wenn man uns das Blut vorenthält. Du gehörst zu der glücklichen Generation, die ohne Elend an Blut kommen wird.

Du hast die Geschichten der anderen Vampire gehört, wie… sie gegen ihren Willen gezwungen worden sind, Blut ihrer Opfer zu trinken.“ kniete Lara sich vor Neria. „Deswegen… wenn du in dieser Phase bist, lass dir was einfallen, wie du an Blut kommst.“

Neria stöhnte und hielt sich weiter den Bauch, die drei Katzenmenschen hielten sich raus. Doch sah man Hiro und Sumi an, dass sie jederzeit eingreifen würden, wenn sich das Elend nicht bald ändern wird.

„Am einfachsten ist es, wenn du eine Flasche Blut in deinem Inventar bereit hältst. Du bist gerade ein Vampir geworden, du wirst vorerst jeden Tag Blut trinken müssen. Nach einer gewissen Zeit… kommt der Zeitpunkt wo du schon langsam auf das Blut verzichten kannst. Eins… zwei Tage vielleicht, danach musst du wieder was trinken.

Hier mein Kind. Das ist dein erstes Blut was du trinken wirst, ganz wie du es dir gewünscht hast.“ hielt Lara nun eine Flasche mit roter Flüssigkeit vor Neria. Diese riss ihr die Flasche aus der Hand und öffnete den Korken. Anschließend setzte sie sie an ihre Lippen und fing es an zu trinken.

„Was… genau ist das für ein Blut?“ fragte Cixo, denn sie hat mittlerweile mehr von den Vampiren gelernt, was sie bisher nicht wusste.

„Denke, dass solltest du Neria selber fragen, weil es… meines Erachtens eine sehr intime Frage ist oder Simone?“ schaute Lara ihre Freundin an. „Das ist richtig. Wobei es bei Neria vielleicht… nicht so schlimm ist, als es bei uns der Fall ist. Wir hatten damals… alle keine… Wahl gehabt.“ stotterte Simone auf einmal.

Sofort ging Lara zu Simone und umarmte sie. „Denkt nicht mehr daran, was war sondern… nutze die neue Zukunft. Du bist doch eine sehr starke Frau und hast bisher die Nervensäge… ziemlich gut im Griff gehabt.“

Man hörte Simone sehr laut schluchzen, während Neria scheinbar die komplette Umgebung ausgeblendet hat beim trinken. „Lara… ich… kann es nicht vergessen. Meine… Kinder… sie…“

„Wir wissen alle, was man dir angetan hat. Bei dir haben die Trainer… sich selber übertroffen, anders kann man es nicht sagen. Ich hoffe, dass die Schweine für alle Zeiten in der Hölle schmoren. Keine Mutter… darf das erleben, was du erlebt hast.“ streichelt Lara ihr den Rücken.

Die Katzenmenschen blieben schweigsam, vor allem Hiro die sich schwer vorstellen konnte, was es für ein Gefühl ist. Eine Flasche fiel auf den Boden und alle drehten ihre Köpfe zu Neria. Sie hatte rote Wangen und Blut fiel aus einem Mundwinkel runter. „He he he… das schmeckt ja lecker.“ stand Neria scheinbar unter „Drogen“.

„Geht es wieder Simone?“ fragte Lara ihre Freundin und sie nickte. „Danke… und es tut mir leid, dass ich das Ritual mit meiner Erinnerung… gestört habe.“

„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Wenn… du wieder jemanden brauchst, du weißt wo wir alle sind. Selbst Sina wird sich dir widmen, du weißt es genau.“ schüttelt Lara den Kopf und gab Simone ein Taschentuch.

Dies nahm die Vampirin dankend an und Lara widmet sich wieder ihrem Kind zu. „Neria, dass was du jetzt fühlst ist… ein Nebeneffekt, wenn man Blut trinkt. Wenn du vor allem das gewünschte Blut trinkst, desto heftiger ist der Effekt.

Auch das ist etwas, was du trainieren musst, dich davon nicht beeinflussen zu lassen. Blut ist nun dein Leben, aber auch gleichzeitig ein zweischneidiges Schwert. Wenn du Blut trinkst, kannst du dich von allen Wunden sehr schnell heilen, doch… bist du in diesem berauschten Zustand.

Nun stell dir mal vor… du bist mitten in einem Kampf und trinkst Blut. Du als erfahrene Attentäterin… kannst es dir selber vorstellen, wie fatal es dann für dich wird.“

„Uh… ok? Aber es schmeckt doch so lecker?“ hat Neria… es zwar irgendwie verstanden, aber in diesem Zustand? Dies merkte Lara ebenfalls und machte sich eine gedankliche Notiz, solche Ratschläge zu geben, wenn der Rausch vorbei ist.

Simone hat sich wieder beruhigt und schaute Hiro an. „Du wirst in wenigen Tagen auch den Pfad des Vampirs gehen. Lerne aus dem heutigen Tag, denn die Gefahren betreffen dich ebenfalls. Nur… weil du zu einem Vampir wirst, hast du nicht gleich die Stärke, verstehst du?“

„Ich… glaube schon. Wenn müsste ich das Problem mit dem Blut selber in den Griff bekommen, bevor ich überhaupt in irgendeiner Form… raus gehen darf.“ nickte Hiro langsam. „Deswegen… hast du verboten, dass ich nicht mehr dieses Viertel verlassen darf.“

„Genau. Wenn Neria zu viel Blut trinken würde, käme sie in einen Zustand, dass es einem Betrunkenen gleicht. Wir wollen darüber nicht groß diskutieren, welchen Schaden diese Personen meistens anrichten oder?“ war Simone zufrieden.

Cixo stupste ihre „betrunkene“ Freundin an der Seite an. „Nun sag schon… von was für einer Person war das Blut? Immerhin… wird sich ja deine Gefühlswelt ebenfalls ändern.“

„Eh…? Ah! Das Blut einer jungen Katzenfrau.“ lächelte Neria sie dümmlich an. Sofort schauten Sumi, Cixo und Hiro Lara an, die auf einmal spontan den Kopf zur Seite drehen musste.

„Einer… jungen Katzenfrau? Mir fällt spontan nur eine Person ein, die dafür infrage käme.“ murmelt Sumi. „Warum… geht sie soweit?“

„Bevor ihr… auf die falschen Gedanken kommt, wir haben auch Tiermenschen als Spender.“ mischte Lara sich bei dem Gedankengang des Katzenmannes ein. „Ich war froh, dass Neria mir endlich ihre Präferenzen raus gerückt hat. Doch es war… meiner Ansicht nach ein bisschen speziell und hatten Glück, eine Spenderin gefunden zu haben.“

„Aha…“

Maria beendete die Übertragung mit Viktoria und gab einen sehr lauten Seufzer von sich. „Nun… kommt die eigentliche Arbeit. Hoffentlich hat sich Roman nun etwas beruhigt.“

Die Vampirin verließ das Zimmer und traf direkt auf ihre Tochter Vincinia. „Sag mein Schatz… weißt du wo dein Vater ist?“

„Papa? Er ist mit einem sehr roten Kopf in den Keller gestürmt. Jeder ist ihm sofort aus dem Weg gegangen, denn vermutlich hätte er jeden einfach überrannt.“ berichtet die Tochter artig. „Was ist denn passiert das Papa in diesen Zustand gekommen ist?“

Nun musste Maria selber überlegen, was sie sagt. „Sagen wir einfach, dass sich in nächster Zeit einiges bei uns allen ändern wird und… dein Vater gefällt es nicht so wirklich. Deswegen warne am besten deine anderen Schwestern, dass es… die nächsten Tagen noch ein paar Mal zu einem Streit kommen kann zwischen deinem Vater und mir.“

„Was… für Veränderungen? Muss ich mir nun wirklich Sorgen machen?“ war Vincinia sehr beunruhigt dies zu hören. „Vor allem, wie lange wird Papa das denn mitmachen?“

„Solange, bis ich meinen Willen umgesetzt bekommen habe.“ lächelte Maria und machte sich auf den Weg in den Keller. Eigentlich ist das kein richtiger Keller, sondern ein Übungsraum für Roman selber, wo er neue Kampftechniken ausprobiert. Oder um seine Wut abzureagieren.

Maria stand vor der Tür, die scheinbar durch eine Blutmagie verschlossen wurde. „Hmm… Roman ist scheinbar wirklich sehr sauer. So ein Pech, dass mich das nicht aufhalten wird.“ schmunzelt Marie und legte ihre Hand auf die rote Tür.

Sie zaubert eine kurze Formel und der Bann wurde gebrochen. Sofort ging die uralte Vampirin durch die Tür und verschloss sie wieder mit einer neuen Blutmagie. Von weitem hörte Marie schon, wie jemand gegen eine Wand einschlug, so ging sie den langen Weg runter.

Roman brauchte einen Ort um sich abzureagieren und im laufe der Zeit hat er sich diesen Weg mehr oder weniger mit den Fäusten herunter gearbeitet. Maria war immer wieder erstaunt, woher Roman die Präzision herhat, immer spiralförmig einen Tunnel zu schlagen. Auf dem Weg ging Marie an einem Tisch vorbei, wo der Mantel und weitere Brustklamotten mit einer großen Sorgfalt abgelegt worden sind.

„Du ehrst deine Mutter immer noch.“ dachte Marie leicht nostalgisch. „Das… sind die wenigen Momente, wo deine Mutter dir als Kind beigebracht hat, dass man Kleider respektieren soll und nicht einfach so in die Ecke wirft.“

Je näher die Vampirin dem Ende des Tunnels kommt, desto intensiver und lauter wurde der Krach, den Roman verursachte. Normalerweise würde sie in solchen Momenten ihren Mann nicht aufsuchen, aber wie sie schon beschlossen hat, werden sich einige Dinge nun ändern.

Auf einmal holte Maria ein Dolch raus und schnitt ihr Kleid etwas auf, damit Roman… etwas „abgelenkt“ wird. Dann war es soweit, Marie sah ihren Mann. Er schlug mit seiner gesamten Kraft mit den Fäusten gegen die steinige Felswand und schlug den Tunnel tiefer in die Erde.

„Kannst du mir erklären, was das eben sollte? Und das ausgerechnet vor unseren Töchtern?!“ unterbrach Roman seine „Arbeit“ und drehte sich stark verschwitzt mit einem rotem Kopf seiner Frau zu.

„Nun mein Schatz, was möchtest du denn… gerne von mir hören? Das ich sauer auf dich bin? Das ich jetzt selber einige Dinge in die Hand nehmen und unseren Töchtern ein Vorbild sein werde? Das deine… Rolle mit der Anweisung einfach so ignoriert wird und ich es stark abgekürzt habe?“ ging Maria langsamen Schrittes auf ihren Mann zu.

Lord Roman hatte einen sehr muskulösen Oberkörper. Durch seine Kleidung sieht man es ihm nicht an, aber Bauchmuskeln, Bizeps und weiteres, dass kennen wenn nur seine Frau und die Töchter. Überall ging der Schweiß runter und machten seinen Oberkörper fast glänzend, würden beide Vampire nicht in der totalen Finsternis stehen.

„Was genau macht dich denn wütend? Glaubst du wirklich, dass Sina es geschafft hat mich zu überreden? Dann muss ich dir leider sagen, dass du die ganze Vorarbeit schon übernommen hast und sie den letzten Tropfen beigelegt hat.“

„Genau das ist es ja. Deine Schwester hat sich leider bei dem Problem nicht eingemischt, wenn hat sie dich bei dieser… saudummen Einstellung sogar bestärkt. Wie oft hätte ich sie gerne in den Hintern getreten.

Lady Sina… hast du sogar die Freundschaft angeboten und ich kann selber von einer Hand abzählen, wie viele Freunde du in all der Zeit hattest. Eine Frau. Ich dachte, ich werd nicht mehr und dann noch eine Dämonenkönigin, wovon du IMMER Abstand genommen hast.

Roman, ich bin eifersüchtig, kannst du es dir vorstellen? Seitdem Tag, wo du es angekündigt hast, schaffe ich es nur mit größter Mühe, nicht zu explodieren. Du bist sauer? Dann frag mich doch mal. Eins kann ich mir sicher sein, dass du mich für alle Zeiten lieben wirst und ich werde dich auch für immer lieben, seit wir uns als Kinder kennen.

Ich habe alles mitgemacht, was du verlangt hast. Die Burgen und Schlösser nur verlassen, wenn du dabei bist. Mein bestes gegeben, dir einen Sohn zu geben. Ich durfte nicht mal das kämpfen lernen, wo du wenigstens den Kompromiss gemacht hast, dass ich WENIGSTENS die Blutmagie lernen darf.

Selbst die Erziehung unserer Töchter habe ich geduldet, dass sie wenn nur in deiner Nähe sein sollen. Nun lässt du zwei Kindern endlich mal die Freiheit, schon sollen sie wieder zurückkommen. Roman, es reicht.

Ich weiß, dass du einen Schwur abgegeben hast, mich und unsere Töchter zu beschützen, aber… Ich habe keine Lust mehr im Vogelkäfig zu sitzen. Draußen finden auf einmal so viele Veränderungen statt, vor allem bei uns Vampiren. NUR in unserer Familie soll alles beim Alten bleiben? Wirklich?“ peitsche Maria direkt alles auf Lord Roman zu.

Romans Gesicht wurde nur noch wütender und die meisten Lebewesen hätten da längst das Weite gesucht, nicht aber Maria, die ihren Mann kannte. „Roman… ist es wirklich dein Schwur gegenüber uns allen oder der spezielle, den du Renee gegeben hast?“

„Erinnere mich nicht noch an diese Geschichte!“ knurrte der Vampirkönig noch wütender. „Ich bereue es keine Minute, dass ich ihn gegeben habe. DU und Renee wären damals wegen einer Bande voller Idioten beinahe gestorben.

Monster haben sie dich genannt, obwohl du hochschwanger warst. Reichte es nicht schon aus, dass man meine Mutter auf dem Scheiterhaufen verbrannt hat?

Dank dieses Schwurs, als… ich Renee in meinen Händen gehalten habe, sind wir da, wo wir jetzt sind. Du bist meine Frau, die mich immer als das akzeptiert hat, was ich bin. Du bist meine erste Vampirin die ich über alles liebe.

Durch diesen Schwur, haben wir dieses Zuhause auf dem Berg. Haben viele wunderschöne Töchtern und einen der größten Vampirclans. Wir haben überall Kontakte, keinerlei Geldsorgen und können uns glücklich schätzen, immer noch am Leben zu sein.

WIE OFT haben wir, WIR alle gemeinsam in den Tod geblickt? Da denke ich nicht mal an die Drachen oder diese idiotische Riesenechse Momrynth. Gnn… alleine diese Gedanken machen mich wieder nur wütend.“ drehte Roman sich sofort um und schlug mit einer Faust in die Wand.

Überall flogen große Steinsplitter, Maria wartete geduldig ab, dass ihr Mann wieder runterkommt. „Das mag ja alles sein Roman, doch hast du dich mal… wirklich gefragt, ob wir glücklich sind? Wir akzeptieren alle was du uns befielst, keine Frage. Wir lieben dich auch alle was du bist. Ein Clanführer der uns mit seinem Leben beschützt.“

Roman hörte auf mit dem Schlagen und drehte sich wieder um. „Tut mir leid Maria, aber… genau das ist das Problem. Gerade weil ich euch alle von Herzen liebe, kann ich nicht einfach so akzeptieren, dass meine Töchter Renee und Viktoria in die Selbständigkeit gehen.

Sie haben nicht meine Stärke, es muss nur ein Angriff von irgendeinem unbekannten Feind sein und was dann? Sina ist scheinbar so ein Magnet für diese Art von Monster. Ich würde hart lachen, wenn die Drachen Fanfoss angreifen sollten.

Und was passiert dann am Ende? Genau das, wovor ich am meisten Angst habe. Jemand stirbt von unsere Familie.“

„Wenn man dir so zuhört, müsste man sich schon wundern, dass du unsere Töchter trotzdem raus geschickt hast. Gibt es irgendetwas, was ich nicht mitbekommen habe?“

„ … Weil vermutlich Sina die Person ist, die Layla in der Vergangenheit beigebracht hat, an Stärke zu kommen. Stärke die du vor dir siehst. Das ist das Einzige, worauf ich aufbaue, dass unsere Töchter, vor allem unser Problemkind Renee, stärker werden können.“

„Aha, schon haben wir das nächste Geheimnis erfahren. Du und Renee… ihr seid ein und die selbe Person, wusstest du das?“ hob Maria eine Augenbraue hoch und Roman schaut sie verwundert an.

„Sie liebt dich abgöttisch, doch wegen deiner Einstellung haben wir nun die Renee die wir heute haben. Wenn man Renee und dich genau beobachtet, habt ihr beide die gleiche Denkweise, Handlungsweise und weiteres.

Renee könnte glatt auch du sein. Ich könnte mir wirklich gut vorstellen, dass unsere erste Tochter in der Lage sein wird, einen Clan zu führen. Scheinbar spielt Sina mit ihrer Gier, aber mir ist das egal, denn unsere Tochter hat sich verändert.

Sie hat abgenommen, wenn das Training so weiter geht, hat sie alles unnötige Fett ausgebrannt und wir sehen Renee wieder, wie sie mal gewesen war. BEVOR sie die Nase voll hatte von deinen ständigen Kommentaren.

Das ist unter anderem auch einer der Gründe, weswegen sie von dir Abstand braucht. Damit ihr beide lernt, mit der neuen Situation zurecht zu kommen. Um Viktoria mache ich mir noch weniger Sorgen denn von allen Töchtern hatte Renee tatsächlich wegen dir die wenigste Freiheit. Die anderen Töchtern können sich wenigstens selbstständig machen.“

Roman schlug wieder mit einer Faust in die Wand. „Maria… du sprichst von Veränderung. Was… genau willst du denn verändern? Selbst ich kann das nicht mal eben umsetzen, dafür bin ich zu langsam und das weißt du genau.“

„Oho, der Herr gibt nach?“ grinste Maria ihren Mann gemein an. „Ich möchte, dass unsere restlichen Töchtern ebenfalls die Freiheit gegeben wird, die Burg nach ihrem eigenem Ermessen zu verlassen.

DU persönlich bringst mir nun auch das Kämpfen bei, denn alle meine Kinder können das, nur ich nicht. Ich mag zwar eine Blutmagierin sein, aber einen richtigen Kampf, den kann ich bestimmt nicht überstehen.

Anschließend werden wir gemeinsam darüber reden, dass ich NICHT mehr in einer Burg sitzen muss und werden auch GEMEINSAM Lady Sina besuchen. Immerhin möchte ich gerne die Frau kennenlernen, die alles ins Rollen brachte.“

Bei der letzten Forderung bekam Roman ein kurzes Kopfkino, dass Maria und Sina sich bekämpfen würden, wenn Maria weiterhin eifersüchtig auf sie bleiben wird… und sah auch den deutlichen Sieger.

„Nein, Sina wirst du in dieser Lage bestimmt nicht besuchen.“ sagte Roman bestimmt. Maria stand auf einmal vor ihm und drücke einen Zeigefinger auf seine Brust. „Und wie wir sie besuchen gehen. Lass mich raten: Du denkst, dass ich sie angreifen würde oder?

So wahnsinnig bin ich auch nicht, vor allem wenn selbst du betonst, dass ein Kampf mit ihr Probleme mit sich bringt. Ich kann mich durchaus vernünftig verhalten, so wie du es immer von mir verlangt hast.

Also… wenn du meine Forderungen alle umsetzt…“ bekam Maria auf einmal rote Wangen. „Würde ich… gerne wieder versuchen deinen größten Wunsch umzusetzen.“

„Das ist nun Erpressung und das weißt du auch.“ hob Roman nun eine Augenbraue hoch. „Tja, hätte nicht gedacht, dass ich das mal versuchen würde. Bevor ich vergesse… in der Forderung wird hinzugefügt, dass Renee und Viktoria weiterhin in Fanfoss bleiben, unabhängig, wie viele Piercings sie von Lady Sina bekommen.“

Nun musste Roman laut seufzen, denn er wusste von Anfang an, dass er gegen seine Frau keine große Chance hatte in einer Diskussion. Auf einmal spürte er, wie einer seiner Vampire gestorben ist. „Hrmm… einer meiner Vampire wurde getötet.“

„Huch?! Du weißt nicht wer es war oder?“ wurde Maria schnell besorgt. „Remfels, doch warum ist er gestorben? Verdammt… zu dumm, dass ich nicht weiß wo er sich zuletzt aufgehalten hat.“ knurrte Roman wütend.

Nun streichelt Maria eine Wange von ihrem Mann. „Mein Schatz… es tut mir leid, dass einer der Vampire gestorben ist, doch das ändert nichts an unserer Diskussion. Vielleicht waren es irgendwelche Vampirjäger, Monster oder ihm ist ein Unfall passiert.“

„Kann man nichts daran ändern…“ nickte Roman. „Nun gut… dann werde ich versuchen, deine Wünsche umzusetzen, aber nicht dieses oder nächstes Jahr, denn dafür muss ich dich und die Töchter soweit trainieren, dass ihr mindestens Meister einer Waffe geworden seid.“

Maria bekam ein keckes Lächeln auf ihrem Gesicht und sprang auf ihren Mann, der sie sofort festhielt. „Mit diesem Kompromiss… kann ich leben.“ und küsste ihren Mann.

„Bin wirklich gespannt… welches Geschlecht unser nächstes Kind haben wird.“