Ich bin wiedergeboren und die üblichen Intrigen?

Nachdem Sina von ihrer Tochter ausgeschimpft worden war, erzählte sie Sherry, Neia sowie Kyllia, was heute am Abend geschehen war. Die Zwillingsvampire interessierte es nicht so und hingen irgendwie mehr unter sich und für Rubina ist das Thema zu komplex.

„Hmm… kaum hast du nun die Kontrolle der Unterwelt, kommt jemand mit der gleichen Idee. Ist schon irgendwie ironisch, dass die bösen Seiten sich nie wirklich vertragen können und immer alles selber besitzen wollen.“ kichert Neia.

„Und die gute Seite bekommt mal wieder nichts mit. Vermutlich wissen nur die Götter, wie heiß es auf der dunklen Seite tatsächlich abgeht.“ grinste Kyllia.

„Euch beiden geht es auch wirklich gut?“ fragte Sherry die Vampire Ivy und Jevera. Beide nickten gleichzeitig. „Wir… füllten uns wieder richtig lebendig. Es… ist nicht unsere übliche Arbeit oder so, aber… neben Lady Sina zu stehen hat schon richtig Spaß gemacht.“ lächelte Ivy leicht.

„Ihr habt nun erst mal eine Pause verdient. Sherry wird wieder einen neuen Anzug vorbereiten und dann schauen wir mal. Die schwierigsten Personen haben wir auf die Schnelle jetzt unter meine Kontrolle bekommen, den Rest werde ich nun alleine machen.“ teilte Sina dies mit.

„Wie sehen denn deine Pläne aus?“ wurde Suki neugierig. „Morgen kommt Sarai, da würde ich dich bitten, dass wir unsere Schminke Experten Lara und Zada holen. Weist sie daraufhin, dass sie weißes Haar blondieren müssen.

Wenn es geht, vielleicht eine fast durchsichtige Mundmaske aus Stoff schneidern Sherry, damit ihre Eckzähne nicht so auffallen. Das größte Problem finde ich, sind ihre roten Augen. Wenn sie in der Stadt als Streitschlichterin bekannt ist, fallen sie sofort auf. Hoffentlich wissen die Experten morgen ein paar Ratschläge.

Ansonsten werde ich mich von Sarai aufklären lassen, wie es in der Unterwelt tatsächlich aussieht und wie wir gegen diese Familie gedenken vorzugehen. Die werden bestimmt nicht das letzte Mal erscheinen und ich will mich wirklich nicht mit ihnen herumschlagen.

Danach… ist mein Plan Brandrulim aufzusuchen, bisschen Informationen zu tauschen, unter anderem über diesen Hillar. IHN werde ich ebenfalls morgen aufsuchen und ein bisschen herausfinden, ob ich richtig mit meiner Einschätzung liege oder nicht, das Kajar ihn erpresst hat.“ erzählte Sina ihren nächsten Plan.

„Sag Kyllia… musst du auch so komplex und vorausschauend deine Pläne entwickeln oder hatte deine Schwester eine spezielle Ausbildung bekommen als Prinzessin?“ fragte Neia die Zwillingsschwester.

„Nun… sie hatte einen speziellen Dämonenlehrer bekommen, aber… ich wüsste jetzt nicht, ob er mit ihr solche Strategien und ähnliches geübt hat.“ grübelte Kyllia laut.

„Wisali? Er hat mir nur sehr wenig beigebracht, denn den Rest habe ich schnell selber herausgefunden. Wenigsten war Wisali so klug und hat mit mir einen Deal gemacht, dass ich in meiner Kindheit etwas Freizeit für mich bekam.“ wurde Sina etwas nostalgisch.

„Du… Wisali ist doch ein Lehrer der Schule oder? Wieso… hat man bei ihm immer das Gefühl, dass er eigentlich alles weiß?“ hielte Kyllia den Kopf schräg.

„Vermutlich weiß er auch alles, teilt es aber nicht mit, selbst wenn man ihn fragt. Mir war das egal gewesen, mit ihm konnte man trotzdem gut zusammenarbeiten. Er wäre vermutlich der neutralste Dämon in Deymonlia, den man finden kann.“ grinste Sina.

Am nächsten Morgen saßen mehrere Damen auf der Terrasse und schauten zu… wie Neia auf der durchnässten Wiese ihre Übungen macht. Sina, Sherry, Zada und Lara gaben ihr bestes, neutrale Gesichter zu wahren, aber jedes Mal… wenn Neia auf den Boden fiel, jubeln sie laut auf.

„Ihr seid mir ja tolle Freunde, echt!“ schimpfte die Blutelfe und spuckte ein bisschen Erde aus dem Mund. „Ihr könnt mir ja lieber mal ein paar Tipps geben!“

„Tut mir Leid, ich bin nur eine Schneiderin.“ „Keine Lust mich dreckig zu machen.“ „Ich will ein bisschen meine Magie studieren.“ „Dein Körper muss es können, nicht wir.“ kamen nur die Kommentare.

Neia blies nur ihre Wangen auf und ignorierte die Weiber. „Glaube, dass wird sie uns eines Tages bestimmt heimzahlen.“ vermutete Sherry.

„Das muss aber sehr unerwartet kommen.“ meinte Lara. „Wobei, sie hat ja nun auch ein ziemlich langes Leben. Da… wäre es durchaus möglich, dass was passieren kann.“

„Vermutlich mit viel Schlamm und Feuchtigkeit und so, damit sie uns anschließend auslachen kann… Vielleicht entwickelt sie ja so einen Zauber, wer weiß!“ grinste Zada.

„Oh ho ho, das kann aber sehr schnell schief gehen.“ nickte Sina ebenfalls grinsend. „Wobei ich ja mal gehört habe, dass Schlamm gut für die Haut sein soll.“

„Hmm… sei doch ehrlich Sina… was sollen wir im Schlamm wühlen? Wir werden uns nicht mehr ändern, höchstens wenn eine von uns schwanger wird. Dürfte… nur etwas… schwierig werden.“ wurde Lara etwas rot am Gesicht. „Jep und wer schwanger wird, der war etwas untreu in der Liebe.“ nickte Zada.

„Sag Zada… kannst du mit Alchimie die Augenfarbe ändern?“ fragte Sina um das Thema zu ändern. „Hoffentlich verdeckt Sarai ihr Gesicht, wenn sie hierher kommt.“

„Kann man, muss man aber jeden Tag was trinken und da fängt das Problem an. Die Zutaten sind… etwas eng was ich in meinem eigenen Lagerbestand habe und müsste nachgekauft werden. Ich kann für diese Woche was vorbereiten, doch dann war´s.

Wenn man Riskel… fragen könnte, ob ich an sein Claninventar ran dürfte, sehe ich jetzt keine Probleme aber… Belassen wir es besser dabei und besorgen es selber.“ wiegelte Zada ein bisschen mit dem Kopf.

„Schreib mir die Zutaten auf, dann soll Sarai ihre Kontakte spielen lassen… am besten wir nutzen die Unterwelt auch dafür, dass du auch an andere Materialien ran kommst.“ meinte Sina nach kurzer Überlegung, als Suki erschien. „Mutter, Ratsfrau Sarai wäre nun anwesend. Wo soll ich sie hinbringen?“

„Direkt ins Wohnzimmer. Na dann… wollen wir mal Mädels.“ stand Sina auf. Etwas später lag Sarai auf dem Wohnzimmertisch, während Zada die Farbe in ihr weißes Haar tönt.

„Puh… das wird Zeit beanspruchen, bis wir die gleiche Haarfarbe hin bekommen.“ warnte Zada direkt. „Hätte mir vielleicht früher mal die Illusion anzeigen lassen sollen.“

„Du schaffst das schon. Entschuldigung das wir dich ein bisschen damit überfallen haben, aber wir können es ja auch in dieser Form besprechen.“ stand Sina vor Sarai.

„Natürlich Herrin Sina. Ich habe meinen Schwur eingehalten und bin meinen Bruder losgeworden. Sollte ihm was passieren… kann man nichts ändern.“ lächelte die Frau.

„Gab es sonst irgendwelche Probleme? Meine… du müsstest bestimmt mit deinen Leuten in Kontakt gekommen sein wegen dem Überfall in deinem Viertel.“

„Ja, ein Großteil meiner ausgebildeten Schläger sowie Aufpasser sind ums Leben gekommen. Dieser Angriff… ist ein herber Schlag für die Unterwelt dieser Stadt. Bis wir uns irgendwie… davon erholen können, wird einige Zeit vergehen.

Das weitere Problem ist, dass viele Kontakte zu den anderen Städten seid gestern abgebrochen sind und ich ahne ebenfalls, dass wir kaum noch… unsere Geschäfte mit unseren Schmugglern nachgehen können.

Wer auch immer die „Familie“ kontrolliert, aber diese Person weiß, wie man seine Züge plant. Es sind nur Gerüchte, aber scheinbar war der Angriff gestern nicht nur in unserer Stadt gewesen, sondern auch in ein paar anderen, aber ich warte noch auf die Bestätigungen.“

„Verstehe… das ist natürlich schlecht für alle Parteien. Gibt es Möglichkeiten, wie wir diese Familie in den Griff bekommen können?“

„Tut mir leid, aber sie sind sehr für sich geschlossen und die Außenstehenden, wie die Leute von gestern wissen nichts über die eigentlichen Führer. Mich interessiert es ebenfalls brennend, damit ich ihnen ein paar Geschenke bringen lassen kann, aber… keine Chance aktuell.“

„Dann warte die Berichte ab und… finde heraus, ob es vielleicht die eine oder andere Stadt gibt, die sich ebenfalls erfolgreich gegen die „Familie“ wehren konnte. Denke… wir müssen uns wegen ihnen ein paar Verbündete suchen.“

„Hmm dann lass mich euch jetzt warnen Herrin, dass… es höchsten nur Zweckgemeinschaften werden können. Sobald… diese Familie oder ähnliches besiegt wird, werden wir alle wieder Feinde.“

„Vielleicht ist ja das der Grund, warum die Familie so erfolgreich ist. Ihr unterstützt euch nicht und das nutzen sie aus. Ich will jetzt nicht so eine mega große Organisation der Unterwelt aufbauen, aber vielleicht sollten wir es ihnen gleichtun.

Doch da liegt dann die Überzeugungskunst bei dir mein Kind. Du musst ihnen erklären, wo der Nachteil momentan ist und wo die Vorteile sind, wenn wir richtige Verbündete wären. Das wäre unter anderem, reiner Informationsaustausch, besserer Handel zwischen mehreren Städten und ähnliches.

Wichtig ist, dass du vermeidest, dass ich hinter dir stehe. Ich werde dir natürlich zur Seite stehen und wenn du… wichtige Treffen führst, wird deine Meisterin dich bestimmt begleiten. Immerhin muss ich doch nun aufpassen, dass dir nicht passiert oder?“

„Ihr… seid wirklich eine sehr gütige Person.“ fiel eine Träne heraus von Sarais Augen. „Wünschte… wir hätten uns früher unter anderen Umständen getroffen.“

„Es ist wie es ist. Während Zada deine Haare blondiert, hat meine Geliebte dir mehrere stoffliche Mundmasken gemacht, damit deine Eckzähne etwas verdeckt sind. Scheinbar… war sie wieder voller Energie und hat dir auch einige modische Schals gemacht.

Das Hauptproblem sind deine Augen. Zada kann sie dir mittels Alchimie wieder grün ändern, dazu müsstest du aber immer ein Mittel trinken.“

„Verstehe… doch irgendwie höre ich noch einen „aber“?“

„Das ist richtig. Aufgrund deiner Erklärung… wissen wir nicht, inwiefern du an die Zutaten für dieses Getränk herankommst.“

„Denke, dass sollte das geringste Problem darstellen. Wir haben auch einige Händler unter unserer Kontrolle, die werden dann für mich die Zutaten besorgen.“

„Ich verlasse mich auf dein Wort. Dann wirst du nachher in Ruhe mit meiner Freundin reden, was sie alles braucht und ähnliches. Deine… Leute, sind die eigentlich überall in der Stadt verteilt?“

„Früher ja, aber mit dem herben Verlust müssen wir das Armenviertel wieder in Ordnung bringen. Hoffentlich bekomme ich den Fettsack im Rathaus überzeugt, etwas Geld zu lockern.“ knurrte Sarai.

„Hrm… dann kann man nichts ändern. Sollte dein Armenviertel und die Organisation wieder zu Stärke finden, will ich, dass du für uns die Augen in der Stadt wirst. Ich musste mit Bedauern erfahren, dass wir scheinbar von vielen Spionen beobachtet werden und haben… leider ebenfalls nicht das nötige Personal, sie ausfindig zu machen.“

„Das kann ich machen. Vermutlich werden meine Leute ein bisschen runter kommen, dass ich meinen Bruder losgeworden bin, denn… tatsächlich habe ihn ein bisschen zu sehr vorgezogen.“

„Wie hat er es eigentlich aufgenommen? Meine… der Angriff, die Entführung, das dürfte jetzt nicht unbedingt etwas alltägliches für ihn sein.“

„Ziemlich schockiert und wollte getröstet werden, aber ich habe ihm klar gemacht, dass sich nun die Zeiten ändern und er sich eine Bleibe in Batzien suchen soll. Dort habe ich einen Kontaktmann, wo er nun hinkommt und… sein Leben selber bestimmen soll.“

„Das hat er ohne Probleme mitgemacht? Wenn mein Bruder es mit mir machen würde, wäre ich seeeehr misstrauisch.“ meinte Zada.

„Nun, er wird von zwei Frauen begleitet, die auf ihn aufpassen werden. Ich habe ihn angelogen, dass ich ihm folgen werde, aber sobald er in Batzien angekommen ist, geben die Frauen ihm einen Brief. Wenn er tatsächlich wieder kommen wird, tja… dann kann ich ihm nicht mehr helfen.“ zuckte Sarai mit den Schultern.

„Verstehe, denn Recht hast du. Dann lasse ich dich jetzt mit Zada alleine, ich muss nun den nächsten Schritten nachgehen. Deine Meisterin wird dich dann natürlich aufsuchen, denn du musst ja täglich Blut bekommen.“

„Ich… wusste nicht, dass Blut… so lecker sein kann.“ schwärmte Sarai und Zada hob nur eine Augenbraue zu Sina hoch.

„Stimmt, es ist wirklich sehr lecker.“ grinste Sina.