Ich bin wiedergeboren und mein 1. Auftrag ist im Waisenhaus?

Am nächsten Morgen wacht Sina in ihrem Bett auf. Sie hat am voherigen Tag gut gegessen, von den Strapazen gewaschen und als würde ihr Blut sie dazu zwingen, schlief sie wieder mal nackt.

„Uff, war gestern was los gewesen, aber dafür habe ich ein wunderschönes weiches Bett… Ich habe noch genug von der aktuellen Währung, aber wenn ich nichts tue, muss ich auf die Alte umsteigen, die mir vielleicht Probleme machen kann. Ich muss mal Prashi fragen, ob es jemanden gibt, der es eventuell umtauschen kann, ich meine, ich hab genug davon, dass ich mir eine Villa hier kaufen könnte. Genau, so machen wir es und wenn ich schon in der Gilde bin, kann ich ja mal nach den Aufträgen Ausschau halten.“ redet Sina mit sich selber.

Sina zog ihre normalen Alltagskleidung (Kimono) an und verlässt ihr Zimmer, um zu frühstücken. Auf dem Weg triff sie Mira. „Guten Morgen, so früh schon wach? Da habt ihr aber Glück, das Brot ist grade frisch gebacken und schmeckt dann am besten!“ grüßt die Besitzerin.

„Guten Morgen Mira, dann kann der Tag ja nur noch besser werden, wenn das Frühstück schon lecker sein wird.“ freut sich Sina. Im Essensraum war Sina der erste Gast, der frühstückt. Ein leicht verzücktes Gesicht ging über Sina, das Essen muss wahrlich munden.

Nachdem Sina gegessen hat, verabschiedet sich Sina und verlässt die Taverne. Anschließend geht sie zum Gildenhaus. Auf dem Weg arbeiten die Händler schon an ihren Marktständen, was Sina aber nicht mitbekommt ist, dass sie mit ihrer exotischen Kleidung und ihrer Schönheit viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Da werden einige weibliche Wesen sehr Eifersüchtig werden, aber das ist eine Geschichte für später.

Als Sina die Gilde betrat, wurde sie von einem riesigen Kerl blockiert. Sein Gesicht ist mit Mullbinden versehen und er scheint auf Ärger aus zu sein.

„Na, wen haben wir denn hier? Die Freundin von dem Pechvogel? Ich werde das nicht vergessen, was du mir angetan hast!“ brüllt der mumifizierte Donny.

„Kennen wir uns?“ fragt Sina ahnungslos. „Wüsste nicht, dass ich irgendeiner Mumie über den Weg gelaufen sei.“

„Willst du mich etwa auf den Arm nehmen?! Du hast mir das angetan und wegen dir habe ich lauter Rechnungen! Ich mach dich fertig!“ und holt zu einem Schlag aus. Scheinbar hat keiner Donny aufgeklärt, das Sina den Trainer fertig gemacht hat.

Sina wartet, dass seine Faust ihr nah genug war, dann packte sie Donny´s Arm und wirf ihn mit wenig Kraft durch die Eingangstür, ein Déjà-vu hat wohl wieder stattgefunden.

>Werfen: Level 6 erreicht<

Bei dem Krach, der wieder stattgefunden hat, kam Prashi um die Ecke gerannt und mit einem Blick hat sie erkannt was los war. „Lass mich raten. Donny?“ fragt sie genervt.

„Keine Ahnung, so eine Mumie griff mich an und ich habe nur in Notwehr gehandelt. Ich bin doch eine hilflose Frau, da muss man sich doch wehren.“ erklärt Sina sich. Keiner, der den Kampf mit Raul gesehen hat, kauft ihr diese Geschichte ab

„Natürlich, gibt es Zeugen, die gesehen haben, das Donny zuerst angegriffen hat?“ fragt Prashi in die Runde und mehrere Abenteurer heben die Hand.

„Ok, ich glaube, der Gildenmeister muss mit Donny ein ernstes Wort sprechen, damit das nicht zur Routine wird, das Donny-Werfen…“ murmelt Prashi.

„Ich würde dir Klapptüren empfehlen, die sollten nicht so schnell kaputt gehen.“ schlägt Sina vor, als sie den Schaden betrachtet. Donny liegt wieder mit dem Gesicht auf der Straße und regt sich nicht.

„Oh sei ruhig Sina…“ und Prashi geht zu ihrer Rezeption um den Vorfall aufzuschreiben, Sina folgt ihr dabei.

„Falls ich das vergessen habe, schönen guten Morgen Prashi.“

„Morgen…“

„Entschuldigung wegen der Mumie, aber ich lasse mich bestimmt nicht schlagen.“

„Keine Sorgen, du hast Leute, die bezeugen können, dass Donny dich zuerst angegriffen hat, Sina. Aber ich glaube du bist nicht unbedingt wegen Donny gekommen oder?“

„Ich wollte dich fragen, ob du jemanden kennst der meine alten Münzen gegen die aktuellen tauschen würde und ich bin gekommen für einen Auftrag.“

„Hmm, ich kenne keinen der alt gegen neu umtauscht, aber das muss nichts heißen, ich werde einfach mal herumfragen und wegen des Auftrags, du bekommst diesen hier.“

„Eh? Dachte ich muss an der Tafel erst mal einen einen aussuchen?“

„Nun, da gibt es diesen Vorfall mit Raul. Der hat erst mal paar Wochen Bettruhe verordnet bekommen. Seine körperlichen Schäden sind soweit kuriert, aber… das Trauma, was du ihm angetan hast, musst er noch verarbeiten. Du kannst natürlich seinen Job für diese Zeit übernehmen, aber ich habe das Gefühl, dass wir in der Zeit keine Neulinge mehr bekommen.“

„… Was soll ich bei dem Auftrag machen?“

„Der ist einfach. Das Waisenhaus sucht für heute eine Aufsichtsperson für die Kinder. Hier, nimm diesen Zettel und zeigt ihn der Schwester Anna. Sie wird dir dann vor Ort alles weitere erklären und… deine Waffen wirst du am besten in dein Inventar legen. Die Schwesternschaft will vor Ort keine Waffen sehen und verbietet jegliche Gewalt.“

„Kinder aufpassen? Ich weiß gar nicht wie das gehen soll. Ich kann eher Monster töten und so.“

„Tja, sei offen für Neues. Vielleicht lernst du bei dieser Arbeit ein paar neue Dinge, die dir in der Zukunft weiterhelfen können.“ grinst Prashi böse und Sina ergibt sich. „Du weiß wo das Waisenhaus liegt?“

„Sherry hat es mir gestern gezeigt, ich sollte den Weg noch ungefähr kennen.“ murmelt Sina niedergeschlagen.

„Dann sehe ich dich heute Abend oder morgen, je nachdem wann du kommst.“ freut Prashi und verabschiedet sich von Sina.

Sina wirkt etwas verloren, aber tut was Prashi ihr geraten hat und legt ihre Waffen ins Inventar mit einer leisen Entschuldigung. Anschließend verlässt sie das Gildenhaus, Donny liegt da immer noch bewusstlos auf der Straße und geht Richtung Kirche, sowie Sherry ihr gestern den Weg gezeigt hat.

Am Waisenhaus angekommen, sieht sie viele Kinder herumrennen. Sina sucht dann nach der Schwester, wirkt aber hilflos, bis eines der Kinder sie anspricht.

„Miss Miss, haben sie sich verlaufen? Vielleicht kann ich ihnen ja weiterhelfen.“ fragt ein kleines blondes Mädchen.

„Nein, ich suche nach der Schwester Anna.“ antwortet Sina. „Ah, ich kann dich zur ihr bringen, sie ist im Büro.“ und das Kind zieht Sina ungefragt am Arm.

Es dauert nicht lange, da wurde Sina in das Büro von Anna gebracht. „Was ist hier los? Wen hast du wieder mitgebracht, Prischella?“ ruft eine, in einer Nonnenrobe gekleidete, ältere Dame.

„Ich habe nichts getan Schwester Anna, die Frau hat nach dir gesucht und habe sie dann hier her gebracht!“ widerspricht das Kind der Anschuldigung.

„Ach so, dann kannst du wieder gehen und mit den anderen spielen. Wie kann ich ihnen helfen?“ sprach Schwester Anna Sina an, nachdem das Kind fort war.

„Mein Name ist Sina und ich wurde von der Abenteuergilde geschickt bezüglich des Auftrages, ihr würdet eine Aufsichtsperson für heute benötigen.“ erklärt Sina sich und zeigt der Schwester den Auftragszettel.

„Huch? Das ging aber schnell, sonst muss ich immer solange warten bis jemand kommt. Dann hat die Göttin meine Gebete erhört. Ich bin die Schwester Anna und betreue das Waisenhaus. Neben mir arbeitet noch die Schwester Cerlinde, aber sie muss heute in der Kirche arbeiten und alleine kann ich nicht auf die Kinder aufpassen und gleichzeitig das Waisenhaus betreuen.“

„Ich verstehe, was soll ich genau als Aufsichtsperson machen?“

„Ganz einfach, aufpassen dass die Kinder keinen Blödsinn machen, Streitigkeiten schlichten und mit ihnen spielen. Problematisch sind die älteren Kinder, die eher schon Jugendliche sind. Die hauen nämlich gerne ab und kommen irgendwann wieder abends zurück. Aber da kannst du nicht viel machen. Alle Kinder haben keine Eltern, gestorben im Krieg, durch Monster oder einfach nur abgegeben und ihrem Schicksal überlassen. Diesen Kindern fehlt einen Vorbild. Schwester Cerlinde und ich geben unser bestes, aber auch uns sind Grenzen gesetzt. Dabei wünschen wir den Kindern nur das beste.“

„Ok, dann fange ich am besten mal an.“ und Sina verabschiedet sich von der Schwester Anna. „Ich wünsche ihnen viel Glück und lassen sie es ruhig angehen.“ ruft die Schwester Anna Sina noch zu.

Also Sina wieder draußen war, trifft sie auf das kleine Mädchen Prischella. „Und, was wolltet ihr von der Schwester Miss?“ fragt sie neugierig.

„Du bist aber wirklich neugierig, kann das sein? Ich bin die Vertretung von Schwester Cerlinde und heiße Sina. Sag, was macht Cerlinde mit euch eigentlich, wenn sie über euch aufpasst?“

„Na ja, eigentlich nicht viel. Meistens rennt sie den älteren Kindern hinterher, so sind wir jüngeren mehr oder weniger auf uns alleine gestellt.“

„Ok? Und was macht ihr in eurer Freizeit?“

„Meistens Verstecken spielen, mehr haben wir nicht.“

„… Hol die anderen Kinder, ich bring euch ein paar neue Spiele bei.“

„Echt? Cool, einen Moment, ich hole die anderen.“ und Prischella rennt von Sina weg. Sina holt in der Zeit Kreide aus dem Inventar und fängt an, auf dem Steinboden Hüpfspiele zu zeichnen.

Als Sina fertig war, standen über zehn Kinder vor ihr. „Hallo, mein Name ist Sina und für heute passe ich auf euch auf.“ Die Kinder grüßen sie alle freundlich.

„Also ich habe Prischella gesagt, das ich euch neue Spiele beibringe. Seht ihr die gemalten Felder? Bevor ich euch das Spiel zeige, bringe ich euch vorher ein anderes Spiel bei.“ und bringt ihnen das Stein-Schere-Papier-Spiel bei.

In kürzeste Zeit haben alle Kinder das Spiel verstanden und haben unheimlichen Spaß dabei. „Es freut mich, dass ihr daran schon Spaß habt. Nun zeige ich euch die Hüpfspiele. Der Grund warum ihr zuerst Stein-Schere-Papier lernen solltet ist, dass ihr abwechselnd das Hüpfspiel machen können, indem ihr vorher den Gewinner ausspielt. Aber keine Sorge, ich habe genug Felder mit Kreide gemalt, das jeder zum Zug kommt.“

Anschließend erklärt Sina ihnen die Hüpfspiele und zeigt ihnen das vor. Passanten, die an das Waisenhaus vorbeigehen, staunten nicht schlecht, dass eine erwachsene Frau vor Kinder mit einem Bein herum hüpft und sorgt für Gesprächsrunden in der Stadt.

Die Kinder spielten ausgelassen, endlich haben sie eine Abwechslung. Sina bringt den älteren der Kinder bei, wie man die Felder zeichnet, denn sollte es regnen, verschwinden sie. Dabei sollen sie sich neue Ideen einfallen lassen, andere Formen von Feldern zu zeichnen und diese dann auszutesten.

Nach der Erklärung fällt Sina auf, das eine Gruppe von Teenies sich vom Waisenhaus entfernen will und geht ihnen entgegen, um sie daran zu hindern.

„Na, wo wollt ihr denn hin?“ fragt Sina unschuldig, mit der Ahnung, dass die Gruppe vermutlich die Problemkinder sind, die Schwester Anna angesprochen hat.

„Das geht dich überhaupt nichts an! Wir sind alt genug, das zu tun, was uns gefällt!“ antwortet ein Junge mit roten Haaren, vermutlich der Chef der Gruppe. Die anderen nicken ihm zu.

„Oho, als ein ganz Harter bist du also. Was hält du von einem Spiel?“ versucht Sina die Gruppe zu ködern.

„Warum sollten wir mit ihnen spielen? Wir sind keine Kinder mehr!“ antwortet der Junge gereizt.

„Ganz einfach, wenn du mich in dem Spiel besiegt, werde ich euch in Ruhe lassen. Sollte ich aber gewinnen, werdet ihr mir bei einigen Projekten hier helfen.“ grinst Sina bei ihrer Antwort.

„Warum sollte ich das mitmachen? Hab darauf keine Lust.“ bockt der Junge.

„Wie? Hast du etwa Angst gegen eine Frau zu verlieren oder bist du ein Feigling? Dabei bist du doch der Chef der Gruppe oder nicht?“ provoziert Sina den Jungen.

Ein leises Murmeln entstand in der Gruppe und der Bandenchefjunge fühlt sich unter Druck gesetzt, bis einer seiner Kumpels ihm sagt: „Ralph, lass dir das nicht gefallen. Egal was für ein Spiel sie mit dir will, wir wissen das du siegen wirst!“

„Ja Ok, ich mache das Spiel mit dir. Was sollen wir spielen?“ als bleibt Ralph keine andere Wahl, so wie Sina das geplant hat.

„Keine Sorge, es ist ein einfaches Spiel. Du wirkst auf mich ziemlich sportlich, als wäre es auch was für dich. Kennst du Seilspringen?“ und holt aus ihrem Inventar zwei Seile raus, eins davon gibt sie Ralph.

„Hä? Was soll das für ein Spiel sein?“ fragt Ralph misstrauisch, weil er so ein Spiel überhaupt nicht kennt und mit dem Seil nichts anzufangen weiß.

„Keine Sorge, ich zeige es dir, aber lass erst mal woanders hingehen, sonst fühlen sich die Passanten gestört.“ und gehen wieder in den Hof rein.

„Ganz einfach, du nimmst beide Seilenden in die Hände und wirfst dies dann über dein Körper, etwa so.“ und zeigt wie das geht. Erst langsam, dann immer etwas schneller. Ralph beobachtet Sina und macht das mit anfänglichen Schwierigkeiten dann nach.

„Talent hast du, also um den Sieger festzulegen: Wer die meisten Sprünge schafft, bis er vom Seil getroffen wird, hat gewonnen. Deine Freunde sind die Schiedsrichter und zählen unsere Sprünge. Da ihr zu sieben seid, schlage ich vor drei zählen bei dir, die anderen zählen die Sprünge von mir.“ und schaut fragend den Ralph an, nachdem sie dem Jungen erklärt hat, wie die Sprünge gezählt werden.

„Ich werde dich locker fertig machen! Ihr vier, passt auf das die Frau nicht schummelt!“ befielt Ralph den Jungs.

„Ok, auf die Positionen mit euch und Abstand von den Teilnehmern, auf 3 geht’s los… 1… 2… 3“ und beide springen um die Seile. Sie springen und springen und springen, während die Schiedsrichter zählen.

Die Aktion lockte die anderen Kinder an, die Sina bisher nicht gesehen hat sowohl die jungen Kinder von vorhin und alle fingen laut an zu zählen. Nachdem sie bei 300 angekommen sind, wurde Ralph rot im Gesicht und schwitze wie ein Wasserfall. Dann fingen einige Kinder an, Ralph zuzurufen. „Ralph. Ralph. Ralph.“ jubeln sie in Chor.

Passanten die an dem Waisenhaus vorbeigehen wollten, blieben stehen bei dieser Szene. Eine Frau in Kimono und ein Junge mit roten Haaren springen gemeinsam um die Seile, während andere Kinder am jubeln sind. Wieder hat Sina für weitere Gesprächsthemen gesorgt.

„Na, Harter. Geht dir schon die Puste aus?“ ärgert Sina ihn. „*huff* Als ob! *huff*“ schnauft Ralph und ignoriert Sina. Und dann passierte es, Ralph ging die Ausdauer aus und stolpert über das Seil, während Sina weiter hüpft. Und hüpft und hüpft und hüpft bis einer der Schiedsrichter sagt: „Miss, sie haben gewonnen, sie haben Ralph längst überholt.“

„Soo, Ralph, bist du ein guter oder schlechter Verlierer?“ und alle Kinder warten gespannt auf die Antwort von Ralph.