Ich bin wiedergeboren und der Wüstensturm?

Die Gruppe hat ein Nachtlager in der Stadt aufgestellt, während Sina nachdenklich in den Himmel schaute. „Was… hat Sina eigentlich auf einmal? Sie wurde nach dem Kampf gegen diesen Vampir sehr still.“ flüstert Rose.

„Keine Ahnung, aber scheinbar kannte sie diesen Mann von irgendwoher.“ flüstert Leena zurück, dabei warf sie immer einen Blick zu Sina.

„Ehrlich? Mir ist das so ziemlich egal…“ meinte Axel, der immer wieder an sein kaputtes Schwert denken musste, dabei schauderte es ihm, wie heftig die Fähigkeit der Dämonin gewesen sein musste, dass es sich so verformt hat.

Sakura seufzte nur, nahm eine warme Mahlzeit und setzte sich an die Seite von Sina. „Hier, vielleicht hilft es dir ja beim nachdenken.“ Die Dämonin nahm die Schüssel an und starrte kurz rein, dann nahm sie von der Mahlzeit.

„Ihr… kanntet diesen Mann oder? Auch wenn er euch scheinbar überhaupt nicht gekannt hat.“ kam Sakura direkt zum Punkt.

„ … Ja und ja, auch dessen Gründe kenne ich. *seufz* Nun verstehe ich so einiges, warum wir uns kaum gegenseitig verstehen und… darüber muss ich nachdenken, welche Gefahr ich nun geworden bin. Vermutlich… habe ich schon alleine durch meine Anwesenheit die… Welt verändert.“ lächelt Sina traurig.

„Wie… soll ich das verstehen?“

„Besser… du erfährst nicht mehr allzu viel von mir, bis ich mit meinen Gedanken ins Reine gekommen bin. Aber keine Sorge, ich werde euch weiterhin begleiten, bis… nun, scheinbar werdet ihr ja noch von einem anderem Monster gefolgt, also kümmere ich mich noch darum.“

„ … Ich wollte… dich fragen, ob du dich nicht meiner Gruppe anschließen willst? Ich glaube euch nun wirklich, dass ihr eine Götterbestie seid, auch wenn man euch immer mit einem Dämon verwechseln wird. Damit müsst… ihr Leben wegen euren Flügeln.“

„Ah… dagegen kann ich was machen.“ Sina schnipst mit den Fingern und die Flügel wurden unsichtbar. Leena spuckt ihre Suppe aus dem Mund und traute ihre Augen nicht, was die Dämonin wieder getan hat.

„Das… hat sie doch auch mit uns gemacht oder? Also als sie uns aus dem Kampfplatz fortgetragen hat.“ murmelt Rose.

„Was… kann dieses Monster eigentlich nicht?“ musste Axel unweigerlich sagen, denn langsam kommen immer mehr Fragen auf, ob das wirklich noch ein Dämon ist.

„Nun… damit werdet ihr in der Zukunft keine Schwierigkeiten mehr haben, aber… sie sind nur unsichtbar oder? Vielleicht finden wir auf der Reise eine Rüstung, die… eurer Statur passen könnte.“ starrte Sakura auf die weiblichen Reize von Sina.

„Ey… nichts gegen meine Schönheit, aber… ich muss dein Angebot vorerst ablehnen, also mich deiner Gruppe anzuschließen. Wie gesagt, ich muss nachdenken, wie ich nun weiter vorgehen soll.“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Vorerst? Dann kann ich mir ja trotzdem irgendwie Hoffnung machen, denn… ich bin ehrlich, aber bisher treffen wir ein Monster nach dem anderen, gegen das wir einfach keine Chance haben.

Vermutlich hast du auch eine Ahnung, was mit der Stadt passiert ist oder? Wir haben einige Münzen gefunden, aber… in den Häusern haben wir keine Kampfspuren oder ähnliches gefunden, weswegen die Stadt aufgegeben wurde.

Axel meinte, das Wasser könnte versiegt sein, aber… wirklich überzeugt hat es mich nicht. Dafür sind zu viele Häuser noch mit alten Möbeln und ähnliches bestückt worden.“

„ … Mit dem bisschen, was ich entdecken konnte, kann ich auch nichts wirklich anfangen aber… Vermutlich war es das Werk eines bestimmten Monsters.“

„Scheinbar kennt ihr es, vielleicht sollte ich dem Reich melden, dass so ein gefährliches Monstrum auf der Welt existiert, vielleicht können die Abenteurer sich diesen Monsters annehmen.“

„Nein, dieses Monster werden sie nicht schaffen, dass sind stärkere Wesen als die Monsterstufe SSS, wenn dir das was sagt?“

„Aber sicher das! Nur… habe ich nicht wirklich einen Vergleich, welches Monster wie stark ist, versteht ihr?“

„Nun… Dieser Vampir, der euch gefolgt ist, war zum Beispiel ein SSS-Monster gewesen.“

„Bitte?!“

„Richtig, ihr hattet von Anfang gegen ihn keine Chance gehabt. Wenn ich ehrlich bin, selbst ein SSS-Abenteurer… dürfte gegen diesen Vampir auch kaum Möglichkeiten haben, ihn zu besiegen, dafür ist der Mann viel zu gerissen und kampferprobt.

Ich schätze den Wolf auch als ein SSS-Monster, zumindest von seiner Zerstörungskraft her, wie du es mir erzählt hast, deswegen mache ich mir eigentlich keine große Sorgen. Was… mir eher Sorgen macht ist das Monster, was die Stadt ausgelöscht hat.“

„Willst du mir nicht mehr über dieses Monster sagen, was selbst so eine starke Person wie dich beunruhigt?“

„Es ist eine Götterbestie wie ich. Sie wird Dogma, die ewige Dunkelheit genannt und… woher ich komme, gab es einen Auftrag, dass man seine Existenz bestätigen soll. Es wurde daher nie gesehen oder ähnliches, aber aufgrund meiner zahlreichen Kontakten wurde mir bestätigt, dass es… sehr wohl existiert.

Untersuchungen haben ergeben, dass es ganze Städte auslöscht, was heiß auslöscht. Die Bewohner der Städte verschwinden einfach und Dogma lässt eine Geisterstadt zurück, dann sucht es irgendwo auf der Welt einen Platz und hält ein Nickerchen.

Die anderen Götterbestien, die ich bisher getötet habe, haben Kontinente mit ihrer Kraft verändert, verstehst du? Ich… könnte es auch, aber belassen wir es, dass ich es nicht mache. Nun haben wir also ein Monster… dass einfach nur Leben nimmt ohne Zerstörung zu hinterlassen. Nun merkst du selber, wo mein Problem ist oder?“

„Ihr fürchtet, dass es Fähigkeiten besitzt, gegen die ihr euch vermutlich nicht wirklich wehren könnt oder?“

„Unter anderem… sag… kennst du einen Magier, der sich auf die Magie der Leere spezialisiert hat?“

„Huch? Tut mir leid, aber bei Magie kann ich dir leider nicht helfen. Ich kann Leena fragen, aber Leere? Dachte, dass ist einer der schwersten Magiearten, die man erlernen kann.“

„Verstehe…“ sagte Sina niedergeschlagen, die Trauer konnte man in ihren Augen nicht übersehen. Sina nahm fast mechanisch ihr Essen und war scheinbar nicht mehr gewillt, weiter zu reden, so ging Sakura wieder zu ihren Freunden zurück.

„Leena, kennst du Magier, die sich auf Leerenmagie spezialisiert haben?“ flüstert die Anführerin und Leena riss erstaunt ihre Augen auf.

„Leere? Kein vernünftiger Magier spezialisiert sich auf dieses Element, dafür hat es zu viele Nachteile, als das es sich lohnt das zu lernen, wieso?“ hake Leena sofort nach.

„Keine Ahnung, aber… scheinbar braucht Sina so eine Person.“ meinte Sakura und erzählte das Gespräch, was sie mit Sina hatte.

„Es… gibt noch mehr solcher Wesen, die die Stärke dieser Dämonin haben? Wieso haben wir davon noch nichts gehört, wenn sie solche Kräfte besitzen.“ war Axel sofort misstrauisch.

„Sina ist keine Dämonin, soweit muss du sie nun akzeptieren. Ich habe ihr sogar einen Platz in unsere Gruppe angeboten, aber… irgendetwas beschäftigt Sina so sehr, dass sie es erstmals abgelehnt hat.“ wurde Sakura ein bisschen lauter.

„Ruhig, sonst hört sie dich!“ flüstert Rose, aber Sina schaute wieder in den Himmel. In diesem Augenblick konnte man irgendetwas am ihrem Gesicht sehen, als hätte Sina eine Träne fallen lassen.

„Scheinbar ist es sogar ernster als es den Anschein hat.“ meinte Leena, während Rose und Sakura ihr zustimmen mussten.

„Habe ich mit meiner Aktion die Zukunft verändert? Wie… kann Dr. Ruin so dermaßen wahnsinnig sein und einen Zauber erfinden, wo man durch die Zeit reisen kann. Hat er überhaupt nicht über die Konsequenzen nach gedacht?“ grübelte Sina, aber am meisten tat es ihr weh, dass sie… alleine auf der Welt war.

Alle ihre Freunde existieren vermutlich noch nicht, selbst ihre Familie. Sina wusste genau, warum sie Acula nicht töten konnte, nur stellte es für sie die Frage… ob sie nun die Dämonin aus seiner Geschichte war oder jemand anderes.

„Es gibt verdammt so viele Theorien, aber was soll ich nun machen? Entweder ist es ein und die selbe Welt, so verändere ich nun ununterbrochen meine Zukunft. Dann könnte es auch sein, dass es nun eine Parallelwelt wurde, die eine komplett andere Zukunft haben wird, dann kann ich… meinen Einfluss gelten machen, zumindest habe ich die Kraft…

Selbst in meiner alten Welt gab es unzählige Theorien, aber die helfen mir auch nicht weiter. Was ist, wenn ich sogar einen Dämon töte, der Einfluss darauf hat, ob ich existiere? Wenn ich ihn töte, löse ich mich dann auf so wie im Film „Zurück in die Zukunft?“

Sherry… ich vermisse dich jetzt schon.“ dachte Sina und ließ unbewusst eine Träne von den Augen fallen.

Am nächsten Morgen ging die Gruppe weiter ihren Weg und verlässt die Ruine. Sina bildete den Abschluss, dabei wirkte sie immer noch nachdenklich.

„Schon eigenartig. Als wir sie kennengelernt haben, tat sie alles, damit wir in irgendeiner Form miteinander mit ihr sprechen, nun will sie ihre Ruhe haben.“ kommentierte Leena die momentane Situation.

„Nun… keine Ahnung was sie überhaupt so wirklich beschäftigt, muss ja was mit dem Vampir zu tun haben oder?“ meinte Rose.

„Zumindest fing es erst da an oder? Sie kannte ihn ja, aber…“ fügte Sakura hinzu, als Axel sich meldet. „Leute, wir bekommen Probleme!“

Sofort drehten alle Damen ihre Köpfe nach vorne und sahen, was Axel meinte. „Oh nein… ein Wüstensturm! Was sollen wir machen?!“ fragte Rose sofort.

„Keine Ahnung, aber ich sehe… nirgends Unterschlupf oder so!“ wirkte Axel sehr unruhig, als Sina zu ihnen kam.

„Habt ihr Seile? Lange und stabile Seile?“ fragte die Dämonin. „Erm… ja, aber was willst du denn gegen den Wüstensturm anrichten?“ wunderte sich Leena.

„Gegen den Sturm nichts, aber wir verbinden uns mit den Seilen miteinander, damit wir auf keinen Fall getrennt werden.“ erklärte Sina. Sofort holten alle ihre Seile heraus und verknüpfen sie alle miteinander. Dann wird das Seil an Axel gebunden, folgend Rose, Leena und Sakura.

„Erm… hätte nichts dagegen, auch verbunden zu werden.“ meinte Sina trocken. „Oh…“ fiel Sakura auf, als der Sturm sie fast erreicht hat. Panisch holte sie ein weiteres Stück Seil aus dem Inventar und verknotet es in Rekordzeit um ihren Bauch, während Sina in der Zeit es um sich wickelt.

„Und nun?“ fragte Leena verängstigt. „Tja… entweder die Hohlbirne findet irgendwie ein Versteck oder wir kuscheln alle zusammen und warten den Sturm ab.“ schlug Sina vor.

Scheinbar war die Vorstellung mit der Dämonin zu kuscheln das schlimmste, was es für Axel gibt, sodass er ein Fernrohr schnappte und eilig ein Versteckt suchte…

„Dort ist eine Höhle!“ rief er freudig, aber der Sturm hat sie nun erreicht. „Dann zieh uns dahin!“ schrie Sakura, die aber schnell den Mund schließen musste, als Sand darin gelangte.

Axel gab sich Mühe, denn im Sturm konnte er fast nichts sehen. Bei den anderen war es auch nicht unbedingt besser. Sina versuchte es mit ihren Flügeln, aber sie verzog ihr Gesicht, als die Sandkörner wie Geschosse in ihre Flügel knallten.

Rose und Leena fielen öfters hin, so das der Prozess sich in die Länge zog, bis Axel durch ein Wunder tatsächlich geschafft hat, die Gruppe zur Höhle zu bringen. Alle spuckten wie wild den Sand aus dem Mund und rieben sie die Augen.

Nachdem sich alle beruhigt hatten, kam die erste Frage von Leena: „Was… ist das für eine Höhle?! Sollte ein so tiefer Gang vorhanden sein?“

„Keine Ahnung, aber raus können wir leider auch nicht mehr, also… muss Sakura entscheiden.“ meinte Axel.

Sina hat sich vom Seil gelöst und begutachtet den dunklen Gang. „Das… ist keine normale Höhle, weiter drinnen werden diese Höhlenwände… zu einer Mauer?“

„Nun… da wir nichts besseres zu tun haben und ich keine Lust habe, abzuwarten bis der Sturm vorbei ist, können wir die Höhle auch weiter untersuchen.“ kam Sakura zu einem Entschluss.

„Gut gesprochen.“