Ich bin wiedergeboren und die Blutschwestern?

Lisa sowie Kyllia lagen bewusstlos auf dem Boden, für Sina war es ein Déjà-vu. Die Dämonin Sina sowie die Vampirkönigin Layla standen vor ihnen und man sah ihnen die Wut an, wobei Sina sich ziemlich unter Kontrolle halten musste, sonst würde alles brennen.

Die Vampire Sandor, Renee, Gair, Zada und Lara wurden von den Clanführern Roman, Taos, Riskel und Violet zum Befragen runter gebracht.

„So, könnt ihr mir sagen, was hier eigentlich los ist und meine Burg… aussieht, als hätte es mehrere Kriege hinter sich?“ fragte Layla freundlich die jüngeren Vampire. Für sie war es der blanke Horror, so wie Layla lächelt, könnte man sie auch mit einem Metzger vergleichen, der überlegt, wie er sein Tier umbringt.

„Und denkt ja nicht daran, irgendetwas auszulassen.“ lächelt Sina ebenso, aber in ihren Augen sah man die kommende Folter. Renee musste mehrmals blinzeln, denn man könnte meinen, dass auch Kyllia und Lisa vor ihnen stehen würden, so ähnlich sahen sie mit den Bewusstlosen aus.

„Nun, wir hatten alle mehr oder weniger ein nettes Gespräch unter uns gehabt, als Kyllia und Lisa wie vom Blitz getroffen, anfingen gegeneinander zu kämpfen.“ erklärte Gair ohne eine Miene zu verziehen.

„Wir wollten sie ja irgendwie aufhalten, aber wir waren ihnen einfach nicht gewachsen.“ fügte Renee hinzu.

„Nicht das ich meinen Mut herunterspielen will, aber manchmal sollte man… sich aus solchen intensiven Kämpfen heraushalten, denn Lara hat uns berichtet, das ihr letzter Kampf schon sehr schlimm war.“ rieb Sandor sich an der Wange.

Zada und Lara sagten nichts, als die älteren Vampire ihre Ausreden zum Besten gaben. Layla und Sina hoben beide eine Augenbraue misstrauisch hoch.

„Also ihr drei seid keiner Ausrede zu Schade oder? Lügen, dass sich die Balken biegen. Wie war das mit der Wette die Zada und Lara angesprochen haben hmm?“ sagte Sina es ihnen direkt ins Gesicht. Sina hat es durch Roman erfahren, als sie irgendetwas darüber gefaselt haben.

Nun schwiegen die drei Vampire, scheinbar hat Sina einen wunden Punkt getroffen. „Fragen wir mal die anderen beiden hier. Zada und… Lara oder?“ fragte Layla.

„Das… ist richtig. Mein Name ist Lara, ehemals Heldin, bevor… ich zum Vampir verwandelt wurde.“ war Lara sehr nervös, Zada aber ebenso.

„Sagt uns einfach ehrlich, was sich hier wirklich zugetragen hat, dann werden wir weiter sehen.“ beruhigte die Vampirkönigen Layla die beiden Vampirmädchen.

„Und ihr drei haltet die Klappe, verstanden?“ gab Sina den drei Vampiren eine deutliche Warnung. Sie nickten nur, aber nun wundert es sie nicht, wieso Lisa mit einem Schlag besiegt worden ist bei ihrer Erzählung.

„Also…“ fing Lara an zu erklären. Das der Streit direkt begonnen hat, als sie in das Gästezimmer kamen. Es sind ziemlich lange nur Provokationen hin und her gewechselt worden, bis es soweit kam, dass Lisa den ersten Schritt machte und Kyllia den Inhalt ihres Glases ins Gesicht warf.

Als Gegenreaktion kam von Kyllia dann, dass „aus Versehen“ ihr Schwanz ins Gesicht von Lisa knallte, was dann zum Kampf führte.

Die… älteren Gäste haben sich dem Kampf enthalten, bis Gair auf die Idee mit der Wette kam und das der Sieger von dem Verlierer einen Gefallen einfordern könnte, was sie idiotisch fand, weil es am Ende sowieso keinen Gewinner geben konnte.

„Zada und ich haben mehrmals versucht, dass Sandor und Renee den Kampf beenden könnten, aber Sandor war nur auf die Körper der Frauen interessiert und Renee… hatte wohl Angst gehabt. Bis ihr endlich erschienen seid.“ antwortet Lara ehrlich und Zada nickte.

Sina und Layla konnten nicht glauben, was sie da zu hören bekamen. Die Dämonin schlug sich die Hand ins Gesicht, während Layla nur den Kopf schüttelt.

„Ich bin sehr enttäuscht von dir Renee.“ sagte Roman knallhart zu seiner Tochter, die nun vor Scham auf den Boden schaute.

„Darüber werden wir noch unter uns reden Sandor.“ meinte Taos dies zu seinem muskelbepackten Sohn, der nichts sagte, aber ahnte, dass es kein angenehmes Gespräch sein wird.

„Du könntest auch Vater sein mit dieser Einstellung Gair.“ hatte Violett keine gute Meinung von ihrem Bruder. Gair sagte nichts, aber man sah ihm an, dass er von seiner Schwester ebenso keine gute Meinung hatte.

„Ich würde vorschlagen Layla, dass die drei Vampire sich bei den Reparaturkosten beteiligen dürfen. Sie hatten die Möglichkeit den Kampf in irgendeiner Form zu beenden, haben es aber aus Eigennutz nicht getan. Dank ihres langen Lebens dürften sie die Zeit haben, irgendwann aus den Schulden herauszukommen.

Zada und Lara… waren zumindest ehrlich, aber sie zu bestrafen? Lara hatte schon eine Auseinandersetzung mit deiner Tochter gehabt und durfte eine bittere Niederlage erfahren. Zada macht mir nicht den Eindruck, als wäre sie stärker als die anderen Vampire.“ schlug Sina vor.

Layla rieb sich am Kinn. „Was machen wir mit Lisa und Kyllia? Die beiden… Damen haben mein Zuhause ziemlich… zerstört so wie meinen geliebten Garten.“

„Was glaubst du, wie es bei mir aussieht? Wobei ich das Glück habe, dass sich die Schäden an meiner Mauer sowie Villa in Grenzen hielt. Tja… wie wäre es, wenn wir sie aufwecken und dann mal ihre Meinung hören? Vielleicht fällt uns ja was passendes ein, wie man deine berechtigte Wut stillen könnte.“ kam der nächste Vorschlag von Sina.

„Eigentlich müsste ich dich dafür zur Verantwortung ziehen, aber Lisa hat den Streit angefangen, also…“ war Layla unzufrieden.

„Ich kann es verstehen. Kyllia wird auch definitiv bestraft werden, nur die Strafform müssten wir überlegen. Dabei habe ich meiner kleinen Schwester ausdrücklich gesagt, dass sie Lisa aus dem Weg gehen soll…“ seufzte Sina.

„Wie sollen wir die beiden wecken? Ich habe mich nicht gerade… zurückgehalten.“ meinte Layla, als Sina zu den beiden Bewusstlosen ging. „Lass mich mal. Keine Sorge ich werde nichts gewalttätiges machen.“ grinste Sina und legte ihre Hände auf die Stirn von Kyllia und Lisa, dabei setzte Sina ihre Fähigkeit: „Traumwandeln“ ein.

Die Hände von Sina leuchteten kurz auf und es vergingen ein paar Minuten, als Kyllia und Lisa gleichzeitig kreischend wach wurden. Beide atmen sehr schwer und als sie sich gegenseitig sahen, mussten sie auf einmal sehr schwer würgen.

„Was… hast du getan?“ wirkte Layla interessiert. „Ich habe ihre Träume verbunden, sie an einen schönen Strand versetzt, wo sie sich ausgesprochen haben. Dann ließ ich sie einander küssen, bis sie beide im Bett landeten und Sex hatten.“ grinste Sina genüsslich.

„Wow… deine Herrin ist ja übel drauf.“ flüstert Zada zu Lara. „Das war noch harmlos…“ flüstert Lara zurück, was Zada nur zum Staunen brachte.

Scheinbar konnten sich Kyllia und Lisa wieder beruhigen, aber man sah sofort die Blitze aus ihren Augen springen, bereit den Kampf fortzusetzen.

„Ich erkenne dich nicht mehr wieder Lisa. Was… hat Kyllia bei dir ausgelöst, dass du dich so vergisst? Ist das etwa die rebellische Phase, die jetzt bei dir durchkommt?“ starrte Layla fassungslos ihre Tochter an.

„Wünschte, ich könnte dasselbe sagen, aber solange kenne ich Kyllia dann doch nicht. Wenn ich raten müsste, holst du alles nach, was du in der Vergangenheit nicht machen konntest oder?“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

Erst jetzt fiel Lisa und Kyllia auf, wer vor ihnen stand und beide wurden extrem blass und schwitzten. Man hörte aus der Burg, wie wieder ein weiterer Raum einstürzte.

„Warte, bevor du mich bestrafst Sina, aber Lisa hat angefangen! Erst verlangte die alte Schachtel, dass ich mich entschuldige, dann kamen die Beleidigungen und dann warf sie mir ihren Wein ins Gesicht. Ich kann mir im Leben nicht vorstellen, dass du dir das Gefallen lassen würdest!“ wehrte Kyllia sich sofort.

„Hör nicht auf die dämliche Kuh! Sie hat mich beleidigt und auch meinen Stolz verletzt. Jeder hat eine Grenze, aber diese Frau hat sie bei mir extrem überschritten!“ kam die Verteidigung von Lisa.

„Ach ja? Dann hättest du mich ja einfach in Ruhe lassen können, aber nein, du wolltest nur deine Aufmerksamkeit wieder bekommen. Kann es sein, dass du zu wenig Streicheleinheiten bekommen hast oder wie?“

„Wie war das?! Ich habe bestimmt vierzig mal länger gelebt als du, also erzähl deinen Schmarren jemand anderem, der dir zuhören will! Du schreist doch förmlich immer nach Aufmerksamkeit!“

Wieder funkeln Lisa und Kyllia sich gegenseitig an, während Sina sowie Layla die Sprache verloren haben, dass die beiden den Ernst der Lage noch nicht mitbekommen haben.

„Glaube… wenn wir dazu nicht eine Lösung finden, bringt auch die Strafe nichts.“ meinte Sina, was Layla sofort zustimmen musste. „Es würde mich wirklich nicht wundern, wenn wir sie heute trennen, dass der nächste Zusammenstoß wieder in einer totalen Zerstörung ausartet…“

„Nun… es gibt vielleicht eine Möglichkeit, um das für alle Ewigkeiten zu verhindern.“ meldet sich Roman nun. „Und der wäre?“ kam die Frage von Taos.

„Ein Bluteid. Beide füllen ein Glas mit ihrem Blut auf, was sie tauschen und trinken müssen. Dabei schwören sie einen Eid, dass sie Blutschwestern werden, damit sie niemals mehr gegeneinander kämpfen können.“ erklärte Roman.

„Erm… nein? Gerade ihr müsstet doch wissen, dass Vampire und Dämonen das Blut des anderen nicht trinken dürfen. Ich bin das beste Beispiel, als ich Acula´s Blut in meinen Körper und dadurch die riesigen Flügel bekam.“ wandte Sina sofort ein.

„Man könnte es auch symbolisch machen, aber der Eid würde dann für alle Zeiten dafür sorgen, dass sich die beiden nicht mehr die Köpfe einschlagen.“ war Layla mit der Idee zufrieden.

„Hmm… dann müssen wir ihnen nur Nahe legen, auch diesen Eid auszusprechen.“ grübelte Sina, aber dann kam sie auf eine Idee.

Sina ging zu den Streithähnen, packte sie beide gleichzeitig am Hals und hob sie in die Höhe. „So ihr Dumpfbacken, nun ist aber Schluss mit dem Gezanke. Wisst ihr eigentlich was ihr getan habt?“

Kyllia und Lisa versuchten sich aus dem Griff von Sina zu befreien, aber schafften es nicht mal ansatzweise, dann versuchten sie ihre Köpfe zu schütteln.

„Die Burg drüben war noch relativ vollständig gewesen, bevor ihr den Kampf gestartet habt. Nun ist meine neue Freundin Layla ziemlich traurig und wütend zugleich, was ich wirklich nachvollziehen kann. Nun haben wir beschlossen, dass ihr einen Eid aussprechen werdet.

Solltet ihr euch aber weigern, werde ich dafür sorgen, dass euer Leben ab jetzt nicht mehr dasselbe sein wird, wie ihr es kanntet und ich kann ziemlich kreativ dabei werden. Da war euer gemeinsamer Traum das geringste Übel gewesen.“ warnte Sina nun die beiden Damen. Layla hob erstaunt ihre Augenbrauen hoch, als Sina sie als Freundin genannt hat.

„Also, was werde ich zu hören bekommen? Entscheidet euch schnell.“ setzte Sina sie nun unter Druck und ließ sie los. Beide plumpsten auf den Boden und gaben einen leichten Quietschton ab.

„Drei… Zwei…“ fing Sina an zu zählen, als beide panisch ihre Antworten gaben. „Ich werde diesen Eid sagen!“ „Bitte, keine weiteren Qualen. Was muss ich aussprechen?“

„Ich hatte schon einige Gerüchte gehört, dass ihr jemand seid, der Personen mental foltert, aber es vor meinen Augen zu sehen?“ nickte Layla zufrieden, auch wenn es ihre eigene Tochter war, aber momentan ist sie die reinste Enttäuschung.

„Körperliche Folter kann ich auch, aber das ist für mich immer so eine Sauerei und ein langwieriger Prozess.“ zuckte Sina ihre Schulter.

Roman kam mit zwei Gläsern und Messer zu den beiden Damen und stellte sie auf den Boden. „Hier, füllt die Gläser mit eurem Blut voll. Danach erkläre ich euch die nächsten Schritte.“ Kyllia und Lisa wirkten ziemlich ratlos, taten es aber.

Beide schnitten sich tief in die Handfläche und ließen Blut in das Glas laufen, bevor ihre Regeneration ihre Wunde wieder verheilte. Leider brauchten sie mehrere Ansätze, bis die Gläser gleichmäßig voll waren.

Trotzdem starrten sich beide Damen hasserfüllt in die Augen, was bei den anderen Zuschauern zum Kopfschütteln brachte.

„So ein Hass. Ich kann es nachvollziehen, aber die beiden haben sich doch erst das zweite Mal getroffen.“ wundert sich Sina. Sie hatte eine ungefähre Ahnung gehabt, dass Kyllia und Lisa nicht auf dem gleichen Nenner sein werden, aber das dies so extrem ausfällt, konnte sie nicht ahnen.

„Das wundert mich ebenso. Ich dachte, ich hätte Lisa soweit erzogen, sich zu benehmen, aber…“ war Layla immer noch sehr enttäuscht.

„Schon eine Idee, wie ihre Strafe aussehen könnte?“

„Nein… nicht wirklich…“