Ich bin wiedergeboren und teile mit Sherry die Aufgaben?

Die Bande wurden zerschlagen, die Überlebenden zurückgelassen, die Reise ging weiter für die Gruppe.

„Morgen sollten wir die Hauptstadt erreicht haben. Ich bin euch von Herzen dankbar, dass ihr mich begleitet habt. Ihr werdet bestimmt eine Unterkunft in der Hauptstadt benötigen oder?“ fragte Hassan.

„Das ist richtig. Wir werden in den nächsten Tagen einiges an Arbeit dort haben.“ nickt Sina, während Sherry sich nun ausruhte, der Einsatz der Magie hat sie doch etwas erschöpft.

„Geht zur Gaststätte „Zum blutigen Säufer“. Dort ist ein guter Freund von mir. Sagt ihm, dass ihr von mir geschickt wurdet und er wird euch das beste Zimmer und Essen zur Verfügung stellen.“ bot Hassan an.

„Das ist aber sehr freundlich von euch Hassan.“ dankte Sina für das Angebot, eine Sorge weniger zu haben.

„Nichts zu danken, ihr habt allen Händlern einen großen Gefallen getan, indem ihr die Banditen fast komplett besiegt habt. Damit sollte die Straße wieder etwas sicherer sein für die Zukunft.“ erklärt Hassan.

„Nun, hoffentlich übernehmen die anderen Abenteurer wieder die Aufgaben. Vielleicht kann ich ja im Gildenhaus was klären.“ und beobachtet mit Sherrys Fernrohr die Straße.

Am nächsten Tag erreichten sie die Hauptstadt Ascot. Von weitem konnte man die riesige Stadt sehen mit der Burg Starm und das weitläufige Militärgebiet.

„Täusche ich mich oder ist das Militärgebiet größer als die Stadt?“ wundert Sherry sich. Selbst Sina hat den Eindruck, vor allem ist die Burg mitten in diesem Gebiet drin.

„Das ist richtig. Fast jährlich werden immer mehr Gebäude errichtet, die unterschiedliche Funktionen haben, aber Näheres weiß man nur, wenn man selbst ein Angehöriger des Militärs ist. Das größte Gebäude soll angeblich ein Forschungslabor sein, dass mit einer Werkstatt kombiniert ist. Angeblich sieht man auch Monster, die in andere Gebäude transportiert werden. Ich selber will es nicht so genau wissen, was sie dort erforschen.“ meinte Hassan.

„Hmm, wenn ich eine Wette abschließen müsste, gewinnt das Kaiserreich gegen das Königreich. Sie sind viel fortgeschrittener als Efranas Militär, ich muss es ja wissen.“ blitze ein Auge von Sina auf als sie daran dachte, wie Sie mit Fäusten eine Armee besiegt hat. „Eigenlob stinkt.“ kommentiert Sherry nur.

Nicht mehr lange und sie waren in der Hauptstadt. Hassan belohnte beide Damen mit einer Goldmünze und verabschiedet sich von ihnen.

„Sind wir doch schneller in der Hauptstadt angekommen, als erwartet. Ich dachte immer, Alliancia sei der größte Kontinent, aber…“ grübelt Sina. „Nun, es kommt immer darauf an, welchen Weg man nimmt. Zu Fuß dauert die Reise immer länger, als wenn man eine Kutsche hat.“ erklärt Sherry.

„Nun, was sollen wir jetzt machen? Der Tag ist noch relativ früh.“ fragte Sherry.

„Hmm, ich schlage vor, du suchst die Gaststätte auf und reservierst schon mal ein Zimmer. Ich gehe direkt zum Gildenhaus und kündige mich an. Ich bezweifle, dass sie sich über meinen Besuch freuen werden.“ schlägt Sina vor.

„Ok, machen wir das. Lass uns dann in der Gaststätte treffen und die Stadt ein bisschen besichtigen. Ich will das ungern allein machen. Ist dir schon aufgefallen, dass alle Bewohner… ziemlich verängstigt wirken? Als würde jedem Moment was passieren.“ spricht Sherry das Offensichtliche an.

„Und wie, vor allem, wenn diese uniformierten Typen herummarschieren, machen sie sofort Platz und halten ihr Gesicht nach unten gerichtet. Solltest du mich suchen, einfach nur dem Geschrei folgen, ich dürfte dann auch nicht allzu weit sein.“ grinst Sina. „Ok, dann suche ich mal das Gildenhaus, bis nachher Sherry.“ und verlässt Sherry.

„Mal schauen, wo finde ich die Gaststätte…“ murmelt Sherry, während sie aus dem Hintergrund von maskierten Typen beobachtet wird.

„Bei der Göttin, endlich haben wir eine Person gefunden die blaue Haare hat.“ murmelt einer der Männer.

„Ok, folgender Plan. Drei von uns folgen unserer Zielperson, während der Rest die andere Frau in diesem komischen Lederoutfit verfolgt. Wenn ihr euch sicher seid, dass ihr zuschlagen könnt, wartet nicht auf die anderen. Der… Kunde wird ungeduldig.“ erläutert der Anführer den Plan und alle Männer nickten.

Gut eine Stunde später fand Sherry die Gaststätte „Zum blutigen Säufer“. Sie trat ein und wird von einem dicken Mann begrüßt. „Herzlich willkommen. Wie kann ich ihnen helfen? Benötigen sie frisches Essen und ein leckeres Getränk oder möchten sie bei uns übernachten? Wir bieten und haben alles!“

„Eh… Hallo, ich bräuchte ein Zimmer für zwei Personen, dazu Essen, aber das können wir auch später besprechen. Ich soll ihnen ausrichten, dass wir von Hassan geschickt wurden.“ erklärt Sherry.

„Ah Hassan der alte Gauner ist auch wieder in der Stadt? Dann müsst ihr was besonderes sein, Hassan erlaubt nicht jedem diesen Gefallen. Ein Zimmer mit zwei Betten wünscht ihr? Dann werde ich das beste für euch…“ wollte der Wirt lächeln sagen, als er auf einmal extrem blass wurde.

Sherry wundert sich und dreht sich um. Sie sah drei Männer mit Uniform sowie schwarzen Masken. „Ihr werdet heute kein Zimmer brauchen. Ihr seid verhaftet!“ sagte einer der Männer.

„Eh?! Aus welchen Gründen?“ fragte Sherry misstrauisch. Zwei Männer gingen auf sie zu. „Das ist unwichtig. Ihr seid es, die uns Fragen beantworten werdet!“ antwortet der Sprecher.

Als die Männer fast bei ihr waren, machte Sherry eine Geste und eine Wassersäule lässt beide Männer zur Decke krachen. „Erst müsst ihr mich besiegen!“ schrie Sherry, als auf einmal eine Nadel sie am Hals trifft. Sherry wurde ganz schwindelig und fiel dann zu Boden.

Einer der Männer hat mit einem Blasrohr und einer Betäubungsnadel Sherry ausgeschaltet. „Verdammt, wie hat sie das gemacht?“ murmelt einer der getroffenen Männer der Wassersäule.

„Das ist egal, wir haben sie. Sie haben nichts gesehen oder gehört, richtig?“ droht der Sprecher den Wirt, der verschwitzt den Kopf schüttelt.

Zur gleichen Zeit:

Sina fand das Gildenhaus, das nun wirklich am anderen Ende der Stadt lag. „Puh, endlich. Hoffentlich ist die Gaststätte nicht so weit weg. Was haben sie sich über diesen Standort eigentlich gedacht?“ nörgelt Sina.

Sina betrat das Gildenhaus und erwartete, dass hier viele Abenteurer und Rezeptionisten arbeiten wie in Fanfoss, aber hier war das eher das Gegenteil. Fast komplett leer und Sina sah nur eine Rezeptionistin, die am Stricken war.

Verwundert ging Sina zu der Frau und legte ihre Abenteurerkarte hin. „Seid gegrüßt, ist der Gildenmeister ansprechbar?“ fragt Sina.

Die Frau nahm ihre Augen vom Stricken nicht herunter und gab nur die Antwort: „Bedaure, aber er ist außer Haus, versuchen sie es das nächste Mal wieder.“

Die Heldin zahlreicher Schlachten verlor jetzt schon ihre Geduld. Sie knallte mit der Handfläche auf den Tresen, was die Rezeptionistin fast vom Stuhl schmiss.

„Gute Dame, ihr werdet jetzt folgendes tun. Ihr schaut euch meine Karte an, geht zum nächst höchsten Mitarbeiter dieses Hauses, das wäre der stellvertretende Gildenmeister und kündigt mich an. Sollte ich noch einmal, wirklich noch einmal, so eine Antwort bekommen, stecke ich diese Stricknadeln dahin, wo es richtig weh tut!“ drohte Sina.

Die Frau stand auf und schaute auf die Karte, sie wurde sofort blass. „Erm… *hust* Entschuldigung für mein unprofessionelles Verhalten. Ich werde sofort dem Stellvertreter Bescheid geben, dass ihr ihn zu sprechen wünscht.“ und die Dame rannte mehr als das sie geht.

Nach einigen Minuten kam sie wieder und gab kund, das Sina ihr folgen soll. Sina wurde zum Büro des Gildenmeisters gebracht, wo ein nervöser dürrer Kerl auf dem Stuhl saß.

„Ihr dürft gehen, ich werde das alleine klären.“ schickte der Mann die Frau weg. „Sina die Verteidigerin oder wie man langsam den anderen Namen, die Zerstörerin, besucht uns. Wie kann ich euch weiterhelfen?“

„Indem ihr euch vorstellt? Ich könnte euch einen Namen geben, den ihr bestimmt nicht mögen werdet.“ antwortet Sina.

„Ah, wo sind meine Manieren. Ich bin Marcel, Stellvertreter dieses Gildehauses. Ich habe gehört, ihr wolltet mit dem eigentlichen Gildenmeister sprechen, aber wie die Dame schon sagte, er ist zur Zeit außer Haus.“ schwitzte Marcel.

„Und nicht nur er, sondern gleich alle die im Kaiserreich arbeiten. Ich komme im Auftrag aller Gildenmeister der anderen Länder. Hier die Bestätigung.“ überreicht Sina den offiziellen Auftrag dem Mann.

Er rollte das Schreiben auf und las es schnell durch, dabei wurde er nur blasser. „Tja, nun ist es scheinbar raus. Ja, die Gildenmeister sind verschwunden.“ antwortet Marcel kurz.

Sina wartete auf weiteres, aber Marcel schwieg. „Und? Kommt da noch was?“ hakte Sina nach.

„Nein, mehr weiß ich nicht.“ schüttelt Marcel den Kopf.

„Entweder ihr habt Eier aus Stahl oder jemand macht euch mehr Angst. Es ist kein Zufall, dass man mich geschickt hat, wobei meinen anderen Beinamen höre ich heute das erste Mal. Ich bin hergeschickt, um Antworten zu hören und sie wissen was hier passiert ist.“ droht Sina lächelnd.

„Wollt ihr mich etwa bedrohen? Legen sie Hand an mich und ihre Karriere als Abenteurerin ist zu Ende!“ wehrte sich Marcel.

Sina ging zu dem Mann und zog ihn am Kragen zu sich. „Sehe ich so aus, als würde mich das interessieren?“ fragte Sina sehr freundlich und Marcel musste schlucken.

„Wie dem auch sei, ich wollte nur Hallo sagen. Ich bin erst heute angekommen und werde mich hier in der Stadt einquartieren. Morgen komme ich wieder und fange das eigentliche Gespräch an. Sollte ich sie morgen nicht vorfinden, werde ich dem Kaiser einen Besuch abstatten und sie wissen ganz genau, dass ich keine leeren Drohungen mache!“ ließ Sina Marcel wieder los.

Marcel sah aus, als würde er lieber ganz woanders sein wollen. „Tut was ihr nicht lassen könnt, aber lasst den Kaiser und das Militär in Ruhe, wir brauchen keinen unnötigen Ärger.“ seufzte Marcel.

„Solange die mich in Ruhe lassen, brauchen sie sich keine Sorgen machen.“ lächelt Sina und verlässt das Büro.

„Von allen Abenteurern muss ausgerechnet sie es sein?!“ fluchte Marcel in Panik. „Was soll ich bloß tun?“

Sina ging auf die Rezeptionistin zu, die wieder am stricken war. „Sag, gibt es einen Auftrag über eine Banditenbande die von einem Rotschopf geführt wird?“

Die Dame blickte auf und überlegte. Dann ging sie auf eine Tafel zu und nahm einen Zettel ab. „Ja, ein Rang-D Auftrag. Wünscht ihr es anzunehmen?“

„Nein, ich wollte nur Bescheid geben, dass er und seine Bande uns überfallen wollten und nun auf dem Weg zum Dunklen Gott sind. Benötigt ihr einen Beweis?“ fragt Sina.

„Erm, das wäre schön, sonst könnte ja jeder behaupten, dass er tot ist.“ meint die Dame. Sina holte aus dem Inventar den Kopf des Anführers raus und legte ihn auf den Tresen. Die Dame sah aus, als müsste sie sich übergeben.

„Sollte als Beweis langen oder? Rote Haare, ein Auge. Mehr wüsste ich nicht, was man bei ihm beweisen soll. Menschen geben ja keine Monstersteine oder ähnliches ab.“ nickte Sina.

„Ich… *würg* kann damit bestätigen, dass der Auftrag offiziell erledigt ist. Ich hole eben die Belohnung…“ ging die Dame fort.

„Wo sind eigentlich die anderen Abenteurer? Das ist für mich das erste Mal, dass ich in einem Gildenhaus eine gähnende Leere vorfinde.“ fragt Sina laut.

„Vermutlich in die anderen Länder gegangen oder weiter weg von der Hauptstadt. Es… ist nicht einfach hier als Abenteurer zu arbeiten, ohne das man mit dem Militär in Streit gerät.“ erzählt die Dame. „So, 40Silbermünzen. Vielen Dank, dass sie die Straßen sicherer gemacht haben.“

„Keine Ursache. Ich werde morgen wieder kommen, deinem Boss habe ich die Information ebenso mitgeteilt, dabei sah er ziemlich blass aus. Ihr solltet ihm vielleicht einen guten Magen-Tee machen.“ rät Sina und die Dame nickt.

Sina verlässt die Gilde und macht sich auf die Suche nach der Gaststätte… und damit beginnt das Unheil in der Hauptstadt.