Ich bin wieder geboren und die Welt dreht sich weiter?

Die Abenteurer hatten eine tolle Party in Sinas Villa. Onesta hat sich zurückgehalten, damit Mel auch ein Teil der Party sein konnte, auch wenn sie ziemlich schüchtern ist. Ok, die getöteten Eindringlinge von ihr würden natürlich was anderes sagen.

Am nächsten Tag trafen sich alle Teilnehmer auf der Bühne des Gildenhauses, wo Ma Shi die Informationen verkündet. Die Gilde war bis zum Bersten gefüllt, jeder wollte bei der Ankündigung dabei sein.

„Abenteurer, ehrenamtliche Helfer, Bürger der Stadt. Ich habe wieder was wichtiges zu verkünden.

Wie jeder weiß, wurden wir vor nicht langer Zeit von den Untoten angegriffen. Dank des Einsatzes der Heldin „Sina die Verteidigerin“, konnte die Invasion gestoppt werden.

Darauf haben wir Abenteurer die Aufgabe übernommen, den Kopf des Feindes zu finden und zu töten. Diese Abenteurer, die hier auf der Bühne stehen, haben es geschafft. Ich stelle vor:

Die Höllenschwerter mit den Mitgliedern Kunz, Onesta, Mariel und Erilag.

Die Nachtklinge Castien.

Und die bekannten Helden Sina und Sherry.

Diese Leute haben den Feind besiegt, den Lichkönig, der Anführer der Armee war sowie des Skelettdrachens!“

Die Zuschauer klatschen und jubelten laut, die halbe Stadt bekam den Krach mit, aber es waren tatsächlich gute Neuigkeiten.

„Eine weitere Neuigkeit habe ich noch hinzuzufügen. Alle Gildemeister, inklusive mir, haben beschlossen, das Sina nun eine S-Abenteurerin wird. Glückwunsch!“

Die Menge tobte vor Freude und die Gefährten gratulierten Sina, sogar der mürrische Castien. Sina wurde rot im Gesicht und bedankte sich bei allen.

Einige Zeit später trafen sich alle Expeditionsteilnehmer wieder im Konferenzraum. Sina bekam ihre neue Karte und musste es noch verarbeiten, dass sie tatsächlich so schnell in der S-Liga war.

„Nun, Kunz hat mir alles von der Expedition erklärt und ich brauche nicht wirklich nach den Kleinigkeiten nachzufragen. Ihr habt die Aufgabe erledigt und ich bin sehr stolz auf euch alle. Nicht nur dass ihr sie geschafft habt, sondern auch in der Lage wart, gegen solche starken Feinde zu siegen!

Vom König soll ich ebenso seinen Dank ausrichten. Nun kommen wir zu der Belohnung, die jeder bekommt. Aufgrund dessen das ihr euch alle in das Unbekannte gewagt habt, von S bis SSS Monster gekämpft habt und sogar die Hintergründe des Untergangs des alten Königreiches lüften konntet, bekommt ihr alle 300Goldmünzen vom Königreich sowie von der Gilde. Ihr habt das redlich verdient.“ beendet Ma Shi seine Rede.

„Dann werde ich sie annehmen und euch verlassen, denn ich habe noch eine Reise anzutreten. Es war mir eine Ehre mit euch zusammenzuarbeiten und… Sherry, es tut mir leid, dass ich zu dir gemein war. Ich hoffe, dass wir vielleicht in der Zukunft wieder zusammen arbeiten können.“ entschuldigt sich Castien und alle waren sprachlos.

„Sag mal Sherry, hast du Gift in sein Essen getan und er will nun das Gegengift haben oder was habe ich verpasst?“ hakte Sina nach.

„Manchmal… braucht man gemeinsam einen starken Feind, um gewisse Hürden zu meistern.“ antwortet Sherry geheimnisvoll und Castien nickt dankbar, dass sie die Ohrfeige für sich behält.

„Nun, wir danken euch ebenso allen für die gemeinsame Reise und auch dir persönlichen Dank nochmal, dass du uns immer wieder aus dem Schlamassel gerettet hast und sogar deine Villa angeboten hast, Sina. Wenn wir mal wieder nach Fanfoss kommen sollten, werden wir jedenfalls bei dir vorbeischauen.“ verbeugte sich Kunz.

„Arr, schade das wir uns schon so früh trennen, aber die Welt hat noch viele Gefahren, die wir eindämmen müssen, aber erst mal das Gold ausgeben!“ lachte Erilag nickend.

„Mel kennenzulernen hat irgendwie… mir ganz neue Perspektiven eröffnet. Vielleicht sollten wir nicht alle Monster über einen Kamm scheren. Ich hoffe, dass ich sie bald wiedersehe.“ freute sich Onesta.

„Ich werde euch jedenfalls Briefe schreiben und mich melden, wenn ich euch besuchen komme!“ drückt Mariel die Hände von Sina und Sherry.

„Ihr solltet euch überlegen, euch vielleicht einen Gruppennamen zu geben, wenn ihr zu zweit immer unterwegs seid.“ schlägt Kunz vor und Sina machte einen nachdenklichen Eindruck.

„Vielleicht, aber nicht jetzt, so was bespricht man in Ruhe. Ich bedanke mich auch bei allen, dass wir erfolgreich waren.“ grinst Sina.

„Auf die Zukunft! Vielleicht arbeiten wir ja nochmal alle zusammen und diesmal mit einem besseren Start!“ teilt Sherry es allen freudig mit.

„Sina, ich würde gerne nochmal mit dir allein sprechen.“ sprach Ma Shi Sina an, nachdem alle anderen gegangen waren und nur sie und Sherry im Raum anwesend waren.

„Geh schon mal vor Sherry, vermutlich wird das ein längeres Gespräch mit dem alten Mann.“ nickte Sina Sherry zu und sie verstand.

Einige Zeit später waren Sina und Ma Shi im Büro und spielten nach langer Zeit wieder Schach. Ma Shi hat sich tatsächlich stark verbessert, aber bisher konnte er noch nicht gegen Sina gewinnen.

„Nun, wie war die Expedition für euch gewesen?“ begann Ma Shi mit dem Gespräch.

„Erfahrungsreich, wobei ich persönlich viele Dinge anders gemacht hätte, aber ich bin nicht unbedingt ein Gruppenspieler, deswegen war das keine schlechte Idee, dass Kunz sie geleitet hat.“

„Du hast gegen den Vampir Ludwig Kelmont gekämpft…“

„Ein Gentleman war er auf jedenfall, wenn seine Gier nach mir ihn nicht so geblendet hätte. Auf jedenfall war er laut seiner Aussage einer der Abenteurer der Klasse SSS.“

„Er war damals schon ein bekannter Abenteurer gewesen und SSS sind wirklich die Stärksten. Es stimmt mich traurig, dass er als Vampirjäger selbst zum Vampir wurde.“

„Wo wir nun unter uns sind, werde ich euch etwas mehr erzählen.“

„Ho? Ich bin ganz Ohr.“

„Sein Meister jagt starke Kämpfer auf der ganzen Welt und kurz vor seinem Tod meinte Ludwig, dass er die Jagd auf mich eröffnen wird. Ich gehe mal davon aus, dass ich eine alte Vampirorganisation an der Backe habe und wenn Ludwig nicht gelogen hat, ist sein Meister viel viel stärker.“

„Hmm, hast du nicht schon Probleme mit einer Unterweltorganisation?“

„Ich betrachte sie nicht mal als ein Problem, es wurde mir sogar von meiner Hausdienerin abgeraten etwas gegen sie zu unternehmen. Aber Vampire spielen dann doch in einer anderen Liga.“

„Vampire hat es schon immer gegeben und würden sie nicht… ihrem Treiben nachgehen, könnte ich mir schon vorstellen, dass man mit ihnen zusammen leben könnte, denn ziviles Verhalten kennen sie ja. Ich will nicht wissen wie viele Vampire sich als Abenteurer verkleidet haben.“

„Was ist eigentlich ein SV Monster?“

„Woher hast du das gehört?!“

„Ludwig hat mir verraten, dass sein Meister diese Stufe hat. Schachmatt.“

„Ich werde es dir erklären, aber du behältst das für dich, ok?“

„Werde darüber nicht mit Sherry oder sonstigen darüber sprechen.“

„SV Monster gibt es offiziell nicht, aber… es gibt tatsächlich Monster, die nicht mal eine Gruppe von SSS-Abenteurern schaffen könnten. Zum Beispiel der Dämonenkönig wird als solcher eingestuft.“

„Huch? Dämonen werden als Monster betrachtet? Ich dachte sie hätten ihre eigene Zivilisation und Kultur?“

„Das stimmt, aber in der Vergangenheit als der Krieg tobte, gab es mehrere Aufträge gegen bestimmte Dämonen. Bisher haben immer die beschworenen Helden den Dämonenkönig erledigt. So hat bisher kein Abenteurer dies geschafft. Es gab in der Geschichte, einige die das versucht haben, aber daran gescheitert sind und sie waren alle SSS-Abenteurer.“

„Puh und so ein Monster als Vampir habe ich an der Backe? Dann werde ich definitiv noch mehr trainieren müssen, damit ich nicht so Ende wie Ludwig.“

„Wenn ich raten müsste, ist das einer der legendären Vampirkönige. Die ältesten geborenen Vampire die auf der Welt leben. Welch eine Kraft müssen sie haben? Vermutlich könnten sie spielend mit den Götterbestien kämpfen.“

„Hoffen wir, dass ich den Meister zuerst finde, denn wenn er mich findet, dürfte das ein Chaos werden. Ich bin mir meiner Stärke bewusst, aber Ludwig meinte, dass er keinen einzigen Treffen gegen seinen Meister landen konnte und ich wüsste nicht, warum er lügen sollte. So glaube ich, dass ich noch nicht stark genug bin.“

„Dabei denke ich die ganze Zeit, dass ihr die stärkste in der Geschichte sein werdet. Aber ich bin froh das eure Stärke euch nicht vor der Realität blendet.“

„Nun, ich werde erst mal eine Pause einlegen, bevor ich weitere Missionen angehe.“

„Das ist eine vernünftige Einstellung. Nur ein ausgeruhter Körper ist stark genug für die nächsten Aufgaben. Schach!“

Irgendwo in der Stadt Fanfoss:

„Warum sind wir ihnen gefolgt?“

„Weil wir kein Zuhause mehr haben und wenn wir zu unserem Vater zurückkehren, wird nur Folter und Tod auf uns warten?“

„Das verstehe ich ja, aber warum verfolgen wir Sherry?“

„Sie hat uns besiegt?“

„Und? Glaubst du wirklich, dass sie uns die Türen öffnet, nachdem was wir ihnen angetan haben?“

„Es ist zumindest ein Versuch wert!“

Königreich Efrana, Hauptstadt Bamtin, Burg Ryre:

„Mein König, die feindliche Fraktion hat irgendetwas vor, aber wissen nicht was.“ entschuldigt sich Kanzler Thorgil.

„Hmm, dann will ich meine Kinder in Sicherheit wissen. Veranlasst alles Nötige, damit sie im Geheimen in der Burg ankommen.“ befielt König Karl-Horst von Fürstenbusch.

„Ich werde die Vorbereitung planen. Was sollen wir gegen die Fraktion unternehmen?“

„Wir wissen leider immer noch nicht, welche Adelige ihre Finger im Spiel haben. Die wenigen, die geplaudert haben, wurden unter mysteriösen Umständen zum Schweigen gebracht.“

Kaiserreich Osnain, Hauptstadt Ascot, Burg Starm:

Eine junge Frau stürmt in ein großes Zimmer mit hochrotem Kopf: „Bist du wahnsinnig geworden Bruder? Du lässt alle Gildenmeister verhaften im Kaiserreich?“

Ein Schnösel in Ritterrüstung saß auf einem sehr teuren Stuhl und hielt ein Glas Wein in der Hand. „Aber aber Schwesterchen, so sollte sich doch keine Prinzessin benehmen.“

„Dann erkläre mir bitte, wieso du sie festnehmen lässt? Auf welcher Begründung? Du weißt ganz genau, dass sie für ihre Neutralität bekannt sind!“

„Sie haben meine Anweisungen nicht befolgt, Schwester Emilia. Vater ist verrückt geworden, so muss ich nun das Amt als Thronerbe übernehmen und mache nichts anderes als das Vater es auch getan hätte.“

„Lieber Bruder Leonardo, Vater hätte niemals diese Leute festgenommen! Dafür tun die Abenteurer zu viel gute Dinge in unserem Reich! Sonst wären sie nicht so geliebt vom Volk!“

„Sobald ich Kaiser geworden bin, werden die Dinge anders laufen. Vater war schon immer in vielen Dingen zu weich und dies werde ich ändern!“

„Was ist nur aus dem Bruder, den ich kannte, geworden? Du lässt in letzter Zeit so viele Leute festnehmen oder sie verschwinden einfach so. Hat die Gier nach Macht dich so verändert?“

„Ich war schon immer so Schwesterchen, nur habe ich das für mich behalten und nun ist scheinbar der Zeitpunkt gekommen, dass ich sie frei entfalten kann.“

„Indem du das Volk versuchst mit Angst zu regieren, neutrale Verbündete verhaften lässt und insgeheim eine Kriegsfahne wedelst? Wenn du nicht aufpasst, wird dich irgendwer aufhalten!“

„Drohst du mir etwa? Meine eigene Schwester?“

„Ich bin viel zu schwach um gegen dich anzukommen. Ich warne dich lediglich, dass nicht jeder es dulden wird, was du tust. Es würde mich nicht wundern, wenn die Abenteurer irgendwen schicken werden, der Antworten verlangen wird und du weißt ganz genau, dass sie sehr starke Leute haben!“

„Papperlapp, dafür habe ich das Militär hinter mir. Nun verschwinde, du hast meinen leckeren Wein verdorben!“

Prinzessin Emilia war wieder außerhalb des Raumes und schüttelt nur traurig den Kopf. „Bei der Göttin, war mein Bruder schon immer so ein Monster gewesen? Gibt es niemanden auf der Welt, der sein Treiben stoppen kann?“