Ich bin wiedergeboren und die Rückreise wird geplant?

Mariel stand auf und rannte zu Sina, drehte sie auf den Rücken und überprüfte was ihr fehlte. Aber sie gab dann einen schweren Seufzer vor Erleichterung von sich. Sina war nur durch Erschöpfung zusammengebrochen. Scheinbar haben die Zauber doch ihre Spuren hinterlassen.

„Es ist ok, Sina muss sich nur ausruhen.“ ruft sie den anderen Gefährten zu, die ebenso erleichtert wirkten.

„Das war verdammt knapp, so nah habe ich den Tod noch nie geküsst.“ murmelt Erilag und Kunz konnte ihm nur stillschweigend zustimmen.

„Der Feind wurde besiegt, aber in diesem Zustand können wir die Burg nicht verlassen. Es scheint, als wäre der Thronsaal momentan der sicherste Ort um sich auszuruhen.“ meint Castien.

„Suchen wir uns einen Bereich, den wir hier gut verteidigen können. Erilag, schnapp dir Onesta und Castien kümmert sich um Sherry, ich werde Mariel helfen.“ befielt Kunz.

Mariel hat eine große Decke über Sina gelegt, denn ihre Kleidung ist mal wieder fast komplett zerstört und der Versuch, ihr Katana aus ihrer Hand zu bekommen, hat sie schnell aufgegeben.

„Wenn wir zurück sind, brauchen wir erst mal eine Auszeit. Wehe die Belohnung ist nicht hoch genug. Das waren alles Monster, die über unserer Liga spielten!“ teilt Mariel ihre Meinung mit.

Die Gefährten haben einen Nebenraum vom Thronsaal gefunden, der sich leicht verteidigen lässt und haben alle Bewusstlosen dorthin transportiert. Sie bauten dort ein Lagerfeuer auf sowie Schlafmöglichkeiten und ruhten sich alle erst mal aus.

Irgendwo auf der Welt in einer Burg:

Ein Mann mit silbernen Haaren und dunkler Kleidung stand vom Thron auf und musste auf einmal laut und lange lachen.

„Vater, ist was passiert?“ fragt eine freizügige Frau, die vor dem Mann kniet.

„Ob was passiert ist, Camilla? Ludwig Kelmont wurde getötet!“ lachte der dunkle Mann.

„Ihr scherzt? Der Ludwig, der euch immer wieder herausfordert? Er gehörte doch zu den stärksten der erschaffenen Vampiren.“ zweifelt Camilla.

„Genau und er ist tot, das Band was uns verbunden hatte, wurde getrennt. Herrlich… Das heißt, dass irgendjemand stark genug war, ihn zu besiegen…“ grinste der dunkle Mann.

„Werdet ihr dann auf die Jagd gehen?“ fragt Camilla.

„Nein, diesmal will ich ein anderes Spiel spielen. Holt alle meine Kinder, diesmal soll jeder seinen Beitrag leisten.“ befielt der Mann.


„Jawohl Vater. Ich werde mich sofort auf den Weg machen.“ verbeugte sich die Frau und verlässt den Thronsaal.

„Es wurde langsam wieder langweilig, wie schön, das die Göttin mir wieder neue Spielzeuge schickt. Aber… ist ein Mensch in der Lage, so stark zu werden um es mit einem Vampirfürsten aufzunehmen?“ überlegte der Mann, aber zuckte nur mit der Schulter.

„Wir werden uns hoffentlich bald sehen, unbekannter Mensch.“ und der Mann lachte wieder.

Am nächsten Tag im Thronsaal wachte Sherry als erstes von den Bewusstlosen wieder auf und rieb sich den Kopf vor Schmerzen.

„Ah, Sherry. Willkommen bei den Lebenden, wie geht es dir?“ fragt Mariel.

„Als hätte mich ein Rammbock getroffen…“ murmelt Sherry.

„Dagegen kann ich was machen.“ und Mariel hält ihre Hand auf Sherrys Stirn und murmelt einen Heilzauber.

„Viel besser. Ich nehme an, wir haben den Kampf gewonnen?“ erkundigt Sherry sich.

„Das ist richtig. Sina kam im letzten Moment und hat sehr anschaulich den Lichkönig besiegt.“ dabei erzählt Mariel von dem Kampf, wie sie die Zauber eingesteckt hat und letztendlich den Lichkönig getötet hat, wie einen normalen Untoten.

„Ich verstehe, wo ist Sina denn?“

„Sie ist nachdem Kampf vor Erschöpfung zusammengebrochen und ruht sich nun hier aus mit dir und Onesta.“

„Also hat sie es wieder übertrieben?“

„Wer weiß, sie hat zumindest alle Zauber geschluckt, die der Lichkönig auf sie geworfen hat. Das musste irgendwelche Spuren hinterlassen, aber damit hat sie den Lichkönig definitiv das Fürchten beigebracht. Dabei dürfen wir nicht vergessen, sie hat noch mit dem einem Mann und unser Stachelmonster gekämpft.“

„Dann sollte sie in ein paar Tagen wieder aufstehen. Das ist bei der Verteidigung auf der Brücke auch passiert. Sie wird vermutlich nur ausgebrannt sein.“

„Das ist schön zu hören, aber ich mache mir mehr Sorgen um Onesta. Woher hatte er die nötigen Mana für diesen Zauber?“

„Ich weiß es nicht.“

„Sherry…“

„Wirklich. Wo sind denn die anderen eigentlich?“

„*seufz* Kunz, Erilag und Castien stellen die Burg mehr oder weniger auf den Kopf, damit wir nicht irgendwelche Feinde übersehen haben. Dabei suchen sie nach Beweisen von der Aussage des Lichkönigs sowie andere Dokumente dieser Organisation. Des Weiteren suchen sie nach einer Fluchtmöglichkeit, denn die Untoten sind immer noch vor dem Tor und wollen rein.“

„Können wir nicht durch die Gitter ihre Köpfe zerstören?“

„Wir wollen sie nicht reizen, wer weiß wie lange das Tor wirklich standhält. Außerdem müssen wir uns alle ausruhen und unsere Energie für die Rückreise sparen.“

Auf einmal stöhnte Onesta. Beide Damen gingen zu ihm hin und sahen, dass er seine Augen öffnete.

„Urgh, ah diese Schmerzen… das heißt, wie haben überlebt?“ flüstert der schwache Magier.

„Das ist richtig, es grenzt an ein Wunder, dass du bei deinem Zauber nicht drauf gegangen bist.“ kommentiert Mariel.

„Ich will mich nicht herausreden, aber ich habe getan, was nötig war. Hat mein Zauber ihn getötet?“

fragt Onesta.

„Erm, nein du hast ihn nur sauer gemacht und er hat dann versucht uns zu zerquetschen, wenn Sina uns nicht im letzten Moment gerettet hätte.“ antwortet Mariel.

„Letztendlich haben wir aber gewonnen!“ freut sich Sherry.

„ … Ich verstehe. Scheinbar muss ich noch viel lernen, bis meine Magie wirklich SSS-Monster verletzten können.“ spricht Onesta mit sich.

„Hey ho, scheinbar wachen unsere Vögelchen einem nach dem anderen auf.“ grüßt Erilag alle, der von Kunz und Castien begleitet wird.

„Das fällt mir ein Stein vom Herzen, aber Sina…“ wollte sich Kunz erkundigen, aber Sherry unterbricht ihn: „Sie braucht ein bisschen mehr Ruhe, spätesten in zwei Tagen sollte sie wieder wach werden.“

„Verstehe, das gibt uns dann die Zeit, die wir brauchen für einen Fluchtplan und uns zu erholen. Wenn Sina bis dahin nicht aufwacht, werden wir sie auf einer Liege transportieren, denn ich vertraue dem Gittertor nicht. Wir haben die Eingangshalle verbarrikadiert, aber aufhalten wird es diese Massen leider nicht.“ erklärt Kunz.

„Egal, dafür haben wir die Burg auf dem Kopf gestellt und die wenigen Untoten, die hier noch herumliefen, getötet und sind auf mehrere Schätze getroffen.“ teilt Castien es mit.

„Da Onesta nun wach ist, kann ich ein Geheimnis schon mal teilen. Schaut mal!“ und Erilag stellt auf dem Tisch viele Bücher hin.

„Das… das sind Zauberbücher!“ freute sich Onesta auf dem Boden, zu schwach um aufzustehen.

„Dachte ich mir, dass es dich glücklich macht. Das waren aber auch schon alle. Die anderen Bücher in dem Regal sind leider komplett nutzlos geworden aufgrund ihren Alters. Wir sind auch noch auf andere Schätze gestoßen und wollten es mit euch besprechen wie wir uns das aufteilen.“ teilt Erilag mit.

„Geld, magische Waffen und Rüstungen und diese Bücher. Ich würde das gerne besprechen, wenn Sina aufwacht, denn ich möchte es gerecht verteilen, sodass jeder glücklich ist. Solange lassen wir zumindest den Schatz in der Schatzkammer, das dürften alles Relikte aus dem alten Königreich sein. Was mich richtig glücklich machte, dass wir auf Dokumente gestoßen sind, die erklären wie das Königreich untergegangen ist.

Leider hat der Lichkönig die Wahrheit gesagt, desto mehr freut es mich, dass das Drecksschwein seine gerechte Strafe erhalten hat. Ich wüsste nicht, wie man einem Untoten Angst einjagen könnte, aber Sina hat es wundervoll geschafft.“ nickte Kunz zu der bewusstlosen Sina.

„Wegen dem Fluchtplan würde ich mir nicht allzu viel Gedanken machen.“ meint Sherry und alle schauen sie fragend an. „Sobald Sina wach wird, will sie vermutlich eh durch den Haupteingang gehen und die Untoten werden sie nicht daran hindern können.“

„Besser als die Idee, als dass wir uns mit einem langen Seil abseilen. Aber das habe ich nur laut gedacht.“ murmelt Erilag.

„Meinst du nicht, dass sie eher eine Pause braucht?“ hakt Mariel nach.

„Wenn es um kämpfen geht, ist Sina einer der ersten Personen, die an der Front stehen. So was wie Pause kennt sie nicht.“ antwortet Sherry mit einer eintönigen Stimme.

„Egal, lasst uns erst mal weiter ausruhen. Die möglichen Gefahren auf der Burg haben wir beseitigt.“