Ich bin wiedergeboren und die Piercings? II

Sina machte sich auf den Weg nach Hause, als sie jemanden vor ihrer Haustür sitzen sah. „Nitir? Was machst du denn da?“ wunderte sich die Dämonenkönigin direkt.

„Ah, hallo Sina. Erm… ich wollte Suki besuchen und… erm… sie hat mir die Haustür wieder vor der Nase zugeknallt, als sie mich gesehen hat. Scheinbar wird es wirklich nicht sehr einfach.“ grinste Nitir schräg und kratze sich am Hinterkopf.

„Glaube, dass ist normal bei Katzen. Bevor sie sich einem anvertrauen, werden sie dich rund um die Uhr bewachen. Was du machst, wie du dich verhältst und so weiter. Selbst jetzt ist sie irgendwo in der Nähe und hört unser Gespräch zu.

Sie sagte ja selber, dass sie sehr gute Ohren hat und scheinbar kann sie durch Wände hören. Früher habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht, aber… Irgendwie muss es sie doch auch nerven, wenn wir Frauen alle unseren Spaß haben.“ grinste Sina, als sofort eine Tür aufging.

„Mutter! Wollt ihr irgendetwas andeuten?“ lächelte Suki sehr gezwungen. „Aber nein mein Kind und danke für die Bestätigung, dass du gut hören kannst. Sag… saßt du hinter der Tür und wolltest abwarten, was Nitir macht?“

So wie der Schwanz von Suki umher schlug, traf die Frage auf einen Nerv. „Erm… nein. Ich habe den Staub hier entfernt, der hier lag, genau.“ redete sich Suki raus.

„Es ist sehr unhöflich, jemand die Tür vor der Nase zuzuknallen, nur weil es dich überfordert. Du musstest doch damit rechnen, dass irgendjemand um deine Hand kämpfen wird. Wir alle haben deine Mutter gesehen, wie schön sie war und du bist es ja ebenfalls.

Also, damit Nitir in der Zukunft nicht hier sitzen muss, lässt du ihn gefälligst rein, haben wir uns verstanden? Wir wollen unseren Freunden doch nicht die unhöfliche Seite zeigen.“

„Erm… du brauchst dich nicht um mich zu sorgen. Ich habe alle Zeit der Welt und durch die vielen Turniere mangelt es mir auch nicht an Geld. Doch glaube ich nicht, dass man mit Geld deine Tochter überzeugen könnte, es wäre auch nicht mein Ding.“ stand Nitir auf und wieder war es ein seltsames Bild.

Nitir der gut zwei Köpfe größer war als Suki. Sie wirkte dagegen etwas wütend, als Sina ihr den Befehl gegeben hatte und ignorierte die Aussage des Behemoth. „Natürlich Mutter… Ich werde Nitir zukünftig nun ins Haus lassen…“

„Und warum verziehst du ein Gesicht, als wäre es das Ende der Welt?“ hob Sina wieder eine Augenbraue hoch. Die Antwort war nur ein „Hmpf“ und wie Suki wieder in die Villa ging. „Himmel… frage mich, wie sie sich verhält, wenn sie sich ernsthaft in dich verliebt.“

„Bestimmt ebenfalls so aufregend.“ grinste Nitir. Später saß Sina wieder in ihrem Büro und sortierte die Piercings, dabei hörte sie noch, dass Suki alles andere als begeistert ist, einen Wachhund neben sich stehen zu haben.

„Hrm… scheinbar ist es wirklich nicht sehr einfach, Suki zu bekommen. Egal, soll Nitir ihr für die nächsten Jahre auf den Sack gehen, vielleicht ändert sich ja auch etwas.“ betrachtet Sina jedes Piercing.

Die Zeit verging und später waren vier Damen im Büro. „Also… dass Lara und Zada hier stehen wusste ich. Renee sollte ebenfalls kommen, nur… warum bis du auch hier Victoria?“ wundert sich Sina.

„Weil ich etwas mit ihnen besprechen wollte, aber ziehen sie die anderen Damen vorerst vor.“ sagte Victoria nur geheimnisvoll. Renee hob nur eine Augenbraue hoch, während Victoria sie gekonnt ignoriert.

An der Tür vom Büro erschien Sherry mit glänzenden Augen. „Ok, wie du meinst. Renee du darf dem Monster in Blau folgen und du wirst ihre Anweisungen Folge leisten. Keine Sorge, sie wird dich nur abmessen, damit du die richtigen Trainingsklamotten bekommst.“ nickte Sina.

„Natürlich Lady Sina.“ verbeugte Renee sich kurz und folge einer grinsenden Sherry ins Schlafzimmer. Als die Tür zufiel, holte Sina die drei Kästen mit den Piercings raus und legte sie verteilt auf den Tisch.

„Das meine Damen, sind Piercings. Die sind viel besser als die Ringe, die ich bisher Renee und Viktoria angebracht habe.“ grinste die Dämonenkönigin, als sie die strahlenden Augen von Zada und Viktoria sah. Lara dagegen… wirkte sehr nachdenklich.

In der Zwischenzeit wird Renee halbnackt von Sherry gemessen. „Ich bewundere deine Statur. Wünschte… ich hätte auch wenigsten etwas… mehr weibliche Attribute.“ seufzte Sherry deutlich und machte weitere Notizen.

„Eh… danke? Die Brüste teile ich aber mit allen meinen Schwestern, die mehr oder weniger von unsere Mutter… abstammen.“ bekam Renee leichte rote Wangen. „Wieso… hilft mir Lady Sina, was ich tragen soll?“

„Vermutlich weil sie dich gut verstehen kann. Sina hat mir ein bisschen erzählt, welche Schwierigkeiten du mit deinem Vater hast. Nicht dass Sina selber das Problem mit ihrem Vater hätte, denn ihn… hasst sie schon fast.“

„Warte… welche Schwierigkeiten hätte ich denn?!“ wurde Renee ein bisschen zickig und Sherry musste überlegen.

„Abgesehen von deinem Vaterkomplex ist dir vor allem wichtig, dass du nicht nur die Aufmerksamkeit deines Vaters bekommst. Sondern auch die Anerkennung für deine Taten, die man dir… ja scheinbar verwehrt.“

Renee machte auf einmal ein betroffenes Gesicht, dass man das so schnell bei ihr durchschaut hat. „Gräfin Sherry…“ „Bitte… lass diesen blöden Titel weg, ich mag ihn nicht. Nenne mich einfach Sherry ok?“ grinste Sherry gezwungen.

„Erm… ok? Sag… wenn du immer alles tust, was man dir aufträgt, dir aber… die Anerkennung immer verweigert, sondern es sogar fast herunterzieht, hättest du nicht dann auch… einen Schlussstrich gezogen?“

„Hm… ich kann die Frage so schlecht beantworten, weil ich bisher noch nicht in so einem Dilemma war. In all meinen… Wiedergeburten habe ich meine Familie immer… sehr früh verloren. Meine Mutter ist in meiner Kindheit verstorben und… wenn ich einen Vater habe, dann weiß ich nichts von ihm und will auch nichts von ihm wissen.

Wenn dann muss ich mir selber die Anerkennung geben, dass ich es ja bis jetzt irgendwie geschafft habe. Du musst wissen… die Sherry die jetzt vor dir steht, war früher nicht so. Sie würde zitternd in eine Ecke liegen, um Abstand von einem Vampir wie dir zu gewinnen.

Dies hat sich alles geändert, als… ich meine Liebe des Lebens kennengelernt habe. Sie hat mir Selbstvertrauen eingebläut, hat mich stärker gemacht und weiteres. Nun siehst du das Ergebnis vor dir.

Ich würde dir wirklich von Herzen empfehlen, den Anweisungen von Sina nachzukommen. Auch wenn… sie manchmal sehr eigenartig sind und auch fragwürdig, aber Sina dachte sich schon was dabei.

Jetzt will sie dir helfen, weil du Bauchmuskeln haben willst. Selbst ich habe sie nicht, weiß aber von Sina, dass es als Frau alles andere als leicht ist. Die Klamotten, die ich dir morgen zur Verfügung stelle, helfen dir dabei, deinen Schweiß aufzusaugen, damit deine Haut auch geschont bleibt.

Immerhin bist du neben einem Vampir auch eine wunderschöne Frau oder? Man sollte ein bisschen auf sich achten, meinst du nicht auch?“

„Die… Anerkennung meines Vaters… frage mich selber, was man dafür tun muss. Denn… selbst mit diesen Übungen kenne ich ihn lange genug, dass er es mehr oder weniger zur Kenntnis nimmt und das war es dann.“ wurde Renee wieder traurig.

„Nun… der Vater von Sina sollte dir ja bekannt sein, um welche Person es sich handelt. Ich… will keinen Vergleich machen, aber ihr Vater ließ sie auf schlimmste Art und Weise mental und körperlich foltern, bis sie nach über hundert Jahren die perfekte Kriegerin wurde.

Glaube, sie hätte es auch gerne anders gehabt, wenn ihr Vater sie in Schutz genommen hätte. Denn was Sina bisher über Lord Roman erzählt, hat er scheinbar einen extremen Beschützerinstinkt und vermutlich beneidet sie dich etwas.“

Renee blieb still als ein Wasserball vor ihren Augen vorbei schwebte. „Erm… was ist das?“ „Ah? Ach das ist Wassi. Durch diverse Umstände bin ich Meister der Wassermagie geworden und dabei ist diese Kugel entstanden. Es muss ein passiver Effekt des Wasserzaubers sein.“ erklärte Sherry.

„Eh… ok? Warum schwebt es dann so herum? Da sieht doch jeder, welches Talent du kannst.“ wundert sich Renee. „Nun… mich hat es bisher nicht gestört und die anderen haben auch irgendwie angefangen, ihn zu ignorieren.“ hat das Zaubermädchen die Beine vermessen.

„Was schlecht ist, denn damit zeigst du jedem, dass du stark bist, aber auch gleichzeitig eine Schwäche hast. Ich würde dir raten dir dringend einen Ohrring zuzulegen, wo du diese Kugel verstecken kannst.“ warnte Renee sehr eindringlich.

„Huch? Wie Ohrringe?“ schaute Sherry verwundert von unten nach oben. „Hrm… immer das gleiche mit den Unwissenden.“ grummelt Renee und kramte etwas aus ihrem Inventar. Scheinbar benötigte es seine Zeit, dann hatte sie einen Ohrring in der Hand.

„Hier, trag den und befehle deinem „Wassi“ dass er sich darin verstecken soll, bis du ihn mal wirklich brauchst.“ drücke die Vampirin Sherry den Ohrring in die Hand. „Aber… dass kann ich doch nicht annehmen?! Und… woher weißt du…“ lehnte Sherry ab.

„Das ist mein Dank… dass du und Lady Sina mir helfen wollen. Und woher ich das weiß? Wir haben einige vampirische Magier, die ebenfalls diese Kugeln haben. Sie dachten sich ebenfalls nichts dabei, als sie diese Kugeln der Elemente hatten, bis man dieses Wissen ausnutze, zumindest irgendwelche klugen Vampirjäger.

Irgendwann kam mein Vater auf den Gedanken, ob diese Elementkugeln nicht zu viele Informationen preisgeben und ließ diese Ohrringe erschaffen. Diese Ohrringe können immer nur ein Element beherbergen, sprich, je mehr Ohrringe dieses Typs diese Person trägt, desto… gefährlicher ist sie.“ erklärte Renee.

„Wow… danke.“ stand Sherry auf und schaute Renee ernst in die Augen, als sie die Vampirin überraschend umarmte. „Danke… denn das war mir überhaupt nicht bewusst gewesen.“

„Erm…. gern geschehen.“ murmelt Renee, die so was nicht wirklich gewohnt ist. In der Zeit wird Zada ein Piercing mit einer Kugel an der Zunge angebracht.

„Soo… dann noch den Kopf anschrauben, dann ist es fertig.“ drehte Sina das Piercing fest. Zada fiel eine Träne runter, aber das war ihr egal. Sina hatte eine heiße Nadel durch die Zunge gestochen und schnell das Piercing angebracht, bevor die Wunde sich regenerierte.

„Und Zada? Wie fühlt es sich so an?“ fragte Lara ihre Freundin. „Ungewohnt… aber auch irgendwie… sehr cool. Denke, ich muss ein bisschen aufpassen beim essen und sprechen.“ hielt Zada einen Spiegel vor sich und streckte immer wieder die Zunge raus.

Anschließend starrte sie Lara an, die nur ein ? auf dem Kopf hatte, bis sie sie küsste. Erstaunt riss Lara die Augen weit auf, als Zada noch anfing mit der Zunge zu spielen. Viktoria bekam einen roten Kopf und Sina seufzte nur. „Kinder…“

„Ah… Entschuldigung, aber das musste sein.“ grinste Zada ihre Freundin an, die auf einmal schwer schlucken musste. „Uh… das wird noch richtig richtig spannend werden meine Heldin.“

„Eh… ja… aber bitte nicht in der Öffentlichkeit…“ hatte Lara richtig rote Wangen bekommen. „Wenn… du kurz uns alleine lassen könntest Zada, ich muss mit Sina was wichtiges über den Clan besprechen als Stellvertreterin.“

„Huch?“ reagierte Zada erstaunt und schaute Sina an, die nur die Schulter zuckt. „Keine Ahnung, vielleicht will Lara, dass du dich von der Behandlung kurz erholst? So wie du mit der Zunge gerade rumspielst, könntest du sie ablenken.“

„Oh? Na gut, dann warte ich im Wohnzimmer.“ seufzte Zada und verschwand aus dem Büro. Als die Tür zufiel, schaute Sina dann ihre kleine Schwester an. Diese wiederum schaute Viktoria an, scheinbar… war es etwas unangenehm für sie.

„Lara? Entweder geht es jetzt um unseren Clan oder du willst Zada überraschen, weil du auch ein Piercing haben willst.“ sprach Sina das Offensichtliche an. Lara schaute auf den Boden und bekam nur einen roten Kopf. „Himmel, ok, dann halt zu dir Viktoria. Was hast du auf dem Herzen?“

Diese bekam nun auch ein roten Kopf, scheinbar war es etwas, was sie wirklich nur mit Sina alleine besprechen wollte. „Leute? Ich kann einiges, aber Gedankenlesen bestimmt nicht. Wenn ich raten müsste, hat es was mit den Piercings zu tun.“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

Scheinbar hat Lara sich entschlossen und schaute Viktoria an. „Erm… was gleich besprochen wird, ich würde dich bitte, es für dich zu behalten. Dann kannst du mit Sina ebenfalls etwas besprechen und ich werde meinen Mund halten.“ machte Lara das Angebot. Viktoria grübelte nur kurz und nickte. „Klingt… fair.“

Nun schauten beide Frauen wieder Sina an, die immer noch wartet, welche Wünsche nun kommen. „Also… Sina… ich will mir keinen Piercing an der Zunge, Lippe, Nase oder Augenbraue machen lassen.“ fing Lara an. „Aber…“

Sina und Viktoria scheinen abzuwarten was kommt, als der Kopf von Lara immer rötlicher wurde. „Würde… ich es… gerne… an… meinen… Nippeln machen lassen…“ „Du auch?!“ fragte Viktoria sofort und bemerkte ihren Fehler. Lara dreht ihren Kopf erstaunt um und nickte Viktoria zu.

„Wow… das hätte ich jetzt nicht von dir erwartet Lara.“ bekam Sina ein breites Grinsen auf dem Gesicht. „Kein Wunder das du Zada aus dem Raum haben wolltest. Ok, das kann ich dir natürlich machen. Ich würde dich bitten, dass… du in der Küche mal Eis holst und dann…“

„Erm… erkläre mir bitte nichts…“ verschwand Lara und setze den Wunsch von Sina um. „Ok…? Nun zu dir Viktoria, dass du mich darauf ansprechen würdest, dachte ich mir schon, nur…“

„Ich habe mit meiner Mutter gesprochen und sie hat mir die Erlaubnis gegeben. Ich habe… versucht zu erklären, warum ich sie haben will und am Ende… hat sie zugestimmt.“ redete Viktoria sehr schnell.

„Aha? Ich vertrau dir einfach mal, dass nichts… schlimmes mit deiner Familie passieren wird. Solltest du mich doch angelogen haben, nun… dann werde ich dich einfach übers Knie legen.“ lächelte Sina nur.

„Gulp.“