Ich bin wiedergeboren und die einen oder anderen Probleme?

Am nächsten Tag wurde Sina wach und wunderte sich, warum ihre Brust sich so schwer anfühlte. Es war niemand anderes als Sherry´s Kopf, der darauf liegt. „Huch? Wieso habe ich das Gefühl eines De ja vü´s?“ grinste Sina.

Vorsichtig hob Sina den Kopf ihrer Freundin hoch und legte ihn sanft auf ein Kissen. Anschließend verschwand Sina in einem langen weißen Schlafkleid aus dem Zimmer.

„Puh… Sherry war wohl spät ins Bett gegangen.“ seufzte Sina im Flur draußen und… staunte nicht schlecht, wer da noch schlief. Suki, Rubina und Neia liegen in Schlafsäcken. „Verdammt…“ fluchte die Dämonin in Gedanken.

Gerade wegen Suki leise den Flur runterzugehen stellte schon eine Herausforderung dar. „Ok. Mission Impossible Musik eingespielt und los geht’s!“ rief eine innere Stimme. Auf Zehen lief Sina hochkonzentriert die Bretter entlang, zur Sicherheit hat sie ihren Knochenschwanz um sich und die Flügel gewickelt.

Als Sina an Suki kam, knarzte das Brett auf einmal und Sina sah aus, als würde sie gerade dieses Brett ermorden wollen. „Hmm….“ murmelt Suki irgendwie, doch sie machte nicht den Anschein, wach zu werden.

„Illusion: Alles ruhig!“ presste Sina heraus und hoffte, dass der nächste Krach nicht ihre Tochter weckte. Der Plan ging auf und Sina musste sich bremsen nicht laut zu seufzen, als sie an der Treppe ankam.

Langsamen Schrittes ging sie die Treppe runter, als Suki ihren Kopf zur Treppe richtet. „Du musst noch viel lernen, „leise“ zu gehen Mutter.“ dachte das Katzenmädchen.

Unten angekommen sah es auf dem ersten Blick alles leer aus. Doch gerade diese Ruhe machte Sina misstrauisch. Vorsichtig ging sie weiter zu den Waschkabinen, als sie an dem Versammlungsraum anhalten musste.

„Ja, ich kann dich mitnehmen, aber dann muss du mir versprechen, still zu halten!“ sprach eine bekannte Stimme und Sina sah den Rücken ihrer Zwillingsschwester. Auf einmal quietschte irgendetwas doch Sina fand die Ursache nicht heraus.

„Keine Sorge, Zuhause brauchst du dir keine Sorgen machen und ja ich weiß dass sie überall auf der Suche sind.“

„Hat… Kyllia irgendeinen Dachschaden während meiner Schlafenszeit bekommen?“ verzog Sina ihr Gesicht sehr besorgt. „Denke… Kyllia kann es doch nicht so gut vertragen, dass Lara jemand anderes bekommen hat.“ ging der Gedanke weiter.

Sina ignoriert den Zustand ihrer kleinen Schwester und schlich leise von der Tür weg. Sofort drehte Kyllia sich um und wunderte sich, ob jemand sie belauscht hat, während auf ihrer Hand eine Fledermaus lag.

„Was zum Geier machen sie alle hier eigentlich?!“ wunderte Sina sich am meisten. „Was habe ich alles nur verpasst?“ und stand endlich vor der Tür zum Waschraum. Die Dämonin öffnete die Tür und wollte direkt reingehen, als sie es schon hörte.

„Nein… nicht hier Zada… Man könnte uns wieder erwischen…“ stöhnte Lara sehr hörbar. „Lass… uns das auf ein anderes Mal verschieben.“

„Oh? Kannst… du dich denn so lange gedulden hmm? Ich nämlich nicht.“ kichert Zada. „Außerdem… ist das nicht auch irgendwie… aufregend? Meine… jederzeit erwischt zu werden? Irgendwie… erregt mich die Vorstellung.“

Sina verzog ihr Gesicht und knallte hörbar die Tür zu. Drinnen hörte die Dämonin nur, wie zwei Frauen am schreien waren. „Langsam reicht es mir mit den beiden. Wie oft soll ich dass denn noch erleben?“ waren beide Mundwinkel unten.

„Ah… die Siegerin ist wach.“ grüßte Belinda und hob nur eine Augenbraue hoch über den genervten Gesichtsausdruck von Sina. Einige Zeit später saß Sina in der Küche und schaute Belinda beim zubereiten des Frühstücks zu.

„Sag… Wieso sind alle meine Freundinnen hier?“ musste Sina nun die Frage stellen. „Oh, dass liegt daran, dass dein Kampf gegen Rokea so viele Erdbeben verursacht hat, dass nicht nur das Kolosseum teilweise eingestürzt ist, sondern auch viele Häuser in der Stadt.

Wenn ich es richtig verstanden habe, waren unter anderem auch die Gasthäuser von euren Freundinnen betroffen. Direkt nach eurem Sieg suchten sie nach einer neuen Bleibe, doch den Gedanken hatten die anderen Besucher in der Stadt auch gehabt.

Wir selber waren schon voll, doch wie können wir einfach eure Freunde, die vor allem im Turnier so beliebt waren, wieder fortschicken? Da hat Ingo den Vorschlag gemacht, dass Kyllia bei den Zwillingen schlafen soll, einige auf dem Flur und die anderen Vampire haben im Stall geschlafen.

Bisher hat es irgendwie ziemlich gut geklappt finde ich. Vor allem… sie waren alle so besorgt um euch gewesen. Man merkte sofort die Loyalität euch gegenüber, eure Majestät.“ grinste Belinda.

„Erm… Majestät?“ „Aber ja, als Ronda zu Beginn sagte, es wirkte wie ein Kampf zwischen einem Dämonenkönig und einem König der Tiermenschen, haben wir es natürlich alle für einen Witz gehalten.

Leider… kam die Frage dann doch auf, ob es nicht stimmen könnte. Meine, du und Rokea habt einiges in Schutt und Asche gelegt oder? Wir alle wussten ja, dass ihr ein Dämon seid, doch selbst für einen Dämon ist die Zerstörung… etwas zu heftig.

Dann kamen die Gerüchte auf, dass einige Personen euch Dämonenkönigin nennen und sie bleiben ziemlich hartnäckig fest, egal was eure Ziehtochter Suki den anderen sagt. Doch mir persönlich ist es egal. Ihr seid Sina und ein Gast von uns.“ lächelte Belinda.

„Ihr… habt nicht mitbekommen, WER diese Personen waren oder?“ zuckte das Gesicht von Sina. Der Plan von Sina war es gewesen, langsam ihre Notlüge mit den Flügel damals durch die Wahrheit zu ersetzen. Deswegen hat sie in letzter Zeit es nicht so abgestritten zumal es alles Personen waren, die sowieso sie als Dämon erkannt haben.

„Nein, wenn solltet ihr eure Freunde fragen, die gegen das Gerücht ankämpfen. Wie gesagt, mir selber ist es egal. Dann seid ihr halt eine Dämonenkönigin, dann kann meine Tochter ihren Kinder noch erzählen, dass wir eine adelige Dämonin bedient haben in der Vergangenheit.“ schüttelt Belinda den Kopf.

Auf einmal erschienen zwei rote Köpfe: Der von Lara und Zada. Sie hatte noch nasse Haare und… irgendwie scheinen sie sich zu schämen.

„Das war jetzt das zweite Mal, wo ich mitten in eurem Sex oder was auch immer es eben war, erwischt habe. Ich will es kein drittes Mal erleben, also: SCHLIEßT DIE TÜR ZU!“ schimpfte Sina direkt los.

„Mir kann man vieles sagen, dass ich sehr freizügig bin und meinen Körper zur Schau zeige, aber… Eher wird die Welt brennen, als das man mich mit Sherry in den intimsten Momenten erwischt. Habe ich mich klar ausgedrückt?“

„Jawohl Herrin, wir werden ab sofort die Tür abschließen…“ murmelt Lara sehr beschämt vor sich hin und stupste Zada noch an. „Natürlich, so ein Vorfall wird nicht nochmal passieren…“

Scheinbar war die Schimpftirade ein Signal gewesen, stürmte Kyllia direkt rein. Dabei war es ihr egal gewesen, dass Lara und Zada im Weg standen und überrannte sie mehr oder weniger, nur um Sina dick zu umarmen. „Sina!“

„Hallo kleine Schwester.“ umarmte Sina ebenfalls zurück und wunderte sich, was Kyllia in ihrer Westentasche drin hat, dass es so drückt. Lisa hatte das Gefühl, gleich komplett erdrückt zu werden, hielt sich aber zurück nicht los zu quietschen. Doch… das hatte Folgen, denn… das ist eine Geschichte für später.

„So… ungern ich die Freude stören möchte aber…“ merkte Belinda mit einer Nudelholzrolle in der Hand an. „Wenn ihr euch aussprechen wollt, dann außerhalb der Küche!“

„Ihr habt die Chefin gehört, allesamt raus!“ nickte Sina und zog ihre Schwester mit… direkt in die Waschanlage. Als die Tür hinter ihnen zufiel, schloss Sina direkt die Tür ab, damit niemand sie bei dem Gespräch jetzt stört.

„Erm Sina? Was ist los?“ fragte Kyllia direkt. Sina legte beide Hände auf die Schulter ihrer Schwester. „Kleine Schwester… geht es dir gut?“

„Huch?! Wie kommst du denn jetzt darauf? Eher müsste ich das meine große Schwester fragen?“ hob Kyllia eine Augenbraue hoch.

„Nun… irgendwie… führst du Selbstgespräche und einige meinten, du verhältst dich sehr komisch. Da mache ich mir halt Sorgen um dich. Kann es sein… dass dein Herz weh tut, dass du Lara nicht bekommen hast?“

Erstaunt schaute Kyllia Sina an und schüttelt ihren Kopf. „Nein! Darüber brauchst du dir keine Sorgen machen wirklich. Lara und ich sind und bleiben Freunde ok? Ich gönne es ihr wirklich vom Herzen, dass sie mit Zada zusammen ist.“

„Du kannst ruhig jederzeit zu mir kommen hörst du? Ich will nicht, dass du daran zerbrichst.“ umarmte Sina ihre Schwester und wieder… wird etwas eingequetscht.

„Aww… du kannst mir da wirklich vertrauen, aber… mir geht es schon gut.“ lächelt Kyllia und merkte selber, dass Lisa gerade in Lebensgefahr ist. „Ok? Ich verlasse mich darauf und wenn… du eine Schulter brauchst, du kannst ruhig zu mir kommen.“ streichelt Sina eine Wange von Kyllia.

„Frage mich… ob Mutter auch so gehandelt hätte, wenn wir Probleme mit der Liebe hätten.“ murmelt Kyllia auf einmal.

„Du… vermisst auch eine Mutter oder?“ grinste Sina schräg mit nassen Augen. „Wir… mussten alle irgendwie früh erwachsen werden, trotz dass… wir einen sadistischen Vater haben. Ich werde… mein bestes geben, dich, aber auch den anderen Schwestern soviel Liebe zu geben wie möglich, egal… ob mich einige hassen.“

„Denke… wenn sie dir einige Tage über die Schulter schauen, werden sie ebenfalls… überlegen, ob der Hass überhaupt begründet ist. Es ist vermutlich der Neid, den einige haben. Selbst ich werde ja sauer, wenn ich von dir zu hören bekomme, dass Vater dir eine Sonderbehandlung gibt.“ flüstert Kyllia.

Irgendwann wurde Lisa es doch zu viel und biss sie wieder in die Brust. Ein Zucken ging über Kyllia und Sina bemerkte dies. „Alles… in Ordnung?“

„Alles bestens. Komm, du willst dich doch bestimmt waschen oder? Ich helfe dir beim Rücken!“ lächelt Kyllia gezwungen. „Ok?“ sagte Sina nur langgezogen und drehte ihrer Schwester den Rücken zu.

Mit einer atemberaubende Geschwindigkeit zog Kyllia ihre Hemd aus, riss Lisa von der Brust ab, steckte sie in ihr Hemd rein und knallte es gegen die Wand. „Miststück! Du hast mir versprochen, nicht mehr zu beißen!“ dachte Kyllia in Gedanken. Bei Lisa drehte sich nur die Welt vor ihren Augen bei der Behandlung.

„Sag Kyllia… Belinda meinte, es gäbe da einige Gerüchte über mich?“ fragte Sina irgendwann unter der Dusche, sie selber saß auf einen Hocker, während sie ihrer Schwester die Flügel reinigte.

„Erm… ja. Aus irgendeinen Grund glaubt jeder, dass du eine Dämonenkönigin wärst. Du erinnerst dich an Ronda oder?“ „Ja, die Moderatorin des Turniers.“

„Richtig, sie hatte mal den einen Satz zu Beginn deines Kampfes gesagt, aber das wäre jetzt nicht der Grund gewesen, warum das jeder glaubt. Eher… hat irgendwer in ihrer Nähe die ganze Zeit dich als Dämonenkönigin betitelt.

Doch da kann Suki mehr was dazu sagen, weil ich mit Sherry, Neia und Rubina bei dir waren. Wenn ich Suki richtig verstanden habe, konnte sie Ronda mit einigen logischen Gedanken von der Idee weglocken.

Leider… scheint Ronda doch eine Plaudertasche zu sein und hat wohl bei den richtigen Leute Gehör gefunden. Was heiß gefunden, sie hat vermutlich einfach achtlos alles erzählt, was ihr zu Ohren gekommen ist.

Tja… Vermutlich haben da einige Vampire, Dämonen und Menschen ohne nachzudenken… deinen Titel in den Mund genommen. Nun versuchten wir seit deiner Bewusstlosigkeit die Gerüchte ein bisschen einzudämmen.“

„Hrm… es bringt nichts, jetzt die Schuldigen zu finden. Konzentrieren wir uns lieber, wie wir das Gerücht ausnutzen können.“ grübelte Sina. Kyllia umarmte sie wieder von hinten und schien sich irgendwie zu freuen.

„Ah… wenn du jetzt schon wieder eine Intrige planst, dann geht es dir wirklich sehr gut.“

„Scheinbar.“