Ich bin wiedergeboren und das Ende des Tages?

„Erstaunlich.“ schaute Suki mit Rubina die neue Neia an. Christoper und Mel standen ebenfalls im Raum und hörten sich die Erklärung von Sina an.

„Hrm… dass die Vampire dir das verschwiegen haben mit dem Blut, ist nicht unbedingt vertrauenswürdig. Doch worum ich mir mehr Sorgen mache ist, welchen Nachteil ein Elixier hat. Ich habe jetzt nicht wenige in der Vergangenheit benutzt.“ grübelte Christoper laut.

„Ich werde das Zhin auch noch sagen, weil seine Gruppe sie vermutlich sehr oft verwendet. Vielleicht hat er ja was mitbekommen, doch… Am besten du benutzt keine und wartest ab, was ich von den Vampiren in Erfahrung bringen kann.

Tja… mit der neuen Neia dürfte das Finale etwas interessanter werden. So im groben dachte ich, dass Neia nun Rokus bekommt und Louis Nitir oder habt ihr euch schon ein bisschen besprochen?“ fragte Sina.

„Wir haben zwar darüber gesprochen und Christoper wollte einige Beutel vorbereiten für jeden sowie sollte Neia unsere Attribute mit Körpermagie verstärken. Doch wollten wir auch letztendlich abwarten, wie das Finale morgen sein wird.

Welche Landschaft wir bekommen, welche Regeln wir bekommen und unser Gegner wird bestimmt sein G-Veto einsetzen. Zusätzlich haben Louis, Christoper, Falco und ich keinen Veto mehr, was zu deiner Planung berücksichtigt werden muss.“ teilte Melaine mit. „Wir haben auch erfahren, dass die Ersatzkämpferin Rokea…sich mit dir messen kann.“

„Mutter.“ wurde Suki auf einmal sehr ernst und schaut Sina an. „Diese… Frau. Wir haben sie heute getroffen und sie wollte unbedingt Rubina umarmen, weil sie was gesagt hätte, worüber sie sich gefreut und ihren Dank ausgedrückt hat.

Mir… ich war froh, dass sie überhaupt nicht gekämpft hat. Mir ist der Schweiß vom Rücken runtergeflossen. Selbst Dalmaz war nervös, so hat er sich doch vor Rubina hingestellt, um sie zu beschützen.

Ich… kann dich nur warnen Mutter, aber unterschätze sie nicht. Dank der vielen Kämpfe hat sie nun so eine ungefähre Ahnung, wie du kämpfst, was es nur noch gefährlicher macht.“

„Danke für die Warnung, ich werde es mir zu Herzen nehmen. Tatsächlich ist es diese Frau, wo ich das Gefühl habe, sie im Finale zu treffen. Sind wir doch ehrlich, die Behemoth´s waren alle sehr stark, doch mit mir verglichen, wird es schon einen Unterschied geben.

Zumal ich habe mein Veto noch. Je nachdem welche Regel kommt und wie sie ihren G-Veto nutzen, werden sie auf die Frau zurückgreifen müssen. Ich habe sie nur ein einziges Mal gesehen und…

Ich wollte sie wirklich gerne bekämpfen, versteht ihr? Das war wie mit Ludwig oder Louis, mein Herz fing an zu rasen und das dürfte vermutlich bei ihr auch der Fall sein.“ grinste Sina leicht.

„Glaubst du… wenn sie mit dir mithalten kann, dass das Kolosseum den Kräften widerstehen kann? Du hast in deinem Kampf die magische Schutzmauer ziemlich demoliert und Rubina hat es sogar geschafft, ein Loch einzureißen.“ murmelt Mel.

„Nun… ich hoffe für die Organisatoren des Turniers, dass sie was geplant haben, denn jeder wird sich denken, dass ich im Finale auch zum Zug kommen werde, wenn man mich nicht ausschließt. Vermutlich ist Zurückhaltung gegen Rokea ziemlich gefährlich, so… kann ich nicht unbedingt Rücksicht auf die Zuschauer nehmen.“ wurde die Dämonin sehr ehrlich.

„Verstehe… dann lass uns zumindest Chuz das sagen, vielleicht kann er noch was regeln, damit es… kein Desaster wird.“ kratzte Christoper an der Wange.

„Warum sind unsere Haare so unterschiedlich?“ hielt Rubina die langen Haare der Blutelfe. „Nun… meine wurden so, weil ich das Blut von einem Vampirkönig getrunken habe, während deine Haarfarbe die natürliche Tönung hat.“ lächelt Neia.

„Sei ehrlich Neia… kommst du zurecht? Nun sind weitere Freunde hier und ich denke… wo auch immer Lara und Kyllia nun sind, wird ja der eine oder andere hier mit dir schlafen.“ kam die vorsichtige Frage von Sina.

„Du willst zu Sherry oder? Ja, geh ruhig, ich denke, dass ich es schon überstehen werde. Bin gespannt, wie die anderen meine Veränderung aufnehmen werden.“ nickte Neia. „Und Sina… danke.“

„Gerne geschehen. Du… hast ja erlebt, wie ich mit Layla umgegangen bin, ich hoffe nur… dass so was nicht nochmal passieren muss.“ schaute Sina ihre Freundin ernst in die Augen. „Dann… werden uns alle morgen sehen.“

Der Abschied ging sehr kurz und Sina hatte nur noch ein Ziel: Sherry zu trösten… als sie etwas spürte. Sofort hielt die Dämonenkönigin an und suchte nach dem Grund, bis sie an einem Caféhaustisch einen alten Feind sah…

„Das… darf doch nicht wahr sein.“ wurde Sina nervös. Der Mann grinste sie an und schien auf sie zu warten. Sofort überlegt Sina alle möglichen Taktiken gegen den Mann, doch…

„Bevor du auch nur eine davon umsetzt, habe ich sie schon längst gekontert. Warum… willst du dich nicht zu mir gesellen?“ kam die Stimme im Kopf von Sina. „Verzieh dich aus meinem Kopf Exos!“ knurrte Sina.

„Keine Sorge… ich habe nicht vor diese Stadt oder einen deiner Freunde zu töten… vorerst nicht. Also, kommst du oder nicht?“ hielt Exos zwei Finger bereit zu schnippen. Gegen jeglichen Widerstand schluckte Sina ihre Wut runter und ging zu der Götterbestie hin.

Angekommen, nahm sie einen Stuhl und nun sahen sich beide Erzrivalen in die Augen. „Was… willst du?“

„Mir war… ein bisschen langweilig, zugleich aber auch ein bisschen neugierig.“ teilte Exos es mit geschlossenen Augen mit. „Neugierig zu wissen, was denn eine Chaosbestie sein soll, langweilig, dass du einfach meine Kreationen zerstört hast.“

„Vielen Dank auch, dass du meine alten Feinde wiederbelebt hast. War Tierra dein Werk gewesen, dass er deinem kleinen Bruder dessen Kräfte entzogen hat?“

„Das ist eine sehr interessante Frage oder? Tatsächlich hat diese kleine Schlange es geschafft, seine Gedanken vor mir zu verbergen. Vermutlich war sein Stolz und Zorn größer gewesen als gedacht, zumindest wollte er dich wirklich dringend töten.“ grinste Exos.

„Hoffentlich bleiben sie nun endgültig tot. Alte Feinde, die man getötet hat, gehen einem irgendwann ziemlich auf den Zeiger.“

Exos Grinsen wurde nur größer und er schnippte mit dem Finger. Auf dem Tisch zwischen ihm und Sina erschien auf einmal eine extreme kleine Version von Titanus. Dieser blickte um sich herum und versuchte laut zu brüllen.

Sina ließ ihre Hand auf ihn fallen und mehrere Zornesadern bildeten sich um das dritte Auge. „Verdammt…“

„Die Idee ist interessant gewesen, die Seelen zu nehmen. Doch solange… sie am System gebunden sind, dass ja auch durch die Magie der Götter erschaffen wurde, kann ich sie einfach aus der Vergangenheit wieder neu erschaffen. Mit Magie… ist alles Möglich, kleine Schwester.“

„Auch wenn du vermutlich alles in meinen Kopf durchleuchtest hast, aber… Was willst du? Keine Ahnung was eine Chaosbestie sein soll, hätte ja eher erwartest, dass du wüsstest, was ich bin.“

„Als erstes Wesen, erschaffen von beiden Götterteilen, mit Magie und Wissen gesegnet, müsste man es meinen oder? Doch… tatsächlich habe ich keine Ahnung, was du geworden bist. Ich könnte natürlich meine Eltern aufsuchen, doch würde ja sofort ein Kampf entbrennen.

Nein, da bleibe ich lieber auf dieser Welt, wo die Götter nicht persönlich kommen können. So wie ich sehe, willst du Glacia bekämpfen? Möchtest du meine persönliche Meinung hören?“ grinste Exos die Dämonin wissend an.

„Das ich mit meinen aktuellen Stand meines Status keine Chance habe, es auch nur ansatzweise im Wasser zu bekämpfen?“

„Ich finde es irgendwie ein bisschen gruselig, dass du dich in mich hineinversetzen kannst. Selbst meine anderen Geschwister würden das nicht tun, aus Angst sich selbst zu verlieren. In der Tat, deine Idee gegen dieses… „Ding“, anders kann man es nicht benennen, selbst ich nicht.

So interessant sie auch sind, aber sie bringen nichts gegen Glacia. Selbst gegen Winda oder Dogma… Sie alle haben so unvorstellbare Kräfte, du hast gerade mal die schwächsten aller Götterbestien getötet.

Ich war ein bisschen sauer gewesen, dass du Siremmic getötet hast, doch ich sehe schon, dass du dir das denken konntest.“ grinste Exos.

„Himmel… muss dir Langweilig sein mir auf den Keks zu gehen. Können wir das irgendwie abkürzen oder so? Ich habe noch einiges vor.“ rollte Sina mit ihren drei Augen. Exos schnippte mit dem Finger und alles stand um ihn und Sina still.

„Nun hast du alle Zeit der Welt. Dein Auge des Wahnsinns… ich wundere mich, warum ich es nie bekommen habe.“

„Vermutlich weil du einen so starken Gotteskomplex hast, dass es für dich selbstverständlich ist, die Welt nach deiner Vorstellung umzugestalten. Da kann dir das System so was cooles nicht geben.“ lächelt Sina den Magiertyrann provokant an.

„Hmm eine interessante Theorie, wenn man bedenkt, dass ich nicht mal „Groteske Gedanken“ habe. Das müsste ja richtig schlimm werden, wenn ich die Fähigkeit irgendwann doch mal bekommen sollte.“

„Exos… lieber „großer“ Bruder, wenn wir überhaupt in irgendwelcher Form Geschwister durch das System geworden sind. Ich sehe das sehr nüchtern, dass… ich immer noch keine Chance gegen dich habe. Vielleicht einen glücklichen Kratzer irgendwo im Gesicht, doch das war es schon.

Warum… gibst du mir Tipps, wie stark die anderen Götterbestien sind? So wie ich aus dem Gespräch heraushöre, dürfte es vermutlich doch eine lange Zeit dauern, bis die verbannten Götterbestien frei werden.“

„Vielleicht will ich mir die Zeit vertreiben? Du bist und bleibst ein Prachtexemplar, dass selbst meiner Aufmerksamkeit würdig ist.“

„Wuhu, danke, wirklich. Sag… vielleicht ist das eine idiotische Frage aber…“

„Du willst mein Motiv kennen, warum ich die Welt verändern will? Hmm… Weil ich nicht einverstanden bin, wie die Götter diese Welt verwalten.

Hast… du es nicht selber bemerkt, dass die Welt nur eine… bestimmte Menge an Veränderungen zulässt? Sobald ein Limit übertroffen wird, sollen „wir“ Götterbestien Einhalt gebieten. Aus irgendeinem Grund wollen die Götter es nicht zulassen.

Dies habe ich infrage gestellt und nach Antworten verlangt. „Du bist zu unbedeutend, um das große Ganze zu sehen.“ sagte der dunkle Gott. „Veränderungen sollen langsam vorangehen, es bringt nur Nachteile, wenn sie zu schnell von statten gehen.“ teilte die Göttin dies mit.“ offenbarte Exos sich.

Sina reagierte sehr erstaunt, dass Exos sich überhaupt öffnet oder es ist eine gut getarnte Lüge. „Und… weil sie sich weigern, dir eine vernünftige Antwort zu geben, fingst du an zu rebellieren?“

„Abgekürzt ja. Es sind… noch einige Dinge mehr geschehen, aber die Gedenke ich vielleicht beim nächsten Mal zu erzählen. Selbst meine anderen Geschwister kennen sie nicht.“ grinste Exos.

„Exos… was passiert mit der Welt, wenn alle Götterbestien getötet werden? Warum… wurdest du einfach nur versiegelt? Irgendwo… übersehe ich irgendetwas wichtiges.“

„Stimmt, warum tötet man nicht einfach die Rebellen, damit man in der Zukunft Ruhe hat oder? Vielleicht dachten die Götter in ihrer Ignoranz, dass wir nie aus den Siegeln befreit werden können. Du hast ja selbst festgestellt, dass der dunkle Gott… etwas beschränkt zu sein scheint.“

„Nein… das kann ich mir nicht vorstellen. Ich hätte ja eher gedacht…“

„Wenn wir alle sterben, geht die Welt zugrunde? Nun, die Götter haben dieses wunderbare System entwickelt. Im Fall… der Fälle, sollte eine Götterbestie durch irgendetwas anderes sterben, so wird dieser eine Götterbestie.

Nun kommt die Frage auf, wieso das nicht schon bei Titanus der Fall ist oder? Selbst ich bin mir da nicht so sicher, immerhin war er ja nur der Schlüssel für unsere Siegel. Es gibt tatsächlich Fragen, die kann ich nicht beantworten.

Liegt aber auch daran, dass alles was mit mir und unseren Geschwistern zu tun hat, ziemlich geheimgehalten wurde. In unseren Siegeln konnten wir… tja schlecht an Informationen kommen oder?“ grinste Exos schräg.

„Die Götter… brauchen echt jemand, der ihnen auf die Finger haut. Irgendwie wird es immer komplizierter mit der Welt. Ich bereue es schon wirklich, dich gefragt zu haben…“

„Ich habe den Göttern auf die Finger geschlagen und du kennst das Ergebnis. Liebe Schwester… ich würde dir einen Vorschlag machen…“

„Abgelehnt. Ich habe kein Interesse an deiner Utopie mitzumachen. Selbst wenn du ein Auge zudrückst und all meine Freunde auf eine Insel verfrachtest… Ich habe die Welt, wie sie jetzt ist, so kennengelernt und will auch daran nichts ändern.“

„Man müsste meinen, dass du meine Gedanken gelesen hast, doch du kannst dich sehr gut in mich hineinversetzen. Schade eigentlich, denn im Gegensatz zu den anderen Geschwistern kannst du zumindest denken.“

„Klingt ja schon nach einem Kompliment und das ausgerechnet von dem Magiertyrann höchstpersönlich.“

„Ich sehe das nicht so als ein Problem. Wenn du einmal stirbst, kann ich dich für meine Zwecke erschaffen, denn mit Magie ist alles möglich.“ kichert Exos und schnippte mit dem Finger, die Zeit um sie ging wieder weiter.

„Danke das du mich diesmal nicht zusammenschlägst kurz vor dem Finale.“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Das überlasse ich jemand anderen.“ stand Exos lächelnd auf, scheinbar wusste er mehr als das er sagen wollte. „Man sieht sich wieder kleine Schwester.“ und der Magiertyrann verschwand vor Sina´s Augen.

Sofort knallte ihr Kopf auf den Tisch und die anderen Gäste drehten sich erschrocken zu ihr um. „Das… darf doch nicht wahr sein.“ raste das Herz der Dämonin wie wild und der Tag ging langsam auf sein Ende zu.

„Das… darf einfach nicht wahr sein…“