Ich bin wiedergeboren und die Reise nach Batzien? II

Die Zeit verging und alle erreichten endlich die Hafenstadt Knargiggn. Dummerweise… gab es schon am Stadttor die ersten Probleme.

„Egal, was sie sind, wer sie sind und woher sie kommen. Die Arachne kommt nicht in die Stadt!“ schüttelt der Torwächter den Kopf.

Scheinbar waren die Kontrollen ein bisschen genauer in dieser Stadt, denn jeder musste die Kutsche verlassen für eine Inspektion. Bisher versucht Melaine das Problem zu regeln, aber es fruchtet vorne und hinten nicht.

„Entschuldigung, aber ich bin ein Vampir sowie die zwei anderen Frauen dort. Dann haben wir eine Dämonin, die man definitiv ebenfalls nicht übersehen kann. Wollen sie also allen ernstes sagen, wir dürfen durch, aber nicht unsere Freundin Nea? Selbst Rubina, dass ja ein Drachenmensch ist, darf durchgelassen werden?“ mischte sich Lara bei der Diskussion ein.

„Nein heißt nein. Ich halte mich an die Regeln und ihr habt Glück, dass eure Rassen nicht in meinem Aufgabenbereich sind.“ war die Wache weiterhin stur.

„Also… irgendwie muss ich den Kerl schon bewundern. Da stehen vermutlich die stärksten Kämpfer sowie Monster in Reih und Glied die wirklich… jede Katastrophe auslösen können. UND er weigert sich nur einen nicht durchzulassen?“ murmelt Falko.

„Man lernt scheinbar nie aus in diesem Leben. Nur habe ich das Gefühl, dass Sina bald einschreitet. Meine… noch halten ihre Geduldsnerven es noch aus.“ stimmte Christoper zu.

„Können wir mit deinem Chef sprechen? Scheinbar sind wir hier in einer Lage, wo wir nicht weiterkommen.“ verlangte Melaine nun.

„Mein Chef? Das wäre der Bürgermeister, aber ihn werde ich bestimmt nicht holen für eine Sache, die sehr eindeutig ist.“ schüttelt die Wache den Kopf.

„Drei…“ hörten alle eine Stimme und wussten, wem sie gehört.

„Hören sie. Heute ist ein schönes Wetter und am Hafen wartet extra ein Schiff auf uns. Die wissen sogar, dass sie eine Arachne auf die Reise mitnehmen. Können sie keine Ausnahme machen?“ versuchte Lara ein bisschen zu schmeicheln.

„Welchen Teil von Nein verstehen sie nicht? Sie haben ihre Pflichten, ich meine und an die werde ich mich eisern halten!“ war die Wache scheinbar ein Weltmeister im Kopfschütteln.

„Zwei…“

„Wollen sie sich nicht etwas… schönes gönnen heute Abend? Nichts macht mehr Spaß als ein voller Beutel.“ wollte Melaine die Wache bestechen.

„Ich bin nicht auf ihre Almosen angewiesen und tue so, als hätte ich es nicht gehört.“

„Eins…“

„Wissen sie was?“ fragte Lara auf einmal lächelnd und die Wache schaut die Vampirin verwundert an. „Gehen sie doch mit ihren scheiß Pflichten sonst wo hin.“ und schlug den Wachmann ins Gesicht, wo er ins Land der Träume fiel.

„Willst du auch eine Kostprobe oder können wir nun durch?“ drohte Lara lächelnd die andere Torwache. Der öffnet das Tor mit dem Worten: „Willkommen in unserer Hafenstadt!“

„Warum schlägst du den armen pflichtbewussten Mann? Also das ich so eine kleine gewalttätige Schwester habe… Tz tz tz.“ schüttelt Sina traurig den Kopf.

„Ach, wie hättest du dass denn gemacht? Hmm HMM?“ war Lara scheinbar auf einen Streit aus.

„Wir haben zwei Personen, die Meister der Illusionen sind. Glaubst du nicht, dass der Mann uns danach nicht sogar zum Schiff getragen hätte?“ grinste Sina. „Aber ja, deine Methode war definitiv schneller.“

„Du kannst einem manchmal wirklich auf den Zeiger gehen…“ rollte Lara mit den Augen und stieg in ihre Kutsche ein, die anderen taten dasselbe.

Die Kutschen fuhren wieder los und Sina stellte ihren Kompass ein, man weiß ja nie. „Sag Christoper, jede Götterbestie beherrscht mindesten einen Zauber, der die Welt beeinflussen kann. Wenn wir gegen Glacia vorgehen, hältst du es auch für eine gute Idee, dass wir allen Hafenstädten eine Warnung aussprechen lassen?“

„Ist ein sehr gutes Argument. Leider können wir nur die Warnung aussprechen, aber die Bewohner der Hafenstädte nicht dazu zwingen, weiter ins Landesinnere vorzudringen. Du denkst vermutlich wie ich, dass dieses Monster Wasserwellen erschafft, die alles auf dem Weg zerstört oder?“ nickte der Dungeonfarmer.

Alle haben sich mehr oder weniger auf der Reise immer unter einander ausgetauscht, damit sie Abwechslung hatten bei ihren Gesprächen.

„Also wundern würde mich das nicht und ja, ich kann nachvollziehen, dass nicht alle unsere Warnung ernst nehmen werden. Nur dann kann keiner uns vorwerfen, wir hätten niemand gewarnt. Wer weiterhin in dieser Zeit auf den Meeren schippert, tja… sein Pech.“ zuckte Sina mit der Schulter.

„Dir ist bewusst, dass… im Gegensatz zu Tierra und Titanus ein Kampf gegen Glacia eine Reise ohne Heimkehr sein wird? Wir werden irgendwo auf dem Meer gegen Glacia kämpfen, was heißt wir. Du wirst es in seinem Revier bekämpfen, während wir unsere Schiffe gegen seine Tentakeln beschützen werden sowie die anderen Monsterangriffe.

Ich rate dir daher, wenn der Tag kommt, nur bestimmte Personen von uns mitzunehmen, denn alle wäre blanke Dummheit.“ warnte Christoper und Sina grübelt.

„Also… ich würde in diesem Fall Kyllia, Sherry und Neia mitnehmen wollen. Vielleicht noch eines der Mädels, aber dass sollte reichen. Kyllia soll dafür sorgen, dass sie notfalls meine Freunde in Sicherheit bringen kann, ansonsten beschützt sie das Schiff vor dem Wassermonster.

Sherry und Neia sollen irgendwie die Tentakel aufhalten, die den Schiffen gefährlich werden können, zumindest am Anfang. Wenn der eigentlich Kampf stattfindet, wird Glacia vermutlich seine gesamte Aufmerksamkeit mir widmen. Das ist zumindest die Theorie…“ dachte Sina laut und Neia sowie Sherry starrten sie an.

„Erm? Wie sollen wir die Tentakel aufhalten, die komplette Schiffe in die Tiefe reißen?“ hakte Neia nach.

„Keine Ahnung? Es wird bestimmt irgendwelche Elemente geben, die genug Schaden anrichten, dass die Tentakel sich zurückziehen müssen. Wenn ihr sie natürlich zerstört bekommt, umso besser.“ lächelt Sina.

„Sina… richtig starke Zauber benötigen ihre Vorbereitungszeit. Die wird das Monster uns bestimmt nicht gewähren.“ merkte Sherry trocken an.

„Dann übt sie doch soweit nach dem Turnier, bis ihr es zur Perfektion könnt. Exos konnte es ja auch, was HINDERT euch daran, es ihm nachzumachen? Probieren geht über studieren. Ich werde natürlich mir auch ein paar Maßnahmen einfallen lassen.“ schlug die Dämonin vor.

„Wie sie sich das immer so einfach vorstellt…“ murmelt Neia und Sherry musste ihr leider beipflichten.

Das Gespräch hat die Fahrt irgendwie verkürzt und sie waren nun am eigentlichen Hafen. Alle verließen ihre Kutschen und Nea wurde aus der… „Zelle“ befreit. Sie war erstaunlicherweise sehr ruhig gewesen bei der Reise sowie auch bei dem Theater am Stadteingang.

„Du bist so ruhig Nea?“ fragte Rubina sie. „Nun… wir vom Spinnenvolk bleiben eigentlich nur in einem Gebiet, für mich ist das… alles sehr neu und versuchte zu lernen.“ erklärte Nea.

„Hoffentlich hat dein Bruder eine Kabine für Nea besorgt oder so. Ich habe nicht den Eindruck, dass es für Nea eine leichte Fahrt wird.“ flüstert Sina dies zu Melaine. „Ich auch…“

„AHHH! Wenn das nicht meine kleine Schwester ist!“ brüllte ein großer Wolfsmann aus dem Nichts. Alle drehen ihre Köpfe und sahen einen Tiermensch auf sie zukommen.

„Rodolf!“ rannte Melaine glücklich zu ihrem Bruder und beide umarmten sich. „Danke das du uns mit deinem Schiff hilfst.“

„Für meine kleine Schwester mache ich doch vieles. Das sind all deine Freunde die bei dem… Suki ist auch dabei?“ staunte der Wolfsmann nicht schlecht.

„Wow… scheinbar bis du wirklich eine große Nummer bei den Tiermenschen.“ flüstert Mel zu Suki. „Wenn ich ehrlich bin… kann ich es nicht so wirklich nachvollziehen, aber dann wissen wir zumindest was auf mich zukommt, wenn wir in Batzien ankommen.“ wirkte Suki ein bisschen traurig.

„Ich erkläre es dir später. Wenn ich sie mal eben vorstellen darf…?“ zog Melaine ihren Bruder zu den anderen und stellte jeden einzeln vor. Sie grüßten sich freundlich zu, nur bei Sina und Sherry ließ er sich ein bisschen Zeit.

„Lady Sina und Gräfin Sherry, die bekanntesten Pechbringer. Wärt ihr keine Freundin von meiner kleinen Schwester, hätte ich euch nicht auf dem Schiff gelassen.“ war Rodolf sehr ehrlich.

„Wie kommt es?“ fragte Sina nach. „Weil allein euer Auftauchen schon ein schlechtes Omen ist. Wenn ich nicht wüsste, dass Glacia auf der andere Seite des Kontinents gerade herum wütet, hätte ich das nicht gemacht. Nichts für ungut Melaine, aber ich habe auch auf mein Schiff und Crew zu achten.

Nun, ich seid schon der merkwürdigste Haufen, den man jemals gesehen hat. Auf einem Fleck sind alle Völker mehr oder weniger vertreten, vermutlich hat es das vorher noch nicht gegeben.

Bei so vielen starken Kämpfern brauche ich mir wahrlich keine Gedanken machen, dass uns irgendwelche Wassermonster angreifen.“ grinste der Kapitän.

„Zumindest ist dein Bruder ehrlich und solche Personen ziehe ich lieber vor.“ nickte Sina.

„Dann auf, lasst mich euch mein Schiff „Die Unsinkbare“ zeigen, mein ganzer Stolz!“ führte der Wolfsmann die Gefährten zu seinem Schiff.

„Die Unsinkbare“ war eine Galeone, die jeder mit Ehrfurcht bestaunte. Es wirkt sehr robust und gepflegt, Matrosen gingen auf dem Schiff ihren Tätigkeiten nach.

„Scheinbar verdient man als Kapitän so einiges.“ zollte Thomddir dem Wolfsmann einiges an Respekt.

„Nun, wir haben auch einen der gefährlichsten Berufe der Welt. Wenn man Glacia ignoriert, haben wir immer noch einen Kampf gegen das Meer selbst. Gelegentlich auch gegen Wassermonster, doch ihr werdet keinen Matrosen finden, der nicht kämpfen kann.

Ich selber bin mehr oder weniger nur ein Lieferant, aber ich habe mir einen guten Ruf erworben, denn ich fahre nun über zehn Jahre erfolgreich über das Meer und konnte bisher immer verhindern, dass ein Zusammenstoß mit Glacia stattfindet.

Hoffentlich habt ihr einen festen Magen, denn ihr Landratten werdet definitiv die ersten Tage mit Übelkeit zu kämpfen haben, wenn das Schiff hin und her schaukelt.“ grinste Rodolf.

„Ich zeige euch die Kabinen, wer wo schlafen kann. Für die… große Spinnenfrau stelle ich das leere Warenlager zur Verfügung. Das wird mir niemand glauben, dass ich solch ein Monster auf mein Schiff gelassen habe.“

„Deswegen bin ich ja froh, dass du zugesagt hast.“ grinste Melaine ebenfalls und man sah nun die Ähnlichkeit bei den Geschwistern.

„Was überlegst du so Sina?“ flüstert Sherry, weil sie den nachdenklichen Blick bei ihrer Frau gesehen hat.

„Ich werde die Chance nutzen und die Ringe von Christoper unter Wasser testen. Je früher ich das lerne, desto besser.“ flüstert Sina zurück.

„Uh… deswegen sollte ich dir weitere Schwimmbikinis machen.“ bekam Sherry rote Wangen. „Dann bin ich ja gespannt, wie du damit aussiehst.“

„Ich hoffe, du hast dir auch welche gemacht? Will doch auch von meiner Freundin ein bisschen was sehen…“ grinste Sina anrüchig.

„Hmmmm wer weiß.“