Ich bin wiedergeboren und arbeite die ToDo-Liste ab? III

Sina öffnete die Tür und… musste sich die Nase zu halten. „Was… ich kann mich nicht erinnern, dass es hier so stinkt…“

Die Dämonenkönigin hat das Geschäft von Ronald betreten und sah den üblichen Messie-Zustand, aber das es wie einer Latrine stank, das war ihr neu.

„Oh? Lady Sina, mit euch habe ich jetzt nicht gerechnet.“ kam Ronald aus einem Nebenzimmer raus. „Komm, gehen wir direkt in mein Büro.“

Dies taten beide auch. Sina war wieder erstaunt, mit welcher Geschäftsidee… Ronald seine Kunden auswählt. Während der Eingang der reinste Messie-Zustand war, ist in diesem Büro alles sehr penibel und sauber gehalten worden.

„Sag… Wieso stinkt das jetzt? Solange ist es jetzt nicht her, als ich dich besucht habe. Selbst Suki hat nichts dergleichen geäußert.“ nahm Sina direkt platz auf einem Sessel. Ronald machte ein schmunzelndes Gesicht, während er den Tee kochte.

„Das liegt daran, dass ihr mir einen Vampir vorbeigeschickt habt. Zada war es glaube ich.“ füllte Ronald die Tassen auf.

„Was ist eigentlich mit Zada passiert? Wir haben sie seit diesem Tag nicht mehr gesehen und das wundern uns ein bisschen. Was hat Zada mit dem Geruch zu tun?“ bombardierte Sina ihn direkt mit Fragen.

„Eines nach dem anderen Lady Sina. Hm… ihr habt etwas hinter eurem Rücken?“ fiel dem Immobilienhändler nun endlich was auf.

„Das ist mein Knochenschwanz, den ich durch die letzte Götterbestie bekommen habe. Knochi ist sein Name und er ist sehr lieb.“ stellte Sina ein bisschen übertrieben ihren Schwanz vor.

„Ich verstehe.“ stellte Ronald eine Tasse Tee vor Sina. „Nun… Zada hat eines der Häuser in ihrer Nähe ersteigert. Doch im Gegensatz zu euren Wohnungen, fehlte es ihrer Wohnung an Möbel. Laut ihrer Aussage wollte sie die irgendwie… von ihrem altem Zuhause besorgen.

Aufgrund… dass meine Kunden nun auch Vampire sind, habe ich sie um Rat gefragt, wie ich einige Vampire vorher aussortieren könnte. Sie gab mir ein Parfüm, mit der Erklärung, das Vampire diesen Geruch hassen. Warum auch nicht, wenn ich dadurch nur spezielle Kunden bekomme.“ lächelte Ronald.

„Eh… also die Unordnung um alle abzuschrecken und für den Geruch die Vampire. Irgendwie weiß ich immer noch nicht, wie sie es schaffen, am Leben zu bleiben mit dieser Geschäftstaktik.“ trank Sina den Tee.

„Talent. Dank ihnen mache ich ja auch ein bisschen Profit. Ich habe einen eigenen Katalog nur für sie erstellt, wissen sie? Die Handwerker schlagen sich fast die Köpfe ein, nur um irgendetwas mal in ihrer Villa zu reparieren. Ich meine, sie sind sehr großzügig bei ihre Anzahlung.

Keine Sorge, ich achte schon darauf, dass diese Handwerker auch wirklich ihre Arbeit machen, dasselbe gilt auch für ihre Hausdienerin. Ich kann mich noch erinnern, wie einer der Gärtner glücklich war nicht wieder in der Villa arbeiten zu müssen, nachdem Suki mit ihm über seine „Arbeit“ gesprochen hatte.“ schmunzelt Ronald bei seiner Erinnerung.

„Sollte ich wieder Geld beiseite legen für die zukünftigen Probleme? Wer weiß, welche Knallerbse mich wieder angreift.“

„Wenn sie wünschen, können wir das machen. „Noch“ ist etwas vorhanden, aber in ihrem Fall würde ich dazu neigen: Sicher ist Sicher.“ nickte Ronald. Sina holte eine Truhe aus dem Inventar die sich schnell mit Gold füllte.

„Erm… das sollte mehr als genug ausreichen. Ich hatte schon immer geahnt, dass das Geld bei ihnen schon aus den Ohren rauskommt.“ musste Ronald seine Gier im Zaun halten.

„Irgendwie. Dummerweise bekomme ich für Siremmic kein Gold…“ wurde Sina ein bisschen nachdenklich. „Vielleicht hätte ich ihn laufen lassen sollen, damit er ein Auftrag wird… Nah… besser nicht…“

Ronald schob die Kiste in einen Schrank. Dabei mühte er sich wegen des Gewichts einen Ast ab. Dann saß er wieder vor Sina, ziemlich verschwitzt. „Sie sollten mehr Sport treiben.“

„Ah danke, aber nein. Das überlasse ich ihnen und ihren Freunden. Ich vermute, dass ihr Besuch nicht unbedingt mit dem Gold zu tun hatte oder?“

„Ich habe wieder ein Projekt auf dem Herzen. Diesmal möchte ich ein bisschen Land mit einer hohen Mauer kaufen, wenn möglich noch innerhalb der Stadt, aber etwas entfernter von meiner Villa.“

„Hmm was möchten sie denn mit dem Land anstellen?“ wunderte sich Ronald und wollte mehr Informationen.

„Ich will bestimmte Pflanzen für Tee anbauen lassen. Die hohen Mauern sollen wieder wie üblich vor Dieben und ähnlichem abhalten. Zusätzlich brauche ich auch einen erfahrenen Gärtner, der sich mit so einer Zucht auskennt.

Wenn sie ein kleines Haus zum schlafen mit anbieten können für den Gärtner, kann er auch direkt dort schlafen. Habe ich was vergessen?“

„Soll der Gärtner kämpfen können?“ fragte Ronald sarkastisch und hatte das Gefühl eines De ja-vü´s.

„Wäre in diesem Fall nicht schlecht. Wegen meines Rufes, muss ich damit rechnen, dass man meinem Mitarbeiter… vielleicht Schaden zufügen will. Ich werde zwar nicht mehr von Meuchelmördern angegriffen, aber vielleicht gönnt sich die Unterweltorganisation kurz eine Pause, bis wieder Nachschub kommt.“ nickte Sina ernst mit Knochi.

„Ich muss echt aufpassen, bei wem ich meine Scherze mache… Einen Moment, ich hole meinen Ordner, der ihren Wünschen nachkommen kann.“ stand Ronald wieder auf und ging zu einem Schrank.

„Bezüglich des Gärtners… werde ich ein bisschen herum fragen müssen. Ihre Hausdienerin hat sich mit ihrer Aktion einiges verscherzt. Ich persönlich habe kein Problem damit, aber nicht jeder hat das Selbstvertrauen wie wir oder?“ grinste Ronald.

„Dabei ist Suki doch so lieb?“ kratze Knochi an der Stirn von Sina. Es grenzt wirklich an ein Wunder, dass bisher ihre Haut nicht aufgeschnitten wurde.

„Hmm… ich hätte drei Objekte die ihren Wünschen entsprechen. Die Frage ist nur… Wie groß soll ihr Land denn sein?“

„Keine Ahnung? Geben sie mir einfach das größte, dann kann der Gärtner noch was anderes anbauen.“ zuckte Sina mit ihrer Schulter.

„Ok? Dann werden sie aber mehr als einen Gärtner benötigen. Vermutlich drei weitere, sind sie sich wirklich sicher? Wollen sie nicht eher… etwas kleineres haben?“ hakte Ronald vorsichtig nach.

„Halt ein Mittelding. Ich habe doch keine Ahnung, wie man Pflanzen anbaut und wie viel Platz man wirklich benötigt. Halt das der Gärtner es gebacken bekommt und Suki es jederzeit abholen kann.“ war Sina langsam ein bisschen genervt.

„Verstehe, dann sollte dieses Objekt ihren Wünschen am ehesten enntsprechen. Eine kleine Hütte, mit einiges an Land für die Pflanzenzucht, dazu hat es eine große Mauer. Nur muss ich sie warnen, dass dieses Objekt mehrere Jahre nicht benutzt wurde und vermutlich einen ähnlichen Zustand hat wie ihre Villa.“ schob Ronald der Dämonin ein Blatt zu.

„Wieso wollte das keiner kaufen? Wieder ein Geist oder so?“ las Sina das Informationsblatt durch.

„Ich kann sie beruhigen, diesmal sind keine Geister oder ähnliche Monster das Problem. Ich weis von keinem Problem, es hatte einfach niemand daran Interesse gehabt, nicht mal um ein Haus zu bauen. Wenn sie wünschen, können sie das Objekt mit mir gemeinsam anschauen.“ schlug Ronald vor.

„Machen wir das.“

Einige Zeit später:

Ronald versuchte das verrostete Schloss zu öffnen, aber es tat sich nichts. „Ich muss mich entschuldigen, selbst ich wusste nicht, in welchem Zustand dieses Objekt war. Kein Wunder, dass niemand es haben wollte.“

Sina schaute an der Mauer entlang und man konnte schon einiges an Unkraut und ähnlichem darüber sehen. „Und dort soll ein Haus oder Hütte sein? Sicher das die Natur es sich nicht schon zurückgeholt hat?“

„Laut meines Blattes schon, aber… ich bin ehrlich. Es dürfte vermutlich jederzeit einstürzten. Verdammtes Schloss…“ schimpfte Ronald nun.

„Lassen sie mich mal ran…“ verlor Sina die Geduld und zerstörte mit ihren rechten Hand das Schloss.

„Hmm… Glaube ein Schloss ist billiger, als wenn ich versuche, es irgendwie aufzubekommen.“ grübelte Ronald kurz, dann drückte er das quietschende Tor auf. Wie man es geahnt hatte, aber es sah aus, als würde man in einen Dschungel eintreten.

„Wundere mich, dass die Mauer noch so stabil ist. Eine Götterbestie hatte ja vor langer Zeit für Krach gesorgt.“ meinte Ronald auf einmal. „Ich muss mir das mal eben aus der Luft ansehen.“ meinte Sina auf einmal und tat dies.

„Hmm… bei den Bäumen und Sträuchern sehe ich eigentlich nichts… aber mit der Fläche bin ich zufrieden. Nur wo soll diese Hütte sein? Ach komm… soll sich der Gärtner einrichten.“ murmelt Sina mit sich selber und landete wieder vor Ronald.

„Ich nehme es, aber schicken sie vorher ein Gärtner Team vorbei, das wirklich… wirklich alles hier entfernt. Das kann ein einzelner Gärtner nicht schaffen, wir wissen ja nicht mal, wie die Hütte ist oder so. Vermutlich muss die auch neu gebaut werden, aber daran sollte es nicht scheitern.“ gab Sina ihre Entscheidung bekannt.

„Zumal, ist es nicht zu weit von der Villa weg, aber auch nicht zu nah, sollte es mal wieder zu einem Kampf kommen. Wenn ich überlege, was gehört mir denn eigentlich schon alles?“

„So einiges. Die größte Villa mit Garten in der Stadt Fanfoss, drei weitere große Häuser für ihre Vampire und nun dieses Objekt hier. Vielleicht sollten sie sich überlegen, das gesamte Viertel aufzukaufen und für Mieter zur Verfügung zu stellen.“ scherzte Ronald wieder und sah eine nachdenkliche Sina.

„Das Gold hätte ich oder? Doch dann müsste ich mir einen Verwalter zulegen, der sich darum kümmert… nein besser nicht. Außerdem, vielleicht bekomme ich in der Zukunft noch weitere interessante Nachbarn.“ schüttelt Sina lächelnd den Kopf.

„Habe ich schon gesagt, dass ich mit meinen Scherzen aufpassen muss? Außerdem bekommt der Bürgermeister einen Schock, wenn er meine Unterlagen bekommt, dass sie ein komplettes Viertel aufgekauft haben.“ kramte Ronald in seiner Tasche und holte alles nötige heraus.

„Bezüglich mit dem Gärtner Team kann ich was schon machen, nur auf ihren persönlichen Gärtner werden sie wohl ein bisschen warten müssen, vor allem, wenn der auch kämpfen können soll.“

„Von mir aus kann er auch ein Psychopath sein. Hauptsache er kümmert sich um die Pflanzen und macht mir und Suki keinen Ärger, wenn wir sie holen kommen. So, wo soll ich unterschreiben?“ fragte Sina und Ronald zeigte mit dem Finger auf die Stelle.

Urkunde und alles nötige beschlossen, Ronald war froh wieder ein Objekt vermittelt zu haben und Sina, die ein weiteres Projekt ins Leben ruft.

„Schicken sie die Gärtner einfach rein, das Tor ist ja eh offen und was soll man bitte hier klauen außer Unkraut?“ wies Sina an.

„Kein Problem, spätestens morgen werden die ersten Gärtner ihrer Arbeit nachgehen. Ich schicke ihnen einen Boten, wenn sie ihre Arbeit erledigt haben oder wenn sie irgendwo hier die Hütte finden.“ nickte Ronald.

„Es freut mich unheimlich, mit ihnen Geschäfte zu machen. Vielleicht sollte ich ihnen auch mal einen Gefallen tun.“ meinte Sina ernst, aber Ronald schüttelt den Kopf.

„Nein danke Lady Sina. Den größten Gefallen tun sie mir ja schon, in dem sie mich anderen Personen empfehlen, so exotisch sie auch sein mögen. Ich hoffe natürlich, dass ihrer Freundin Zada nichts geschehen ist, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass die junge Dame in Gefahr schwebt.“

„Ich auch nicht.“

Woanders…

„Warum soll ich überhaupt da mit machen?!“ fluchte eine schlanke Frau. „Das ist doch dein Problem!“

„Da ist noch so eine Kleinigkeit, die du mir schuldest und wir wissen beide was es ist!“ starrte die andere Frau mit einem Teufelsschwanz sie an.

„Dafür willst du den Gefallen einfordern? Glaubst du nicht, dass du dich selber in große Schwierigkeiten bringst?“

„Nein, denn das ist ja das tolle an dem Turnier. Hätte Mutter mir davon nichts erzählt, wüsste ich darüber nichts.“

„Was willst du eigentlich wirklich erreichen? Du hast mit deiner Blutsschwester einen Eid geschworen und gegen ihre Zwillingsschwester hattest du nicht den Hauch einer Chance!“

„Das ist mir egal, ich will nur dass wir gegen meine „Blutsschwester“ kämpfen. Was heißt wir, ihr! Dafür fordere ich zurecht meinen Gefallen ein, sonst wüsste ich nicht, was ich mit dem Gefallen bei euch machen soll.“ zog die Frau arrogant ihre Nase hoch. Hinter ihr standen drei weitere männliche Personen sowie eine Frau.

„Selbst… „ihn“ willst du einsetzen? Weißt der Clanführer…“

„Er ist doch selber froh, wenn „er“ was nützliches tut.“

„Wenn ich es richtig verstanden habe, braucht man aber einen Tiermenschen.“

„Das soll mal nicht deine Sorge sein. Es gibt genug käufliche Tiermenschen, der soll nur die Eintrittskarte sein. Es freut mich aber ungemein, dass du ohne Schwierigkeiten mitmachst.“

„Als ob ich eine Wahl hätte…“