Ich bin wiedergeboren und kurz vor der Schlacht?

„Ah… mein Kopf… Kann der Kutscher nicht etwas vorsichtiger fahren?“ nörgelt Sakura mit grünem Gesicht und einem Eisbeutel auf dem Kopf.

„Du wolltest ja nicht auf uns hören, also jammere nicht soviel herum.“ kam die gnadenlose Antwort von Leena.

Normalerweise hätte die Heldengruppe noch einen Tag in der Stadt verbringen können, aber General Burns meinte nur, je früher sie losfahren desto besser. Lilith war froh, dass sie alles erledigen konnte, bevor die Soldaten an die Tür von Rose angeklopft haben.

„Ah… mir ist so schlecht…“ jammert Sakura wieder weiter, nun verstand sie, warum Erwachsene alkoholhaltige Getränke trinken und nicht Jugendliche wie sie.

„Los Axel, das ist der Moment sie zu trösten.“ grinste Rose ihn an, scheinbar zeigt sie nun auch ihre eigene sadistische Seite.

„Ich merke schon, du bist zu lange mit Lilith alleine unterwegs gewesen. Zeit das die Frau sich eine eigene Wohnung sucht.“ verzog Axel missmutig sein Gesicht.

„Oh? Da kann ja jemand in die Zukunft schauen, wenn man so einen Kommentar abgeben kann. Dann kann ich mich ja erst recht zurücklehnen und zuschauen, wie ihr den Dämonenkönig besiegt.“ schmunzelt Lilith, dann holte sie auf einmal vier große Geldbeutel raus. Diese gab sie jedem ihrer Gefährten.

„Das sind die Belohnungen, die ihr für die Monsternester-Missionen bekommt. In jedem Beutel sind 50 Platin drin, damit dürftet ihr… einige Zeit ausgesorgt haben.“

„„„Bitte?!“““ fragten Leena, Rose und Axel sofort, die Heldin war eher mit sich beschäftigt. „Danke heißt es. Nicht nur seid ihr stärker geworden, ihr habt sogar für die Zukunft vorgesorgt, aber das geht nur, wenn ihr Lebend von dem Kampf zurückkehrt.“ lächelt Lilith.

„Des weiteren will Emanuel einen Antrag stellen, dass Axel sowie Rose in die S-Klasse befördert werden, aber ihr habt bessere Chancen, wenn ihr mit… der leidenden Sakura den Dämonenkönig besiegt.“ teilte die Dämonin die nächste Information mit. „Bin froh, dass ich das noch… vor der Schlacht erledigt habe.“

„ … Ich… weiß nicht was ich sagen soll.“ strahlte Rose. Nie hätte sie es erträumt, einmal in den höchsten Rang der Abenteuergilde zu kommen. Axel war ebenfalls sprachlos und musste seine Worte finden.

„Glückwunsch ihr beiden, wenigsten ihr macht eure Karriere. Tja… aus irgendwelchen Gründen plant mein Meister Draco, mich nach der Schlacht… in anderen Bereichen einzusetzen. Wenn die Gerüchte stimmen, soll… ich seinen Platz einnehmen, wo ich mir nicht so sicher bin.“ freute Leena sich für ihre Freunde.

„Solltest du annehmen. Du hast vielleicht nicht die Erfahrung wie dein Meister, aber dann hast du eine relativ sichere Stelle. Außerdem solltest du dich nicht kleinreden, das Selbstvertrauen hast du doch oder?“ Lilith

„Außerdem braucht Sakura doch jemanden in der Burg oder? Scheinbar ist dein Meister sehr sicher, dass du lebend zurückkommst.“ Rose

„Ahh…. warum humpelt die Kutsche so oft…“ Sakura

„Danke für eure Meinungen, ich werde es mir überlegen, sollte… man mir wirklich das Angebot machen.“ Leena

„Es… ist verdammt viel passiert oder? Nun… reisen wir in die größte Schlacht der Geschichte, früher hätte ich keine Minute mein Auge zugemacht vor lauter Aufregung, aber… nach dem Training mit Lilith bin ich irgendwie… abgehärtet und nehme vieles lockerer.“ Axel

„Glaube, jeder hat sich verändert, das können wir nicht abstreiten. Wenn ich bedenke, wie wir alle am Anfang waren? Nun sind wir eine so fest eingeschworene Gemeinschaft geworden. Das geht schon ein bisschen über die Freundschaft hinaus.“ Leena

„Stimmt, jeder hat seine Höhen und Tiefen gehabt, trotzdem haben wir es irgendwie… überwunden würde ich meinen.“ Lilith

„Was hast du… eigentlich für Zukunftspläne Lilith?“ Axel

„Puh… keine Ahnung? So weit denke ich nicht voraus… das Dumme ist ja immer noch… dass meine eigene Zukunft erst in vielen Jahrtausende kommt. Ich mache mir erst Gedanken darüber, wenn wir die Schlacht wirklich… alle lebend überstanden haben.“ Lilith

„Also ich würde gerne ein paar Abenteuer mit dir bereisen wollen Lilith.“ lächelt Rose ihre Freundin an.

„Nun… gegen weitere Abenteuer hätte ich nichts dagegen.“ lächelte die Dämonin zurück.

„Aua… mein Kopf…“ stöhnte Sakura wieder.

Die Kutsche fuhr erbarmungslos weiter zu dem Sammelpunkt, wo sich die Armee von Alliancia trifft. Die Gefährten machten sich über das Leiden der Heldin noch ein bisschen lustig und unterhielten sich über belanglose Dinge.

Rose und Lilith verschwiegen ihren Freunden, dass… die Dämonin eine eigenartige Vision erlebt hat, denn… auf den Wolf haben sie keinen Einfluss noch fehlten ihnen die Informationen, wann das Ereignis stattfinden soll. Daher sollen sie sich alle auf die Schlacht konzentrieren…

Es verging einige Zeit, als die Kutsche endlich ihr Zielort erreichte. „Meine… Fresse. Schaut euch die vielen Leute an, dass sind ja mehr als bei dem „kleinen“ Dämonenlager von damals!“ starrte Axel aus dem Fenster.

Überall liefen Soldaten jeglicher Rasse und Geschlechts. Einige unterhielten sich, andere bereiten ihre Waffen vor oder lenkten sich mit anderen Dingen ab.

„Dürfte tatsächlich die größte Armee sein, die ich bis jetzt gesehen habe. Habe ich euch schon erzählt, dass mich bisher keine Armee in der Zukunft besiegen konnte?“ grinste Lilith nun böse.

„Danke für die unnötige Information…“ meinte Leena nur, sie will tatsächlich nichts aus der Zukunft wissen, dass führt nur dazu, dass sie Magenschmerzen bekommt.

„All… diese Soldaten haben bisher ihre Kämpfe gegen die Dämonen geführt und… bald soll die finale Schlacht stattfinden. Ob… sie auch nervös sind wie ich es bin?“ murmelt Sakura.

„Wo ist denn deine Zuversicht verschwunden? Beim König hast du dich ein bisschen anders angehört.“ ärgert Rose ihre Freundin.

„Ich glaube auch weiterhin daran, dass wir gemeinsam gegen den Dämonenkönig gewinnen werden, aber… dazu müssten wir uns an tausenden von Dämonensoldaten durchschlagen, bis wir bei ihm angekommen sind oder? Da kann soviel passieren, selbst Lilith wird die Übersicht verlieren.“ wurde Sakura wieder ernster.

„Außerdem… Meister Markus wäre jetzt sehr stolz auf mich gewesen, wenn er sieht, wie weit wir nun gekommen sind. Sein Opfer soll nicht vergebens sein!“

„Das hast du schön gesagt. Hoffentlich finden wir irgendeinen Ansprechpartner, wo wir schlafen können und so weiter.“ nickte Lilith zufrieden über die Aussage.

„Nun… General Burns wollte doch auch hier sein oder? Aber wir sind vor ihm losgefahren… fragen wir einfach einen der Offiziere.“ schlug Leena vor.

Doch der Vorschlag löste sie schnell auf, als die Kutsche neben dem Kommandozelt angehalten wurde und General Burns direkt rauskam. „Endlich seid ihr hier.“

„Huch?! Wie seid ihr denn vor uns angekommen?!“ staunte Leena und der General musste schmunzeln.

„Nun… Ich bin mit meinen Pferd geritten, da ging die Reise etwas schneller voran als mit der Kutsche, außerdem habt ihr ja immer in Dörfern übernachtet oder?“

„Da… ist was dran…“ murmelt Leena. Alle Gefährten stiegen aus der Kutsche aus und streckten ihre eingeschlafenen Glieder.

„Was gibt es neues aus der Front zu erzählen? Und sagt mir jetzt nicht, dass die Dämonenarmee auf der andere Seite kampiert, denn dass sehe ich selber.“ grinste Lilith bei ihren Kommentar.

Man konnte vom Standort des Kommandozelts mit bloßem Auge die Armee der Dämonen sehen. Überall standen große Flaggen mit dämonischen Symbolen, mehrere Belagerungswaffen von ihnen waren aufgestellt.

„Nun… meine Erfahrung als General sagt mir, dass… die Schlacht morgen stattfindet. Deswegen trifft es sich gut, dass ihr endlich angekommen seid. Viele Soldaten hier sind Veteranen, aber… es sind auch sehr viele Frischlinge unter ihnen, die zum ersten Mal an einer Schlacht teilnehmen.

Man kann es drehen und wenden, aber anhand der Flaggen können wir abschätzen, dass wir über eine halbe Millionen Dämonen als Gegner haben werden. Daher ist es nicht verwunderlich, dass selbst die Veteranen… sehr nervös sind.“ erklärte Burns, während er alle ins Zelt rein holte.

„Wenn meine Freunde dabei wären, würden wir eine Wette abschließen, wer die meisten Dämonen tötet.“ kichert Lilith.

„Tja… zu dumm, dass sie nicht hier sind.“ kommentierte Sakura es trocken, denn während des Trainings hat Lilith mit ihren Illusionen alle ihre Freunde aus der Zukunft vorgestellt und welche Stärke sie haben.

„Wie auch immer, wir haben es irgendwie geschafft, mehrere Fallen auf dem Schlachtfeld zu legen, aber das klappt nur, wenn die Dämonen uns angreifen. Zusätzlich haben die Zwerge mehrere Konstrukte gebaut, sodass wir den Ansturm der Dämonen am Anfang behindern können, denn diese Waffe dürfte ihnen noch unbekannt sein.

Ich bin ehrlich, aber… unsere Späher waren bisher nicht in der Lage gewesen, den Standort des Dämonenkönigs zu finden, aber sehr wohl alle Generäle. Alleine die Anwesenheit von Generälin Xannur hat die Motivation vieler Männer gedrückt, die bereits… gegen sie gekämpft haben“ schaute der General sehr ernst speziell Lilith an.

„Hm… haben wir eine Möglichkeit, eine große Übertragung aufzubauen, die jeder in der Armee sehen kann, aber auch die vom Norden sowie Süden?“ fragte Lilith nach einige Überlegungen.

„Das… ist möglich, aber was wollt ihr denn damit erreichen? Die Dämonen würden es ebenso sehen.“ wunderte sich der General.

„Morgen findet die Schlacht statt oder? Dann werdet ihr, die Heldin Sakura und ich eine Motivationsrede an die Armee halten und gleichzeitig die Dämonen provozieren über das Feld zu kommen.

An der Rede selber… muss ich noch ein bisschen feilen, aber danach wird jeder Soldat bis zum bitteren Ende kämpfen und wenn es gegen die Generälin Xannur ist. Sollte sie mir über den Weg laufen, werde ich das Problem schnell beheben, ansonsten werde ich mich auf die Suche nach dem General mit der Narbe machen, denn er gehört zu den gefährlichsten Generälen.

Ich schlage daher vor, dass ihr mit den Vorbereitungen frühzeitig anfangt, während wir uns alle ausruhen. Ich denke, ihr habt nichts dagegen, wenn wir das schöne Zelt da drüben nehmen?“ zeige Lilith aus dem Zeltfenster.

„Das… … … nehmt es euch. Aber euer Vorschlag, eine Rede an die Soldaten zu halten… ist eine gefährliche Sache. Entweder eure Rede… motiviert sie, oder es verschlimmert alles.“ warnte der General Burns.

„Glaube nicht. Ihr wollt nicht wissen, wie die „Reden“ bei den Dämonen ablaufen, meistens wird nur mit dem Tod gedroht.“ zuckte Lilith mit ihrer Schulter.

„Wie aufbauend, denken die meisten Dämonen nur mit ihren Muskeln oder wie?“ fragte Axel sarkastisch.

„Das lässt sich nicht abstreiten. Die… Dämonen, die dann doch das Gehirn benutzen sind meistens die gefährlichen, Burns und ich hatten es ja bei deren Strategen festgestellt.“ schmunzelt Lilith und Burns nickte bei der Aussage.

„Ich… habe zwar gesagt, dass ich mir zutraue gegen deren König zu kämpfen, aber eine Motivationsrede halten?“ war Sakura nun nervös.

„Du sollst nur die Dekoration sein mit dem General, die Ansprache werde ich schon selber halten.“ sagte Lilith und musste beinahe lachen, als sie das erstaunte Gesicht der Heldin sah.

„Wie gemein, es so direkt zu sagen.“ haute Rose der Dämonin auf die Schulter. „Man kann es auch netter ausdrücken.“

„Was erwartest du eigentlich von Lilith? Sie gehört nicht zu den Personen, die lange um den heißen Brei reden.“ schüttelt Axel den Kopf.

„Stimmt, lieber schonungslos und direkt. Das Markenzeichen unsere Freundin Lilith.“ fügte Leena hinzu.

„Scheinbar… wart ihr beim Training… nicht zart beseitet gewesen.“ meinte General Burns bei den Kommentaren.

„Es gab Tage, da hätten sie mich für meine… „direkten“ Ansagen gelyncht.“ grinste Lilith.

„Oh warte ab, irgendwann erwischen wir dich, wie wir dir das heimzahlen können!“ zeigte Sakura mit ihrem Finger auf die Dämonin.

„Da bin ich ja gespannt.“