Ich bin wiedergeboren und die Trauer?

„Ich bedanke mich, dass ihr euch Zeit für mich nehmt.“ verbeugte sich Sakura vor dem König, der mit dem Erzmagier Draco anwesend war. Aber auch Leena war ebenfalls im Raum, damit Sakura nicht alleine ist.

„Keine Ursache. Ich war schon ein bisschen neugierig, über was ihr mit mir sprechen wolltet.“ lächelte der König freundlich.

Alle Parteien waren im Büro des Königs und saßen sich auf dem Sessel gegenüber, so dass… jeder sich mehr oder weniger im Auge hat.

„Es geht um die Überwachung von Leena. Lilith… hat auf ihre Art und Weise schnell herausbekommen, was Leena´s eigentliche Aufgabe ist.“ kam die Heldin direkt zum Punkt.

„Hm… ich frage mich immer noch, ob es nicht der größte Fehler meines Lebens war, als ich sie bat, eure Lehrerin zu werden.“ legte der König beide Hände zusammen, wie ein Gebet.

„Für mich ist sie das Beste, was mir auf dieser Welt passieren konnte. Keine Ahnung… wie es geendet hätte, wäre Meister Markus noch am Leben, aber… so wie ich ihn für die kurze Zeit kennengelernt habe, hätte er sich mit Lilith verstanden.

Was ich eigentlich sagen möchte ist, ich kann verstehen, warum sie mich unter Beobachtung gestellt haben. Wenn ich überlege, dass ich am Anfang fast dem Nervenzusammenbruch nahe war, müssen… sie sich vergewissern, ob ich meiner Aufgabe als beschworene Heldin wirklich nachkommen kann.

Leena war so freundlich gewesen und hat euch den genauen Bericht gegeben, so solltet ihr nun wissen, dass ich mich sehr wohl von unserer letzten Begegnung sehr stark unterscheiden sollte. Zusätzlich will Lilith mit uns nach… unserer verdienten Pause, direkt das nächste Training angehen.

Meine Bitte ist einfach, dass ihr Leena aus eurem Dienst als Spionin entlasst, sodass sie sich auf ihre eigenen Aufgaben konzentrieren kann. Meister Draco… wurde dies schon gesagt, aber letztendlich seid ihr die Person, die darüber entscheidet.“ erklärte Sakura sachlich.

„Und… wenn ich das nicht mache? Als König habe ich sehr viel Verantwortung wie ihr wisst, da muss ich mich wirklich vergewissern, vor allem was Lilith in Wirklichkeit ist, dass… ihr eure Aufgabe nicht vergesst.“

„Dann werde ich einfach… euren Befehl ignorieren, eure Majestät. Ich habe Meister Draco diesbezüglich schon meine Meinung dazu gesagt, dass betrifft euch nun ebenso. Ich werde nicht mehr die Augen und Ohren für euch sein. Die Freundschaft mit meiner Gruppe ist mir viel wichtiger, als irgendwelcher Palastpolitik nachzugehen.

Wenn ihr mein „Nein“ nicht akzeptieren könnt, wie würde Lilith das in diesem Moment sagen? Nicht mein Problem, denn ihr müsst damit zurecht kommen, denn wir müssen uns tatsächlich auf wichtige Dinge konzentrieren. Der Feind schläft nicht, unbezwingbare Monster erscheinen und ein noch stärkerer Dämonenkönig greift uns an.“ sagte Leena das sehr ernsthaft.

Der König riss erstaunt seine Augen auf, während Draco hörbar seufzte über die Aussage. „Ich… verstehe. Scheinbar hat Lilith einen ziemlich hohen Einfluss auf euch.“ antwortet der König verärgert.

„Ich kenne sie nun langsam gut genug, um zu wissen, wie man mit ihr umgeht, ohne eine ihrer Fallstricke zu aktivieren. Im Herzen ist das eine liebe Frau, aber… ihre Rasse sowie Erziehung haben sie auf eine perverse Art und Weise verdreht, dass sie unbemerkt immer sofort zu einer Killermaschine wird.

Das würde zumindest erklären, warum Lilith die Fähigkeit „Bizarre Gedanken“ auf so einem hohem Level hat. Wenn ich die Lehrbücher richtig verstanden habe, müsste sie schon längst ein sabberndes Wrack geworden sein, aber das ist sie nicht.

Für mich ist Lilith wirklich eine sehr wichtige Person geworden, zumal ich… sehr viele Dinge von ihr lerne, was mir vorher nicht bewusst war. Die Aktion gegen euren Sohn tut mir wirklich leid, aber… ich würde euch anraten, weitere Treffen mit anderen Adeligen oder Personen mit hohen Stolz zu vermeiden.“ meinte Sakura.

„Bleibt mir ja keine andere Wahl. Mein Sohn… macht seit dem Vorfall… einen sehr nachdenklichen Eindruck. Äußerlich geht es ihm gut, aber… der Kampf hat seine Spuren bei ihm hinterlassen, zumal sein Stolz wirklich mit Füßen getreten worden ist.“ schüttelt der König den Kopf.

„Außerdem Vater, meine Freunde habe ich in das andere Geheimnis eingeweiht, weil Lilith… auch da wieder sehr scharfsinnig gemerkt hat, dass… mehr hinter der Geheimmission stecken musste. Tja… was blieb mir anderes übrig, als die volle Wahrheit zu sagen?“ zuckte Leena ihre Schulter.

Nun wurde der König erst richtig sauer und wollte was sagen, als Draco zur Beruhigung eine Hand auf seine Schulter legte.

„Eure… Majestät. Wenn… ich euch den Rat geben darf, dann solltet ihr Heldin Sakura und ihre Freunde… ihren Weg gehen lassen. Alles… andere würde nur zu einer Konfrontation mit Lady Lilith führen.

Vermutlich… hat Lady Lilith Leena in die Ecke gedrängt, nun kennen sie die Wahrheit. Aber… mein Bauchgefühl sagt mir, dass ihr uns mit dem Wissen nicht wirklich etwas… androhen oder erpressen wollt oder?“ beruhigte der Erzmagier die Situation.

„Das ist richtig. Ich… kann mich wirklich darauf verlassen, dass meine Freunde den Mund halten werden.“ nickte Leena.

„Trifft das auch auf Lady Lilith zu? Sie gehört exakt zu den Personen, die mit dem Wissen… unüberlegte Sachen anstellen könnten.“ war der König skeptisch.

„Sie wird nur dann etwas machen, wenn du irgendetwas gegen mich, meinen Freunden oder sie anstellst. In dieser Beziehung kann ich dich beruhigen.“ wiegelte Leena ihren Kopf.

„Hrmm…. nur für den Fall… sollte Lady Lilith Amok laufen, seid ihr in der Lage sie aufzuhalten? Erzmagier Draco berichtete mir, dass ihre Werte sogar sechsstellig sein sollen.“ schaute der König in die Augen von Sakura.

„Nein. Nicht möglich. Sie ist eine Götterbestie und wenn kann nur eine andere Götterbestie sie aufhalten… oder vermutlich ihre Freundin. Aber ich kann mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sagen, dass wir keinen Kontakt zu ihre Freundin bekommen werden, weil selbst Lilith nicht weiß, wie man zu ihr kommt.

Wir müssen daher alles… in die Wege leiten, dass sie NICHT Amok läuft, so einfach ist das. Ich will damit nicht sagen, dass wir nun alles erdulden müssen, was Lilith in der Zukunft macht, denn gewisse Grenzen sollte man ihr schon aufzeigen, aber ansonsten bewusst sie zu provozieren, sollte man dann schon vermeiden.“ schüttelt die Heldin den Kopf. „Zieh sie nicht in die Politik rein und du hast deine Ruhe.“ füge Leena hinzu.

„Ich habe gehört, es werden ein paar Paladine vermisst. Hoffe… doch sehr, dass Lady Lilith nicht ihre Finger im Spiel hat?“ versuchte der König die Frauen mit der Frage zu ködern. Leena hatte diesen Schritt geahnt und mit Sakura das Gespräch geübt, damit beide ein Pokerface halten können.

„Mir persönlich ist das… egal, was mit diesen Schlägern passiert. Sie tragen keinen Beitrag zu diesem Krieg, schüchtern nur euer Volk ein und ihr… schaut weg. Ich kann Lilith mal danach fragen, aber vermutlich gibt sie ihren üblichen Kommentar ab.“ verzog Sakura nicht das Gesicht, worauf Leena stolz war.

„Hrm… eure Einstellung habe ich über Markus schon gehört bezüglich der Inquisition. Wir sind halt eine andere Welt, da herrschen andere Regeln und Sitten. Nun gut… Leena wird von meinem Dienst… entlassen, sie kann nun ihren eigenen Weg gehen.“ ließ der König leicht seine Schulter hängen.

„Ich danke für euer Verständnis Majestät.“ verbeugte sich Sakura, während Leena nichts dazu sagte.

„Leena… sei bitte einfach nur vorsichtig ok? Ich habe deine Mutter wirklich geliebt.“ teilte der König das noch mit, bevor er das Zimmer verlässt. Erstaunt schaute Leena dem König hinterher, als er dann weg war.

„ … Verstehe…“

Gildenhaus:

Lilith hat ihren Kopf auf ihre Knie gelegt, während Rose sie von der Seite streichelte. „Was… ist denn passiert?“

„ … Ich bin keine Götterbestie mehr…“ flüstert Lilith und alle reagierten schockiert über die Information.

„Erm… warte. Du hast… doch eben einen Beruf gewählt oder? Und Götterbestie ist doch deine Rasse, richtig? Wie… kannst du dann auf einmal keine Götterbestie mehr sein? Was bist du denn nun geworden?“ hakte Axel sofort nach.

„Ich weiß das nicht… Meine Rasse wurde zu einer Chaosbestie transmutiert, nachdem ich diesen merkwürdigen Beruf… Chaos ausgewählt habe… der mit den zu vielen Vorteilen…“ flüstert Lilith weiter, man sah wie Tränen vom Gesicht runter fielen.

Emanuel, die Gildenmeisterin stand auf und setzte sie nun auf die andere Seite, dabei streichelt sie den Rücken der weinenden Dämonin.

„Lilchen… auch… wenn ich nur grob das Konzept der… Götterbestien verstanden habe, aber… ist es denn so schlimm… dass deine Rasse sich geändert hat? Du warst doch vorher ein Mensch gewesen, bis du zu einer Götterbestie wurdest.“ tröstete Emanuel.

Rose und Axel schauten sich gegenseitig an, denn Lilith hat mehr oder weniger nur den Bericht über Götterbestien erklärt, aber nicht unbedingt, was sie vorher war.

„Nein… ich war kein Mensch… Ich war nie ein Mensch gewesen… nun mutiere ich selber immer mehr zu einem Monster und die… einzigen Ansprechpartner für dieses Problem sind die Götter…“ sagte Lilith ein bisschen die Wahrheit.

„Hmm… vielleicht solltest du überlegen, uns alles zu sagen. Mit den… wenigen Informationen, die du uns immer gibst, können wir nicht wirklich viel anfangen.“ sprach die Gildenmeisterin für alle.

„ … Wenn ihr darauf schwören könnt, alle Information für euch zu behalten, jetzt sowie in der Zukunft, sie keinem weitergebt, mündlich noch schriftlich… wäre ich bereit, alles zu sagen. Die Informationen über mich… sind schwerwiegender, als ihr euch vorstellen könnt.“ murmelt Lilith, immer noch mit dem Kopf auf den Knien.

„Nun wirst du aber merkwürdig. Du kannst mir ruhig vertrauen…“ wunderte sich Emanuel, aber Rose meldete sich. „Nein… Lilith vertraut allen, aber auch niemanden. Glaube… es ist einfacher, wenn wir einfach den Schwur abhalten, sonst weiß ich nicht wie ich dich trösten kann Lilith.“ dabei schaute Rose abwechselnd Axel und Emanuel an.

Beide… seufzten und gaben ihren Schwur ab, dann sagte Rose dies ebenfalls. „Nun haben wir dies getan, hoffentlich… können wir dir nun helfen.“

„Ich… war früher ein Dämon gewesen…“ flüstert Lilith und Emanuel riss erstaunt ihre Augen auf, dann schaute sie die anderen an, die am Nicken waren.

„Aber… wie ist das möglich? Euch fehlen… doch alle Merkmales eines Dämons?“ hakte die Gildenmeisterin nach, Lilith hielt eine Hand hoch.

„Das liegt am Ring der Transmutation. Solange ich… ihn trage, sehe ich für alle aus wie ein Mensch. So würde ich eher aussehen: Illusion: Alte Gestalt.“ zauberte Lilith und eine geflügelte Lilith mit schwarz roten Haaren und unterschiedlichen Augenfarben erschien.

„Das… erklärt eure Andeutungen in der Trainingshalle… Und ihr wusstet davon Rose und Axel?“ schaute die Gildenmeisterin vorwurfsvoll ihre „Kinder“ an.

„Ja… aber wir können dich beruhigen, trotz dass Lilith… eine fürchterliche Frau ist, kann man ihr trotzdem vertrauen, obwohl sie ein Dämon ist.“ Axel.

„Huch? Ich dachte du hasst Dämonen aus tiefstem Herzen? Hm… wenn Axel sein Vertrauen ausspricht, dann sollte ich seinem Urteil vertrauen. Ihr… habt bestimmt eure Gründe, warum ihr diese Geheimniskrämerei gemacht habt.“ Emanuel

„Ja… damit Lilith die Städte von Alliancia betreten kann, musste sie unter Schmerzen ihre Verwandlung durchführen. Von den Dämonen ist sie mehr oder weniger eine Verräterin, also… gibt es nicht allzu viele Orte, wo sie hin kann. Zumal, sind wir alle Freunde. Sie lebt bei mir, hilft uns stärker zu werden, wie können wir sie… einfach alleine in die Wildnis lassen?“ Rose

„Aww… das ich das selber erlebe, wie Dämonen und Menschen… sich gegenseitig helfen, das würde mir keiner glauben. Aber… das waren nicht wirklich die schwerwiegenden Informationen oder?“ Emanuel

„ … Ich… bin nicht irgendein Dämon, sondern die Prinzessin der Dämonen.“ Lilith

„„„!!!“““ Alle

„Doch nicht in diesem Zeitalter. Ich… stamme aus der Zukunft und wurde durch einen Zauber der Leere in die Vergangenheit geschickt. Sakura… kennt dieses Geheimnis, das war es, was ich mit ihr alleine besprochen habe im Dungeon.“ Lilith

„Das… ist nun wirklich sehr schwer zu glauben Lilchen.“ Emanuel

„Ihr habt doch bestimmt normale Identifikationsbrillen, nun könnt ihr alle meine… eigentlichen Titel und Werte sehen.“ war Lilith immer noch in ihrer knienden Position, entfernte aber die Ohrringen.

„Ein Moment, die habe ich auch irgendwo…“ murmelt die Gildenmeisterin, dann gab sie Axel sowie Rose eine der Brillen, dann setzten sie sie zeitgleich auf.

„Ach du… heilige Scheiße. Du bist wirklich eine Prinzessin?!“ rutschte es aus Axel raus, aber Emanuel dagegen musste bei ihren Attributen schwer schlucken. Keine… Armee der Welt könnte es mit dieser Frau aufnehmen.

„Lilith… all… deine Werte, Fähigkeiten und Ähnliches. Ist das der Grund… warum du so in Trauer bist?“ fragte Rose, die zwar blass war, aber irgendwie kein Problem damit hatte.

„Ja. Vorher… hatte ich sie alle nicht gehabt. Erst… als ich diesen Beruf „Chaos“ genommen habe, kamen sie alle. Ihr habt alle gesehen, wie ich unter den Schmerzen gelitten habe. Ich bin wirklich ein Monster des Chaos geworden…“ fielen Lilith wieder die Tränen vom Gesicht runter.

„Du bist wirklich sehr anstrengend…“ murmelt Rose und umarmte Lilith tröstend. Das war scheinbar nun doch zu viel für die Dämonin, die an der Heilerin lehnte und lautlos weinte.

„Och Lilchen… kannst du nicht einfach den Beruf wieder wechseln, wie ich es dir vorher gesagt habe, wenn es dich so fertig macht?“ fragte Emanuel. Lilith legte eine Hand auf die Glaskugel, wartete einen Moment und schüttelt dann ihren Kopf.

„Nein… ist irgendwie… fest eingebrannt. Vermutlich werde ich keine Berufe mehr wechseln können.“ hörte man nun die Verzweiflung aus der Stimme.

„Das… tut mir wirklich sehr leid. Ich würde es gerne wieder gut machen aber… das ist für mich das erste Mal, dass ein Beruf nicht mehr wechselbar ist, noch dass… es eine Person komplett verändert sowie auch die Rasse dazu.

Komm… ich mache dir noch einen anderen Tee, das sollte dich ein bisschen aufmuntern, dann können wir in Ruhe weiter reden.“ stand Emanuel wieder auf und machte sich ans Werk.

„Lilith… mit diesen Werten, haben alle Götterbestien so hohe Attribute?“ versuchte Axel Lilith ein bisschen abzulenken.

„Ich… weiß es nicht. Titanus konnte ich mit meiner stärkten Fähigkeit direkt töten, während Tierra… so viele tödliche Schläge überleben konnte, dass ich selber beinahe gestorben wäre… Aber gegen eine Götterbestie habe ich schon verloren.“ teilte Lilith es mit.

„Du… hast verloren? Sicher das es nicht ein Gott war?“ war Rose über die Information erstaunt, aber spendet ihrer Freundin weiterhin Trost.

„Exos der Magiertyrann. Laut seiner Aussage war er die erste Götterbestie, die erschaffen wurde und die Magie auf der Welt kontrollieren sollte. Dummerweise… wurde er scheinbar so stark von den Göttern gemacht, dass er sich ihnen widersetzte und seine eigenen Pläne schmiedet… Pläne die… die Welt von allen Lebewesen reinigen soll.

Diese Götterbestie kommt vermutlich noch am nächsten an einen Gott ran, denn in meinen Kampf… wurde ich sehr einseitig mit Magie besiegt, die mich tatsächlich verletzt hat. All meine Immunitäten haben mir nicht geholfen, weil er das Element in den Zaubern ändern kann, zusätzlich kann er auch meine Gedanken lesen.

Das ist mehr oder weniger mein Erzfeind. Zu verhindern, dass sein Wille umgesetzt wird, wollte ich stärker werden, aber… nicht zu dem Preis, dass ich mich selbst verliere und mich zu einem Monster entwickle.“ murmelt Lilith.

„Puh… mit Macht und Stärke kommt Verantwortung oder? Ohne… deine gesamte Geschichte zu kennen, aber… wenn so ein Mann auf der Welt ist, dann bist du doch der Gegenpart oder nicht?

Ich… bin mir nicht sicher, was deine Freundin gesagt hätte, aber zumindest würde ich dir sagen: Kopf hoch, denn ich bin doch deine Freundin wie Axel, Leena, Sakura und neuerdings auch die Gildenmeisterin Emanuel.

Vielleicht… ist da jetzt ein bisschen zu viel auf einmal gekommen, aber du machst mir nicht den Eindruck, als würdest du dich lange davon abhalten.“ muntert Rose die weinende Dämonin auf.

„Hier… trink das. Auch das wird dich aufmuntern. Diesen Tee mache ich nur zu besonderen Anlässen, weil die Pflanze so schwer zu züchten ist.“ stellte Emanuel nun eine Tasse mit eine klaren Flüssigkeit.

„D… danke…“ löste sich Lilith von Rose, dankend mit einem nickenden Lächeln und trank den Tee… „Beim dunklen Gott und der Göttin… wen muss ich umbringen für die Rezeptur?“

„Oh ho ho, scheinbar habe ich nicht zu viel versprochen. Nun… sprich mich noch mal später auf das Rezept an, jetzt geht es erst mal nur um dich.“ freute sich Emanuel.

„Scheinbar geht es dir ja tatsächlich besser.“ meinte Axel, als Lilith nicht aufhören konnte, den Tee zu trinken.

„Ja… danke. Auch ich bin nur… eine Person die Hilfe von Freunden braucht.“ lächelt Lilith sehr schüchtern, ein ungewohntes Bild.

„Soo… wir wissen nun, dass du eine Chaosbestie geworden bist, WEIL du einen Beruf genommen hast, den es überhaupt nicht gibt. Dann wissen wir, dass du nicht nur irgendein Dämon bist, nein, du bist sogar die Prinzessin der Dämonen. ABER aus der Zukunft, diesen Teil muss du mir näher erklären.“ bat Emanuel.

„Frag mich nicht, wie viele Jahrtausende ich aus der Zukunft komme und auch nicht, wie… die Geschichte in diesem Zeitalter verläuft, denn das weiß ich beides nicht. Das einzige was ich nur weiß, betrifft den Wolf Cimmeris, mehr aber auch nicht.“ fing Lilith mit der Erklärung an, dann anschließend wie sie durch ein fehlgeschlagenes Experiment von Dr. Ruin in dieses Zeitalter kam.

„Bei der Göttin, bin ich froh, dass ihr wirklich aus einer sehr weiten Zukunft kommt. Ich kann mir dein Zeitalter nicht mal ansatzweise vorstellen, wenn dort jede Menge aktive Götterbestien herumlaufen.“ wirkte Emanuel sehr erleichtert.

„Erm… sie sind jetzt schon aktiv.“ merkte Lilith an und die Gildenmeisterin schaut die Dämonin verdutzt an.

„Walter wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit den größten Berg mit der Forschergruppe in Vurdinia erreichen. Der Grund, warum er dort hin soll liegt daran, dass IM Berg Tierra lebt und dieses Monster ist Schuld daran, dass der gesamte Kontinent mehr oder weniger am Kochen ist.“ erklärte Lilith wieder.

„Titanus müsste eigentlich auch sehr bekannt sein, vielleicht eher unter einem anderen Namen, aber das ist das weltgrößte laufende Monster, dass immer nur in eine Richtung geht und alles auf seinem Weg zertrampelt. Dann gibt es Glacia, ein Wassermonster das im Ozean alle Schiffe angreift, das in seine Nähe schwimmt.“

„Hmm… die gibt es, wusste aber nicht, dass sie einen Namen haben.“ musste Emanuel über die Beschreibungen grübeln. „Der laufende Berg“ so nennen wir dieses Monster, aber Titanus passt sogar eher. Zuletzt wurde es in Batzien gesehen, wo es in den Ozean ging.

„Das Monster aus der Tiefe“ ist sogar ziemlich bekannt. Dieses Monster ist der Alptraum jedes Kapitäns auf dem Meere. Dieser Job… ist sogar riskanter als die eines Abenteurers, weil jede Schiffsfahrt immer eine Reise ohne Wiederkehr sein kann.

Es… macht mich nicht wirklich glücklich zu wissen, dass diese Monster auch in deinem Zeitalter noch leben. Aber das spricht dann wirklich für ihre legendäre Stärke.“

„Bevor ich hier in diesem Zeitalter gelandet bin, fing ich an, ein Team aus starken Kämpfern aufzubauen, die es definitiv mit den Götterbestien aufnehmen können. Wäre einer von ihnen hier, würde ich mir über Cimmeris keine Gedanken machen, aber ich kenne sein eigentliches Element immer noch nicht. Zumal ich vermutlich auch keine Informationen über ihn sammeln kann.“ wurde Lilith nachdenklicher, das Gespräch lenkte sie tatsächlich von ihrer Trauer ab.

„Oh? Dann wird die Zukunft ja richtig interessant, wenn alle gemeinsam gegen diese Monster kämpfen, ihr an der Spitze gegen diesen Exos. Ich bin ehrlich, dabei bin ich nur eine einfache Frau. Diese Bürde könnte ich nicht bewältigen, aber ihr sehr wohl.

Ihr habt Freunde in der Zukunft, aber auch jetzt, die zu euch stehen! Vielleicht… war es sogar Schicksal, dass ihr etwas in, aus eure Sicht, Vergangenheit was machen müsst, damit ihr einen Schritt näher kommt, um gegen die anderen Götterbestien anzukommen.

Wir werden nicht gegen sie kämpfen, dass habe ich aus der Geschichte herausgehört, aber sehr wohl du. Aber was wir machen können ist, dass wir in dieser schweren Zeit an deiner Seite stehen werden und dir eine seelische Unterstützung anbieten, damit du dich nicht selbst verlierst.“ wurde Emanuel auf einmal sehr ernst.

„Genau. Am Anfang konnte ich dich überhaupt nicht leiden, das wurde mit deiner Aktion im Dungeon auch nicht besser, aber… du hast unsere Mission, die eigentlich zum Scheitern verurteilt war, erfolgreich bewältigt.

Wegen dir… musste ich mir wirklich Gedanken machen, ob ich mich von meinen Hass weiter kontrollieren lassen oder mich weiter entwickeln will.“ grinste Axel von seinem Platz.

„Sogar Rose hat sich sehr stark verändert, aber das hast du schon bestimmt selber mitbekommen, so anhänglich sie bei dir geworden ist.“

„Ey… komm jetzt nicht auf falsche Gedanken. Ich mag die liebe Seite von Lilith, aber ihre dunkle Seite bereitet mir zu viel Bauchschmerzen.“ merkte Rose an.

„Sorry… glaube, ich werde heute Abend wieder was leckeres kochen.“ bot Lilith an, dabei konnte sie wieder lächeln. „Und… danke euch. Danke euch, dass ihr den Schwur akzeptiert habt, sodass ich mich wirklich aussprechen konnte.“

„Aww darauf freue mich!“ kuschelt Rose sich an einen Arm von Lilith. „Gut das wir genug Kleider gekauft haben für dich.“

„Keine Ursache, das Gespräch macht dich doch dadurch wieder mehr zu einer netten Person als zu einem Monster, vielleicht solltest du dir in dieser Hinsicht nicht zu viele Gedanken machen.“ nickte Axel.

„Axel wird bei jedem Satz immer erwachsener. Würde ich das nicht selber sehen und hören, die Person hätte ich als Schwindler deklariert!“ nickte die Gildenmeisterin für sich selber.

„Wieso… hat jeder eine andere Meinung von mir?“ war nun Axel niedergeschlagen.

„Was soll ich dazu sagen? Bei mir ändern sich ja immer alle Meinungen, je nach Situation und wer gestorben ist.“ versuchte Lilith ihn zu trösten.

„Nun bin ich wirklich sehr tief gefallen, wenn mich eine Prinzessin der Dämonen tröstet…“