Ich bin wiedergeboren und das magische Training?

Lilith wurde am nächsten Morgen wach und wunderte sich, warum sich ihre Brust so schwer anfühlte… „Rose?!“ kam der erste Gedanke bei Lilith, als sie ihre Freundin mit dem Kopf auf sich schlafend liegen sah. Rose muss irgendwie von ihrem Bett zu Lilith im Schlaf gewandert sein.

„Hm… schon irgendwie süß…“ grinste die blonde Dämonin. „ … Wünschte, es wäre meine Geliebte…“ bekam Lilith auf einmal einen Herzstich und eine einzelne Träne verließ ihr Auge. Vorsichtig hob Lilith die Heilerin von sich runter und legte sie aufs Bett, während sie selber aufstand.

Einige Zeit später wachte Rose mit einem Wuschelkopf auf und sah auch ein bisschen dümmlich aus, aber das wird jede Person auf der Welt sein, wenn man frisch aufsteht.

Auf jedenfalls roch sie sofort leckeres Essen und bekam nicht mal mit, dass sie auf der Betthälfte von Lilith lag. Schlaftrunken stand sie auf und ging langsames Schrittes in die Küche, wo sie Lilith mit einer Kochschürze sah die mehrere… braune Dinger briet.

„Guten Morgen, gut geschlafen?“ grüßte Lilith lächelnd. „Ah… glaube schon? Irgendwie… fühle ich mich… weiß nicht… richtig, so… so richtig ausgeruht…“ wundert sich Rose, während sie weiter im Gänseschritt zum Küchentisch ging.

„Kann ich mir gut vorstellen, du hast ja immerhin auf mir geschlafen. Sherry meinte, die Nähe einer Person, die man kennt und auch mag, führt auch zu einem gutem Schlaf.“ wendete Lilith den Inhalt der Pfanne um.

„ … Eh? Wie… meinst du das?“ saß Rose auf ihrem Stuhl und konnte mit der Informationen nicht viel anfangen. „Illusion: Schlafende Rose.“ setzte Lilith ihre Rassenmagie ein und vor Rose entstand ein Bild und wie sie mit ihrem Kopf auf Lilith lag.

Ein Energieschub schoss durch den Körper der Heilerin. Sie wurde sofort wach und sehr sehr rot im Gesicht.

„Ah… Entschuldigung!“ stand Rose sofort auf und verbeugte sich mehrmals vor der Köchin, die den nächsten Inhalt briet.

„Wofür? Es war keine Beschwerde oder so. Ist nur… selbst für mich das erste Mal, dass sich jemand anderes an mir klammert im Bett. Normal teile ich ja mehr oder weniger das Bett mit meiner Geliebten, aber ich habe auch schon mit anderen Frauen gemeinsam ein Bett geteilt.“

„W… wie?!“

„Ah… nicht missverstehen. Lieben tue ich Sherry, aber ich habe keine Bedenken mit anderen ein Bett zu teilen um gemeinsam zu schlafen. Man… muss nicht immer gleich an das eine Denken. Manchmal will man wirklich nur schlafen ohne großen Geschiss zu machen. Übrigens das sind Pfannkuchen die ich brate, vermutlich hast du sie noch nicht gegessen. Ein… Rezept von meiner… Mutter“ kam Lilith am Ende leicht in Erklärungsnot.

„Oh? Zumindest riechen sie gut. Ich… hoffe, dass deine Freundin kein Problem damit hat… dass ich irgendwie zu dir… gekommen bin?“ war Rose ein bisschen unsicher.

„Hm… glaube nicht. Ich meine, wir wissen beide, dass wir nur Augen für uns haben. Du brauchst dir daher keine großen Gedanken machen. Übrigens kannst du die Pfannkuchen mit Marmelade bestreichen, könnte aber irgendwann sehr süßlich schmecken.“ grinste Lilith, dann kam sie mit einem großen Teller wo ein Turm voller Pfannkuchen aufgestapelt war.

Rose hatte sich ein bisschen beruhigt und beide Damen nahmen ihr Frühstück ein, wo beide entzückende Gesichter bekamen. Lilith die schon… Ewigkeiten keine Pfannkuchen mehr gegessen hatte und Rose, die sehr gerne süßes Essen nahm.

„Wann… wollen wir uns eigentlich alle Treffen?“ fragte Lilith irgendwann, nachdem sie den nächsten Pfannkuchen verdrückt hatte.

„Gegen Mittag, vermutlich sind wir beide die einzigen Frühaufsteher in der Gruppe. Falls ich es noch nicht gesagt habe, aber dein Essen… schmeckt… sooo lecker!“ verzog Rose genüsslich ihr Gesicht.

„Das freut mich! Ich war mir nicht sicher, ob ich das noch so hinbekomme, wie ich es in Erinnerung habe. Wenn… sie so spät kommen, dann können wir ja was machen.“ nickte Lilith sehr zufrieden über das Lob und beendete ihr Mahl.

„Und… was genau?“ konnte Rose dagegen nicht genug haben. Lilith hat nun mehrmals mit Rose gegessen und nicht schlecht gestaunt, wie viel die Heilerin an Essen verdrücken kann, ohne in irgendeiner Form zuzunehmen.

„Leena´s Meister hat mir fünf Lernbücher für Anfänger zur Verfügung gestellt, von denen du lernen kannst, ob du überhaupt ein Element benutzen kannst.“ holte Lilith die Bücher von Draco aus ihrem Inventar raus.

Rose hörte mit ihrem Essen auf und traute ihren Augen nicht, was Lilith herbeigezaubert hat, dann schluckte sie ein großes Stück Pfannkuchen in einem herunter.

„D… das ist für mich? Von… dem Erzmagier Draco?“ hakte Rose vorsichtig nach, während Lilith nickte. „Das ist richtig. Ich habe mein Anliegen vorgetragen und er hat mir diese Bücher ohne Probleme überreicht.“

„Da… das… ich weiß nicht was… ich sagen soll.“ kamen die Tränen bei Rose raus, scheinbar war die Freude so groß, dass sie es rauslassen musste. „Danke reicht.“ lächelt Lilith. Die Heilerin stand auf und umarmte die sitzende Dämonin. „Danke…“ flüstert sie ins Ohr.

„Gerne geschehen. Kann… man hier irgendwo üben oder müssen wir dafür die Stadt verlassen?“ streichelt Lilith die Schulter von Rose. Die stärkste Veränderung bei ihren neuen Freunden bleibt wohl immer noch bei der Heilerin Rose. Am Anfang stark schüchtern und verängstigt, nun blüht sie irgendwie durch das neue Selbstvertrauen auf.

„Ja… gibt es. Dort sollten wir es ungestört testen können, solange… du kein Problem mit der Gegend hast?“ löste sich Rose von Lilith.

„Ich kenne mich hier nicht aus, ist es eine verbotene Zone oder so?“ hielt die Dämonin ihren Kopf schräg.

„Hm… nein. Lass mich das am besten vor Ort erklären, ist einfacher zu verstehen. Aber vorerst… „mapf“ esse ich die letzten Pfannkuchen auf!“ nahm Rose wieder Platz und isst die nächsten Pfannkuchen auf.

„Den… gesamten Teller?“ hob Lilith misstrauisch die Augenbrauen hoch, weil das noch mindesten zwölf Scheiben waren, aber so wie Rose nickt, war sie sich sicher. „Das… ist dein Magen, du musst es wissen…“

Nachdem die Heilerin alles aufgegessen hat, sich frisch machte und nun beide Damen wieder in ihren Kleidern waren, machten sie sich auf zu dem ominösen Ort, den Rose angesprochen hatte.

„Nicht über den Gestank wundern oder warum niemand dort lebt. Es ist einer der Eingänge zu der Kanalisation unter uns. Gerüchten zu Folge soll… da unten etwas leben, das alles angreift, was die Kanäle betritt.“ erklärte Rose unterwegs.

„Erm… wenn da unten etwas lebt, warum… habt ihr Abenteurer das Problem nicht längst… gelöst?“ musste Lilith sich mit ihrer Brille doch wundern.

„Nun… man kann sagen was man will, aber das Monster… oder was auch immer, pflegt irgendwie die Kanalisation von dem ganzen Unrat, Abfälle oder sonstiges so komisch es sich auch anhört.“

„Okey?“ sagte Lilith das Wort sehr langgezogen. Die Damen gingen weiter ihren Weg und bemerkten nicht, dass ihnen drei weißgekleidete Männer folgten. Dann haben Rose und Lilith ihren Zielort erreicht.

Mehrere leer wirkende verfallene Häuser. Überall Schrottmüll und ähnliches, auf den Gestank brauchte man nicht näher eingehen. „Dort drüben ist der Eingang der Kanalisation. Man benötigt bestimmte Werkzeuge, um den Deckel überhaupt ansatzweise zu öffnen, aber das ist für uns nicht so wichtig.“

„Hm… und hier kann man ohne Probleme üben?“ schaute Lilith sich die Gegend an. „So eine große Stadt, wundere mich das es nicht mal zu einem Slum wurde.“

„Aus Angst vor dem Monster, dass es vielleicht nicht doch eines Tages aus der Kanalisation kommen könnte. Die… SSS-Abenteurer sind sich zu fein, den anderen ist die Belohnung zu niedrig.“ schüttelt Rose den Kopf.

„Aha… na dann, solange wir ungestört sind ist mir das alles recht. Aber ein Hinweis, ich habe keinerlei Ahnung wie man wirklich… neue Magie lernt oder so. Das was ich dir, euch gezeigt habe sind… mir alle mehr oder weniger über das System übertragen worden, durch mein Geburtsrecht.“

„Oh? Das System selbst ist ja auch ziemlich mysteriös oder? Aber niemand stellt es infrage, weil es ja auch ein Teil unseres Lebens ist. Ok… Ich fange einfach mal mit Wind an, wollte schon immer so einen Sturm auslösen können!“ grinste Rose und liest sich das Lernbuch durch.

Gefühlte Stunden später waren sich Rose und Lilith beide einig: „Also Wind und Erde kannst du definitiv nicht benutzen. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass bei dir nur Rauch aus deinen… Händen rauskommt.“ meinte Lilith und Rose musste ihr leider zustimmen.

„Schade… dabei hatte ich irgendwie… den kindlichen Wunsch gehabt, einmal zu fliegen und die Welt von oben zu sehen.“ war Rose ein bisschen traurig.

„Hättest du was gesagt, dann wäre ich mit dir geflogen!“ „Oh… stimmt.“ dann mussten beide Frauen dann doch ein bisschen über die späte Erkenntnis kichern.

„So… dann… nehme ich jetzt mal Licht!“ nahm Rose das nächste Buch aus dem Inventar und las den Zauberspruch durch, wie sie einfaches Licht zaubern kann.

„Licht… Meiner Meinung einer der gefährlichsten Zauber, denn mir ist kein Dämon bekannt, der dieses Element benutzen kann, ergo wird kaum einer von ihnen eine Resistenz haben. Selbst ich… hatte keinen Schutz dagegen gehabt, bis ich auf die richtigen Leute getroffen bin, wo ich dann schlussendlich doch eine Immunität gegen Licht am Ende hatte.“ schwelgt Lilith ein bisschen in ihrer eigenen Vergangenheit.

Rose hat den Zauberspruch auswendig gelernt und fing diesen dann an zu zaubern, dabei hielt sie eine Handfläche offen. „Bitte… wenigsten etwas.“ betete die Heilerin in Gedanken als…

Eine kleine Zauberkugel bildete sich über ihrer Handfläche, die leicht am Glimmen war, dann aber verschwand, weil Rose zu aufgeregt darüber war.

„H… hast du das gesehen?!“ fragte Rose sofort ihre Freundin, die ihr lächelnd zunickte. „Dann… kann ich das Element „Licht“ definitiv benutzen!“ strahlte Rose vor Freude.

„Jeder kleine Schritt ist ein Erfolg. Das… ist der Beginn einer neuen Zauberin, die das Element Licht beherrscht.“ teilte Lilith ihre Freude…

„IHR DA! Was habt ihr hier zu suchen?!“ brüllte auf einmal eine Männerstimme. Beide Frauen drehten ihre Köpfe zu der Stimme und sahen drei Männer auf sich zu kommen. „Tzz… Paladine machen auch hier ihre Runden?“ verzog Lilith ihr Gesicht.

„Wo ist das Problem? Hier lebt niemand, keiner fühlt sich belästigt.“ widersprach Lilith, während Rose sich ein bisschen hinter der Dämonin versteckte. Die Männer dagegen waren Widerspruch nicht gewöhnt, auch nicht dass ihre… Opfer keinerlei Angst zeigten.

„Werde bloß nicht frech, sonst kann es sein, dass du demnächst auf dem Scheiterhaufen landest!“ drohte der Sprecher der Gruppe.

„Aha, dass will ich sehen, wie ihr Knallköpfe das schaffen wollt bei jemanden, der sich wehrt.“ sagte Lilith dies sehr unbeeindruckt.

„Wie bitte?! Das reicht! Männer, die werden wir festnehmen!“ schrie der Sprecher mit einem roten Kopf.

„Aha? Auf welcher Grundlage betreibt ihr denn eure… Selbstjustiz eigentlich? Macht ihr das Wirklich im Auftrag der Göttin?“ schmunzelt Lilith.

„Klappe halten!“ sagte einer der Paladine, der am nächsten bei Lilith angekommen ist… als die Dämonin ihm beide Knie in eine andere Richtung trat. Sofort schrie er laut vor Schmerzen auf, während er auf den Boden fiel.

„Ihr… ihr legt Hand an uns?!“ schrie der andere Paladin und versuchte sein Schwert aus der Scheide herauszuziehen, aber Lilith hat längst Lazarus raus geholt und trennte ihm beide Beine ab. Dabei musste Lilith doch sehr lachen.

„Natürlich! Ihr benehmt euch wie Kriminelle, dabei versteckt ihr euch nur hinter dem Namen der Göttin. Vermutlich habt ihr uns Frauen ausgesucht, weil wir in eurem Auge vielleicht schwach wirkten oder? Zu dumm aber auch.“

Der Sprecher hatte den größten Abstand gehalten, aber er traute seinen Augen nicht. Eine Frau bricht einem seiner Männer die Beine, dem anderen schnitt sie die Beine ab. Nun schreien beide Männer vor Schmerzen und flehten um Gnade. Als auf einmal der Sprecher die Spitze des Schwertes am Nacken spürte.

„Ich will gerne wissen, ob ich mit meiner Aussage recht hatte.“ kam auf einmal die Stimme der blonden Frau hinter dem Sprecher.

„I… ich weiß nicht was sie meinen!“ stottert der Sprecher. Rose hielt ihre Ohren zu, denn sie wusste es in ihrem Inneren, dass Lilith mit den Paladinen oder allgemein mit der Inquisition sehr… brutal vorgehen wird. Aber Mitleid hatte sie für die Paladine nicht wirklich.

„Nicht? Dann ist es auch egal.“ meinte Lilith nur, dann schlug sie dem Sprecher auch die Beine ab. Noch… nie hatte der Sprecher solche Schmerzen gehabt, sonst war er immer in der Rolle gewesen, anderen Schmerzen zuzufügen. Sofort schrie der Sprecher der Paladine laut auf, sah wie aus seinen Beinstümpfen Blut raus spritze.

„Dafür… ARGH! Wir man euch jagen, NIEMAND LEGT SICH UNGESTRAFT MIT UNS AN!“ schrie der Sprecher. Aber Lilith ignorierte dies und zog ihn an den Haaren zu den anderen Paladinen.

„Wisst ihr… irgendwie reizt es mich wirklich… so wirklich euch ebenso zu verbrennen, wie ihr es den anderen Opfern antut, aber… ich habe eine bessere Idee.“ lächelte Lilith mit einem sehr düsteren Gesicht.

„Was… hast du vor?“ musste nun Rose fragen. „Pass mal auf, ich habe da so eine „tolle“ Idee.“ ging die Dämonin zu dem Eingang der Kanalisation. Mit ihren Kräften als Götterbestie konnte sie den großen Gullydeckel ohne große Probleme zur Seite schieben. Dann schaute sie in ein schwarzes Loch rein.

„Warte… du hast doch nicht etwa…“ hielt Rose ihre Hände vor den Mund, denn das war wirklich… kaum an Grausamkeit zu überbieten.

„Doch, genau das habe ich vor.“ nickte Lilith lächelnd, dann ging sie zu den Männer zurück. Sie haben verstanden, was diese Monsterfrau mit ihnen vor hat und wollten mit ihren Armen weg krabbeln, aber keine Chance, wenn sie dies vor lauter Schmerzen und ohne Beine versuchen wollen.

Die lächelnde Dämonin nahm die ersten Paladine an den Haaren und zog sie ohne Probleme zu der Öffnung, dann warf sie ohne jede Achtung die verletzten Männer in das Loch rein. Man hörte sie beim Fallen schreien, bis sie auf… dem Boden landeten und eine Stille herrschte aus der Gruppe.

„Ahh… herrlich. Diese Stille nach dem Geschrei.“ schloss Lilith ihre Augen und verzog ihr Gesicht entzückt.

„Das… mir fallen keine Worte ein.“ war Rose sehr fahl im Gesicht geworden. „Rose. Du hast die Männer gehört oder? Sie zeigten nicht eine Sekunde Mitleid oder ähnliches, wenn du auf dem Scheiterhaufen stehst. Ich lasse ihnen einfach nur ihre eigene Medizin schmecken.“ ging Lilith auf den Sprecher zu.

„Warte, bitte Gnade! Wir haben das alles wirklich im Auftrag der Göttin getan!“ bettelte der Sprecher.

„Echt? Dann mache ich es im Namen des dunklen Gottes, denn selbst er verlangt nicht mal solche barbarischen Aktionen wie ihr dies tut. Selbst Dämonen würden so einen Blödsinn nicht machen. Nicht früher und auch nicht in der Zukunft.“ verzog Lilith ihr Gesicht.

„Sie werden eine Säuberung in der Stadt durchführen, wenn Paladine verschwinden, ist euch das klar?!“ versuchte der Sprecher sich zu retten, aber Lilith sah nicht aus, als würde es sie interessieren.

„So? Eine Säuberung? Vielleicht sollte man dem Volk sagen, dass bald der Zeitpunkt gekommen ist, sich gegen diese Barbarei zu wehren! Ihr habt ihnen in all den Jahren, Jahrzehnten solch eine Angst eingebläut, dass sie sich nicht mal vorstellen können, sich zu wehren.

Nur ein kleiner Funke reicht aus. Ich will nicht wissen, wie viel Wut sich in den Bürgern dieser Stadt gesammelt hat. Wenn der Funke aber einmal zu einer Flamme entfacht wird, dann wird es hier sehr blutig werden.“ sagte Lilith das sehr laut, dann zog sie den Sprecher ebenso an den Haaren und ging zu dem Loch.

„Ihr Monster!!!“ versuchte der Sprecher sich noch zu befreien, aber keine Chance, die Frau hielt ihn mit eisernen Kräften vor sich hin. Dann stand Lilith mit dem Sprecher über der Grube.

„Monster? Danke für das Kompliment, denn das dürfte der Wahrheit ziemlich nahe kommen. Grüß das Monster unten von mir.“ lächelt Lilith noch, dann fiel der Sprecher schreiend in die Tiefe.

Rose… hat bei der Aktion den Kopf gewendet, denn das… war ihr zu brutal gewesen und versuchte sich mit anderem abzulenken. Der Sprecher der Paladine musste wohl auf seine Kameraden gefallen sein, denn man hörte ihn laut nach Hilfe schreien.

Die Dämonin ignorierte dies, schnappte noch die Beine der Männer und warf sie ebenso in die Kanalisation, soll sich das Monster daran vergnügen. Zum Schluss legte sie wieder den schweren Deckel auf das Loch und man hörte den Sprecher nicht mehr schreien.

„So… sind wir die „heiligen“ Kakerlaken losgeworden. Vermutlich… willst du mit… dem Training aufhören?“ fragte Lilith vorsichtig die Heilerin.

Rose drehte sich zu Lilith um und man sah, wie ihr die Tränen runter fielen. „Wie… kannst du diesen Männer es nur antun? Mitleid haben sie nicht verdient, aber… das… war selbst für deine Maße an Grausamkeit nicht zu überbieten!“ zitterte die Heilerin.

„Weil sie uns in ihrem… Kloster oder was auch immer sie nennen festgesetzt hätten, bis die eigentliche Folter stattfindet. Zum Schluss wären wir dann auf dem Scheiterhaufen gewesen, wo das Publikum zuschaut, wie wir laut vor Schmerzen schreien, bis wir sterben.

Ich bin grausam? Das mag in vielen Dingen stimmen und werde es auch nicht abstreiten, aber du kannst dir ziemlich sicher sein, dass ich mich immer wehren werde. Egal wie und wo. Das… meine dämonische Erziehung durchkommt, kann ich nicht ändern, aber so bin ich nun mal.

Nicht mal ein schlechtes Gewissen habe ich bei der Aktion, ich werde wie ein kleines Kind schlafen können, ohne dass ich mir auch nur eine Sekunde Gedanken machen werde über diese todgeweihten Männer.“ erklärte Lilith sich.

„Das… was mir vielleicht ein bisschen Leid tut ist, dass du es mit ansehen musstest. Meine Aktionen sind wirklich nichts für… zarte Gemüter. Hoffe… dass ich das aufgebaute Vertrauen zwischen uns nicht… beschädigt habe.“

Rose wischte sich ihre Tränen weg und seufzte nur. „Ich… bin mir nicht sicher. Eigentlich habe ich damit gerechnet, aber… irgendwie auch gehofft, dass es nicht… so böse endet.“

„Komm… lass uns wieder nach Hause gehen. In diesem Zustand solltest du nicht die letzten Elemente testen.“ lächelt Lilith traurig. Die Heilerin nickte bei dem Vorschlag und beide Damen machten sich auf den Weg zurück…

Was beide nicht wussten, aber die Gegend wo sie geübt haben, war nicht so leer, wie Rose dachte hatte sondern sogar ziemlich gefüllt. Neugierige Augen haben die… Brutalität beobachtet und auch die Aussage von der schwarzgekleideten Frau gehört. Die Geschichte wurde woanders weitererzählt und der Funke… fing unter dem Volk schon leicht an zu glimmen…

Panisch versuchte der Sprecher der Paladingruppe in der Dunkelheit sich in Sicherheit zu bringen, aber er sah nichts außer Schwärze. Er hat es irgendwie geschafft, seine… Beinstümpfe abzuklemmen, dass kein Blut mehr raus floss.

Seine Kameraden haben den Sturz nicht überlebt und er hatte die Gnade der Göttin gehabt, dies zu überleben. „Ich… werde das dem Miststück heimzahlen…“ war das Mantra, das der Paladin immer wieder in Gedanken hatte…

Als er etwas hörte, was nicht zu den Geräuschen in der Kanalisation passte. „H… hallo?“ rief der Paladin mit einem Hoffnungsschimmer, aber…

Etwas nasses lief auf dem Steinboden der Kanalisation und… es stank, je näher „es“ dem Paladin kam, schlimmer als die Kanalisation selber.

„Was… bei der Göttin ist das für ein Gestank?“ fluchte der Paladin, dann fiel ihm ein, dass er einen Leuchtstein im seinem Inventar hatte. Diesen holte der Paladin sofort raus und aktivierte ihn.

Manchmal… ist es wahrlich ein Segen, gewisse Alpträume nicht sehen zu können, denn der Paladin schrie laut, lauter als je zuvor, als er das „etwas“ auf sich zu kommen sah, dann kam die völlige Dunkelheit.