Ich bin wiedergeboren und habe Tattoos?!

Die Abenteurer übernachteten auf der sicheren Plattform und das Wasser zog sich in der Nacht wieder zurück. Am nächsten Tag wurde Neia zuerst wach, obwohl sie sich kaum bewegen kann.

„Ahh, Prinzessin Neia wird wach.“ grüßte Ascal sie. Neia drehte ihren Kopf zur Seite und sah die anderen Abenteurer, aber auch Sina, die neben ihr lag und schlief mit einer großen Beule auf der Stirn.

„Haben… wir es überstanden?“ flüstert Neia und Ascal nickte. „Ja, Titanus wurde besiegt, sein Körper liegt drüben und ihr habt im letzten Moment Sina gerettet.“ berichtet Ascal.

„Nur eins habt ihr verpasst.“ stand Christoper an ihrer Seite. „Und… was genau?“ fragte Neia müde.

„Scheinbar werden die Taten über den Kampf einer Götterbestie auf den Körper des Siegers in der Sprache der Götter niedergeschrieben.“ erklärt Christoper in einem ruhigen Ton. „Eh?!“ wurde Neia nun hellwach.

„Nun, ich weiß nicht wie mächtig du mit dieser Sprache bist, aber Sinas rechter Arm ist komplett mit Mustern verziert.“ zeigte Christoper auf den Arm von Sina. Neia schaute es sich an und tatsächlich, braune Zeichen mit goldenen Verzierungen waren auf dem Arm.

„Tut mir leid, aber mit dieser Sprache habe ich mich ganz bewusst nicht eingelassen. Was steht dort niedergeschrieben?“ fragte Neia aufgeregt.

„Es wird über unseren Kampf berichtet und wie Sina es getötet hat. Aber mehr kann ich daraus auch nicht lesen.“ sagte Christoper.

„Oh… warum bin ich so kraftlos… wieso hat Sina da so eine Beule?“ wundert sich Neia. Die anderen Abenteurer drehten nur ihre Köpfe weg.

„Ein Stein ist ihr auf den Kopf gefallen nachdem Titanus gefallen ist und… hat sie bewusstlos geschlagen.“ klärte Ascal sie auf.

„Ernsthaft?“

Ein weiterer Tag verging und Neia konnte sich wieder bewegen. „Endlich…“ seufzte sie zufrieden. „Fehlt nur noch Sina. Wir können sie in diesem Zustand nicht runter tragen.“ sagte Thomddir. Sie haben ihre Route nach unten schon festgelegt, aber sie können keine Bewusstlose runter tragen, ohne sich selber in Gefahr zu bringen.

„Wir können nochmal das Riechsalz nutzen, aber mein Instinkt sagt mir, dass ein nächster Kampf bevorsteht.“ murmelt Christoper.

„Warum küsst ihr sie nicht wach?“ schlägt Melaine vor und grinst böse. Die Männer schauten die Tierfrau an, als wäre sie der Dämonenkönig. „Bei einer anderen Frau hätte ich es mir überlegt, aber Sina? Vor allem fürchte ich mich mehr vor ihrer Freundin, wenn sie es erfährt.“ schaudert Thomddir.

„Vielleicht… kann ich ja was machen.“ sagte Neia und legte ihre Hand auf die Beule. Scheinbar funktioniert die Regenerations-Fähigkeit nicht so wirklich oder sie repariert woanders die Schäden in Sinas Körper. Neia murmelte einen schwachen Heilzauber und die Beule verschwand.

„Hmm… Entweder ist sie wirklich müde oder irgendetwas anderes hindert sie daran auf zu stehen.“ überlegte Neia laut.

„Urgh…“ stöhnte Sina auf einmal und alle Abenteurer kamen zu ihr. Sina blinzelte mit ihren Augen. „Eh? Wo bin isch?“ und rieb sich mit dem linken Arm die Stirn.

„Vor dem zerstörtem Gildenhaus. Du hast Titanus besiegt und wurdest… von einem Stein getroffen, der dich wieder schlafen gelegt hatte!“ erklärte Louis.

„Ah… deswegen diese Kopfschmerzen… Hmm?“ sah Sina nun ihren rechten Arm. „Was… ist das?!“ Sina drehte ihren rechten Arm hin und her und überall waren Tätowierungen in braungoldener Farbe.

„Nun, wir können dir sagen, wie es dazu gekommen ist.“ meldete sich Christoper und erklärte, wie sie es bekam und welche Bedeutungen sie haben.

„Ah… muss ich also damit rechnen, wenn ich weitere dieser Dinger töte, dass ich irgendwann keine freie Haut mehr habe ohne diese Muster“ war Sina niedergeschlagen und hob den Mantel hoch. „Eh?! Wieso bin ich nackt?!“ rief sie.

„Nun… als du vom Himmel zurückkamst standst du unter Feuer, das dürfte der Grund sein.“ murmelt Falco.

„Dann meine Herren, tut mir doch einen Gefallen und springt runter!“ sagte Sina es mit einem düsteren Gesicht.

„Warum?!“ riefen sie fast gleichzeitig. „Weil ihr mich nackt gesehen habt!“ bekamen sie als Antwort.

„Na, du solltest nicht so grob zu ihnen sein, sie haben alle geholfen dich zu finden, als Titanus auf dich fiel.“ beruhigte Neia Sina.

„Tz, aber das sage ich Sherry weiter.“ drohte Sina sehr böse und nur Louis und Thomddir mussten schlucken. Sherry war am üben und musste niesen.

„Hast du denn was anzuziehen?“ fragte Neia und Sina kramte in ihrem Inventar. „Ah… mein Katana. Zeit das du dich wieder ausruhst.“ grüßte Sina und legte es wieder ins Inventar.

„Sag mal, dass ist doch eine lebendige Waffe oder?“ fragte Louis und Sina seufzte nur. „Ja, ist sie und nein, ich sage nicht, was sie kann.“

„Warum hast du es nicht im Kampf gegen mich eingesetzt? Diese Aura…“ wollte Louis mehr erfahren. „Gerade wegen dieser Aura wären unbeteiligte Zuschauer gestorben. Meine Katana hat noch ein paar Tricks mehr auf Lager, aber die sind alle tödlich genug, dass ich sie nur mit Bedacht einsetzen kann.“ erklärte Sina.

„Was muss ich zahlen, damit du mir das Geheimnis verrätst?“ fragte Christoper nun. „Unbezahlbar.“ kam nur als Antwort und Christoper ließ seine Schulter hängen und wird von Falco getröstet.

„Huch? Was ist das denn?“ wunderte Sina sich und holte einen braungrauen leuchtenden Monsterstein aus dem Inventar. „Das… ist bestimmt der Monsterstein von Titanus. Ich weiß nicht, ob es eine Gilde gibt, die genug Gold dafür hat, ihn dir zu bezahlen!“ staunte Thomddir.

„Ich werde ihn behalten, warum sollte ich den verkaufen? So einen Monsterstein gibt es nur einmal auf der Welt!“ sagte Sina, die wusste, was sie damit machen wird. „Und… was genau hast du damit vor?“ fragte Melaine. „Geheim.“ und alle rollten ihre Augen.

„Du gibst aber auch nichts preis oder?“ nörgelt Ascal. „Warum sollte ich meine besten Tricks verraten? Ihr habt doch auch Geheimnisse, die ihr für euch behaltet!“ widersprach Sina und legte den Monsterstein zurück ins Inventar.

„Und nein, scheinbar hat Sherry alle meine Kimonos…“ war Sina wieder niedergeschlagen. „Meine Herren… wenn ihr… euch vielleicht woanders hinbegeben könntet, damit Sina sich anziehen kann? Ich leihe ihr ein Kleid.“ befahl Neia und die Männer gingen.

Neia holte ein Magierkleid aus ihrem Inventar und überreichte es Sina. „Danke…“ flüstert Sina nur. „Keine Ursache, wir können dich doch nicht nackt herumlaufen lassen, auch wenn ich es dir zutrauen würde.“ kichert Neia.

„Meinte eher, dass du mich gerettet hast.“ sagte Sina und zog das Kleid an. „Ebenso keine Ursache. Wenn man es eng sehen will, hast du uns aus einer misslichen Lage gerettet. Wie… war es dort oben?“ fragte Neia, während sie Sina beim Ankleiden zuschaute.

„ … Wunderschön. Ich habe Alliancia von oben gesehen und mich gefragt, warum die Reiche immer wieder gegeneinander Krieg geführt haben.“ berichtet Sina. Das Kleid hatte vorne einen großen V-Schnitt, der bis zu ihrem Bauchnabel ging und ihre Brüste äußerst knapp bedeckten.

„Ich wusste, warum ich dir dieses Kleid gegeben habe. Deine Brüste sind einfach zu groß und ich wollte nicht, dass es kaputt geht.“ nickte Neia.

„ … Danke.“ kommentiert Sina nur. Eine Diskussion hätte nichts gebracht. Die Männer kamen zurück und zumindest Ascal, Falko und Christoper bekamen einen roten Kopf. „Keine Kommentare!“ warnte Sina.

„Nun, da du ja endlich wach bist, können wir die zerstörte Plattform verlassen.“ sagte Thomddir. „Und was waren die Pläne für danach?“ hakte Sina.

„Hmm, ehrlich? Keine Ahnung. Das Meeting… ist leider immer noch…“ wollte Melaine berichten, aber wird von Sina unterbrochen.

„Stopp. Ich mache ein Angebot. Wir gehen alle zurück zu meiner Villa in Fanfoss und beenden endlich dieses dämliche Meeting. Ich will nicht schon wieder warten auf einen neuen Ort, wo das Meeting stattfinden soll. Ich habe genug Zimmer, wo ihr schlafen könnt und Verköstigung ist ebenso vorhanden.“ bot Sina an.

„Ho? Das kling doch ideal. Ich habe gehört, dass bei dir Vampire und Geister leben?“ grübelt Christoper. „Und ein Katzenmensch.“ fügte Sina hinzu. „Die Betten sind weich und das Essen ist lecker. Seid doch ehrlich, nach diesem Kampf brauchen wir doch alle unsere Ruhe und wollen danach wieder unser eigenes Ding drehen.“ lockte Sina weiter in ihrem reizendem Kleid.

„Wer dafür ist, soll die Hand heben.“ meldete sich Neia und alle Hände außer Ascals gingen nach oben. „Dann wäre es beschlossen. Ascal geht vermutlich eh seinen Weg oder?“

„Das ist richtig meine Liebe. Ich… weiß nicht ob man Saifa wieder aufbauen will, aber meinen Posten als Gildenmeister hier dürfte ich vergessen, wenn es keine Gilde gibt.“ grinste Ascal traurig.

„Och, Ma Shi wird sich bestimmt freuen, wenn er Unterstützung bekommt. Glaube ich zumindest.“ meinte Sina. Ma Shi bekam auf einmal einen kalten Rücken und ahnte Schreckliches.

„Soll ich deine Wölfe tragen?“ bot Thomddir seine Hilfe Melaine an, die etwas schüchtern wirkte. „Es… wäre hilfreich.“

„Ist zwischen ihnen was passiert?“ flüstert Sina Neia ins Ohr. „Hm… Thomddir hat sein Leben eingesetzt, um Melaine und Louis vor der großen Wasserwelle zu retten, indem er sie mit aller Kraft auf diese Plattform geworfen hat.“ flüstert Neia zurück.

„Glaubst du… er hat eine Chance?“ tuschelt Sina wieder. „Keine Ahnung. Das wäre die ungewöhnlichste… Verbindung von der ich je gehört hätte. Zwerge haben eigentlich nur Augen für Zwerginnen.“ überlegte Neia. „Arme Frau…“ murmelt Sina und Neia nickte ebenso und dachte dann an Sherry.

„Ok, wir wollen dann nicht länger warten. Lasst uns direkt mit der Reise nach Fanfoss beginnen.“ lässt Christoper die Reise starten.

Da die Abenteurer nun zu Fuß reisen mussten, kamen sie erst am zweiten Tag in Fanfoss an. Unterwegs sahen sie komplette Veränderungen des Landes, nach dem Titanus mehrere Erdbeben verursachte. „Das dürfte die Kartografen in Verzweiflung stürzen. Sie werden Jahre brauchen, bis sie wieder eine aktuelle Karte haben.“ meinte Falko.

„Ich frage mich, ob dadurch neue Ruinen freigelegt wurden. Viele untergegangene Zivilisationen sind bisher immer noch unentdeckt.“ freute sich Christoper.

„Eh? Titanus hatte den Beinamen der Erdenwächter? Hatte er nun eine tiefere Bedeutung?“ wunderte sich Sina, als Louis ihr erzählte, dass sie alle die Nachricht bekamen.

„Ich… weiß es nicht. Nur die Götter alleine wissen, welche… Funktion diese Götterbestien haben.“ sagte der Schwertheilige nur.

„Aber am meisten interessiert mich dein neuer Titel „Götterbestienjäger“. Damit dürftest du nun zusätzlichen Schaden an ihnen verursachen können.“ grinste Thomddir.

„Nun, ich lehne es nicht ab. Mein Gefühl sagt mir, das die anderen sich etwas mehr wehren werden als es der Felsklotz getan hat.“ dachte Sina laut.

„Du willst nun den nächsten jagen gehen? Willst du dir… nicht eine Pause gönnen oder so? Ich könnte dich in einen Dungeon mitnehmen oder so.“ bot Christoper an, der wusste, das Sina Tierra und Glacia auf der Liste hatte.

„Danke für das Angebot, aber irgendwie… reizt es mich nicht wirklich, da reinzugehen. Klar, eine Pause werde ich mir gönnen, aber danach gehe ich wieder auf die Jagd!“ lehnte Sina das Angebot ab.

„Wen… willst du denn als nächstes jagen gehen?“ fragte Melaine. „Tierra.“ kam die Antwort. „Eh? Der lebt doch im größten aktiven Vulkan von Vurdinia. Wie willst du denn an ihn herankommen? Dort herrscht eine Hitze, wo deine Ausrüstung leiden wird!“ staunte Thomddir.

„Keine Sorge, ich arbeite daran. Auch mir sind Grenzen gesetzt.“ beruhigte Sina den Zwerg, aber keiner wollte Sina wirklich den Glauben schenken, dass sie irgendwelche Grenzen hätte.

„Willst du ihnen nicht sagen, wer als nächstes auf der Liste steht?“ kommentierte Neia nur und alle schauten Sina an.

„Petze… Ok, Christoper weiß es sowieso schon, aber nach Tierra will ich das Problem mit Glacia annehmen. Einige… Informationen habe ich schon, nur… an der Umsetzung arbeite ich noch.“ seufzte Sina.

„Glacia? Ist das nicht wo…?“ wollte Falco Christoper fragen, aber er schüttelt nur traurig den Kopf. Falko seufzte ebenso, denn er kennt die tragische Geschichte.

„Und was ist mit Winda?“ hakte Melaine nach. „Zu ihm habe ich die wenigsten Informationen. Keine Ahnung, wie ich überhaupt an ihn ran kommen soll. Dazu müssten mir Flügel wachsen oder ähnliches.“ überlegte Sina laut.

„Aber du denkst darüber nach…“ murmelt Melaine nur.

Im göttlichen Raum:

Die Göttin überlegte, wie sie die neuen Pflanzen erschaffen soll für Gaia, als auf einmal die Meldung kam, das Titanus besiegt wurde.

„Bitte? Wieso… ist der Erdenwächter getötet worden? Sind die Bewohner nun ganz verrückt geworden?!“ fluchte die Göttin und zauberte ein Bild hervor, wo sie den Kampf von Titanus sehen konnte.

„Wer… ist diese Frau?“ wundert sich die Göttin und wollte Informationen über sie auf rufen, aber es ist nicht möglich. Egal in welcher Art und Weise, aber die Göttin bekommt keinerlei Informationen über diese Siegerin.

„Wie ist das möglich?!“ staunte die Göttin und grübelte. Diese Frau ist keine Kreation von mir, soviel ist sicher. Daher schaut sie, was die Frau bisher alles getan hat und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.

„Das… ist kein Mensch. …! Hat etwa mein dunkler Zwillingsbruder was damit zu tun?! Lass mich das weiter prüfen…“ Die Göttin spulte die Zeit zurück, bis sie diese Frau nicht mehr sehen konnte. Erst als sie durch Barriere kam, verstand die Göttin alles.

„Sie ist eine Dämonin… aber woher hat sie diese Stärke?“ fragte sich die Göttin und lauschte nun alle Gespräche, die diese Frau führte.

„Wieso… habe ich den Eindruck, dass diese Dämonin andere Pläne hat? Es ist schon schlimm genug, das Titanus getötet wurde, damit hat sie alle eingesperrten Götterbestien und andere schlimme Kreaturen aus ihren Kerkern befreit. Wenn sie sich vollständig aus ihrem Kerker befreit haben, herrscht das blanke Chaos auf der Welt!“ fürchtete die Göttin um das Schlimmste.

„Was… kann ich nur tun? Mit dieser Stärke kann es niemand mit ihr aufnehmen von meinen erschaffenen Kreationen. Nur wahrlich die stärksten Monster auf dieser Welt dürften es können, aber sie werden bestimmt nicht auf mich hören…“ war die Göttin traurig. Die Monster waren eine Kreation von ihr und ihrem dunklen Zwillingsbruder.

„ … Ich muss wieder Helden aus der anderen Welt beschwören.“