Ich bin wiedergeboren und helfe bei der Vorbereitung?

Alle Abenteurer verließen das Konferenzzimmer und gingen ihrer eigenen Wege, nur Sina folgte Ma Shi in sein Büro.

„Könnt ihr mir erklären was das sollte? Wäre es nicht viel einfacher gewesen, wenn ihr einfach nur die Themen durch besprochen hättet?“ kam Ma Shi direkt zum Punkt.

„Und danach? Soll ich dann auch deren Arbeit übernehmen oder was?“ fragte Sina ihm entgegen und der Gildenmeister ließ sich auf seinen Sessel fallen.

„Nein, nicht wirklich. Ihr wollt ja die Götterbestien angehen, ein uraltes Problem was die vergangenen SSS-Abenteurer nicht angenommen haben. Und dann wäre da noch euer Vampirproblem. Ihr habt es euch mit ihnen ziemlich verscherzt mit der Aktion.“

„Als ob sie darauf eingegangen wären, wenn ich gefragt hätte: Hey, hab da so einen Vampirkönig an der Backe, hättet ihr Lust? Wie hoch wäre die Wahrscheinlichkeit, dass überhaupt einer von ihnen sich gemeldet hätte?“

„Hm… vermutlich nur Louis, er sucht ja immer starke Gegner.“

„Es ist egal, wir müssen die Leute aufwecken von ihren Träumen und das habe ich erzielen wollen. Das sie wieder Abenteurer sind wie sie einst waren. Sie haben doch bestimmt alle am Anfang ebenso die höchsten Aufträge erledigt oder?“

„Das stimmt allerdings, aber nachdem einige Zeit vergangen ist, ließ es stark nach.“

„Vielleicht weckt es den schlummernden Abenteuergeist bei ihnen auf, wer weiß.“

„Ich weiß allerdings nicht, wie ich die Regeln aufstellen soll. So ein Duell unter Abenteurern hat es bisher nicht gegeben. Wenn alle ihre vollen Kräfte einsetzen, wie soll das denn mit den Zuschauern funktionieren?!“

„Hmm, wenn ich vorschlagen dürfte, können wir doch die Regeln meiner Heimat nehmen.“

„Ho? Sind denn solche extremen Kämpfe bei euch üblich?“

„Aber sicher das. Es ist ganz selten ein Champion länger als einen Tag auf seinem Posten.“

„Dürfte ja ziemlich heiß bei euch hergehen.“

„Es gibt immer Verluste. Ihr solltet eine Arena aussuchen die einen großen Abstand zu den Zuschauertribünen hat und diese mit einem Schutzzauber versehen. Dazu benötigt ihr genug starke Magier, die abwechselnd die Schilde mit Mana versorgen um die Zuschauer zu beschützen. Es würde mich nicht wundern, wenn wir uns vergessen könnten beim kämpfen.

Weitere Magier benötigt ihr, um die… Arena Plattform regelmäßig wieder zu reparieren. Wenn Neia oder wer auch immer starke Zauber einsetzen wird, da dürfte die Plattform ziemlich in Leidenschaft gezogen werden.

Ihr solltet eure Gildenmeister Kollegen wegen dem Übertragungszauber hinzuziehen und vielleicht haben die Regierungen der jeweiligen Reiche ebenso Interesse bei der Übertragung zu helfen. Im Fall Osnain befehle ich es einfach. Wenn so ein Kampf bisher noch nicht stattgefunden hat, werden sie euch mit Sicherheit unterstützen wollen.

Wegen dem SS-Abenteurer. Ich weiß ja nicht, wer gerade der Stärkste ist. Wenn er sich nicht überreden lässt, sagt ihm einfach, dass er als Sieger zum SSS-Abenteurer befördert wird. Ich meine, wenn er/sie gegen SSS-Abenteurer kämpfen kann, ist er mehr als dazu berechtigt.

Die Kämpfe sollten von morgens bis abends laufen und solange, bis einer der Duellanten nicht mehr kämpfen kann. Das heißt aber nicht töten. Wenn jemand seinen Gegner tötet wird er direkt aus der Abenteuergilde ausgeschlossen. Es gibt mehrere Formen besiegt zu werden. Kampfunfähigkeit, aufgeben oder sonstiges.

Vermutlich werden dafür drei Tage benötigt. Am ersten Tag sind es vier Kämpfe, am zweiten zwei Kämpfe und am letzten Tag das große Finale. Ein weiterer Vorschlag, allen Duellanten einen Heiler zur Verfügung zu stellen, damit Brüche oder sonstiges wieder verheilt sind für den nächsten Kampf.

Ahh, ihr solltet ein starkes Team von Schiedsrichtern aufstellen, die im Notfall in den Kampf eingreifen können, sollte einer der Duellanten in Lebensgefahr schweben. Habe ich an alles gedacht?“ grübelt Sina.

„Ihr habt mir mehr als genug Informationen gegeben, mit denen ich was anfangen kann. Sagt, wie ist eure Einschätzung zu den anderen Abenteurern?“

„Bis auf Neia und Louis dürfte ich mit dem Rest keine Probleme haben.“

„Das meinte ich jetzt nicht… Sondern was ihr von ihnen allgemein so denkt, nachdem ihr sie nun gesehen habt?“

„Bis auf Neia habe ich nicht wirklich eine gute Meinung von ihnen. Sie mögen vielleicht die stärksten sein, aber Stärke zu haben bedeutet auch Verantwortung zu tragen und sie… haben irgendwie Angst davor.“

„Ist es euch also auch aufgefallen? Es ist, als hätten sie irgendetwas erlebt, was sie daran hindert, sich weiterzuentwickeln.“

„Hoffentlich erleben die keinen Schock, denn ich werde vorwärts gehen.“

„Ich auch. Nun, ich muss mich um die Vorbereitungen kümmern. Ich bedanke mich für eure Tipps Lady Sina.“ dankt Ma Shi und Sina verabschiedet sich von dem Gildenmeister.

Sina suchte die Zwillinge auf, die von Neia beschlagnahmt wurden. „Verstehe, das soll also die Magie der Vampire sein? Irgendwie… hatte ich mehr erwartet.“ murmelt die Elfe.

„Herrin, wir sind nicht die richtigen Ansprechpartner für diese Kunst.“ „Genau, wir kennen Vampire, die haben sich darauf spezialisiert und man darf sie wirklich nicht unterschätzen!“ warnten Tio und Mio.

„Vielleicht solltet ihr euren Horizont erweitern, wenn ihr weitere Kämpfe austragt. Wer weiß, welcher eurer Geschwister euch demnächst besuchen kommt.“ mischte Sina sich in die Unterhaltung ein.

„Sina! Helft uns!“ „Genau, sie hört nicht auf zu fragen!“ waren Mio und Tio den Tränen nahe, während Sina nur eine Augenbraue hob.

„Ihr seid die Freundin der beiden Vampire?“ fragte Neia neugierig, aber Mio und Tio widersprachen ihr. „Mehr als das.“ „Genau, sie ist unsere Herrin!“

„In erste Linie Freundin, dann komme ich als Herrin für die Zwillinge.“ klärt Sina die Beziehung zwischen ihr und den Vampiren auf.

„Erstaunlich. Ich habe Vampire immer nur als blutsaugende Monster betrachtet. In meiner Vergangenheit habe ich schon öfter gegen sie gekämpft und mein bestes gegeben, sie auszurotten, aber wie rottet man sie aus wenn immer neue nachkommen?“ überlegte Neia und die Zwillinge bekamen Angst.

„Genauso wenig wie man alle Krankheiten auf der Welt heilen könnte. Sie haben einen Platz in der Welt eingenommen und die Welt hat sie ja mehr oder weniger akzeptiert.“ philosophiert Sina.

„Ein interessanter Gedanke. Ich bin gespannt, welche Monster ihr noch versucht, in die Gesellschaft zu integrieren…. Aber das was ihr vorhin gesagt habt, war sehr gemein gewesen…“ kommt Neia nun zum eigentlichen Gespräch.

„Sicher? Mir brannte noch ein bisschen mehr auf der Zunge.“ sagte Sina und die Zwillinge merkten, dass es gekracht haben musste, denn jeder hat das Gebrüll aus dem Konferenzzimmer gehört.

„Das kann ich mir vorstellen, deswegen kam ich mit meiner Idee, bevor das wirklich aus dem Ruder läuft. Ich bin mir nicht sicher, was ihr wirklich geplant habt, aber ihr habt es geschafft, dass die anderen Abenteurer nun über die Zukunft nachdenken müssen, egal wie die Kämpfe werden.“ schüttelt Neia traurig den Kopf.

„Dann habe ich mein primäres Ziel erreicht.“ nickte Sina mit sich zufrieden. „Und was wäre euer sekundäres?“ fragte Neia.

„Herausfinden, ob ihr wirklich stark seid.“ grinst Sina nun. „Hm… ihr seid stark, keine Frage, aber… gegen mich oder Louis werdet ihr keine Chance haben.“ sagt Neia sehr zuversichtlich.

„Oha, dann bin ich ja gespannt, wie das enden wird. Der letzte Magier war so eine komische Leiche die am Ende um sein Leben gebettelt hat.“ grinst Sina nun böse.

„Der arme Lichkönig…“ „Behandelt ihn wie Müll…“ murmelten die Zwillinge. „Ein Untoter bettelt um sein Leben? Ihr habt wahrlich interessante Abenteuer. Ich würde gerne eure Geschichten bei einem Glas Wein hören. Man sieht sich.“ beendet Neia das Gespräch und verschwand.

„Danke, das ihr uns vor sie gerettet habt.“ „Genau, sie hörte nicht mehr auf mit ihren Fragen…“ seufzten die Zwillinge.

„Ah, damit ihr es schon mal früher wisst, aber in nächster Zeit werden alle SSS-Abenteurer gegeneinander kämpfen.“ gab Sina ihnen Bescheid.

„„EH!?““ staunten Tio und Mio. „Was habt ihr getan, damit das passiert?“ „Genau, es ist doch verboten, dass ihr gegen einander kämpft.“ fragten die Vampire nun wie wild.

„Ich habe ihnen meine ehrliche Meinung ins Gesicht gesagt und das passte einigen nicht, dass sie mich zum Duell herausforderten. Damit haben sie die Regeln umgangen, das Problem war eher, dass eigentlich jeder sich mit mir duellieren wollte, aber… egal.

Ihr erinnert euch an meine Bitte? Ich werde jetzt diese Monster nicht jagen, aber ich möchte mich informieren.“ fragte Sina nun zurück.

„Schon? Naaaa gut. Wir hätten fünf Götterbestien Titanus, Tierra, Winda, Glacia und Dogma. Erklären wir in dieser Reihenfolge die stärksten Monster auf der Welt.

Titanus ist ein Erdtyp-Monster und ist weltweit das größte Monster auf der Welt!“ Tio

„Genau, wir haben es zweimal gesehen und… es ist als würde ein Berg wandern. Wenn du denkst, der Skelettdrache war groß, dann stell ihn dir einfach als eine Fußgröße vor. Man muss ihn gesehen haben um zu verstehen, was ich meine.“ Mio

„Aber es ist kein angriffslustiges Monster. Es wandert einfach nur auf der Welt herum, im Meer, in der Wüste, in den Bergen, als wäre es auf der Suche.“ Tio

„Es ist deswegen als Auftrag, weil es auf seiner Wanderung mehrere Städte und Dörfer mehr oder weniger… zertreten hat.“ Mio

„Wo wurde es denn zuletzt gesichtet? Wenn der so riesig ist, dürfte man ja ungefähr wissen, wo er zuletzt war.“ Sina

„Genau das ist das Problem. Seine letzte Sichtung war, dass er in die Ozeane ging und seitdem hat man ihn nicht mehr gesehen.“ Mio

„Er wandert also irgendwo auf dem Grund der Meere. Gerüchten zufolge soll er mit der anderen Götterbestie Glacia in Kontakt gekommen sein und das Meer war für mehrere Monate extrem gefährlich gewesen, aber wer kann diese Information schon bestätigen?“ Tio

„Wo wir von Glacia sprechen, es ist ein Wassermonster und lebt nur im Meer. Wegen diesem Monster sind schon viele Schiffe untergegangen. Es ist einer der aktivsten Götterbestien und sorgte schon seit Anbeginn der Welt für Ärger.“ Mio

„Hmm… gibt es eine Beschreibung von diesem Ding?“ Sina

„Fangarme und Tentakel, unzählige davon. Überlebende berichten immer wieder davon, dass sie aus dem Wasser hervorbrachen und die Schiffe in die Tiefe gezogen haben.“ Mio

„Vermutlich ein gigantischer Krake, man hat seinen Hauptkörper nie zu Gesicht bekommen. Ein Kampf scheitert schon daran, dass man es im Wasser bekämpfen muss, mehr oder weniger.“ Tio

„Ein Wasserkampf? Wir sollten vielleicht mal alle im Urlaub an den Strand gehen.“ Sina

„Als nächstes haben wir Winda. Wie Titanus wandert es beziehungsweise fliegt es durch die Welt. Es ist eine Kombination aus Drachen, Vogel und anderen fliegenden Monstern, man kann es nicht wirklich beschreiben. Man bekommt dieses Monster nur mit, wenn es auf der Suche nach Nahrung vom hohen Himmel herunterkommt. Es stürzt herunter, schnappt sich seine Beute und fliegt wieder hoch.“ Tio

„Man glaubt, dass es irgendwo ein Nest haben muss, damit es in Ruhe fressen kann, aber… bisher konnte man diese Theorie nicht festlegen, obwohl die Existenz der Himmelsinseln bestätigt werden konnten.“ Mio

„Nur… wie kommt man dorthin? Ohne Flügel oder andere Möglichkeiten, bleiben sie unerreichbar. Selbst wenn man fliegen könnte, in der Luft herrschen andere Bedingungen und ab einer gewissen Höhe soll man angeblich sogar unsere Welt verlassen können.“ Tio

„Vermutlich ist man dann im All und dort herrscht Schwerelosigkeit, wo man da nicht mehr atmen kann. Aber… das dürfte selbst für Winda zu hoch sein. Also wieder ein Ziel, wo man Glück benötigt, um es zu finden…“ Sina

„Das ist richtig, aber es wird dich bestimmt freuen zu hören, das Tierra einen festen Standort hat auf dem Kontinent Vurdinia! Es lebt im aktivsten und größten Vulkan dort. Das Monster ist schuld daran, dass der Vulkan immer von neuem ausbricht.“ Tio

„Tierra ein Feuermonster halb Schlange, halb Magma ist bisher die beste Beschreibung. Um zu ihm zu gelangen, muss man den aktiven Vulkan besteigen und auf der Spitze kann man es bekämpfen. Aber es ist nicht möglich, weil es so heiß ist, dass einem die Rüstung oder Waffen wegschmelzen.“ Mio

„Selbst wenn man eine hohe Feuerresistenz hat und feuerresistente Ausrüstung trägt, darf man die Umgebung nicht vergessen. Aus irgendeinem Grund herrschen auf der Spitze Gewitter, da dort nur Blitze wie wild einschlagen. Dazu kommt auch die Rauchwolke, die einem die Sicht nimmt.“ Tio

„Wenn man es… bekämpfen will, muss man Tierra irgendwie vom Vulkan runter locken, damit man ein besseren Kampfplatz hat.“ Mio

„Ich merke schon langsam, warum sie bisher keiner gejagt hat. Bei solchen Extrembedingungen dürfte selbst der Wahnsinnigste die Aufträge ablehnen. Würde euer Vater die Bestien bekämpfen können?“ Sina

„Hmm, ehrlich gesagt weiß ich nicht ob Vater überhaupt mal mit ihnen gekämpft hat.“ Mio

„Aber Dragos hat es mal versucht, kam aber mit einem verbrannten Körper zurück und murmelte immer wieder: Heiß, heiß, heiß. Glaube, er wollte es mit Tierra versuchen aber hat den Gedanken schnell aufgegeben.“ Tio

„Ok, einer fehlt glaube ich noch aus der Liste oder?“ Sina

„Dogma, Herr der Dunkelheit. Ein passender Name für so ein Monster. Das Problem ist nur… keiner weiß wo es ist, noch wie es aussieht.“ Tio

„Im Grunde ist es ein Auftrag, um die Existenz dieses Monsters zu bestätigen. Monsterforscher haben immer wieder Spuren gefunden, die auf keinem der bekannten Elemente zutrafen. Alte Ruinen berichten aus längst vergangen Zeiten, dass ein Monster in der Nacht ganze Stätte angegriffen hat, nur… hinterließ es keine Zerstörung sondern die Bewohner waren spurlos verschwunden.“ Mio

„Stell dir vor, eine Stadt mit über 30.000 Bewohnern verschwinden über Nacht einfach so und von diesen Ereignissen erzählen verlorene untergegangene Zivilisationen immer wieder. Die Monsterforscher sind in Sorge, ob es nicht irgendwann wieder von seinem Schlaf erwacht und dann auf die Jagt geht.“ Tio

„Und keiner hat den blassesten Schimmer über dieses Monster?“ wundert sich Sina.

„Richtig, aber man muss auch ehrlich sein. Die Welt ist nicht komplett erforscht worden. Selbst in Alliancia entdeckt man immer wieder neue Ruinen oder andere Dinge. Dazu käme Dunkon, was wirklich die allerwenigsten erforscht haben und Deymonlia, die Heimat der Dämonen und von der Welt abgeschottet wurde. Wer weiß, was dort lebt.“ Tio

„Aber… Dunkon oder dunkler Kontinent könnte schon der Rückzugorts sein für so ein legendäres Monster. Ihr könntet Justus fragen, ob er dort etwas gesehen hat, aber die Begegnung dürfte… ziemlich blutig enden.“ Mio

„Wenn ich daran denke, frag ich euren Bruder mal. Dann ist es also beschlossen, ich werde Tierra jagen.“